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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von gefüllten, verschlossenen
Schlauchbeutelpackungen aus einem gefüllten Schlauch, wobei der gefüllte Schlauch
zur Bildung der Enden jeweils zweier aufeinander folgender Schlauchbeutelpackungen
gerafft wird und der geraffte Bereich des Schlauchs mit zwei voneinander
beabstandeten Clips umschlingend verschlossen wird, wobei zwei Paare
Rafferbleche von gegenüberliegenden
Seiten senkrecht zur Richtung des Schlauchs verschiebbar sind.
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In
EP 0 685 397 C1 wird
eine Vorrichtung zum Herstellen von gefülllten, verschlossenen Schlauchbeutelpackungen
aus einem gefüllten Schlauch
beschrieben, bei welcher an zwei benachbarten Stellen des gefüllten Schlauches
jeweils ein Paar Rafferbleche den Schlauch raffen und zwischen Rafferblechen
zwei Clips um den gerafften Teil des Rafferbleches herumgebogen
werden. Danach wird der geraffte Schlauch zwischen den Clips durchschnitten,
so dass zwei verschlossene Enden der Schlauchbeutelpackungen entstehen.
Die Rafferbleche werden dabei linear in entsprechenden Schienen geführt und
derart angetrieben, dass sich jeweils ein den zu raffenden Schlauch
umschließendes
Paar Rafferbleche in entgegengesetzter Richtung zur Vollführung einer
Schließbewegung
aufeinander zubewegt und sich später
wieder öffnet.
Bei der Vorrichtung nach
EP
0 685 397 C1 erfolgt der Antrieb der einzelnen beweglichen
Teile durch verschiedene Pneumatikzylinder.
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Bei
einer ansonsten ähnlichen
Vorrichtung gemäß
EP 1 037 803 B1 werden
die beweglichen Teile mit verschiedenen Kurvenscheiben von einer
gemeinsamen Antriebswelle angetrieben.
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Nach
dem Verschließen
mit den bekannten Vorrichtungen kann es vorkommen, dass eine geringe
Menge des Füllguts
in den aus dem Clip herausragenden Enden des gerafften Rafferblechs
verbleibt. Im Falle von Lebensmitteln sind diese dann den Umwelteinflüssen ausgesetzt
und können
beispielsweise von Bakterien angegriffen werden. Es ist daher bekanntgeworden,
die Rafferbleche nach dem Raffen des Schlauchs auseinanderzuführen, so
dass vor dem Verschließen
das in dem gerafften Teil des Schlauchs befindliche Füllgut aus
dem gerafften Teil herausgedrückt
wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, diese Funktion auch bei den obengenannten
bekannten Vorrichtungen zu realisieren.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass mindestens ein Paar der Rafferbleche in Längsrichtung des Schlauchs verschiebbar mit
Führungsblechen
verbunden ist, wobei die senkrechte Verschiebung von den Führungsblechen
auf das jeweilige Rafferblech übertragen
wird und wobei ein Antrieb derart ausgelegt ist, dass das mindestens eine
Paar Rafferbleche bei einer Bewegung gegen den zu raffenden Bereich
des Schlauchs sich nahe am anderen Paar der Rafferbleche befindet,
sich in einer Schließstellung
von dem anderen Paar bis in eine Spreizstellung wegbewegt und nach
Verschließen
des Schlauchbeutels eine Öffnungsbewegung vollführt und
dass an einem der Führungsbleche
eine Vorrichtung zum Schneiden und Biegen des für die Clips vorgesehenen Drahts
und zum Transport der gebogenen Clips zum gerafften Bereich des Schlauchs
vorgesehen ist und dass das diesem Führungsblech zugeordnete Rafferblech
bei der Spreizstellung im wesentlichen mit dem Führungsblech fluchtet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
verbindet die Vorteile der bekannten Vorrichtungen, nämlich insbesondere
die hohe Taktfolge und die hohen Formkräfte beim Verschließen der
Schlauchbeutelpackungen mit den Clips, mit einem weitgehend vollständigen Entfernen
des Füllgutes
aus den gerafften Schlauchenden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ein Paar der Rafferbleche in Längsrichtung des Schlauchs verschiebbar mit
Führungsblechen
verbunden, wobei dasjenige Führungsblech,
an dem die Vorrichtung zum Schneiden, Biegen und Transport vorgesehen
ist, wie die entsprechenden Teile des gegenüberliegenden Rafferbleches
ausgeführt
ist. Je nach Anwendungsfall im Einzelnen kann es günstiger
sein, den Spreizvorgang gegen die oder mit der Bewegungsrichtung
der Schlauchbeutelpackungen durchzuführen. Mit dieser Ausgestaltung
kann eine Maschine leicht durch Umdrehen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
an die jeweils günstigere
Richtung angepasst werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass das mindestens eine Paar Rafferbleche
in Schienen gelagert ist, die Nuten zur verschiebbaren Lagerung
der Rafferbleche aufweisen und die mit Hilfe von sich auf den Führungsblechen
in Richtung des Schlauchs erstreckenden Führungsbolzen in Richtung des
Schlauchs beweglich gelagert sind. Diese Ausführungsform ermöglicht eine
gute Übertragung
der Schließkräfte von
den Führungsblechen
auf die Rafferbleche und eine sichere Führung der Rafferbleche beim
Spreizen.
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Ein
vorteilhafter Antrieb der längsverschieblichen
Rafferbleche bei einem Antrieb gemäß
EP 1 037 803 B1 besteht
gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung darin, dass die Schienen mindestens
eine sich in senkrechter Verschiebungsrichtung erstreckende Andruck-Schiene
aufweisen, welche mit einem sich in Spreizrichtung beweglichen Hebel,
der von einer auf einer Antriebswelle angeordneten Kurvenscheibe
bewegbar ist, in Wirkverbindung steht. Diese Wirkverbindung kann
in vorteilhafter Weise dadurch erzielt werden, dass der Hebel zwei
auf gegenüberliegenden
Seiten der Andruck-Schiene abrollende Rollen aufweist.
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Um
ein Verkanten des Trägers
zu vermeiden, kann bei dieser Weiterbildung vorgesehen sein, dass
zwei Andruck-Schienen und zwei Hebel parallel vorgesehen sind.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
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1 Teile eines bereits gefüllten Schlauchs und
Rafferbleche in einer ersten Bewegungsphase und
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2 in einer zweiten Bewegungsphase,
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3 die zur Erläuterung
der Erfindung erforderlichen Teile eines ersten Ausführungsbeispiels in
mehreren Bewegungsphasen und
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel
in mehreren Bewegungsphasen.
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1 zeigt einen Schlauch,
der mit einem Füllgut,
beispielsweise Wurstbrät,
gefüllt
und durch Raffung in zwei Teile 1, 2 geteilt ist.
Dazu wurden zwei Paare Rafferbleche 3, 4; 5; 6 jeweils
gegeneinander verschoben. In den 1 und 2 sind die Rafferbleche geschnitten
dargestellt. Deren Form, insbesondere der V-förmige Ausschnitt; ist in 4 erkennbar.
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In
der in 1 dargestellten
Bewegungsphase sind die Rafferbleche des einen Paares soweit wie
möglich
an diejenigen des anderen Paares herangefahren, so dass das Füllgut zunächst in
der Mitte des zu raffenden Bereichs des Schlauchs in die nicht gerafften
Bereiche des Schlauchs 1, 2 gepresst wird. Nachdem
dies erfolgt ist, wird das eine Paar Rafferbleche 3, 4 in
Längsrichtung
des Schlauchs 1, 2 bewegt (Spreizstellung gemäß 2), so dass sich der geraffte
Bereich des Schlauchs 1, 2 verlängert, wobei das
in dem gerafften Bereich befindliche Füllgut in die nicht gerafften
Bereiche des Schlauchs gepresst wird. Darauf werden von in den Figuren
nicht dargestellten Werkzeugen Clips 7, 8 zugeführt und
um den gerafften Bereich herumgebogen. Schließlich wird der geraffte Bereich
mit einem Messer 9 aufgeschnitten.
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Für die meisten
Anwendungen genügt
es, wenn eines der Rafferblech-Paare in Längsrichtung des Schlauchs beweglich
ausgeführt
ist. Dabei kann es je nach gewünschter
Dynamik beim Füllen
und Verschließen
der Schlauchbeutelpackungen günstiger
sein, die Spreizbewegung entgegen der Transportrichtung des Schlauchs
oder mit der Transportrichtung des Schlauchs auszuführen.
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Die
Rafferbleche 5, 6 sind in einer Schiene 10 (3) geführt und somit nicht in Längsrichtung des
in den 3a bis 3d dargestellten Schlauchs
beweglich. Sie können
lediglich zur Raffung in Richtung der Pfeile gegeneinander bewegt
werden. Das Rafferblech 5 trägt eine Einrichtung 11 zum
Schneiden und Formen von Clips, die mit Hilfe einer Transporteinrichtung 12 gegen
den gerafften Schlauch gefördert
werden können.
Einzelheiten dazu sind in den vorerwähnten europäischen Patenten des Anmelders
beschrieben.
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Auf
der anderen Seite der Vorrichtung ist anstelle des Rafferbleches 5 ein
Führungsblech 13 vorgesehen,
das ebenfalls in einer festen Führung 14 in Richtung
des Pfeils bewegbar ist. Dieses Führungsblech trägt ebenfalls
eine Einrichtung 11 zum Schneiden und Formen der Clips
sowie eine Transporteinrichtung 12'.
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Das
Rafferblech 3 ist mit dem Führungsblech 13 derart
verbunden, dass es quer zur Schlauchrichtung den Bewegungen des
Führungsbleches
folgt und dabei zunächst
den Schlauch rafft (3b).
Danach wird das Rafferblech 3 von der in 3b dargestellten Stellung in Längsrichtung
des Schlauchs in die Spreizstellung gemäß 3c bewegt. Dazu sind auf dem Führungsblech
zwei Stehbolzen angeordnet, auf denen jeweils eine Führungshülse gleitet. Von
diesen sind in 3 nur
die oberen 15, 17 sichtbar. Diese sind wiederum
mit dem Rafferblech 3 verbunden. In ähnlicher Weise ist das Rafferblech 4 mit dem
Rafferblech 6 verbunden, das heißt über zwei Bolzen und zwei Führungshülsen, wobei
nur der obere Stehbolzen 20 und die obere Führungshülse 22 sichtbar
sind. Nach dem Verschließen
und Abschneiden werden die Rafferbleche wieder auseinandergefahren,
was in 3d dargestellt
ist. Die in Spreizrichtung beweglichen Rafferbleche 3, 4 werden
in Schienen 25 geführt.
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Im
folgenden werden die in den 3a bis 3d dargestellten Bewegungsphasen
stichwortartig zusammengefasst, wobei mit Raffer die gesamte dargestellte
Einrichtung und mit Spreizblechen die Rafferbleche 3 und 4 bezeichnet
sind.
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3a: Raffer in Ruhestellung,
bereit zum Raffen, Spreizbleche geschlossen, in dieser Position erfolgt
die Füllung,
der gefüllte
Beutel wird durch die geöffneten
Raffer geführt.
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3b: Füllvorgang beendet, Raffer geschlossen,
Folie gerafft, Spreizbleche noch geschlossen, s. 1.
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3c: Raffvorgang beendet,
die Raffer sind geschlossen, die Spreizbleche sind geöffnet, s. 2, die gerafften Enden der
Beutel werden mit Clips verschlossen und mittels Trennmesser vereinzelt.
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3d: Raffer- und Spreizbleche
sind geöffnet,
der Raff-, Spreiz- und Verschließvorgang ist beendet, die Spreizbleche
werden erneut für
einen neuen Takt geschlossen, s. 3a.
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Um
Beschädigungen
der Folie während
des Spreizvorganges zu vermeiden, sind die Rafferbleche 6, 4 in
Schließrichtung
nachgiebig angeordnet.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel in
mehreren Bewegungsphasen. Das Rafferblech 5 und das Führungsblech 13 sind
auf einem ersten Holm 31 angeordnet, während ein zweiter Holm 32 das
Rafferblech 6 und ein weiteres Führungsblech 23 trägt. Die
Holme 31, 32 sind in nicht dargestellter Weise
in Schienen gelagert und können
mit Hilfe geeigneter Antriebsmittel (beispielsweise Kurbelstangen)
gegeneinander bewegt werden. Auf flacheren Randstreifen 33, 34 tragen
die Holme 31, 32 je zwei Stehbolzen 15, 16 bzw. 20, 21.
Auf diesen sind die Rafferbleche 3, 4 beweglich
gelagert und können durch
geeignete nicht dargestellte Antriebsmittel in Längsrichtung der Schlauchbeutel 35 (4d) zwischen der in 4a und der in 4c dargestellten Stellung
verschoben werden.
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Das
Führungsblech
13 weist – ebenso
wie das Rafferblech
5 – eine Öffnung
36 auf,
durch die vorgeformte Clips zu einem in
4d sichtbaren Clipvorschub
37 führbar sind.
Eine Vorrichtung zum Zuführen
des Clip-Drahtes sowie eine Vorrichtung zum Schneiden und Biegen
des Clipdrahtes sind der Übersichtlichkeit
halber in
4 nicht dargestellt,
da deren Verständnis
zur Erläuterung
der Erfindung nicht erforderlich ist. Eine ausführlichere Beschreibung dieser
Teile befindet sich in
EP
1 037 803 A1 .
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Im
folgenden werden die in den 4a bis 4e dargestellten Bewegungsphasen
beschrieben. Zunächst
sind gemäß 4a die Rafferbleche in Ruhestellung,
so dass zwischen den Rafferblechen eine große Öffnung 37 vorliegt,
durch welche der gefüllte Beutel
hindurchgeführt
wird. Die Rafferbleche 3, 4, die im folgenden
auch Spreizbleche genannt werden, befinden sich in der Nähe der Rafferbleche 5, 6.
Diese Stellung wird im folgenden auch damit umschrieben, dass die
Spreizbleche geschlossen sind.
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Erreicht
der Beutel eine Stellung, an welcher die Vereinzelung, das heißt Raffen,
Clippen und Schneiden, erfolgen soll, werden die Holme 31, 32 und
damit die Rafferbleche 5, 6 und die Spreizbleche 3, 4 gegeneinander
gefahren. Diese Bewegung ist in 4b mit
zwei Pfeilen angedeutet. Ansonsten zeigt 4b die Endstellung, in welcher die Rafferbleche geschlossen
sind, die Folie gerafft und die Spreizbleche noch geschlossen sind.
Der Füllvorgang
ist in dieser Position abgeschlossen. Bis zur Darstellung gemäß 4c wird der Spreizvorgang
dadurch ausgeführt, dass
die Spreizbleche 3, 4 von den Rafferblechen 5, 6 entfernt
werden. Dabei entsteht zwischen den Rafferblechen 5, 6 einerseits
und den Spreizblechen 3, 4 andererseits ein geraffter
Folienbereich, der weitgehend frei von Füllgut ist.
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4d stellt die gleiche Bewegungsphase wie 4c dar. Es sind jedoch die
Führungsbleche 13, 23,
sowie die Spreizbleche 3 und 4 entfernt, so dass
der Blick auf das Innere der Vorrichtung, insbesondere auf den Clipvorschub 37,
freigegeben ist. In dieser Position werden in an sich bekannter
Weise die Clips an die gerafften Beutelenden herangeführt und
durch Pressen mit einem sich am Ende des Clipvorschubs 37 befindlichen
Biegestempel gegen eine Matrize geschlossen. Dieses erfolgt möglichst
dicht an den Rafferblechen bzw. geöffneten Spreizblechen. Zwischen
den Clips wird anschließend
die Folie geschnitten, worauf gemäß 4e die Rafferbleche wieder geöffnet werden,
um die Füllung
und den anschließenden
Verschluss des folgenden Beutels zu ermöglichen bzw. vorzubereiten.