-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen einer an einem
Dachhimmel eines Kraftfahrzeugs in Kraftfahrzeuglängsrichtung
verstellbar angeordneten Sonnenblende, die um eine erste Schwenkachse
aus einer mit Bezug auf die Standfläche des Kraftfahrzeugs in etwa
horizontal verlaufenden Lage in eine annähernd vertikale oder geneigt verlaufende
Lage verschwenkbar ist.
-
Es
ist bereits eine Vorrichtung zum Verstellen einer in einem Rahmen
eines Kraftfahrzeugs in Kraftfahrzeuglängsrichtung verstellbar angeordneten Sonnenblende
bekannt (
DE 100 07
657 A1 ), die zwischen einer hinteren Ablage- und einer
vorderen Gebrauchsstellung mindestens eine mit ihrer vorderen Kante
nach unten verlagerte Stellung einnehmen kann. Hierzu kann die Sonnenblende
im Bereich ihrer hinteren Kante um eine Horizontalachse klappbar sein.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verstellen
der Sonnenblende derart auszubilden und anzuordnen, dass nach seitlichem
Verschwenken in den Bereich eines Seitenfensters oder Seitenteils
des Kraftfahrzeugs das Eigengewicht der Sonnenblende sich nicht
negativ auf die Kippachse bzw. die in Y-Richtung orientierte erste Drehachse
der Sonnenblende auswirkt.
-
Gelöst wird
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
dass die Sonnenblende aus der annähernd vertikalen oder geneigt
verlaufenden Lage um eine weitere oder zweite Schwenkachse (Z-Achse),
die an der ersten Schwenkachse (Y-Achse) mittel- oder unmittelbar fest angeordnet ist,
in den Bereich eines Seitenfensters oder Seitenteils des Kraftfahrzeugs verschwenkbar
und zumindest in dieser Position festsetzbar ist. Dabei ist die
Y-Achse entlang einer Scheibe verlaufend, insbesondere quer zur
Fahrtrichtung orientiert. Die Z-Achse bezeichnet die Fahrzeughochachse,
während
die X-Achse die Fahrzeuglängsachse
in Fahrtrichtung bezeichnet.
-
Durch
diese Anordnung wird erreicht, dass nach dem zweiten Verstellen
der Sonnenblende in den Bereich eines Seitenfensters oder Seitenteils des
Kraftfahrzeugs diese sich nicht selbsttätig weiter in eine andere Position
verstellt oder dass das durch das Eigengewicht hervorgerufene Abstützmoment sich
nicht auf die erste Schwenkachse oder die in Y-Richtung orientierte
Drehachse negativ auswirkt.
-
Hierzu
ist es vorteilhaft, dass die zweite Schwenkachse (Z-Achse) die erste
Schwenkachse (Y-Achse) in einem annähernd rechten Winkel schneidet.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass nach dem Drehen um die zweite
Schwenkachse (Z-Achse), die zuvor in Y-Richtung orientierten Drehzapfen
sich in annähernd
X-Richtung orientieren. So können
in einem kritischen Lastfall der seitlich herausgeklappten Sonnenblende
Momente um die Y-Achse besser aufgenommen werden können.
-
Eine
zusätzliche
Möglichkeit
ist gemäß einer Weiterbildung,
dass zwischen der zweiten Schwenkachse (Z-Achse) und der ersten
Schwenkachse (Y-Achse) eine die Winkellage zwischen den beiden Achsen
sichernde Vorrichtung vorgesehen ist.
-
Ferner
ist es vorteilhaft, dass die die beiden Achsen sichernde Vorrichtung
eine Reibbremse aufweist. Durch die Reibbremse wird auf einfache
Weise das Gewicht der Sonnenblende aufgefangen und gleichzeitig
wird sichergestellt, dass die Sonnenblende sich in der gewünschten
Position nicht selbsttätig weiter
verstellt.
-
Vorteilhaft
ist es hierzu auch, dass die Reibbremse im Bereich eines der ersten
Schwenkachse (Y-Achse) entsprechenden Drehzapfens und/oder eines
Lagertellers angeordnet ist und zumindest mit einem dieser Teile
zusammenwirkt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Lösung ist
schließlich
vorgesehen, dass die Sonnenblende und/oder der Lagerteller um die
Y-Achse bzw. die Z-Achse kipp bzw. drehbar an einem Blendenträger angeordnet
ist, der an im Rahmen verschiebbar aufgenommenen Gleitelementen
angeordnet ist.
-
Von
besonderer Bedeutung ist für
die vorliegende Erfindung, dass die Sonnenblende und der mit der
Reibbremse wirkungsmäßig verbundene
Drehteller bzw. der Drehzapfen gemeinsam um die zweite Schwenkachse
(Z-Achse) drehbar sind. Insgesamt kann hierdurch die gesamte Vorrichtung
zur Aufnahme der Sonnenblende sehr flach ausgebildet werden, so
dass sie ohne Weiteres zwischen dem Dach des Kraftfahrzeugs und
der darunter vorgesehenen Verkleidung vorgesehen werden kann, dies
ist möglich,
weil die Y-Drehachse, um die die Sonnenblende nach unten abgeklappt
wird, in dem Bauraum des Lagertellers, der wiederum nach Art eines
Doppelgelenks eine Drehung um die Z-Achse ermöglicht, verläuft.
-
Im
Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung
ist es von Vorteil, dass der Drehzapfen und/oder die Reibbremse
einen Lagerteller aufweisen, der zur drehbaren Aufnahme in dem Blendenträger dient,
wobei der Blendenträger und
das Gleitelement nicht drehbar mit dem Kraftfahrzeug verbunden sind.
-
Vorteilhaft
ist es ferner, dass im Bereich des Blendenträgers und in etwa parallel dazu
ein Abstützelement
vorgesehen ist, das einerseits mit dem Drehzapfen um die Y-Achse
drehbar, andererseits über
eine lösbare
Verbindung mit der Sonnenblende verbunden ist.
-
Außerdem ist
es vorteilhaft, dass das Abstützelement
ein mit der Sonnenblende lösbar
verbindbares Rastelement und mindestens ein an einem Excenter vorgesehenes,
mit einer elektrischen Leitung in Verbindung bringbares Kontaktelement
aufweist. Bei einer Rückführung der
seitlich verschwenkten Sonnenblende in die standardgemäße Gebrauchstellung
findet die Sonnenblende das aufnehmende Rastelement an der Abstützung auf
einfache Weise und schließt
die zuvor unterbrochene Kontaktierung.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und
in der Beschreibung erläutert
und in den Figuren dargestellt.
-
Dabei
zeigen:
-
1 eine
Teildraufsicht einer Vorrichtung zum Verstellen einer in einem Rahmen
eines Kraftfahrzeugs in Kraftfahrzeuglängsrichtung verstellbar angeordneten
Sonnenblende mit einer ersten und zweiten Schwenkachse sowie einer
Reibbremse;
-
2 die
um die erste y-Achse nach unten verstellte Sonnenblende mit einem
Abstützelement;
-
3 die
nach unten abgeklappte und in den Bereich eines nicht dargestellten
Seitenfensters oder Seitenteils des Kraftfahrzeugs um die Z-Achse
verschwenkbare Sonnenblende.
-
In
der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Verstellen einer Sonnenblende 1 gezeigt,
die in einem am Dachhimmel bzw.
-
Rahmen 4 eines
in der Zeichnung nicht dargestellten Kraftfahrzeugs in Kraftfahrzeuglängsrichtung
verstellbar ist. Hierzu gehört
der rechteckförmige,
in der Zeichnung mit 4 angedeutete Rahmen oder Kastenrahmen,
der im Querschnitt U-profilförmig ausgebildet
sein kann und der zur Aufnahme von Gleitelementen 3 dient.
Die Gleitelemente sind, wie insbesondere aus 2 hervorgeht,
zumindest an einem Blendenträger 2 befestigt.
Weitere in der Zeichnung nicht dargestellte Gleitelemente 3 können auch
an einem die Sonnenblende umfassenden, jedoch nicht dargestellten
Rahmen angeordnet sein, so dass die Sonnenblende 1 translatorisch
in X-Richtung im Rahmen von einer mit Bezug auf die Kraftfahrzeugfahrtrichtung
hinteren Stellung in eine vordere mit Bezug auf die Standfläche des
Fahrzeugs horizontale Lage verstellt werden kann (3),
in der die Sonnenblende 1 dann aus der annähernd horizontalen
Lage in eine annähernd
vertikale Lage verschwenkt bzw. geklappt werden kann. In 3 ist
die horizontale Lage in strichpunktierten Linien angedeutet. Aus
dieser Stellung wird die Sonnenblende 1 in eine annähernd vertikale
oder geneigt verlaufende Lage verschwenkt. Der Blendenkorpus der
Sonnenblende 1 ist hierzu an dem Blendenträger 2 befestigt. Die
Sonnenblende 1 ist um eine quer zur Kraftfahrzeuglängsrichtung
verlaufende Y-Achse (23) in eine annähernd vertikale Lage klappbar
bzw. um die Fahrzeughochachse (Z-Achse 24) verschwenkbar.
-
Der
Blendenträger 2 weist
hierzu jeweils an seinen beiden äußeren Enden
Drehgelenke 21 und 22 auf. Das linke Drehgelenk 21 ist
in einem eine Nut 11.1 aufweisenden Lagerteller 11 vorgesehen
und das rechte Drehgelenk 22 mit einem rechten Gleitstück 6 fest
verbunden. Das linke Drehgelenk 21, das den Lagerteller 11 aufnimmt,
steht ferner mit dem Gleitstück 6 mittelbar
in Verbindung, das in dem Rahmen 4 verschiebbar aufgenommen
ist.
-
An
der ersten Schwenkachse bzw. Y-Achse bzw. an dem Lagerteller 11 ist
eine zweite Achse bzw. ein Drehzapfen 12 mittel- oder unmittelbar
fest angeordnet. Diese Achse entspricht der Z-Achse, um die die
Sonnenblende 1 in den Bereich eines Seitenfensters oder
Seitenteils des Kraftfahrzeugs verschwenkt werden kann, wenn die
Sonnenblende gemäß 3 aus
der gestrichelt dargestellten Position in eine vertikale Lage, wie
nachstehend noch näher
erläutert wird,
verstellt wurde (3).
-
Wie
aus 2 hervorgeht, ist das obere Ende der zweiten Schwenkachse
Z bzw. der Drehzapfen 12 mit dem Drehgelenk 21 fest
verbunden, so dass das Drehgelenk 21 ein Klappen der Sonnenblende 1,
die mit dem nachstehend näher
beschriebenen Abstützelement 9 verbunden
ist, sowie des Drehzapfens 12 um die Y-Achse zulässt, siehe
hierzu die in ausgezogenen Linien dargestellte Stellung der Sonnenblende 1 in 3.
Aus dieser Stellung heraus kann die Sonnenblende 1 um die
Z-Achse bzw. zweite Schwenkachse an das Seitenfenster herangeschwenkt
werden.
-
Im
Bereich des Blendenträgers 2 ist
ein Abstützelement
bzw. eine Rippe 9 vorgesehen, die einerseits per Lagersitz
mit dem Drehzapfen 12 und dem Drehgelenk 22 verbunden
ist, andererseits über eine
lösbare
Verbindung 18 mit der Sonnenblende 1 verbunden
ist. Die lösbare
Verbindung 18 kann als Rastnase oder Klippverbindung 16 ausgebildet
sein, mittels der die Sonnenblende lösbar an Rippe 9 angeschlossen
ist. Soll die Sonnenblende 1 seitlich in die Stellung gemäß 3 verschwenkt
werden, so wird zunächst
die Sonnenblende 1 mit der Rippe 9 in die Stellung
gemäß 3 um
die Drehachse 23 nach unten verschwenkt und mittels der
Rastnase 16 von Rippe 9 gelöst. Die Sonnenblende 1 kann
dann gemäß 3 an
ein Fahrzeugfenster herangeschwenkt werden, während die Rippe 9 in
ihrer Position verbleibt. Dazu wird mit der Sonnenblende 1 der
Drehzapfen 12 in der Lageraufnahme der Rippe 9 verschwenkt.
-
Die
Rastnase 16 weist mindestens ein an einem Excenter 19 vorgesehenes,
mit einer elektrischen Leitung in Verbindung bringbares Kontaktelement 20 auf,
so dass eine in der Zeichnung nicht dargestellte Beleuchtung für einen
Kosmetikspiegel über die
Kontaktelemente 20 mit entsprechenden fahrzeugseitig vorgesehenen
Gegenkontakten und der zugehörige
Strompfad mit Strom versorgt werden kann, und zwar nur dann, wenn
die Sonnenblende 1 nach unten geklappt ist. Wird die Sonnenblende 1 gemäß 3 in
eine horizontale Lage verschwenkt und in einen Dachhimmel 17 des
Fahrzeugs eingeschoben, ist die Stromversorgung unterbrochen.
-
Wie
aus 1 hervorgeht, ist an dem der zweiten Schwenkachse
Z entsprechenden Drehteller 11 eine Reibbremse 8 angeordnet,
die mit entsprechenden Rastklipps 8.1 zusammenwirkt, so
dass ein definierbarer Bremsdruck entsprechend festgelegt bzw. eingestellt
werden kann.
-
Der
kinematische Bewegungsablauf zum Verstellen der Sonnenblende 1 kann
nach folgenden Verfahrensschritten ablaufen: Zuerst wird die Sonnenblende 1 mit
dem Blendenträger 2 translatorisch in
X-Richtung aus dem Dachhimmel 17 des Fahrzeugs über eine
nicht dargestellte Antriebsvorrichtung oder von Hand herausgeschoben
und um die Y-Achse nach unten geklappt. Der Blendenträger 2 nimmt
an der Drehewegung nicht teil, er stützt aber ein mögliches
Blendenmoment mittels des reibungsbehafteten Drehgelenks 21 ab.
Nun kann die Sonnenblende 1 um die Z-Achse seitlich verschwenkt werden.
Hierzu wird der Lagerteller 11 um 90° bis 100° um die Z-Achse gedreht. Dabei
stützt
sich das Eigengewicht der Sonnenblende 1 am Blendenträger 2 ab.
Wegen der geringen Bauhöhe,
die die Sonnenblende 1 im eingefahrenen Zustand hat, ist
es von Vorteil, dass der am Y-Drehgelenk angeschlagene Drehzapfen 12 in
der Ablagestellung den Lagerteller 11 räumlich durchdringt. Der Lagerteller 11 ist
daher für
den abgelegten Drehzapfen frei zu schneiden, was auch für den aufnehmenden
Blendenträger 2 gilt.
Mittels einer Rastnase an Lagerteller 11 bzw. Blendenträger 2 kann
an dem Drehzapfen 12 die Sonnenblende 1 in horizontaler
Stellung gehalten werden.
-
Damit
das benötigte
Lagermoment aufgrund des Eigengewichts der Sonnenblende aufgenommen werden
kann, kann ein Blechspannbügel 81 die
betroffenen freigeschnittenen Bereiche von Blendenträger 2,
Lagerteller 11 und Drehgelenk 21 zusammenspannen.
Durch entsprechende Gestaltung von Drehgelenk 21 und Drehteller 11 kann
die zu verspannende Oberfläche
vergrößert werden
bzw. die zu erreichende Reibkraft durch in Wirkrichtung der Vorspannkraft
orientierte Konusflächen
effizient gesteigert werden.
-
Hierdurch
steht sowohl ein ausreichendes Reibmoment für die Schwenkbewegung als auch eine
ausreichende Momentenabstützung
für die
seitlich verschwenkte Sonnenblende 1 zur Verfügung. Hierzu
wird zuvor das Rastelement bzw. die Rastnase 16, von der
Sonnenblende 1 gelöst,
so dass die Sonnenblende 1 um die Z-Achse geschwenkt werden
kann. Das Abstützelement 9 mit
der Rastnase 16 entlastet die Lageraufnahme der Sonnenblende wenn
sie seitlich ausgeschwenkt wurde bei Momentenbelastungen um die
X-Achse. Das Abstützelement 9 mit
der Rastnase 16 verbleibt in der Stellung, bis die Sonnenblende 1 um
die Z-Achse wieder zurückgeschwenkt
wird. Durch das Abstützelement 9 mit
dem Rastelement 16 wird auch das Rastmoment zum Einknöpfen an
die Sonnenblende 1 aufgenommen.