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Die
Erfindung betrifft ein Schlosssystem für eine mehrläufige Waffe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges Schlosssystem ist aus der
DE 101 18 046 A1 bekannt. Dieses enthält zwei
auf einem Schlossblech verschiebbar angeordnete Schlagstücke und
eine Abzugseinrichtung, die den Schlagstücken zugeordnete Abzugsstangen,
einen Abzug und einen Umschaltmechanismus zur automatischen Verbindung
des Abzugs mit der Abzugsstange des noch nicht freigegebenen Schlagstücks nach
der Abgabe eines ersten Schusses zur Freigabe des zweiten Schlagstücks durch
den Abzug enthält.
Zur Schaffung eines universell einsetzbaren Schlosssystems mit hoher
Funktionssicherheit enthält
der Umschaltmechanismus ein in Längsrichtung des
Gewehrs verschiebbares Umschaltstück mit einer an diesem drehbar
angeordneten Wippe, die in der gespannten Stellung beider Schlagstücke von den
Abzugstangen beabstandet ist und erst nach Abgabe eines ersten Schusses
mit der zum zweiten Schlagstück
gehörenden
Abzugsstange zur Abgabe des zweiten Schusses in Eingriff gelangt.
Auch wenn bei diesem bekannten Schlosssystem bereits eine hohe Sicherheit
gegen Doppeln, d.h. ein ungewolltes Auslösen des zweiten Schusses beim
Abfeuern des beabsichtigten ersten Schusses vorhanden ist, besteht
bei Waffen immer ein Bedürfnis
für eine
erhöhte Funktionssicherheit
bei gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit.
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Aus
der
US 23 61 510 A ist
ein Abzugsmechanismus einer doppelläufigen Handfeuerwaffe mit zwei
verschwenkbaren Schlagstücken,
zwei den Schlagstücken
zugeordneten Abzugsstangen und einem mit den Abzugsstangen in Verbindung
stehenden Abzug bekannt. Die Verbindung zwischen dem Abzug und den
beiden Abzugsstangen erfolgt hier durch einen quer zum Abzug verschiebbaren
Hebel, der je nach Stellung die eine oder andere Abzugsstange zum
Auslösen
des zugehörigen
Schlagstücks untergreift.
Der Hebel ist hierzu am vorderen Ende eines Führungsstifts angeordnet, der
in einer Bohrung eines quer zum Abzug verschiebbaren Umschaltstücks axial
verschiebbar gelagert ist. Über
eine zwischen dem Umschaltstück
und dem Hebel angeordnete Druckfeder wird der Hebel in Richtung
der beiden Abzugsstangen gedrückt.
An dem gegenüber dem
Führungsteil
nach hinten vorstehenden hinteren Ende des Führungsstifts ist ein Rückstoßblock befestigt,
durch den der Hebel bei einem durch die Abgabe eines Schusses bedingten
Rückstoß außer Eingriff mit
den Abzugsstangen gelangt. Bei diesem bekannten Abzugsmechanismus
wird der Hebel jedoch nur bei einer Rückwärtsbewegung des Rückstoßblocks relativ
zum Umschaltstück
außer
Kontakt mit den Abzugsstangen gebracht.
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Bei
einem aus der
US 44
03 436 A bekannten Abzugsmechanismus ist eine Umschalteinrichtung
zur Auswahl des zuerst abzufeuernden Laufs vorgesehen. Der Abzug
ist mit den Abzugshebeln über
ein Verbindungsstück
verbunden, das auch als Trägheitsblock
dient und dafür
sorgt, dass der zweite Abzugshebel nach Abgabe eines Schusses aus
dem ersten Lauf durch den Abzug zur Abgabe eines nächsten Schusses
aus dem zweiten Lauf betätigt werden
kann.
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Aus
der
EP 0 592 103 A1 ist
ein Schloss einer doppelläufigen
Handfeuerwaffe mit zwei verschwenkbaren Schlagstücken, den Schlagstücken zugehörigen Abzugshebeln,
einem Abzug und einer Auswahleinrichtung zur Wahl der Schussfolge
der beiden Läufe
bekannt. Die Auswahleinrichtung enthält eine manuell verstellbare
Umschaltplatte, die mit einem gabelförmigen Selektor zur wahlweisen
Betätigung
der Abzugshebel zusammenwirkt. Der gabelförmige Selektor ist an einem
mit dem Abzug gelenkig verbundenen Trägheitsblock seitlich verschwenkbar
angelenkt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, bei einem Schlosssystem der eingangs genannten
Art die Sicherheit gegen unerwünschtes
Doppeln nochmals zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Schlosssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schlosssystems besteht
darin, dass eine Sicherheit gegen unerwünschtes Doppeln auch dann gewährleistet
ist, wenn der Schütze
die Waffe nicht richtig einzieht und die Waffe daher während des Rückstosses
eine zu lange Beschleunigungsphase erfährt. Durch die an dem Umschaltstück vorgesehene
Pendelmasse wird die Wippe sowohl bei der Beschleunigung als auch
bei der Verzögerung
der Waffe relativ zum Umschaltstück
nach hinten verschoben, so dass der Abstand zwischen einer vorderen
Nase der Wippe und den Abzugsstangen vergrößert wird. Dadurch wird eine
erhöhte
Sicherheit gegen ungewolltes Auslösen eines zweiten Schusses
erreicht, da die Abzugsstangen während
der Beschleunigungs- und Verzögerungsphase
der Waffe nicht von der Wippe Untergriffen werden können.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Schlosssystem sind
die Schlagstücke
und die Schlagbolzen in Längsrichtung
der Waffe linear verschiebbar, so dass sich eine möglichst
effektive Nutzung der kinetischen Energie bei gleichzeitig kompakter
Bauweise ergibt.
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Weitere
Besonderheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 ein
Schlosssystem einer doppelläufigen
Kipplaufwaffe in einer gespannten Ausgangsposition vor der Abgabe
des ersten Schusses;
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2 das
Schlosssystem von 1 während des Rückstosses bei ansteigender
bis maximaler Beschleunigung nach der Abgabe eines ersten Schusses;
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3 das
Schlosssystem von 1 während der Verzögerung nach
der Abgabe des ersten Schusses;
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4 das
Schlosssystem von 1 nach Beendigung der Verzögerungsphase
nach der Abgabe des ersten Schusses;
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5 das
Schlosssystem von 1 in einer Stellung zur Abgabe
des zweiten Schusses;
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6a,b
einen Umschaltmechanismus des in den 1 bis 5 gezeigten
Schlosssystems in einer Seitenansicht und Draufsicht und
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7a,b
c den Umschaltmechanismus von 6a, b
in unterschiedlichen Stellungen;
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8a,
b einen Abzug mit einem Schieber in unterschiedlichen Stellungen
und
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9a,
b den in 8a, b dargestellten Schieber
in einer Seitenansicht und Draufsicht.
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In
den 1 bis 5 ist ein Schlosssystems einer
Bockflinte in unterschiedlichen Stellungen gezeigt. Wie aus den 2 bis 5 hervorgeht, enthält das Schlosssystem
zwei auf einem unteren Baskülenteil
(Schlossblech) 1 verschiebbar geführte, nebeneinander angeordnete
Schlagstücke 2 und 3 zur
Betätigung
zweier übereinander
angeordneter Schlagbolzen 4 und 5. Die beiden
Schlagbolzen 4 und 5 sind in einem hier nicht
gezeigten oberen Baskülenteil
axial verschiebbar geführt
und in den Zeichnungen nur schematisch angedeutet.
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Jedem
der durch eine Schlagfeder beaufschlagten Schlagstücke 2 und 3 ist
jeweils ein zwischen einer Haltestellung und einer Lösestellung
verschwenkbarer Schlagstückhalter 6 und
jeweils eine mit diesem zusammenwirkende Abzugsstange 7 zugeordnet.
Die Abzugsstangen 7 sind über einen Abzug 8 aus
einer Blockierstellung, in der sie den jeweiligen Schlagstückhalter 6 in
seiner Haltestellung fixieren, in eine Auslösestellung, in der sie den
Schlagstückhalter 6 zur
Vorwärtsbewegung
des jeweiligen Schlagstücks 2 bzw. 3 freigeben,
verschwenkbar. In seiner Haltestellung hält der Schlagstückhalter 6 das jeweilige
Schlagstück 2 bzw. 3 in
seiner zurückgezogenen
Spannstellung. In seiner Lösestellung
gibt der Schlagstückhalter 6 das
durch eine Schlagstückfeder vorgespannte
Schlagstück 2 oder 3 frei,
das dann auf den jeweiligen Schlagbolzen 4 oder 5 zur
Abgabe eines Schusses auftreffen kann.
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Die
Verschiebung der beiden Schlagstücke 2 und 3 in
die zurückgezogene
Spannstellung erfolgt über
jeweils einen in dem Baskülenteil 1 verschwenkbar
gelagerten Spannhebel 9, der mit einer hier nicht gezeigten
Spannstange in an sich bekannter Weise derart zusammenwirkt, dass
die Schlagstücke 2 und 3 beim
Abkippen des Laufs über
die Spannstange und den zugehörigen
Spannhebel 9 in ihre zurückgezogene Spannstellung verschoben
werden. In den 1 bis 5 ist nur
der Schlagstückhalter 6 und die
Abzugsstange 7 des für
die Betätigung
des oberen Schlagbolzens 4 vorgesehenen Schlagstücks 2 gezeigt.
Für das
in den 2 bis 5 erkennbare Schlagstück 3 sind
ein entsprechender Schlagstückhalter
und eine dazugehörige
Abzugsstange vorgesehen.
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Wie
aus 1 hervorgeht, ist der Schlagstückhalter 6 um einen
ersten Querstift 10 verschwenkbar an dem unteren Baskülenteil 1 angeordnet
und wird durch eine Spiralfeder 11 in seine obere Haltestellung
gedrückt.
Der Schlagstückhalter 6 weist
eine obere Rastkante 12 auf, an der das Schlagstück 2 in
der oberen Haltestellung des Schlagstückhalters 6 anliegt
und von diesem in der gespannten Stellung gehalten wird. Der Schlagstückhalter 6 hat
ferner einen unteren Rastvorsprung 13, an der eine vordere
Rastnase 14 der um einen zweiten Querstift 15 verschwenkbaren
Abzugsstange 7 in ihrer Blockierstellung zur Anlage gelangt.
Durch eine Spiralfeder 16 wird die Abzugsstange 7 in
die Blockierstellung gedrückt.
An ihrem hinteren Ende weist die Abzugsstange 7 einen nach
unten weisenden Steg 17 und einen nach hinten vorstehenden
Ansatz 18 auf. Durch Anheben des hinteren Endes der Abzugsstange 7 kann
die vordere Rastnase 14 abgesenkt und außer Eingriff
mit dem Rastvorsprung 13 des Schlagstückhalter 6 gebracht
werden. Dadurch wird der Schlagstückhalter 6 freigegeben,
wodurch sich das Schlagstück 2 unter
Wirkung der Schlagstückfeder
nach vorne bewegen kann. Um den zweiten Querstift 15 ist
außerdem
eine Fangklinke 19 verschwenkbar, die bei nicht betätigtem Abzug 8 in
eine entsprechende Ausnehmung 20 des Schlagstücks 2 eingreift
und erst beim Anheben des hinteren Endes der Abzugsstange 7 zur
Freigabe des Schlagstücks 2 nach
unten schwenkt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Schlagstück 2 bei
nicht betätigtem Abzug 8 blockiert
ist und erst bei der Betätigung
des Abzugs 8 freigegeben wird. Auf diese Weise wird eine
zusätzliche
Fallsicherung ermöglicht.
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Wie
bereits erwähnt,
weist das Schlosssystem die vorstehend beschriebenen Schlosselemente für das Schlagstück 2 in
entsprechender Weise auch für
das Schlagstück 3 auf.
Der zum Schlagstück 3 gehörende Schlagstückhalter
und die dazugehörige
Abzugsstange sind ebenfalls um die Querstifte 10 bzw. 15 verschwenkbar.
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Der
Abzug 8 ist gemäß 2 um
eine Abzugsachse 21 beweglich an dem unteren Baskülenteil 1 angeordnet.
Er weist an seinem hinteren Ende eine Durchgangsbohrung 22 für einen
die Abzugsbewegung begrenzenden Haltestift 23 auf. An dem
Abzug 8 ist an dessen Vorderseite ferner ein in Längsrichtung
beweglicher Schieber 24 über einen Führungsstift 25 verschiebbar
geführt.
Der Schieber 24 ist derart ausgestaltet, dass er je nach
Stellung entweder mit dem nach unten weisenden Steg 17 der zum
Schlagstück 2 gehörigen Abzugsstange 7 oder mit
dem entsprechenden Steg der zum Schlagstück 3 gehörenden Abzugsstange
direkt in Eingriff gelangt. Hierzu weist der Schieber 24 gemäß 9a,
b seitliche Stege 26a, 26b und Aussparungen 56a bzw. 56b auf.
Durch entsprechendes Verstellen des Schiebers 24 kann somit
gewählt
werden, ob mit dem Abzug 8 zuerst der obere oder der untere
Lauf abgefeuert wird.
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Bei
der in 8a gezeigten hinteren Stellung des
Schiebers 24 greift der nach unten ragende Steg 17 der
zum Schlagstück 2 gehörigen Abzugsstange 7 bei
der Betätigung
des Abzugs 8 in die Aussparung 56a des Schiebers 24 ein.
Der nach unten ragende Steg 17 der zum Schlagstück 3 gehörigen Abzugsstange
steht dagegen auf dem seitlichen Steg 26b des Schiebers 24 auf.
Daher wird bei der ersten Betätigung
des Abzugs 8 nicht das hintere Ende der hier gezeigten
Abzugsstange 7 zur Feigabe des zum Schlagstück 2 gehörigen Schlagstückhalters 6,
sondern das hintere Ende der hier nicht erkennbaren anderen Abzugsstange
zur Freigabe des zum Schlagstück 3 gehörigen Abzugshalters
angehoben. Dabei gibt die Abzugsstange den Schlagstückhalter
frei, so dass das durch die Schlagfeder vorgespannte Schlagstück 3 durch
die Spannung der Schlagfeder auf den zum unteren Lauf gehörenden Schlagbolzen 5 schlagen
kann. Der erste Schuss wird daher bei der in 8a gezeigten
Stellung des Schiebers 24 aus einem unteren Lauf abgegeben.
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Wenn
dagegen der erste Schuß aus
dem oberen Lauf abgegeben werden soll, kann der Schieber 24 in
eine in 8b gezeigte vordere Stellung verschoben
werden. Dann steht der nach unten ragende Steg 17 der der
zum Schlagstück 2 gehörigen Abzugsstange 7 auf
dem seitlichen Steg 26a des Schiebers 24 auf,
während
der entsprechende Steg der anderen Abzugsstange in die Aussparung 56b des
Schiebers 24 gelangt. Bei der ersten Betätigung des
Abzugs 8 wird dann das hintere Ende der Abzugsstange 7 durch
den seitlichen Steg 26a angehoben, wodurch der zum Schlagstück 2 gehörende Schlagstückhalter 6 freigegeben
wird. Dadurch wird das Schlagstück 2 zum
Abfeuern eines Schusses aus dem oberen Lauf freigegeben.
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Zum
automatischen Umschalten von dem einen Lauf auf den zweiten Lauf
nach Abgabe des ersten Schusses ist unterhalb der beiden Schlagstücke 2 und 3 ein
in den 6a und 6b und 7a–c gesondert
dargestellter Umschaltmechanismus angeordnet. Wie aus 6a und 6b hervorgeht, enthält der Umschaltmechanismus
ein gabelförmiges Umschaltstück 27,
das über
eine untere Führungsnut 28 auf
einem entsprechenden Ansatz des unteren Baskülenteils 1 in dessen
Längsrichtung
verschiebbar geführt
ist. Das gabelförmige
Umschaltstück 27 enthält zwei
parallele Schenkel 29 und 30, zwischen denen eine
Wippe 31 sowohl in Längsrichtung
des Umschaltstücks 27 verschiebbar
als auch um eine Querachse 32 verschwenkbar angeordnet
ist. Zur Verschiebung der Wippe 31 in der Längsrichtung
des Umschaltstücks 27 ist
die Querachse 32 in einem quer durch das Unschaltstück 27 verlaufenden
Langloch 33 geführt.
Die Wippe 31 wird durch eine Druckfeder 34 nach
vorne gedrückt.
An ihrem vorderen Ende weist die Wippe 31 eine Nase 35 zum
Untergreifen der nach hinten vorstehenden Ansätze 18 der beiden
Abzugsstangen 7 auf. Die Nase 35 liegt gemäß 1 auf
dem hinteren Ende des Schiebers 24 auf und wird so durch
Betätigung
des Abzugs 8 nach oben gedrückt.
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In
einer rückseitigen
Sacklochbohrung 36 des Umschaltstücks 27 ist eine Feder 37 angeordnet, die
sich gemäß 1 mit
ihrem hinteren Ende über einen
Führungsstift 38 an
einer Rückwand 39 des Baskülenteils 1 abstützt. In
einer Ausnehmung 40 auf der Oberseite des Umschaltstücks 27 ist
ein zapfenförmiges
Umschaltteil 41 mit einem am hinteren Ende nach oben vorstehenden
keilförmigen
Druckstück 42 um
einen vorgegebenen Winkelbetrag zu beiden Seiten verschiebbar angeordnet. Über einen
Querstift 43 ist das Umschaltteil 41 gegen Herausfallen
gesichert. Durch das keilförmige
Druckstück 42 wird
die Lage des Umschaltstücks 27 in
Abhängigkeit
von der Stellung der Schlagstücke 2 und 3 bestimmt,
wie im Folgenden noch näher
erläutert
wird.
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An
dem einen Schenkel 29 des Umschaltstücks 27 ist eine Pendelmasse 44 nach
vorne und hinten verschwenkbar angelenkt. Die in der Seitenansicht
von 6a gestrichelt dargestellte Pendelmasse 44 ist über einen
in der Draufsicht von 6b erkennbaren Führungszapfen 45 in
einer entsprechenden Öffnung 46 des
Schenkels 29 drehbar geführt und ist durch einen Stift 47 axial
gesichert. An dem Führungszapfen 45 ist
ein nach innen vorstehender Verstellnocken 48 angeformt,
der in eine seitliche Ausnehmung 49 der Wippe 31 eingreift.
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Wie
aus 7a hervorgeht, ist am hinteren Ende der Ausnehmung 49 eine
schräge
Anlagefläche 50 vorgesehen,
an der eine schräge
Gegenfläche 51 des
Verstellnockens 48 bei der in 7a gezeigten
vertikalen Ausgangstellung des Pendelgewichts 44 vollflächig zur
Anlage gelangt. Die schräge Anlagefläche 50 und
die Gegenfläche 51 sind
derart ausgeführt,
dass durch die über
die Druckfeder 34 nach vorne vorgespannte Wippe 31 die
Pendelmasse 44 in eine vorgegebene vertikale Ausgangstellung gedrückt wird.
In dieser Stellung ist eine hintere Stirnfläche 52 der Wippe 31 um
das Maß L
von einer inneren Anlagefläche 53 des
Umschaltstücks 27 beabstandet.
Wenn jedoch die Pendelmasse 44 nach vorne oder nach hinten
verschwenkt, wird die Wippe 31 entgegen der Kraft der Druckfeder 34 nach
hinten geschoben, bis die hintere Stirnfläche 52 der Wippe 31 zur
Anlage an der inneren Anlagefläche 53 des
Umschaltstücks 27 gelangt.
Wenn die Pendelmasse 44 gemäß der Darstellung von 7b nach
vorne schwenkt, wird die Wippe 31 über eine untere Kante 54 des
Verstellnockens 48 nach hinten bewegt. Auch wenn die Pendelmasse 44 gemäß der Darstellung von 7c nach
hinten schwenkt, wird der Wippe 31 über eine obere Kante 55 des
Verstellnockens 48 nach hinten bewegt.
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Das
vorstehend beschriebene Schlosssystem funktioniert wie folgt:
In
der Spannstellung bei noch nicht betätigtem Abzug 8 nehmen
die vorstehend beschriebenen Teile des erfindungsgemäßen Schlosssystems
die in 1 dargestellte Stellung ein. Das Schlagstück 2 und
das hier nicht erkennbare Schlagstück 3 werden durch die
jeweiligen Schlagstückhalter 6 in
ihrer zurückgezogenen,
gespannten Stellung gehalten. Auch das Umschaltstück 27 mit
der daran beweglich angeordneten Wippe 31 wird über das
an der Rückseite
der Schlagstücke 2 und 3 anliegende
keilförmige
Druckstück 42 des
Umschaltteils 41 in der zurückgezogenen Stellung gehalten. Über die
Druckfeder 34 wird die Pendelmasse 44 in ihre
gezeigte vertikale Ausgangsstellung gedrückt, wodurch die Wippe 31 bezüglich des
Umschaltstücks 27 die
gezeigte vordere Ausgangsstellung einnimmt. In dieser Stellung ist
die vordere Nase 35 der Wippe 31 um einen vorgegebenen
Abstand L von dem hinteren Ansatz 18 der Abzugsstangen 7 beabstandet
und es ist somit keine direkte Verbindung zwischen der Wippe 31 und
den Abzugsstangen 7 vorhanden.
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Wird
der Abzug 8 das erste Mal betätigt, dann wird je nach Stellung
des Schiebers 24 entweder zuerst das hintere Ende der zum
Schlagstück 2 oder
das hintere Ende der zum Schlagstück 3 gehörigen Abzugsstange 7 über die
seitlichen Stege 26a bzw. 26b des Schiebers 24 angehoben,
wobei die am vorderen Ende der Abzugsstange 7 befindliche
Rastnase 14 den dazugehörigen
Schlagstückhalter 6 freigibt.
Bei der in 1 gezeigten zurückgeschobenen Stellung
des Schiebers 24 wird bei der ersten Betätigung des
Abzugs 8 das in 2 dargestellte Schlagstück 3 zur
Betätigung
des unteren Schlagbolzens 5 freigegeben. Wenn sich das
Schlagstück 3 unter
der Wirkung der Schlagfeder nach vorne bewegt, weicht das zu beiden
Seiten verschwenkbare Umschaltteil 41 des Umschaltstücks 27 seitlich
aus, wodurch sich das Umschaltstück 27 durch
die Wirkung der Feder 37 relativ zum Baskülenteil 1 nach
vorne in eine in 5 dargestellte Stellung bewegen
kann, in der die vordere Nase 35 der Wippe 31 den
hinteren Ansatz 18 der Abzugsstange 7 untergreift.
Wird dann der Abzug 8 ein zweites Mal betätigt, wird
das hintere Ende der Abzugsstange 7 über die Wippe 31 angehoben, wodurch
der zum Schlagstück 2 gehörende Schlagsstückhalter 6 freigegeben
wird. Befindet sich dagegen der Schieber 24 in der vorderen
Stellung, wird bei der ersten Betätigung des Abzugs 8 zuerst
das Schlagstück 2 zur
Betätigung
des oberen Schlagbolzens 4 freigegeben. Dann weicht das
Umschaltteil 41 zur anderen Seite aus und das Umschaltstück 27 kann
sich durch die Wirkung der Feder 37 ebenfalls nach vorne
bewegen.
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Anhand
der 2 bis 5 werden im Folgenden die dynamischen
Vorgänge
des Umschaltmechanismus zur Vermeidung des Doppelns, d.h. eines
ungewollten Abfeuerns des zweiten Schusses während der Rückstossbewegung und Rückfederung der
Waffe erläutert.
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In 2 ist
der Zustand des Schlosssystems während
des Rückstosses
bei ansteigender bis maximaler Beschleunigung gezeigt. In diesem
Zustand ist das durch die Feder 37 nach vorne gedrückte Umschaltstück 27 auf
das untere Baskülenteil 1 aufgelaufen.
Bei der Beschleunigung nach hinten wird die Pendelmasse 44 infolge
der Trägheit
nach vorne ausgelenkt, was zur Folge hat, dass die Wippe 31 relativ
zum Umschaltstück 27 nach
hinten verschoben wird. Bei der in 2 gezeigten
maximalen vorderen Auslenkung der Pendelmasse 44 ist die
vordere Nase 35 der Wippe 31 auch in der vorderen
Stellung des Umschaltstücks 27 von
dem hinteren Ansatz 19 der beiden Abzugsstangen 7 um
den Betrag L3 beabstandet, so dass in diesem Zustand kein zweiter Schuss
abgegeben werden kann.
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Nach
Beendigung der Beschleunigung setzt die Verzögerung der Waffe ein. Diese
sorgt dafür, dass
gemäß 3 zunächst das
Umschaltstück 27 entgegen
der Kraft der Feder 37 gegen die Rückwand 39 des Baskülenteils 1 gedrückt und
anschließend
auch die Pendelmasse 44 nach hinten bis in die in 3 dargestellte
maximale hintere Schwenkstellung ausgelenkt wird. Dadurch wird auch
die Wippe 31 relativ zum Umschaltstück 27 entgegen der
Feder 34 nach hinten bis zur Anlage am Umschaltstück 27 verschoben.
In dieser Stellung ist die vordere Nase 35 der Wippe 31 von
dem hinteren Ansatz 18 der beiden Abzugsstangen 7 um
den Betrag L4 beabstandet, so dass auch in diesem Zustand kein zweiter Schuss
abgegeben werden kann. Der Umschaltmechanismus verweilt in diesem
Zustand, bis die rückstellende
Federkraft größer als
die Trägheitskraft
des Umschaltmechanismus wird.
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Nach
Ablauf der Verzögerungsphase
erfährt der
Umschaltmechanismus erneut eine Bewegung in Richtung der vorderen
Endlage. Wenn dabei der Abzug 8 betätigt ist, wie dies in 4 gezeigt
ist, kann die vordere Nase 35 der Wippe 31 allerdings
nicht unter den Ansatz 18 der Abzugsstange 7 gelangen, sondern
wird an deren hintere Kante angedrückt, wie dies durch den Pfeil
K gezeigt ist. In dieser Stellung kann das zweite Schlagstück 2 nicht
freigegeben werden. Erst nach dem Loslassen des Abzugs 8 wird die
vordere Nase 35 der Wippe 31 den Ansatz 18 der Abzugstange 7 zur
Abgabe des zweiten Schusses untergreifen können.
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Wenn
dagegen nach Ablauf der Verzögerungsphase
der Abzug 8 nicht betätigt
ist, kann die vordere Nase 35 der Wippe 31 den
Ansatz 18 der Abzugsstange 7 untergreifen, wie
dies in 5 gezeigt ist. Dann kann über die
Wippe 31 die Abzugsstange 7 zur Abgabe des zweiten
Schusses betätigt
werden.