DE102004025651A1 - Vorrichtung zum schmerzfreien Eindringen eines Stechmittels in ein Gewebe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die ein schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels (2) in ein Gewebe (H) ermöglicht, mit DOLLAR A a) einem Schutzelement (3), DOLLAR A b) einem in Vorschubrichtung (V) zeigenden Stechmittel (2), DOLLAR A c) wobei das Stechmittel (2) und das Schutzelement (3) relativ zueinander in Richtung einer Stechmittellängsachse (A) zwischen einer Freigabeposition und einer Nullposition hin- und herverschiebbar sind, wobei das Stechmittel (2) in der Freigabeposition über das Schutzelement (3) vorsteht, um in das Gewebe (H) eindringen zu können, und wobei das Stechmittel (2) in der Nullposition über das Schutzelement (3) nicht vorsteht, DOLLAR A dadurch gekennzeichnet, dass DOLLAR A d) das Schutzelement (3) an seinem in Vorschubrichtung (V) weisenden Ende mindestens ein in Vorschubrichtung (V) abstehendes Störkörperchen (4) aufweist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, zum Einstechen eines Stechmittels in ein Gewebe, eine Vorrichtung zur subkutanen Verabreichung eines Produkts, bzw. die Stirnflächen dieser Vorrichtungen, die ein schmerzreduziertes Einstechen des Stechmittels in ein kutanes Gewebe ermöglichen.
- Bei der Verwendung von Nadeln oder ähnlichen Stechmitteln zur subkutanen Verabreichung von Medikamenten oder zur Blutentnahme ist es ein bekanntes Problem, dass bei dem Eindringen der Nadel oder des Stechmittels in die Haut Schmerzen verursacht werden. Insbesondere Patienten mit eine Nadelphobie haben eine große Angst vor der Nadel oder dem Stechmittel. Diese Angst wird bei vielen Patienten bereits durch den Anblick der Injektionsnadel, aber auch durch den zu erwartenden Einstichschmerz verursacht. Aus dem Stand der Technik sind bereits Vorrichtungen bekannt, die dem Patienten die Angst vor bzw. den Schmerz bei einem Einstechen eines Stechmittels in die Haut nehmen sollen.
- Aus der
DE 199 25 904 C1 ist eine Vorrichtung zur subkutanen Verabreichung eines injizierbaren Produkts bekannt, die eine Nadelschutzhülse aufweist, die die Injektionsnadel verdeckt, so dass zum Einen die Gefährdung von dieser Injektionsnadel durch unbeabsichtigtes Stechen verhindert wird, zum Anderen die Nadel bei der Injektion nicht sichtbar ist. Die Nadelschutzhülse weist an ihrer Vorderseite eine Stirnfläche auf, in der sich eine Öffnung befindet, die das Austreten der Nadel zur Injektion ermöglicht. Bei dem Injektionsvorgang wird die Stirnfläche der Schutzhülse auf die Haut aufgesetzt und die Injektionsnadel, die mit dem Gehäuse fest verbunden ist, in die Haut des Patienten gestochen. Die Nadelschutzhülse wird dabei in das Gehäuse zurückgeschoben, so dass das Einstechen möglich, jedoch die Nadel bei dem Injektionsvorgang nicht sichtbar ist. - Aus der
US 5,236,419 ist ein schmerzreduzierendes Gerät zur Injektion einer hypodermischen Nadel in das menschliche Gewebe bekannt. An der Vorderseite der Injektionsvorrichtung befindet sich ein Behältnis, das wie eine Nadelschutzvorrichtung um die Nadel angeordnet ist. Das Behältnis ist mit einer geeigneten Substanz gefüllt, die einen Gefrierpunkt bis zur Tiefe von etwa –20 C° aufweist. Zur Injektion wird das Behältnis mit seiner Stirnfläche auf die Haut aufgesetzt, so dass durch die Kälte das Schmerzempfinden desensibilisiert wird. - Die
JP 03146070 A - Die
JP 2001212231 A1 - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die ein verbessertes schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels oder einer Nadel in ein Gewebe bzw. eine angenehmere Injektion oder Flüssigkeitsentnahme ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1, 16 oder 20 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die ein schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels in ein Gewebe ermöglicht, umfasst ein Schutzelement, ein in Vorschubrichtung zeigendes Stechmittel, wobei Stechmittel und Schutzelement relativ zueinander in Richtung einer Stechmittellängsachse zwischen einer Freigabeposition und einer Nullposition hin und her verschiebbar sind, wobei das Stechmittel in der Freigabeposition über das Schutzelement vorsteht, um in das Gewebe eindringen zu können und wobei das Stechmittel in der Nullposition über das Schutzelement nicht vorsteht und das Schutzelement an seinem in Vorschubrichtung weisenden Ende mindestens ein in Vorschubrichtung abstehendes Störkörperchen aufweist.
- Bevorzugt ist an dem Schutzelement an dessen in Vorschubrichtung weisenden Ende eine sich zur Stechmittellängsachse hin erstreckende Stirnfläche gebildet. Die Stirnfläche weist ferner eine Durchtrittsöffnung auf, durch die das Stechmittel hindurchtreten kann. Auf der Stirnfläche ist mindestens ein Störkörperchen angeordnet.
- Die Vorrichtung ist für das Einstechen in ein kutanes Gewebe vorgesehen, wobei auch andere Gewebearten in Frage kommen. Bevorzugt wird die Vorrichtung jedoch auf der Hautoberfläche verwendet. Das Stechmittel ist beispielsweise eine austauschbare Lanze, wie sie für Apparate verwendet wird, die die Hautoberfläche verletzen und somit die Entnahme eines Bluttropfens für die Blutzuckermessung ermöglichen. Das Stechmittel kann ferner auch eine Nadel, insbesondere eine Kanülen- oder Injektionsnadel sein, wie sie üblicherweise für Spritzen oder ähnliche Injektionsmittel verwendet wird.
- Das Gehäuse der Vorrichtung weist die üblichen Merkmale eines Gehäuses auf, wie es für Injektionspens und/oder Injektionsgeräte verwendet wird. In dem Gehäuse können sich mehrere Bauteile befinden, insbesondere eine Mechanik, die eine Zustechbewegung der Nadel ausübt. Mittels dieser Bauteile wird das Stechmittel mittelbar oder unmittelbar gehalten, so dass das Stechmittel zum Einen relativ zum Gehäuse axial verschieblich zu der Stechmittellängsachse ist. Zum Anderen ist es auch möglich, dass die Nadel im Gehäuse feststeht. Die Stechmittellängsachse weist im Wesentlichen in die Vorschubrichtung, in die auch die Zustechbewegung ausgeführt wird.
- Bevorzugt weist die Vorrichtung ein das Stechmittel umgebendes Schutzelement auf, das mit dem Gehäuse verbunden ist. Bevorzugt ist, dass das Schutzelement und das Gehäuse zueinander verschieblich verbunden sind und das Stechmittel relativ zu dem Gehäuse feststeht, so dass das Stechmittel zusammen mit dem Gehäuse eine Zustechbewegung in Vorschubrichtung ausführt. Schutzelement und Gehäuse sind in diesem Falle zueinander verschieblich. Dies erfordert jedoch, dass die Nadel in dem Gehäuse relativ zu dem Gehäuse fest verbunden ist. Beispielsweise kann die Nadel mit einer ein Produkt enthaltenden Ampulle verbunden sein, die entweder direkt mit dem Gehäuse verbunden ist oder selbst in einem Ampullengehäuse aufgenommen ist. Im Falle einer Aufnahme der Ampulle in einem Ampullengehäuse ist das Ampullengehäuse fest mit dem Gehäuse verbunden.
- Die Stirnfläche kann an dem Gehäuse der Stechvorrichtung gebildet werden. Bevorzugt ist jedoch, dass die Stirnfläche an dem Schutzelement angebracht ist, das von dem Gehäuse gelagert, vorzugsweise von dem Gehäuse aufgenommen wird. Schutzelement und Gehäuse können also auch einstückig gebildet sein. Die Stirnfläche kann, aber muss nicht senkrecht zu der Stechmittellängsachse verlaufen. Insbesondere kann sich die Stirnfläche zur Stechmittellängsachse hin verjüngen, verbreitern oder konisch sein. Ferner kann die Stirnfläche im Querschnitt eine abgerundete Form aufweisen.
- In der Stirnfläche befindet sich eine Durchtrittsöffnung, die es erlaubt, das Stechmittel hindurchtreten zu lassen. Die Durchtrittsöffnung muss somit mindestens den Außenabmessungen des Stechmittels entsprechen. Vorzugsweise besitzt die Durchtrittsöffnung die Form des Querschnittes des Stechmittels.
- Ferner befindet sich auf der Stirnfläche mindestens ein Störkörperchen, das auf der Außenseite des Schutzelements oder des Gehäuses sitzt. In der Regel werden mehrere Störkörperchen verwendet. Die Störkörperchen werden bei einem Injektionsvorgang auf das Gewebe, in das injiziert werden soll, aufgesetzt und gegebenenfalls auf das Gewebe gedrückt, um die in dem Gewebe enthaltenen Nerven zu reizen oder zu irritieren. Durch diesen Nervenreiz wird der Benutzer der Vorrichtung von dem zu erwartenden Einstechschmerz abgelenkt. Da an der zu injizierenden Stelle bereits eine Nervenreizung vorliegt, findet kein plötzlicher Einstechschmerz mehr statt, so dass der Verwender nicht mehr erschrickt. Dadurch ist es für Personen leichter und angenehmer mehrmals täglich Medikamente zu sich zu nehmen oder sich Blut abzunehmen.
- Die Störkörperchen können unterschiedliche Abstände zu der Stechmittellängsachse aufweisen. Dabei ist eine rein zufällige Verteilung auf der Stirnfläche ebenso möglich, wie die Anordnung in einem bestimmten geometrischen Muster, die eine besonders effektive Wirkung zur Ablenkung von dem Einstechschmerz erlaubt. Vorzugsweise sind die Störkörperchen so angeordnet, dass Akkupressurpunkte stimuliert werden. Bevorzugt ist ferner, dass die Störkörperchen unterschiedliche Größen aufweisen. Die Störkörperchen können also auch mit unterschiedlichen Längen von der Stirnfläche abragen. Ebenso ist es möglich, dass die Störkörperchen verschiedene Breiten oder aber ein bestimmtes Längen-Breitenverhältnis aufweisen.
- Weiter bevorzugt ist, dass die Störkörperchen verschiedene Formen aufweisen können. Die Störkörperchen können z. B. konzentrisch angeordnete Ringe oder Ringsegmente, noppenähnliche Gebilde, Kegel, Zylinder, Nadeln, Spitzen, Pyramiden, oder Prismen sein, die nicht notwendigerweise konzentrisch angeordnet sind, sondern auch sternförmig zum Zentrum hin zulaufen können. Die Störkörperchen können auch andere geometrische Formen und/oder Anordnungen zueinander haben.
- Ferner ist bevorzugt, dass bei der Verwendung von mehreren Störkörperchen die mehreren Störkörperchen mit deren in Vorschubrichtung weisenden Enden in Richtung der Stechmittellängsachse beabstandet sein können. Dies hat zur Folge, dass bei dem Aufsetzen von der Stirnseite auf das Gewebe die Störkörperchen unterschiedlich stark auf das Gewebe drücken und dadurch unterschiedliche Reize je nach Aufsetzdruck ausüben.
- Vorzugsweise ist auf der Innenseite des Schutzelements, also der der Vorschubrichtung entgegengesetzten Seite mindestens ein Verstärkungselement ausgebildet. Dieses Verstärkungselement dient dazu, dass die Stirnfläche bei einem Aufdrücken auf das Gewebe nicht zerstört wird oder nachgibt. Solche können Rippen, Spanten oder eine verdickt ausgebildete Stirnfläche sein.
- Wie bereits erwähnt, ist es in einer Ausführungsform möglich, dass das Schutzelement und das Gehäuse zueinander verschieblich verbunden sind und das Stechmittel relativ zu dem Gehäuse feststeht, so dass das Stechmittel zusammen mit dem Gehäuse eine Zustechbewegung in Vorschubrichtung ausführt. In diesem Falle ist es ferner bevorzugt, dass eine Feder das Schutzelement und das Gehäuse gegen einen Anschlag in die Nullposition drückt. Die Feder stützt sich dabei auf dem Gehäuse oder den mit dem Gehäuse verbundenen Bauteilen und dem Schutzelement ab. Vorzugsweise stützt sich die Feder auf den Verstärkungen des Schutzelements ab.
- Das Schutzelement ist dabei so in dem Gehäuse gelagert, dass es verschieblich, jedoch durch das Gehäuse hinreichend geführt ist. Auf der der Vorschubrichtung entgegengesetzten Seite des Schutzelements befindet sich ein Anschlag, der z. B. aus einer ringförmig umlaufenden Rastnase oder mehreren Rastelementen bestehen kann. Der Anschlag wirkt mit einem entsprechenden Gegenelement zusammen, das in dem Gehäuse angeordnet ist. Somit wird sichergestellt, dass die Feder das Schutzelement nicht vollständig, sondern nur bis zu dem Anschlag aus dem Gehäuse drückt.
- Ferner sind an dem Schutzelement ein Rastelement oder mehrere Rastelemente angebracht, die vorzugsweise in der Nullposition des Schutzelements einrasten. Wird das Schutzelement in das Gehäuse zurückgeschoben, so muss zuerst eine erhöhte Kraft zum Zurückschieben des Schutzelements aufgebracht werden, um die beiden zusammenwirkenden Rastelemente des Gehäuses und des Schutzelements zu lösen. Dabei wirken die Lösekraft der Rastelemente und die Federkraft der Kraft, zum Zurückschieben des Schutzelements, entgegen. Das hat den Vorteil, dass der Verwender der Vorrichtung soviel Kraft an dem Gehäuse in Vorschubrichtung aufbringen muss, dass das Zustechen des Stechmittels mit einem Ruck erfolgt, wenn sich die beiden Rastelemente des Gehäuses und des Schutzelements lösen und gleichzeitig ein merklicher Reiz durch die Störkörperchen auf das Gewebe ausgeübt wird.
- Die Aufgabe der Erfindung wird ferner mit einer Vorrichtung zur subkutanen Verabreichung eines Produkts gelöst, mit einem Gehäuse, einem von dem Gehäuse aufgenommenen Behältnis für das Produkt, einer mit dem Behältnis verbundenen und in Vorschubrichtung zeigenden Injektionsnadel, einem Schutzelement, wobei Behältnis und Schutzelement so mit dem Gehäuse verbunden sind, dass Injektionsnadel und Schutzelement relativ zueinander in Richtung der Nadellängsachse zwischen der Freigabeposition und der Nullposition hin und her verschiebbar sind, wobei die Injektionsnadel in der Freigabeposition über das Schutzelement für die subkutane Verabreichung ausreichend weit vorsteht und wobei die Injektionsnadel in der Nullposition über das Schutzelement nicht vorsteht und das Schutzelement an seinem in Vorschubrichtung weisenden Ende mindestens ein in Vorschubrichtung abstehendes Störkörperchen aufweist. Bei dem in dem Gehäuse aufgenommenen Behältnis handelt es sich in der Regel um eine Ampulle, wie sie für Injektionsgeräte verwendet wird. Das Produkt in der Ampulle können beispielsweise Wachstumshormone oder Insulin, usw. sein. Diese Vorrichtungen sind insbesondere Injektionspens oder andere Injektionsvorrichtungen.
- Ferner betrifft die Erfindung eine Stirnfläche, die an einer Vielzahl von Injektionsvorrichtungen, Injektionspens oder Stechvorrichtungen angebracht sein kann. Die Stirnfläche umfasst mindestens ein in etwa in eine Vorschubrichtung weisendes Störkörperchen und eine Durchtrittsöffnung, aus der das Stechmittel entlang seiner Stechmittellängsachse in die Vorschubrichtung austreten kann.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird für ein Verfahren eingesetzt, das ein schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels in ein Gewebe ermöglicht, bei der die Stirnfläche vor dem Zustechen des Stechmittels mit mindestens einem Störkörperchen auf das Gewebe aufgedrückt wird und während des aufgedrückten Zustands das Zustechen des Stechmittels in das Gewebe erfolgt.
- Anhand von Figuren und von Beispielen werden nachfolgend bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Die an den Ausführungsbeispielen offenbar werdenden Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche vorteilhaft weiter. Es zeigen:
-
1 Schnittdarstellung einer Injektionsvorrichtung in Nullposition -
2 Schnittdarstellung einer Injektionsvorrichtung in Freigabeposition und im eingestochenen Zustand -
3 eine isometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Injektionsvorrichtung. -
1 zeigt einen Injektionspen mit einem Gehäuse1 , in dem eine das Schutzelement bildende Schutzhülse3 relativ zu dem Gehäuse1 verschieblich aufgenommen ist. An dem einer Vorschubrichtung V entgegengesetztem Ende der Schutzhülse3 befindet sich der Anschlag11 . Der Anschlag11 wird gebildet aus einer oder mehreren Rastnasen, die umfangsseitig an der Schutzhülse3 ausgebildet sind. Der Anschlag11 weist an seiner in Vorschubrichtung V weisenden Seite eine in etwa zur Nadellängsachse A senkrechte Anschlagfläche, an der anderen Seite des Anschlags11 eine rampenähnliche Schräge13 auf. Die rampenähnliche Schräge13 dient zur Montage der Schutzhülse3 in dem Gehäuse1 . Die Anschlagfläche des Anschlags11 wirkt mit einem Vorsprung zusammen, der in dem Gehäuse1 gebildet ist, wodurch sich die Schutzhülse3 nur bis zu einer Nullposition aus dem Gehäuse1 heraus bewegen lässt. - Ferner befindet sich an der Schutzhülse
3 ein Rastelement12 , das in einer Nullposition der Schutzhülse3 in einem Gegenstück zu dem Rastelement12 in dem Gehäuse1 einrasten kann. Zum Lösen des Rastelementes12 muss die Schutzhülse3 mit einer Kraft beaufschlagt werden, die entgegen der Vorschubrichtung V wirkt. - Die Schutzhülse
3 besteht aus einem in etwa zylinderförmigen Mantel und einer Stirnfläche7 , wobei die Stirnfläche7 die in Vorschubrichtung V weisende Seite der Schutzhülse3 im Wesentlichen verschließt. Die Stirnfläche7 weist einen abgerundeten Querschnitt auf. Auf der Stirnfläche7 befinden sich mehrere Störkörperchen4 . Diese Störkörperchen4 sind gemäß1 noppenähnliche Gebilde, die in Richtung der Vorschubrichtung V von der Stirnfläche7 abragen. Mehrere Noppen4 sind mit verschiedenen Abständen zu der Nadellängsachse A angeordnet. Gemäß3 sind die Noppen Elemente ein oder mehrerer Teilkreise mit unterschiedlichen Durchmessern. Mehrere Noppen4 ragen absolut unterschiedlich weit in die Vorschubrichtung V, so dass mehrere Noppen4 unterschiedlich stark in das kutane Gewebe H drücken. Dies wird durch die runde Stirnfläche7 bewirkt. Der gleiche Effekt könnte erzielt werden durch eine in etwa senkrecht zur Nadellängsachse A verlaufende Stirnfläche7 , wobei dann mehrere der Noppen4 unterschiedliche inkrementale Längen in die Vorschubrichtung V aufweisen würden. Die in diesem Ausführungsbeispiel gezeigten Noppen4 sind an ihren in Vorschubrichtung V weisenden Enden abgerundet. - Die Stirnfläche
7 weist ferner eine Durchtrittsöffnung8 für die Nadel2 auf. Die Durchtrittsöffnung ist konzentrisch zur Nadel2 bzw. Nadellängsachse A angeordnet. - Auf der der Vorschubrichtung entgegengesetzten Seite sind an der Stirnfläche
7 Verstärkungselemente9 angebracht, die die Stabilität der Stirnfläche7 erhöhen. Ferner bildet die Verstärkung9 eine Auflagefläche für die Feder10 . Die Feder10 stützt sich mit ihrer anderen Seite auf einem in dem Gehäuse1 angeordneten Bauteil ab. Somit wird die Nadelschutzhülse3 in Richtung der Vorschubrichtung V gedrückt, um die Schutzhülse3 in ihre Nullposition gemäß1 zu halten und die Nadel2 zu verdecken. - In dem Gehäuse
1 ist eine Ampulle5 mit einem zu injizierenden Produkt6 aufgenommen. Die Ampulle5 ist entweder direkt in dem Gehäuse1 oder in einem weiteren Gehäuse, das in dem Gehäuse1 angeordnet ist, aufgenommen. In diesem Ausführungsbeispiel sind Gehäuse1 und die Ampulle5 relativ zueinander unverschieblich aufgenommen. Die Ampulle5 befindet sich in einem Ampullenträgergehäuse, das die Ampulle5 fest einschließt. Die Ampulle5 weist an ihrem Kopf ein Septum auf, das das Austreten des Produkts6 aus der Ampulle5 verhindert. Durch Aufschrauben eines Nadelträgers mit der Nadel2 wird mit dem entgegen der Vorschubrichtung V zeigenden Ende der Nadel2 das Septum der Ampulle5 durchstochen. Der Nadelträger der Nadel2 ist auf das Ampullengehäuse aufgeschraubt, könnte aber auch aufgesteckt bzw. direkt an der Ampulle5 angebracht werden. - Zur Injektion des Produktes
6 greift der Patient an dem Gehäuse an und bringt die erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung mit ihrer Stirnfläche7 und den darauf befindlichen Noppen4 in Anschlag mit dem kutanen Gewebe H. Zur Injektion muss der Verwender das Gehäuse1 in Richtung der Vorschubrichtung V schieben, wobei sich bei noch geringer Kraft das Rastelement12 der Schutzhülse3 von dem Gehäuse nicht löst. Deshalb muss der Verwender die Kraft in Richtung Vorschubrichtung V erhöhen, was zur Folge hat, dass sich die Noppen4 in das kutane Gewebe H hinein drücken. In dieser Ausführungsform drücken sich die Noppen4 , die näher an der Nadellängsachse A sitzen, stärker in das kutane Gewebe H hinein, als die Noppen4 , die auf einem Teilkreis mit größerem Durchmesser sitzen. Durch die Beaufschlagung der Nerven in dem kutanen Gewebe H mit einer Art Akupressur durch die Noppen4 wird das Schmerzempfinden in dem kutanen Gewebe H an der Einstichstelle im Bereich der Durchtrittsöffnung8 herabgesetzt. Wird nun die Kraft in Vorschubrichtung an dem Gehäuse1 weiter erhöht, so rastet das Rastelement12 aus und das Gehäuse1 führt mit der Ampulle5 und der Nadel2 die Zustechbewegung in die Vorschubrichtung mit einem Ruck aus. Die Nadel2 tritt somit durch die Durchtrittsöffnung8 der Schutzhülse3 hindurch und dringt in das kutane Gewebe H ein. Je nach Wahl der Nadellänge2 und/oder der Länge der Schutzhülse3 kann die Eindringtiefe in das kutane Gewebe H eingestellt werden. Gemäß2 hat die Nadel2 das kutane Gewebe H durchdrungen. Ebenso ist es vorstellbar, dass die Nadel nur bis zu einer gewissen Schicht des kutanen Gewebes H einsticht. - Die Nadelschutzhülse
3 befindet sich gemäß2 nun in der Freigabeposition und das zu verabreichende Produkt6 in der Ampulle5 kann durch die Nadel2 in oder durch das kutane Gewebe H injiziert werden. -
- 1
- Gehäuse
- 2
- Stechmittel, Injektionsnadel
- 3
- Schutzhülse
- 4
- Störkörperchen, Noppe
- 5
- Behältnis
- 6
- Produkt
- 7
- Stirnfläche
- 8
- Durchtrittsöffnung
- 9
- Verstärkungselement
- 10
- Feder
- 11
- Anschlag
- 12
- Rastelement
- 13
- rampenähnliche Schräge
- A
- Stechmittellängsachse, Nadellängsachse
- V
- Vorschubrichtung
- H
- kutanes Gewebe
Claims (20)
- Vorrichtung, die ein schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels (
2 ) in ein Gewebe (H) ermöglicht, mit a) einem Schutzelement (3 ), b) einem in Vorschubrichtung (V) zeigenden Stechmittel (2 ), c) wobei das Stechmittel (2 ) und das Schutzelement (3 ) relativ zueinander in Richtung einer Stechmittellängsachse (A) zwischen einer Freigabeposition und einer Nullposition hin und her verschiebbar sind, wobei das Stechmittel (2 ) in der Freigabeposition über das Schutzelement (3 ) vorsteht, um in das Gewebe (H) eindringen zu können und wobei das Stechmittel (2 ) in der Nullposition über das Schutzelement (3 ) nicht vorsteht, dadurch gekennzeichnet, dass d) das Schutzelement (3 ) an seinem in Vorschubrichtung (V) weisenden Ende mindestens ein in Vorschubrichtung (V) abstehendes Störkörperchen (4 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schutzhülse (
3 ) an dem in Vorschubrichtung (V) weisenden Ende eine sich zur Stechmittellängsachse (A) hin erstreckende Stirnfläche (7 ) gebildet ist, wobei die Stirnfläche (7 ) eine Durchtrittsöffnung (8 ) aufweist, durch die das Stechmittel (2 ) hindurchtreten kann, und das mindestens eine Störkörperchen (4 ) auf der Stirnfläche (7 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stirnfläche (
7 ) zu der Stechmittellängsachse (A) hin verjüngt. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Störkörperchen (
4 ) vorgesehen sind, die unterschiedliche Abstände zu der Stechmittellängsachse (A) aufweisen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Störkörperchen (
4 ) vorgesehen sind, die unterschiedliche Größen aufweisen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Störkörperchen (
4 ) vorgesehen sind, die unterschiedliche Formen aufweisen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Störkörperchen (
4 ) vorgesehen sind, die mit deren in Vorschubrichtung (V) weisenden Enden in Richtung der Stechmittellängsachse (A) beabstandet sein können. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der der Vorschubrichtung (V) entgegengesetzten Seite der Stirnfläche (
7 ) des Schutzelements (3 ) mindestens ein Verstärkungselement (9 ) gebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (
1 ) das Schutzelement (3 ) bewegbar lagert. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (
3 ) und das Gehäuse (1 ) zueinander verschieblich verbunden sind und das Stechmittel (2 ) relativ zu dem Gehäuse (1 ) feststeht, so dass das Stechmittel (2 ) zusammen mit dem Gehäuse (1 ) eine Zustechbewegung in Vorschubrichtung (V) ausführt. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (
10 ) die Schutzhülse (3 ) und das Gehäuse (1 ) gegen einen Anschlag (11 ) in die Nullposition drückt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Stechmittel (
2 ) und das Gehäuse (1 ) zueinander verschieblich verbunden sind und das Schutzelement (3 ) relativ zu dem Gehäuse (1 ) feststeht, so dass das Stechmittel (2 ) eine Zustechbewegung in Vorschubrichtung (V) ausführt. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (
3 ) und das Gehäuse (1 ) zusammen einteilig gebildet sind. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (
3 ) eine Schutzhülse (3 ) ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stechmittel (
2 ) eine Injektionsnadel (2 ) mit einer Nadellängsachse (A) ist. - Vorrichtung zur subkutanen Verabreichung eines Produkts (
6 ) mit a) einem Gehäuse (1 ), b) einem von dem Gehäuse (1 ) aufgenommenen Behältnis (5 ) für das Produkt (6 ), c) einer mit dem Behältnis (5 ) verbundenen und in Vorschubrichtung (V) zeigenden Injektionsnadel (2 ), d) einem Schutzelement (3 ), wobei Behältnis (5 ) und Schutzelement (3 ) so mit dem Gehäuse (1 ) verbunden sind, dass Injektionsnadel (2 ) und Schutzhülse (3 ) relativ zueinander in Richtung der Nadellängsachse (A) zwischen einer Freigabeposition und einer Nullposition hin und her verschiebbar sind, wobei die Injektionsnadel (2 ) in der Freigabeposition über das Schutzelement (3 ) für die subkutane Verabreichung ausreichend weit vorsteht und wobei die Injektionsnadel (2 ) in der Nullposition über die Schutzhülse (3 ) nicht vorsteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (3 ) an seinem in Vorschubrichtung (V) weisenden Ende mindestens ein in Vorschubrichtung (V) abstehendes Störkörperchen (4 ) aufweist. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens ein Merkmal der Ansprüche 2 bis 15 aufweist.
- Stirnfläche (
7 ) einer Stechvorrichtung, die zum Einstechen eines Stechmittels (2 ) in ein Gewebe (H) verwendet wird, die aufweist: a) mindestens ein in etwa in eine Vorschubrichtung (V) weisendes Störkörperchen (4 ) und b) eine Durchtrittsöffnung (8 ) aus der das Stechmittel (2 ) entlang seiner Stechmittellängsachse (A) in die Vorschubrichtung (V) austreten kann. - Stirnfläche (
7 ) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche (7 ) mindestens ein Merkmal der Ansprüche 3 bis 7 aufweist. - Verfahren, das ein schmerzreduziertes Eindringen eines Stechmittels (
2 ) in ein Gewebe (H) ermöglicht, mit einer Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Stirnfläche (7 ) vor einem Zustechen des Stechmittels (2 ) mit dem mindestens einen Störkörperchen (4 ) auf das Gewebe (H) aufgedrückt wird und während des aufgedrückten Zustands das Zustechen des Stechmittels (2 ) in das Gewebe (H) erfolgt.
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