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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Cabrioverdeckanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Cabrioverdeckanordnung der zuvor genannten Art ist hinreichend bekannt. Sie umfasst im Wesentlichen eine Verdeckmechanik, ein Verdeckgestänge und ein Verdeck, vorzugsweise aus einem elastischen Material wie Stoff oder PVC.
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Als nachteilig in diesem Zusammenhang erweist sich die freiliegende Verdeckmechanik, insbesondere im Bereich der Karosserie bzw. der Kofferraumabdeckung. In diesem Bereich ist die Verdeckmechanik mit der Karosserie verbunden und ein großer Teil der Verdeckmechanik konzentriert. Zumeist wird die Verdeckmechanik in diesem Bereich aus einer Anordnung mehrerer Gelenkstangen gebildet, die untereinander mit Lagern verbunden sind. Entsprechend unansehnlich ist dieser Bereich und stellt darüber hinaus eine Gefahrenquelle für den Benutzer dar, der beispielsweise aus Unachtsamkeit mit seinen Fingern zwischen die sich öffnende oder schließende Verdeckmechanik gelangen kann. Auch können unbeabsichtigterweise Gegenstände in die Verdeckmechanik gelangen, die zu Beschädigungen führen können.
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Aus der
DE 199 56 482 C1 geht ein Faltdach zum Verschließen einer Dachöffnung eines Fahrzeugs hervor, welches manuell betätigbar ist und über eine gelenkige und außerhalb des Fahrzeugs angeordnete Tragkonstruktion verfügt.
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Aus der
DE 42 32 147 C1 geht eine Abdeckung für eine Durchtrittsöffnung an einem Kraftfahrzeug mit Faltverdeck hervor, die bei geschlossenem Faltverdeck von einem Gestängeelement des Faltverdecks durchsetzt ist.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe eine Cabrioverdeckanordnung bereitzustellen, die wesentlich ansprechender ausgestaltet ist und weniger Sicherheitsrisiken für den Benutzer aufweist, als bekannte Cabrioverdeckanordnungen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Verdeckmechanik, die zumindest abschnittsweise mit einer Verkleidung ausgestattet ist, zusammen mit der Verkleidung verlagert werden kann. In einem geschlossenen Zustand der Cabrioverdeckanordung sind die Verkleidung und die Verdeckmechanik zumindest abschnittsweise oberhalb der Kofferraumverkleidung angeordnet. Im geschlossenen Zustand ragt die Verdeckmechanik zwar abschnittsweise oberhalb der Kofferraumverkleidung hervor, wird jedoch in geeigneter Weise von der Verkleidung verdeckt.
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In einem offenen Zustand der Cabrioverdeckanordnung sind die Verkleidung und die Verdeckmechanik zumindest abschnittsweise unterhalb der Kofferraumverkleidung angeordnet. In diesem Zustand taucht die Verkleidung zumindest abschnittsweise in einen Bereich unterhalb der Kofferraumverkleidung ab, während die Verdeckmechanik abschnittsweise oberhalb der Kofferraumverkleidung verbleibt.
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Dementsprechend sind die maßgeblich bewegbaren Komponenten der Cabrioverdeckanordnung in geeigneter Weise vor unbeabsichtigten Eingriffen geschützt. Darüber hinaus ist eine Verkleidung nahezu frei gestaltbar und kann zu einem ästhetisch vorteilhaften Gesamteindruck der Cabrioverdeckanordnung beitragen.
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Vorteilhafterweise kann hierzu vorgesehen sein, dass die Verkleidung eine quaderförmige Gestalt mit einem U-förmigen Querschnitt aufweist. Eine derartige Form bietet sich für eine Verkleidung der zumeist länglich ausgestalteten Verdeckmechanik an.
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Auch kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Verdeckmechanik mit mindestens einem Hauptlager ausgestattet ist, wobei die Verkleidung mindestens mit einem Clip im Bereich des Hauptlagers befestigt ist. Insbesondere das Hauptlager bietet sich als Befestigungspunkt für die Verkleidung an, da die Bewegung des Hauptlagers in vorteilhafterweise für die Verschiebung der Verkleidung ausgenutzt werden kann. Beispielsweise kann die translatorische Bewegung des Hauptlagers während des Öffnen- bzw. Verschließen der Cabrioverdeckanordnung zur Betätigung der Verkleidung ausgenutzt werden.
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Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass eine Aussparung in der Kofferraumverkleidung vorgesehen ist, durch welche die Verkleidung hindurchführbar ist. Hierdurch kann die Verkleidung in vorteilhafter Weise aus dem Bereich oberhalb der sichtbaren Kofferraumverkleidung in einen Bereich unterhalb der Kofferraumverkleidung überführt werden.
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Für eine vorteilhafte Führung der Verkleidung während der Öffnung der Cabrioverdeckanordnung kann ein Führungsstift vorgesehen sein, der vorzugsweise unterhalb der Aussparung angebracht ist. Die Verkleidung kann entsprechend auf dem Führungsstift aufliegen und wird, durch die Verbindung mit dem Hauptlager, in eine vornehmlich translatorische Bewegung versetzt. Entsprechend wird die Verkleidung entlang des Führungsstiftes geschoben, bis sie in einen Bereich unterhalb der Kofferraumverkleidung gelangt ist.
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Als eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verdeckmechanik mit einer flächigen Abdeckung ausgestattet ist, die zur Abdeckung eines Bereichs der Kofferraumverkleidung geeignet ist. Hierdurch kann beispielsweise ein nicht benutzter Bereich des Kofferraums in geeigneter Weise verdeckt werden.
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Es kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die flächige Abdeckung einen Ausleger, der ausladend im Bereich der Hauptlagers der Verdeckmechanik angebracht ist, sowie einen flächigen Textilkörper aufweist, der in einem geschlossenen Zustand der Cabrioverdeckanordnung zwischen dem Ausleger und der Kofferraumverkleidung aufgespannt ist. Eine derartig gestaltete Abdeckung kann in vorteilhafter Weise mit der Verdeckmechanik bzw. dem Hauptlager der Verdeckmechanik verbunden werden und ist in einem geschlossenen Zustand der Cabrioverdeckanordnung vor einem zu verdeckenden Raum der Kofferraumabdeckung aufgespannt.
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Entsprechend kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Ausleger in einem geöffneten Zustand der Cabrioverdeckanordnung auf der Kofferraumverkleidung aufliegt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung in einem Zwischenzustand zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Position;
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2 eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung in einer geschlossenen Position;
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2a eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung gemäß 2 in einer Schnittansicht;
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3 eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung in einem Zwischenzustand zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Position;
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3a eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung gemäß 3 in einer Schnittansicht;
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4 eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung in einer geöffneten Position;
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4a eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung gemäß 4 in einer Schnittansicht.
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Eine erfindungsgemäße Cabrioverdeckanordnung umfasst mindestens eine Verdeckmechanik 1, die vorzugsweise im Bereich einer Kofferraumverkleidung 4 angebracht ist. Die Verdeckmechanik 1 ist, als Teil der Cabrioverdeckanordnung, grundsätzlich dazu geeignet, die zum Öffnen bzw. Schließen des Verdecks notwendigen kinematischen Bewegungen auszuführen. Hierzu weist die Verdeckmechanik 1 eine Anzahl von Gelenkstangen 10 auf, die unter anderem über ein Hauptlager 7 miteinander verbunden sind.
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Nunmehr ist die Verdeckmechanik 1 im Bereich der Kofferraumverkleidung 4 mit der Karosserie verbunden. In diesem Bereich ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Verdeckmechanik 1 zumindest abschnittsweise mit einer Verkleidung 3 ausgestattet ist. Hierzu ist eine Verkleidung 3 vorgesehen, die im Wesentlichen die Form eines im Querschnitt U-förmigen Quaders aufweist. Die Verkleidung 3 ist über geeignete Clips 11 an dem Hauptlager 7 befestigt, und mindestens dazu geeignet eine Schwenkbewegung um das Hauptlager 7 auszuführen. Auch ist eine Aussparung 8 im Bereich der Verdeckmechanik 1 vorgesehen, in welche die Verkleidung 3 zumindest abschnittsweise eintauchen kann. Des Weiteren wird die Verkleidung 3 von einem Führungsstift 9 geführt, der sich unterhalb der Kofferraumverkleidung 4 bzw. der Aussparung 8 befindet.
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Des Weiteren ist eine flächige Abdeckung 2 vorgesehen, die seitlich der Verdeckmechanik 1 angebracht ist und im Wesentlichen einen Ausleger 6 und einen flächigen Textilkörper 5 umfasst. Der Ausleger 6 ist ebenfalls im Bereich des Hauptlagers 7 befestigt und ausladend im Bereich des Hauptlagers 7 angebracht, wobei der flächige Textilkörper 5 einerseits an dem Ausleger 6 und andererseits im Bereich der Kofferraumverkleidung 4 angebracht ist.
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Die Funktionsweise lässt sich vorteilhafterweise anhand der in den 2 bis 4 dargestellten Bewegungsabfolge zum Öffnen der Verdeckanordnung darstellen.
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Bei geschlossener Verdeckanordnung ragt die Verdeckmechanik 1 über die Kofferraumverkleidung 4 empor, wird jedoch durch die Verkleidung 3 verdeckt. Durch diese Maßnahme kann sichergestellt werden, dass der Benutzer nicht mit der Verdeckmechanik 1 in Berührung kommen kann. Auch wirkt eine derart verkleidete Verdeckmechanik 1 ästhetisch wesentlich anspruchsvoller. Darüber hinaus wird ein Raum des Kofferraumes, der nicht als Kofferraum nutzbar sein soll, von der flächigen Abdeckung 2 abgedeckt. Auch hieraus ergeben sich die oben dargestellten Vorteile.
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In der nächsten 3 ist die erfindungsgemäße Verdeckanordnung in einer Position zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Verkleidung 3 teilweise in die Aussparung 8 eingetaucht ist. Die Verkleidung 3 vollzieht eine vornehmlich translatorische Bewegung, wird quasi von der Verdeckmechanik 1 abgeklappt und auf dem Führungsstift 9 geführt. Weiterhin ist erkennbar, dass sich der Ausleger 6 der Kofferraumverkleidung 4 nähert, so dass der Textilkörper 5 nicht länger auf Spannung gehalten wird, sondern erste Falten wirft.
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In der nachfolgenden 4 befindet sich die Verdeckanordnung in einem geöffneten Zustand. Es ist deutlich erkennbar, dass sich die Verkleidung 3 unterhalb der Kofferraumverkleidung 4 befindet. Auch liegt der Ausleger 6 und der flächige Textilkörper 5 auf der Kofferraumverkleidung 4 auf.
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Selbstverständlich führt ein Schließen der Verdeckanordnung dazu, dass die Verdeckmechanik 1 und damit auch die Verkleidung 3 und die flächige Abdeckung 2 in ihren Ausgangszustand gemäß 2 überführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verdeckmechanik
- 2
- Abdeckung
- 3
- Verkleidung
- 4
- Kofferraumverkleidung
- 5
- Textilkörper
- 6
- Ausleger
- 7
- Hauptlager
- 8
- Aussparung
- 9
- Führungsstift
- 10
- Gelenkstange
- 11
- Clip