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Die
Erfindung betrifft einen Humidor mit einer umgebungsabhängigen,
ungeregelten Lagerraum-Temperatur für eine Lagerung feuchtigkeitssensitiven
Gutes, insbesondere hochwertiger Zigarren, gemäß Patentanspruch 1.
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Eine
Reihe von wichtigen Gütern
des Nahrungs- und Genussmittelbereiches, wie z.B. Zigarren, benötigen für ihre Lagerung
und den optimalen Genuss eine bestimmte Feuchtigkeit. Um den Feuchtigkeitsgehalt möglichst
gleichmäßig zu halten,
werden diese Produkte in speziellen Schränken oder Kästen (Humidore) aufbewahrt.
Diese Humidore enthalten aktive oder passive Systeme zur Aufrechterhaltung
einer bestimmten relativen Luftfeuchtigkeit. Im einfachsten Fall
eines passiven Systems handelt es sich um einen nassen Schwamm.
Im aufwändigeren
Fall eines aktiven Systems kann es sich um einen Wasserbehälter mit
oder ohne Schwamm handeln, dessen feuchte Oberflächenluft mit einem Propeller
verwirbelt wird. In anderen Systemen wird die Luft durch eine kontinuierlich
feuchte Matrix gepresst um so – mit
Wasserdampf gesättigt – im Humidor verwirbelt
zu werden. In jedem Fall wird versucht, die relative Luftfeuchtigkeit
in möglichst
engen Grenzen auf einem vorbestimmten Niveau zu halten.
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Für die Messung
der Luftfeuchte enthalten die Humidore ein Hygrometer. Da die absolute
Luftfeuchte und damit die absolute Feuchte einer Zigarre in einem
Humidor aber von der relativen Luftfeuchte und der Temperatur abhängt, schwankt
die Feuchte einer Zigarre im Humidor bei gleichbleibender relativer
Luftfeuchte in Abhängigkeit
von der Temperatur.
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Zigarren
sind bei einem Feuchtigkeits-Gewichtsanteil von 12 bis 13% am besten
zu rauchen und zu lagern. Bei einem solchen Feuchtigkeitsanteil
sind die Zigarren geschmeidig, brennen gleichmäßig mit gutem Zug, die Tabake
entfalten ihr volles Aroma und der Reifeprozess kann selbst über Jahre
hinweg seine uneingeschränkte
Fortsetzung finden. Dennoch herrscht bis heute die ländläufige Meinung
vor, Zigarren würden
in einem Humidor – ganz
gleich, ob mit aktivem oder passivem System – bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 70 bis 72% optimal lagern. Dabei wird allerdings übersehen,
dass sich diese Empfehlung ausschließlich auf eine Temperatur von
20 bis 21°C
beziehen kann, weil lediglich in diesem Temperaturbereich der Feuchtigkeitsanteil
gelagerter Zigarren tatsächlich
12 bis 13% beträgt.
Die Mehrzahl der Zigarren lagernden Humidore steht allerdings in
einer Umgebung, in der die Temperaturen auch ober- und unterhalb
eines Bereiches von 20 bis 21°C
liegen. Bei beispielsweise einer Umgebungstemperatur von 18°C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 70% enthält die Luft nur noch 10,7 g
Wasser/m3 im Vergleich zu 12,1 (g/m3) bei 20°C.
Dies bedeutet, dass auch die Zigarren einen niedrigeren Feuchtigkeitsanteil
besitzen. Bei einer Umgebungstemperatur von 27°C und 70% relativer Luftfeuchtigkeit
beträgt
der Wassergehalt der Luft 17,3 (g/m3). Dies
bedeutet, dass der Feuchtigkeitsanteil in den Zigarren höher liegt. Über einen
kurzen Zeitraum hinweg können
Zigarren diese Feuchtigkeitsdefizite und Feuchtigkeitsüberschüsse ausgleichen,
ihre Qualität
leidet jedoch langfristig erheblich darunter.
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Aus
der
US 61 22 918 A ist
ein Humidor bekannt, bei dem das zu lagernde Gut, das heißt speziell
Zigarren, stets bei einer gleichen als gut befundenen Luftfeuchtigkeit
gelagert werden soll. Dabei wird bei jener Einrichtung davon ausgegangen,
dass die zu lagernde Zigarre im stationären Zustand eine Feuchte annimmt, die
der Feuchtigkeit der Umgebungsluft identisch entspricht. Eine Voraussetzung,
die bei dem dort beschriebenen Regelverfahren stets gegeben sein
muss, besteht darin, dass für
den stationären
Lagerzustand die für eine
gewünschte
Feuchtigkeit notwendige Gleichgewichtstemperatur eingeregelt wird.
Dies gilt unabhängig davon,
ob dort die gewünschte
Feuchtigkeit als absolute oder als relative Feuchte als Ausgangswert
für das einzustellende
Temperatur-Feuchtigkeitsgleichgewicht
dient, das heißt
zunächst
gemessen wird, um sodann die hierzu für die Erzielung eines Gleichgewichtes
erforderliche Temperatur zu ermitteln und einzustellen und zwar
durch Verwendung einer Energie benötigenden Temperaturbeeinflussungseinrichtung.
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Dies
bedeutet, dass bei derartigen Humidoren stets eine Beeinflussung,
das heißt
letztlich Regelung der Lagertemperatur erforderlich ist, wodurch
diese Einrichtung einen relativ hohen Energiebedarf aufweist, der
beispielsweise bei einem über
eine lange Betriebsdauer ausschließlich mit Batterieenergie gespeisten
Humidor wirtschaftlich nicht zur Verfügung gestellt werden kann.
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Aus
der
DE 201 03 836
U1 ist ein Humidor bekannt, bei welchem lediglich die relative
Luftfeuchtigkeit auf einem bestimmten, vorgebbaren Wert gehalten
wird. Damit liegen bei diesem Gerät je nach unterschiedlicher
Lagertemperatur unterschiedliche absolute Feuchten vor, die jeweils
ausschließlich
von der Temperatur bestimmt sind und nicht den Feuchtewerten entsprechen,
die bei diesen Temperaturen zur Erzielung einer optimalen Feuchte
innerhalb des Lagergutes herrschen müssten.
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Aus
der
DE 201 15 260
U1 ist ein Humidor bekannt, der mit einer Regeleinrichtung
versehen ist, durch die eine vorgegebene relative Luftfeuchtigkeit
eingestellt werden kann, das heißt ein fest vorgegebener relativer
Luftfeuchtewert, der temperaturabhängig herrschen soll. Hierbei
wird unterstellt, dass das zu lagernde Gut bei stationären Lagerverhältnissen
die Umgebungsfeuchte im gesamten möglichen Lagertemperaturbereich
in jeweils gleicher Form gleichgewichtsartig einnimmt.
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Aus
der
DE 32 34 390 A1 ist
ein Humidor bekannt, der in üblicher
Weise die relative Luftfeuchtigkeit reguliert, das heißt bei unterschiedlichen
Temperaturen herrscht eine unterschiedliche, absolute Feuchte. Dies bedeutet,
dass in diesem Humidor kein Gut bei schwankenden Temperaturen mit
einer von der Temperatur unabhängigen,
bestimmten Feuchte gelagert werden kann.
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Aus
der
EP 0 086 117 A1 ist
ein Humidor bekannt, der lediglich nach der relativen Luftfeuchtigkeit
geregelt wird, wodurch bei unterschiedlichen Temperaturen jeweils
eine unterschiedliche Feuchte für
das Lagergut gegeben ist.
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Die
GB 21 78 939 A und
die
DE 11 64 061 B beschreiben
jeweils einen Humidor, bei dem die relative Luftfeuchte des Innenraumes
in altbekannter Weise geregelt wird.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, einen Humidor für eine Lagerung feuchtigkeitssensitiven
Gutes, insbesondere hochwertiger Zigarren, zu schaffen, in dem das
Gut temperaturunabhängig
stets einen gewünschten,
optimalen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
den Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gegenstand
des Unteranspruches 20 ist eine entsprechende Luftbefeuchtungseinrichtung,
die als solche austauschbar in beliebige patentgemäße Humidore
einsetzbar ist. Die Humidore, in die solche Luftbefeuchtungseinrichtungen
eingesetzt werden können,
brauchen hierfür
in keiner Weise speziell vorbereitet zu sein. Sie müssen lediglich
einen ausreichenden Platz zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Luftbefeuchtungseinrichtung
einschließlich
der mit dieser kommunizierenden, ortsvariabel anbringbaren Sensoren
aufweisen.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Ausgestaltungen
der Luftbefeuchtungseinrichtung sind Gegenstand auf den Anspruch
20 rückbezogener
weiterer Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in dem Lager-Innenraum
des Humidors eine (absolute) Feuchtigkeit einzustellen und aufrechtzuerhalten,
bei der die Zigarren unabhängig
von der Temperatur im Humidor-Inneren stets einen gleichen, vorgebbaren
Feuchtigkeitsanteil aufweisen. Dabei ist es an sich gleichgültig, wie
dies erreicht wird. Der gewünschte,
stets einzuhaltende Feuchteanteil in der Zigarre dient als Führungsgröße für den entsprechenden
Sollwert der Lagerraum-(absolut-)feuchte,
bei der die Zigarre den betreffenden, gewünschten Feuchtegehalt annimmt.
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Ein
einfaches Vorgehen besteht beispielsweise in Folgendem:
Es
werden empirisch in Abhängigkeit
der Lagertemperatur die jeweils zugehörigen relativen Feuchtigkeiten
der Lagerluft ermittelt, bei denen die gelagerten Zigarren einen
vorgegebenen Feuchtigkeitsanteil (Führungsgröße) aufweisen. Diese Abhängigkeit
wird einer elektronischen Rechnereinheit als entsprechende Kennlinie
eingegeben. Eine derartige Kennlinie ist lediglich einmal zu erstellen,
um erfindungsgemäße Befeuchtungseinrichtungen
herstellen zu können.
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Beim
Betrieb eines Humidors mit einer erfindungsgemäß geeichten Befeuchtungseinrichtung
ist es lediglich noch erforderlich, die Lagerraumtemperatur zu messen,
diesen Messwert der elektrischen Recheneinheit zur Ermittlung des
erforderlichen relativen Feuchtigkeitsgehaltes anhand der dort vorhandenen
Kennlinie aufzugeben und die Luftfeuchtigkeit sodann nach den jeweils
ermittelten, relativen Soll-Feuchtigkeitswerten einzuregeln.
Das Regeln der erforderlichen Luftfeuchtigkeit kann durch einen
Regelkreis mit einem Luftfeuchtigkeits-Istwertmesser innerhalb des
Lagerraumes erfolgen. Bei der vorstehenden Beschreibung ist davon
ausgegangen worden, dass die Luftfeuchtigkeit am einfachsten als
relative Luftfeuchtigkeit ermittelbar ist. Die Sollgröße kann
selbstverständlich
auch die absolute Luftfeuchtigkeit sein.
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Entscheidend
ist lediglich, dass temperaturabhängig eine Luftfeuchtigkeit
eingeregelt wird, bei der gelagerte Zigarren temperaturunabhängig einen
gleichen, vorgegebenen Feuchtigkeitsgehalt (Führungsgröße) annehmen können.
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Mit
Hilfe der elektronischen Recheneinheit ist es möglich, an verschiedenen Stellen
des Humidor-Innenraumes die dort jeweils aktuell herrschenden Luftfeuchtigkeits-
und Temperaturwerte (Ist-Werte) zu messen und die Luftbefeuchtung
nach einem elektronisch ermittelten Mittelwert zu steuern.
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Die
Luftbefeuchtungseinrichtung umfasst außer der vorgenannten Sensorik
sowie des hierfür
erforderlichen elektronischen Rechners als Auswerteeinrichtung einen
Behälter
mit einem Feuchtigkeitsreservoir. Dieser Behälter besitzt an seiner im Einsatzzustand
oberen Seite Öffnungen,
die bei einer speziellen Ausführung der
Luftbefeuchtungseinrichtung verschließbar sein können. Zwischen der Behälterwand
mit den Öffnungen und
der Oberfläche
des Feuchtigkeitsreservoirs besteht ein von Luft durchströmbarer Freiraum.
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Das
Feuchtigkeitsreservoir ist vorteilhafterweise vollständig mit
einem Schwamm ausgefüllt.
Als Bakterienschutz kann dieser Schwamm (gemäß Anspruch 29) mit Zink und/oder
Silber dotiert sein. Dabei wirkt Silber gegen einzellige und Zink
gegen mehrzellige Bakterien als Abwehrmaßnahme. Durch die Vermeidung mehrzelliger
Bakterien kann eine Algenbildung innerhalb des Schwammes wirksam
vermieden werden und dieser zeitlich nahezu unbegrenzt benutzt werden.
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In
Abhängigkeit
der sensorisch ermittelten Temperatur- und Feuchtigkeitswerte innerhalb
des Humidors wird – wenn
dies erforderlich ist – aus
dem Feuchtigkeitsreservoir zusätzlich
Luftfeuchtigkeit erzeugt, wozu durch die Behälteröffnungen mittels mindestens
eines Luftförderers
Humidor-Innenluft über
die Oberfläche
des Feuchtigkeitsreservoirs (sanft) geleitet wird. Ist keine Feuchtigkeitserhöhung notwendig,
so können die
verschließbar
vorgesehenen Öffnungen
des Behälters
der Luftbefeuchtungseinrichtung bei gleichzeitig inaktivem Luftförderer geschlossen
bleiben. Sowohl der durch den Luftförderer förderbare Volumenstrom als auch
die Querschnitte der Behälteröffnungen – wenn diese
verschließbar
sind – sind
steuerbar, wobei grundsätzlich
eine Steuerbarkeit entweder des Luftfördervolumens oder der Öffnungsquerschnitte – wenn diese
verschließbar
ausgebildet sind – ausreichend
sein kann. Der Luftförderer
kann ein einfacher Ventilator sein.
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Für die Luftbefeuchtungseinrichtung
ist eine elektrische Energieversorgung, die durch Batterien aufgebracht
werden kann, erforderlich. Die Luftbefeuchtungseinrichtung kann
insbesondere intern oder extern mit einer elektronischen Anzeige
für Betriebs-
und Zustandsdaten ausgerüstet
sein. Insbesondere kann die Luftbefeuchtungseinrichtung elektronisch
derart ausgerüstet
sein, dass sie nach einer Startphase einen statischen Gleichgewichts-Betriebszustand
anzeigen kann.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
ist der Luftförderer
mit Bezug auf die obere Behälterwand,
das heißt
die Trennwand zwischen Feuchtigkeitsreservoir und Lagerraum, derart
angeordnet, dass er grundsätzlich
sowohl in den Raum unterhalb als auch oberhalb der Trennwand fördern kann.
Bei in dieser Ausführungsform
vorgesehenen, verschließbaren Öffnungen
kann der Luftförderer,
wenn die Öffnungen
geschlossen sind, beispielsweise einen Feuchtigkeits-Konzentrationsausgleich
innerhalb des Humidors bewirken. Hierzu ist es lediglich notwendig,
dass er bei an unterschiedlichen Orten des Humidor-Lagerraumes gemessenen
Feuchtigkeits- und/oder Temperaturwerten von der als Auswerte- und
Steuereinrichtung dienenden elektronischen Rechnereinheit aus aktiviert
wird. Durch an sich bekannte Regelsysteme können eine Befeuchtung und lediglich
eine befeuchtungsfreie Luftumwälzung
in beliebiger Form durchgeführt
und kombiniert werden.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführung der Luftbefeuchtungseinrichtung
sind in der Trennwand, d.h. der dem Lagerraum des Humidors zugewandten
Behälterwand
mindestens zwei Öffnungen
vorgesehen. Dabei ist einer dieser Öffnungen ein in den Freiraum
innerhalb des Behälters
fördernder
Luftförderer
zugeordnet und der anderen Öffnung
ein in entgegengesetzter Richtung fördernder weiterer Luftförderer.
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Der
Behälterwand-Öffnung,
durch die befeuchtete Luft in den Lagerraum des Humidors gefördert wird, kann
eine Strömungsleiteinrichtung
zugeordnet sein, durch die die befeuchtete Luft gezielt in eine
Richtung gelenkt werden kann. Diese Richtung wird zweckmäßiger Weise
so gewählt,
dass befeuchtete Luft in einen insbesondere nicht zu öffnenden
Seitenwandbereich des Humidors gelenkt wird.
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Für ein Umwälzen der
Lagerraumluft können
oberhalb der Trennwand, unter der sich das Feuchtigkeitsreservoir
befindet, zusätzliche
Luftförderer
vorgesehen sein. Diese können
an der Luftbefeuchtungseinrichtung oder auch direkt an anderen Humidor-Bereichen
befestigt sein. Zweckmäßiger Weise
befinden sich dieser zusätzliche
Luftförderer
in einem oberen Humidor-Lagerraumbereich. Grundsätzlich kann bereits ein einzelner
derartiger Luftförderer
ausreichend sein.
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Ein
ganz wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass mit einer
erfindungsgemäßen Luftbefeuchtungseinrichtung
beliebige, bereits bestehende Humidore durch ein einfaches Einsetzen
aus- beziehungsweise nachrüstbar
sind. Dabei kann es sich um große
oder kleine Humidore handeln. Für
Humidore, die in einem etwa gleichen Größenbereich liegen, können jeweils
gleiche Luftbefeuchtungseinrichtungen eingesetzt wer den. Für größenmäßig erheblich
nach unten oder oben abweichende Humidore müssen gegebenenfalls lediglich
entsprechend größere oder
kleinere Luftbefeuchtungseinrichtungen eingesetzt werden. Möglich ist
es auch, eine Modulbauweise vorzusehen, bei der je nach der Größe des betreffenden
Humidors mehrere Luftbefeuchtungseinrichtungen zusammen eingesetzt
werden.
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Ist
ein erfindungsgemäßer Humidor
lediglich mit einer Befeuchtungs- und keiner Entfeuchtungseinrichtung
ausgestattet, ist ein eventuell erforderliches Entfeuchten nicht
direkt möglich.
Ein solches Entfeuchten ist allerdings bei einer Atmosphären-Umgebung
des Humidors mit üblichen
relativen Luftfeuchtigkeiten in der Regel nicht erforderlich. Selbstverständlich kann
der erfindungsgemäße Humidor
und insbesondere die Befeuchtungseinrichtung auch mit einem aktiven
oder passiven Entfeuchter versehen sein.
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Vorteilhafte,
nachstehend noch näher
erläuterte
Ausführungsbeispiele
sind jeweils im wesentlichen lediglich schematisch in der Zeichnung
dargestellt.
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In
dieser zeigen
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1 einen
Schnitt durch einen unteren Bereich eines mit einer Luftbefeuchtungseinrichtung
ausgerüsteten
Humidors nach Linie I-I in 2,
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2 eine
Draufsicht auf die Einrichtung nach 1,
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3 eine
alternative Ausführung
eines Humidors in einer Darstellungsart nach 1 in einem Schnitt
nach Linie III-III in 4,
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4 eine
Draufsicht auf die Einrichtung nach 3,
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5 ein
schematisches Blockschaltbild für
das Betreiben eines Humidors.
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Humidor-Luftbefeuchtungseinrichtung
in einer Ausführung
nach 1 und 2.
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In
dem Inneren eines lediglich bezüglich
seines Bodenbereiches abgebrochen gezeichneten Humidors 1 befindet
sich eine Luftbefeuchtungseinrichtung 2. Diese Luftbefeuchtungseinrichtung
umfasst einen Behälter 3 mit
einem silber- und zinkdotierten Schwamm 4 als Feuchtigkeitsreservoir.
Die Oberfläche
des Schwammes 4 liegt mit Abstand unterhalb einer mit Öffnungen 5 versehenen
Trennwand als oberen Wand des Behälters 3. Durch den
Abstand zwischen der Oberfläche
des Schwammes 4 und der oberen, mit Öffnungen 5 versehenen
Behälterwand
ist ein Freiraum 6 gegeben. Die Öffnungen 5 in der
oberen Behälterwand
sind mittels eines verschiebbaren Schiebers 7 ganz oder
teilweise verschließbar.
Die Verschiebbarkeit des Schiebers 7 ist in der Zeichnung
mit einem Doppelpfeil angedeutet.
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In
den Freiraum 6 hinein ragt von dem Lagerraum des Humidors
ein Luftförderer
in der Form eines elektrisch antreibbaren Ventilators 8.
An unterschiedlichen Stellen des Humidors sind Sensoren 10 angeordnet.
Diese Sensoren 10 ermitteln die an den Anbringungsorten
jeweils aktuell herrschenden Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerte.
Die von den Sensoren 10 ermittelten Messwerte werden in
dem elektronischen Rechner 9 ausgewertet und zur Steuerung
des Schiebers 7 zur Querschnittsveränderung der Öffnungen 5 und
einer Aktivierung des Ventilators 8 herangezogen.
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Der
Ventilator 8 kann auch bei geschlossenen Öffnungen 5 für eine Konzentrations-
und Temperaturvergleichmäßigung innerhalb
des Humidor-Lagerraumes aktiv geschaltet werden.
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Wird
durch die Sensoren 10 ein Mangel an Luftfeuchtigkeit festgestellt,
so werden die Öffnungen 5 geöffnet und
der Ventilator 8 in Lauf gesetzt. Von dem Ventilator 8 wird
dann Umluft aus dem Humidor-Inneren direkt über den Schwamm 4 gewälzt, wobei
die Luftabströmung über die
mehr oder weniger geöffneten Öffnungen 5 erfolgt.
Gleichzeitig fördert
der Ventilator 8 Luft über
die außen
liegende Oberfläche
der oberen Wand des Behälters 3,
also über
die Trennwand mit den verschließbaren Öffnungen 5.
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Bei
einem durch die Sensoren 10 ermittelten Luftfeuchtigkeitsüberschuss
werden die Öffnungen 5 verschlossen.
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Durch
die elektronische Steuereinrichtung 9 ist es möglich, die
Luftbefeuchtungseinrichtung 2 so zu betreiben, dass ein
Aktivieren und Deaktivieren der Luftbefeuchtungseinrichtung erst
nach Überschreiten
vorgebbarer Ist-/Sollwert-Abweichungen
erfolgt. Zur Einsparung elektrischer Energie arbeitet die Luftbefeuchtungseinrichtung
vorzugsweise derart, dass Istwertmessungen durch die Sensoren 10 lediglich
in vorgebbaren Zeitabständen
erfolgen. Insgesamt kann die Luftbefeuchtungseinrichtung nach allgemein
bekannten, mit elektronischen Auswerte- und Steuereinrichtungen üblichen
Regelverfahren effizient und energiesparend betrieben werden.
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In
dem Ausführungsbeispiel
nicht beschrieben und gezeichnet sind elektronische Anzeigeeinrichtungen,
aus denen die Betriebs- und Zustandsdaten der Luftbefeuchtungseinrichtung
abgelesen werden können. Auch
die Betätigungseinrichtungen
für den
Benutzer eines derart ausgestatteten Humidors sind weder beschrieben
noch gezeichnet. Die Betätigungseinrichtungen
können
insbesondere in die Anzeigeeinrichtungen integriert sein.
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Humidor-Luftbefeuchtungseinrichtung
in einer Ausführung
nach 3 und 4.
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Eine
alternative Ausführung
des Humidors nach den 3 und 4 unterscheidet
sich von der Ausführung
in den 1 und 2 lediglich in der konkreten
Ausgestaltung der Luftbefeuchtungseinrichtung sowie der Art der
Luftumwälzung
innerhalb des Humidor-Lagerraumes. Mit der Ausführung nach den 1 und 2 identisch übereinstimmende
Bauteile sind in der Zeichnung jeweils mit gleichen Bezugszahlen
belegt, während
lediglich funktionell gleichartige Bauteile bei gleicher Bezugszahlenbelegung
durch einen Strichindex an der Bezugszahl bezeichnet sind.
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Der
wesentliche Unterschied gegenüber
der Ausführung
nach 1 und 2 besteht darin, dass die obere
Behälterwand
des Feuchtigkeitsreservoirs 4, die die Trennwand zwischen
Befeuchtungseinrichtung und Humidor-Lagerraum bildet, lediglich
nicht verschließbare Öffnungen 5' aufweist, die
in erster Linie direkt einem Luftförderer 8', 8'' zugeordnet sind.
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In
dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
sind insgesamt drei Luftförderer 8', 8'' vorgesehen, wobei diese unterschiedliche
Funktionen ausüben.
Von diesen drei Luftförderern üben zwei
Luftförderer 8' jeweils die Funktion
aus, befeuchtete Luft aus dem Freiraum 6 über den
Schwamm 4 in den Lagerraum des Humidors zu fördern. Diese
Luftförderung
erfolgt gezielt in eine bestimmte Richtung, wozu ein der betreffenden Öffnung 5' in Richtung
des Humidor-Lagerraumes vorgelagertes geneigt angeordnetes Blech
als eine Strömungsleiteinrichtung 11 vorgesehen
ist. Durch solche Bleche als Strömungsleiteinrichtung 11 wird
die aus dem Freiraum 6 geförderte, befeuchtete Luft in
Richtung einerseits beispielsweise direkt einer nicht zu öffnenden
Seitenwand des Humidors zugeleitet, von der aus eine Zirkulationsbewegung
durch den Lagerraum des Humidors möglich ist. Andererseits kann
bei einem zweiten, befeuchtete Luft in den Lagerraum des Humidors
fördernden
Luftförderer 8' ein Ausblasen
in Richtung eines Temperatur-/Feuchtigkeitssensors 10' erfolgen, wobei
diese Ausblasrichtung derjenigen des anderen Luftförderers 8' entgegengerichtet
sein kann. Die Ausströmrichtungen
bei den beiden Luftförderern 8' sind in 4 mit
Strömungspfeilen
angedeutet.
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Der
in dem gezeichneten Beispiel dritte Luftförderer 8'' fördert, das heißt drückt die
Luft aus dem Lagerraum in den Freiraum 6 oberhalb des Schwammes 4 hinein.
Die Anzahl einzusetzender Luftförderer
beider Funktionsarten richtet sich im Grunde nach der Größe des Humidors,
wobei allerdings zumindest ein aus dem Freiraum 6 befeuchtete
Luft in den Humidor-Lagerraum fördernder
Förderer 8' vorgesehen
sein kann und ein in umgekehrter Richtung fördernder Luftförderer 8'' vorgesehen sein muss. Grundsätzlich ist
es auch möglich, lediglich
einen Luftförderer
des Typs 8' einzusetzen
und den anderen Luftförderer 8'' entfallen zu lassen.
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Zumindest
einer der Luftfeuchte- und/oder Temperatursensoren 10' kann bei dieser
Humidor-Ausführungsform
unterhalb der die obere Wand des Behälters 3 bildenden
Trennwand liegen. In diesem Fall befinden sich in der Trennwand
in diesem Bereich Belüftungsöffnungen 13.
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Um
befeuchtete Lagerraumluft insbesondere in größeren Humidoren, in denen beispielsweise
in einem unteren Bereich Zigarren in Holzkisten und weitere Zigarren
in einem oberen Bereich offen gelagert sind, optimal auch in dem
oberen, die offen lagernden Zigarren enthaltenden Bereich zirkulativ
führen
zu können, können oberhalb
der die Öffnungen 5' enthaltenden
Behälter-
beziehungsweise Trennwand Luftumwälz-Förderer 12 zusätzlich eingesetzt
sein. Sie können
direkt an dem Humidorgehäuse
befestigt sein oder auch Bestandteil der eingesetzten und zwar insbesondere
austauschbar einsetzbaren Luftbefeuchtungseinrichtung 2' sein. Letztere
Möglichkeit
ist in 3 angedeutet.
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Eine
weitere Öffnung 14 befindet
sich in der Trennwand zwischen Freiraum 6 und Lagerraum
des Humidors, um das Wasserreservoir 4, d.h. speziell den
Schwamm mit Wasser befüllen
zu können.
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Der
Temperatur- und/oder Feuchtesensor 10' befindet sich zusammen mit einem
der Luftförderer 8' in einem von
dem Feuchtigkeitsreservoir 4 getrennten Trägerelement 15,
das gegebenenfalls auch die elektronischen Bauelemente 9' enthalten kann.
Allerdings können
die elektronischen Bauelemente 9' auch außerhalb des Trägerelementes 15,
ja sogar ganz außerhalb
des Humidors liegen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein,
wenn eine externe Stromquelle eingesetzt wird. Dann können die
elektronischen Bauelemente 9' in
das Stromversorgungskabel des Humidors integriert sein.
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Nachstehend
werden die wesentlichen Grundlagen der Erfindung nochmals mit anderen
Worten und insbesondere unter Angabe möglicher konkreter Einsatzmittel
dargelegt.
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In
dem erfindungsgemäßen System
wird die Temperaturmessung dazu verwendet, die für die Aufrechterhaltung der
gewünschten,
absoluten Feuchtigkeit notwendige, relative Luftfeuchtigkeit zu
berechnen und diese berechnete relative Luftfeuchtigkeit mit Hilfe
eines herkömmlichen,
aktiven Feuchtigkeitssystems herzustellen. Zusätzlich zu den bekannten, aktiven
Feuchtigkeitssystemen wird mit einem zusätzlichen Temperatursensor (oder
einem Kombinationssensor) Temperatur und relative Luftfeuchte gemessen
und mittels einer Recheneinheit die neu einzustellende relative
Luftfeuchtigkeit berechnet. Temperatursensor und Recheneinheit sind
in räumlich
kleinster Form vielfältig
erhältlich.
Die Recheneinheit kann auch außerhalb
des Systems angeordnet sein, gegebenenfalls kann ein vorhandener
PC diese Aufgabe übernehmen.
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Damit
ist es möglich,
auch in räumlich
begrenzten Humidoren, die über
keine Klimatechnik verfügen, den
absoluten Feuchtigkeitsgehalt von darin aufgewahrten Zigarren oder
anderen Gütern,
die eine konstante absolute Feuchte benötigen, zu gewährleisten.
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Speziell
ausgeführt
kann die Erfindung beispielsweise werden durch einen Einsatz eines
käuflichen, aktiven
Befeuchtungssystems mit Propellermotor, eines Kombinationssensors
für Temperaturluftfeuchte
sowie eines Microcontrollers.
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Der
Microcontroller berechnet anhand der gemessenen Temperatur die benötigte relative
Luftfeuchtigkeit und steuert den Propellermotor der Befeuchtungseinheit.
Eine schematische Darstellung eines solchen Regelsystems zeigt in
der Form eines Blockschaltbildes 3.
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Werden
durch die Sensoren zum Beispiel 70 Prozent relative Feuchte und
21 Grad Celsius gemessen, ist das System im gewünschten Bereich. Sinkt die
relative Feuchte unter 70 Prozent, steuert die Rechnereinheit das
aktive Befeuchtungssystem und es wird so viel Feuchte in den Raum
gegeben, bis wieder 70 Prozent erreicht sind. Fällt aber zum Beispiel die Außentemperatur
auf 18 Grad Celsius, so ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 84
Prozent erwünscht,
um die absolute Feuchte der Zigarren zu erhalten. Das System misst
in diesem Fall 18 Grad Celsius. Die Rechnereinheit berechnet die
einzustellende relative Luftfeuchte und steuert das aktive Befeuchtungssystem,
bis die errechnete Luftfeuchte erreicht ist. Zu einer besseren Absenkung
der relativen Luftfeuchtig keit bei steigenden Temperaturen kann
das Rechnersystem noch wahlweise ein Trockensystem ansteuern. Ein
solches Trockensystem besteht im einfachsten Fall aus einem Behälter mit
Trockenmittel, wie zum Beispiel Silica Gel, der bei Bedarf über einen
Schieber geöffnet
wird.
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Die
folgende Tabelle zeigt die Werte der relativen Luftfeuchte, die
die Rechnereinheit ausgibt, um den Feuchtigkeitsgehalt von Zigarren
in einem Humidor optimal zu erhalten. Als Ausgangs- und Bezugswert
werden 70 Prozent relative Luftfeuchte bei 20 Grad Celsius angenommen.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass auch in kleineren Humidoren, die keinen Platz für eine Klimatisierung
bieten, die Einhaltung einer konstanten Feuchtigkeit im aufbewahrten
Gut (Zigarren), unabhängig
von der Umgebungstemperatur erreicht wird. Durch die Ausgestaltung
mit einem aktiven Feuchtigkeitssystem und eventuell zusätzlich einem
Trockensystem, ist eine ausrei chend schnelle Anpassung der relativen
Luftfeuchte, in Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur, gewährleistet.