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Rahmenprofi 1
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Rahmenprofil für eine Vorsatzverglasung
für Fenster, Türen o, dgl. von beispielsweise Wohn-oder Geschäftshäusern.
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Bekannte Vorsatzverglasungssysteme sind nur für einen beschränkten
Einsatzbereich verwendbar. Die Rahmen sind häufig sehr breit, die Glasfelder kleinformatig
und die Eigenschaften der Kunststoffe,insbesondere Polycarbonate, werden nicht genügend
berücksichtigt. Die Folgen sind nicht praktikable, verunzierende Lösungen, deren
Schutzqualität durch das schwache Verbindungsglied von Polycarbonat-Scheibe zur
vorhandenen Anlage erheblich gemindert wird.
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Insbesondere sind die bekannten Rahmenprofile leicht von außen aufhebelbar,
so daß die durch Polycarbonat-Scheiben an sich erzielbare Sicherheit gegen einen
Einbruchsangriff stark beeinträchtigt wird. Ferner läßt sich der Grad der Durchbruchshemmung
durch
unterschiedliche Dicken der Verglasung anpassen. Demzufolge müssen aber auch die
zugehörigen Rahmenprofile Schutzscheiben mit unterschiedlichen Dicken aufnehmen
können; dies ist aber bei bekannten Vorsatzverglasungssystemen nur bedingt möglich.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Rahmenprofil zu schaffen, das eine
der Schutzverglasung entsprechende Sicherheit gegen Einbruchsangriff gewährleistet
und eine einfache und schnelle Montage einer ästhetisch ansprechenden und formstabilen
Vorsatzverglasung mit unterschiedlichen Plattendicken ermöglicht.
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Die Aufgabe wird bei einem Rahmenprofil der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der scheibenaußenseitige Profilschenkel auf
seiner Innenseite für eine im wesentlichen vollflächige Auflage der Kunststoffscheibe
ausgebildet ist, und daß im scheibenaußenseitigen Profilschenkel Verankerungslöcher
zur Aufnahme von Befestigungsmitteln vorgesehen sind, die von der Scheibeninnenseite
zugänglich sind und durch die die Kunststoffscheibe an der Innenseite des scheibenaußenseitigen
Profilschenkels befestigbar ist.
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Die Erfindung gestattet insbesondere eine kraft- und formschlüssige
Verbindung der Scheibe mit dem Rahmenprofil. Dadurch werden irgendwelche Spalten
für Hebel oder Zangen vermieden.
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Da es ferner aufgrund der etwa gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von Polycarbonat und Aluminium möglich ist, daß die Platte praktisch vollständig
in die Profilnut hineinragt, wird eine größtmögliche Überlappung von Rahmen und
Platte und somit eine vorteilhafte Einspanntiefe erreicht, ohne daß das Rahmenprofil
eine unerwünschte Breite erhalten muß.
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Aufgrund der Befestigung der Platte bzw. Scheibe am scheibenaußenseitigen
Profilschenkel kann die Nutöffnung größer als die Scheibendicke sein, so daß in
ein gegebenes Rahmenprofil Scheiben unterschiedlicher Dicke eingesetzt werden können.
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Beispielsweise kann die Scheibendicke zwischen 5 und 12 mm
liegen,
um dem jeweils gewünschten Sicherheitsbedürfnis Rechnung zu tragen.
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Vorteilhafterweise ist der scheibenaußenseitige Profilschenkel auf
seiner Außenseite so gestaltet, daß er keine parallelen Angriffsflächen für Zangen
oder ähnliche Greifwerkzeuge aufweist. Beispielsweise kann die Außenseite dieses
Profilschenkels winklig, mehreckig oder gerundet, vorzugsweise halbrund, ausgebildet
sein. Die Stabilität kann auch dadurch noch vergrößert werden, daß ein im wesentlichen
massiver Profilschenkel gewählt wird.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die
Scheibe in der Rahmenprofilnut durch Schrauben befestigt, die in Gewindelöcher im
scheibenaußenseitigen Profilschenkel geschraubt werden. Diese Schrauben sind nur
von der Scheibeninnenseite zugänglich.
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Es ist weiterhin möglich, einen Teil der Öffnung der Scheibenhalterungsnut
durch einen zum scheibeninnenseitigen Profilschenkel senkrechten Wandteil zu verschließen.
Dadurch wird das Rahmenprofil senkrecht zur Scheibenebene vergrößert und die Formstabilität
erhöht.
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Für eine bessere Halterung der Scheibe kann auf ihrer Innenseite eine
Anpreßschiene vorgesehen sein, die ein Winkel- oder U-Profil aufweist und für einen
Ausgleich bei verschiedenen Plattendicken sorgt.
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Es ist ein wesentlicher Vorteil eines beispielsweise aus Aluminium
bestehenden Rahmenprofils und einer Scheibe bzw. Platte aus Polycarbonat, daß beide
Materialien einen angenähert gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen und
somit zu einem Polycarbonat-Paneel mit Randeinfassung" vereinigt werden können.
Ausdehnungen gegenüber einer bestehenden, zu schützenden Anlage können durch eine
gleitende Verbindung zwischen beiden Teilen aufgenommen werden. Zu diesem Zweck
ist gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung am scheibeninnenseitigen
Profilschenkel auf der von der Scheibe abgewandten Seite ein L-förmiges Befestigungsteil
angebracht, dessen längerer Schenkel parallel und mit Abstand zum scheibeninnenseitigen
Profilschenkel verläuft.
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Vorzugsweise ist der kürzere Schenkel des L-förmigen Befestigungsteils
mit dem die öffnung der Scheibenhalterungsnut teilweise abdeckenden Wandteil fluchtend
angeordnet.
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Mittels des L-förmigen Halterungsteils kann eine das erfindungsgemäße
U-Rahmenprofil aufweisende Vorsatzverglasung mit einem Halterungswinkel an der bestehenden
Anlage oder auch mit einer gleichartigen, benachbarten Vorsatzverglasung in Eingriff
gebracht werden, wenn die zu schützende Fläche größer als ein zweckmäßiges Vorsatzverglasungsformat
ist.
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Somit wird durch die Erfindung ein einteiliges Grundprofil für eine
eine hohe Sicherheit gewährleistende, gegen Aufhebelung geschützte Vorsatzverglasung
geschaffen, die ohne besondere Fachkenntnisse von Glasern, Metallbauern, Tischlern
oder Hobby-Heimwerkern montierbar ist, die nur von Befugten leicht gelöst und beispielsweise
zu Reinigungszwecken entfernt werden kann und die praktisch bei allen gegenwärtig
und in der Vergangenheit hergestellten Fensterarten anwendbar ist.
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Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Rahmenprofil gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Schnitt; Fig. 2 eine Schnittdarstellung von zwei Scheiben bzw.
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Platten unterschiedlicher Dicke mit deren Befestigung an einem Rahmenprofil
gemäß der Erfindung;
Fig. 3 ein Beispiel für eine Anbringung einer
Vorsatzverglasung mit einem Rahmenprofil an einer zu schützenden Anlage; Fig. 4
ein Beispiel für eine Verbindung von zwei Vorsatzverglasungen mit einem Rahmenprofil
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt ein U-förmiges Rahmenprofil 1 mit einer Nut 2 zur Aufnahme
einer Platte oder Scheibe 3 (sh. Fig. 2), die aus einem Kunststoff, insbesondere
Polycarbonat , hergestellt ist.
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Die Nut 2 wird von einem Steg 4, einem scheibeninnenseitigen Schenkel
5 und einem scheibenaußenseitigen Schenkel 6 des Rahmenprofils 1 gebildet. Der Außenschenkel
6 ist vorzugsweise kräftig und massiv ausgebildet. Insbesondere weist er keine parallelen
Seitenflächen auf, um keine Ansatzflächen für Zangen oder ähnliche Werkzeuge zu
bilden, mit denen Unbefugte das Rahmenprofil 1 aufzubiegen versuchen könnten. In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Außenschenkel 6 auf seiner Außenseite
gerundet. Vorzugsweise kann eine halbkreisförmige Querschnittsform verwendet werden.
Es ist aber auch möglich, eine drei- oder vieleckige Querschnittsform zu wählen.
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In dem Außenschenkel 6 sind mit Abstand Verankerungslöcher 7 angeordnet,
die zur Nut 2 hin offen sind. In diese Verankerungslocher 7 sind Schrauben 8 (sh.
Fig. 2) einsetzbar, die die Scheibe 3 an dem Außenschenkel 6 befestigen. Vorzugsweise
werden zu diesem Zweck selbstschneidende Schrauben verwendet.
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Die Nut 2 kann eine Weite aufweisen, die größer als die Dicke der
Scheibe 3 ist. Da die Scheibe 3 an dem Rahmenprofil 1 kraftschlüssig befestigt ist,
ist trotzdem für eine sichere Halterung der Scheibe 3 gesorgt.
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Der von der Scheibe 3 nicht eingenommene Teil der Nut 2 kann durch
einen Wandteil 9 ganz oder teilweise überdeckt werden, der vom freien Ende des Profilinnenschenkels
5 im wesentlichen
parallel zum Profilsteg 4 verläuft. Die Länge
des Wandteils 9 kann so gewählt werden, daß das Profil 1 für Scheiben mit unterschiedlichen
Dicken verwendbar ist. Beispielsweise kann die vorgesehene Dicke in dem Bereich
von 5 bis 12 mm liegen.
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Auf der dem Wandteil 9 gegenüberliegenden Seite des Innenschenkels
5 ist der kürzere Schenkel 11 eines L-förmigen Befestigungsteils 10 angeordnet,
dessen längerer Schenkel 12 im wesentlichen parallel und im Abstand zum Innenschenkel
5 des Rahmenprofils verläuft. Das Befestigungsteil 10 dient zur Montage einer das
Rahmenprofil 10 aufweisenden Vorsatzverglasung an einer zu schützenden Anlage, wobei
das Befestigungsteil 10 beispielsweise mit einer entsprechenden Halterung in Eingriff
gebracht wird.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Vorsatzverglasung mit einem
Rahmenprofil 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei zu Darstellungszwecken
zwei unterschiedliche Scheibendicken gezeigt sind. Für eine gleichförmige Verteilung
der von den Schrauben 8 ausgeübten Kraft ist eine Anpreßschiene 13 vorgesehen, die
innerhalb der Nut 2 angeordnet ist. Die Anpreßschiene 13 kann ein Winkelprofil aufweisen
und ist vorzugsweise U-förmig im Querschnitt, wobei ihr Steg gegen die Scheibe 3
anliegt und ihre Schenkel mit dem Steg 4 bzw. dem Wandteil 9 des Rahmenprofils 1
wenigstens teilweise in Eingriff sind. Bei einer maximalen Scheibendicke, die im
oberen Teil von Fig. 2 gezeigt ist, wird die Anpreßschiene 13 vollständig von dem
Wandteil 9 überlappt, während bei einer minimalen Scheibendicke gemäß dem unteren
Teil in Fig. 2 nur eine geringfügige oder gar keine Uberlappung vorhanden ist.
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Zwischen der Anpreßschiene 13 und dem Außenschenkel 6 des Rahmenprofils
1 ist eine Dichtung vorgesehen, die vorzugsweise von dünnen Neoprenscheiben 14a,
b gebildet werden kann, die beispielsweise einseitg klebend sind.
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Sowohl in dem längeren Schenkel 12 des L-förmigen Befestigungsteils
10 als auch im Innenschenkel 5 des Rahmenprofils 1 sind
mit den
Verankerungslöchern 7 im Außenschenkel 6 fluchtende Löcher 15 bzw. 16 vorgesehen,
durch die hindurch die Schrauben 8 eingesetzt werden können. Gleichzeitig wird durch
diese Löcher ein Schraubkanal gebildet, der die Montage erleichtert.
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Eine wesentliche Montageerleichterung ist weiterhin dadurch erzielbar,
daß die Verankerungslöcher 7 im Außenschenkel 6, die Löcher in der Scheibe 3 und
die Löcher 15, 16 mit einem zwei entsprechende, unterschiedliche Durchmesser aufweisenden
Bohrer in einem Arbeitsgang gebohrt werden. Dabei können die Scheibe 3 und die Anpreßschiene
13 mit dem gleichen Durchmesser wie das Verankerungsloch 7 im Außenschenkel 6 gebohrt
werden; es ist aber auch möglich, die Scheibe 3 und/oder die Anpreßschiene 13 mit
einen größeren Durchmesser aufweisenden Löchern zu versehen, um verschiedene Materialausdehnungen
zu überbrücken.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ragt die Scheibe 3 praktisch
bis zum Steg 4 des Rahmenprofils 1 in dessen Nut 2 hinein, so daß das Rahmenprofil
1 die Scheibe 3 im wesentlichen formschlüssig umgibt. Dadurch ergibt sich eine größtmögliche
Uberlappung von Rahmenprofil 1 und Scheibe 3, ohne das Profil in seinen Abmessungen
vergrößern zu müssen. Weiterhin entsteht eine vergleichsweise große Auflagefläche
der Scheibe 3 gegen die im wesentlichen ebene Innenseite des Außenschenkels 6, gegen
die die Scheibe 3 durch die Schrauben 8 angedrückt wird.
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Die formschlüssige Verbindung der Scheibe 3 und des Rahmenprofils
1 zu einem "Paneel mit Randfassung" wird insbesondere dadurch ermöglicht, daß beispielsweise
Aluminium als Material für das Rahmenprofil 1 und Polycarbonat als Material für
die Scheibe 3 etwa gleiche Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen.
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Diese realtiv gleiche Wärmeausdehnung von Rahmen und Scheibe gewährleistet
selbstverständlich keine Größenstabilität des gesamten Paneels, aber die daraus
resultierenden Ausgleichsbewegungen können recht einfach durch eine entsprechende
Auslegung der Verbindung zwischen dem Paneel und der zu schützenden Anlage berücksichtigt
werden.
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Fig. 3 zeigt ein Beispiel für eine Anbringung eines vollständigen
Paneels vor einem Fenster, wobei das Profil in der unteren Führung stehend eingeschoben
wird. Das Paneel kann aber auch in der oberen Führung "hängend" angeordnet werden
und auch für eine Drehung an zwei Drehpunkten gelagert werden, wenn es beispielsweise
zu Reinigungszwecken leicht entfernt werden können soll.
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Gemäß Fig. 4 können auch zwei oder mehrere Paneelen in einer Ebene
miteinander verbunden werden, wenn eine größere Anlage geschützt werden soll, für
die die Verwendung mehrerer Paneelen zweckmäßig ist. Hierbei kann ein Koppelelement
verwendet werden, das in den zwischen dem L-förmigen Befestigungsteil und dem Außenschenkel
gebildeten Zwischenraum von jedem benachbarten Rahmenprofil eingreift.
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