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Die
Erfindung betrifft ein Innenverkleidungsteil für eine Säule eines Kraftfahrzeugs, und
betrifft insbesondere eine Abdeckung für einen Airbag.
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Aus
der
DE 202 18 350
U1 ist ein Verkleidungsteil zum Verkleiden von Säulen im
Innenraum von Kraftfahrzeugen bekannt. Das Verkleidungsteil hat
einen mindestens vierlagigen Aufbau, bestehend aus einem zum Fahrzeuginnenraum
hin gewandten Dekorgewebe, einem sich anschließenden Klebevlies, welches
das Dekorgewebe mit einem Trägervlies
verbindet, an das sich ein Absorbervlies anschließt. Sowohl
das Gewebe als auch die Vliesschichten bestehen aus Polyesterfasern.
Alle Lagen des Verkleidungsteils werden gemeinsam unter Wärme in einem
Presswerkzeug verpresst. Hierbei werden die einzelnen Lagen sowohl
untereinander verbunden, als auch dauerhaft in die gewünschte geometrische
Form gebracht. Ein solches Innenverkleidungsteil ist im akustischen
Sinne luftdurchlässig, das
heißt
sein Strömungswiderstand
ist so gewählt und
die Schallimpedanzen der einzelnen Lagen sind so eingestellt, dass
der Schall in das Bauteil eindringen kann und dort absorbiert wird.
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Für Kraftfahrzeuge
mit Seitenairbag, d. h. einem so genannten Curtain-Airbag, sind
folgende Verkleidungsteile für
die Säulen
bekannt:
- 1. Säulenverkleidungen, die im Kunststoffspritzgussverfahren,
zum Beispiel aus Polypropylen, ggf. unter Beimischung von Polyethylen
(PP/PET 20) hergestellt werden. An solchen Verkleidungsteilen reflektiert
auftreffender Schall hart, was für die
Innenraumakustik nachteilig ist. Ein weiterer Nachteil solcher Kunststoffspritzgussteile
ist, dass diese im Falle eines Aufpralls splittern können. Insbesondere
kann es bei einem Kopfaufschlag oder durch die Wucht des sich entfaltenden
Seitenairbags zur Ablösung
von Splittern kommen.
- 2. Säulenverkleidungen
mit einem Sandwich-Aufbau. Solche Säulenverkleidungen haben den Nachteil,
dass sie aufgrund der bei der Entfaltung des Seitenairbags auftretenden
Kräfte
delaminieren können.
Dadurch kann es zu Ablösungen
von Materialteilen von der Säulenverkleidung
kommen.
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Die
Patentschrift
DE 44
45 249 C1 betrifft eine formsteife Verkleidung in einem
Fahrzeuginnenraum, mit aneinander anschließenden Platten, wobei der zum
Innenraum verdeckt liegende Endabschnitt einer Platte eine langgestreckte
Sicke aufweist, in die die Endkante der überdeckenden Platte eingreift,
und an der überdeckenden
Platte, durch diese gegen den Fahrzeuginnenraum unsichtbar überdeckt,
Befestigungsmittel festgelegt sind, durch welche beide Platten an
einem Innenraumteil gehalten sind. Die formsteife Verkleidung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die im Endabschnitt verdeckte Platte
an der überdeckenden
Platte anliegt und in die entgegengesetzte Richtung mit einem Plattenwulst
gegen ein Innenraumteil abgestützt
ist und in Richtung ihrer Erstreckung durch den Eingriff der überdeckenden
Platte in die Sicke gehalten ist. In einer Ausführungsform der Erfindung schließen die
beiden Platten optisch in einer Ebene aneinander an, wobei aber
eine der Platten mit ihrem Endabschnitt vom Fahrzeuginnenraum gesehen
hinter der anderen Platte überlappend
weitergeführt
ist. An der hier überdeckenden
Platte sind vom Fahrzeuginnenraum aus unsichtbare Befestigungsmittel
festgelegt, durch die beide Platten an einem Innenraumteil gehalten
werden. Die in der Patentschrift beschriebene Erfindung offenbart
ein Innenverkleidungsteil, dass jedoch aufgrund seiner Formstabilität nicht
in Kombination mit einem Airbag verwendbar ist.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
36 14 533 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von
kompakten, eine Verstärkungseinlage
aus anorganischen und/oder organischen, natürlichen und/oder synthetischen
Fasern enthaltenden Formkörpern
aus thermoplastisch verarbeitbarem Kunststoff bzw. Kunststoffgemisch.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein textiles Flächengebilde
enthaltend 90 bis 40 Gew.-% thermoplastische schmelzbare Fasern
und 10 bis 60 Gew.-% nicht schmelzbare bzw. eine über der
Schmelztemperatur der Fasern liegende Schmelztemperatur aufweisende
Fasern verwendet und hieraus ein Zuschnitt entsprechend der Konfiguration
des gewünschten
Formkörpers
hergestellt wird. Ferner ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass der Zuschnitt auf eine dem thermoplastischen Fließbereich
der Fasern entsprechende Schmelztemperatur solange erwärmt wird,
bis nur die thermoplastischen Fasern plastifiziert sind. Ferner
ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass durch Einwirken von
Pressdruck auf den erwärmten
Zuschnitt die plastifizierten Fasern um das als Armierung verbliebene
restliche Flächengebilde
aus den nicht plastifizierten Fasern verdichtet und gleichzeitig,
gemeinsam zu dem kompakten, die Armierung umschließenden Formkörper verformt
werden. Die Offenlegungsschrift beschreibt einen Herstellungsprozess
für die
Herstellung eines Formkörpers.
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Die
in der Gebrauchsmusterschrift
DE 200 16 493 U1 beschriebene Erfindung betrifft
ein Verkleidungselement für
die Innenauskleidung eines Personenkraftfahrzeuges, bestehend aus
einer länglichen, starren
Tragplatte, die zum Fahrgastraum hin konkav gewölbt ist und mit einem Dekorbezug
versehen ist, der mit einem Vlies unterfüttert ist, mit der Tragplatte verklebt
ist und mit einer sich in Längsrichtung über die
Sichtfläche
erstreckenden, leicht aufreißenden Naht
versehen ist, hinter welcher eine in der Tragplatte befindliche
Durchtrittsöffnung
für einen
Airbag angeordnet ist. Das Verkleidungselement ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Dekorbezug in Längsrichtung
der Naht gekräuselt
ist, ausschließlich
im Bereich der Naht mit der Tragplatte verklebt ist und an den Längsrändern der
Tragplatte in entgegengesetzten Richtungen parallel zur Naht vorgespannt
und ringsum am Außenrand
der Tragplatte fixiert ist.
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Die
in der Patentschrift
DE
44 47 645 C2 beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen eines Formteiles, insbesondere einer Innenverkleidung
oder dergleichen für
Kraftfahrzeuge, hergestellt aus einer mit einem thermoplastischen
Harz vorimprägnierten
Vliesmatte, bei dem die Vliesmatte über die Erweichungstemperatur
des thermoplastischen Harzes hinaus in einer Kontaktheizpresse flächig erwärmt und
vorverdichtet und diese Vliesmatte unter hohem Druck und einer Temperatur
von 100–130°C in einer
Heißdruckform
verpreßt
wird und das verpreßte
Formteil in mindestens einer Kühlstufe gekühlt wird,
wobei in dieser mindestens einen Kühlstufe zumindest ein Kontaktdruck
zwischen der Kühlform
und dem geformten Formteil aufrechterhalten wird, und bei dem auf
das verpreßte
Formteil eine Folie oder sonstiges Dekormaterial aufkaschiert wird, indem
die Folie oder sonstiges Dekormaterial sowie die zu kaschierende
Oberfläche
des Formteils durch Kontaktwärme
erhitzt und unter ge ringem Druck aneinandergelegt werden, woraufhin
das mit der Kaschierfolie oder sonstigem Dekormaterial versehene verpreßte Formteil
abgekühlt
wird.
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Der
Erfindung liegt dem gegenüber
die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Innenverkleidungsteil und
eine Airbag-Abdeckung für
eine Säule eines
Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren zu
schaffen, welches insbesondere für
Fahrzeuge mit Seitenairbag geeignet ist.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen
des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Innenverkleidungsteil
für eine
Säule eines
Kraftfahrzeugs besteht im wesentlichen aus einem Vliesstoff. Das
Innenverkleidungsteil hat erste Befestigungsmittel zur Befestigung
an der zu verkleidenden Säule
und zweite Befestigungsmittel zur Befestigung an einem zweiten Innenverkleidungsteil.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beinhaltet der Vliesstoff ein Gemisch aus Glasfasern und
Polypropylenfasern. Alternativ oder zusätzlich hat der Vliesstoff ein
Polyester-Bikomponentenfasergemisch, und zwar mit oder ohne Glasfaseranteil.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung beträgt
der Glasfaseranteil in Volumenprozent zwischen 30% und 70%, vorzugsweise
zwischen 40% und 60%.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat das Innenverkleidungsteil einen Träger, der
aus dem Vliesstoff besteht, und ein auf den Träger aufgebrachtes Dekormaterial.
Bei dem Dekormaterial kann es sich zum Beispiel um Dilour oder Tuft
handeln.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung hat das Innenverkleidungsteil einen Dekorumbug. Hierzu
wird bei der Herstellung des Innenverklei dungsteils das Dekormaterial
mit einem gewissen Überstand
ausgestanzt oder ausgeschnitten. Dieser Überstand wird auf die Rückseite
des Innenverkleidungsteils geführt
und dort verklebt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung hat das Innenverkleidungsteil eine im eingebauten Zustand
in etwa parallel zu einer Hutablage des Kraftfahrzeugs verlaufende
Kante, an der eine Dekorfahne ausgebildet ist. Die Dekorfahne dient
zur Schließung
des Spalts zwischen der Hutablage und dem Innenverkleidungsteil.
Dies ist sowohl optisch als auch raumakustisch vorteilhaft.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung dienen die ersten Befestigungsmittel zur unmittelbaren
Befestigung des Innenverkleidungsteils an der Säule, zum Beispiel mittels einer Schraub-
und/oder Clipverbindung. Dabei sind die ersten Befestigungsmittel
so dimensioniert, dass das Innenverkleidungsteil auch bei Auslösung des
Airbags an der Säule
bleibt und sich nicht unkontrolliert ablöst. Die zweiten Befestigungsmittel
dienen dagegen zur Befestigung des Innenverkleidungsteils an einem
zweiten Innenverkleidungsteil, vorzugsweise an dem sogenannten Dachhimmel.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind die zweiten Befestigungsmittel in einem im eingebauten
Zustand an das zweite Innenverkleidungsteil angrenzenden oder dieses überlappenden
Randbereich angeordnet.
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Vorzugsweise
ist das Innenverkleidungsteil so dimensioniert, dass es durch die
bei Entfaltung des Airbags auftretenden Kräfte aufgewölbt wird, so dass eine Austrittsöffnung des
Airbags in den Fahrzeugsinnenraum freigegeben wird. Dabei dienen
die zweiten Befestigungsmittel dazu, das Innenverkleidungsteil und
beispielsweise den Dachhimmel miteinander zu verbinden. Da sich
auch der Dachhimmel in seinem Randbereich aufwölbt, wie dies an sich aus dem
Stand der Technik bekannt ist, kann sich der Seitenairbag entlang
der Fahrzeugseite entfalten.
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Besonders
vorteilhaft ist dabei, dass es aufgrund der Materialeigenschaften
des erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils
nicht zu einer Ablösung
von Partikeln oder Splittern in einem sicherheitsrelevanten Umfang
kommen kann.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden das Innenverkleidungsteil und der Dachhimmel durch
eine Clipverbindung miteinander verbunden. Vorzugsweise wird hierzu
ein sogenannter Mushroom-Clip verwendet. Es können aber auch andere Verbindungselemente
verwendet werden, die zur Aufnahme der bei der Aufwölbung des Innenverkleidungsteils
und des Dachhimmels zur Freigabe der Austrittsöffnung für den Airbag frei werdenden
Kräfte
geeignet sind.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden die ersten und/oder zweiten Befestigungsmittel
an dem Innenverkleidungsteil angeklebt oder angeschweißt.
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Das
erfindungsgemäße Innenverkleidungsteil
kann zur Verkleidung aller oder eines Teils der Säulen eines
Kraftfahrzeugs dienen, also zum Beispiel der sogenannten A-, B-,
C- und/oder D-Säulen.
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Ein
Innenverkleidungsteil kann beispielsweise durch folgendes Verfahren
hergestellt werden, welches kein Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist.
Ein Trägermaterial
aus einem Vliesstoff wird zunächst
aufgeheizt. Dies kann beispielsweise mittels einer Kontaktheizung
oder durch Heißluft
erfolgen. Das Trägermaterial
wird auf eine Temperatur von zum Beispiel zwischen 150°C und 220°C, vorzugsweise
ca. 180°C
aufgeheizt und dann durch einen Pressvorgang in die gewünschte geometrische
Form gebracht. Vorzugsweise erfolgt die Formung des Trägermaterials
durch Kaltverformung, sogenanntes Thermo-Forming.
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Auf
das erwärmte
Trägermaterial
kann ein Dekormaterial aufgebracht werden. Das Dekormaterial, zum
Beispiel Dilour oder Tuft, wird zum Beispiel durch ein Infra-Rot(IR)-Feld
vorgeheizt und dann auf das Trägermaterial
geklebt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung hat das Dekormaterial einen Überstand, der auf der Rückseite
des Innenverkleidungsteils verklebt wird, so dass man einen sogenannten Dekorumbug
erhält.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat das Dekormaterial einen Überstand zur Ausbildung einer
Dekorfahne. Die Dekorfahne kann beispielsweise zur Schließung eines Spalts
zwischen dem Innenverkleidungsteil und einer Hutablage dienen.
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Im
weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils,
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2 eine
Rückansicht
des Innenverkleidungsteils der 1,
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3 eine
Teilschnittansicht des Innenverkleidungsteils der 1,
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4 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Innenverkleidungsteils,
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5 eine
Ansicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils
im eingebauten Zustand vor Auslösung
des Airbags,
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6 die
Darstellung der 5 nach Entfaltung des Airbags.
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Die 1 zeigt
ein Innenverkleidungsteil 100 zur Verkleidung einer Säule eines
Kraftfahrzeugs. In dem hier betrachteten Beispielsfall dient das
Innenverkleidungsteil 100 zur Verkleidung der sogenannten
C-Säule.
Das Innenverkleidungsteil 100 besteht im wesentlichen aus
einem Vliesmaterial. Der innere Aufbau des Innenverkleidungsteils 100 wird
weiter unten mit Bezugnahme auf die 3 anhand
eines Beispiels noch näher
erläutert.
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Das
Innenverkleidungsteil 100 hat eine Kante 102,
die im eingebautem Zustand des Innenverkleidungsteils 100 in
etwa parallel zur Oberseite der Hutablage des Kraftfahrzeugs verläuft. An
der diagonal nach oben verlaufenden Kante 104 des Innenverkleidungsteils 100 befindet
sich eine Ausnehmung 106 für den Anschluss einer Heckscheibenheizung des
Kraftfahrzeugs.
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Die
obere Kante 108 des Innenverkleidungsteils 100 befindet
sich im Bereich eines Dachhimmels 110. Der Dachhimmel 110 hat
beispielsweise einen Sandwich-Aufbau, beispielsweise einen Polyuhrethan-Schaumkern,
auf den verschiedene weitere Materialschichten aufgebracht sind.
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In
der hier betrachteten Ausführungsform überlappt
das Innenverkleidungsteil 100 den Dachhimmel 110 in
dem Bereich zwischen der Kante 108 und der gestrichelt
dargestellten Linie 112. In dem Überlappungsbereich zwischen
der Kante 108 und der Linie 112 befindet sich
ein Befestigungselement 114 zur Befestigung des Innenverkleidungsteils 100 an
dem Dachhimmel 110. Bei dem Befestigungselement 114 kann
es sich beispielsweise um eine Clipverbindung, vorzugsweise um einen
sogenannten Mushroom-Clip handeln.
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An
dem Innenverkleidungsteil 100 sind ferner die Befestigungselemente 116 und 118 angeordnet,
die zur Befestigung des Innenverkleidungsteils 100 an der
Säule des
Kraftfahrzeugs dienen. Bei den Befestigungselementen 116 und 118 kann
es sich beispielsweise um Schraubverbindungen und/oder Clipverbindung
handeln. Die Befestigungselemente 116 und 118 sind
dabei so dimensio niert, dass sie das Innenverkleidungsteil 100 auch
bei einer Auslösung
des Airbags an der Säule
des Kraftfahrzeugs festhalten.
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Das
Innenverkleidungsteil 100 hat eine weitere schräg nach oben
verlaufende Kante 120, an die sich ein Fenster 124 des
Kraftfahrzeugs anschließt.
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Am
unteren Ende der Kante 120 befindet sich ein Radius 122,
unterhalb dessen ein Sicherheitsgurt angeordnet ist.
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Bei
Auslösung
des Seitenairbags, beispielsweise eines sogenannten Curtain-Seitenairbags, wird
die Kante 120 und/oder der Radius 122 zumindest
in einem Teilbereich aufgewölbt,
sowie auch der Dachhimmel 110 in seinem Randbereich, um
eine Austrittsöffnung
für den
sich entfaltenden Airbag 126 zu schaffen.
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Unterhalb
des Dachhimmels 110 befindet sich ein Schusskanal für den sich
entfaltenden Airbag 126. Die bei der Entfaltung des Airbags 126 wirkenden
Kräfte
führen
zu einer Aufwölbung
des Dachhimmels 110 in dessen dem Fenster 124 zugewandtem Randbereich
sowie in einem ebenfalls dem Fenster 124 zugewandtem Randbereich
des Innenverkleidungsteils 100. Durch die Aufwölbung des
Dachhimmels 110 und des Innenverkleidungsteils 100 entsteht
eine Austrittsöffnung,
durch die sich der Airbag 126 vollständig entfalten kann.
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Dabei
wird das Innenverkleidungsteil 100 durch die Befestigungselemente 116 und 118 während des
Entfaltungsvorgangs an der Säule
des Kraftfahrzeugs entgegen der Entfaltungskräfte festgehalten. Das Befestigungselement 114 hält dagegen
die Verbindung zu dem Dachhimmel 110 und entfernt sich
durch die Aufwölbung
etwas von der Säule
des Kraftfahrzeugs. Das Befestigungselement 114 ist dazu
so dimensioniert, dass es die bei der Aufwölbung auftretenden, Druck-,
Zug- und Scherkräfte
aufnimmt, so dass die Verbindung zwischen dem Dachhimmel 110 und
dem Innenverkleidungsteil 100 gewahrt bleibt.
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Das
Innenverkleidungsteil 100 hat dabei verschiedene Vorteile.
Da es im wesentlichen aus einem Vliesstoff besteht, lösen sich
keine oder nur wenige Partikel von dem Innenverkleidungsteil ab.
Dies ist sicherheitstechnisch vorteilhaft. Zum anderen ist das Innenverkleidungsteil 100 kostengünstig herstellbar und
hat ein geringes Gewicht. Beispielsweise wird für die Herstellung des Innenverkleidungsteils 100 ein Vliesmaterial
mit einem 40%igem Glasfaseranteil und einem Anteil von 60% Polypropylenfasern
verwendet, welches ein Gewicht von nur ca. 750 g pro m2 aufweist.
Ferner ist das Innenverkleidungsteil 100 für die Innenraumakustik
des Kraftfahrzeugs vorteilhaft, da es schallabsorbierend wirkt.
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Von
besonderem Vorteil ist ferner, dass weitgehende Splitter- und Delaminationsfreiheit
des Innenverkleidungsteils 100 über einen weiten Temperaturbereich
von zum Beispiel –30°C bis 70°C und darüber hinaus
garantiert werden kann.
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Vorzugsweise
hat das Innenverkleidungsteil 100 eine Dekorschicht mit
einem Dekorumbug und einer Dekorfahne, wie in der 2 dargestellt.
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Die 2 zeigt
eine Rückansicht
des Innenverkleidungsteils 100 der 1. In der
hier betrachteten Ausführungsform
ist das Befestigungselement 118 als Aufnahme für eine Schraube
zum Anschrauben des Innenverkleidungsteils 100 an die Säule des Kraftfahrzeugs
ausgebildet. Das Befestigungselement 116 ist dagegen zur
Herstellung einer formschlüssigen
Clipverbindung mit der Säule
des Kraftfahrzeugs ausgebildet. Alternativ kann das Befestigungselement 116 auch
entfallen.
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Das
Befestigungselement 114 ist zur Herstellung einer Clipverbindung,
beispielsweise mittels eines sogenannten Mushroom-Clips, mit dem
Dachhimmel 110 ausgebildet. Die Befestigungselemente 114, 116 und 118 werden
auf der Rückseite
des Innenverkleidungsteils 100 vorzugsweise entweder durch
eine Klebeverbindung befestigt oder angeschweißt.
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Entlang
der Kante 102 hat das auf der Oberseite des Innenverkleidungsteils 100 aufgebrachte Dekormaterial
einen Überstand
zur Ausbildung einer Dekorfahne 128. Die Dekorfahne 128 dient
zur Schließung
des Spalts zwischen der Kante 102 und der Oberfläche einer
Hutablage des Kraftfahrzeugs. Dies ist sowohl ästhetisch als auch raumakustisch vorteilhaft.
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Entlang
der Kante 108 befindet sich ein Dekorumbug 130.
Dieser wird durch Ankleben eines Überstands des Dekormaterials
an der Rückseite des
Innenverkleidungsteils 100 realisiert.
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Die 3 zeigt
einen Querschnitt durch das Innenverkleidungsteil 100.
Das Innenverkleidungsteil 100 hat einen Träger 132 aus
einem Vliesstoff. Zur Erhöhung
der mechanischen Beanspruchbarkeit des Trägers 132 hat der Vliesstoff
vorzugsweise einen Glasfaseranteil von zum Beispiel mindestens 30%. Jedoch
ist ein solcher Glasfaserzusatz nicht zwingend; insbesondere bei
Verwendung eines Vliesstoffs mit Polyester-Bikomponentenfasern kann
auf den Zusatz von Glasfasern verzichtet werden.
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Auf
der im eingebauten Zustand dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite
befindet sich auf dem Träger 132 optional
ein Dekormaterial 134, welches auf den Träger 132 beispielsweise
aufgeklebt oder auflaminiert wird. Auf der Rückseite des Innenverkleidungsteils 100 kann
eine Abdeckung 136 zur Kapselung des Trägers 132 angeordnet
sein. Die Abdeckung 136 kann ebenfalls aus einem Vliesmaterial bestehen.
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Die 4 zeigt
in schematischer Darstellung ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Innenverkleidungsteils.
Elemente der 4, die Elementen der 1 bis 3 entsprechen,
sind dabei mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Der
Träger 132 besteht
im Rohzustand aus einem Zuschnitt von Trägermaterial aus einem Vliesstoff.
Der Träger 132 wird
durch eine Kontaktheizung 138 auf eine Temperatur von zum
Beispiel ca. 180°C erhitzt.
Anschließend
wird der erhitzte Träger 132 zum
Beispiel durch einen Pressvorgang auf seine gewünschte geometrische Form gebracht.
Dies kann durch Kaltverformung mittels einer Presse 139 erfolgen.
Bei der Kaltverformung sind die Werkzeuge der Presse 139 unbeheizt.
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Das
durch Pressen auf seine gewünschte Form
gebrachte Trägermaterial 132 wird
entformt, wonach Anbauteile, insbesondere die Befestigungselemente 114, 116 und 118 (vgl. 1, 2 und 3)
an dem Innenverkleidungsteil 100 angeklebt oder angeschweißt werden
können.
Zuvor wird das Innenverkleidungsteil 100 durch Stanzen
und/oder Laserschneiden ("laser
cutting") bearbeitet.
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Optional
kann auf den erhitzten Träger 132 ein
durch ein Infra-Rot(IR)-Feld erhitztes Dekormaterial 134 aufgebracht
werden.
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Die 5 zeigt
eine Ausführungsform
des Innenverkleidungsteils 100 im eingebautem Zustand vor
der Auslösung
des Curtain-Airbags. Die Befestigungselemente 114, 116 und 118 sind
auf der vom Innenraum des Kraftfahrzeugs her nicht sichtbaren Rückseite
des Innenverkleidungsteils 100 an den mit den Kreisen 140, 142 und 144 markierten
Stellen angeordnet.
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Die 6 zeigt
den Zustand nach Auslösung und
Entfaltung des Airbags 126. Durch die bei der Entfaltung
des Airbags 126 wirkenden Kräfte hat sich das Innenverkleidungsteil 100 entlang
seiner Kanten 120 und 122 aufgewölbt, sowie
auch der Randbereich des Dachhimmels 110, so dass der Airbag 126 durch
die so entstehende Austrittsöffnung
hindurch treten konnte, um sich vollständig zu entfalten. Durch die
Befestigungselemente 116 und 118 wird dabei sichergestellt,
dass sich das Innenverkleidungsteil 100 nicht von der Säule des
Kraftfahrzeugs löst.
Dagegen sorgt das Befestigungselement 114 dafür, dass
das Innenverkleidungsteil 100 nicht unkontrolliert in den Fahrzeuginnenraum
hinein aufklappt, wenn sich der Airbag 126 entfaltet, sondern
nur eine begrenzte Öffnung
für die
Entfaltung des Airbags 126 gebildet wird. Aufgrund der
Materialeigenschaften des Innenverkleidungsteils kommt es dabei
zu keinen nennenswerten Materialablösungen.
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- 100
- Innenverkleidungsteil
- 102
- Kante
- 104
- Kante
- 106
- Ausnehmung
- 108
- Kante
- 110
- Dachhimmel
- 112
- Linie
- 114
- Befestigungselement
- 116
- Befestigungselement
- 118
- Befestigungselement
- 120
- Kante
- 122
- Radius
- 124
- Fenster
- 126
- Airbag
- 128
- Dekorfahne
- 130
- Dekorumbug
- 132
- Träger
- 134
- Dekormaterial
- 138
- Kontaktheizung
- 139
- Presse
- 140
- Kreis
- 142
- Kreis
- 144
- Kreis