DE102004047170A1 - Schließzapfen für einen Treibstangenbeschlag und Treibstangenbeschlag mit einem auf einer Treibstange befestigten Schließzapfen - Google Patents
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Abstract
Ein Schließzapfen (8) für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters hat einen Schaft (17) mit einem balligen Abschnitt (18), mit dem er in eine Führung (20) eines Schließblechs (9) eindringt. Der ballige Abschnitt (18) ermöglicht ein Verschwenken des Schließzapfens (8) gegenüber dem Schließblech (9). Die Führung (20) kann daher sehr eng an dem balligen Abschnitt (18) anliegen und den Schließzapfen (8) sowohl in einer Kippstellung als auch in einer Schließstellung aufnehmen. Das Schließblech (9) kann damit für rechts anschlagende Fenster und für links anschlagende Fenster identisch aufgebaut sein.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schließzapfen für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters einer Fenstertür oder dergleichen mit einem zur Befestigung auf einer Treibstange vorgesehenen Fuß und mit einem zur Einführung in ein Schließblech vorgesehenen Schaft. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Treibstangenbeschlag mit einem auf einer Treibstange befestigten Schließzapfen und mit einem dem Schließzapfen gegenüberstehend anzuordnenden, den Schließzapfen in einer Schließstellung hintergreifenden Schließblech.
- Treibstangenbeschläge zur Verriegelung eines Flügels eines Fensters in einem Rahmen weisen in der Regel mehrere, auf der Treibstange befestigte Schließzapfen auf, welche an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil angeordneten Schließblechen gegenüberstehen und in Abhängigkeit von der Stellung der Treibstange einen Formschluss mit den Schließblechen erzeugen oder diesen lösen. Der Schließzapfen weist einen zylindrischen Schaft auf, welcher in Schließstellung oder Kippstellung in nutförmige Taschen des Schließblechs eindringt. Wenn der Schließzapfen und das Schließblech beispielsweise in dem unteren horizontalen Holmen des Flügels und des Rahmens angeordnet sind, besteht in der Kippstellung des Treibstangenbeschlages das Problem, dass der Schließzapfen gegenüber dem Schließblech ebenfalls gekippt wird. Das Schließblech be nötigt daher für die Kippstellung eine breitere Ausnehmung zur Aufnahme des Schließzapfens als für eine Schließstellung, in der der Schließzapfen fest mit dem Schließblech verbunden sein muss. In der Praxis wird daher ein asymmetrisches Schließblech eingesetzt. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass für rechts anschlagende Flügel ein anderes Schließblech bereit gestellt werden muss als für links anschlagende Flügel, weil sich die Bewegungsrichtung der Treibstange bei der Umrüstung des Treibstangenbeschlages von rechts anschlagende Fenster auf links anschlagende Fenster umdreht.
- Aus der
DE 199 23 663 A1 ist ein Drehkippbeschlag bekannt geworden, bei dem das Schließblech zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete Taschen zur Aufnahme des Schließzapfens aufweist. Bei rechts anschlagenden Flügeln kann damit die eine Tasche und bei links anschlagenden Flügeln die andere Tasche dem Schließzapfen gegenüberstehend montiert werden. Die Ausnehmungen zur Aufnahme des Schließzapfens in Kippstellung sind dabei größer als die Ausnehmungen zur Aufnahme des Schließzapfens in Schließstellung. Dieses Schließblech ist jedoch sehr kostenintensiv zu fertigen und ermöglicht zudem eine fehlerhafte Montage. Zudem ist das Schließblech sehr lang gestaltet und erfordert hierdurch eine besonders hohe Anzahl an Befestigungsstellen an dem Rahmen. - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schließzapfen der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er bei rechts und links anschlagenden Flügeln mit einem einzigen Schließblech einsetzbar ist. Weiterhin liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag mit einem solchen Schließzapfen zu schaffen, welcher für rechts und links anschlagende Flügel eine beson ders geringe Anzahl an vorrätig zu haltenden Bauteilen benötigt.
- Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schaft einen mit einem im mittleren Bereich größeren Durchmesser als an seinen daran angrenzenden Bereichen gestalteten balligen Abschnitt aufweist.
- Durch die ballige Gestaltung des Schaftes weist der Schließzapfen gegenüber dem Schließblech in Kippstellung den selben Querschnitt auf wie in der Schließstellung des Flügels. Hierdurch kann der Schließzapfen in einem für die Kippstellung und die Schließstellung identisch aufgebauten Schließblech eng geführt und dennoch gekippt werden. Daher lässt sich der erfindungsgemäße Schließzapfen in einem für rechts und links anschlagende Flügel identisch aufgebauten Schließblech einsetzen.
- Häufig sind Schließzapfen pilzförmig gestaltet und ermöglichen damit eine Hintergreifung durch das Schließblech. Dies führt zu einer sehr hohen Einbruchssicherheit des Treibstangenbeschlages. Der erfindungsgemäße Schließzapfen lässt sich einfach in eine hohe Einbruchssicherheit aufweisenden Treibstangenbeschlägen einsetzen, wenn der ballige Abschnitt bis zu einer an dem freien Ende des Schaftes angeordneten radialen Verbreiterung geführt ist.
- Eine Behinderung des Kippbereichs des Schließzapfens gegenüber dem Schließblech durch die radiale Verbreiterung lässt sich einfach vermeiden, wenn die radiale Verbreiterung eine von dem Schaft schräg weg weisende Flanke hat.
- Zur weiteren Erhöhung des Kippbereichs des erfindungsgemäßen Schließzapfens gegenüber dem Schließblech trägt es bei, wenn der Schaft an seinem zum Fuß hin weisenden Ende eine radiale Verbreiterung aufweist und wenn die radiale Verbreiterung eine von dem Schaft schräg weg weisende Flanke aufweist.
- Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines Treibstangenbeschlages mit einem solchen Schließzapfen, welcher für rechts und links anschlagende Flügel eine besonders geringe Anzahl an vorrätig zu haltenden Bauteilen benötigt, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der ballige Abschnitt des Schließzapfens mit einer entsprechend gestalteten schalenförmigen Führung des Schließblechs zusammenwirkt.
- Durch diese Gestaltung gleitet der Schließzapfen durch die schalenförmige Führung im Schließblech entlang. Weil der ballige Abschnitt des Schließzapfens und die schalenförmige Führung des Schließblechs einander entsprechend gestaltet sind, hat der Schließzapfen beim Entlanggleiten in der Führung eine Flächenberührung und weist daher einen besonders geringen Verschleiß auf. Die schalenförmige Führung des Schließblechs vermag den balligen Abschnitt des Schließzapfens bei seiner Bewegung sowohl in die Schließstellung als auch in die Kippstellung zu führen. Daher eignet sich ein einzelnes Schließblech sowohl für einen links anschlagenden als auch für einen rechts anschlagenden Flügel. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass der Treibstangenbeschlag einem Einbruchsversuch einen besonders hohen Widerstand entgegensetzt.
- Das Schließblech gestaltet sich für einen Treibstangenbeschlag mit einer Schaltfolge Zu-Dreh-Kipp konstruktiv besonders einfach, wenn das Schließblech eine mittige Aus nehmung zum Einführen des Schließzapfens und daran angrenzend symmetrisch in zwei Richtungen erstreckende gleiche Führungen hat.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 ein Fenster mit einem einen erfindungsgemäßen Schließzapfen aufweisenden Treibstangenbeschlag, -
2a eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 entlang der Linie II-II in Schließstellung, -
2b eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 in Kippstellung, -
3 eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus1 entlang der Linie III-III. -
1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen1 schwenkbaren Flügel2 und mit einem Treibstangenbeschlag3 zum wahlweisen Bewegen des Flügels2 in eine Schließstellung, in der der Flügel2 in dem Rahmen1 verriegelt ist oder in eine Drehstellung, in der der Flügel2 um eine vertikale Achse4 von dem Rahmen1 wegschwenkbar oder in eine Kippstellung, in der der Flügel2 um eine horizontale Achse5 gegenüber dem Rahmen1 verschwenkbar ist. Der Treibstangenbeschlag3 weist eine von einer Handhabe6 längsverschiebliche Treibstange7 auf. Auf der Treibstange7 sind mehrere Schließzapfen8 befestigt, welche auf dem Rahmen1 befestigten Schließblechen9 gegenüberstehen. Die Schließzapfen8 bilden mit den Schließblechen9 jeweils einen Verschluss10 , mit dem der Treibstangenbeschlag3 für die beschriebenen Stellungen verstellbar ist. -
2a zeigt eine Schnittdarstellung durch einen an den horizontal unteren Holmen des Rahmens1 und des Flügels2 angeordneten Verschluss10 in der Schließstellung, in der der Flügel2 in dem Rahmen1 verriegelt ist. Hierbei ist zu erkennen, dass der Schließzapfen8 mit einem Fuß11 ein Langloch12 einer Stulpschiene13 durchdringt und in der Treibstange7 befestigt ist. In einem Kopf14 hat der Schließzapfen8 eine radiale Verbreiterung15 , mit welcher er einen Rand16 des Schließblechs9 hintergreift. Die radiale Verbreiterung15 verhindert ein Herausziehen des Schließzapfens8 aus dem Schließblech9 . Zwischen dem Kopf14 und dem Fuß11 weist der Schließzapfen8 einen Schaft17 mit einem balligen Abschnitt18 auf. Der ballige Abschnitt18 hat in seinem mittleren Bereich einen größeren Durchmesser als in seinen dem Kopf14 und dem Fuß11 zugewandten Enden. Das Schließblech9 weist eine dem balligen Abschnitt18 entsprechend geformte Führung19 auf. - Wenn man den Verschluss
10 in die Kippstellung verstellt, in der der Flügel2 von dem Rahmen1 um die horizontale Achse5 weg gekippt werden kann, gleitet der ballige Abschnitt18 des Schaftes17 in eine zweite Führung20 wie es in2b dargestellt ist. Der Schaft17 hat in der in2a dargestellten Schließstellung in der Führung19 denselben Querschnitt wie in der in2b dargestellten Kippstellung. Damit wird der ballige Abschnitt18 des Schaftes17 von den Führungen19 ,20 in dem Schließblech9 geführt. Die am Kopf14 angeordnete radiale Verbreiterung15 und eine auf der Stulpschiene13 entlang gleitende radiale Verbreiterung21 weisen jeweils von dem Schaft17 schräg wegweisende Flanken22 ,23 auf und ermöglichen hierdurch einen besonders großen Kippbereich des Schließzapfens8 gegenüber dem Schließblech9 . -
3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Verschluss10 aus1 entlang der Linie III-III, dass das Schließblech9 eine zentrische Ausnehmung24 zur Aufnahme des Schließzapfens8 in der Drehstellung aufweist. Die beiden zur Aufnahme des Schließzapfens8 in Schließstellung und in Kippstellung ausgebildeten Führungen19 ,20 weisen symmetrisch von der zentrischen Ausnehmung24 weg und haben identische Abmessungen. Damit ist das Schließblech9 sowohl für das in1 dargestellte, links anschlagende Fenster, als auch für ein rechts anschlagendes Fenster geeignet, bei der die Bewegung der Treibstange7 entgegengesetzt verläuft.
Claims (6)
- Schließzapfen für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters einer Fenstertür oder dergleichen mit einem zur Befestigung auf einer Treibstange vorgesehenen Fuß und mit einem zur Einführung in ein Schließblech vorgesehenen Schaft, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
17 ) einen mit einem im mittleren Bereich größeren Durchmesser als an seinen daran angrenzenden Bereichen gestalteten balligen Abschnitt (18 ) aufweist. - Schließzapfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ballige Abschnitt (
18 ) bis zu einer an dem freien Ende des Schaftes (17 ) angeordneten radialen Verbreiterung (15 ) geführt ist. - Schließzapfen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Verbreiterung (
15 ) eine von dem Schaft (17 ) schräg wegweisende Flanke (22 ) hat. - Schließzapfen nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
17 ) an seinem zum Fuß (11 ) hin weisenden Ende eine radiale Verbreiterung (21 ) aufweist und dass die radiale Verbreiterung (21 ) eine von dem Schaft (17 ) schräg wegweisende Flanke (23 ) aufweist. - Treibstangenbeschlag mit einem auf einer Treibstange befestigten Schließzapfen nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einem dem Schließzapfen gegenüberstehend anzuordnenden, den Schließzapfen in einer Schließstellung hintergreifenden Schließblech, dadurch gekennzeichnet, dass der ballige Abschnitt (
18 ) des Schließzapfens (8 ) mit einer entsprechend gestalteten schalenförmigen Führung (19 ,20 ) des Schließblechs (9 ) zusammenwirkt. - Treibstangenbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (
9 ) eine mittige Ausnehmung (24 ) zum Einführen des Schließzapfens (8 ) und daran angrenzend symmetrisch in zwei Richtungen erstreckende gleiche Führungen (19 ,20 ) hat.
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