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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf einen verbesserten Aufbau eines
Gassensorelements, das ohne Beeinträchtigung seiner Ausgangssignalcharakteristik
bzw. -kennlinie schnell aktivierbar ist und in einen Gassensor eingebaut
werden kann, der bei der Verbrennungsregelung von Brennkraftmaschinen
für Kraftfahrzeuge
Verwendung findet.
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Es
sind bereits Abgasemissions-Regelsysteme bekannt, bei denen ein
Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensor
(A/F-Sensor) im Abgasrohr der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs
zur Messung der Konzentration von Sauerstoff (O2)
in den Abgasemissionen und Bestimmung des Luft-Kraftstoff-Gemischverhältnisses
in der Brennkraftmaschine als Funktion des Messwertes zur Steuerung
des Verbrennungsvorgangs in der Brennkraftmaschine angeordnet ist.
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Insbesondere
bei Verwendung eines Dreifachkatalysators zur Umsetzung von in den
Abgasemissionen der Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen enthaltenen
Luftschadstoffen in unschädliche
Bestandteile ist es von wesentlicher Bedeutung, den Verbrennungsvorgang
in einer Brennkraftmaschine dadurch zu regeln, dass das einem jeden Brennraum
der Brennkraftmaschine zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemischverhältnis innerhalb
eines begrenzten Bereiches gehalten wird.
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Bei
einer solchen Luft-Kraftstoff-Gemischverhältnisregelung wird üblicherweise
ein Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensor
mit einem in Form einer laminierten Schichtanordnung aufgebauten
Gassensorelement verwendet, das eine Messgaskammer, in die Abgase
aus dem Außenbereich
des Gassensorelements über
einen Diffusionswiderstand eingeführt werden, eine an einem Sauerstoffionen
leitenden Festelektrolytplättchen
angebrachte und der Messgaskammer ausgesetzte Messgaselektrode sowie eine
an dem Festelektrolytplättchen
angebrachte und einem Bezugsgas ausgesetzte Bezugsgaselektrode aufweist.
Das Festelektrolytplättchen,
die Messgaselektrode und die Bezugsgaselektrode bilden hierbei eine
elektrochemische Zelle, die als Sensorzelle zur Messung der Konzentration
von Sauerstoff in der Messgaskammer dient.
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Aus
der
US 6 340 419 B2 der
Anmelderin, auf deren Offenbarung nachstehend in vollem Umfang Bezug
genommen wird, ist bereits ein Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensor
der vorstehend beschriebenen Art bekannt.
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In
den letzten Jahren ist es in zunehmendem Maße erforderlich geworden, dass
ein Gassensorelement für
die bei Abgasemissions-Regelsystemen verwendeten Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensoren
einerseits eine hohe Messgenauigkeit aufweist und andererseits schnell
aktivierbar ist.
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Insbesondere
die schnelle Aktivierung eines Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements (A/F-Sensorelements)
stellt eine der Zielsetzungen von Abgasvorschriften dar, da eine
Verringerung der vor allem bei einem Kaltstart von Brennkraftmaschinen ausgestoßenen großen Menge
von Kohlenwasserstoffen (HC) von maßgeblicher Bedeutung ist.
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Eine
schnelle Aktivierung eines Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements erfordert einerseits eine
verringerte Wärmekapazität des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensors
selbst, d.h., eine Verringerung der Abmessungen des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements,
sowie andererseits eine Vergrößerung der zur
Erwärmung
des Luft- Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
zu dessen Aktivierung erzeugten Wärmeenergiemenge.
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Ein
schneller Temperaturanstieg des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements bei dessen Aktivierung
kann jedoch in Bezug auf die Ausgangssignalcharakteristik bzw. das
Ausgangssignalverhalten des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
in verschiedener Hinsicht nachteilig sein.
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Ein
Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement der
vorstehend beschriebenen Art ist nämlich üblicherweise mit einem Diffusionswiderstand
versehen und dahingehend ausgestaltet, dass als Sensor-Ausgangssignal
bei einer einzelligen Bauart ein Grenzstrom oder bei einer zweizelligen
Bauart ein Pumpstrom abgegeben wird. Hierbei werden die Abgase über den
Diffusionswiderstand in eine im Körper des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
ausgebildete Messgaskammer eingeführt und treten dann mit einer
in der Messgaskammer angeordneten Messgaselektrode zur Erzeugung
des Sensor-Ausgangssignals in Wirkverbindung.
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Zur
Erzeugung eines korrekten Sensor-Ausgangssignals ist die Erwärmung des
Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
auf eine bestimmte Aktivierungstemperatur von wesentlicher Bedeutung.
In der nachstehenden Beschreibung wird die Zeitdauer, die bis zur
ausreichenden Aktivierung des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements erforderlich
ist, auch als Aktivierungs-Übergangsperiode
bezeichnet.
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Während dieser
Aktivierungs-Übergangsperiode
findet eine schnelle Erwärmung
des in der Messgaskammer des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements befindlichen
Gases mit einer entsprechenden Ausdehnung statt, wobei jedoch die
Abführung
des Gases aus der Messgaskammer durch den Diffusionswiderstand in
erheblichem Maße
erschwert wird. Dies hat zur Folge, dass nach Erreichen der Aktivierungstemperatur
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements auch
das Einleiten von Abgasen in die Messgaskammer mit Schwierigkeiten
verbunden ist, was bei der Bestimmung des Luft-Kraftstoffverhältnis-Gemischverhältnisses
in der Brennkraftmaschine unter Verwendung des Sensor-Ausgangssignals
zu einem Messfehler bzw. einer Abweichung führt.
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14 veranschaulicht eine
zeitabhängige Veränderung
des Ausgangssignals eines solchen Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements, die
in einer Atmosphäre
mit einem Luft-Kraftstoffverhältnis von 18
(d.h., N2/O2 = 4%)
gemessen wurde.
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Ein
in dem Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement
angeordnetes Heizelement wurde zur Zeit 0 zur Erwärmung des
Körpers
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensors
eingeschaltet. Solange eine niedrige Temperatur des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
vorlag, wurde kein Sensor-Ausgangssignal abgegeben. Beim Anstieg
der Temperatur des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements begann dann
die Erzeugung des Sensor-Ausgangssignals. Nach der vollständigen Erwärmung des
Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements sollte
das Sensor-Ausgangssignal eigentlich in der gestrichelt dargestellten
Weise konstant gehalten werden, veränderte sich jedoch tatsächlich in
der durch eine durchgezogene Linie dargestellten Weise.
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Wenn
das Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement
im Abgasrohr einer Brennkraftmaschine angeordnet ist und sich die
Brennkraftmaschine im Stillstand befindet, d.h., wenn sich das Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement
im inaktiven Zustand befindet und Umgebungstemperaturen ausgesetzt
ist, gelangt die in das Abgasrohr eintretende Umgebungsluft in den
Bereich des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements, sodass
das in der Messgaskammer befindliche Gas im wesentlichen die gleiche
Sauerstoffkonzentration wie Luft aufweist. Hierdurch wird häufig ein Ausgangssignal
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
erhalten, wie es in 14 dargestellt
ist, das dann fehlerhaft ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis bezeichnet, das magerer
als das in der Brennkraftmaschine vorhandene Luft-Kraftstoff-Verhältnis ist.
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Wenn
nach der Aktivierung des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements der Temperaturanstieg
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements endet,
endet auch die Ausdehnung des in der Messgaskammer befindlichen
Gases, das dann durch einen Pumpvorgang des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements durch
das an dem Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement außen vorbeiströmende Gas
ersetzt wird, sodass das Sensor-Ausgangssignal in der in 14 dargestellten Weise konstant
gehalten wird.
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Die
vorstehend beschriebene Ausgangssignalabweichung des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
führt somit
zu einer Verzögerung
der Erzeugung eines korrekten Sensor-Ausgangssignals, die einer schnellen
Aktivierung des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
entgegensteht.
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Zur
Lösung
dieses Problems sind bereits die nachstehend näher beschriebenen Maßnahmen
vorgeschlagen worden.
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Zunächst kann
in Betracht gezogen werden, eine rasche Abführung des in der Messgaskammer befindlichen
Gases durch Verringerung des Diffusionswiderstandswertes des Diffusionswiderstands
zu erzielen. Außer
einer Verringerung der Ausgangssignalabweichung des Luft-Kraftstoffverhältnis- Sensorelements wird
hierdurch jedoch auch die Bildung eines Grenzstroms erschwert, wodurch
sich die Messgenauigkeit des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements verringert.
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Ferner
unterliegen die von der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs
ausgestoßenen
Abgase üblicherweise
im Betrieb der Brennkraftmaschine erheblichen Veränderungen.
Bei einem veränderlichen
Gasdruck eines von dem Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelement
zu messenden Gases kann ein verringerter Diffusionswiderstand auch
eine Instabilität
(d.h., ein Pulsieren) des Sensor-Ausgangssignals zur
Folge haben, die auf diese Gasdruckschwankungen oder andere Veränderungen
der Gasbeschaffenheit zurückzuführen sind.
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Darüber hinaus
kann in Betracht gezogen werden, die vorstehend beschriebene Ausgangssignalabweichung
zu verhindern, indem die Erwärmungsgeschwindigkeit
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
verringert und damit die erforderliche Abführung des Gases aus der Messgaskammer
ermöglicht
wird, bevor die Temperatur des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements den Aktivierungswert
erreicht. Hierdurch wird jedoch wiederum eine rasche Aktivierung
des Luft-Kraftstoffverhältnis-Sensorelements
in Frage gestellt.
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Die
vorstehend beschriebenen Probleme treten auch bei Gassensoren anderer
Art auf, die zum Einleiten eines zu messenden Gases in eine Messgaskammer über einen
Diffusionswiderstand ausgestaltet sind und sowohl eine hohe Messgenauigkeit aufweisen
als auch schnell aktivierbar sein müssen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die vorstehend beschriebenen
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und einen verbesserten
Aufbau eines laminierten Gassensorelements anzugeben, durch den
eine rasche Aktivierung des Gassensorelements erzielbar ist und
Ausgangssignalabweichungen während
eines Aktivierungs-Übergangszustands
minimal gehalten werden können.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung wird ein laminiertes, d.h., ein in Schichtanordnung aufgebautes
Gassensorelement angegeben, das in einen Gassensor eingebaut werden
kann, der zur Messung der Konzentration eines Gases wie O2 dient und bei einem Luft-Kraftstoffverhältnis-Regelsystem von
Kraftfahrzeugen Verwendung findet. Dieses Gassensorelement umfasst:
(a) einen Diffusionswiderstand, (b) eine Messgaskammer, in die ein
zu messendes Gas über
den Diffusionswiderstand eingeführt
wird, (c) ein Sauerstoffionen leitendes Festelektrolytelement, (d)
eine an dem Festelektrolytelement angeordnete Messgaselektrode,
die dem in der Messgaskammer befindlichen Gas ausgesetzt ist, und
(e) eine an dem Festelektrolytelement angeordnete Bezugsgaselektrode,
die einem Bezugsgas ausgesetzt ist und zusammen mit der Messgaselektrode
eine elektrochemische Zelle bildet, wobei die Messgaskammer ein
Volumen von 0,15 mm3 oder weniger aufweist.
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Wie
vorstehend beschrieben, tritt bei einem Gassensorelement dieser
Art eine Ausgangssignalabweichung auf Grund der Tatsache auf, dass
während
des Aktivierungs-Übergangszustands
des Gassensorelements die durch dessen schnelle Erwärmung erfolgende
Ausdehnung des in der Messgaskammer befindlichen Gases durch den
Diffusionswiderstand behindert wird, wodurch die Zuführung von Gas
aus dem Außenbereich
des Gassensorelements in dessen Messgaskammer erschwert wird. Zur
Vermeidung dieses Effekts ist das erfindungsgemäße Gassensorelement dahingehend
ausgestaltet, dass die Messgaskammer ein Volumen von 0,15 mm3 oder weniger aufweist, wodurch die Menge
des in der Messgaskammer befindlichen bzw. verbleibenden Gases verringert
wird, ohne die Wirkung des Diffusionswiderstands zu beeinträchtigen.
Auf diese Weise kann bei dem Gassensorelement vor der Beendigung
von dessen Aktivierung das Gas aus der Messgaskammer abgeführt werden,
sodass das Gassensorelement einerseits schnell aktiviert werden
kann und andererseits eine Ausgangssignalabweichung während des
Aktivierungs-Übergangszustands
minimal gehalten wird.
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Die
Erfindung kann bei sämtlichen
laminierten, d.h., in Schichtanordnung aufgebauten Gassensorelementen
Verwendung finden, bei denen ein zu messendes Gas über einen
Diffusionswiderstand in eine Messgaskammer geführt wird.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wirkt die Messgaselektrode
als Pumpelektrode, die in dem Gas enthaltenen Sauerstoff in die
Messgaskammer hineinpumpt oder aus der Messgaskammer herauspumpt
und einen der Messgaskammer ausgesetzten Bereich Sp aufweist, der
die Bedingung Vc/Sp < 0,02
mm erfüllt,
wobei Vc das Volumen der Messgaskammer angibt.
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Hierbei
weist die Messgaskammer in der Dickenrichtung des Gassensorelements
eine Höhe
von 5 μm
bis 18 μm
auf.
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Alternativ
kann die Messgaskammer in der Dickenrichtung des Gassensorelements
eine Höhe von
10 μm bis
15 μm aufweisen.
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Außerdem kann
das Gassensorelement eine Heizeinrichtung zur Erwärmung des
Gassensorelements auf eine zu dessen Aktivierung erforderliche Temperatur
aufweisen, die die Temperatur des Gassensorelements mit einer Geschwindigkeit
von 100°C/s
bis 250°C/s
erhöht.
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Außer der
als Pumpzelle wirkenden elektrochemischen Zelle kann das Gassensorelement
eine weitere elektrochemische Zelle umfassen, die als Sensorzelle
dient. Diese Sensorzelle weist eine an dem Festelektrolytelement
angeordnete und der Messgaskammer ausgesetzte Sensorzellenelektrode
auf und dient zur Erzeugung eines elektrischen Signals, das die
Konzentrationsdifferenz zwischen einem spezifischen Bestandteil
des Gases in der Messgaskammer und einem spezifischen Bestandteil
des Bezugsgases angibt, wobei das elektrische Signal zur Steuerung
des Betriebs der Pumpzelle dient.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Querschnittsansicht
eines Gassensorelements gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine auseinandergezogene
Darstellung des Gassensorelements gemäß 1,
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3 eine Teilschnittansicht,
die das Hineinströmen
von Gas in das Gassensorelement gemäß 1 veranschaulicht,
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4 eine grafische Darstellung
einer experimentell gemessenen Beziehung zwischen dem Volumen einer
Messgaskammer und einer Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements
gemäß 1 bei einem Kaltstart der
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs,
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5 eine grafische Darstellung
einer experimentell gemessenen Beziehung zwischen einer Ausgangssignalabweichung
des Gassensorelements gemäß 1 bei einem Kaltstart der
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und dem Verhältnis des
Volumens einer Messgaskammer zu dem Bereich einer der Messgaskammer
ausgesetzten Messgaselektrode,
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6 eine grafische Darstellung
einer experimentell gemessenen Beziehung zwischen einer Ausgangssignalabweichung
des Gassensorelements gemäß 1 bei einem Kaltstart der
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und der Höhe einer
Messgaskammer,
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7, 8, 9 und 10 grafische Darstellungen zur
Veranschaulichung der Verteilung eines Gases, das durch eine Diffusionswiderstandsschicht
hindurchgetreten ist und eine Messgaselektrode 21 erreicht
hat, für
Höhen h
= 2 μm,
5 μm, 10 μm und 30 μm, die durch
eine Monte Carlo-Simulation
gemessen wurden,
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11 eine grafische Darstellung
einer experimentell gemessenen Beziehung zwischen einer Ausgangssignalabweichung
des Gassensorelements gemäß 1 bei einem Kaltstart der
Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und der Temperatur-Anstiegsgeschwindigkeit
des Gassensorelements,
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12 eine Querschnittsansicht
eines Gassensorelements gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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13 eine Querschnittsansicht
eines Gassensorelements gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und
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14 eine grafische Darstellung
einer Ausgangssignalabweichung eines Gassensorelements des Standes
der Technik während
eines Aktivierungs-Übergangszustands
des Gassensorelements.
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In
den Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszahlen gleiche Bauelemente
in mehreren Ansichten bezeichnen, ist insbesondere in den 1, 2 und 3 ein
Gassensorelement 1 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht. Dieses Gassensorelement 1 ist
im Körper
eines Gassensors angeordnet, der im Abgasrohr der Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeugs zur Messung der Konzentration von Sauerstoff
(O2) in den Abgasen der Brennkraftmaschine
angebracht sein kann, um bei einem Abgasemissions-Regelsystem das
den Brennräumen
der Brennkraftmaschine zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemischverhältnis zur
Regelung des Verbrennungsvorgangs in der Brennkraftmaschine zu bestimmen.
Da der Gesamtaufbau eines solchen Gassensors im Rahmen der Erfindung
nicht von Bedeutung ist, erübrigt
sich eine detaillierte Beschreibung.
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Das
Gassensorelement 1 wird von einer Schichtanordnung bzw.
einem Laminat aus einer Heizeinrichtung 19, einem Distanzstück 13,
einer Isolierschicht 12, einer Sauerstoffionen leitenden
Festelektrolytschicht 11, einem Distanzstück 14,
einer Diffusionswiderstandsschicht 15 und einer undurchlässigen Schicht 16 gebildet.
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Ferner
umfasst das Gassensorelement 1 eine Messgaselektrode 21 und
eine Bezugsgaselektrode 22, die an einander gegenüberliegenden
Oberflächen
der Festelektrolytschicht 11 zur Bildung einer elektrochemischen
Zelle 2 angeordnet sind. In dem Distanzstück 13 ist
in Verbindung mit der Isolierschicht 12 eine Bezugsgaskammer 13 ausgebildet,
in die ein Bezugsgas wie Luft eingeführt wird. In dem Distanzstück 14 ist
in Verbindung mit der Festelektrolytschicht 11 und der
Diffusionswiderstandsschicht 15 eine Messgaskammer 23 ausgebildet,
in die zu messende Abgase der Brennkraftmaschine eintreten (die nachstehend
auch als Messgas bezeichnet sind). Wie nachstehend noch näher beschrieben
ist, besitzt die Messgaskammer 23 ein Volumen Vc von 0,15 mm3 oder weniger. Die Bezugsgaselektrode 22 ist hierbei
der Bezugsgaskammer 24 ausgesetzt, während die Messgaselektrode 21 der
Messgaskammer 23 ausgesetzt ist.
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Wie
in 2 im einzelnen veranschaulicht ist,
besteht die Heizeinrichtung 19 aus einem Heizsubstrat 190,
einem Heizelement 191 sowie zwei Zuleitungen bzw. Leiterbahnen 192.
Das Heizelement 191 und die Leiterbahnen 192 sind
an einer Oberfläche
des Heizsubstrats 190 angebracht. Die Leiterbahnen 192 sind
hierbei über
in dem Heizsubstrat 190 ausgebildete und mit einem leitenden
Material beschichtete Öffnungen 193 mit
an der Unterseite des Heizsubstrats 190 angebrachten Anschlüssen 194 verbunden.
Die Anschlüsse 194 sind
mit einer (nicht dargestellten) Stromversorgungseinrichtung elektrisch
verbunden, über
die das Heizelement 191 zur Erwärmung des Gassensorelements 1 auf
eine für
eine korrekte Arbeitsweise des Gassensorelements 1 erforderliche,
vorgegebene Aktivierungstemperatur mit Strom versorgt wird.
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In
dem Distanzstück 13 ist
eine in Längsrichtung
verlaufende Ausnehmung 130 ausgebildet, die die Bezugsgaskammer 24 darstellt.
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In
der Isolierschicht 12 ist eine Öffnung oder ein Fenster 120 ausgebildet, über das
die Bezugsgaselektrode 22 der Bezugsgaskammer 24 ausgesetzt ist.
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Die
Festelektrolytschicht 11 besitzt eine Oberfläche 111,
an der die Messgaselektrode 21, eine Leiterbahn 211 und
ein Anschluss 212 angebracht sind. Der Anschluss 212 ist
an der Außenseite des
Gassensorelements 1 angeordnet. Die Festelektrolytschicht 11 besitzt
außerdem
eine Oberfläche 112,
die von der Isolierschicht 12 bedeckt wird. Die Bezugsgaselektrode 22 ist über das
Fenster 120 der Isolierschicht 12 an der Oberfläche 112 angebracht und über eine
Leiterbahn 221 mit einem Innenanschluss 222 elektrisch
verbunden. Der Innenanschluss 222 und die Leiterbahn 221 sind
an einer Oberfläche
der Isolierschicht 12 angebracht. Die Bezugsgaselektrode 22 ist über in der
Isolierschicht 12 und der Festelektrolytschicht 11 ausgebildete
und mit einem leitenden Material beschichtete Öffnungen 223 und 224 mit
einem an der Festelektrolytschicht 11 angebrachten Anschluss 225 elektrisch
verbunden.
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Die
Messgaselektrode 21, die Festelektrolytschicht 11 und
die Bezugsgaselektrode 22 bilden hierbei die elektrochemische
Zelle 2.
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In
dem an der Oberfläche 11 der
Festelektrolytschicht 11 angebrachten Distanzstück 14 ist
ein Fenster 140 ausgebildet, in dem die Messgaselektrode 21 angeordnet
ist. Das Distanzstück 14 weist
im wesentlichen die gleiche Breite wie die Festelektrolytschicht 11 auf
und ist geringfügig
länger
als die Messgaselektrode 21.
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Die
Diffusionswiderstandsschicht 15 besteht aus einem porösen Material
und ist an dem Distanzstück 14 zum Schließen des
Fensters 140 angebracht. Die undurchlässige Schicht 16 besteht
aus einem gasundurchlässigen
Material und ist an der Oberseite der Diffusionswiderstandsschicht 15 angebracht.
Anstelle der Diffusionswiderstandsschicht 15 kann auch
in der undurchlässigen
Schicht 16 ein Nadelloch als Diffusionswiderstand ausgebildet
werden, das dazu dient, die Diffusion von in das Gassensorelement 1 eintretendem
Gas minimal zu halten. Dieses Nadelloch kann auch mit einem porösen Material
gefüllt
sein. Anstelle des Nadellochs kann auch ein teilweise mit einem
porösen
Material gefüllter
Gaseinlassweg ausgebildet werden, der mit der Messgaskammer 23 in
Verbindung steht.
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Das
Gassensorelement 1, das zur Einführung von Gas in die Messgaskammer 23 über einen solchen
Diffusionswiderstand ausgestaltet ist, erzeugt dann einen Grenzstrom
als Funktion der Konzentration des in dem Gas enthaltenen Sauerstoffs, d.h.,
ohne diesen Diffusionswiderstand steigt der zwischen den Elektroden 21 und 22 fließende Strom
bei einem Anstieg einer angelegten Spannung ebenfalls an, während bei
Vorhandensein des Diffusionswiderstands innerhalb bestimmter Spannungsbereiche ebene
bzw. flache Abschnitte auftreten, in denen der Strom unabhängig von
einem Anstieg der an die Elektroden 21 und 22 angelegten
Spannung konstant gehalten wird. Der Strom (d.h., der Grenzstrom)
in diesen flachen bzw. ebenen Abschnitten entspricht jeweils der
Konzentration von Sauerstoff in der Messgaskammer 23.
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Das
Heizsubstrat 190, das Distanzstück 13, die Isolierschicht 12,
das Distanzstück 14 und
die undurchlässige
Schicht 16 bestehen sämtlich
aus einem gasundurchlässigen
dichten Aluminiumoxid-Keramikmaterial. Die Festelektrolytschicht 11 besteht hierbei
aus teilweise stabilisiertem Zirkondioxid. Die Diffusionswiderstandsschicht 15 besteht
hingegen aus einem gasdurchlässigen
porösen
Aluminiumoxid-Keramikmaterial.
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Außer der
Festelektrolytschicht 11 können die anderen Teile aus
einem Keramikmaterial wie Zirkondioxid bestehen, um das Auftreten
von Schrumpferscheinungen bei einem bei der Herstellung des Gassensorelements 1 erfolgenden
Einbrennvorgang (Ofentrocknung) zu vermeiden.
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Die
Messgaskammer 23 ist somit in der vorstehend beschriebenen
Weise von der Festelektrolytschicht 11, dem Distanzstück 14 und
der Diffusionswiderstandsschicht 15 umgeben.
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Wie
in 3 im einzelnen veranschaulicht ist,
besitzt die Diffusionswiderstandsschicht 15 eine Seitenfläche 151,
die nicht von der undurchlässigen Schicht 16 bedeckt
ist. Das durch Pfeile G gekennzeichnete Messgas tritt in diese Seitenfläche 151 ein. Wenn
sich das in der Messgaskammer 23 befindliche bzw, verbleibende
Messgas während
des Aktivierungs-Übergangszustands
des Gassensorelements 1 (d.h., der elektrochemischen Zelle 2)
ausdehnt, tritt es durch die Diffusionswiderstandsschicht 15 hindurch
und wird über
die Seitenfläche 151 in
den Außenbereich
des Gassensorelements 1 abgeführt.
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Das
Volumen Vc der Messgaskammer 23 beträgt 0,13 mm3 und
kann dreidimensional unter Verwendung eines CT-Röntgenabtastgeräts gemessen
werden. Das hier beschriebene Volumen Vc stellt ein Nettovolumen
der Messgaskammer 23 dar, das die Messgaselektrode 21 nicht
einschließt.
Wenn z.B. anstelle der Diffusionswiderstandsschicht 15 ein Nadelloch
in der undurchlässigen
Schicht 16 ausgebildet ist, umfasst das Volumen Vc nicht
das Volumen des Nadelloches.
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Die
elektrochemische Zelle 2 dient als Pumpzelle, die beim
Anlegen einer Spannung an die Messgaselektrode 21 und die
Bezugsgaselektrode 22 Sauerstoff (O2)
aus der Messgaskammer 23 herauspumpt oder in die Messgaskammer 23 hineinpumpt. Wenn
z.B. an die Messgaselektrode 21 und die Bezugsgaselektrode 22 eine
Spannung derart angelegt wird, dass das höhere Potential an der Messgaselektrode 21 ansteht,
dient die an dem niedrigeren Potential liegende Bezugsgaselektrode 22 zur
Aufspaltung oder Ionisierung von Sauerstoffmolekülen und Erzeugung von Sauerstoffionen,
die sich wiederum zu der Messgaselektrode 21 bewegen und
auf diese Weise wieder zu Sauerstoffmolekülen reduziert werden. Dieser
Vorgang wird im allgemeinen als Sauerstoff-Pumpvorgang bezeichnet.
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Die
Messgaselektrode 21 besitzt einen Pumpbereich, der den
Sauerstoff-Pumpvorgang ermöglicht
und eine im wesentlichen parallel zu der Festelektrolytschicht 11 verlaufende
und der Messgaskammer 23 ausgesetzte Maximalfläche Sp aufweist.
Diese Fläche
Sp beträgt
7,5 mm2 und erfüllt die Beziehung Vc/Sp = 0,017
mm.
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Die
Höhe h
der Messgaskammer 23 in Laminierungsrichtung (bzw. Dickenrichtung)
des Gassensorelements 1, d.h., der 3 entnehmbare Abstand zwischen einem
Teil der der Messgaskammer 23 ausgesetzten Oberfläche 111 der
Festelektrolytschicht 11 und einem Teil der der Messgaskammer 23 ausgesetzten
Oberfläche 151 der
Diffusionswiderstandsschicht 15 beträgt 15 μm.
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Eine
Fehlfunktion des Gassensorelements 1 mit der Folge einer
Abweichung seines Ausgangssignals beruht üblicherweise auf dem Umstand,
dass die auf einer schnellen Erwärmung
des Gassensorelements 1 während dessen Aktivierungs-Übergangszustands
beruhende Ausdehnung des in der Messgaskammer 23 befindlichen
bzw. verbleibenden Gases von der Diffusionswiderstandsschicht 15 behindert
und damit das Eintreten von Abgasen aus dem Außenbereich des Gassensorelements 1 in
die Messgaskammer 23 erschwert wird.
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Zur
Vermeidung dieses Problems ist das Gassensorelement 1 dahingehend
ausgestaltet, dass das Volumen Vc der Messgaskammer 23 auf 0,15
mm3 oder weniger begrenzt ist, um die in
der Messgaskammer 23 befindliche Gasmenge minimal zu halten
und auf diese Weise vor der Beendigung der Aktivierung des Gassensorelements 1 die
Abführung
des Gases aus der Messgaskammer 23 abzuschließen. Hierdurch
kann die Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 1 während des
Aktivierungs-Übergangszustands
minimal gehalten und die Aktivierung beschleunigt werden.
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Das
Gassensorelement 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist derart aufgebaut, dass das Gas in der Messgaskammer 23 innerhalb
von fünf
(5) Sekunden in den Außenbereich
des Gassensorelements 1 abgeführt wird. Bei Verwendung des
Gassensorelements 1 können
somit Abgasemissions-Regelsysteme
innerhalb von fünf
(5) Sekunden nach einem Starten der Brennkraftmaschine in einen normalen
Betriebszustand versetzt werden. Hierdurch ist eine Steigerung des
Wirkungsgrades der Abgasreinigung bei Verwendung eines Dreifachkatalysators
unmittelbar nach einem Starten der Brennkraftmaschine erzielbar,
wodurch sich der Betrag an HC-Abgasemissionen in erheblichem Maße verringern
lässt.
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4 zeigt eine experimentell
gemessene Beziehung zwischen dem Volumen Vc der Messgaskammer 23 und
der Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 1 bei
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs.
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Es
wurde eine Anzahl von Testexemplaren bzw. Messproben hergestellt,
die den gleichen Aufbau wie das vorstehend beschriebene Gassensorelement 1 aufwiesen.
Diese Testexemplare bzw. Messproben besaßen Volumina Vc der Messgaskammer 23,
die in einem Bereich von 0 bis 0,35 mm3 lagen.
Einige Testexemplare bzw. Messproben besaßen ein Volumen Vc von Null
(0), bei dem die Messgaselektrode 21 das gesamte Fenster 140 in
Anspruch nahm und sich in engem Kontakt mit der Diffusionswiderstandsschicht 15 befand.
In 4 ist über der
Ordinate eine Ausgangssignalabweichung aufgetragen, die die Differenz
zwischen dem maximalen Ausgangssignal der jeweiligen Testexemplare
bzw. Messproben, das sich bei einer für fünf (5) Sekunden erfolgenden
Erwärmung
eines Testexemplars zu dessen Aktivierung in einer 4 % Sauerstoff
enthaltenden Stickstoffatmosphäre
ergibt, und dem nach der Erwärmung
in einem stationären
bzw. eingeschwungenen Zustand erhaltenen Ausgangssignal darstellt. Über der
Abszisse ist das Volumen Vc der Messgaskammer 23 aufgetragen.
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Wie 4 zu entnehmen ist, zeigten
die Testexemplare bzw. Messproben bei einem Volumen Vc von 0,15
mm3 oder weniger kaum Ausgangssignalabweichungen
und arbeiteten genau.
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5 zeigt eine experimentell
gemessene Beziehung zwischen der Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 1 bei
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und dem
Verhältnis
des Volumens Vc der Messgaskammer 23 zu der Fläche Sp der
der Messgaskammer 23 ausgesetzten Messgaselektrode 21.
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Es
wurde eine Anzahl von Testexemplaren bzw. Messproben hergestellt,
die den gleichen Aufbau wie das Gassensorelement 1 aufwiesen.
Diese Testexemplare bzw.
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Messproben
besaßen
Vc-Sp-Verhältniswerte,
die in einem Bereich von 0 bis 0,035 mm lagen. Bei einigen Testexemplaren
war das Distanzstück 14 entfernt
worden, sodass sich die Messgaselektrode 21 in engem Kontakt
mit der Diffusionswiderstandsschicht 15 befand und ein
Vc-Sp-Verhältnis von
Null (0) vorlag. In 5 ist über der
Ordinate wie im Falle von 4 die
Ausgangssignalabweichung aufgetragen, während über der Abszisse das Vc-Sp-Verhältnis aufgetragen
ist.
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Wie 5 zu entnehmen ist, treten
bei den Testexemplaren bei einem Vc-Sp-Verhältnis (d.h., Vc/Sp) von 0,02
mm oder weniger kaum unerwünschte
Ausgangssignalabweichungen auf, die die Arbeitsweise von Abgasemissions-Regelsystemen beeinträchtigen.
Ein größeres Vc-Sp-Verhältnis als 0,02
mm (d.h., Vc/Sp ≥ 0,02
mm) führt
dagegen zu einer verringerten Abführung des Gases aus der Messgaskammer 23,
sodass viel Zeit vergeht, bis die Ausgangssignalabweichung konvergiert
oder endet. Falls das Gassensorelement 1 eine Vielzahl
von Pumpelektroden aufweist, bezeichnet die Fläche Sp im übrigen den Gesamtbereich bzw.
die Gesamtfläche
der Pumpelektroden, die der Messgaskammer 23 ausgesetzt
sind.
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6 zeigt eine experimentell
gemessene Beziehung zwischen der Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 1 bei
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und der
vorstehend beschriebenen Höhe
h der Messgaskammer 23.
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Es
wurde eine Anzahl von Testexemplaren bzw. Messproben mit dem gleichen
Aufbau wie das Gassensorelement 1 hergestellt. Diese Testexemplare
besaßen
jeweilige Höhenwerte
h in einem Bereich von 0 bis 0,035 mm. Einige Testexemplare wiesen
einen Aufbau auf, bei dem das Distanzstück 14 entfernt war,
sodass sich die Messgaselektrode 21 in engem Kontakt mit der
Diffusionswiderstandsschicht 15 befand und die Höhe h den
Wert Null (0) aufwies. In 6 ist
wie bei 4 über der
Ordinate die Ausgangssignalabweichung aufgetragen, während über der
Abszisse die Höhe
h aufgetragen ist.
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Wie 6 zu entnehmen ist, treten
bei den Textexemplaren bei einer Höhe h von 0,015 mm (d.h., 15 μm) oder weniger
kaum unerwünschte
Ausgangssignalabweichungen auf, die die Arbeitsweise von Abgasemissions-Regelsystemen
beeinträchtigen.
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In
den 7 bis 10 ist jeweils die Verteilung eines
Gases, das durch die Diffusionswiderstandsschicht 15 hindurchgetreten
ist und die Messgaselektrode 21 erreicht hat, für die durch
Monte Carlo-Simulationen gemessenen Höhen h = 2 μm, 5 μm, 10 μm und 30 μm dargestellt.
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Die
Simulationen wurden durchgeführt,
indem das Verhalten von Gaspartikeln zwischen deren Eintreten in
die Diffusionswiderstandsschicht 15 und dem Zeitpunkt des
Erreichens der Messgaselektrode 21 unter Verwendung des
Monte Carlo-Verfahrens bestimmt und die Verteilung des Gases über die Messgaselektrode 21 ermittelt
wurde. Die Gasverteilungen gemäß den 7 bis 10 erstrecken sich in der in 3 veranschaulichten Weise
vom Ende P1 bis zur Mitte P2 der Messgaselektrode 21.
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Die
Monte Carlo-Simulation stellt ein statistisches Verfahren dar, das
das Verhalten von jeweiligen Objekten wie Gaspartikeln, die sich
zufallsbedingt bewegen, unter Verwendung von Zufallszahlen beschreibt
und dieses Phänomen
und die Verteilung statistisch ausdrückt. Die Simulationen wurden
zur Bestimmung der Richtung der Brown'schen Molekularbewegung der jeweiligen
Gaspartikel nach ihrer Kollision miteinander auf der Basis von Änderungen der Bewegungsrichtung
der Gaspartikel unter Verwendung gleichförmiger Zufallszahlen durchgeführt.
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Den
Diagrammen gemäß den 7 bis 10 ist zu entnehmen, dass eine über 5 μm liegende Höhe h der
Messgaskammer 23 dazu führt,
dass das Messgas die Mitte P2 der Messgaselektrode 21 erreicht,
während
bei einer über
10 μm liegenden
Höhe h
der Messgaskammer 23 eine im wesentlichen gleichförmige Verteilung
des überwiegenden
Messgases von dem Ende P1 bis zur Mitte P2 der Messgaselektrode 21 gewährleistet
ist. Die Figuren zeigen außerdem,
dass sich bei einer unter 2 μm
liegenden Höhe
h der Messgaskammer 23 die die Mitte P2 der Messgaselektrode 21 erreichende
Menge des Messgases verringert bzw. ein Anstieg der Menge des Messgases
auf der Seite des Endes P1 auftritt, was zu einer Instabilität des von
der elektrochemischen Zelle 2 erzeugten Grenzstroms (d.h.,
zu Unregelmäßigkeiten
in Bezug auf die Bereiche des Grenzstroms) und damit zu einer verringerten
Messgenauigkeit des Gassensorelements 1 führt, während bei einer
Höhe h
von 30 μm
der Messgaskammer 23 das Volumen Vc der Messgaskammer 23 zu
groß sein kann,
um die erfindungsgemäßen Vorteile
zu erzielen.
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Aus
der vorstehend beschriebenen Analyse ergab sich somit, dass die
Höhe h
vorzugsweise zwischen 5 μm
und 18 μm
liegen sollte, wobei der Bereich zwischen 10 μm und 15 μm zu bevorzugen ist.
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11 zeigt eine experimentell
gemessene Beziehung zwischen der Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 1 bei
einem Kaltstart der Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs und der
Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur des Gassensorelements 1 (d.h.,
der Geschwindigkeit, mit der die Temperatur des Gassensorelements 1 erhöht wird).
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Es
wurde eine Anzahl von Testexemplaren bzw. Messproben mit dem gleichen
Aufbau wie das Gassensorelement 1 hergestellt. Die Temperatureinstellung
des Gassensorelements 1 wurde durch Vergrößerung oder
Verringerung der der Heizeinrichtung 19 zugeführten elektrischen
Leistung erzielt. Eine Temperatur-Anstiegsgeschwindigkeit von Null
(0) beinhaltet, dass die Heizeinrichtung 19 abgeschaltet
ist bzw. sich in einem Ruhezustand befindet. In 11 ist wie bei 4 über
der Ordinate die Ausgangssignalabweichung aufgetragen, während über der
Abszisse die Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur des Gassensorelements 1 aufgetragen
ist.
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Wie 11 zu entnehmen ist, treten
bei einer Anstiegsgeschwindigkeit von 250°C/s oder weniger keine unerwünschten
Ausgangssignalabweichungen bei den Testexemplaren auf. Wenn die
Anstiegsgeschwindigkeit unter 100°C/s
liegt, ist allerdings eine schnelle Aktivierung des Gassensorelements 1 in
Frage gestellt. Bei einer über
250°C/s
liegenden Anstiegsgeschwindigkeit kann dagegen die Temperatur der
Heizeinrichtung 19 einen oberen Grenzwert des Wärmeschockwiderstands
des Gassensorelements 1 überschreiten. Zweckmäßigerweise
sollte daher die Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur des Gassensorelements 1 auf
einen zwischen 100°C/s
und 250°C/s
liegenden Bereich eingestellt werden. Hierdurch kann die Temperatur
des Gassensorelements 1 von Raumtemperatur auf eine gewünschte Aktivierungstemperatur
innerhalb von fünf
(5) Sekunden erhöht
werden. Wenn das Gassensorelement 1 im Abgasrohr der Brennkraftmaschine eines
Kraftfahrzeugs angeordnet ist und in der vorstehend beschriebenen
Weise im Rahmen eines Abgasemissions-Regelsystems Verwendung findet, wird
durch eine Erwärmung
des Gassensorelements 1 mit einer Anstiegsgeschwindigkeit
zwischen 100°C/s
und 250°C/s
eine in der gewünschten
Weise erfolgende Regelung von HC-Abgasemissionen
unmittelbar nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine ermöglicht,
wodurch sich kürzlich
verschärfte
Abgasvorschriften erfüllen
lassen.
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12 zeigt ein Gassensorelement 3 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das einen zwei Zellen umfassenden Aufbau aufweist
und von einer Schichtanordnung bzw. einem Laminat aus Festelektrolytschichten 31 und 34,
Distanzstücken 32 und 35,
einer Isolierschicht 36 und einem Heizsubstrat 37 gebildet
wird.
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Das
Gassensorelement 3 besitzt eine Messgaskammer 320,
die von den Festelektrolytschichten 31 und 34 und
dem Distanzstück 32 umgeben
ist. Das Messgas gelangt über
ein durch die Festelektrolytschicht 31 und eine poröse Schicht 33 hindurch verlaufendes
Loch 310 in die Messgaskammer 320. Die poröse Schicht 33 ist
zwischen den Festelektrolytschichten 31 und 34 angeordnet
und dient als Diffusionswiderstand. Das Gassensorelement 3 besitzt außerdem eine
Bezugsgaskammer 350, die von der Festelektrolytschicht 34,
dem Distanzstück 35 und der
Isolierschicht 36 umgeben ist.
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Das
Gassensorelement 3 umfasst weiterhin eine erste elektrochemische
Zelle 41 und eine zweite elektrochemische Zelle 42.
Die erste elektrochemische Zelle 41 besteht aus der Festelektrolytschicht 31 und
zwei, an der Festelektrolytschicht 31 angebrachten Elektroden 411 und 412.
Hierbei ist die Elektrode 411 direkt dem im Außenbereich
des Gassensorelements 3 vorhandenen Messgas ausgesetzt,
während
die Elektrode 412 der Messgaskammer 320 ausgesetzt
ist. Die Elektroden 411 und 412 sind hierbei ringförmig ausgebildet.
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Die
zweite elektrochemische Zelle 42 besteht aus der Festelektrolytschicht 34 und
zwei, an der Festelektrolytschicht 34 angebrachten Elektroden 421 und 422.
Hierbei ist die Elektrode 421 der Messgaskammer 320 ausgesetzt,
während
die Elektrode 422 der Bezugsgaskammer 350 ausgesetzt
ist. Die Elektrode 421 ist ringförmig ausgebildet.
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Die
erste elektrochemische Zelle 41 dient als Pumpzelle, die
Sauerstoff (O2) aus der Messgaskammer 320 in
den Außenbereich
des Gassensorelements 3 abpumpt oder aus dem Außenbereich
des Gassensorelements 3 in die Messgaskammer 320 hineinpumpt
und hierbei bewirkt, dass zwischen den Elektroden 411 und 412 ein
Sauerstoffionenstrom I fließt.
Die zweite elektrochemische Zelle 42 dient dagegen als
Sensorzelle, die zwischen den Elektroden 421 und 422 eine
Quellenspannung (EMK) V als Funktion der Konzentrationsdifferenz
von Sauerstoff zwischen der Messgaskammer 320 und der Bezugsgaskammer 350 erzeugt.
Diese Quellenspannung (EMK) V dient dazu, die an die Elektroden 411 und 412 der
ersten elektrochemischen Zelle 41 angelegte Spannung dahingehend
zu steuern, dass die Sauerstoffkonzentration in der Messgaskammer 320 konstant
gehalten wird, d.h., der Sauerstoffionenstrom I wird als Funktion
des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
erzeugt, indem der Sauerstoffionenstrom I zur Konstanthaltung der
Quellenspannung V derart eingestellt wird, dass die Sauerstoffkonzentration
in der Messgaskammer 320 konstant gehalten werden kann.
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Das
Volumen Vc der Messgaskammer 320 beträgt wie im Falle des ersten
Ausführungsbeispiels 0,15
mm3 oder weniger, wodurch im wesentlichen
die gleichen Vorteile wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel erzielt werden.
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Das
Gassensorelement 3 ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
dahingehend ausgestaltet, dass das Vc-Sp-Verhältnis kleiner als 0,02 mm ist (d.h.,
Vc/Sp < 0,02 mm),
wodurch die Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 3 während dessen
Aktivierungs-Übergangszustands
minimal gehalten wird. Hierbei ist mit Sp der Bereich bzw. die Fläche der
Elektrode 412 bezeichnet.
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13 zeigt ein Gassensorelement 5 gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das in Form von zwei Zellen aufgebaut ist und eine
separate Heizeinrichtung 502 aufweist.
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Dieses
Gassensorelement 5 besteht im wesentlichen aus einem Elementkörper 501 und
der Heizeinrichtung 502, die gegenüber dem Elementkörper 501 in
einem Abstand bzw. Zwischenraum 500 angeordnet ist. Der
Elementkörper 501 besteht aus
Festelektrolytschichten 51 und 53 sowie aus einem
Distanzstück 52,
das von einem porösen
Material gebildet wird. Die Heizeinrichtung 502 besteht aus
einer Isolierschicht 54 und einem Heizsubstrat 55,
auf dem ein Heizelement 550 ausgebildet ist.
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Der
Elementkörper 501 besitzt
eine von den Festelektrolytschichten 51 und 53 und
dem Distanzstück 52 gebildete
Messgaskammer 520. Weiterhin umfasst der Elementkörper 501 eine
erste elektrochemische Zelle 43 sowie eine zweite elektrochemische
Zelle 44. Die erste elektrochemische Zelle 43 umfasst
eine in die Festelektrolytschicht 51 eingebettete Elektrode 431 sowie
eine der Messgaskammer 520 ausgesetzte Elektrode 432.
Die zweite elektrochemische Zelle 44 besteht aus der Festelektrolytschicht 53 und
zwei, an der Festelektrolytschicht 53 angebrachten Elektroden 441 und 442.
Die Elektrode 441 ist hierbei der Messgaskammer 520 ausgesetzt, während die
Elektrode 442 direkt dem im Außenbereich des Gassensorelements 5 vorhandenen
und durch den Zwischenraum 500 strömenden Messgas ausgesetzt ist.
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Das
Distanzstück 52 besteht
hierbei aus einem porösen
Material und dient als Diffusionswiderstandsschicht, wobei das Messgas über eine
Seitenfläche 525 des
Distanzstücks 52 in
die Messgaskammer 520 eintritt.
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Die
zweite elektrochemische Zelle 44 wirkt in Abhängigkeit
von einer angelegten Spannung als Pumpzelle, die Sauerstoff (O2) aus der Messgaskammer 520 in
den Außenbereich
des Gassensorelements 5 abpumpt oder aus dem Außenbereich
des Gassensorelements 5 in die Messgaskammer 520 hineinpumpt
und hierbei das Fließen
eines Sauerstoffionenstroms I zwischen den Elektroden 441 und 442 herbeiführt.
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Die
erste elektrochemische Zelle 43 ionisiert in Abhängigkeit
vom Anlegen einer schwachen Spannung in der Nähe der Elektrode 432 befindliche Sauerstoffmoleküle, die
sich wiederum in Richtung der Elektrode 431 bewegen, was
zu einer Potentialdifferenz V zwischen den Elektroden 431 und 432 führt.
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Der
Sauerstoffionenstrom I wird als Funktion des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
erzeugt, indem der Sauerstoffionenstrom I zur Konstanthaltung der
Potentialdifferenz V derart eingestellt wird, dass die Sauerstoffkonzentration
in der Messgaskammer 520 konstant gehalten werden kann.
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Das
Volumen Vc der Messgaskammer 520 beträgt wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
0,15 mm3 oder weniger, wodurch im wesentlichen
die gleichen Vorteile wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel erhalten werden.
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Das
Gassensorelement 5 ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
dahingehend ausgestaltet, dass das Vc-Sp-Verhältnis kleiner als 0,02 mm ist (d.h.,
Vc/Sp < 0,02 mm),
wodurch die Ausgangssignalabweichung des Gassensorelements 5 während dessen
Aktivierungs-Übergangszustands
minimal gehalten wird. Hierbei bezeichnet Sp den Bereich bzw. die
Fläche
der Elektrode 441.
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Erfindungsgemäß wird somit
ein Gassensorelement angegeben, das zur Messung der Konzentration
eines Gases wie O2 Verwendung finden kann. Das
Gassensorelement ist in Form einer Schichtanordnung bzw. eines Laminats
aufgebaut und dahingehend ausgestaltet, dass das zu messende Gas über einen
Diffusionswiderstand in eine Messgaskammer geführt wird. Die Messgaskammer
besitzt ein Volumen von 0,15 mm3, um während eines
thermischen Aktivierungs-Übergangszustands
des Gassensorelements das Abführen
des in der Messgaskammer verbleibenden Gases zu erleichtern.