DE19951689C1 - Einschubvorrichtung für Gargutträger im Garraum von Garöfen - Google Patents
Einschubvorrichtung für Gargutträger im Garraum von GaröfenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einschubvorrichtung für Gargutträger in einem Garraum (2) eines Garofens. Die Einschubvorrichtung weist Führungsformkörper auf, die an zwei aneinander zugewandten Wandungsbereichen des Garraumes (2) befestigbar sind. Die Führungsformkörper sind als Guß- oder Sinterteile ausgebildet. Damit ist eine im weiten Rahmen freie Formgebung möglich, so dass die Führungsformkörper vorgegebenen geometrischen Gestalten und Abmessungen der Garofenmuffel oder der Gargutträger einfach angepasst werden können.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einschubvorrichtung für wenig
stens einen Gargutträger in einem Garraum eines Garofens.
Aus der DE 195 00 371 A1 ist ein Haushaltsgarofen mit einem
verschließbaren Garraum bekannt, bei dem zur Halterung von
in den Garraum einbringbaren Gargutträgern, wie Backbleche,
Grillroste, Fettpfannen oder dergleichen, an den einander
gegenüberliegender Garraum-Seitenwänden einhängbare Füh
rungsgitter vorgesehen sind. Die Führungsgitter umfassen
jeweils in verschiedenen Garraumebenen anordenbare Führun
gen, die jeweils aus zwei horizontal und parallel zueinan
der verlaufenden Führungsstäben gebildet sind, zwischen de
nen die Gargutträger geführt in den Garraum einschiebbar
und wieder herausziehbar sind, und senkrecht zu den Füh
rungsstäben verlaufende Verbindungsstäbe. Die oberen Enden
der Verbindungsstäbe sind doppelt gekröpft und in entspre
chende Öffnungen in der zugehörigen Garraum-Seitenwand ein
hängbar. Das im eingehängten Zustand parallel zur Garraum-
Seitenwand verlauf ende Führungsgitter stützt sich oben und
unten über abstehende zur Garraum-Seitenwand hin gerichtete
Rundzapfen lose an der Garraum-Seitenwand ab, so daß die
Führungen von der Garraum-Seitenwand beabstandet sind. Par
allel zu den Führungen sind in zwei weiteren Garraumebenen
an den Verbindungsstäben beider Führungsgitter jeweils zwei
Teleskopauszüge befestigt.
Solche Führungsgitter werden im allgemeinen aus Stahlstäben
oder Stahlstäben und Stahlblechteilen hergestellt, die mit
einander verschweißt werden. Zur Verhinderung von Korrosion
in der vergleichsweise aggressiven Atmosphäre beim Garen im
Garraum wird das fertiggestellte Führungsgitter verchromt
oder emailliert. Verchromte Führungsgitter verändern jedoch
bei pyrolytischen Reinigungsprozessen in dem Garofen, bei
denen organische Rückstände im Garraum durch Anwendung ho
he Temperaturen von etwa 500°C verbrannt und verschwelt
werden, ihre Farbe und müssen deshalb zweckmäßigerweise vor
der Pyrolyse aus dem Garraum herausgenommen werden. Ferner
muß vor der Verchromung das Stahlführungsgitter durch Sand
strahlen gereinigt werden, um auch an den Schweißstellen
eine Haftung der Chromschicht zu gewährleisten. Emailbe
schichtungen sind vergleichsweise teuer. Beide Beschichtun
gen, sowohl eine chromhaltige Beschichtung als auch eine
Emailbeschichtung, können bei mechanischer Belastung wie
Stößen oder Abrieb beschädigt werden oder abplatzen. Im
Fall einer Beschädigung der korrosionsfesten Beschichtung
sind die an diesen Stellen freiliegenden Stahlstäbe oder
Stahlblechteile der Korrosion ausgesetzt.
Die Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ein
schubvorrichtung für wenigstens einen in mehreren Garraume
benen anordenbaren Gargutträger eines Garofens und ein Ver
fahren zum Herstellen einer solchen Einschubvorrichtung an
zugeben, bei denen die genannten Nachteile des Standes der
Technik wenigstens zum Teil beseitigt sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merk
malen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 14.
Die Einschubvorrichtung (Haltevorrichtung, Führungsvorrich
tung) gemäß Anspruch 1 ist zum Einschieben wenigstens eines
Gargutträgers in wenigstens zwei verschiedenen Ebenen
eines Garraumes eines Garofens vorgesehen und umfaßt wenig
stens zwei an gegenüberliegenden Wandungsbereichen des Gar
raumes anordenbare (bei einer herausnehmbaren Variante)
oder angeordnete (bei einer fest installieren Variante)
Führungsformkörper, die für jede der genannten Ebenen des
Garraumes jeweils eine Führung, in der ein Gargutträger ge
führt hin- und herbewegt, insbesondere in einer seitlich
begrenzten, im wesentlichen eindimensionalen Bewegung, wer
den kann, aufweisen. Die Führungsformkörper sind nun als
Gußteile, also durch Gießen erzeugt, oder auch als Sinter
teile, also durch Sintern erzeugt, ausgeführt.
Das Herstellverfahren gemäß Anspruch 14 zum Herstellen ei
ner Einschubvorrichtung für in wenigstens zwei verschiede
nen Ebenen eines Garraumes eines Garofens anordenbare Gar
gutträger umfaßt die Erzeugung wenigstens eines Führungs
formkörpers derart, daß für jede Ebene des Garraumes jeweils
wenigstens eine Führung, in der jeweils ein Gargutträger
geführt verschiebbar ist, geformt wird. In einer ersten,
bevorzugten Alternative wird ein Gußprozeß zum Erzeugen der
Führungsformkörper verwendet. In Abhängigkeit von dem ver
wendeten Material und den gewünschten Eigenschaften der
Führungsformkörper können optional ein Gefügeeinstellungs
prozeß bereits während des Gußprozesses (z. B. durch gerich
tete Erstarrung insbesondere durch Anschnitt- und Speiser
technik, durch Keimbildner, durch rasche Abkühlung, durch
Agitation der Schmelze) oder im Anschluß daran (z. B. durch
Umschmelzen oder Stufenglühen) und/oder ein Umformungspro
zeß (z. B. Schmieden, heißisostatisches Pressen) nach dem
Gußprozeß durchgeführt werden. In einer zweiten Alternative
könnte die Führungsformkörper auch durch einen Sinterprozeß
hergestellt werden, ggf. wieder mit entsprechender Nachbe
handlung.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, für die Einschub
vorrichtung Führungsformkörper zu verwenden, die in einem
einzigen Prozeßschritt erzeugt werden und bei denen durch
korrespondierende Ausbildung der Prozeßwerkzeuge Führungen
für die Gargutträger ausgeformt werden. Bei einem Gieß
schritt geschieht dies durch Einbringen des unter Druck
und/oder Wärmezufuhr in den flüssigen Aggregatzustand ver
setzten Werkstoffes in eine entsprechende Gießform, bei ei
nem Sinterschritt durch Zusammenfügen (Zusammenbacken
und/oder Zusammenpressen) von festen Partikeln (Pulver,
Granulat) unter Temperatur- und/oder Druckeinfluß. Die Füh
rungsformkörper sind also zusammenhängende (einstückige),
aus einem Material in einem Herstellungsprozeß gebildete
Teile, so daß nicht mehr wie beim Stand der Technik vorge
fertigte Teile miteinander, beispielsweise durch Schweißen,
zu Führungsgittern verbunden werden müssen und deshalb die
kritischen Verbindungsstellen entfallen. Ein besonderer
Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß bei den mit
Gußtechnik und mit der Sintertechnik hergestellten Füh
rungsformkörpern eine in weitem Rahmen freie Formgebung mög
lich ist und die Führungsformkörper vorgegebenen geometri
schen Gestalten und Abmessungen (Geometrien) der Garofen
muffel oder der Gargutträger einfach angepaßt werden können
und auch gestalterisch neue, wertigere Designs ermöglicht
werden. Die Gußteile oder Sinterteile der Führungsformkör
per können gegebenenfalls als Ganzes in einem Gefügeein
stellungsprozeß oder auch einem Umformungsprozeß noch wei
terbehandelt werden, wobei aber die einheitlichen zusammen
hängenden Formkörper erhalten bleiben.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen an
gegeben.
Der Gußprozeß zum Herstellen der Führungsformkörper kann
drucklos durch Eingießen in die Gußform unter Atmosphären
druck erfolgen, beispielsweise durch Sandguß oder Kokillen
guß. Vorzugsweise wird jedoch das flüssige Gießmaterial un
ter einem Überdruck in die Gußform eingebracht. Bei einem
als ein geeignetes Material vorgeschlagenen Kunststoff (Po
lymerwerkstoff) nennt man einen solchen Gußprozeß einen
Spritzgußprozeß, bei einem anderen Material, insbesondere
einem als alternatives Material vorgeschlagenen Metall oder
einer Metallegierung, spricht man von einem Druckgußprozeß.
Die einzelnen Prozeßabläufe und Prozeßparameter dieser un
ter Druck erfolgenden Gießverfahren unterscheiden sich in
der Regel bei den unterschiedlichen Materialien.
Die Werkstoffe der Führungsformkörper müssen natürlich bei
den im Garraum des Garofens üblicherweise herrschenden Gar
temperaturen bis zu 250°C oder sogar 300°C beim Grillen
thermisch beständig sein. In einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform ist der Werkstoff für die Führungsformkörper so
gar bei Pyrolysetemperaturen des Garofens von wenigstens
500°C temperaturbeständig und farbbeständig. Die Führungs
formkörper können dann bei einem Garofen mit Pyrolysefunk
tion während der Pyrolyse im Garraum verbleiben und müssen
nicht vorher herausgenommen werden. In einer weiteren vor
teilhaften Ausführungsform ist der Werkstoff der Führungs
formkörper gegenüber Geschirrspülflüssigkeit in einem Spül
temperaturbereich, insbesondere in einer Geschirrspülma
schine, chemisch beständig. Die Führungsformkörper können
dann, in einer herausnehmbaren Variante, auch in einer Ge
schirrspülmaschine gereinigt werden.
Ein besonders vorteilhaftes Material, das alle die genann
ten Eigenschaften aufweist und überdies auch gegenüber ei
ner beim Garen im Garraum herrschenden Atmosphäre korrosi
onsbeständig und leicht ist, ist Aluminium (Al) oder eine
Aluminiumlegierung, insbesondere mit Silicium (Si) und/oder
Mangan (Mn) und/oder Magnesium (Mg) und/oder Kupfer (Cu)
legiertes Aluminium. Aluminium und Legierungen daraus las
sen sich insbesondere sehr gut zu Druckgußteilen verarbei
ten. Aufgrund der Korrosionsbeständigkeit von Aluminium und
Aluminiumlegierungen sind die daraus bestehenden Führungs
formkörper auch ohne zusätzliche Beschichtung oder bei Be
schädigung einer vorhandenen Beschichtung aufgrund der me
chanischen Belastung durch die Bewegung der Gargutträger im
Garraum einsetzbar. Als weiteres, ähnlich geeignetes Mate
rial kommt auch ein hochtemperaturfester, nicht rostender
Stahl (Edelstahl) wie beispielsweise ein INOX-Stahl, in Be
tracht. Auch hochtemperaturfeste Polymerwerkstoffe sind
grundsätzlich geeignet, müssen aber gegenüber den in den
Garraum eingebrachten Lebensmitteln gesundheitlich unbe
denklich sein.
Bei der Wahl der konkreten Form der Führungsformkörper der
Einschubvorrichtung besteht aufgrund des diesbezüglich sehr
flexiblen Gießprozesses oder des, in etwas geringeren Maße,
flexiblen Sinterprozesses eine große Gestaltungsfreiheit.
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit können alle oder wenig
stens ein Teil der Führungen der Führungsformkörper jeweils
zwei parallel verlaufende Führungsstäbe umfassen, zwischen
denen der Gargutträger geführt ist, oder auch jeweils als
Führungsnuten ausgebildet sein, in denen der Gargutträger
gleitet.
Die Führungsformkörper werden vorzugsweise in die Führungen
verbindenden Verbindungsbereichen an dem entsprechenden
Wandungsbereich des Garraumes befestigt, insbesondere ein
gehängt, so daß die Führungen nicht unmittelbar an der Gar
raumwand anliegen müssen.
In einer speziellen Weiterbildung können an den Führungs
formkörpern Teleskopauszüge für Garguträger befestigt oder
befestigbar sein, wobei sogar der ortsfeste Teil der Tele
skopauszüge an den Führungsformkörpern angeformt sein kann.
Zur Leichtgängigkeit der Führung und/oder zur leichteren
Reinigbarkeit sind die Führungsformkörper zumindest im Be
reich der Führungen mit einer Gleitschicht (gleitreibungs
vermindernden Schicht) oder Antiadhäsionsschicht (haftver
mindernden Schicht), insbesondere aus einem Polymerwerk
stoff, vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen, überzogen.
In dieser Ausführungsform ist die Wahl von Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung für die Führungsformkörper der
Einschubvorrichtung besonders vorteilhaft wegen der guten
Haftung von Polytetrafluorethylen auf Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, da sich keine Zunderschicht bildet wäh
rend des Beschichtungsprozesses.
Ein Garofen gemäß der Erfindung umfaßt einen Garraum und
eine an der Wandung des Garraums, vorzugsweise lösbar und
herausnehmbar, befestigbare oder befestigte Einschubvor
richtung gemäß der Erfindung. Bei einer lösbaren Befesti
gung ist die Einschubvorrichtung aus dem Garraum heraus
nehmbar, beispielsweise zur Reinigung oder zum Ersatz. Vor
zugsweise ist jeder Führungsformkörper der Einschubvorrich
tung an einem Wandungsbereich des Garraumes derart befe
stigbar, daß jeder Führungsbereich im wesentlichen parallel
zum Boden des Garraumes zu liegen kommt. Bei einer senk
recht zur Schwerkraft gerichteten Aufstellung des Garraum
bodens kommen dann die Gargutträger horizontal zu liegen
und das Gargut kann nicht herausfließen oder herausrut
schen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen näher beschrieben, wobei auf die Zeichnung Bezug
genommen wird.
Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung:
Fig. 1 eine Garofenmuffel mit eingesetzter Einschubvor
richtung für Gargutträger in einer teilweise ge
schnittenen Frontansicht,
Fig. 2 eine Teilansicht der Garofenmuffel mit einem Teil
der Einschubvorrichtung gemäß Fig. 1,
Einander entsprechende Teile sind in den Fig. 1 und 2 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in verschiedenen Schnittansichten
eine Garofenmuffel 1 eines ansonsten nicht weiter darge
stellten Garofens (Back- und Bratofens) mit einem ver
schließbaren Garraum (Backofenraum) 2. In dem Garraum 2 ist
eine Einschubvorrichtung (Haltevorrichtung) für in den oder
aus dem Garraum 2 in verschiedener Ebenen und unabhängig
voneinander ein- bzw. ausfahrbare - nicht dargestellte -
Gargutträger (Backbleche, Grillroste, Fettauffangwannen,
etc.) angeordnet. Die Einschubvorrichtung umfaßt zwei an
gegenüberliegenden Seitenwandungen 4 und 5 angeordnete Füh
rungsgitter 40 und 50, die vorzugsweise spiegelsymmetrisch
zueinander ausgebildet sind. Die Führungsgitter 40 und 50
weisen für jeweils einen Gargutträger zueinander korrespon
dierende, in horizontalen Garraumebenen angeordnete längli
che (lineare) Führungen 10 bzw. 10', 13 bzw. 13' und 15
bzw. 15' auf, die jeweils mit einem Paar von parallel zu
einander verlaufenden Führungsstäben (oder Führungsschie
nen) 20 aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung gebil
det sind. Die Gargutträger sind mit ihrem Rand zwischen die
beiden Führungsstäbe 20 einführbar und gleiten auf dem un
teren der beiden Führungsstäbe 20. Die Führungsstäbe 20 der
Führungen jedes Führungsgitters 40 und 50 sind jeweils über
zwei senkrecht dazu verlaufende Verbindungsstäbe 21 aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung miteinander verbun
den. Die Verbindungsstäbe 21 sind an ihren oberen Enden 8',
9, 9' S-förmig gebogen und mit diesen Enden in korrespon
dierende Öffnungen 18' bzw. 19 bzw. 19' in der zugehörigen
Seitenwandung 4 bzw. 5 der Garofenmuffel 1 eingehängt. Mit
an den Verbindungsstäben 21 befestigten Abstandhaltern 17
bzw. 17' sind die eingehängten Führungsgitter 40 und 50 an
der zugehörigen Seitenwandung 4 bzw. 5 der Garofenmuffel 1
abgestützt.
Jedes Führungsgitter 40 und 50 ist nun ein in einem Gieß
prozeß geformter, homogener Formkörper, so daß die Füh
rungsstäbe 20 und die Verbindungsstäbe 21 mit ihren Über
gangsbereichen (Verbindungsstellen) gleichzeitig im glei
chen Formprozeß geformt sind und nicht als vorgefertigte
Teile miteinander verbunden sind.
Folgende Werkstoffe sind ohne Beschränkung der Allgemein
heit zum Herstellen der Führungsgitter 40 und 50 geeignet:
- a) Metalle und Metall-Legierungen, die gießbar und/oder
sinterbar sind, insbesondere
- - Aluminium (Al)
- - Aluminiumlegierungen, beispielsweise Al-Si-Legierungen, Al-Mn-Mg-Legierungen oder Al-Cu-/Al-Cu-Si- oder Al-Cu-Mg- Legierungen
- - Stähle (Eisenlegierungen), insbesondere rostfreie, tempe raturfeste Stähle (Edelstähle) wie hochlegierte Fe-Cr- oder Fe-Cr-Ni-Stähle, vorzugsweise ein INOX-Stahl, der auch bei den Pyrolysetemperaturen farbbeständig ist,
- b) hochtemperaturfeste polymerisierte Kunststoffe (Polymere
oder Polymerverbindungen), die insbesondere durch Spritz
gießen zu Formkörpern geformt werden können, insbesondere
- - Polyimide (PI), insbesondere Polymethacrylimid (PMI) oder das aus Pyrazintetracarbonsäureanhydrid und Diaminothio diazol hergestellt PPDA,
- - Polyoxymethylen (Polyacetal, POM),
- - Polyamide,
- - Polyfluorethylene, insbesondere Polytetrafluorethylen, und andere fluorierte oder anders halogenierte Kohlenwas serstoffe (Halogenanteil erhöht Temperaturfestigkeit),
- - Polyphenylen (PPH).
- c) Graphitwerkstoffe, insbesondere Graphitverbundwerkstoffe mit dem Graphit beigefügten Komponenten zur Erhöhung der Temperaturfestigkeit, beispielsweise ein unter dem Han delsnamen Dotherm bekannter Werkstoff,
- d) keramische Werkstoffe.
Grundsätzlich sind natürlich auch andere Fertigungsprozesse
zum Erzeugen zusammenhängender Formkörper zum Erzeugen der
Einschubvorrichtung geeignet, beispielsweise Stanz-Biege-
Prozesse, jedoch zeichnen sich die hier vorgeschlagenen Her
stellverfahren als kostengünstige und dem hier verfolgten
Zweck bestens genügende Lösungen aus.
Die Strukturen der Führungsgitter 40 und 50 können auch we
nigstens teilweise durch Materialabtrag an einem als Halb
zeug gefertigten Gußteil oder Sinterteil erzeugt werden.
Die untersten Führungen 15 und 15' der Führungsgitter sind
in der dargestellten Ausführungsform jeweils zwischen zwei
in der Höhe versetzten Teleskopauszügen 11 und 11' bzw. 12
und 12' angeordnet, die ebenfalls Führungen für Gargutträ
ger bilden. Jeder Teleskopauszug 11, 11', 12 und 12' umfaßt
eine an den Verbindungsstäben 21 befestigte Führungschiene
23 und eine darauf oder darin axial verschiebbare und über
Kugellager, insbesondere käfiggelagerte Kugeln, rollende
Teleskopschiene 22. Auf die Führungsschienen 23 sind die
Gargutträger auflegbar und mittels Fixierungsmittel 24 und
25 fixierbar (arretierbar). Sowohl die Führungsschienen 23
als auch die Teleskopschienen 22 sind vorzugsweise aus ei
nem korrosionsfreien Material gebildet, insbesondere Alumi
nium oder einer Aluminiumlegierung oder auch einem Edel
stahl, insbesondere einem INOX-Stahl. Die Führungsschienen
23 können auch an den Formkörpern der Führungsgitter 40 und
50 angeformt sein.
In den Führungsgittern 40 und 50 sind also Gargutträger mit
dem aufliegenden Gargut, auch mehrere Gargutträger gleich
zeitig, in mehreren Ebenen durch eine an der Vorderseite
der Garofenmuffel 1 vorgesehene Beschickungsöffnung in
den Garraum 2 einbringbar. Die Führungsgitter 40 und 50
sind zumindest weitgehend aus Aluminium oder einer Alumini
umlegierung gebildet und damit sowohl bei einer pyrolyti
schen Selbstreinigung als auch in einer Geschirrspülmaschi
ne ohne negative Farbänderungen (Anlaßfarben) oder sonstige
Beeinträchtigungen einsetzbar.
In einer nicht näher gezeigten Weiterbildung der Einschub
vorrichtung werden die Oberflächen der Führungsgitter 40
und 50 mit Polytetrafluorethylen oder einem anderen, die
Adhäsion und die Haftreibung sowie die Gleitreibung herab
setzenden Material, insbesondere einem anderen Polymer wie
einem Fluorkohlenwasserstoff, beschichtet. Man erhält da
durch bessere Gleiteigenschaften und/oder bessere Reinig
barkeit der Führungsgitter 40 und 50.
Anstelle oder zusätzlich zu einer solchen Beschichtung kann
auch zur Erhöhung der Festigkeit der Führungsgitter 40 und
50 eine Beschichtung aus einem hochtemperaturfesten und
harten Werkstoff (Hartstoffbeschichtung) vorgesehen sein,
insbesondere aus einer Metallverbindung wie einem Me
tallcarbid, wie beispielsweise Titancarbid oder Wolframcar
bid, oder einem Metallnitrid wie beispielsweise Titanni
trid, oder Siliciumcarbid oder Siliciumnitrid oder aus ähn
liche Eigenschaften aufweisenden Materialien.
Anstelle von Führungsgittern 40 und 50 können auch anders
gestaltete Führungsformkörper vorgesehen sein, beispiels
weise mit Führungsnuten anstelle der gezeigten Führungs
stabpaare.
Claims (20)
1. Einschubvorrichtung für in wenigstens zwei verschiede
nen Ebenen eines Garraumes (2) eines Garofens anorden
bare Gargutträger mit zwei an einander zuge
wandten Wandungsbereichen des Garraumes befestigbaren
und jeweils als Gußteile oder Sinterteile ausgebildeten
Führungsformkörpern, die für jede Ebene jeweils eine
Führung, in der jeweils ein Gargutträger geführt ver
schiebbar ist, aufweisen.
2. Einschubvorrichtung nach Anspruch 1, bei der jeder Füh
rungsformkörper ein Druckgußteil oder ein Spritzgußteil
ist.
3. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der der Werkstoff für die Führungsformkör
per bei Pyrolysetemperaturen des Garofens von wenig
stens 500°C temperaturbeständig ist.
4. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der der Werkstoff für die Führungsformkör
per gegenüber Geschirrspülflüssigkeit in einem Spültem
peraturbereich, insbesondere in einer Geschirrspülma
schine, chemisch beständig sind.
5. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der die Führungsformkörper jeweils aus ei
nem Metall, vorzugsweise Aluminium, oder einer Metalle
gierung, vorzugsweise einer Aluminiumlegierung oder
nichtrostendem Stahl, bestehen.
6. Einschubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei der die Führungsformkörper jeweils aus einem Poly
merwerkstoff bestehen.
7. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der wenigstens ein Teil der Führungen der
Führungsformkörper jeweils zwei parallel verlaufende
Führungsstäbe umfassen.
8. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der wenigstens ein Teil der Führungen der
Führungsformkörper jeweils als Führungsnuten ausgebil
det sind.
9. Einschubvorrichtung nach einem der vorangegangenen An
sprüche, bei der die Führungen verbindende Verbindungs
bereiche der Führungsformkörper an dem entsprechenden
Wandungsbereich des Garraumes befestigbar, insbesondere
einhängbar, sind.
10. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der an den Führungsformkörpern Telesko
pauszüge für Garguträger befestigt oder befestigbar
sind.
11. Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, bei der zumindest die Führungen der Führungs
formkörper mit einer Gleitschicht oder Antiadhäsions
schicht, insbesondere aus einem Polymerwerkstoff, vor
zugsweise aus Polytetrafluorethylen, beschichtet sind.
12. Garofen mit einem Garraum und einer an der Wandung des
Garraums befe
stigten Einschubvorrichtung nach einem der vorhergehen
den Ansprüche.
13. Garofen nach Anspruch 12, bei dem die Einschubvorrichtung
lösbar und herausnehmbar befestigt ist.
14. Garofen nach Anspruch 13, bei dem jeder Führungsform
körper der Einschubvorrichtung an einem Wandungsbereich
des Garraumes derart befestigbar ist, daß jede Führung
in einer im wesentlichen horizontalen Lage zu liegen
kommt.
15. Verfahren zum Herstellen einer Einschubvorrichtung für
in wenigstens zwei verschiedenen Ebenen eines Garraumes
(2) eines Garofens anordenbare Gargutträger, bei
dem durch einen Gießprozeß oder einen Sinterprozeß, und
gegebenfalls einen nachfolgenden Gefügeeinstellungspro
zeß oder Umformungsprozeß, wenigstens ein Führungsform
körper erzeugt wird, der für jede Ebene des Garraumes
jeweils wenigstens eine Führung, in der jeweils ein
Gargutträger geführt verschiebbar ist, aufweist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem als Gießprozeß ein
Druckgießprozeß verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem als Gießprozeß ein
Spritzgießprozeß verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 und 16, bei dem
als Material für den Führungsformkörper ein Metall,
vorzugsweise Aluminium, oder eine Metallegierung, vor
zugsweise eine Aluminiumlegierung oder ein Edelstahl,
verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 und 17, bei dem
als Material für den Führungsformkörper ein Polymer
werkstoff verwendet wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
dem der Führungsformkörper wenigstens im Bereich der
Führungen mit einer Gleitschicht oder einer Antiadhäsi
onsschicht beschichtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999151689 DE19951689C1 (de) | 1999-10-27 | 1999-10-27 | Einschubvorrichtung für Gargutträger im Garraum von Garöfen |
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