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Die Aufbewahrung von Tabakwaren, insbesondere feiner Zigarren, erfordert spezifische Lagerbedingungen. So ist eine konstante relative Luftfeuchte von ca. 70% für die Erhaltung der Qualität des Tabaks auch über längere Lagerzeiträume hinweg essentiell.
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Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurden so genannte „Humidore” entwickelt. Bei einem Humidor handelt es sich um ein Behältnis, vorwiegend für Zigarren, in dem eine konstante Luftfeuchte aufrechterhalten wird. Unter mitteleuropäischen, insbesondere deutschen Bedingungen, schwankt die relative Luftfeuchte stark und liegt typisch bei ca. 50% bis 60% und damit deutlich unterhalb der für eine Lagerung günstigen Werte. Es ist somit eine häufige Befeuchtung der Luft in dem Lagerbehältnis der Tabakwaren notwendig. Demgegenüber kann eine aktive Luftentfeuchtung aus oben genanntem Grunde meist entfallen. Üblicherweise erfolgt die Befeuchtung der Luft, indem Wasser aus einem Reservoir verdunstet wird. Der Stand der Technik kennt eine Vielzahl von Befeuchtungslösungen für Humidore. Es sind hierbei zwei Gruppen von Lösungen erkennbar:
- – das Element, dass die Befeuchtung bewirkt, ist gleichzeitig das Wasserreservoir
- – das Befeuchtungselement (Verdunstungselement) und das Wasserreservoir stehen in Verbindung sind jedoch getrennte Einheiten.
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Ein Humidor der ersten Art ist beispielsweise in der
US 1,938,384 beschrieben. Hier befindet sich im Deckel eines topfförmigen Aufbewahrungsgefäßes ein Befeuchtungselement. Die Feuchtigkeitsabgabe an die Tabakwaren wird über die Öffnungsweite eines Schlitzes geregelt. Das Befeuchtungselement soll aus Ton bestehen. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, dass das Befeuchtungselement regelmäßig in Flüssigkeit getaucht werden muss, damit es diese aufsaugt und später im Humidor wieder abgeben kann. Diese Flüssigkeitsabgabe ist nicht konstant und es erfolgt auch keine Regelung der Öffnungsweite des Schlitzes in Abhängigkeit von der tatsächlichen Feuchte im Humidor.
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In der
US 5,934,773 wird ebenfalls ein Humidor der erstgenannten Art beschrieben. Hier wird eine variable Anzahl von Tabletten, die die Feuchte per Verdunstung nach und nach abgeben sollen, an Magnethalterungen im Humidor befestigt. Auch hier müssen die Tabletten regelmäßig ausgewechselt und zum Aufnehmen neuer Feuchte in Wasser oder ein anderes Verdunstungsmittel auf Wasserbasis gelegt werden. Eine Regelung der Befeuchtung in Abhängigkeit von der tatsächlichen relativen Luftfeuchte im Humidor oder der Feuchte der Tabakwaren erfolgt nicht.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile der Humidore der ersten Art wurden Humidore der zweiten Art entwickelt. Diese weisen meist ein Flüssigkeitsreservoir auf, das leicht nachgefüllt werden kann. Die Befeuchtungsflüssigkeit, meist reines Wasser, wird über ein Saugelement zur Verdunstung bereitgestellt. Ein Feuchtesensor im Lagerraum des Humidors ermittelt die tatsächliche relative Luftfeuchte und bewirkt über eine Steuerelektronik, dass ein Luftstrom an dem Saugelement vorbeigeführt oder um dieses herum geführt wird. Wird der Luftstrom am Saugelement vorbeigeführt, so nimmt er Feuchte aus dem Saugelement auf. Wird der Luftstrom um das Saugelement herumgeführt, so nimmt er keine Feuchte auf. Der Luftstrom wird üblicherweise durch einen oder mehrere Ventilatoren angetrieben. Die Leitung zum Saugelement bzw. um dieses herum erfolgt mittels einer oder mehrerer Luftleitklappen. Bei diesem System muss kein Befeuchtungselement zum Vollsaugen mit Wasser gewechselt werden. Die Befeuchtung erfolgt optimiert und entsprechend einstellbarer Vorgabewerte. Üblicherweise besteht das Saugelement aus einem faserigen Stoff wie Papier, Viskose oder textilem Material. Nachteilig an diesen Materialien ist insbesondere, dass nach einer gewissen Standzeit eine Besiedlung mit Bakterien, Algen oder Pilzen einsetzt. Es wird versucht, dem mit dem Zusatz von Fungiziden oder Bioziden zum Befeuchtungswasser entgegenzuwirken. Diese Versuche können den Befall der Materialien jedoch nur verzögern. Darüber hinaus ist der Einsatz potentiell gesundheitsgefährdender Mittel bedenklich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Humidorkonstruktion vorzuschlagen, die die Nachteile der beiden genannten Arten von Humidoren weitgehend vermeidet und bei einer guten Regelbarkeit der relativen Luftfeuchte und einer leichten Bedienbarkeit einen stark verringerten bzw. keinen Befall mit Mikroorganismen zeigt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung mit einem Humidor nach Anspruch 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Humidor enthält ein Saugelement auf der Grundlage eines offenporigen anorganischen Feststoffs, welches gleichzeitig mit einem Reservoir mit Befeuchtungsflüssigkeit und einem Luftstrom zur Befeuchtung der Tabakwaren in Verbindung steht. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den rückbezogenen Unteransprüchen dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Humidor gehört zur oben beschriebenen zweiten Art. Um die Nachteile dieser Konstruktionen zu vermeiden, kommt ein offenporiger anorganischer Feststoff als Saugelement zum Einsatz. Das Saugelement steht gleichzeitig mit einem Reservoir mit Befeuchtungsflüssigkeit und einem Luftstrom in Verbindung. Es leitet die Befeuchtungsflüssigkeit in den Poren mittels Kapillarwirkung aus dem Reservoir zur Verdunstung in den Luftstrom, der die verdunstete Flüssigkeit zu den Tabakwaren transportiert. Vorteilhaft wird als offenporiger anorganischer Feststoff Sinterglas oder eine unglasierte offenporige Keramik, wie beispielsweise Schaumkeramik, verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform werden bekannte Filterelemente aus Sinterglas eingesetzt. Da es sich nicht um organisches Material handelt, wird die Gefahr, dass Mikroorganismen durch Abbau des Materials des Saugelements Nährstoffe erhalten, vermieden. Mikroorganismen können somit nur auf durch den Luftstrom herangetragene Nährstoffe bzw. auf in der Befeuchtungsflüssigkeit, vorzugsweise Wasser, enthaltene Nährstoffe zurückgreifen. Die Nährstoffe im Wasser können vorteilhaft durch den Einsatz von destilliertem Wasser reduziert werden. Die durch den Luftstrom herangetragenen Nährstoffe werden vorteilhaft durch vorgesetzte Filter im Anstrom des Saugelements reduziert.
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Da das Saugelement aus einem Feststoff besteht, kann es leicht dem Reservoir entnommen und sein Zustand kontrolliert werden. Es ist somit besonders leicht wechselbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform nimmt das Material des Saugelements eine andere Färbung an, sobald es ausgetrocknet ist. Auf diese Weise lässt sich leicht und ohne Öffnung des Reservoirs erkennen, ob der Vorrat an Befeuchtungsflüssigkkeit erschöpft und ein Wiederauffüllen des Reservoirs notwendig ist. Es ist auch erkennbar, wenn die Poren des Saugelements im Reservoirbereich zugesetzt sind und daher keine Flüssigkeit mehr in den oberen Teil des Saugelements geleitet wird und dieser daher austrocknet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Material des Saugelements mit einer antibakteriellen Beschichtung versehen. Bevorzugt werden hier Beschichtungsmaterialien eingesetzt, die Silberionen freisetzen, um das Wachstum von Mikroorganismen zu unterdrücken oder zumindest stark zu reduzieren.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist das Saugelement scheibenförmig, stäbchenförmig, mäanderförmig oder rohrförmig. Es ist vorteilhaft, wenn die Oberfläche des Saugelements, die dem Luftstrom ausgesetzt ist, möglichst groß ist, damit viel Feuchte an den Luftstrom abgegeben wird. Einzelne Saugelemente sind vorteilhaft zu einem gemeinsamen größeren Saugelement zusammengefasst, um eine leichtere Auswechslung zu ermöglichen. Dies geschieht vorteilhaft über einen gemeinsamen Träger oder Bügel, an dem die Saugelemente angeordnet sind.
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Ein Humidor zur Aufbewahrung von Tabakwaren mit dem erfindungsgemäßen Saugelement weist in einer bevorzugten Ausführungsform die folgenden Komponenten auf:
- – ein Gehäuse zum Aufnehmen der Tabakwaren und der Befeuchtungsvorrichtung
- – mindestens eine Auflage für Tabakwaren, wobei die Auflage an ihrer Unterseite Öffnungen zum Durchtritt des Luftstromes aufweist
- – mindestens einen Feuchtesensor zur Messung der relativen Luftfeuchte
- – mindestens einen Ventilator
- – mindestens ein Reservoir zur Aufnahme der Befeuchtungsflüssigkeit mit jeweils mindestens einem Saugelement aus einem offenporigen anorganischen Feststoff
- – mindestens zwei Luftwege, wobei ein Luftweg an dem Saugelement vorbeiführt und das Saugelement dem Luftstrom aussetzt, während der andere Luftweg um das Saugelement herumführt und das Saugelement nicht dem Luftstrom aussetzt
- – mindestens eine Umschalteinrichtung
- – ein elektronisches Steuerungssystem zur Auswertung der Daten des Feuchtesensors und Ansteuerung der Umschalteinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Reservoir auf seinen Innenflächen mit einer antibakteriellen Beschichtung versehen. Bevorzugt werden hier Beschichtungsmaterialien eingesetzt, die Silberionen freisetzen, um das Wachstum von Mikroorganismen zu unterdrücken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform für Klimabereiche, die häufig zu hohe durchschnittliche Luftfeuchtwerte aufweisen, kann in dem Luftweg, der die Luft um das Saugelement herum führt, eine Lufttrockeneinrichtung angeordnet sein, die die relative Luftfeuchte auf den voreingestellten Wert reduziert.
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Ausführungsbeispiel 1 für einen Humidor mit dem erfindungsgemäßen Saugelement
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Der Humidor zur Aufbewahrung von Zigarren weist ein Gehäuse aus Holz auf, in dessen oberem Teil drei schubladenartige Einlegeböden aus Holz zur Aufnahme der Zigarren angeordnet sind. Der Humidor wird an der Vorderseite mit einer Tür geöffnet. Die Einlegeböden weisen Erhebungen auf, die wellenförmig ausgeführt sind, um ein Umherrollen der Zigarren zu verhindern. In den „Wellentälern” der Einlegeböden sind in regelmäßigen Abständen Öffnungen angeordnet, damit die Zigarren von dem Luftstrom im Humidor umspült werden können. Die Einlegeböden reichen nicht bis zur Rückwand des Humidors sondern schließen an einer Zwischenwand ab. Diese Zwischenwand weist Öffnungen auf, durch die die feuchte Luft eintritt. Diese Öffnungen weisen eine Größe auf, die mit zunehmender Einbauhöhe des Einlegebodens zunimmt. Auf diese Weise wird der unterschiedliche Druckverlust berücksichtigt und der Luftstrom so aufgeteilt, dass jeder Einlegeboden annähernd mit dem gleichen Luftstrom beaufschlagt wird. Im Luftstrom, der in den Ventilator eingesaugt wird, ist ein Feuchtigkeitsmesser angeordnet, der die relative Luftfeuchte ermittelt. Dieser ist mit einer elektronischen Steuereinheit verbunden, die im unteren Teil des Humidors, neben einem Reservoir für die Befeuchtungsflüssigkeit, angeordnet ist. Die Steuereinheit ermöglicht es, einen Zielwert für die relative Luftfeuchte einzustellen. Die Steuereinheit weist weiterhin eine Anzeige zur Darstellung der Werte der gemessenen Luftfeuchte sowie des Zielwertes auf. Die Steuereinheit steuert einen elektromagnetischen Aktor an, der einen Schieber bewegt. Der Schieber ist auf dem Luftweg vom Ventilator aus gesehen hinter dem Feuchtereservoir angeordnet. Ein Ventilator erzeugt einen Luftstrom, der in Abhängigkeit von der Schieberstellung an einem Luftweg gestaut und an dem anderen freigegeben wird und so einen Weg um die Saugelemente herum oder an den Saugelementen vorbei nimmt. Wird der Weg um die Saugelemente herum genommen, so wird die Luft im Inneren des Humidors lediglich umgewälzt. So wird für eine gleichmäßige Luftfeuchte im gesamten Gehäuseinnenraum gesorgt. Die Saugelemente sind in der oberen Wandung des Reservoirs angeordnet. Sie reichen mit ihrem unteren Teil in die Flüssigkeit hinein und ragen in ihrem oberen Teil über die obere Wandung heraus. Die Saugelemente sind wechselbar. Wird die Luft an den Saugelementen vorbei geführt, so nimmt sie einen Teil der im oberen Teil der Saugelemente vorhandenen Flüssigkeit auf. Die Saugelemente leiten aufgrund der Kapillarwirkung in ihren Poren wieder neue Flüssigkeit aus dem Inneren des Reservoirs in ihren oberen Teil, so dass der Luftstrom fortgesetzt Feuchte aufnehmen kann. Hier kommen zwei bevorzugte Bauformen von Saugelementen zum Einsatz: tabletten- und röhrchenförmige Saugelemente aus Sinterglas. Es handelt sich um Filtereinsätze nach dem Stand der Technik mit der Porositätsklasse 1 (100 μm bis 160 μm). Der aktuelle Wert der relativen Luftfeuchte wird vom Luftfeuchtesensor registriert und an die Steuereinheit übermittelt. Wenn der Zielwert der Luftfeuchte im Inneren des Humidors erreicht ist, schaltet die Steuereinheit über den Aktor den Luftweg um, so dass dieser um die Saugelemente herumgeführt wird und keine weitere Feuchte aufnimmt. Die Steuereinheit beachtet dabei eine Regelungshysterese von +–2% relative Luftfeuchtigkeit, um ständige Schaltvorgänge zu vermeiden. Das Reservoir ist getrennt aus dem Gehäuse des Humidors entnehmbar und kann bei Bedarf neu gefüllt werden. Als Befeuchtungsflüssigkeit kommt destilliertes Wasser zum Einsatz.
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Die Anordnung des Schiebers hinter dem Reservoir ermöglicht es, den Humidor an der Frontseite zu öffnen und das Reservoir herauszunehmen, um die Befeuchtungsflüssigkeit nachzufüllen oder um den Zustand der Saugelemente zu kontrollieren, ohne dass Einbauten oder ähnliches entfernt werden müssen. Die Anordnung des Ventilators im Luftstrom vor dem Eintritt in das Reservoir bewirkt, dass der elektrisch betriebene Ventilator nicht mit der maximal mit Feuchtigkeit beladenen Luft in Kontakt kommt.
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Ausführungsbeispiel 2
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Der Humidor des zweiten Ausführungsbeispiels weist ebenfalls ein Gehäuse aus Holz auf, in dessen oberem Teil drei schubladenartige Einlegeböden aus Holz zur Aufnahme der Zigarren angeordnet sind. Der Humidor wird an der Vorderseite mit einer Tür geöffnet. Die Einlegeböden weisen Erhebungen auf, die sowohl parallel zur Vorderseite als auch senkrecht zur Vorderseite wellenförmig ausgeführt sind, um ein Umherrollen der Zigarren zu verhindern. In den „Wellentälern” der Einlegeböden sind in regelmäßigen Abständen Öffnungen angeordnet, damit die Zigarren von dem Luftstrom im Humidor umspült werden können. Die Einlegeböden reichen nicht bis zur Rückwand des Humidors sondern schließen an einer Zwischenwand ab. Diese Zwischenwand weist Öffnungen auf, durch die die feuchte Luft eintritt. Der Humidor weist zwei Ventilatoren auf. Jeder Ventilator ist für einen Luftstrom zuständig. So bewegt der erste Ventilator den Luftstrom auf einem Umgehungsweg um das Saugelement herum, während der zweite Ventilator den Luftstrom am Saugelement vorbei bewegt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel arbeiten die Ventilatoren im saugenden Betrieb, d. h. die Ventilatoren saugen den Luftstrom entweder an dem Saugelement vorbei oder um dieses herum.
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Im Luftstrom, den die Ventilatoren ausstoßen, ist ein Feuchtigkeitsmesser angeordnet, der die relative Luftfeuchte ermittelt. Dieser ist mit einer elektronischen Steuereinheit verbunden, die im unteren Teil des Humidors, neben einem Reservoir für die Befeuchtungsflüssigkeit, angeordnet ist. Die Steuereinheit ermöglicht es, einen Zielwert für die relative Luftfeuchte einzustellen. Die Steuereinheit weist weiterhin eine Anzeige zur Darstellung der Werte der gemessenen Luftfeuchte sowie des Zielwertes auf. Die Steuereinheit steuert schaltet in Abhängigkeit vom Wert der relativen Luftfeuchte den ersten oder den zweiten Ventilator zu.
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Durch den Betrieb des ersten oder des zweiten Ventilators entsteht ein Luftstrom, der in Abhängigkeit davon, welcher Ventilator aktiv ist, durch seinen Sog eine Klappe um ihre Achse bewegt, die den alternativen Luftweg verschließt, so dass es nicht zu Kurzschlussströmungen kommt. Zwei Seitenwände verhindern, dass die Luft an der Klappe seitlich vorbeiströmt.
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Der Luftstrom nimmt so in Abhängigkeit davon, welcher Ventilator aktiv ist, einen Weg um die Saugelemente herum oder an den Saugelementen vorbei. Die Beladung des Luftstromes mit Luftfeuchte erfolgt nun analog wie zum ersten Ausführungsbeispiel. Wird der Weg um die Saugelemente herum genommen, so wird die Luft im Inneren des Humidors lediglich umgewälzt. So wird für eine gleichmäßige Luftfeuchte im gesamten Gehäuseinnenraum gesorgt. Die Saugelemente sind in der oberen Wandung des Reservoirs angeordnet. Sie reichen mit ihrem unteren Teil in die Flüssigkeit hinein und ragen in ihrem oberen Teil über die obere Wandung heraus. Die Saugelemente sind wechselbar. Wird die Luft an den Saugelementen vorbei geführt, so nimmt sie einen Teil der im oberen Teil der Saugelemente vorhandenen Flüssigkeit auf. Die Saugelemente leiten aufgrund der Kapillarwirkung in ihren Poren wieder neue Flüssigkeit aus dem Inneren des Reservoirs in ihren oberen Teil, so dass der Luftstrom fortgesetzt Feuchte aufnehmen kann. Hier kommen jedoch lediglich die bevorzugten röhrchenförmigen Bauformen von Saugelementen aus Sinterglas zum Einsatz. Der aktuelle Wert der relativen Luftfeuchte wird vom Luftfeuchtesensor registriert und an die Steuereinheit übermittelt. Wenn der Zielwert der Luftfeuchte im Inneren des Humidors erreicht ist, schaltet die Steuereinheit über den Luftweg um, so dass dieser um die Saugelemente herumgeführt wird und keine weitere Feuchte aufnimmt. Dies geschieht, indem der bisher aktive Ventilator abgeschaltet und der bisher ruhende Ventilator angeschaltet wird. Die Steuereinheit beachtet dabei eine Regelungshysterese von +–2% relative Luftfeuchtigkeit, um ständige Schaltvorgänge zu vermeiden. Das Reservoir ist getrennt aus dem Gehäuse des Humidors entnehmbar und kann bei Bedarf neu gefüllt werden. Als Befeuchtungsflüssigkeit kommt destilliertes Wasser zum Einsatz.
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Der Einsatz von zwei Ventilatoren, die durch ihren Luftstrom eine Klappe bewegen, die den alternativen Luftweg verschließt, erspart den Einsatz eines Aktors und eines Schiebers.
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Figuren
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Humidor (1) nach Ausführungsbeispiel 1 in einer schematisierten Darstellung des Inneren parallel zur Vorderseite. Die Einlegeböden (10) sind im oberen Teil des Humidors (1) angeordnet. Oberhalb der Einlegeböden (10) sind die Luftdurchtrittsöffnungen (11a–11c) zu erkennen, deren Durchmesser von der untersten (11a) bis zur obersten (11c) zunimmt. Im unteren Teil des Humidors (1) ist der Ventilator (6) angeordnet. Er bläst seinen Luftstrom entweder durch den Luftweg, der durch die Öffnung (7) freigegeben wird, an den Saugelementen (2) vorbei, oder um die Saugelemente (2) herum durch die Öffnung (9). Die beiden Luftwege sind durch die Zwischenwand (14) voneinander getrennt. In der Darstellung gibt der Schieber (8) die Öffnung (7) frei. Gleichzeitig ist die Öffnung (9) verschlossen. Der Luftstrom streicht an den Saugelementen (2) vorbei und nimmt dabei verdunstendes Wasser (3) aus diesen auf. Das verdunstete Wasser (3) wird durch Wasser (3) ersetzt, das aus dem Reservoir (4) in den Poren der Saugelemente (2) emporsteigt. Gesteuert wird der Schieber (8) von einem Aktor (nicht dargestellt), der seine Signale von der Steuereinheit (5) erhält. An der Steuereinheit (5) kann sowohl der Zielwert der relativen Luftfeuchte oder aber der aktuelle Wert der relativen Luftfeuchte alternierend abgelesen werden. Die Einstellungen werden über die Bedienelemente (13) vorgenommen.
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2 zeigt den Humidor (1) aus 1 in einer schematisierten Darstellung des Innenraums parallel zu der Seitenwand, die dem Reservoir am nächsten liegt. Der Luftstrom wird an den auswechselbaren Saugelementen (2a – röhrchenförmig; 2b – tablettenförmig) vorbei durch die Öffnung (7), die von dem Schieber (8) freigegeben wird, gedrückt. Der Schieber (8) wird durch den Aktuator (15) so bewegt, dass er die Öffnung (7) freigibt und gleichzeitig die Öffnung (9) verschließt, wenn am Sensor (16) für die relative Luftfeuchte ein Wert gemessen wird, der unterhalb der Regelungshysterese der Steuereinrichtung (5 – nicht dargestellt) liegt.
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3 zeigt den erfindungsgemäßen Humidor (1) nach Ausführungsbeispiel 2 in einer schematisierten Darstellung des Inneren parallel zur Vorderseite. Dieser Humidor (1) verfügt über zwei Ventilatoren (6a, 6b), wobei ein Ventilator (6a) für den Luftweg um das Saugelement (2) herum und der andere Ventilator (6b) für den Luftweg am Saugelement (2) vorbei eingesetzt wird. Die Ventilatoren (6a, 6b) werden wechselseitig betrieben. Die Klappe (18) ist um eine Achse (20) drehbar und weist zwei Flügel auf, deren Flächen in einem Winkel von ca. 90° zueinander stehen. Durch den entstehenden Luftzug bei Betrieb eines Ventilators (6b) wird die Klappe (18) so bewegt, dass ein Flügel den Luftweg des gerade aktiven Ventilators (6b) freigibt und der andere Flügel den Luftweg des inaktiven Ventilators (6a) verschließt. Die Seitenwände (19) verhindern, dass die Luft seitlich an der Klappe vorbeiströmt. Die Umschaltung zwischen den beiden Ventilatoren erfolgt durch die Steuereinheit (5) in Abhängigkeit von der am Luftfeuchtesensor (16) gemessenen relativen Luftfeuchte.
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4 zeigt den Humidor (1) aus 3 in einer schematisierten Darstellung des Innenraums parallel zu der Seitenwand, die dem Reservoir am nächsten liegt. Der Ventilator 6b ist in Betrieb. Durch seinen Luftzug ist die Klappe (18) in der Stellung in der der Luftweg an den Saugelementen (2a) vorbeiführt. Die Saugelemente (2a) sind hier in röhrchenförmiger Ausführung vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Humidor
- 2
- Saugelement
- 2a
- stabförmiges Saugelement
- 2b
- tablettenförmiges Saugelement
- 3
- destilliertes Wasser
- 4
- Reservoir
- 5
- Steuereinheit
- 6
- Ventilator/Lüfter
- 6a
- Ventilator für den Luftstrom der um das Saugelement herumgeführt wird
- 6b
- Ventilator für den Luftstrom, der an dem Saugelement vorbeigeführt wird
- 7
- Öffnung für den Luftweg an den Saugelementen vorbei
- 8
- Verschlussschieber
- 9
- Öffnung für den Luftweg um die Saugelemente herum
- 10
- Einlegeböden
- 11
- Luftdurchtrittsöffnungen
- 11a
- kleine Luftdurchtrittsöffnungen für den untersten Einlegeboden
- 11b
- mittlere Luftdurchtrittsöffnungen für den mittleren Einlegeboden
- 11c
- große Luftdurchtrittsöffnungen für den obersten Einlegeboden
- 12
- Anzeige
- 13
- Bedienelemente zur Festlegung des Zielwertes
- 14
- Trennwand zwischen den beiden Luftwegen
- 15
- Aktor
- 16
- Luftfeuchtesensor (rel. Luftfeuchte)
- 17
- Hohlraum zwischen Rückwand und Luftdurchtrittsöffnungen
- 18
- Klappe
- 19
- Seitenwände zur Klappe
- 20
- Achse der Klappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 1938384 [0003]
- US 5934773 [0004]