DE10216111A1 - Fahrzeug mit einem im Fond- oder Frontbereich angeordneten Kindersitz - Google Patents
Fahrzeug mit einem im Fond- oder Frontbereich angeordneten KindersitzInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem im Fond- oder Frontbereich angeordneten Kindersitz sowie mit einer Kindersicherung für eine Fond- bzw. Fronttür, welche bei aktivierter Kindersicherung lediglich von außen entriegelbar und von innen verriegelt ist.
- Beispielsweise ist aus der DE 44 42 530 A1 ein Fahrzeug bekannt, bei welchem ein Kindersitz in eine Funktionsposition auf einen Fondsitz bringbar ist. Zur Aktivierung von Kindersicherungen im Fondraum sind von Hand betätigbare Schalter vorgesehen. Des Weiteren ist ein am Fondsitz angeordneter Kontaktschalter vorgesehen, welcher mit einem fahrzeugweiten Kommunikationsnetz verbunden ist, an welchem mehrere kindergerechte Komfort- oder Sicherungsfunktionen angeschlossen sind. Durch Einbringung des Kindersitzes wird der Kontaktschalter betätigt, wodurch die kindergerechten Sicherungsfunktionen aktiviert werden.
- Aus der AUTOBILD Nr. 41, 13. Oktober 2000, S. 46-48, ist es bekannt, Fahrzeuge zum Schutz vor seitlichen Kollisionen mit Seitenairbags auszustatten. Dabei sind die Seitenairbags im wesentlichen zum Schutz von Kopf und Oberkörper entlang des Dachausschnittes bzw. der Tür oder der Sitzlehne vorgesehen. Bei einem Seitenaufprall sollen die Seitenairbags die Insassen weich abfangen und sie vor Verletzungen schützen. Nachteilig dabei ist, dass bei einer Person, welche nicht in einer Normalposition sitzt, die Auslösung der Seitenairbags zu einer Verletzungsgefahr führen kann. Bedingt durch die Anordnung der Seitenairbags im Dach bzw. im Tür- oder Sitzlehnenbereich kann deren Auslösung insbesondere eine Gefahr für besonders kleine Personen, z. B. Kinder, bilden. Für Insassen des Fahrzeugs, welche in der sogenannten Out- Off-Position sitzen, z. B. an die Seitentür angelehnter Kopf, oder für kleine Insassen, insbesondere Kinder, die typischerweise Fond-Passagiere sind, ist daher bei einem Unfall ein nicht ausreichender Schutz gegeben.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einem im Fond- oder Frontbereich angeordneten Kindersitz sowie mit einer Kindersicherung für eine Fond- bzw. Fronttür anzugeben, wodurch bei einem Unfall ein gegenüber dem Stand der Technik verbesserter Schutz, insbesondere ein kindgerechter Schutz, ermöglicht ist.
- Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine personenbezogene und somit individuelle Einstellung und Auslösung von einem dem Seitenschutz des Fahrzeugs dienenden Airbag-Systems ermöglicht sein sollte. Insbesondere sollte die Sicherheit von im Fondbereich sitzenden Kindern erhöht werden. Dabei sollte eine Aktivierung des Airbag-Systems unabhängig davon erfolgen, ob ein Kindersitz bereits im Fahrzeug integriert ist und lediglich in seine Funktions- oder Bereitschaftsposition gebracht wird, oder ob der Kindersitz von aussen in das Fahrzeug gesetzt und entsprechend in seine Funktions- oder Bereitschaftsposition gebracht wird. Hierzu ist ein den Kindersitz und/oder die aktivierte Kindersicherung identifizierendes Steuergerät vorgesehen, welches mit einem den Seitenschutz bewirkenden Airbag-System verbunden ist. Dabei ist das Airbag-System mit dem Steuergerät derart verbunden, dass bei aktivierter Kindersicherung und/oder identifiziertem Kindersitz das Airbag-System deaktivierbar ist. Bevorzugt wird mittels des Steuergeräts die Stellung der Kindersicherung türbezogen bestimmt. Hierdurch ist eine besonders individuelle und einfache Einstellung von kindgerechten Sicherheitsmassnahmen ermöglicht. Darüber hinaus kann das Airbag-System bei einem Erwachsenen im Fondbereich eingeschaltet bleiben.
- Zweckmäßigerweise ist das Airbag-System sitzplatzbezogen deaktivierbar. Beispielsweise ist das Airbag-System lediglich dann deaktivierbar, wenn das Steuergerät auf einem Sitzplatz einen Kindersitz oder eine aktivierte Kindersicherung an einer der Seitentüren identifiziert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein im Kopfbereich entlang des Fahrzeugdaches angeordneter Airbag separat deaktivierbar.
- Zusätzlich ist bei einem integriert ausgebildeten Kindersitz das Airbag-System anhand der Position des Kindersitzes deaktivierbar. Beispielsweise ist das Airbag-System nur dann deaktivierbar, wenn der Kindersitz in seine Funktions- oder Bereitschaftsposition gebracht ist. Zur Identifizierung des im Fond- oder Frontbereich eingebrachten Kindersitzes, d. h. eines von aussen eingebrachten Kindersitzes, ist zweckmäßigerweise ein Kontaktelement vorgesehen, bei dessen Betätigung oder Aktivierung das Airbag-System deaktivierbar ist. Somit erfolgt eine Deaktivierung des Airbag-Systems lediglich dann, wenn der integrierte Kindersitz bzw. der von aussen eingebrachte Kindersitz in die vorgesehene Funktionsposition gebracht ist, andernfalls unterbleibt eine Deaktivierung des Airbag-Systems.
- Alternativ oder zusätzlich ist ein Betätigungsmittel zur manuellen Deaktivierung des Airbag-Systems vorgesehen. Je nach Art und Ausführung des Fahrzeugs ist das Betätigungsmittel bevorzugt zentral, z. B. an der Fahrerkonsole, angeordnet. Hierdurch kann eine Deaktivierung des Airbag-Systems oder einzelner Seitenairbags durch den Fahrer selbst ausgeführt werden. Das Betätigungsmittel kann aber auch, wie bei einer herkömmlichen Kindersicherung, je Fahrzeugtür und somit sitzplatzbezogen vorgesehen sein. Für eine einfache Übersicht über den aktuellen Zustand des Airbag-Systems ist zweckmäßigerweise ein Anzeigemittel vorgesehen. Als Anzeigemittel dient beispielsweise ein Bordcomputer oder eine andere optische Anzeige, welche im Sichtbereich des Fahrers, z. B. in der Fahrerkonsole, angeordnet ist.
- Für eine besonders einfache und möglichst schnelle Identifizierung eines in seine Funktionsbereitschaft gebrachten Kindersitzes bzw. einer aktivierten Kindersicherung und der daraus resultierenden Deaktivierung der betreffenden Airbags des Airbag-Systems sind das Kontaktelement bzw. die Kindersicherung über ein Datenbussystem mit dem Steuergerät verbunden. Bevorzugt ist auch das Betätigungsmittel sowie das Anzeigemittel über das Datenbussystem mit dem Steuergerät verbunden.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch eine Verbindung von kinderrelevanten Maßnahmen oder Geräten, wie einem Kindersitz und/oder einer aktivierten Kindersicherung, mit dem Steuergerät zur Auslösung des Airbag-Systems eine personenbezogene und/oder sitzplatzbezogene Einstellung des den Seitenschutz bewirkenden Airbag-Systems in besonders einfacher Weise ermöglicht ist. Durch eine derartige passive Sicherungsmaßnahme in Form der Deaktivierung des Airbag-Systems oder einzelner Airbags ist ein weitgehend guter, insbesondere kindgerechter Schutz gegeben.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1 schematisch ein Fahrzeug in perspektivischer Darstellung mit einem Steuergerät zur Identifizierung von kindersichernden Komponenten und zur Deaktivierung eines Airbag-Systems, und
- Fig. 2 schematisch das Steuergerät gemäß Fig. 1.
- Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- Fig. 1 zeigt ein Fahrzeug 1 in perspektivischer Darstellung mit einem einen Seitenschutz bewirkenden Airbag-System 2. Das Airbag-System 2 weist im Frontbereich 4, insbesondere im Bereich eines Beifahrers 6 bzw. eines Fahrers 8, als Seitenaufprallschutz einen Seitenairbag 10 auf. Der Seitenairbag 10 ist in eine Seitentür 12, auf Höhe einer Tür- oder Sitzlehne, angeordnet. Im Fondbereich 14 umfasst das Airbag-System 2 zum Seitenaufprallschutz einen weiteren, in der hinteren Seitentür 16 angeordneten Seitenairbag 18 sowie im Kopfbereich einen entlang eines Daches 20 angeordneten Seitenairbag 22.
- Für eine möglichst sichere und schnelle, insbesondere unfallspezifische Auslösung der einzelnen Seitenairbags 10, 18, 22 bei einem Seitenaufprall werden einzelne oder mehrere Seitenairbags 10, 18, 22 mittels mindestens einem von einem Steuergerät 24 abgegebenen Steuersignal S ausgelöst. Hierbei werden mittels des Steuergerätes 24 von in der Seitentür 12 bzw. 16 integrierten Beschleunigungssensoren 26 Messsignale M erfasst, die dann zu einem den jeweiligen Seitenairbag 10, 18 oder 22 auslösenden Steuersignal 5 verarbeitet werden. Bei einem mittels der betreffenden Beschleunigungssensoren 26 identifizierten Seitenaufprall werden die betreffenden Seitenairbags 10, 18 und/oder 22 mittels des jeweils zugehörigen Steuersignals S anhand eines dem jeweiligen Seitenairbag 10, 18, 22 zugehörigen Gasgenerator 28 entfaltet.
- Je nach Art und Ausführung sind die einzelnen Komponenten - das Steuergerät 24, die Beschleunigungssensoren 26, der Gasgenerator 28 - über ein Verbindungsmittel 29 miteinander verbunden. Beispielsweise sind diese über ein Datenbussystem B, z. B. ein fahrzeugspezifisches Datenbussystem, dem sogenannten CAN-Bus, miteinander verbunden.
- In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das Airbag-System 2 lediglich für die Fahrerseite des Fahrzeugs 1 dargestellt. Je nach Art des Fahrzeugs 1 kann auf der Beifahrerseite ein im wesentlichen gleiches Airbag- System 2 vorgesehen sein.
- Für eine differenzierte, insbesondere individuelle sitzplatzbezogene und/oder personengerechte Aktivierung der Seitenairbags 10, 18 und 22 ist das Steuergerät 24 mit einer Kindersicherung 30 verbunden. In Fig. 2 ist schematisch das Steuergerät 24 dargestellt. Mittels des Steuergeräts 24 wird die Stellung der Kindersicherung 30türbezogen identifiziert. Mit anderen Worten: Das Steuergerät 24 ist über das Datenbussystem B mit den in den verschiedenen Seitentüren 12, 16 integrierten Kindersicherungen 30 verbunden. Beispielhaft ist in Fig. 2 lediglich die hintere Seitentür 16 dargestellt. Des Weiteren ist das Steuergerät 24 zur Identifizierung eines im Fondbereich 14 bzw. im Frontbereich 4 vorgesehenen Kindersitzes 32 ausgebildet.
- Je nach Art und Ausführung des Kindersitzes 32 wird bei einem integriert ausgebildeten Kindersitz 32 dessen Position bestimmt. Bei einem von aussen in den Frontbereich 4 bzw. den Fondbereich 14 eingebrachten Kindersitz 32 ist mindestens ein Kontaktelement 34 zur Identifizierung des eingebrachten Kindersitzes 32 vorgesehen. Dabei ist das Kontaktelement 34 über das Datenbussystem B mit dem Steuergerät 24 verbunden. Mittels des Steuergerätes 24 wird somit unabhängig von der Art des Kindersitzes 32 dessen Position insbesondere dessen Einbringung in eine Funktionsposition ermittelt.
- Wird mittels des Steuergeräts 24 ein Kindersitz 32 in Funktionsposition identifiziert, wird das Airbag- System 2 deaktiviert. Je nach Art und Ausführung des Steuergeräts 24 wird die Deaktivierung des Airbag-Systems 2 sitzplatzbezogen ausgeführt. Beispielsweise wird bei einem lediglich auf dem hinteren Sitzplatz eingebrachten Kindersitz 32 der zugehörige Seitenairbag 18 der hinteren betreffenden Seitentür 16 deaktiviert.
- Alternativ oder zusätzlich wird anstelle der Identifizierung eines betriebsbereiten Kindersitzes 32 die aktivierte Kindersicherung 30 zur Deaktivierung des Airbag-System 2, insbesondere zur Deaktivierung des zugehörigen Seitenairbags 10, 18 oder 22 verwendet. Eine derartige sitzplatzbezogene bzw. personenbezogene Deaktivierung von Seitenairbags 10, 18, oder 22 ermöglicht eine individuelle Einstellung von Sicherungsmassnahmen, insbesondere von kindgerechten Massnahmen bei dem Fahrzeug 1. Hierdurch ist bei einem Unfall, insbesondere bei einem Seitenaufprall, ein ein möglichst guter Schutz, insbesondere ein kindgerechter Schutz gegeben.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind einzelne oder mehrere Seitenairbags 10, 18 und/oder 22 manuell mittels eines Betätigungsmittels 36, z. B. einem Tastschalter, deaktivierbar. Beispielsweise ist eine derartige manuelle Deaktivierung für den Fahrer des Fahrzeugs 1 vorgesehen. Hierzu kann das Betätigungsmittel 36 zentral, z. B. in einer nicht näher dargestellten Fahrerkonsole, angeordnet sein. Zusätzlich kann der Betriebszustand des Airbag-Systems 2 oder einzelner Seitenairbags 10, 18 und/oder 22 über ein Anzeigemittel 38 ausgegeben werden. Dazu ist das Anzeigemittel 38 beispielsweise zentral, insbesondere für den Fahrer des Fahrzeugs 1 gut sichtbar, z. B. in einer nicht näher dargestellten Fahrerkonsole, angeordnet. Bezugszeichenliste 1 Fahrzeug
2 Airbag-System
4 Frontbereich
6 Beifahrer
8 Fahrer
10 Seitenairbag
12 Seitentür
14 Fondbereich
16 Seitentür
18 Seitenairbag
20 Dach
22 Seitenairbag
24 Steuergerät
26 Beschleunigungssensoren
28 Gasgenerator
29 Verbindungsmittel
30 Kindersicherung
32 Kindersitz
34 Kontaktelement
36 Betätigungselement
38 Anzeigemittel
B Datenbus
M Messsignale
S Steuersignale
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