-
Die
Erfindung betrifft eine Airbageinrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
-
Eine
derartige Airbageinrichtung umfasst einen zum Schutz eines Fahrzeuginsassen
mittels eines Gasgenerators aufblasbaren Gassack sowie ein Gehäuse, in
dem der Gassack als (gefaltetes) Gassackpaket – zusammen mit dem zugeordneten
Gasgenerator – angeordnet
ist und das eine Gehäuseöffnung aufweist,
durch die hindurch der Gassack sich beim Aufblasen entfalten kann,
wobei er aus dem Gehäuse
austritt und expandiert. Der Gehäuseöffnung ist
dabei eine flexible Schutzabdeckung zugeordnet, die das Gassackpaket
im Bereich der Gehäuseöffnung überdeckt
und die beim Aufblasen des Gassackes den expandierenden Gassack
zumindest während
eines ersten zeitlichen Abschnittes der Expansion seitlich flankiert.
-
Die
flexible Schutzabdeckung dient dabei zum einen zur definierten Positionierung
des (zusammengefalteten) Gassackpaketes innerhalb des Gehäuses vor
dem Aufblasen sowie weiterhin zur Steuerung der Entfaltung des Gassackes
beim Aufblasen und auch zum Vermeiden einer Beschädigung des Gassackes
während
der Expansion, etwa an einer Kante des Gehäuses, an Versteifungselementen,
Befestigungsmitteln oder dergleichen.
-
Eine
solche Airbageinrichtung eignet sich zum Beispiel zur Verwendung
als Beifahrer-Airbagmodul,
das hinter einer Instrumententafel eines Kraftfahrzeugs angeordnet
ist.
-
Durch
die Führung
des Gassackes beim Aufblasen mittels der zugeordneten Schutzabdeckung, die
den expandierenden Gassack flankiert, lässt sich eine gezielte Entfaltung
und Expansion des Gassackes entlang einer definierten Richtung auf
einen zu schützenden
Insassen (z. B. Beifahrer) sicherstellen, während (zumindest im Anfangsstadium
der Expansion) eine Ausdehnung entlang anderer Richtungen, die eine
Gefährdung
des zu schützenden
Insassen zur Folge haben könnte,
verhindert wird. Dies ist insbesondere im Fall sogenannter oop-Positionen
vorteilhaft, in denen sich der zu schützende Insasse außerhalb
der Normalposition („out
of position") sehr nahe
bei dem entsprechenden Airbagmodul befindet. Neben der definierten
Expansion des durch die flexible Schutzabdeckung flankierten Gassackes
ist hierbei von Bedeutung, dass mittels der Schutzabdeckung auch
die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Gassackes beim Aufblasen gesteuert
und begrenzt werden kann.
-
Eine
Airbageinrichtung der eingangs genannten Art ist aus der
DE 198 13 054 A1 bekannt. Bei
der bekannten Airbageinrichtung weist die Schutzabdeckung ein inneres
und ein äußeres Flächengebilde
auf, die rechtwinklig zueinander versetzt an jeweils einander gegenüberliegenden
Befestigungsstellen eines Gehäuses
der Airbageinrichtung festgelegt sind, wobei das innere Flächengebilde
die Gehäuseöffnung eben überdeckt
und mit einer zentralen Reißstelle
in Form einer ersten Reißlinie
versehen ist und das äußere Flächengebilde
an zu den Befestigungsstellen des inneren Flächengebildes rechtwinklig versetzten
Befestigungsstellen festgelegt ist, in einem zentralen Bereich eine
weitere Reißlinie
aufweist und in eine Zickzack-Faltung gelegt ist. Die Reißlinien
des ersten und zweiten Flächengebildes verlaufen
dabei rechtwinklig zueinander und sind in Expansionsrichtung des
Gassackes derart versetzt zueinander angeordnet, dass die Schutzabdeckung bei
der Expansion des Airbags schrittweise aufreißt.
-
Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Airbageinrichtung der
eingangs genannten Art weiter zu verbessern, und zwar insbesondere
hinsichtlich einer variablen, gezielten Steuerung der Entfaltung
des Gassackes mittels der flexiblen Schutzabdeckung.
-
Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Schaffung einer Airbageinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
-
Danach
wird die flexible Schutzabdeckung durch zwei flexible, flächige Schutzelemente
(z. B. in Form von Gewebelagen) gebildet, die an (entlang einer
definierten Richtung) einander gegenüberliegenden Befestigungsbereichen
des Gehäuses
an diesem festgelegt sind und die über mindestens eine auftrennbare
Verbindungslinie miteinander verbunden sind. Die flexible Schutzabdeckung
umgreift demnach das Gassackpaket im Wesentlichen U-artig.
-
Eine
auftrennbare Verbindungslinie der beiden flexiblen, flächigen Schutzelement
ist dabei dadurch charakterisiert, dass die Verbindungslinie (bei der
es sich beispielsweise um eine Reißnaht handeln kann) gegenüber den
beim Aufblasen des Gassackes auftretenden Belastungen (Druckkräften) weniger
widerstandsfähig
ist als das Material der Schutzelemente selbst. Dies bedeutet, dass
aufgrund der beim Aufblasen des Gassackes auf die flexible Schutzabdeckung
ausgeübten
Druckkräfte
bei Erreichen eines bestimmten Kraft- bzw. Druckniveaus die besagten
Verbindungslinien aufgetrennt bzw. -gerissen werden, nicht aber
die die Schutzabdeckung bildenden flächigen Schutzelemente zerstört werden.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung hat
den Vorteil, dass bei der Abstimmung des Öffnungsverhaltens der Schutzabdeckung
(durch Aufreißen
der Verbindungslinien) ein größerer Spielraum
im Hinblick auf die Erfüllung
bestimmter Anforderungen zur Steuerung der Entfaltung und Expansion
sowie zum Schutz des aufzublasenden Gassackes besteht.
-
Dies
gilt insbesondere dann, wenn sich sämtliche Verbindungslinien entlang
ein und derselben Richtung erstrecken, und zwar entlang einer Geraden,
die von einem Befestigungsbereich zum gegenüberliegenden Befestigungsbereich
des Gehäuses
verläuft.
Dies entspricht der Abspannrichtung der Schutzabdeckung zwischen
den beiden Befestigungsbereichen. Auftrennbare Verbindungslinien, die
entlang der Abspannrichtung der Schutzabdeckung (in Richtung von
einem Befestigungsbereich zum gegenüberliegenden Befestigungsbereich
des Gehäuses)
verlaufen, lassen sich flexibler an unterschiedliche Einsatzbedingungen
anpassen (steuern), da hier ein punktueller Kraftangriff bei Expansion
des Gassackes erfolgt.
-
Im
Ergebnis lässt
sich mit der erfindungsgemäßen Gestaltung
der flexiblen Schutzabdeckung der Airbageinrichtung erreichen, dass
sich die Expansion des aufzublasenden Gassackes (durch räumlich und
zeitlich definiertes Aufreißen
der Verbindungslinien der beiden, die flexible Schutzabdeckung bildenden
flächigen
Schutzelemente) gezielt steuern lässt, und zwar sowohl hinsichtlich
einer angestrebten, gleichmäßigen Ausdehnungsgeschwindigkeit
des Gassackes während
der Expansion als auch hinsichtlich einer Führung des expandierenden Gassackes
in bestimmte Raumrichtungen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eines der beiden Schutzelemente an einer Außenwand
des Gehäuses
der Airbageinrichtung festgelegt und das andere flächige Schutzelement
an einer gegenüberliegenden
Innenwand des Gehäuses festgelegt.
Demnach erfolgt also die Festlegung eines der beiden flächigen Schutzelemente
außerhalb des
Gehäuses
an einer Gehäuseaußenwand
und die Festlegung des anderen flächigen Schutzelementes innerhalb
des Gehäuses
an einer Gehäuseinnenwand.
-
In
beiden Fällen
können
zur Festlegung des jeweiligen flächigen
Schutzelementes an einer Gehäusewand
mit Vorteil Befestigungsmittel genutzt werden, die auch zur Fixierung
des Gassackes und/oder eines zugeordneten Gasgenerators im Gehäuse dienen.
Bei der hierfür
vorgesehenen Befestigungsanordnung kann es sich beispielsweise um eine
durch Schrauben betätigbare
Klemmanordnung handeln.
-
Die
beiden flächigen
Schutzelemente überlappen
einander in einem Abschnitt, der zwischen dem im Gehäuse aufgenommenen
Gassackpaket und der Gehäuseöffnung liegt,
durch die hindurch der Gassack beim Aufblasen expandieren kann.
In dem Überlappungsbereich
ist bevorzugt ein Abschnitt mindestens eines der beiden flächigen Schutzelemente
in Falten gelegt, und zwar insbesondere mittels einer Zickzack-Faltung.
-
Solche
Falten sind bevorzugt zumindest in dem Abschnitt eines flächigen Schutzelementes
vorgesehen, der im Überlappungsbereich
der beiden Schutzelemente durch den überlappenden Abschnitt des
anderen Schutzelementes von dem im Gehäuse angeordneten Gassackpaket
getrennt ist. Es können jedoch
auch beide Schutzelemente (im Überlappungsbereich)
in Falten gelegt sein. Die Anzahl der Falten in einem oder beiden
Schutzelementen ist dabei abhängig
von dem gewünschten
Expansionsverhalten des Gassackes, das durch die Faltung der Schutzabdeckung
mit bestimmt wird sowie abhängig von
der Umgebung der Airbageinrichtung, z. B. der Größe und geometrischen Gestalt
einer Instrumententafel, hinter der die Airbageinrichtung angeordnet ist.
-
In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung überdecken die beiden flächigen Schutzelemente
einander nicht nur im Bereich der Falten der Schutzabdeckung, sondern
auch in einem hieran anschließenden
Bereich und insbesondere entlang einer seitlichen Gehäusewand,
die winklig (insbesondere senkrecht) zu der Gehäuseöffnung verläuft, durch die hindurch der
Gassack beim Aufblasen expandiert.
-
Dabei
dienen erste, parallel zueinander verlaufende auftrennbare Verbindungslinien
zur Fixierung der Falten sowie zur Verbindung der beiden flächigen Schutzelemente
im Bereich der Falten; und es können
zweite, sich entlang derselben Richtung erstreckende Verbindungslinien
zur Verbindung der beiden flächigen
Schutzelemente in einem dem gefalteten Abschnitt benachbarten Abschnitt
vorgesehen sein. Die Verbindungslinien verlaufen dabei jeweils senkrecht
zu den Falten entlang einer Richtung von dem einen Befestigungsbereich
zum gegenüberliegenden
Befestigungsbereich jeweils eines der beiden Schutzelemente am Gehäuse.
-
Die
durch die beiden flächigen
Schutzelemente gebildete flexible Schutzabdeckung ist bevorzugt
derart gespannt, dass sie das Gassackpaket in einer definierten
Position innerhalb des Gehäuses der
Airbageinrichtung hält.
-
Nach
Zündung
des Gasgenerators, also zu Beginn des Aufblasens und der Ausdehnung
des Gassackes, reißen
zuerst die im Bereich der Falten der Schutzabdeckung verlaufenden
Verbindungslinien in Folge des bei Expansion des Gassackes ausgeübten Druckes,
wodurch sich die Falten der Schutzabdeckung entfalten und eine weitere
Expansion des Gassackes ermöglicht
wird. Hierbei ist der Gassack – jedenfalls
in den Abschnitten, die durch die Gehäuseöffnung hindurch aus dem Gehäuse hinausragen – von der
Schutzabdeckung U-artig umgeben. Diese flankiert den Gassack insbesondere
seitlich (mit den beiden Schenkeln der U-förmigen Anordnung), so dass
sich dieser zunächst
nur entlang einer Richtung, welche im Wesentlichen senkrecht zu der
Fläche
der Gehäuseöffnung verläuft, sowie
entlang einer Richtung, die durch den Zwischenraum zwischen den
Schenkeln der U-förmigen
Anordnung hindurch führt,
frei entfalten kann. Die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Gassackes
wird dabei bestimmt durch den Zeitpunkt, zu dem das Aufreißen der
Verbindungslinien im Bereich der Falten der Schutzabdeckung beginnt,
und die Geschwindigkeit, mit der die Verbindungslinien aufreißen, sowie
durch die Größe und Anzahl
der Falten der Schutzabdeckung.
-
Die
U-förmige,
flexible Schutzabdeckung ist dabei derart angeordnet, dass deren
beide Schenkel im Frühen
Stadium der Expansion gerade eine direkte Entfaltung und Ausdehnung
des Gassackes in Richtung auf den zu schützenden Insassen verhindern.
-
Wenn
in einem weiter fortgeschrittenen Stadium der Expansion des Gassackes
der auf die Schutzabdeckung ausgeübte Druck einen bestimmten
Wert überschreitet,
reißen
auch die übrigen,
außerhalb
der Falten der Schutzabdeckung liegenden Verbindungslinien, so dass
die Schutzabdeckung nun in zwei separate Lappen – gebildet durch jeweils ein
flächiges
Schutzelement – unterteilt
ist. Der Gassack kann sich nunmehr allseitig entfalten, wobei aufgrund
der Geometrie des Gassackes, der Abstützung des Gassackes an Teilen
des Fahrzeuginnenraums sowie der Strömungsrichtung der aus dem Gasgenerator
strömenden
Gase die Entfaltung hauptsächlich in
Richtung auf den zu schützenden
Insassen erfolgt. Die beiden Schutzelemente legen sich dabei vor
angrenzende Bereiche des Kraftfahrzeugs, z. B. einer Instrumententafel,
und verhindern so eine Beschädigung
des Gassackes bei der Expansion.
-
Die
vorstehend geschilderte Steuerung der Expansion des Gassackes wird
insbesondere bestimmt durch den räumlichen und zeitlichen Ablauf beim
Aufreißen
der Verbindungslinien der Schutzabdeckung sowie durch das Entfalten
der Schutzabdeckung. Dies wird wiederum maßgeblich beeinflusst durch
die Gestaltung der Verbindungslinien. Sind diese als Reißnähte ausgebildet,
so sind bestimmende Faktoren z. B. die Fadenstärke, die Art der Nähte sowie
die Stichlänge.
Weiterhin spielt die Größe und Anzahl
der Falten der Schutzabdeckung eine wichtige Rolle.
-
Das
spätere
Aufreißen
der zweiten Verbindungslinien wird dadurch unterstützt, dass
die beiden flächigen
Schutzelemente bevorzugt im Bereich einer seitlichen Wand des Gehäuses überlappen,
so dass sich also zumindest eines der beiden flächigen Schutzelemente entlang
zweier einander gegenüberliegender
seitlichen Wände
des Gehäuses
erstreckt, wobei an einem der beiden seitlichen Wände der
Befestigungsbereich für
das entsprechende Schutzelement vorgesehen ist. Dieses wird in Folge
des beim Aufblasen des Gassackes auftretenden Druckes gegen die
Innenseite der gegenüberliegenden
seitlichen Wand des Gehäuses
gedrückt,
die mit dem Befestigungsbereich für das andere flächige Schutzelement
versehen ist. Die hierbei wirkenden Klemmkräfte können bei entsprechender Gestaltung
des Gehäuses
so groß sein,
dass sich eine zusätzliche
Verbindung der beiden flächigen
Schutzelemente über zweite
Verbindungslinien erübrigt.
-
Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren deutlich werden.
-
Es
zeigen:
-
1 einen
Querschnitt durch ein in einer Instrumententafelumgebung angeordnetes
Beifahrerairbagmodul mit einem Gehäuse, in dem ein Gassackpaket
angeordnet ist und das eine durch eine zweiteilige, flexible Schutzabdeckung
verschlossene Gehäuseöffnung aufweist,
durch die hindurch das Gassackpaket beim Aufblasen mittels eines
Gasgenerators expandieren kann;
-
2 eine
Draufsicht auf die Schutzabdeckung des Airbagmoduls aus 1 in
ausgebreiteter Lage;
-
3 das
Airbagmodul aus 1 in einem ersten Stadium der
Expansion des Gassackes beim Aufblasen durch einen Gasgenerator;
-
4 das
Airbagmodul aus 1 in einem zweiten, späteren Stadium
der Expansion des Gassackes.
-
1 zeigt
eine Airbageinrichtung für
ein Kraftfahrzeug in Form eines Airbagmoduls, das hinter einer Armaturen-
bzw. Instrumententafel 1 eines Kraftfahrzeugs angeordnet
ist.
-
Das
Airbagmodul umfasst ein Gehäuse 1,
in dem ein zum Schutz eines Fahrzeuginsassen (Beifahrers) aufblasbarer
Gassack 2 sowie ein Gasgenerator G zum Aufblasen des Gassackes
angeordnet sind. Der Gassack 2 ist dabei als (zusammengefaltetes
und/oder zusammengerafftes) Gassackpaket in dem Gehäuse 2 verstaut.
-
Zur
Fixierung des Gassackes 2 sowie des Gasgenerators G innerhalb
des Gehäuses 1 ist
eine Klemmeinrichtung 3 vorgesehen, deren Klemmelemente
den Gasgenerator G umschließen.
Zur Einwirkung auf die Klemmelemente der Klemmeinrichtung 3 dienen
Gewindebolzen 31, 32, welche in bekannter Weise
Durchgangslöcher
im Bereich des Einblasmundes 20 des Gassackes 2 durchgreifen
und hierdurch gleichzeitig den Gassack innerhalb des Gehäuses 1 fixieren.
-
Das
Gehäuse 1 ist
hinter der Instrumententafel 1 zwischen Baugruppen B des
entsprechenden Kraftfahrzeugs aufgenommen und umfasst eine gekrümmte, eine
Einbuchtung bildende Bodenfläche 10,
in die der Gasgenerator G und die Klemmeinrichtung 3 hineinragen,
sowie einander gegenüberliegende,
durch Verbindungswände
miteinander verbundene seitliche Wände 11, 12,
die mit (als Befestigungsbereiche dienenden) abgewinkelten Abschnitten 11a, 12a in
die gekrümmte
Bodenfläche 10 des Gehäuses 1 übergehen.
Die der Bodenfläche 10 abgewandten
Enden der seitlichen Wände 11, 12 sowie deren,
in der Schnittdarstellung gemäß 1 nicht erkennbare
Verbindungswände
definieren eine Gehäuseöffnung 15,
durch die hindurch der Gassack 2 beim Aufblasen mittels
des Gasgenerators G austreten kann, wobei er sich entfaltet und
expandiert.
-
Die Öffnung 15 des
Gehäuses 1 wird
dabei zum einen durch eine klappbare Abdeckung A der Instrumententafel 1 überdeckt,
die senkrecht zu der Grundfläche
der Gehäuseöffnung 15 von
dieser beabstandet ist. Ferner ist die Gehäuseöffnung 15 unmittelbar
an den freien Enden der seitlichen Wände 11, 12 des
Gehäuses 1 überdeckt
von einer flexiblen Schutzabdeckung 4, die durch zwei flexible,
flächige Schutzelemente 40, 45 gebildet
wird, welche im Ausführungsbeispiel
als Gewebelagen ausgestaltet sind. Es kann sich hierbei aber auch
um andere hinreichend flexible, flächige Elemente handeln, wie
z. B. um Folien aus Kunststoff oder reißfestem Papier.
-
Die
beiden Gewebelagen 40, 45 sind an jeweils einer
der einander gegenüberliegenden
seitlichen Wände 11, 12 des
Gehäuses 1 am
jeweiligen abgewinkelten Abschnitt 11a, 12a, befestigt,
der somit einen Befestigungsbereich für die jeweilige Gewebelage 40, 45 bildet.
Die Gewebelagen 40, 45 sind hierzu gemäß der Draufsicht
auf die ausgebreitete Schutzabdeckung 4 aus 2 in
einem als Befestigungsabschnitt dienenden Endabschnitt 41a, 46a jeweils
mit Befestigungslöchern 400 bzw. 450 versehen,
die von den mit der Klemmeinrichtung 3 zusammenwirkenden
Gewindebolzen 31 bzw. 32 durchgriffen werden.
-
Dabei
ist die erste Gewebelage 40 mit ihrem mit den Befestigungslöchern 400 versehenen
Befestigungsabschnitt 41a an der Außenseite des abgewinkelten Abschnittes 11a (Befestigungsbereich)
der entsprechenden (ersten) seitlichen Wand 11 des Gehäuses 1 festgelegt.
Als Befestigungsbereich des Gehäuses 1 dient
somit im Fall der ersten Gewebelage 40 eine Außenwand
des Gehäuses
und die erste Gewebelage 40 erstreckt sich mit ihrem mit
den Befestigungsöffnungen 400 versehenen
Befestigungsabschnitt 41a sowie einem daran anschließenden Abschnitt 41 entlang
der Außenseite
der ersten seitlichen Wand 11 des Gehäuses 1.
-
Hieran
schließen
sich drei weitere Abschnitte 42, 43, 44 der
ersten Gewebelage 40 an, die die Öffnung 15 des Gehäuses 1 überdecken
und von denen der mittlere Abschnitt 43 in Falten (Zickzack-Falten) gelegt
ist. Mit einem dem Befestigungsabschnitt 41a abgewandten
Endabschnitt 44a erstreckt sich die erste Gewebelage 40 schließlich entlang
der (dem Befestigungsabschnitt 41a des ersten flächigen Schutzelementes 40 gegenüberliegenden)
zweiten seitlichen Wand 12 des Gehäuses 1, und zwar auf deren
Innenseite.
-
Die
zweite Gewebelage 45 ist mit ihrem mit Befestigungslöchern 450 versehenen
Befestigungsabschnitt 46a an dem abgewinkelten Befestigungsbereich 12a der
zweiten seitlichen Wand 12 des Gehäuses 1 festgelegt,
und erstreckt sich dabei mit ihrem Befestigungsabschnitt 46a sowie
dem daran anschließenden
Abschnitt 46 jeweils entlang der inneren Seite jener seitlichen
Wand 12, 12a; sie befindet sich also mit ihrem
Befestigungsabschnitt 46a und ihrem daran anschließenden Abschnitt 46 innerhalb des
Gehäuses 1.
Ein hieran anschließender
weiterer Abschnitt 47 der zweiten Gewebelage 45 überdeckt teilweise
die Öffnung 15 des
Gehäuses 1 und übergreift
dabei einerseits einen Abschnitt 44 der ersten Gewebelage 40 und
untergreift andererseits den in Falten gelegten Abschnitt 43 der
ersten Gewebelage 40.
-
In 2 ist
erkennbar, dass sich die beiden Gewebelagen 40, 45 einander
in einem Überlappungsbereich Ü überlappen,
in dem sich auftrennbare Verbindungslinien 5, 6 erstrecken.
Dabei sind die Falten der ersten Gewebelage durch längserstreckte Verbindungslinien 5 in
Form von Reißnähten fixiert, mit
denen gleichzeitig die beiden Gewebelagen 40, 45 im
Bereich des gefalteten Abschnittes 43 der ersten Gewebelage 40 miteinander
verbunden sind, und zwar genauer durch Verbindung jenes Abschnittes 43 mit
dem die Falten untergreifenden Abschnitt 48 der zweiten
Gewebelage 45. Ferner sind die beiden Gewebelagen 40, 45 in
ihrem jeweils entlang der Oberfläche
der Gehäuseöffnung 15 an
die Falten angrenzenden Abschnitt 44, 47 über zweite
Verbindungslinien 6 in Form von Reißnähten miteinander verbunden.
-
In 1 sind
die beiden Gewebelagen 40, 45 der flexiblen Schutzabdeckung 4 der Übersichtlichkeit
halber ohne die aufreißbaren
Verbindungslinien 5, 6 zwischen den Gewebelagen 40, 45 dargestellt.
-
Die
ersten und zweiten aufreißbaren
Verbindungslinien 5, 6 in Form von Reißnähten sind
dadurch charakterisiert, dass sie sich durch die bei einer Expansion
des Gassackes 2 auf die Schutzabdeckung 4 wirkende
Druckkraft eher aufreißen
lassen als dass es zu einer Zerstörung der Gewebelagen 40, 45 kommt.
Der Begriff „aufreißbare" Verbindungslinien
ist also so zu verstehen, dass unter Krafteinwirkung auf die Schutzabdeckung 4 beim
Aufblasen des Gassackes 2 die Verbindungslinien 5, 6 aufreißen.
-
Die
aufreißbaren
Verbindungslinien 5, 6 müssen dabei nicht zwingend durch
Reißnähte gebildet
werden. Auch andere Verbindungsmittel, wie z. B. Klebepunkte, sind
denkbar, solange gewährbar
ist, dass die Verbindung zwischen den beiden Gewebelagen 40, 45 bei
Expansion des Gassackes 2 entlang der entsprechenden Verbindungslinien 5, 6 auftrennbar
ist, also die beiden Gewebelagen 40, 45 entlang der
Verbindungslinien 5, 6 auseinandergerissen werden.
-
Anhand 2 ist
erkennbar, dass sämtliche aufreißbare Verbindungslinien 5, 6 in
Form von Reißnähten jeweils
parallel zu einer Richtung R (vergleiche auch 1)
verlaufen, die sich entlang einer Geraden zwischen den einander
gegenüberliegenden Befestigungsbereichen 11a, 12a des
Gehäuses 1 bzw.
zwischen den einander gegenüberliegenden Befestigungslöchern 400, 450 der
beiden Gewebelagen 40, 45 erstreckt.
-
Anhand 1 wird
deutlich, dass der zu einem Paket zusammengefaltete bzw. zusammengeraffte
Gassack 2 nach außen
gegen den dem Befestigungsabschnitt 41a abgewandten Endabschnitt 44a der
ersten Gewebelage 40 drückt.
Sofern diese Druckkräfte,
die beim Aufblasen des Gassackes 2 durch den Gasgenerator
G noch erhöht
werden, groß genug
sind, um den besagten Endabschnitt 44a der ersten Gewebelage 40 neben
der zugeordneten zweiten seitlichen Wand 12 des Gehäuses 1 zu
halten, kann auf die zweiten Reißnähte 6 gegebenenfalls
verzichtet werden.
-
In
jedem Fall kann in einer bevorzugten Ausführung der Airbageinrichtung
sichergestellt werden, dass die den (zusammengefalteten bzw. zusammengerafften)
Gassack im Wesentlichen U-förmig
umgreifende Schutzabdeckung 4 eine definierte Positionierung
des ein Gassackpaket bildenden Gassackes 2 im Gehäuse 1 gewährleistet, insbesondere
ein Herausrutschen von Teilen des Gassackpaketes durch die Gehäuseöffnung 15 hindurch
verhindert. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist die gestreckte Länge der
Schutzabdeckung 4 entlang deren Abspannrichtung R zwischen
den Befestigungsöffnungen 400, 450 so
zu dimensionieren, dass der zu einem Paket zusammengefaltete bzw.
zusammengeraffte Gassack 2 im Gehäuse 1 definiert positioniert
und fixiert ist.
-
Wird
das anhand der 1 und 2 dargestellte
Airbagmodul in einem Crash-Fall durch Zündung des Gasgenerators G ausgelöst, so wird der
Gassack 2 mit Gas befüllt,
wodurch er sich entfaltet und expandiert. Hierbei drückt der
Gassack 2 mit seiner Hülle
mit zunehmender Kraft gegen die Schutzabdeckung 4. Deren
auftrennbare Verbindungslinien 5, 6 (im Ausführungsbeispiel
in Form von Reißnähten) sind
so dimensioniert, dass zunächst die
ersten, im Bereich der Falten der ersten Gewebelage 40 vorgesehenen
Verbindungslinien 5 aufreißen. Hierdurch entfaltet sich
der entsprechende Abschnitt 43 der Schutzabdeckung 4,
deren beide Gewebelagen 40, 45 aber nach wie vor über die
zweiten Verbindungslinien 6 miteinander verbunden sind.
-
D.
h., die Schutzabdeckung 4 bzw. deren beide miteinander
verbundene Gewebelagen 40, 45 umgeben nach wie
vor zumindest den sich aus dem Gehäuse 1 heraus entfaltenden
Teil des Gassackes 2 U-artig, vergleiche 3.
Durch die seitliche Flankierung des Gassackes 2 mit entsprechenden
Abschnitten 42, 44, 47, 48 der
beiden Gewebelagen 40, 45 der Schutzabdeckung 4 (welche
die Schenkel der U-förmigen
Schutzabdeckung bilden) wird der Gassack 2 beim Aufblasen
und Expandieren definiert geführt,
so dass er sich im Wesentlichen entlang einer Hauptentfaltungsrichtung
H senkrecht zur Fläche
der Gehäuseöffnung 15 entfaltet
sowie zusätzlich
durch den Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln der U-förmigen Anordnung
(gebildet durch die beiden noch über
die zweiten auftrennbaren Verbindungslinien 6 miteinander
verbunden Gewebelagen 40, 45) hindurch. Dies entspricht
im Ausführungsbeispiel
jeweils einer Richtung senkrecht zur Fahrzeuglängsachse L eines mit der Instrumententafel 1 und
dem zugehörigen
Airbagmodul (Beifahrer-Airbagmodul) ausgerüsteten Kraftfahrzeugs. Eine
substanzielle Expansion des Gassackes in Fahrzeuglängsrichtung
L, und damit in Richtung auf die Brust des zu schützenden
Insassen, wird in diesem Stadium durch die Schutzabdeckung 4 noch
verhindert.
-
Die
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gassackes 2 wird dabei
bestimmt und begrenzt (und auch vergleichmäßigt) durch das Aufreißen der
ersten Verbindungslinien 5 in Form von Reißnähten sowie
durch das anschließende
Entfalten des entsprechenden Abschnittes 43 der Schutzabdeckung 4.
-
Bei
der Expansion des Gassackes 2 entlang der Hauptentfaltungsrichtung
H senkrecht zur Ebene der Gehäuseöffnung 15 drückt der
Gassack 2 gegen die klappbare Abdeckung A der Instrumententafel 1, wobei
diese gemäß 3 aufgeklappt
wird, so dass der Gassack 2 aus dem Bereich hinter der
Instrumententafel 1 zum Schutz eines Fahrzeuginsassen (eines
Beifahrers des entsprechenden Kraftfahrzeugs) in den Raum vor der
Instrumententafel gelangt. Der Gassack 2 ist dabei zunächst noch,
wie oben beschrieben, im Wesentlichen U-förmig von der Schutzabdeckung 4 umgeben,
so dass er sich – wegen
der seitlichen Flankierung durch die Schutzabdeckung 4 – nur entlang
der Hauptentfaltungsrichtung H senkrecht zur Fläche der Gehäuseöffnung 15 frei entfaltet und
sich zudem begrenzt durch Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln
der flexiblen Schutzabdeckung 4 hindurch ausdehnt.
-
Durch
die gezielte Führung
des Gassackes 2 bei der Entfaltung sowie durch die Steuerung
der Ausdehnungsgeschwindigkeit des Gassackes 2 kann insbesondere
das Verletzungsrisiko für
Fahrzeuginsassen reduziert werden, die sich beim Auslösen des
Airbagmoduls außerhalb
ihrer Normalposition sehr dicht bei dem Airbagmodul befinden, etwa
im Fall eines in Richtung auf die Instrumententafel 1 vorgebeugten
Beifahrers.
-
Bei
der weiteren Expansion des Gassackes 2 und dem Übergang
zu dem in 4 dargestellten fortgeschrittenen
Stadium der Entfaltung des Gassackes 2 reißen auch
die zweiten Verbindungslinien 6, sobald der auf die Schutzabdeckung 4 ausgeübte Druck
einen bestimmten, von der Art der Verbindungslinien abhängigen,
Druck überstiegen
hat. Die beiden Gewebelagen 40, 45 der Schutzabdeckung 4 sind
dann nicht mehr miteinander verbunden, sondern bilden zwei separate
Gewebelappen, die sich vor die jeweils angrenzenden Bereiche der
Instrumententafel 1 legen und hierdurch eine Beschädigung des
Gassackes 2, etwa an den Kanten der Gehäuseöffnung 15, verhindern.
-
Der
Gassack 2 kann sich nunmehr allseitig, also auch entlang
einer Querrichtung Q senkrecht zur Hauptentfaltungsrichtung H und
parallel zur Fahrzeuglängsachse
entfalten, die auf den zu schützenden
Insassen weist, wobei die Geometrie des Gassackes 2 sowie
eventuell im Gassack 2 vorgesehene Fangbänder und
die Strömungsrichtung
der aus dem Gasgenerator G in den Gassack 2 eingeleiteten Gase
sowie auch eine Interaktion des Gassackes 2 mit Teilen
des Fahrzeuginnenraums und/oder einem Fahrzeuginsassen die weitere
Ausdehnung des Gassackes 2 mitbestimmen. So wird vorliegend
die Ausbreitungsrichtung des Gassackes 2 auch dadurch wesentlich
mit beeinflusst, dass die im Zustand gemäß 3 noch verbliebene Überlappung
der beiden Gewebelagen 40, 45 der flexiblen Schutzabdeckung 4 in
einem dem zu schützenden
Fahrzeuginsassen zugewandten Bereich – definiert durch zwei Abschnitte 44, 47 der
beiden Gewebelagen 40, 45 – aufgehoben wird, wie anhand
des Überganges
von 3 zu 4 erkennbar, und dass ich der
Gassack 2 auf seiner dem zu schützenden Insassen abgewandten
Seite an der aufgeklappten Abdeckung A der Instrumententafel 1 abstützt.
-
Die
geschilderte Abfolge des Aufreißens
der ersten und zweiten Verbindungslinien 5, 6 in
Form von Reißnähten wird
gesteuert durch die Anzahl der Reißnähte sowie durch die Dimensionierung
der Aufreißkraft,
welche wiederum durch die Art der Naht, die Stärke der verwendeten Fäden sowie
die Stichlänge
beeinflusst wird.
-
Das
spätere
Aufreißen
der zweiten Verbindungslinie 6 wird hierbei dadurch unterstützt, dass die
erste Gewebelage 40 bis zu der ihrem Befestigungsbereich 11a gegenüberliegenden
zweiten seitlichen Wand 12 des Gehäuses 1 verläuft und
sich parallel zu dieser erstreckt. Hierdurch wird in Folge des vom
Gassack 2 gegen die Innenseite der besagten zweiten seitlichen
Wand 12 ausgeübten
Druckes die erste Gewebelage 40 auch an ihrem dem Befestigungsabschnitt 41a gegenüberliegenden
Endabschnitt 44a fixiert (festgeklemmt). Die erste Gewebelage 40 der
Schutzabdeckung 4 ist somit zwischen den beiden seitlichen
Wänden 11, 12 des
Gehäuses 1 verspannt.
-
Die
erfindungsgemäße Airbageinrichtung wurde
vorliegend am bevorzugten Ausführungsbeispiel
eines Beifahrer-Airbagmoduls beschrieben. Sie lässt sich jedoch in entsprechender
Weise bei anderen Airbagmodulen, wie z. B. Fahrer-, Seiten- und Kopfairbagmodulen
realisieren.