DE102004044907A1 - Isolierglaselement - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Isolierglaselement aus zwei durch einen randseitigen Abstandshalter beabstandeten Glasscheiben für rahmenlose Trennwand-, Fassaden-, Fixglas- oder Türelemente.
- Bei rahmenlosen Fixglas- oder Wandelementen aus Isolierglas ist es bekannt Befestigungselemente bzw. Beschlagelemente in randseitigen, offenen Freiräumen zischen den beiden Glasscheiben zu befestigen.
- So ist in der
DE 295 07 176 U1 eine rahmenlose Glastür mit zwei parallelen, zueinander beabstandeten Glasscheiben beschrieben, welche ein am Außenrand der Glasscheiben umlaufendes Abstandsprofil aufweisen, welches den zwischen den Glasscheiben angeordneten Innenraum dicht umschließt. Das Abstandsprofil bildet zu den Außenkanten der beiden Glasscheiben offene Freiräume zum verdeckten Einbau von Beschlägen, Türschlössern und eines Türschließers. Wesentliche Teile des Beschlagsystems sind somit zwischen den beiden Glasplatten in einem Freiraum außerhalb des Abstandsprofils angeordnet. Eine der beiden Glasscheiben ist größer bemessen als die andere, so dass sich eine schmale Anlagefläche bildet, mit welcher die Glastür gegen einen Türrahmen innerhalb eines Falzes angelegt werden kann. Bei der Befestigung eines Drehbeschlages wird der Beschlag von außen auf die Glasscheibe aufgesetzt, wobei die Befestigungsmittel, beispielsweise eine Mutter, zwischen den beiden Glasscheiben auf einen Gewindebolzen des Drehbeschlages aufgesetzt wird. Nachteiligerweise wird die Montage der Beschlagelemente durch den engen Raum zwischen den beiden Glasscheiben erschwert. - Aus der
DE 196 34 695 C1 ist eine rahmenlose Glastür mit einem rahmenlosen Seitenteil bekannt, welche einen verdeckten Einbau von Bändern, Schlössern, usw. zwischen zwei beabstandeten Isolierglasscheiben aufweist. Hierfür ist an der Längsseite ein Zwischenstück zwischen den beiden Glasscheiben durch einen entsprechenden Klebstoff kraft- und formschlüssig mit diesem verbunden, wobei an das Zwischenstück direkt oder unter Zuhilfenahme von Zwischenelementen die Türbänder angeschlossen werden. Auch hier weist das Abstandsprofil zu den Außenkanten der beiden Glasscheiben offene Freiräume auf, welche zum Einbau der Beschläge, Türschlösser, usw. verwendet werden. Ein ähnliches Beschlags- und Befestigungssystem zeigt weiters dieDE 196 34 694 C2 . - Aus der
EP 0 969 176 B1 ist ein beweglich gelagerter oder ortsfester Flügel einer Tür, eines Fensters oder einer Fassade bekannt geworden, welcher als rahmenloser Glasflügel ausgebildet ist. Der Glasflügel, beispielsweise eine Drehtür, weist zwei zueinander parallele Glasscheiben auf, die durch einen umlaufenden Ab standshalter miteinander verbunden, beispielsweise verklebt, sind, so dass ein abgeschlossener Innenraum gebildet wird. Der Abstandshalter ist mit genügend Abstand zu den Außenkanten der beiden Scheiben angeordnet, so dass zwischen den Scheiben ein nach außen geöffneter Freiraum verbleibt. In diesem Freiraum ist ein umlaufendes Trage- oder Randabschlusselement eingesetzt, welches ebenfalls mit beiden Scheiben verklebt ist. Das Trage- bzw. Randabschlusselement ist im Bereich der Beschlagteile des Glasflügels ausgespart, wobei die Beschlagteile am Trage- bzw. Randabschlusselement mit Hilfe eines Verbindungselementes verschraubt sind. Als Vorteil dieses Befestigungssystems wird insbesondere angeführt, dass zur Befestigung des Beschlages kein Eingriff in die Scheibe und keine Befestigungsbohrung in der Scheibe erforderlich sind. Gemäß einer Ausführungsvariante derEP 0 669 176 B1 besteht der rahmenlose Flügel aus einer größeren und einer kleineren Scheibe, so dass in einem Falzbereich die größere Scheibe über die kleine Scheibe hinausragt. Nachteilig bei allen Ausführungsvarianten ist der optische Gesamteindruck, welcher bei rahmenlosen Flügeln nicht nur den Abstandshalter der beiden Scheiben sichtbar werden lässt, sondern auch das wesentlich breitere Trage- oder Randabschlusselement. Weiters wird auch hier die Montage der Beschlagelemente durch den engen Raum zwischen den beiden Glasscheiben erschwert. - Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Isolierglaselement aus zwei durch einen randseitigen Abstandshalter beabstandeten Glasscheiben vorzuschlagen, welches eine einfache Montage von Beschlag- und Befestigungselementen zulässt und weitgehend ohne optisch störende Trage- bzw. Randabschlusselemente zwischen den beiden Glasscheiben auskommt. Weiters sollen derartige Fixglas- und Türelemente in einfacher Weise zu ästhetisch ansprechenden, rahmenlosen Wandsystemen kombiniert werden können.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die erste Glasscheibe eck- und/oder randseitige Haltebereiche für die Montage von Beschlag- und Befestigungssystemen aufweist, welche Haltebereiche durch entsprechende Ausnehmungen der zweiten Glasscheibe in einer Richtung normal auf die Ebene des Isolierglaselementes freigestellt sind.
- Erfindungsgemäß weist die erste Glasscheibe in den Haltebereichen zumindest eine Bohrung zur Fixierung der Beschlag- und Befestigungssysteme auf. Die Haltebereiche auf der ersten Glasscheibe, deren Wandstärke größer sein kann als jene der zweiten, sind somit für die Montage von Befestigungselementen und Beschlägen (Türbänder bzw. Türschlösser) von vorne frei zugängig, die Beschlag- und Befestigungssysteme werden lediglich unter Zwischenlage von Glasschutzelementen direkt mit der ersten Glasscheibe verschraubt Das erfindungsgemäße Isolierglaselement benötigt somit keinerlei Trage- oder Randabschlusselemente, sodass im Randbereich des Isolierglaselementes Kältebrücken vermieden werden.
- Der Abstandshalter folgt – zumindest im Bereich der Ausnehmungen – der äußeren Kontur der zweiten Glasscheibe mit einem geringen Abstand und bildet so erfindungsgemäß einen Klemmrand für die Fixierung der zweiten Glasscheibe.
- In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Ausnehmungen und die Haltebereiche in den Eckbereichen der Isolierglaselemente in Form eines gleichseitigen Dreieckes oder eines Viertelkreises ausgebildet, so dass vier benachbarte Ecken der Isolierglaselemente in einem Wandsystem eine quadratische oder kreisförmige Aussparung ergeben. In diesen quadratischen oder kreisförmigen Aussparungen sind die Beschlag- und Befestigungssysteme in optisch einheitlicher Form als sogenannte Systemknoten angeordnet.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Isolierglaselement (Fixglaselement) in einer dreidimensionalen Darstellung, -
2 ein Detail II aus1 , -
3 ein weiteres erfindungsgemäßes Isolierglaselement (Türelement) in einer dreidimensionalen Darstellung, -
4 ein Detail IV aus3 , -
5 einen Schnitt entland der Linie V-V in2 sowie -
6 ein rahmenloses Wandsystem aus Fixglas- und Türelementen gemäß1 und3 - Das in
1 und2 dargestellte erfindungsgemäße Isolierglaselement2 eines in6 dargestellten Wandsystems ist ein Fixglaselement und besteht aus einer ersten Glasscheibe3 und einer zweiten Glasscheibe4 , welche von einem Abstandshalter5 beabstandet sind. Die zweite Glasscheibe4 des Fixglaselements2 ist im dargestellte Beispiel in allen Eckbereichen in der Form eines gleichschenkeligen Dreiecks ausgeschnitten, so dass jeweils Aussparungen6 entstehen, durch welche die eckseitigen Haltebereiche50 der ersten Glasscheibe3 für die Montage von Beschlag- und Befestigungssystemen freigestellt werden. Die erste Glasscheibe3 weist in den Haltebereichen50 zwei Bohrungen8 zur Fixierung der Beschlag- und Befestigungssysteme auf (siehe5 ) Die Haltebereiche50 und die Bohrungen8 sind somit in einer Richtung normal auf die Ebene des Isolierglaselementes2 frei zugängig, wodurch die Montage der Beschlag- und Befestigungssysteme erleichtert wird. - Die erste Glasscheibe
3 des Isolierglaselementes2 ist in den Eckbereichen abgerundet, beispielsweise mit einem Radius zwischen 10 mm und 30 mm, und weist zwei Bohrungen8 auf, die zur Vermeidung von Materialspannungen einen zum Rand der Glasscheibe3 führenden Spalt51 aufweisen. Der Abstandshalter5 , welcher bevorzugt aus einem flexiblen Material, beispielsweise aus Silikonschaum, besteht, folgt der äußeren Kontur der zweiten Glasscheibe4 mit einem geringen Abstand von ca. 3 mm bis 6 mm, sodass ein Klemmrand16 für die Fixierung der zweiten Glasscheibe4 ausgebildet wird. (siehe auch5 ). - Das in
3 und4 dargestellte erfindungsgemäße Isolierglaselement2' eines in6 dargestellten Wandsystems ist ein Türelement, welches im Wesentlichen dem in den1 und2 beschriebenen Fixglaselement2 entspricht. Neben den Ausnehmungen6 und Haltebereichen50 in den beiden oberen Ecken weist das Türelement2' eine randseitige Ausnehmung6' mit einem entsprechenden Haltebereich50' für die Montage eines Türschlosses (nicht dargestellt) auf. Die Aussparung6' der zweiten Glasscheibe4 weist im Schlossbereich S-förmig verlaufende Randbereiche am oberen und unteren Ende der Ausnehmung6' auf. - Im Schlossbereich
50' der ersten Glasscheibe3 befinden sich Öffnungen55 ,56 für eine Drückergarnitur und einen Schlosszylinder. -
5 zeigt einen Schnitt entland der Linie V-V in2 , wobei die wesentlichen Teile eines Beschlag- und Befestigungssystems1 strichliert angedeutet sind. Der Abstandshalter5 zwischen den beiden Glasscheiben3 und4 des Isolierglaselementes2 kann zur Erzielung bester Wärmedämmeigenschaften aus Silikonschaum (z.B. SuperSpacer® der Firma Edgetech in Marlborough, MA 01727 USA) bestehen, bei geringeren Anforderungen aber auch aus einem Aluminium- oder Stahlprofil. Die äußere Versiegelungsschicht52 besteht aus Silikon, Butyl oder Polysulfidpolymer (Thiokol). - Das direkt in der Ausnehmung
16 im Haltebereich50 angeordnete Beschlagsystem1 weist eine an der ersten Glasscheibe3 mit Hilfe einer Gegenplatte9 verschraubtes Basiselement7 auf. Die zweite Glasscheibe4 wird am Klemmrand16 mit Hilfe eines Führungselementes14 und einer Klemmplatte17 fixiert, wobei das Führungselement14 mit dem Basiselement7 und die Klemmplatte17 mit dem Führungselement14 verschraubt ist. In der vereinfachten Darstellung ist nur jeweils eine von mehreren Schrauben pro Fixierungsebene dargestellt. Die erste Glasscheibe3 kann als Basisscheibe eine größere Wandstärke aufweisen als die zweite Glasscheibe4 . -
6 zeigt eine Zusammenstellung von Fixglaselementen2 und einem Türelement2' zu einem Wandsystem53 , wobei nur die Isolierglaselemente ohne Beschlag- und Befestigungssystem dargestellt sind. Am unteren Ende kann das Wandsystem53 eine hier nicht dargestellten Bodenschiene aufweisen. - Alle eckseitigen Ausnehmungen
6 benachbarter Isolierglaselemente2 ,2' bilden zusammen quadratische Aussparungen54 , in welchen die Basiselemente7 des Befestigungssystems1 an den ersten Glasscheiben3 befestigt sind. Es wären auch andere Aussparungen z.B. in der Form eines Viertelkreises denkbar, die dann zusammengebaut einen Vollkreis ergeben.
Claims (9)
- Isolierglaselement aus zwei durch einen randseitigen Abstandshalter beabstandeten Glasscheiben (
3 ,4 ) für rahmenlose Trennwand-, Fassaden-, Fixglas-(2 ) oder Türelemente (2' ), dadurch gekennzeichnet, dass die erste Glasscheibe (3 ) eck- und/oder randseitige Haltebereiche (50 ,50' ) für die Montage von Beschlag- und Befestigungssystemen aufweist, welche Haltebereiche (50 ,50' ) durch entsprechende Ausnehmungen (6 ,6' ) der zweiten Glasscheibe (4 ) in einer Richtung normal auf die Ebene des Isolierglaselementes freigestellt sind. - Isolierglaselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Glasscheibe (
3 ) in den Haltebereichen (50 ,50' ) zumindest eine Bohrung (8 ) zur Fixierung der Beschlag- und Befestigungssysteme aufweist. - Isolierglaselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Glasscheibe (
3 ) des Isolierglaselementes in den Eckbereichen abgerundet ist und zwei Bohrungen (8 ) aufweist, die zur Vermeidung von Materialspannungen einen zum Rand der Glasscheibe (3 ) führenden Spalt (51 ) aufweisen. - Isolierglaselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (
5 ) – zumindest im Bereich der Ausnehmungen (6 ,6' ) – der äußeren Kontur der zweiten Glasscheibe (4 ) mit einem geringen Abstand folgt und so einen Klemmrand (16 ) für die Fixierung der zweiten Glasscheibe (4 ) bildet. - Isolierglaselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (
5 ) aus einem flexiblen Material beispielsweise aus Silikonschaum besteht und eine äußere Versiegelungsschicht (52 ) aus Silikon, Butyl oder Polysulfidpolymer (Thiokol) aufweist. - Isolierglaselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (
6 ,6' ) und die Haltebereiche (50 ,50' ) in den Eckbereichen der Isolierglaselemente in Form eines gleichseitigen Dreieckes oder eines Viertelkreises ausgebildet sind, so dass vier benachbarte Ecken der Isolierglaselemente in einem Wandsystem (53 ) eine quadratische oder kreisförmige Aussparung (54 ) ergeben. - Isolierglaselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (
6' ) der zweiten Glasscheibe (4 ) im Schlossbereich eines Türelementes (2' ) S-förmig verlaufende Randbereiche am oberen und unteren Ende der Ausnehmung (6' ) aufweist. - Isolierglaselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Scheibe (
3 ) im Schlossbereich Öffnungen (55 ,56 ) für eine Drückergarnitur und einen Schlosszylinder aufweist. - Isolierglaselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Glasscheibe (
3 ) eine größere Wandstärke aufweist als die zweite Glasscheibe (4 ).
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