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Die
Erfindung betrifft ein Transportriemchen für ein Spinnmaschinenstreckwerk
zum Transportieren eines pneumatisch zu verdichtenden Faserverbandes,
mit wenigstens einer in Transportrichtung verlaufenden perlschnurartigen,
einen Luftdurchtritt ermöglichenden
Lochreihe.
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Wenn
einem verstreckten Faserverband auf einer Spinnmaschine in unmittelbarem
Anschluss an das Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks ein Spinndrall
erteilt wird, dann entsteht an der Ausgangsklemmlinie des Ausgangswalzenpaares
ein so genanntes Spinndreieck. Dies rührt daher, dass der verstreckte
Faserverband mit einer bestimmten Breite das Streckwerk verlässt und
zu einem Faden relativ kleinen Durchmessers zusammengedreht wird. Das
Spinndreieck enthält
Randfasern, die nicht ordnungsgemäß in den verdrehten Faden eingebunden werden
und somit wenig oder nichts zur Festigkeit des ersponnenen Fadens
beitragen. Man ist daher in jüngerer
Zeit dazu übergegangen,
der Verzugszone des Streckwerks eine so genannte Verdichtungszone nachzuordnen,
die ihrerseits von einer Klemmlinie auslaufseitig begrenzt wird.
Erst danach wird dem Faden die Spinndrehung erteilt. In der Verdichtungszone
werden die Fahrern gebündelt
oder verdichtet, wodurch der Faserverband beim Verlassen der letzten
Klemmlinie so schmal wird, dass das gefürchtete Spinndreieck nicht
mehr nachteilig ins Gewicht fällt. Der
ersponnene Faden wird dann gleichmäßiger, fester und weniger haarig.
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Zum
Verdichten eines Faserverbandes sind recht unterschiedliche Vorrichtungen
bekannt geworden. Viele dieser Vorrichtungen arbeiten mit einem luftdurchlässigen Transportriemchen,
durch welches ein den Faserverband verdichtender Saugluftstrom hindurchtritt.
Eine Vorrichtung mit einem derartigen Transportriemchen der eingangs
genannten Art ist beispielsweise in der
DE 197 58 758 C2 offenbart. Gemäß dieser
Druckschrift ist im Transportriemchen eine in Transportrichtung
verlaufende perlschnurartige Lochreihe vorgesehen.
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Da
derartige Transportriemchen aus Gummi oder Kunststoffmaterialien
bestehen und häufig
auch Faserverbände,
in denen synthetisches Fasermaterial enthalten ist, zu transportieren
haben, besteht die Gefahr, dass sich das Transportriemchen elektrostatisch
auflädt.
So ist in der genannten Druckschrift unter anderem beschrieben,
dass die Verdichtungswirkung mit der Zeit dadurch beeinträchtigt wird,
dass Faserflug und Staub die Luftwege zusetzen. Auch die Lochreihe
kann auf Grund von Staubablagerungen hinsichtlich ihrer Luftdurchlässigkeit
nachlassen. Dadurch wird mit der Zeit die Verdichtungswirkung des Faserverbandes
verringert. Da dies ein schleichender Prozess ist, ist das besonders
gefährlich,
weil ein Nachlassen der Verdichtungswirkung häufig erst sehr spät bemerkt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Transportriemchen der
eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass es den genannten
Nachteil nicht mehr aufweist.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass den Oberflächen
des Transportriemchens elektrostatische Aufladungen vermindernde
Materialien beigegeben sind.
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Dadurch
wird entweder von vornherein verhindert, dass sich das Transportriemchen
elektrostatisch auflädt,
oder derartige elektrostatische Aufladungen werden durch Ableitung
auf ein für
den praktischen Gebrauch unschädliches
Maß reduziert.
Das Anhaften von Staub oder Faserflug am Transportriemchen unterbleibt
dann weitgehend, so dass die Luftdurchlässigkeit des Transportriemchens
zumindest nicht durch elektrostatische Aufladungen beeinträchtigt wird.
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Das
Beigeben von elektrostatische Aufladungen vermindernden Materialien
kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen.
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So
kann vorgesehen sein, dass die Oberflächen beschichtet sind. Hierbei
kann es sich beispieisweise um eine leitende Schicht auf Kohlenstoffbasis handeln.
Alternativ kann auf die Oberflächen
eine leitfähige
Plasmaschicht aufgetragen sein. Besonders vorteilhaft ist es jedoch,
wenn eine solche Schicht durch Metallisieren der Oberflächen erzeugt wird.
So ist es beispielsweise möglich,
eine im Mikrometerbereich liegende Silberschicht auf die Oberflächen des
Transportriemchens aufzutragen, wobei diese Schichten so dünn sind,
dass die Luftdurchlässigkeit
der Lochreihe nicht beeinträchtigt
wird. Eine solche Silberschicht ist insbesondere dann anwendbar,
wenn als Material für
das Transportriemchen ein Polyamid verwendet wird.
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Schließlich ist
es bei einer anderen Ausgestaltung nach der Erfindung möglich, dass
die Oberflächen
des Transportriemchens durch eine chemische Ausrüstung leitfähig gemacht werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht durch ein Spinnmaschinenstreckwerk
mit einer nachfolgenden, ein erfindungsgemäßes Transportriemchen aufweisenden
Verdichtungszone,
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2 eine
gegenüber 1 vergrößerte Darstellung
auf die Verdichtungszone in Richtung des Pfeiles II der 1,
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3 in
sehr starker Vergrößerung einen Querschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Transportriemchen.
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Die 1 zeigt
ein Spinnmaschinenstreckwerk 1, welches drei angetriebene
Unterwalzen 2, 3 und 4 enthält, die
in bekannter Weise auf in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden
Wellen angeordnet sind. Den Unterwalzen 2, 3 und 4 sind
als Druckwalzen ausgebildete Oberwalzen 5, 6 und 7 zugeordnet. Die
mittlere Unterwalze 3 sowie die mittlere Oberwalze 6 sind
mit einem Unterriemchen 8 bzw. einen Oberriemchen 9 versehen.
Die Unterwalze 4 und die Oberwalze 7 bilden zusammen
das Ausgangswalzenpaar 10 des Streckwerks 1. An
der Ausgangsklemmlinie 11 des Ausgangswalzenpaares 10 ist
das in Transportrichtung A gelieferte Vorgarn oder Faserband 12 fertig
verzogen.
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Ab
dem Ausgangswalzenpaar 10 ist ein verstreckter, noch spinndrehungsfreier
Faserverband 13 vorhanden, der im Anschluss an das Streckwerk 1 noch
eine Verdichtungsbehandlung erfahren soll, bevor er einem Drallorgan,
beispielsweise einer Ringspindel, in Lieferrichtung B zugeführt und
zu einem Faden 14 verdreht wird.
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Nach
dem Streckwerk 1 folgt eine Verdichtungszone 15,
die den Zweck hat, den verstreckten Faserverband 13 so
zu verdichten, dass sich noch abstehende Randfasern an den Kern
des Faserverbandes 13 anlegen. Dadurch soll das Spinndreieck verkleinert
werden, wodurch sich die Substanzausnutzung des zu spinnenden Fadens 14 verbessert und
dessen Festigkeit erhöht,
die Haarigkeit aber vermindert.
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Wie
zusätzlich
aus der vergrößert dargestellten 2 erkennbar
ist, ist der Verdichtungszone 15 eine Saugeinrichtung 16 zugeordnet,
die eine geschlossene Unterdruckkammer 17 enthält. Die
Saugeinrichtung 16 besitzt eine stationäre Gleitfläche 18, die als Gleitführung für ein Transportriemchen 19 dient,
welches den zu verdichtenden Faserverband 13 durch die
Verdichtungszone 15 transportiert.
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Das
Transportriemchen 19 weist in seiner Mitte eine in Transportrichtung
A verlaufende perlschnurrartige Lochreihe 20 auf, die neben
dem Festhalten des Faserverbandes 13 auf dem Transportriemchen 19 einem
pneumatischen Verdichten dient, wie dies durch den oben zitierten
Stand der Technik bekannt ist. Das Transportriemchen 19 transportiert den
verstreckten Faserverband 13 bis zur Lieferklemmlinie 21,
die durch ein Lieferwalzenpaar 22 gebildet ist. Dieses
enthält
eine angetriebene Lieferunterwalze 23 und eine als Druckwalze
ausgebildete Lieferoberwalze 24. Letztere ist vom Transportriemchen 19 umschlungen
und treibt dadurch das Transportriemchen 19 an.
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Die
Saugeinrichtung 16 ist mit einem Unterdruckanschluss 25 versehen,
der eine durch die Lochreihe 20 einströmende und dadurch den Faserverband 13 verdichtende
Strömung
erzeugt. Der Durchmesser der Löcher
der Lochreihe 20 entspricht dem Maß der gewünschten Verdichtung. Über einen Saugschlitz 26 kann
der Saugluftstrom über
den Unterdruckanschluss 25 abfließen.
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Wie
eingangs schon erwähnt,
kann sich am Transportriemchen 19 Staub oder Faserflug
ansetzen, der nicht nur die Löcher
der Lochreihe 20 mit der Zeit zusetzt, sondern auch zur
Wickelbildung an der Lieferoberwalze 24 neigt und den Verschleiß des Transportriemchens 19 erhöht. Die
Anmelderin hat erkannt, dass diese Nachteile vorrangig durch elektrostatische
Aufladung des Transportriemchens 19 bei Betrieb hervorgerufen
werden.
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Unter
Einbeziehung der stark vergrößerten 3 wird
nun näher
erläutert,
wie die genannten Nachteile durch das erfindungsgemäße Transportriemchen 19 beseitigt
werden können.
Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, dass den Oberflächen 27 des
Transportriemchens 19 elektrostatische Aufladungen vermindernde
Materialien beigegeben sind. Dies kann durch eine auf das Riemchenmaterial 29 nachträglich aufgebrachte
leitfähige
dünne Schicht 28 geschehen.
Die Dicke dieser Schicht 28 soll im Mikrometerbereich liegen
und die Oberflächen 27 möglichst vollständig überziehen,
ohne den Querschnitt der Löcher
der Lochreihe 20 wesentlich zu vermindern. Als Schicht 28 kommt
beispielsweise eine Grafitschicht, eine Plasmaschicht oder auch
eine Metallisierungsschicht im Betracht. Beispielsweise hat sich eine
hauchdünne
Silberschicht bewährt,
insbesondere wenn als Riemchenmaterial 29 ein Polyamid
verwendet wird. Speziell ein Metallisierungsverfahren, welches auf
der Kombination Polyamid-Silber basiert, führt zu guten mechanischen Eigenschaften des
Transportriemchens 19. Es lässt sich eine extreme Haftung
der Silberschicht 28 erreichen, die im Polyamid verwurzelt
ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass ein erfindungsgemäßes Transportriemchen der beschriebenen
Art selbst nach längerer
Laufzeit sich nicht mehr mit Staub oder Faserflug zusetzt, sondern
dass auch weitere damit verbundene Nachteile wie Batzenbildung oder
Wickelbildung vermieden werden.