DE102004030952B4 - Überwachungssystem und -verfahren für einen Beifahrerairbag eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Überwachungssystem für einen Beifahrerairbag eines Kraftfahrzeugs, dessen Steuereinheit über ein damit verbundenes Bedienelement einschaltbar bzw. ausschaltbar ist, wobei das Bedienelement im Kraftfahrzeug derart angeordnet ist, dass seine Betätigung durch einen Nutzer einen vorbestimmten Funktionszustand wenigstens einer Fahrzeugkomponente erfordert. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein entsprechendes Überwachungsverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
- Die
DE 102 26 472 A1 offenbart ein Überwachungssystem für einen Beifahrerairbag eines Kraftfahrzeugs, dessen Steuereinheit über ein damit verbundenes Bedienelement, nämlich einen Schalter mit einem Betätigungselement, einschaltbar bzw. ausschaltbar ist, wobei das Bedienelement im Kraftfahrzeug derart angeordnet ist, dass seine Betätigung durch einen Nutzer einen vorbestimmten Funktionszustand wenigstens einer Fahrzeugkomponente erfordert, da eine Fahrzeugtür geöffnet sein muss, damit der Schalter zu erreichen ist. - In Kraftfahrzeugen werden zum Einschalten bzw. Ausschalten des Beifahrerairbags aus Sicherheitsgründen vermehrt vom Fahrer bedienbare Schalter eingesetzt. In der Regel werden diese Schalter an Stellen untergebracht, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, z. B. seitlich an der Armaturentafel oder im Handschuhfach. Das Ausschalten des Beifahrerairbags, z. B. zwecks Kindersitzmontage, wird dem Nutzer des Kraftfahrzeugs über eine Anzeige mitgeteilt.
- Es ist auch bekannt, Schalter mit zusätzlichen elektronischen Bauelementen, wie z. B. Parallel- und Serienwiderständen, auszurüsten, um sie per Eigendiagnose zu überwachen. Diese Überwachung trägt zur Erhöhung der Systemsicherheit bei. Andererseits entstehen dadurch zusätzliche Kosten für Hardware und Verkabelung, die zudem entsprechenden Platz im Kraftfahrzeug erfordern.
- Die
DE 100 38 427 A1 offenbart eine Airbageinrichtung für den Fond eines Fahrzeugs, die zusammen mit einer Kindersicherung derart schaltbar ist, dass bei verriegelter Kindersicherung die Airbageinrichtung ausgeschaltet ist und umgekehrt. Eine konkrete Funktionsüberwachung der Bedienelemente ist allerdings nicht vorgesehen, wodurch z. B. die Airbageinrichtung entgegen der verriegelten Kindersicherung eingeschaltet sein kann, ohne dass dies bemerkt wird. - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Überwachungssystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, das einen sicheren Betrieb des Beifahrerairbags gewährleistet und einfach sowie kostengünstig herstellbar ist. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Überwachungsverfahren zur Verfügung zu stellen.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Überwachungssystem dadurch gelöst, dass bei einer Änderung des Schaltzustands des Beifahrerairbags der momentane Funktionszustand einer Fahrzeugkomponente zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Bedienelements herangezogen wird.
- Bei einem Einbauort des Bedienelements, wie z. B. eines Schalters zum Ein- bzw. Ausschalten des Beifahrerairbags, seitlich an der Armaturentafel ist dessen Betätigung nur bei geöffneter Tür möglich. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, den Funktionszustand, hier also die geöffnete Stellung der Tür, für eine Plausibilitätsprüfung des Schalters zu verwenden. Sollte sich der Schaltzustand des Schalters für den Beifahrerairbag ändern, so ruft die Steuereinheit den Öffnungszustand der zugehörigen Tür ab. Erfolgte die Umschaltung des Schalters bei geschlossener Tür, so kann es sich hierbei nur um einen Fehler handeln. Damit ist die zuverlässige Funktion des Beifahrerairbags im Crashfall nicht mehr sichergestellt.
- Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfassen die Fahrzeugkomponenten Verschlusselemente, insbesondere Türen und Klappen des Kraftfahrzeugs, deren jeweilige Stellung einen nutzerseitigen Zugang zu dem Bedienelement verwehrt oder erlaubt. Damit lässt sich die Überwachungslogik des Überwachungssystems besonders einfach realisieren, sofern der Funktionszustand der Verschlusselemente von der Fahrzeugelektronik registriert wird. Unter Klappen ist sowohl z. B. eine Heckklappe des Kraftfahrzeugs als auch ein Deckel eines Handschuhfachs oder einer Mittelkonsole einschließlich eines eventuellen Schiebe- oder Lamellenverschlusses in der Fahrgastzelle zu verstehen.
- Bevorzugt ist die Steuereinheit des Beifahrerairbags mit den Fahrzeugkomponenten zum Erfassen deren momentanen Funktionszustands über einen Fahrzeug-Datenbus vernetzt. Bei modernen elektronischen Fahrzeugarchitekturen ist es mittlerweile üblich, z. B. Schalter, Kontaktgeber u. Ä. von elektronischen Steuergeräten einzulesen und deren Status über ein Bussystem auch anderen Elektronikkomponenten zur Verfügung zu stellen. Sowohl ein Türkontaktschalter als auch der Schalter für den Beifahrerairbag können damit einfach von der Steuereinheit aus eingelesen werden. Dadurch entfällt eine zusätzliche Verkabelung. Denkbar ist auch, die Überwachungslogik des Überwachungssystems auf verschiedene miteinander vernetzte Steuergeräte des Kraftfahrzeugs zu verteilen, indem z. B. eine Zentralverriegelungsanlage den Funktionszustand einzelner Türen ausliest, die Steuereinheit des Beifahrerairbags ihren Schaltzustand bereitstellt und an einem Bordcomputer diese Informationen einer Auswertung zugeführt werden. Eine integrale Lösung dieser Informationsverarbeitung auf der Steuereinheit ist allerdings am einfachsten zu realisieren.
- Zweckmäßigerweise wird ein Schaltzustand des Beifahrerairbags dauerhaft in der Steuereinheit des Beifahrerairbags abgespeichert. Dadurch steht dieser auch im geparkten Fahrzeug und beim nächsten Fahrtantritt wieder zur Verfügung, wodurch eine lückenlose Überwachung auf eine fehlerindizielle Umschaltung gegeben ist.
- In weiterer Ausgestaltung ist eine akustische und/oder optische Anzeige zum Darstellen des fehlerhaften Bedienelements vorgesehen. Dazu kann der Text ”Airbag-Off” oder ein entsprechendes Symbol blinkend wiedergegeben und/oder zusätzlich ein regelmäßiges Tonsignal abgegeben werden.
- Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Überwachungsverfahren dadurch gelöst, dass bei einer Änderung des Schaltzustands des Beifahrerairbags der momentane Funktionszustand einer Fahrzeugkomponente ermittelt und bei fehlender Übereinstimmung mit einem vorbestimmten Zustand ein Fehler des Bedienelements angezeigt wird.
- Ein wesentlicher Vorteil des Überwachungsverfahrens besteht darin, dass dessen Logik eine Überwachung des Beifahrerairbags bei vermindertem Aufwand in der Zusatzbeschaltung des Bedienelements erlaubt. Wird das Bedienelement als fehlerhaft erkannt, ist auch die zuverlässige Funktion des Beifahrerairbags im Crashfall nicht mehr sichergestellt.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Die einzige Fig. der Zeichnung zeigt einen Ablauf des erfindungsgemäßen Überwachungsverfahrens.
- Ein Airbagschalter für einen Beifahrerairbag ist nur nach Öffnen einer Beifahrertür für den Nutzer zugänglich. Die Umschaltung des Airbagschalters wird an einer Steuereinheit registriert und über einen Türkontakt an der Beifahrertür mit deren Türstellung verglichen. Ist die Beifahrertür geöffnet, liegt kein Fehler des Airbagschalters vor und die Steuereinheit wird umgeschaltet (Airbag EIN oder AUS). Ist die Beifahrertür allerdings geschlossen, kann nur ein Fehler des Airbagschalters vorliegen, der an einer Anzeige visualisiert wird. Im Fehlerfall wird die Steuereinheit nicht angesprochen, um keinen Schaltzustand des Beifahrerairbags zuzulassen, der für den Nutzer des Kraftfahrzeugs nicht mehr nachvollziehbar ist.
- Die Überwachung des Beifahrerairbags lässt sich unter reduziertem Materialaufwand durchführen, wobei ein fehlerbehaftetes Bedienelement und damit die unzuverlässige Funktion des Beifahrerairbags sicher erkannt wird. Die Betriebssicherheit des Kraftfahrzeugs wird dadurch erhöht.
Claims (6)
- Überwachungssystem für einen Beifahrerairbag eines Kraftfahrzeugs, dessen Steuereinheit über ein damit verbundenes Bedienelement einschaltbar bzw. ausschaltbar ist, wobei das Bedienelement im Kraftfahrzeug derart angeordnet ist, dass seine Betätigung durch einen Nutzer einen vorbestimmten Funktionszustand wenigstens einer Fahrzeugkomponente erfordert, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Änderung des Schaltzustands des Beifahrerairbags der momentane Funktionszustand einer Fahrzeugkomponente zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Bedienelements herangezogen wird.
- Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugkomponenten Verschlusselemente, insbesondere Türen und Klappen des Kraftfahrzeugs, umfassen, deren jeweilige Stellung einen nutzerseitigen Zugang zu dem Bedienelement verwehrt oder erlaubt.
- Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit des Beifahrerairbags mit den Fahrzeugkomponenten zum Erfassen deren momentanen Funktionszustands über einen Fahrzeug-Datenbus vernetzt ist.
- Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schaltzustand des Beifahrerairbags dauerhaft in der Steuereinheit des Beifahrerairbags abgespeichert wird.
- Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine akustische und/oder optische Anzeige zum Darstellen des fehlerhaften Bedienelements vorgesehen ist.
- Überwachungsverfahren für einen Beifahrerairbag in einem Kraftfahrzeug, bei dem eine Steuereinheit des Beifahrerairbags über ein damit verbundenes Bedienelement einschaltbar bzw. ausschaltbar ist, wobei das Bedienelement im Kraftfahrzeug derart angeordnet ist, dass seine Betätigung durch einen Nutzer einen vorbestimmten Funktionszustand wenigstens einer Fahrzeugkomponente erfordert, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Änderung des Schaltzustands des Beifahrerairbags der momentane Funktionszustand einer Fahrzeugkomponente ermittelt und bei fehlender Übereinstimmung mit einem vorbestimmten Zustand ein Fehler des Bedienelements angezeigt wird.
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