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Die
Erfindung betrifft einen Treibstangenbeschlag für einen Reinigungsflügel eines
zweiflügeligen
Fensters oder für
eine Fenstertür,
wobei der Reinigungsflügel
und ein Lüftungsflügel aufeinander
zu schwenkbar gelagert sind und in Schließstellung jeweils mit einem
senkrechten Flügelrahmenteil
unmittelbar aneinander anliegen, mit einem in der vorgesehenen Einbaulage
nach dem Öffnen
des Lüftungsflügels zugänglichen
Entriegelungshebel zum verschieben einer den Reinigungsflügel verriegelnden
Treibstange.
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Solche
Treibstangenbeschläge
werden für heutige
zweiflügelige
Fenster oder Fenstertüren
für Balkone
oder Terrassen häufig
eingesetzt und sind aus der Praxis bekannt. Da der Reinigungsflügel und der
Lüftungsflügel aneinander
anliegen, ist kein Mittelpfosten vorhanden. Der Reinigungsflügel wird
bei derartigen Fenstern meist nur zum Reinigen geöffnet, während der
Lüftungsflügel sich
von einem auf seinem Rahmen angeordneten Handgriff sehr einfach öffnen läßt. Zum Öffnen des
Reinigungsflügels
wird der Entriegelungshebel in das Rauminnere hineingedrückt. Durch
die Anordnung des Entriegelungshebels in einer von dem Lüftungsflügel verdeckbaren Position
soll sichergestellt werden, daß der
Reinigungsflügel
nur geöffnet
werden kann, wenn auch der Lüftungsflügel geöffnet ist.
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Nachteilig
bei dem bekannten Treibstangenbeschlag ist, daß der Entriegelungshebel in
das Rauminnere gedrückt
werden kann, nachdem der Reinigungsflügel und der Lüftungsflügel in der
geschlossenen Stellung mit Gewalt ge ringfügig auseinandergedrückt wurden.
Damit läßt sich
der Reinigungsflügel
entriegeln. Mit geringem Kraftaufwand können dann die beiden Flügel aufgedrückt werden.
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Aus
der
AT 286 134 ist eine
Sicherheitsvorrichtung gegen Fehlschaltung bei Dreh-/Kippfenstern bekannt
geworden, bei der ein federnd vorgespanntes Sperrelement bei von
dem Rahmen entferntem Flügel
die Bewegung der Treibstange sperrt. Beim Drücken des Flügels gegen den Rahmen wird
die Sperre der Treibstange aufgehoben. Hierzu ist ein Teilbereich
des Sperrelementes zwischen einem Überschlag des Flügels und
dem Rahmen angeordnet.
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Aus
der
AT 371 887 ist ein
Dreh-/Kipp-Beschlag bekannt, bei dem eine Ausstelllasche in Schließstellung
zwischen dem Rahmen und dem Flügel
angeordnet ist. Die Ausstelllasche haltern den Flügel in Kippstellung.
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Die
EP 0 668 426 A1 offenbart
einen Beschlag für
Fenster oder Türen,
bei dem zur Erschwerung eines Einbruchs Riegel am Flügel vorgesehen sind,
welche durch eine am Rahmen anschlagende Steuervorrichtung verschoben
werden. Die Steuereinrichtung weist ein Betätigungsglied auf, welches bei
geöffnetem
Flügel
aus dem Falzluftbereich herausragt.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Treibstangenbeschlag
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß er eine möglichst hohe Sicherheit gegen
ein Entriegeln des Reinigungsflügels
bei geschlossenem Lüftungsflügel bietet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein formschlüssig
den Entriegelungshebel in Verriegelungsstellung haltendes, von dem
in Schließstellung
befindlichen Lüftungsflügel verdecktes
Sicherungselement.
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Durch
diese Gestaltung wird das Bewegen des Entriegelungshebels bei geschlossenem
Lüftungsflügel wesentlich
erschwert, da hierbei zunächst
der Formschluß zwischen
dem Sicherungselement und dem Entriegelungshebel gelöst werden muß. Entsprechend
den Abmessungen und der Gestaltung des Sicherungselementes läßt sich
das Lösen
des Formschlusses zwischen dem Entriegelungshebel und dem Sicherungselement
bei geschlossenem Lüftungsflügel nahezu
beliebig erschweren. Der erfindungsgemäße Treibstangenbeschlag bietet
daher eine besonders hohe Sicherheit gegen ein unbefugtes Öffnen des
Reinigungsflügels. Bei
geöffnetem
Lüftungsflügel und
entferntem Sicherungselement läßt sich
der Entriegelungshebel sehr einfach betätigen.
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Das
Sicherungselement läßt sich
gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach montieren,
wenn es auf einer die Treibstange des Reinigungsflügels verdeckenden
Stulpschiene befestigt ist. Hierdurch kann das Sicherungselement
zusammen mit der Stulpschiene an dem Reinigungsflügel befestigt
werden. Da die Stulpschiene eine hohe Festigkeit aufweist, ist das
Siche rungselement zudem zuverlässig
an dem Reinigungsflügel
gehalten.
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Zum
unbefugten Öffnen
des Fensters müssen
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Reinigungsflügel und
der Lüftungsflügel besonders
weit auseinander gedrückt
werden, wenn das Sicherungselement zum Lösen des Formschlusses mit dem
Entriegelungshebel quer zu dessen Bewegungsrichtung verschiebbar
ist.
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Das
Sicherungselement läßt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei geöffnetem
Lüftungsflügel besonders
einfach von dem Entriegelungshebel entfernen und anschließend wieder
in die den Formschluß erzeugende
Position bringen, wenn das Sicherungselement von einer Feder in
die den Entriegelungshebel formschlüssig haltende Position vorgespannt
ist. Hierdurch gestaltet sich die Bedienung des erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlags
besonders komfortabel.
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Ein
Lösen des
Formschlusses zwischen dem Sicherungselement und dem Entriegelungshebel
bei geschlossenem Lüftungsflügel ist
nahezu unmöglich, wenn
das Sicherungselement in der den Formschluß mit dem Entriegelungshebel
haltenden Stellung mit der Stulpschiene mittels einer quer zur Öffnungsrichtung
des Reinigungsflügels
angeordneten, von dem Lüftungsflügel verdeckten
Schraube befestigt ist.
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Die
formschlüssige
Verbindung zwischen dem Entriegelungshebel und dem Sicherungselement
erfordert einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn das Sicherungselement
ein Ende des Entriegelungshebels seitlich umgreifend gestaltet ist.
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Der
Formschluß zwischen
dem Entriegelungshebel und dem Sicherungselement läßt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei geschlossenem
Lüftungsflügel nur
mit besonders großem
Kraftaufwand lösen,
wenn das Sicherungselement ein Ende des Entriegelungshebels übergreifend
gestaltet ist und einen in eine Ausnehmung des Entriegelungshebels
eindringenden Zapfen hat. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung
ist, daß der
Entriegelungshebel durch das in Schließstellung mit der Stulpschiene
verschraubte Sicherungselement in seiner vorgesehenen Lage nahe
der Stulpschiene gehalten ist. Hierdurch wird eine Behinderung des Öffnens und
Schließens
des Lüftungsflügels durch
einen verbogenen Entriegelungshebel oder ein großes Lagerspiel ausgeschlossen.
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Ein
Biegen des Entriegelungshebels unter den Zapfen des Sicherungselementes
hindurch läßt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Entriegelungshebel einen in Richtung der Stulpschiene abstehenden
Vorsprung hat.
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Das
Sicherungselement ist gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig gegen
ein Verdrehen gesichert, wenn es neben einer Verschraubung oder
einer Führung
einen in eine Ausnehmung der Stulpschiene eingreifenden Bolzen hat.
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Die
Erfindung läßt zahlreiche
Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 ein
zweiflügeliges
Fenster mit einem erfindungsgemäßen Treibstangenbeschlag,
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2 den
Treibstangenbeschlag für
einen Reinigungsflügel
des Fensters aus 1 im Bereich eines Entriegelungshebels,
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3 den
Treibstangenbeschlag aus 2 in einer Schnittdarstellung
entlang der Linie III-III,
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4a–4c ein
Sicherungselement für den
Treibstangenbeschlag in verschiedenen Ansichten und Stellungen,
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5a–5c ein
weiteres Sicherungselement in verschiedenen Ansichten und Stellungen.
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Die 1 zeigt
ein Fenster 1 mit einem Lüftungsflügel 2 und einem Reinigungsflügel 3.
Der Reinigungsflügel 3 und
der Lüftungsflügel 2 sind
jeweils in einem Blendrahmen 4 aufeinander zuschwenkbar gelagert.
In der eingezeichneten geschlossenen Stellung des Fensters 1 liegen
der Reinigungsflügel 3 und
der Lüftungsflügel 2 mit
jeweils einem senkrechten Flügelrahmenteil 5, 6 aneinander
an. Das Fenster 1 weist hierdurch keinen Mittelpfosten
auf. Das Fenster 1 hat jeweils einen Treibstangenbeschlag 7, 8 für den Reinigungsflügel 3 und
den Lüftungsflügel 2.
An dem Lüftungsflügel 2 ist
ein Handgriff 9 angeordnet, mit dem sich eine nicht dargestellte
Treibstange des Treibstangenbeschlags 7 verschieben und
damit der Lüftungsflügel 2 entriegeln
läßt. Der
Reinigungsflügel 3 hat
einen in der eingezeichneten Stellung von dem Lüftungsflügel 2 verdeckten Entriegelungshebel 10 zur
Verschiebung einer in 3 dargestellten Treibstange 11.
des Treibstangenbeschlags 8. Der Treibstangenbeschlag 8 des
Reinigungsflügels 3 erstreckt
sich über
den senkrechten, zu dem Lüftungsflügel 2 zugewandten
Flügelrahmenteil 6 bis
in daran angrenzende waagerechte Flügelrahmenteile 12, 13. Zur
Vereinfachung der Zeichnung sind die Treibstangenbeschläge 7, 8 und
der Entriegelungshebel 10 strichpunktiert dargestellt.
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Die 2 zeigt
den Entriegelungshebel 10 mit angrenzenden Bereichen des
Treibstangenbeschlags 8 für den Reinigungsflügel 3 aus 1 in
einer Ansicht von dem Lüftungsflügel 2 aus
gesehen. Der Entriegelungshebel 10 ist gegenüber der
in 3 dargestellten Treibstange 11 schwenkbar
und entlang einer an dem Reinigungsflügel 3 befestigten Stulpschiene 14 mittels
eines Lagerbolzens 23 verschieblich gelagert. Das dem Lagerbolzen 23 abgewandte
Ende des Entriegelungshebels 10 ist von einem an der Stulpschine 14 mit
einer Schraube 15 befestigten Sicherungselement 16 formschlüssig in
seiner eingezeichneten Lage gehalten. Nach einem Lösen der
Schraube 15 und dem Entfernen des Sicherungselementes 16 läßt sich
der Entriegelungshebel 10 in Pfeilrichtung verschwenken.
Hierdurch bewegt der Entriegelungshebel 10 auf der Treibstange 11 befestigte
Riegelzapfen 17. Die Riegelzapfen 17 dienen zum
Eingreifen in der verriegelten Stellung des Reinigungsflügels 3 in
nicht dargestellte Schließbleche des
Blendrahmens 4 und des Lüftungsflügels 2. Zur Vereinfachung
ist nur ein einziger Riegelzapfen 17 für ein Schließblech des
Lüftungsflügels 2 dargestellt.
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Das
Sicherungselement 16 verhindert, daß der Entriegelungshebel 10 bewegt
werden kann, wenn man die in 1 dargestellten
Lüftungsflügel 2 und
Reinigungsflügel 3 geringfügig auseinanderdrückt. Die
das Sicherungselement 16 haltende Schraube 15 ist
nur zugänglich,
wenn der Lüftungsflügel 2 geöffnet ist.
Für die
formschlüssige
Verbindung mit dem Entriegelungshebel 10 umgreift das Sicherungselement 16 dessen
freies Ende in seitlichen Bereichen. Weiterhin hat das Sicherungselement 16 einen
in eine Ausnehmung 18 des Entriegelungshebels 10 eindringenden
Zapfen 19.
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Die 3 zeigt
den Entriegelungshebel 10 aus 2. Der Entriegelungshebel 10 weist
eine schwenkbare Lagerung 20 an einem Hilfslenker 21 auf.
Der Hilfslenker 21 ist mittels eines Lagerbolzens 22 an
der Treibstange 11 gelagert. Die Lagerbolzen 22, 23 des
Hilfslenkers 21 und des Entriegelungshebels, 10 durchringen
die Stulpschiene 14 jeweils im Bereich von Langlöchern 24, 25.
Die Treibstange 11 hat ein oberes Treibstangenteil 26 und
ein unteres Treibstangenteil 27. Bei einem Verschwenken
des Entriegelungshebels 10 werden die beiden Treibstangenteile 26, 27 aufeinanderzubewegt,
so daß sich
die auf den Treibstangenteilen 26, 27 befindlichen
Riegelzapfen 17 jeweils in den Reinigungsflügel 3 entriegelnde
Stellungen bewegen. Weiterhin zeigt 3, daß das Sicherungselement 16 neben der
Schraube 15 einen in eine Ausnehmung 28 der Stulpschiene 14 eingreifenden
Bolzen 29 hat. Dieser Bolzen 29 verhindert ein
Verdrehen des Sicherungselementes 16 um die Schraube 15.
Der Entriegelungshebel 10 weist an seinem dem Sicherungselement 16 zugewandten
Ende einen in Richtung der Stulpschiene 14 abstehenden
Vorsprung 30 auf.
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Die 4a zeigt
ein Sicherungselement 31 mit zwei Führungen 32, 33.
Das Sicherungselement 31 übergreift den Entriegelungshebel 10.
Die 4b zeigt das Sicherungselement 31 aus 4a in
einer Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV. Hierbei ist zu
erkennen, daß die
Führungen 32, 33 an
der Stulpschiene 14 befestigt sind. Eine der Führungen 33 hat eine
Feder 34 zur Vorspannung des Sicherungselementes 31 gegen
die Stulpschiene 14. Das Sicherungselement 31 läßt sich
seitlich greifen und entgegen der Kraft der Feder 34 in
eine von der Stulpschiene 14 entfernte Stellung bringen.
Diese Stellung ist in 4c dargestellt. Der Formschluß zwischen
dem Siche rungselement 31 und dem Entriegelungshebel 10 ist
damit gelöst.
Der Entriegelungshebel 10 läßt sich anschließend verschwenken.
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Die 5a zeigt
ein Sicherungselement 35 mit zwei Führungen 36, 37,
wobei eine der Führungen 37 durch
Drehung einer Schraube 38 blockierbar ist. Diese Führung 37 weist
eine in dem Sicherungselement 35 eingearbeitete Ausnehmung 39 mit
seitlichen Stegen 40, 41 auf. Die Schraube 38 hat
einen komplementär
zu der Ausnehmung 39 geformten Kopf 42. In der
in 5a eingezeichneten Stellung übergreift ein Rand 43, 44 des
Kopfes 42 die Stege 40, 41 der Ausnehmung 39 und
verhindert, daß sich das
Sicherungselement 35 von der Stulpschiene 14 entfernen
kann. Bei einer Drehung der Schraube 38 um 90° wird die
Blockade der Führung 37 aufgehoben.
Diese Stellung ist in 5b dargestellt. Das Sicherungselement 35 kann
damit von der Stulpschiene 14 entfernt werden. Der Schraubenkopf 42 hat
einen breiten Schlitz 45, in dem sich zum Drehen der Schraube 38 beispielsweise
mit einer Münze
einsetzen läßt. Die 5c zeigt
das Sicherungselement 35 aus 5a in
einer Schnittdarstellung entlang der Linie V-V. An der der Stulpschiene 14 zugewandten Seite
hat die Führung 37 einen
Rand 46. Der Rand 46 gelangt bei einem Entfernen
des Sicherungselementes 35 von der Stulpschiene 14 gegen
den Schraubenkopf 42. Damit kann das Sicherungselement 35 nicht
verloren gehen.