DE102004029628A1 - Airbag-Steuergerät für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Airbag-Steuergerät für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Beifahrer-Airbag, wobei der Airbag durch Betätigen eines Bedienelementes deaktivierbar ist.
- Airbags gehören bei modernen Kraftfahrzeugen und vor allem bei Personenkraftwagen zur Serienausstattung. Im Falle eines Verkehrsunfalls werden von einem Airbag-Steuergerät die auf das Kraftfahrzeug sowie die Insassen einwirkenden Beschleunigungskräfte sensorisch erfasst und bei Überschreitung eines Grenzwertes der Airbag ausgelöst und sein Luftkissen aufgeblasen, um einen Aufprall der Insassen des Kraftfahrzeuges auf Einbauteile im Innenraum und insbesondere das Lenkrad zu vermeiden beziehungsweise abzupolstern. Hierfür sind in der Prallplatte eines Lenkrades, dem beifahrerseitigen Bereich eines Armaturenbrettes sowie an geeigneten Stellen seitlich an den Sitzen, im Dachbereich und gegebenenfalls im Fond des Kraftfahrzeuges entsprechend ausgeformte Airbags verdeckt in den Verkleidungen des Innenraums angeordnet. Mit diesen Airbags wird das Verletzungsrisiko für die Insassen verringert und die passive Sicherheit erhöht.
- Zum Transport von Kleinkindern dienen Sitzschalen oder Kindersitze, die mit den im Kraftfahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurten an den Sitzen befestigt werden, um Kleinkinder oder Kinder ausreichend zu schützen. Besonders für Kleinkinder sind Sitzschalen bekannt, die mit dem entsprechenden Sicherheitsgurt auf dem Beifahrersitz befestigt werden, wobei die Kleinkinder entgegen der Fahrtrichtung in der Sitzschale sitzen oder liegen.
- Ist eine solche Sitzschale auf dem Beifahrersitz angeordnet, kann ein Auslösen des im Armaturenbrett angeordneten Beifahrer-Airbags dazu führen, dass die Sitzschale aus ihrer Position geschleudert bzw. der sich aufblasende Luftsack in die Sitzschale gelangt und das darin befindliche Kleinkind erheblich verletzt wird. Daher ist es notwendig, den Beifahrer-Airbag beim Transport einer derartigen Sitzschale abzuschalten. Dies kann in einfacher Weise durch Betätigen eines entsprechenden Bedienelementes am Armaturenbrett, an einer Mittelkonsole oder in einem Handschuhfach des Kraftfahrzeuges erfolgen. Zur Vermeidung von Fehlbedienungen muss beispielsweise der Kraftfahrzeugschlüssel in ein Schlüsselloch eines als Schlüsselschalter ausgeführten Bedienelementes gesteckt und entsprechende Schaltelemente gedreht werden, um den Beifahrer-Airbag aus- und wieder einzuschalten. Das manuelle Deaktivieren des Beifahrer-Airbags kann aus Unachtsamkeit vom Nutzer vergessen werden.
- In der Kraftfahrzeugtechnik ist es zur Lösung dieses Problems bekannt, in den Sitzen und insbesondere in einem Beifahrersitz, eine Sitzmatte zu integrieren, die das Vorhandensein, beispielsweise eines Kindersitzes, sensorisch feststellen kann. Hierfür ist der Kindersitz mit einem Transponder versehen, dessen Vorhandensein von der Sitzmatte registriert wird, um anhand dieses Signals den Beifahrer-Airbag zu deaktivieren. Wird der Kindersitz mit dem Transponder entfernt damit eine erwachsene Person auf dem Sitz Platz nehmen kann, wird dies wiederum registriert und der Airbag daraufhin selbsttätig eingeschaltet.
- Die
DE 44 10 402 A1 offenbart eine Airbag-Sicherung für einen Kindersitz. Hierfür sind beispielsweise im Bereich des Beifahrersitzes, auf dem eine Sitzschale befestigt werden soll, entsprechende Sensoren angeordnet, die das Vorhandensein eines Kindersitzes auf dem Beifahrersitz registrieren. Wird von diesen Sensoren das Vorhandensein des Kindersitzes registriert, kann entweder ein Beifahrer-Airbag selbsttätig abgeschaltet werden oder es wird ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgegeben, das erst dann ausgeschaltet wird, wenn vom Nutzer des Kraftfahrzeuges ein manuell zu betätigendes Bedienelement zum Deaktivieren des Airbags beaufschlagt wurde. Dies ist insofern nachteilig, als der Nutzer erst nach einer optischen und/oder akustischen Aufforderung den Airbag deaktiviert. - Die
EP 1 008 496 A2 beschreibt eine Vorrichtung zur Überwachung der Sitzposition eines Fahrzeuginsassen. Dabei wird mit Hilfe einer Sensoreinrichtung zumindest die Position des Kopfes und/oder des Oberkörpers eines auf einem Fahrzeugsitz sitzenden Insassen überwacht und mit einer Soll-Position auf dem Fahrzeugsitz verglichen. Sobald die Ist-Position zumindest des Kopfes zu stark von dieser Soll-Position abweicht wird ein optisches und/oder akustisches Warnsignal erzeugt, da bei einer solchen abweichenden Ist-Position ein Auslösen des Airbags zu einer erheblichen Verletzung der in einer ungewöhnlichen Position sitzenden Person führen könnte. Eine Deaktivierung des Airbags bei Vorhandensein eines Kindersitzes ist nicht vorgesehen. - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Airbag-Steuergerät in einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die passive Sicherheit erhöht und eine Fehlbedienung ausgeschlossen ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei erfolgter Deaktivierung des Airbags ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgebbar ist.
- Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass der Airbag, insbesondere der Beifahrer-Airbag, in einem Personenkraftwagen manuell mit einem einfachen Ein-/Ausschalter am Armaturenbrett oder in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeuges deaktiviert und aktiviert werden kann. Beispielsweise kann ein Nutzer des Kraftfahrzeuges, der ein Kleinkind in einer vorstehend beschriebenen Sitzschale auf dem Beifahrersitz transportieren möchte, die Sitzschale mit dem Sicherheitsgurt befestigen und anschließend den Beifahrer-Airbag mittels des Ein-/Ausschalters im Armaturenbrett des Kraftfahrzeuges deaktivieren, um eine Verletzung des Kleinkindes durch den sich aufblasenden Luftsack zu vermeiden. Um eine Fehlbedienung des Ein-/Ausschalters auszuschließen und den Nutzer stets über den Betriebszustand des Airbags zu informieren, wird bei oder nach dem Ausschalten des Airbags ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgegeben. Beispielsweise kann ein Dauersignalton ein rhythmisches Hupen oder ein Hinweiston für z. B. drei Sekunden Dauer oder dergleichen ausgegeben werden. Ebenso ist es möglich, dass eine entsprechende Kontrollleuchte dauerhaft oder blinkend aufleuchtet, um das Ausschalten des Airbags alternativ oder zusätzlich zu dem akustischen Hinweis optisch anzuzeigen. Diese Kontrollleuchte ist vorzugsweise derart am Armaturenbrett oder der Mittelkonsole angebracht, dass sie von allen Insassen des Kraftfahrzeuges wahrgenommen und nicht unabsichtlich verdeckt werden kann.
- Prinzipiell ist es auch möglich, das optische und/oder akustische Warnsignal so lange auszugeben, bis es vom Nutzer durch Betätigung eines entsprechenden Bedienelements quittiert wird, um sicher zu stellen, dass sich der Nutzer über den deaktivierten Airbag im klaren ist. Es kann auch eine Sprachmitteilung "Beifahrer-Airbag ausgeschaltet" ausgegeben oder ein entsprechender Schriftzug auf einem Display eines Bordcomputers angezeigt werden. Des Weiteren kann ein manuelles Wiedereinschalten des Airbags von dem Airbag-Steuergerät mit der Ausgabe eines diesbezüglichen optischen und/oder akustischen Signals bestätigt werden, um den ordnungsgemäßen Betriebszustand des Airbags zu verdeutlichen.
- Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf eine konstruktiv aufwändige und kostenintensive Sensorik, beispielsweise in einer Sitzmatte im Beifahrersitz, verzichtet werden kann. Es muss lediglich ein einfacher und kostengünstiger Ein-/Ausschalter zusätzlich im Kraftfahrzeug vorgesehen werden. Zudem sind in den meisten Kraftfahrzeugen bereits Lautsprecher zur Ausgabe akustischer Mitteilungen vorhanden. Eine zusätzliche Kontrollleuchte ist ebenfalls kostengünstig zu realisieren.
- Im Rahmen der Erfindung ist es mit umfasst, mehrere Airbags im Innenraum des Kraftfahrzeuges jeweils getrennt voneinander oder gemeinsam mit einem oder mehreren Bedienelementen zu deaktivieren bzw. zu aktivieren, wobei entweder für alle Airbags das gleiche Warnsignal oder für jeden Airbag ein eigenes Warnsignal ausgegeben wird.
- Zur Erhöhung der Betriebssicherheit des Airbag-Steuergeräts kann dieses mit der Zündung des Kraftfahrzeuges gekoppelt sein. Beispielsweise wird bei jedem erneuten Einschalten der Zündung vom Airbag-Steuergerät der Status des bzw. der schaltbaren Airbags abgefragt und bei einem deaktivierten Airbag jedes Mal erneut das optische und/oder akustische Warnsignal ausgegeben, um den Nutzer nach dem Abstellen und dem späteren Starten des Kraftfahrzeuges erneut auf den Betriebszustand dieses Airbags hinzuweisen. In gleicher Weise kann das Airbag-Steuergerät mit einem Türsensor, beispielsweise an der Fahrer- und/oder Beifahrertür, verbunden sein, um eine in das Kraftfahrzeug einsteigende Person entsprechend optisch und/oder akustisch vor einem deaktivierten Airbag zu warnen. Weiterhin steht zweckmäßigerweise das Airbag-Steuergerät mit einem Gurtschloss-Sensor, beispielsweise am Beifahrersitz, in Verbindung. Nimmt eine Person auf dem Beifahrersitz Platz und gurtet sich vorschriftsmäßig an, wird dies von dem Gurtschloss-Sensor festgestellt und bei ausgeschaltetem Airbag ein entsprechendes Warnsignal ausgegeben, damit der Airbag zur Wahrung der passiven Sicherheit wieder eingeschaltet werden kann. Weiterhin ist es möglich, dass der Airbag im laufenden Betrieb durch Betätigen des Schalters ein- oder mehrmals aus- und wieder eingeschaltet wird.
- In einfacher Weise steht das Airbag-Steuergerät mit den vorstehend genannten Sensoren sowie dem Airbag selbst über dem Fachmann bekannte CAN-Busse im Kraftfahrzeug in Verbindung. Es ist auch möglich, dass von dem Airbag-Steuergerät über den CAN-Bus ein so genannter "Sound Request" an ein zentrales Steuergerät übermittelt wird, um dieses zur Ausgabe der optischen und/oder akustischen Warnsignale zu veranlassen. Ein gleiches Wirkungsprinzip ist von Steuergeräten bekannt, die das korrekte Anschnallen der Insassen des Kraftfahrzeuges überwachen bzw. beim Unterlassen des Anschnallens beispielsweise einen Alarmton erzeugen.
- Im Vorhergehenden wurde die Erfindung im Wesentlichen anhand eines Beifahrer-Airbags im Armaturenbrett des Kraftfahrzeuges beschrieben. Für den Fachmann ist es jedoch ersichtlich, dass weitere Airbags wie Front-, Seiten- oder Dach-Airbags von dem Airbag-Steuergerät in entsprechender Weise gemeinsam oder unabhängig voneinander ansteuerbar sind. Ebenso können die Airbags für weitere Sitze im Kraftfahrzeug, beispielsweise im Fond, in gleicher Weise unter Abgabe eines Warnsignals deaktiviert und aktiviert werden.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Claims (4)
- Airbag-Steuergerät für einen Airbag in einem Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Beifahrer-Airbag, wobei der Airbag durch Betätigen eines Bedienelements deaktivierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei erfolgter Deaktivierung des Airbags ein optisches und/oder akustisches Warnsignal ausgebbar ist.
- Airbag-Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbag-Steuergerät mit einer Zündung und/oder einem Türsensor und/oder einem Gurtschloss-Sensor des Kraftfahrzeuges gekoppelt ist.
- Airbag-Steuergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Airbag-Steuergerät über einen CAN-Bus mit einem ein akustisches und/oder optisches Warnsignal erzeugenden Steuergerät im Kraftfahrzeug verbunden ist.
- Airbag-Steuergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Front- und/oder ein Seiten- und/oder ein Dach-Airbag des Beifahrersitzes und/oder eines weiteren Sitzes im Kraftfahrzeug ansteuerbar ist.
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