-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Teleskopauszugssystems
mit Teleskopschienen, vorzugsweise eines Teleskopauszugssystems
für Gargutträger in einem
Garofen, wobei das Grundmaterial des Teleskopauszugssystems Baustahl
und/oder Edelstahl ist und welches wenigstens teilweise mit einer auf
PTFE (Polytetrafluorethylen) basierenden Beschichtung versehen ist.
-
Stand der
Technik
-
Garöfen, worunter
alle Arten von Backöfen
und Mikrowellenöfen
sowie kombinierte Ofensysteme zu verstehen sind, werden zunehmend
mit Teleskopauszugssystemen ausgerüstet, bei denen der Gargutträger über Teleskopschienen
in den Garraum hinein- und aus diesem herausfahrbar gelagert ist.
Teleskopschienen bestehen in der Regel aus mehreren länglichen,
gegeneinander verschiebbaren Schienenelementen. Die Schienenelemente
können über Kugellager
oder Walzenlager gegeneinander verschiebbar gelagert sein. Bei einfacheren
Ausführungen
von Teleskopschienen, sogenannten Gleitschienen, sind die Schienenelemente
unmittelbar aufeinander gleitend gegeneinander verschiebbar angeordnet.
Als sogenannte Teilauszüge
ausgebildete Teleskopschienen umfassen üblicherweise zwei oder drei
Schienenelemente und lassen sich auf eine Gesamtlänge ausfahren,
die nicht größer ist
als ihre Gesamtlänge
im eingefahrenen Zustand. Als sogenannte Vollauszüge ausgebildete
Teleskopschienen umfassen wenigstens drei Schienenelemente und lassen
sich auf eine Gesamtlänge
ausfahren, die wenigstens doppelt so groß ist wie ihre Gesamtlänge im eingefahrenen
Zustand.
-
Für die Montage
von Teleskopschienen an einer Korpuswand ist eine Befestigungsvorrichtung
erforderlich. Die Befestigungsvorrichtung kann ein einfacher Einhakmechanismus
sein. In Garöfen
werden Teleskopschienen für
die Befestigung an der inneren Seitenwand des Garraumes häufig an
Gitterkonstruktionen durch Schweißen oder Verschrauben befestigt.
Diese Befestigungsgitter werden dann an der Seitenwand des Garraumes
durch Einhängen
oder Anschrauben befestigt. In der Regel sind an solchen Befestigungsgittern mehrere
Paare von auf gleicher Höhe
einander gegenüberliegenden
Teleskopschienen in mehreren Ebenen des Garraumes montiert, so daß mehrere
Gargutträger
gleichzeitig in den Garofen eingebracht werden können bzw. ein Wechsel der Ebene
des Gargutträgers
in dem Garofen mit den Vorteilen des Teleskopauszugs in jeder Ebene
möglich
ist. Befestigungsvorrichtungen im Sinne dieser Erfindung können auch
Befestigungswinkel sein, die auf dem Gebiet als sogenannte "Verticals" bekannt sind.
-
Bekannte
Teleskopauszugssysteme für
Garöfen
sind aus Stahl und/oder Edelstahl mit gegebenenfalls verchromten
Oberflächen
hergestellt. Beim Betrieb verschmutzen die Teleskopauszugssysteme
durch Fettspritzer, Dämpfe
und andere Reste des behandelten Garguts, die bei den im Garofen
herrschenden Temperaturen eingebrannt und nur schwer oder gar nicht
wieder zu enffernen sind. Zur Verbesserung der Reinigungsfähigkeit
von Schienensystemen in Garöfen
schlägt
die
DE 102 11 470
A1 das Vorsehen einer auf PTFE basierenden Beschichtung
auf den Schienen vor. Derartige auf PTFE basierende Beschichtungen
sind als Antihaftbeschichtungen in Bratpfannen und Töpfen bereits
bekannt und erlauben eine sehr einfache Reinigung der beschichteten
Gegenstände
von Verschmutzungen.
-
Während es
sich bei den mit PTFE beschichteten Bereichen von Bratpfannen und
anderen Gargutträgern
um relativ große,
zusammenhängende
und glatte Flächen
handelt, besitzen Teleskopauszugssysteme, bestehend aus mehreren
Schienenelementen und gegebenenfalls einer gitterartigen Befestigungsvorrichtung, viele
Rundungen, Ecken und Kanten. Darüber
hinaus sind viele Flächen
solcher Teleskopauszugssysteme stark beansprucht, z.B. Flächen, auf
welche der Gargutträger
aufgelegt wird, sowie die Lauf- bzw. Gleifflächen der Teleskopschienenelemente.
Eine PTFE-Beschichtung
für solche
Teleskopauszugssysteme muß daher hohe
Anforderungen an die Belastbarkeit erfüllen, insbesondere eine gute
Haftung auf dem beschichteten Substrat und eine hohe Kratzfestigkeit.
Darüber
hinaus muß die
Beschichtung den hohen Temperaturen in einem Garofen und den häufigen und
starken Temperaturwechseln standhalten. Schließlich muß die Beschichtung auch lebensmitteltauglich
sein.
-
Die
bekannten PTFE-Beschichtungen, wie sie beispielsweise in Bratpfannen
eingesetzt werden, genügen
den Anforderungen an eine PTFE-Beschichtung für Teleskopauszugssysteme hinsichtlich
Haft- und Kratzfestigkeit in der Regel nicht. Es wird aus diesem
Grunde auch üblicherweise
vom Hersteller empfohlen, in Bratpfannen mit PTFE-Beschichtung nicht
mit Metallbesteck, sondern mit Besteck aus Holz oder Kunststoff zu
arbeiten, um die Beschichtung nicht zu beschädigen.
-
Die
DE 102 11 470 A1 offenbart
zwar den Grundgedanken, eine reinigungsfreundliche Antihaftbeschichtung
aus PTFE auf die Schienen eines Teleskopauszugssystems aufzubringen,
jedoch beschreibt sie nicht, ob diese PTFE-Beschichtung eine für die Praxis
taugliche Haft- und Kratzfestigkeit besitzt und auf welche Weise
die PTFE-Beschichtung aufgebracht wurde.
-
Aufgabe der
Erfindung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein Teleskopauszugssystem
mit einer auf PTFE basierenden Beschichtung herzustellen, das die
Nachteile des Standes der Technik überwindet und insbesondere
eine PTFE-Beschichtung hoher Haft- und Kratzfestigkeit aufweist.
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Teleskopauszugssystems
mit Teleskopschienen, vorzugsweise eines Teleskopauszugssystems
für Gargutträger in einem
Garofen, wobei das Grundmaterial des Teleskopauszugssystems Baustahl
und/oder Edelstahl ist und welches wenigstens teilweise mit einer
auf PTFE (Polytetrafluorethylen) basierenden Beschichtung versehen
ist, bei dem man
a) wenigstens auf Teile, deren Grundmaterial
Baustahl ist, eine ein- oder mehrlagige Grundierungsbeschichtung
aufbringt, deren äußerste Lage
eine Chromschicht ist,
b) Teile, deren Grundmaterial Baustahl
ist und die gemäß Stufe
a) mit einer Grundierungsbeschichtung versehen sind, und/oder Teile,
deren Grundmaterial Edelstahl ist, einer Temperaturbehandlung bei
einer Temperatur über
300°C für wenigstens
10 min unterzieht,
c) die gemäß Stufe b) erhaltenen Teile
einer Oberflächenbehandlung
unterzieht, bei der die Oberfläche
eine Rauheit (Mittenrauhwert) Ra von mindestens
2 μm erhält,
d)
auf die gemäß Stufe
c) erhaltenen Teile eine oder mehrere Schichten einer PTFE enthaltenden
Lösung
oder Suspension aufbringt,
e) die gemäß Stufe d) erhaltenen Teile
bei einer Temperatur zwischen 300 °C und 450 °C brennt.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufbringen einer PTFE-Beschichtung wird zwischen den Grundmaterialien
Baustahl und Edelstahl unterschieden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Teleskopauszugssystem eine Befestigungsvorrichtung, vorzugsweise
ein Befestigungsgitter, an dem die Teleskopschienen fest oder demontierbar
befestigt sind und das für
eine Montage an einer Korpuswand, vorzugsweise für eine Montage an einer seitlichen
Innenwand eines Garofens ausgelegt ist. Die Teleskopschienen bestehen
zweckmäßigerweise
aus einer Innenschiene und einer Außenschiene für einen
sogenannten Teilauszug oder aus einer Innenschiene, einer Außenschiene
und einer oder mehreren Mittelschienen für einen sogenannten Vollauszug.
Bei der Herstellung solcher Systeme werden die einzelnen Schienenelemente
separat voneinander beschichtet und erst in einem letzten Arbeitsschritt
zu einer ausfahrbaren Teleskopschiene verbunden. Bei kugelgelagerten
Teleskopschienen werden in diesem letzten Arbeitsschritt beispielsweise
Kugelkäfige
mit den darin befindlichen Kugeln eingesetzt, die Schienenelemente
ineinandergeschoben und gegen ein Auseinandergleiten gesichert,
z.B. durch Umbiegen von als Auszugsbegrenzer dienenden Laschen an
den Enden der Schienenelemente. Bei fest mit der Befestigungsvorrichtung
bzw. dem Befestigungsgitter verbundenen Teleskopschienen werden üblicherweise
die Innenschienenelemente, beispielsweise durch Anschweißen, mit
dem Befestigungsgitter verbunden. Die weitere Behandlung und Beschichtung
folgt anschließend.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Grundmaterial der Befestigungsvorrichtung bzw. des Befestigungsgitters
sowie das Grundmaterial der daran befestigten Innenschiene Baustahl.
Die weiteren Schienenelemente, d.h. die Außenschiene und gegebenenfalls
eine oder mehrere Mittelschienen, sind zweckmäßigerweise aus Edelstahl als
Grundmaterial hergestellt. Selbstverständlich können auch alle diese Bauteile
des Teleskopauszugssystems insgesamt aus Baustahl oder aus Edelstahl
als Grundmaterial hergestellt sein. Die Herstellung des Befestigungsgitters
und der daran befestigten Innenschiene aus Baustahl hat jedoch fertigungstechnische
Vorteile und ist kostengünstiger
als Edelstahl.
-
Bevorzugt
wird für
die Herstellung von Teilen des Teleskopauszugssystems aus Baustahl
als Grundmaterial Baustahl der Qualität ST 37 oder ST 37-2 (nach
DIN 17100) verwendet. Für
Teile des Teleskopauszugssystems aus Edelstahl als Grundmaterial
wird vorzugsweise austenitischer Edelstahl oder ferritischer Edelstahl,
besonders bevorzugt austenitischer Edelstahl der Qualität 1.4301
oder ferritischer Edelstahl der Qualität 1.4016 (nach DIN EN 10088-1)
verwendet. Diese vorgenannten Stahlqualitäten haben sich als besonders
geeignet in dem erfindungsgemäßen PTFE-Beschichtungsverfahren
erwiesen. Der austenitische Edelstahl der Qualität 1.4301 ist besonders bevorzugt
wegen seiner hohen Lebensmitteltauglichkeit und Korrosionsbeständigkeit.
Der ferritische Edelstahl der Qualität 1.4016 ist ebenfalls sehr
geeignet und etwas preiswerter als der austenitische Edelstahl.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird in einer ersten Stufe a) wenigstens auf die Teile, deren Grundmaterial
Baustahl ist, eine ein- oder mehrlagige Grundierungsbeschichtung
aufgebracht, deren äußerste Lage
eine Chromschicht ist. Für
Teile, deren Grundmaterial Edelstahl ist, ist diese erste Grundierungsbeschichtung
nicht unbedingt erforderlich, sie kann jedoch auf Teile aus Edelstahl
ebenfalls aufgebracht werden. Vorzugsweise wird die Grundierungsbeschichtung
jedoch nur auf Teile aus Baustahl aufgebracht. Aus Kostengründen werden
Teile aus Edelstahl vorzugsweise nicht mit der Grundierungsbeschichtung
versehen. Die Grundierungsbeschichtung mit einer äußersten
Chromschicht hat den Vorteil, dass sie Korrosionsschutz bietet und
sich ihre Oberfläche
für die
spätere
PTFE-Beschichtung gut aufrauhen lässt. Bei Teilen aus Edelstahl
ist die Grundierungsbeschichtung nicht unbedingt erforderlich, da
Edlestahl bereits sehr korrosionsbeständig ist und sich seine Oberfläche auch
ohne Grundierungsbeschichtung gut aufrauhen lässt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Grundierungsbeschichtung aus Stufe a) galvanisch aufgebracht.
In einer alternativen Ausführungsform
wird die Grundierungsbeschichtung aus Stufe a) chemisch aufgebracht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Grundierungsbeschichtung
aus Stufe a) zwischen dem Grundmaterial und der Chromschicht wenigstens
eine oder mehrere, vorzugsweise zwei oder drei weitere Metallschichten
aufweist. Als besonders geeignet hat sich eine Grundierungsbeschichtung
erwiesen, die ausgehend von dem Grundmaterial eine erste Nickelschicht,
darüber
eine Kupferschicht und darüber
eine zweite Nickelschicht, gefolgt von der Chromschicht, aufweist.
Hierdurch wird eine besonders geeignete Haftung der nachfolgend
aufgebrachten PTFE-Beschichtung auf dem Grundmaterial erzielt. Als
ebenfalls besonders geeignet hat sich eine Grundierungsbeschichtung
erwiesen, die ausgehend von dem Grundmaterial eine erste Nickelschicht
und unmittelbar darüber
eine zweite Nickelschicht, gefolgt von der Chromschicht, aufweist.
Vorteilhafterweise wird als erste Nickelschicht eine sogenannte
Mattnickelschicht und als zweite Nickelschicht eine sogenannte Glanznickelschicht
aufgebracht. In einer weiteren Ausführungsform wird nur eine erste
Nickelschicht und darüber
unmittelbar die Chromschicht aufgebracht.
-
Die
Grundierungsbeschichtung aus Stufe a) wird, wenn sie mehrere Metallschichten
umfasst, zweckmäßigerweise
in einer Gesamtdicke von 10–30 μm aufgebracht.
Bevorzugt ist eine Dicke von 16–24 μm, besonders
bevorzugt eine Dicke von etwa 20 μm.
Die äußerste Chromschicht
der Grundierungsbeschichtung ist vorzugsweise sehr dünn gegenüber der
gesamten Grundierungsbeschichtung und weist eine Dicke von 0,2–1,0 μm, vorzugsweise
eine Dicke von 0,3–0,7 μm, besonders
bevorzugt eine Dicke von etwa 0,5 μm auf. Vorzugsweise hat eine
erste Nickelschicht eine Dicke von etwa 1–3 μm, besonders bevorzugt etwa
2 μm. Ist eine
Kupferschicht über
der ersten Nickelschicht vorgesehen, so hat diese vorzugsweise eine
Dicke von etwa 6–8 μm. Eine zweite
Nickelschicht hat vorzugsweise eine Dicke von etwa 8–12 μm.
-
In
einer zweiten Stufe b) des erfindungsgemäßen Verfahrens werden alle
Teile, die mit einer PTFE-Beschichtung
zu versehen sind, einer Temperaturbehandlung bei einer Temperatur
von über
300°C für wenigstens
10 Minuten unterzogen. Diese Temperaturbehandlung wird sowohl auf
Teile, deren Grundmaterial Baustahl ist und die gemäß Stufe
a) mit einer Grundierungsbeschichtung versehen sind, als auch auf
Teile, deren Grundmaterial Edelstahl ist und die gegebenenfalls
nicht gemäß Stufe
a) mit einer Grundierungsbeschichtung versehen wurden, angewendet.
Die erfindungsgemäße Temperaturbehandlung
dient der Reinigung der mit PTFE zu beschichtenden Teile, insbesondere
dem Entfernen von Fettrückständen, die
sich aus dem Fertigungsprozeß der
Schienenelemente und der Befestigungsvorrichtung auf den Teilen
befinden, sowie Fettrückständen, wie
sie beispielsweise durch Fingerabdrücke auf dem Material hinterlassen
werden. Die Bedingungen der Temperaturbehandlung sind so auszuwählen, daß die Oberflächen der
Teile nach der Behandlung im wesentlichen vollständig fettfrei sind. Dieser
Behandlungsschritt hat sich als essentiell herausgestellt, da sich selbst
geringe Rückstände von
Fett oder anderen Verunreinigungen auf den Oberflächen der
zu beschichtenden Teile als verheerend für die Haftung der später aufgebrachten
PTFE-Beschichtung erwiesen haben. Die Entfernung von Fettrückständen und
anderen Verunreinigungen durch die erfindungsgemäße Temperaturbehandlung lieferte
auch eine erheblich bessere Haftung der später aufgebrachten PTFE-Beschichtung
als eine im Vergleich durchgeführte
chemische Entfettung der Teile. Darüber hinaus ist eine Temperaturbehandlung
gegenüber
einer chemischen Entfettung kostengünstiger und erfordert keine
umweltbelastenden und entsorgungsintensiven Lösungsmittel. Mit Vorteil wird
die erfindungsgemäße Temperaturbehandlung
in Stufe b) bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 600°C, vorzugsweise
im Bereich von 350°C
bis 450°C,
besonders bevorzugt im Bereich von etwa 400°C durchgeführt. Die Dauer der Temperaturbehandlung
wird von der jeweils eingestellten Behandlungstemperatur abhängig sein.
Der Fachmann wird Temperatur und Behandlungsdauer in Abhängigkeit
vom erzielten Ergebnis, d.h. dem erzielten Reinigungsgrad bzw. der
erzielten Entfettung, einstellen können. Als besonders geeignet
hat sich eine Temperaturbehandlung für eine Dauer von 10 Minuten bis
3 Stunden, vorzugsweise für
eine Dauer von 30 Minuten bis 2 Stunden, besonders bevorzugt für eine Dauer von
etwa 1 Stunde in dem angegebenen Temperaturbereich erwiesen.
-
Eine
weitere für
das erfindungsgemäße Verfahren
essentielle Verfahrensstufe c), die sich an die Temperaturbehandlung
der Stufe b) anschließt,
ist die Aufrauhung der Oberfläche
in der Weise, daß die
Oberfläche eine
Rauheit (Mittenrauhwert) Ra von mindestens
2 μm erhält. Ist
die Oberflächenrauheit
Ra niedriger als 2 μm, ist die Haftung der anschließend aufgebrachten
PTFE-Beschichtung ungenügend.
Bevorzugt ist eine Rauheit der Oberfläche Ra von 2 μm bis 5 μm, besonders
bevorzugt eine Rauheit Ra von 2,5 μm bis 3,5 μm. Besonders vorteilhaft
für die
Haftung der PTFE-Beschichtung
hat sich eine Oberflächenrauheit
Ra von etwa 3 μm erwiesen.
-
Ganz
besonders bevorzugt wird die vorgenannte Rauheit dadurch geschaffen,
daß man
die Teile in Stufe c) einer Oberflächenbehandlung durch Sandstrahlen
unterzieht. Hierdurch wird eine besonders gute Haftung der später aufgebrachten
PTFE-Beschichtung erreicht. Es wird angenommen, daß die besonders
gute Haftung der PTFE-Beschichtung bei Aufrauhen der Oberfläche durch
Sandstrahlen dadurch erzielt wird, daß die Aufrauhung der Oberfläche beim
Sandstrahlen punktförmig
und ohne Orientierung in einer bestimmten Richtung in der Ebene
der Oberfläche
erfolgt. Im Vergleichsversuch wurde eine entsprechende PTFE-Beschichtung
auf ein geschliffenes Material mit vergleichbarer Oberflächenrauheit
aufgebracht. Im Verschleißtest war
die Haftung der PTFE-Beschichtung
bei dem geschliffenen Material jedoch schlechter. Die PTFE-Beschichtung
hob sich an einigen Stellen von der Oberfläche und platzte ab. Es wird
vermutet, daß dies
darauf zurückzuführen ist,
daß beim
Schleifen, insbesondere bei Verwendung von kommerziell erhältlichem
vorgeschliffenem Material, Schleifspuren in einer Orientierung auf
der Oberfläche
der Grund für
die schlechtere Haftung sind. In einer alternativen Ausführungsform
zur Oberflächenbehandlung
durch Sandstrahlen mit Sand kann das Bestrahlen auch mit Glaskugeln
oder ähnlichen
Teilchen erfolgen. Beim Aufrauhen der Oberfläche der Grundierungsbeschichtung
aus Stufe a), d. h. der Oberfläche
der äußersten
Chromschicht, durch Sandstrahlen sind die Bedingungen der Behandlung
so zu wählen,
dass die Chromschicht nicht in der Weise beschädigt wird, dass die darunter
liegende Schicht, wie die Nickelschicht, freigelegt wird. Eine bereichsweise Entfernung
der Chromschicht würde
deren Korrosionsschutzwirkung vermindern. Außerdem hat sich gezeigt, dass
die spätere
PTFE-Beschichtung
mit freiliegenden Bereichen der unter der Chromschicht liegenden
Nickel- oder Kupferschichten Reaktionen eingehen kann, die eine
unerwünschte
Fleckenbildung in der PTFE-Beschichtung
zur Folge haben. Außerdem
beeinträchtigt
eine bereichsweise Entfernung der Chromschicht die Haftung des PTFE
in diesen Bereichen.
-
In
einer nächsten
Verfahrensstufe d) bringt man auf die gemäß Stufe c) erhaltenen Teile
eine oder mehrere Schichten einer PTFE enthaltenden Lösung oder
Suspension auf. Vorzugsweise werden eine oder zwei Schichten einer
PTFE enthaltenden Lösung
oder Suspension nacheinander naß aufgespritzt.
Zweckmäßig erfolgt
das Aufspritzen der PTFE enthaltenden Lösung oder Suspension mittels
einer elektrostatischen Sprühpistole.
Geeignete handelsübliche,
PTFE enthaltende Lösungen
oder Suspensionen sind von der Firma Industrielack AG (ILAG), Lachen
am See, Schweiz, unter der Bezeichnung ILAFLON Resist R-GI (Base
Coat) und ILAFLON R (Top Coat) als Zweischichtsystem und unter der
Bezeichnung DURIT Resist 3Gi als Dreischichtsystem erhältlich.
Die PTFE enthaltenden Lösungen
oder Suspensionen werden geeigneterweise in einer Schichtdicke von
etwa 75 μm,
bezogen auf die feuchte Lösung
oder Suspension, aufgebracht.
-
Im
Anschluß werden
die gemäß Stufe
d) erhaltenen Teile in einer weiteren Stufe e) bei einer Temperatur
zwischen 300°C
und 450°C
gebrannt. Zweckmäßigerweise
erfolgt das Brennen in einem Durchlaufofen, wobei das Verfahren
hierauf nicht beschränkt
ist. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Brenntemperatur zwischen
340°C und
400°C, vorzugsweise
zwischen 350°C
und 380°C,
erwiesen. Überraschenderweise
wurden bei einer Einbrenntemperatur von etwa 360°C besonders gute Ergebnisse
erzielt. Überraschend
deshalb, weil von den Verarbeitern von PTFE-Beschichtungssystemen eine Einbrenntemperatur
von etwa 380°C
bis 400°C empfohlen
wird, um besonders gute Antihafteigenschaften für die PTFE-Beschichtung zu
erzielen. Diese Einbrenntemperaturen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
jedoch zu unerwünschten
optischen Effekten führen,
wie farblichen Unregelmäßigkeiten
und Fleckenbildung. Bei der besonders bevorzugten Einbrenntemperatur
gemäß der vorliegenden
Erfindung von etwa 360°C
traten diese optischen Störungen
nicht auf, wobei überraschenderweise ähnlich oder
gleich gute Eigenschaften der PTFE-Beschichtung hinsichtlich ihrer Antihafteigenschaft
und sogar einer bessere Haftfestigkeit auf dem Untergrund als bei
den höheren
Temperaturen erzielt wurden.
-
Besonders
bevorzugt ist es, wenn die auf PTFE basierende Beschichtung nach
dem Einbrennen gemäß Stufe
e) eine Schichtdicke von 10–40 μm, vorzugsweise
eine Schichtdicke von 15–35 μm, besonders
bevorzugt eine Schichtdicke von etwa 25 μm aufweist. Bei zu niedriger
Schichtdicke ist die Verschleißbeständigkeit
im Dauerbetrieb gering, und es besteht die Gefahr, daß ein Abrieb
der PTFE-Beschichtung zur Freilegung des darunterliegenden Substrates
führt.
Bei zu hoher Schichtdicke der PTFE-Beschichtung treten Probleme mit
der Haftfestigkeit der Beschichtung auf dem Untergrund auf.
-
Definitionen
und Methoden
-
Rauheit Ra
-
Die
im Zusammenhang mit dieser Erfindung angegebene Oberflächenrauheit
bezieht sich auf den Mittenrauhwert Ra [μm] nach DIN
4768. Der Mittenrauhwert Ra ist der arithmetische Mittelwert der
absoluten Beträge
der Abstände
y des Rauheitsprofils von der mittleren Linie innerhalb einer Meßstrecke.
Die Rauheitsmessung erfolgt mit elektrischen Tastschnittgeräten nach
DIN 4772. Für
die Messung des Mittenrauhwertes Ra sind die
Meßbedingungen
nach DIN 4768 T1 festgelegt.
-
Korrosionsbeständigkeit
-
Die
Korrosionsbeständigkeit
der erfindungsgemäß hergestellten
Teleskopauszugssysteme wurde im Salzsprühtest nach DIN 50 021-SS (1975)
bestimmt. Dieser Standard spezifiziert die Anforderungen an Korrosionsuntersuchungsvorrichtungen
und korrosive Mittel, die im Salzsprühtest erfüllt sein müssen. Im Salzsprühtest wird
eine auf einen pH-Wert von 6,5–7,2
eingestellte Natriumchloridlösung
mit einer Konzentration von 50 ± 5 g Natriumchlorid pro Liter
in einer geschlossenen Kammer bei 35 ± 2°C mittels Druckluft durch eine
Düse dauerhaft
auf das zu untersuchende Teststück
gesprüht.
Nach einer bestimmten Behandlungsdauer werden die getesteten Teile
von Korrosionsprodukten gereinigt und beurteilt.
-
Die
Bewertung der Korrosionsbeständigkeit
erfolgte in den vorliegenden Untersuchungen durch optische Beurteilung
der behandelten Oberflächen.
Wurde nach 48 Stunden Salzsprühtest
keine Korrosion der Oberfläche
festgestellt, so wurde die Korrosionsbeständigkeit als gut bewertet.
-
Verschleiß
-
Zur
Untersuchung des Verschleißes
bzw. des Abriebs der PTFE-Beschichtung wurden mit PTFE beschichtete
Teleskopauszugssysteme, bestehend aus einem Ofenseitengitter mit
Teilauszugsschienen, in einen Backofen eingebaut und ein Dauerlauftest über 15.000
Lastwechsel durchgeführt.
Der Dauerlauftest wurde mit folgenden Parametern durchgeführt:
-
Im
Test wurden nach 0, 2.000, 5.000 und 10.000 Lastwechseln die Bewegungskraft über den
gesamten Auszug mittels eines Erichsen-Kraftmessers und die Absenkung
des ausgezogenen Backblechs bei einer Prüflast von 10 kg (mittig) bestimmt.
Des weiteren wurden der Abrieb der PTFE-Beschichtung, das Laufverhalten der
Teleskopschienen und deren Seitenspiel ermittelt.
-
Haftfestigkeit
-
Die
Haftfestigkeit der PTFE-Beschichtung wurde in der Gitterschnittprüfung nach
DIN EN ISO 2409 (1994) untersucht. Bei diesem Test wird ein Schneidgerät mit genormten
Klingen unter festgelegten Bedingungen über die PTFE-Beschichtung gezogen.
Für die
vorliegenden Untersuchungen der Haftfestigkeit wirde ein "Elcometer 107 Cross
Hatch Cutter" mit
6 Klingen verwendet. Die Schnittführung wird in einem Winkel
von 90° zur
vorausgegangenen Schnittprüfung
wiederholt, so daß die
durch die Klingen erzeugten Einschnitte in der Oberfläche ein
Gitternetz ausbilden. Anschließend
wird ein genormtes transparentes Selbstklebeband mit einer Klebkraft
von 10 ± 1
N je 25 mm Breite auf die Oberfläche
aufgeklebt und abgezogen. Die Schnittränder werden anschließend hinsichtlich
Abplatzern der Beschichtung untersucht. Die Einstufung der Prüfergebnisse erfolgt
in Gitterschnittkennwerte von 0 bis 5, wobei der Gitterschnittkennwert
von 0 bedeutet, daß keine
Abplatzer festgestellt wurden.
-
Mit
PTFE beschichtete Teleskopauszugssysteme mit einem Gitterschnitt-Kennwert
von "2" wären für die Praxis
noch gut geeignet. Bei der erfindungsgemäß aufgebrachten PTFE-Beschichtung
wurde der Gitterschnitt-Kennwert von "1" in
der Regel jedoch nicht überschritten.
-
Schichtdicke
-
Die
Schichtdicke der PTFE-Beschichtung auf Teilen mit Edelstahl als
Grundmaterial wurde im Wirbelstromverfahren mit einem üblichen
Schichtdickenmeßgerät (z.B.
Fischer MP40) bestimmt. Bei Teilen mit Baustahl als Grundmaterial
wurde die Schichtdicke induktiv gemessen. Bei der induktiven Messung
erhält
man als Ergebnis die Schichtdicke bis zur ersten magnetischen Schicht,
welche bei einer Schichtfolge Ni/Cu/Ni/Cr/PTFE die von der PTFE-Beschichtung
aus gesehen erste Nickelschicht ist. Das Ergebnis umfaßt somit
die Dicken der PTFE-Beschichtung und der dünnen Chromschicht, wobei letztere
zur Bestimmung der PTFE-Schichtdicke abzuziehen ist.
-
Beispiele
-
In
Vergleichstests wurden Befestigungsgitter mit daran angeschweißten Innenschienen
(Baustahl) sowie Außenschienenelemente
(Edelstahl) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer PTFE-Beschichtung
versehen. Zu Vergleichszwecken wurden entsprechende Tests mit abweichenden
Verfahrensschritten durchgeführt.
Die Verfahrensbedingungen und Testergebnisse sind nachfolgend in
Tabelle 1 angegeben.
-
Folgende
Abkürzungen
werden in der Tabelle verwendet:
BG
+ IS | =
Befestigungsgitter + Innenschiene (angeschweißt) |
AS | =
Außenschienenelement |
BS
St 37-2 | =
Baustahl der Qualität
St 37-2 |
ES
1.4016 | =
Edelstahl der Qualität
1.4016 |
ES
1.4301 | =
Edelstahl der Qualität
1.4301 |
i.O. | =
in Ordnung (= praxistauglich) |
n.i.O. | =
nicht in Ordnung (= nicht praxistauglich) |
-
-
-
-
1 zeigt
in verschiedenen Ansichten ein Befestigungsgitter mit daran angeschweißten Innenschienenelementen
für den
Einbau in einen Backofen.
-
2 zeigt
in verschiedenen Ansichten ein Außenschienenelement einer Teleskopschiene.
-
1 zeigt
ein Befestigungsgitter 1 mit daran angeschweißten Innenschienenelementen 2.
Das Befestigungsgitter 1 wird mittels Haken 3 an
der inneren Seitenwand eines Garofens eingehängt. Das Grundmaterial des
Befestigungsgitters ist Baustahl, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit PTFE beschichtet wurde. Nach der Beschichtung mit PTFE werden
die Innenschienenelemente mit Kugellagern und einer Außenschiene
und gegebenenfalls einer oder mehreren Mittelschienen zu einer Teleskopschiene
zusammengefügt.
Im Betrieb wird ein Gargutträger
auf die Oberseite der Außenschiene
aufgelegt (nicht dargestellt). Das Befestigungsgitter 1 weist
weiterhin horizontal verlaufende Paare von Stäben 4 auf, in welche
zusätzliche
Gargutträger,
wie Backroste oder Backbleche, eingeschoben werden können. 1 zeigt
in der linken Darstellung das Befestigungsgitter mit Innenschienenelementen
von der Seite und in der in 1 rechten
Darstellung mit Blick von hinten.
-
2 zeigt
ein Außenschienenelement 5 von
der Seite (obere Darstellung) sowie von hinten (untere Darstellung).
Auf der Oberseite des Außenschienenelements 5 ist
ein hervorstehender Zapfen 6 vorgesehen, der einen aufgelegten
Gargutträger
gegen ein Verschieben und Verrutschen auf der Oberseite des Außenschienenelementes 5 sichern
soll. Hierfür
ist an dem Gargutträger
eine entsprechende Öffnung
für das
Einführen
des Zapfens 6 vorgesehen. Des weiteren weist das Außenschienenelement 5 an
dem Ende, das in eingebautem Zustand der Garofenrückseite
zugewandt ist, eine aufgebogene Lasche 7 auf. Die aufgebogene
Lasche 7 verhindert, daß ein auf das Außenschienenelement
aufgelegter Gargutträger
beim Einschieben in den Garofen gegen die Rückwand des Garofens anschlägt. Das
Außenschienenelement 5 ist
aus Edelstahl als Grundmaterial hergestellt und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit PTFE beschichtet.