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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tiefziehen von Formteilen,
wie Blechzuschnitten, insbesondere eine wenigstens dreifach wirkende
Presse, mit wenigstens drei in Tiefziehrichtung im Wesentlichen
hintereinander angeordneten und in Tiefziehrichtung sowie relativ
zueinander beweglichen Stösseln,
von denen wenigstens ein Stössel
als Formteilhalterstössel
zur Bewegung eines vorzugsweise als Blechhalter gestalteten Formteilhalters
und zur Kraftübertragung
auf den Formteilhalter dient, und von denen wenigstens ein Stössel als
Ziehstössel
zur Bewegung eines Ziehstempels und zur Kraftübertragung auf den Ziehstempel
dient, wobei jeder Stössel über ein
Kraftübertragungsmittel
mit einer in Tiefziehrichtung wirkenden Kraft beaufschlagbar ist.
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Derartige
Tiefziehvorrichtungen sind beispielsweise in der Form von Stanzpressen
seit vielen Jahren bekannt, die mit sogenannten Gesamtverbundwerkzeugen
zum Tiefziehen von Formteilen ausgestattet sein können. Bei
solchen Gesamtverbundwerkzeugen sind mehrere Ziehstempel teleskopartig
ineinander geführt
und es sind ein oder mehrere Ziehringe mit auf die jeweiligen Außenabmaße der Ziehstempel
angepassten, unterschiedlich großen Querschnitten ihrer Ziehringöffnungen üblich. Derartige
Tiefziehvorrichtungen können
wenigstens drei Stössel
umfassen, also wenigstens drei jeweils in Tiefziehrichtung und relativ
zueinander bewegliche Kraftübertragungskörper, wobei
wenigstens einer der Stössel
zur Bewegung und zur Übertragung
einer Kraft auf den Formteilhalter dient, während die anderen Stössel als
Ziehstössel
gestaltet sind. Letztere können
zentrale Bohrungen aufweisen, die zur Aufnahme der Ziehstempel des
Gesamtverbundwerkzeuges dienen können.
Die Stössel
werden üblicherweise über Kolbenstangen
mit einer in Tiefziehrichtung wirkenden Kraft beaufschlagt, wobei
die Maximalkraft pro Kolbenstange auf einen bestimmten Maximalwert
begrenzt ist.
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Beim
Tiefziehen von Formteilen kommen den durch den Formteilhalter auf
das tiefzuziehende Formteil während
des Tiefziehens ausgeübten
Kräften
eine wesentliche Bedeutung im Hinblick auf den Tiefzieherfolg und
die Qualität
der tiefgezogenen Formteile zu. Deshalb wurden Maschinen-Werkzeug- und Steuerungskonzepte
entwickelt, die es ermöglichen,
während
des Tiefziehens unterschiedlich große und lokal unterschiedlich
verteilte Formteilhalterkräfte
auf das Formteil, respektive auf dessen Rand auszuüben.
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Eine
Vorrichtung mit den eingangs erwähnten
Merkmalen ist auch aus der
DD
233 036 A3 bekannt geworden.
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Die
bisherigen Tiefziehvorrichtungen mit wenigstens dreifacher Wirkung über wenigstens
drei Stössel
sind bislang nur für
relativ spezielle Anwendungen einsetzbar, so dass es wünschenswert
erscheint, deren Einsatzpotential besser und für ein breiteres Anwendungsspektrum
zu nutzen.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung eine Tiefziehvorrichtung
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die in Verbindung
mit einfachen und kostengünstigen
Maßnahmen
universeller und multifunktionaler als bisher einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Es ist
also vorgesehen, dass ein erster Stössel und ein zweiter Stössel jeweils
wenigstens eine sich in Tiefziehrichtung erstreckende Durchgangsöffnung zur
wahlweisen Aufnahme eines lang gestreckten Druckkraft-Übertragungs-Körpers oder
mehrerer, lang gestreckter Druckkraft-Übertragungs-Körper aufweisen,
der oder die sich dann durch die Durchgangsöffnung oder die Durchgangsöffnungen
des zwischen dem zweiten Stössel und/oder
einem dritten Stössel
und dem Formteilhalter angeordneten ersten Stössels und gegebenenfalls wenigstens
einen zweiten Stössels
hindurch erstreckt bzw. hindurch erstrecken, so dass dann von dem
zweiten Stössel
und/oder dem dritten Stössel über den
oder die Druckkraft-Übertragungs-Körper eine
Kraft auf den Formteilhalter übertragbar
ist. Diese Kraft ist folglich auf das tiefzuziehende Formteil übertragbar,
wodurch die Formteilbildung des tiefzuziehenden Formteils beim Tiefziehen
beeinflussbar ist.
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Durch
diese Maßnahmen
wird ein multifunktionales und universell einsetzbares Mehrstössel-Konzept
zur Verfügung
gestellt, mit dem das Anwendungs- und Einsatzspektrum bisheriger
Tiefziehvorrichtungen erheblich erweitert werden kann. So können nunmehr
mit ein und derselben Presse sowie Stössel-Grundkonstruktion, beispielsweise
entweder die an wenigstens zwei Stösseln verfügbaren Kräfte gebündelt auf den Formteilhalter
und/oder auf einen Ziehstempel übergeleitet
werden und/oder können die
an wenigstens zwei Stösseln
verfügbaren
Kräfte zur
Einstellung lokal unterschiedlicher Formteilhaltekräfte genutzt
werden.
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Dies
lässt sich
besonders einfach und kostengünstig
dadurch erreichen, wenn wenigstens einer der Druckkraft-Übertragungs-Körper als
ein lang gestreckter gerader Stab gestaltet ist und/oder wenn wenigstens
einer der Druckkraft-Übertragungs-Körper als
ein lang gestrecktes gerades Rohr gestaltet ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsvariante
kann vorgesehen sein, dass der Druckkraft-Übertragungs-Körper als
Einsteckelement gestaltet ist, das in die Durchgangsöffnung einsteckbar ist
bzw. dass die Druckkraft-Übertragungs-Körper als Einsteckelemente
gestaltet sind, die in die Durchgangsöffnung bzw. in die Durchgangsöffnungen
einsteckbar sind. Dadurch lässt
sich eine besonders einfache Montage und Demontage des Druckkraft-Übertragungs-Körpers bzw. der Druckkraft-Übertragungs-Körper erreichen,
so dass die Presse besonders einfach und schnell entsprechend den
jeweiligen Anwender- und Einsatzbedürfnissen umgerüstet werden
kann.
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Dabei
kann es ferner vorteilhaft sein, wenn der bzw. die Druckkraft-Übertragungs-Körper entgegen
der Tiefziehrichtung in die Durchgangsöffnung bzw. in die Durchgangsöffnungen
einsteckbar ist bzw. sind.
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Eine
weitere Verbesserung kann dadurch erreicht werden, dass der bzw.
jeder Druckkraft-Übertragungs-Körper von
der Seite des Formteilhalters her in die Durchgangsöffnung bzw. in
die Durchgangsöffnungen
der Stössel
einsteckbar ist bzw. sind.
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Besonders
vorteilhafte Kombinationsmöglichkeiten
einer Kraftübertragung
können
erreicht werden, wenn in dem Rohr wenigstens ein weiterer Druckkraft-Übertragungs-Körper in
Tiefziehrichtung längs
verschieblich aufgenommen ist, so dass das Rohr von einem ersten
Stössel
vorzugsweise gegen den Formteilhalter beaufschlagbar ist, während der weitere
Druckkraft-Übertragungs-Körper von
einem weiteren Stössel
vorzugsweise gegen den Formteilhalter beaufschlagbar ist.
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Eine
besonders stabile Konstruktion, gegebenenfalls in Verbindung mit
einer minimalen Anzahl von Druckkraft-Übertragungs-Körpern, kann
erreicht werden, wenn der Druckkraft-Übertragungs-Körper bzw.
die Druckkraft-Übertragungs-Körper einteilig oder
einstückig
gestaltet ist bzw. sind.
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Eine
weitere Verbesserung in diesem Sinne sowie eine weitere verbesserte
Kraftüberleitung
von einem entgegen der Tiefziehrichtung entfernt angeordneten Stössel vorzugsweise
auf den Formteilhalter, unter Überbrückung von
wenigstens zwei zwischenliegenden weiteren Stösseln, die zur Bewegung und/oder
zur Kraftübertragung
auf einen oder mehrere Ziehstempel oder zusätzlich bezüglich des Formteilhalters eingesetzt
werden können,
kann dadurch erreicht werden, dass eine Längsachse einer Durchgangsöffnung zur
Aufnahme eines Druckkraft-Übertragungs-Körpers des
ersten Stössels
mit einer Längsachse
einer Durchgangsöffnung
zur Aufnahme eines Druckkraft-Übertragungs-Körpers des wenigstens
einen zweiten Stössels
miteinander im Wesentlichen fluchten. Zu diesem Zwecke erstreckt sich
vorteilhaft der Druckkraft- Übertragungs-Körper sowohl
durch eine Durchgangsöffnung
des ersten Stössels
als auch durch eine Durchgangsöffnung
des wenigstens einen zweiten Stössels
hindurch.
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Besonders
vorteilhafte bzw. weitere Kombinationsmöglichkeiten bezüglich einer
Bewegung und/oder Kraftübertragung
von den Stösseln
auf ein oder mehrere Ziehstempel und/oder Formteilhalter lassen
sich nutzen, wenn wenigstens ein erster Stössel, der dem Formteilhalter
am nächsten
angeordnet ist, eine erste Durchgangsöffnung und wenigstens eine
zweite Durchgangsöffnung
zur wahlweisen Aufnahme von jeweils wenigstens einem lang gestreckten
Druckkraft-Übertragungs-Körper aufweist,
die sich jeweils in Tiefziehrichtung erstrecken und die quer zur
Tiefziehrichtung beabstandet zueinander angeordnet sind.
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Eine
weitere Verbesserung in dem vorgenannten Sinne kann erreicht werden,
wenn vorzugsweise auch ein entgegen der Tiefziehrichtung zu dem ersten
Stössel
benachbarter zweiter Stössel
und gegebenenfalls weitere Stössel,
vorzugsweise ausgenommen dem am weitesten von dem Formteilhalter weg
angeordneten Stössel,
jeweils eine erste Durchgangsöffnung
und wenigstens eine zweite Durchgangsöffnung zur wahlweisen Aufnahme
von jeweils wenigstens einem lang gestreckten Druckkraft-Übertragungs-Körper aufweisen,
die sich jeweils in Tiefziehrichtung erstrecken und die quer zur
Tiefziehrichtung beabstandet zueinander angeordnet sind.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Druckkraft-Übertragungs-Körper einen
Satz von Druckkraft-Übertragungs-Körpern mit
einer unterschiedlich großen
Länge ausbilden.
Dadurch lassen sich in besonders einfacher Art und Weise günstige Kombinationen
von Kraftüberleitungsmöglichkeiten
unter Ausnutzung der hintereinander angeordneten Stössel auf
einen oder mehrere Ziehstempel und/oder Formteilhalter erreichen.
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Dabei
kann in besonders vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass
sich die wirksamen Längen
der Druckkraft-Übertragungs-Körper eines Satzes
von Druckkraft-Übertragungs-Körpern um eine
Länge unterscheiden,
die größer ist
als die Breite bzw. Höhe
eines zu überbrückenden
Stössels.
Auf diese Weise lässt
sich mit nur wenigen Druckkraft-Übertragungs-Körpern eine
maximale Kombinationsvielfalt an unterschiedlichen Bewegungs- und/oder
Kraftübertragungsmöglichkeiten
hinsichtlich der einzelnen Stössel
erreichen.
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In
weiter vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
wenigstens zwei Druckkraft-Übertragungs-Körper einen
Satz von Druckkraft-Übertragungs-Körpern mit
einem unterschiedlich großen
Außendurchmesser
ausbilden. Durch diese Maßnahmen
stehen besonders einfache und kostengünstige Kombinationsmöglichkeiten
bezüglich
der Ausnutzung von Bewegungs- und/oder Kraftüberleitungsverhältnissen
bezüglich
der einzelnen Stössel
zur Verfügung,
ohne dass es weiterer Maßnahmen
bedürfte.
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Dabei
kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die erste Durchgangsöffnung des
Stössels oder
der Stössel
einen Durchgangsquerschnitt oder Durchgangsdurchmesser aufweist,
der kleiner ist als der Durchgangsquerschnitt oder der Durchgangsdurchmesser
der zweiten Durchgangsöffnung
des Stössels
oder der Stössel.
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In
weiter vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein
erster Druckkraft-Übertragungs-Körper einen
Außenquerschnitt
aufweist, der ein Hindurchstecken jeweils durch die erste Durchgangsöffnung zweier
benachbarter Stössel
ermöglicht
und dass wenigstens ein zweiter Druckkraft-Übertragungs-Körper einen
gegenüber
dem Außenquerschnitt
des ersten Druckkraft-Übertragungs-Körpers größeren Außenquerschnitt
aufweist, so dass der wenigstens eine zweite Druckkraft-Übertragungs-Körper in
bzw. durch die zweite, quer zur Tiefziehrichtung benachbarte Durchgangsöffnung des
ersten Stössels,
nicht aber durch die zweite Durchgangsöffnung des zweiten Stössels steckbar ist.
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Alternativ
zur Verwendung von Druckkraft-Übertragungs-Körpern mit unterschiedlichen Außenquerschnitten
und/oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Durchgangsöffnungen
wenigstens einer der sich entgegen der Tiefziehrichtung an den ersten
Stössel
anschließenden Stössel wahlweise
mit einem Druckkraft-Übertragungsmittel,
vorzugsweise wieder lösbar,
wenigstens teilweise verschließbar
ist, an dem sich dann wenigstens einer der Druckkraft-Übertragungs-Körper abstützen kann,
so dass dann auch von dem letztgenannten Stössel über einen Druckkraft-Übertragungs-Körper eine
Kraft auf den Formteilhalter übertragbar
ist.
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In
weiter vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das
Druckkraft-Übertragungsmittel
kraft- und/oder formschlüssig
an Innenwänden der
Durchgangsöffnung
bzw. der Durchgangsöffnungen
des Stössels
befestigbar ist.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsvariante
kann vorgesehen sein, dass das Druckkraft-Übertragungsmittel
als ein Verschlusskörper
mit Außengewinde
gestaltet ist, der in ein Innengewinde der Durchgangsöffnung des
Stössels
einschraubbar ist.
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Die
vorgenannten Maßnahmen
ermöglichen eine
besonders einfache Montage bzw. Demontage derartiger Druckkraft-Übertragungsmittel bei einem sicheren
Betrieb der Tiefzieh-Vorrichtung.
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An
Tiefziehvorrichtungen der vorgenannten Art werden besondere Anforderungen
bezüglich
der zu bewegenden Gewichte und den verfügbaren Platz bei minimalen
Kosten gestellt. Das erfindungsgemäße multifunktionale und universelle
Mehrstösselkonzept
ermöglicht
in diesem Sinne die Verwendung von vergleichsweise dünnen Stösselplatten,
also von Stösselplatten,
deren Breite sehr viel größer ist
als deren Dicke.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante
kann folglich vorgesehen sein, dass die Stössel mit Stösselplatten gestaltet sind,
wobei vorzugsweise deren Breite sehr viel größer ist als deren Dicke, die mit
der Durchgangsöffnung
bzw. mit den Durchgangsöffnungen
für den
bzw. die Druckkraft-Übertragungs-Körper versehen
sind. Dadurch ist eine gewichtsarme und platzsparende Bauweise ermöglicht, die
in Verbindung mit den die Stösselplatten
durchsetzenden Druckkraft-Übertragungs-Körpern besonders
vorteilhaft ist.
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Gemäß einer
bevorzugten weiteren Ausführungsvariante
kann ferner vorgesehen sein, dass die Stösselplatten an seitlichen,
sich in Tiefziehrichtung erstreckenden Führungsschienen geführt gelagert sind,
wobei benachbarte, vorzugsweise aneinander anliegende Stössel über formschlüssig ineinander greifende
Führungen
mit sich in Tiefziehrichtung erstreckenden Führungsflächen verbindbar sind, so dass
dann eine Verschiebung der benachbarten Stössel relativ zueinander in
einer quer zur Tiefziehrichtung verlaufenden Verschiebeebene und
eine entsprechende Winkelfehllage der benachbarten Stössel relativ
zueinander vermieden wird.
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Es
versteht sich, dass die vorstehenden Maßnahmen im Rahmen der Ausführbarkeit
der Erfindung beliebig kombinierbar sind.
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Weitere
Einzelheiten und Gesichtspunkte der Erfindung sind dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmbar, in dem bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben sind.
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Es
zeigen:
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1 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer ersten Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung,
mit einer Anordnung von Druckkraft-Übertragungs-Körpern derart,
dass über
zwei Stössel
lokal und vom Betrag differenzierte Formhaltekräfte erreichbar sind, wobei
ein Ziehstempel über
einen dritten Stössel
beaufschlagbar ist;
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2 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer zweiten, modifizierten Ausführungsvariante
einer Tiefziehvorrichtung, mit einer Anordnung von Druck kraft-Übertragungs-Körpern derart,
dass zusätzlich eine
Kraftaddition der über
zwei Stössel
ausgeübten Kräfte an einem
Formteilhalter erreichbar ist;
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3 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer dritten Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung,
mit einer Anordnung von Druckkraft-Übertragungs-Körpern derart,
dass eine Kraftaddition der über
zwei, hier aneinander anliegende Stössel ausgeübten Kräfte an bzw. für einen
Ziehstempel verfügbar
ist, während
ein Formteilhalter über
einen dritten Stössel
beaufschlagbar ist;
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4 eine
Teil-Seiten-Ansicht einer Tiefziehvorrichtung in einer Ausführungsvariante
gemäß 3,
mit zwei kraftmäßig zusammen
geschalteten Stösseln,
wobei die aneinander anliegenden Stössel über formschlüssig ineinandergreifende
Führungen zur
Vermeidung von Lateralverschiebungen bzw. Winkelfehlstellungen der
zusammengeschalteten Stössel
verbunden sind;
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5 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer vierten Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung,
bei der die erfindungsgemäß gestalteten
Stössel
ohne darin eingesetzte Druckkraft-Übertragungs-Körper
zum Aufbau einer Mehrfach-Zugvorrichtung mit einem Gesamtverbundwerkzeug
verwendet sind;
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6 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung, bei
der die Durchgangsöffnungen
eines Stössels
mithilfe von kraftübertragenden
Muttern verschlossen sind, und unter einer Anordnung von Druckkraft-Übertragungs-Körpern derart,
dass eine Kraftaddition der über
zwei Stössel
ausgeübten
Kräfte
an einem Formteilhalter erreichbar ist, wobei ein Ziehstempel über einen
dritten Stössel
beaufschlagbar ist;
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7 eine
Teil-Querschnitts-Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung,
bei der eine Durchgangsöffnung
bzw. ein Teil der Durchgangsöffnungen
mithilfe einer kraftübertragenden
Mutter verschlossen ist, und unter Anordnung von Druckkraft-Übertragungs-Körpern derart, dass über zwei
Stössel
lokal und vom Betrag her differenzierte Formteilhalterkräfte erreichbar
sind, wobei ein Ziehstempel über
einen dritten Stössel
beaufschlagbar ist.
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Die
in den Figuren gezeigte Tiefziehvorrichtung 20 ist als
eine dreifach wirkende Stanzpresse mit drei in Tiefziehrichtung 21 im
Wesentlichen hintereinander angeordneten und in Tiefziehrichtung 21 sowie
relativ zueinander beweglichen Stösseln 22.1, 22.2, 22.3 gestaltet.
Die Stössel 22.1, 22.2, 22.3 sind jeweils
mit Stösselplatten 27.1, 27.2, 27.3 gestaltet, deren
Breite sehr viel größer ist
als deren Dicke bzw. Höhe 41.
Wenigstens einer der Stössel 22.1, 22.2, 22.3 dient
als ein Formteilhalterstössel,
d. h. dient zur Bewegung eines Formteilhalters 23 und zur
Kraftübertragung
auf den Formteilhalter 23. Als tiefzuziehende Formteile
werden vorzugsweise Blechzuschnitte verwendet, so dass der Formteilhalter 23 dann
als Blechhalter fungiert. Von den Stösseln 22.1, 22.2, 22.3 dient
wenigstens ein Stössel
als Ziehstössel,
d. h. zur Bewegung wenigstens eines Ziehstempels 24; 24.1, 24.2 und
zur Kraftübertragung
auf den Ziehstempel 24; 24.1, 24.2. Jeder
Stössel 22.1, 22.2, 22.3 ist über ein
diesem zugeordneten Kraftübertragungsmittel,
hier in Form von Kolbenstangen 25.1, 25.2, 25.3 mit
einer in Tiefziehrichtung 21 wirkenden Kraft beaufschlagbar.
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Im
Zuge des Tiefziehens eines in den Figuren nicht näher gezeigten
Formteils bzw. Blechzuschnittes, das bzw. der zwischen dem Formteilhalter 23 und
einem an einer Aufnahme 29.1, 29.2 abgestützt aufgenommenen
Ziehring 28, 28.1 einlegbar ist, kann das Formteil
durch den wenigstens einen Ziehstempel 24; 24.1, 24.2 umgeformt
werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass ein erster Stössel 22.1 und
wenigstens ein zweiter Stössel 22.2 jeweils
wenigstens eine sich in Tiefziehrichtung 21 erstreckende
Durchgangsöffnung 26; 26.1, 26.2, 26.3, 26.4, 26.5 zur
wahlweisen Aufnahme eines lang gestreckten Druckkraft-Übertragungs-Körpers 30; 30.1, 30.2, 30.3 oder
mehrerer lang gestreckter Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 aufweisen.
Der oder die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 erstrecken
sich dann, d. h. in einem in die bzw. den Durchgangsöffnungen 26; 26.1 bis 26.5 der
Stössel 22.1, 22.2 aufgenommenen
Zustand, durch die Durchgangsöffnung
oder die Durchgangsöffnungen 26; 26.1 bis 26.5 des
zwischen dem wenigstens einen zweiten Stössel 22.2 und/oder
einem dritten Stössel 22.3 und dem
Formteilhalter 23 angeordneten ersten Stössels 22.1 und
gegebenenfalls wenigstens einen zweiten Stössels 22.2 hindurch,
so dass dann von dem wenigstens einen zweiten Stössel 22.2 und/oder
dem dritten Stössel 22.3 über den
oder die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 eine Kraft
auf den Formteilhalter 23 ausübbar ist, wodurch die Formteilbildung
eines tiefzuziehenden Formteils vorteilhaft beeinflussbar ist.
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In
den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 als
lang gestreckte gerade Stäbe 33; 33.1, 33.2 und/oder
als lang gestreckte gerade Rohre 34, jeweils einteilig
und einstückig
gestaltet. Es versteht sich jedoch, dass die Druckkraft-Übertragungs-Körper auch
aus mehreren Formkörpern
gestaltet sein können.
Diese können beispielsweise
lose aneinander anliegen und/oder kraft- oder formschlüssig miteinander
verbunden sein.
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Die
Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 weisen
vorzugsweise eine Länge 38.1, 38.2, 38.3 auf,
die größer ist
als die Breite bzw. Höhe 41 wenigstens
einer der Stössel 22.2,
so dass von einem benachbarten Stössel 22.3 über den
jeweiligen Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 eine Kraft,
insbesondere eine Druckkraft auf den Formteilhalter 23 übertragbar
ist.
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Um
entsprechend vielfältige
Kombinationsmöglichkeiten
einer Zusammenschaltung bzw. Wirkung der einzelnen Stössel 22.1, 22.2, 22.3,
respektive der dadurch übertragbaren
Kräfte
auf den bzw. Ziehstempel 24; 24.1, 24.2 und
den Formteilhalter 23 realisieren zu können, bilden die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30; 30.1, 30.2, 30.3 vorzugsweise
einen Satz von Druckkraft-Übertragungs-Körpern 30; 30.1, 30.2, 30.3 mit
einer unterschiedlich großen
Länge 38.1, 38.2, 38.3 und/oder
mit einem unterschiedlich großen
Außenquerschnitt 42.1, 42.2.
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In
dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 und 30.3 als
Stäbe 33.1, 33.2 mit einem
kreiszylindrischen Außendurchmesser 42.1 gestaltet
und/oder ist als Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.2 ein Rohr 34 verwendet.
Dieses weist vorzugsweise einen kreiszylindrischen Außendurchmesser 42.2 und
einen kreiszylindrischen Innendurchmesser 42.3 auf, der
geringfügig
größer ist als
der Außendurchmesser 42.1 der
Stäbe 33.1, 33.2.
Dadurch ist es möglich,
die Stäbe 33.1, 33.2 in und
durch die Rohre 34 ein- und hindurch zu stecken, wobei
dann die Stäbe 33.1, 33.2 in
Längsrichtung des
jeweiligen Rohrs 34, d. h. hier in Tiefziehrichtung 21,
längs verschieblich
geführt
bewegbar sind.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung
sind die Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 und 30.2 derart
angeordnet, dass über
den Stössel 22.3 und
auch über den
Stössel 22.2 lokal
und vom Betrag her differenzierte Formhaltekräfte an dem Formteilhalter 23 erreichbar
sind. In den 1 bis 4 sowie 6 und 7 sind
jeweils nur ein Teil der über
den Umfang verteilt angeordneten Druckkraft-Übertragungs-Körper 30 gezeigt.
Dabei sind in den 1 bis 3 sowie 6 und 7 nur
diejenigen Druckkraft-Übertragungs-Körper 30 gezeigt,
die in einer Anordnung gemäß der jeweiligen
Ausführungsvariante
der Tiefziehvorrichtung 20 die jeweils relevanten Funktionen
betreffen.
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Bei
der Tiefziehvorrichtung 20 gemäß 1 sind als
Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 und 30.2 lang gestreckte
gerade Stäbe 33.1 vorgesehen, welche
die von einer Kolbenstange 25.3 auf den dritten Stössel 32.3 übertragene
Kraft unter Überbrückung des
zweiten Stössel 22.2 und
des ersten Stössels 22.1 auf
den Formteilhalter 23 überleiten
können.
Zu diesen Zwecke weist der erste Stössel eine Durchgangsöffnung 26.1 auf
und der zweite Stössel 22.2 weist
eine Durchgangsöffnung 26.4 auf,
deren Längsachsen 36.1 und 36.4 miteinander
fluchten und die jeweils einen kreiszylindrischen Innendurchmesser 43.1, 43.4 aufweisen,
der geringfügig
größer ist als
der Außendurchmesser 42.1 des
jeweiligen Stabes 33.1. Auf diese Weise ist der jeweilige
Stab 33.1 relativ zu dem ersten Stössel 22.1 und dem
zweiten Stössel 22.2 in
Tiefziehrichtung 21 verschieblich geführt.
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Ferner
umfasst die Tiefziehvorrichtung 20 gemäß 1 weitere
Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.2 in
Form von Rohren 34, von denen nur ein Rohr 34 in 1 dargestellt
ist. Diese Rohre 34 weisen einen Außendurchmesser 42.2 auf,
der größer ist als
der Außendurchmesser 42.1 der
Stäbe 33.1.
Ferner weisen die Rohre 34 eine Länge 38.2 auf, die kleiner
ist als die Länge 38.1 der
Stäbe 33.1.
Dabei ist die Länge 38.1 der
Stäbe 33.1 im
Vergleich zu der Länge 38.2 der
Rohre 34 derart gewählt,
dass die sich durch den Längenunterschied
ergebende Länge 39 größer ist
als die Breite bzw. Höhe 41 des
zweiten Stössels 22.2.
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Die
Rohre 34 sind in einer Durchgangsöffnung 26.2 in dem
ersten Stössel 22.1 längs verschieblich
mit geringem Spiel aufgenommen. Demgemäß weist die Durchgangsöffnung 26.2 einen
Innendurchmesser 43.2 auf, der geringfügig größer ist als der Außendurchmesser 42.2 der
Rohre 34.
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Die
Längsachse 26.1 der
Durchgangsöffnung 26.2 bzw.
des Stabes 33.1 verläuft
parallel zu der Längsachse 26.2 des
Rohrs 34. Dabei weisen die Längsachsen 36.1 und 36.2 einen
lateralen bzw. radialen Abstand 37 zueinander auf.
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Der
zweite Stössel 22.2 weist
im Abstand 37 zu der Längsachse 26.4 eine
Durchgangsöffnung 26.5 auf,
deren Längsachse 36.5 mit
der Längsachse 36.2 der
Durchgangsöffnung 26.2 des
ersten Stössels 22.1 fluchtet
und die parallel und in gleichem Abstand 37 zu der Längsachse 36.4 der
Durchgangsöffnung 26.4 in
dem zweiten Stössel 22.2 angeordnet ist.
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Der
Innendurchmesser 43.5 der Durchgangsöffnung 26.5 ist kleiner
als der Außendurchmesser 42.2 des
jeweiligen Rohres 34. Auf diese Weise kann also das jeweilige
Rohr 34 zwar durch die jeweilige Durchgangsöffnung 26.2 des
ersten Stössels 22.1 hindurch
gesteckt werden, nicht jedoch durch oder in die Durchgangsöffnung 26.5 des
zweiten Stössels 22.2.
Die in Tiefziehrichtung 21 weisenden Öffnungsränder der Durchgangsöffnung 26.5 bilden
also Anlage- bzw. Anschlagfläche
für eine
Stirnkante des Rohrs 34, das mit seiner davon weg weisenden
anderen Stirnkante an dem Formteilhalter 23 anliegt. Auf
diese Weise ist es also möglich, über den ebenfalls
mit einer bzw. mehreren Kolbenstangen 25.2 beaufschlagten
zweiten Stössel 22.2 und über den
bzw. die als Rohr 24 gestalteten Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.2,
ebenfalls eine Kraft auf den Formteilhalter 23 auszuüben. Diese
Kraft wirkt auf den Formteilhalter 23 in einem Abstand
zu den Kraftangriffsstellen des Stabes 33.1 bzw. der Stäbe 33.1,
so dass auf diese Weise an lokal unterschiedlichen Stellen Kräfte auf
den Formteilhalter 23 überleitbar
sind. Diese Kräfte
können abhängig von den
mithilfe der jeweiligen Stössel 22.2 und 22.3 übertragenen
Kräften,
unterschiedlich groß sein. Folglich
können
insbesondere während
des Tiefziehvorganges auf das tiefzuziehende Formteil über den Formteilhalter 23 unterschiedliche
Anpresskräfte
sowohl hinsichtlich einer örtlichen
Verteilung als auch hinsichtlich der zeitlichen Verteilung der Kräfte eingestellt
werden.
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Bei
der in 1 gezeigten Tiefziehvorrichtung 20 dient
der erste Stössel 22.1 zur
Bewegung und Kraftübertragung
eines Ziehstempels 24, der zum Tiefziehen eines Formteils
in Tiefziehrichtung 21 bewegbar ist, so dass sich dann
der erste Stössel 22.1 relativ
zu dem Stab bzw. den Stäben 33.1 und relativ
zu dem Rohr bzw. den Rohren 34 in Tiefziehrichtung 21 bewegen
kann. Auch der erste Stössel 22.1 ist über ein
Kraftübertragungsmittel,
hier in Form einer oder mehrerer Kolbenstangen 25.1 mit
einer in Tiefziehrichtung 21 wirkenden Kraft beaufschlagbar. Die
zuvor im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsvariante gemäß 1 beschriebenen
Verhältnisse
betreffend die Anordnung und Gestaltung der Durchgangsöffnungen 26.1 bis 26.4,
sind auch bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsvarianten gemäß den 2 bis 5 realisiert.
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Bei
der in 2 gezeigten weiteren Ausführungsvariante einer Tiefziehvorrichtung 20 handelt
es sich um eine Modifikation der in 1 gezeigten
Tiefziehvorrichtung 20. Im Unterschied dazu sind bei der Tiefziehvorrichtung 20 gemäß 2 zusätzlich mehrere
Stäbe 33.1 vorgesehen,
die jeweils in einem der Rohre 34 längsverschieblich geführt angeordnet
sind und die hinsichtlich ihrer Länge 38.1 und ihrer
Außendurchmesser 42.1 den
Stäben 33.1 gemäß der in 1 gezeigten
Ausführungsvariante
entsprechen. Mithin sind bei der in 2 gezeigten
Ausführungsvariante
in einem Abstand 37 lateral bzw. radial beabstandet zwei
identische Stäbe 33.1 vorgesehen,
die sich durch in einem entsprechenden Abstand 37 angeordnete
Durchgangsöffnungen 26.1, 26.2 des
ersten Stössels
sowie 26.4 und 26.5 des zweiten Stössels 22.2 hindurch
erstrecken.
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Durch
das Ineinander-Anordnen der Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 und 30.2 lässt sich im
Bereich der Kraftangriffsflächen
dieser Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 und 30.2 an
dem Formteilhalter 23 eine Kraftaddition der sowohl durch den
zweiten Stössel 22.2 als
auch durch den dritten Stössel 22.3 ausübbaren Kräften, hier
an einer in der Nähe
des Ziehstempels 24 angeordneten Stelle erreichen, während zugleich
in einem Abstand 37 weiter nach außen versetzt, der Formteilhalter 23 mit
einem weiteren Druckkraft-Übertragungs-Körper 30.1 in
Form eines Stabes 33.1 beaufschlagbar ist, und zwar nur
mit der durch den dritten Stössel 22.3 übertragenen
Kraft.
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Bei
der Ausführungsvariante
einer Tiefziehvorrichtung 20 gemäß 3 sind die
Rohre 34 gemäß der in 2 gezeigten
Ausführungsvariante weggelassen.
Mithin sind bei dieser Ausführungsvariante
ausschließlich
lange Stäbe 33.1 vorgesehen, die
sich parallel zueinander in einem Abstand 37 durch die
Durchgangsöffnungen 26.1 und 26.4 sowie 26.2 und 26.5 des
dritten Stössels 22.3 und
des zweiten Stössels 22.2 hindurch
erstrecken. Auf diese Weise wird erreicht, dass die von einer Kolbenstange 25.3 auf
den dritten Stössel 22.3 übertragene
Kraft über
die Stäbe 33.1 gleichmäßig auf
den Formteilhalter 23 übergeleitet
wird. In diesem Fall können
die beiden anderen Stössel,
d. h. der zweite Stössel 22.2 und
der erste Stössel 22.1,
die jeweils durch eine Kolbenstange 25.2 bzw. 25.1 beaufschlagt
sind, genutzt werden, um den hier einen Ziehstempel 24 anzutreiben
bzw. mit Kraft zu beaufschlagen. Dabei steht nunmehr eine Kraft
zur Verfügung,
welche einer Addition der durch die die beiden Stössel 22.1 und 22.2 beaufschlagenden
Kolbenstangen 25.1 und 25.2 übertragbaren Kräfte zur
Verfügung
steht. Dabei kann der zweite Stössel 22.2 vorteilhaft
an dem ersten Stössel 22.1 anliegen,
so dass eine großflächige Kräfteverteilung
und Überleitung
mit den zwei kraftmäßig zusammengeschalteten
Stösseln 22.1 und 22.2 ermöglicht ist.
Diese beiden Stössel 22.1 und 22.2 aber
auch der dritte Stössel 22.3 oder
jeder weitere Stössel
kann, wie in 4 gezeigt, vorteilhaft mit Führungen
versehen sein, die bei vorzugsweise ebenfalls aneinander anliegenden
Stösseln
dann formschlüssig
ineinander greifen.
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Diese
Führungen 50.1, 50.2, 50.3 weisen sich
in Tiefziehrichtung 21 parallel erstreckende Führungsflächen 51.1, 51.2, 51.3 auf.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind über
den Umfang des zweiten Stössels 22 verteilt,
mehrere Flachplatten 52 vorgesehen, die bei aneinander
anliegenden Stösseln, hier
dem ersten Stössel 22.1 und
dem zweiten Stössel 22.2,
in passende gestaltete Führungsnuten 53.1, hier
des zweiten Stössels 22.2,
eingreifen.
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Durch
den auf diese Weise bewirkten Formschluss wird erreicht, dass eine
Verschiebung der benachbarten Stössel,
hier des ersten Stössels 22.1 und
des zweiten Stössels 22.2,
relativ zueinander in einer quer, hier senkrecht zur Tiefziehrichtung 21 verlaufenden
Verschiebeebene und eine entsprechende Winkelfehllage der benachbarten
Stössel,
hier des ersten Stössels 22.1 und
des zweiten Stössels 22.2, relativ
zueinander vermieden wird. Auf diese Weise kann durch Zusammenschalten
zweier Stössel,
hier des ersten Stössels 22.1 und
des zweiten Stössels 22.2,
die jeweils als vergleichsweise dünne Stösselplatten 27.1 und 27.2 gestaltet
sind, erreicht werden, dass eine im Vergleich zu jedem einzelnen
der Stössel 22.1 und 22.2 größere Führungslänge 54 nutzbar ist, über die
die Stössel 22.1 und 22.2 an
den Führungsschienen 49 geführt sind.
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Wie
ebenfalls in 4 gezeigt, ragt die jeweilige
Führungsplatte 52 beidseitig,
also in Tiefziehrichtung 21 und entgegen der Tiefziehrichtung 21 über den
ersten Stössel 22.1 hinaus
derart, dass nach einem Verschieben des ersten Stössels 22.1 in Tiefziehrichtung 21 bis
zu seinem Anliegen bzw. Anschlagen an dem Formteilhalter 23 bzw.
einem nächsten
Stössel,
dann die jeweilige Führungsplatte 52 in
einer Führungsnut 53.2 des
Formteilhalters 23 bzw. eines weiteren Stössels formschlüssig eingreift.
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Bei
der in 5 gezeigten Tiefziehvorrichtung 20 sind
die erfindungsgemäß gestalteten
Stössel 22.1 und 22.2 zum
Aufbau einer Mehrfachzugvorrichtung mit einem Gesamtverbundwerkzeug
eingesetzt, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel keine Druckkraft-Übertragungs-Körper 30,
wie Stäbe 33 oder
Rohre 34 eingesetzt sind.
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Der
erste Stössel 22.1 beaufschlagt
hier unmittelbar den Formteilhalter 23, während der
zweite Stössel 22.2 und
der dritte Stössel 22.3 jeweils
einen Ziehstempel 24.2 und 24.1 beaufschlagen,
die in einer zentralen Öffnung
der Stössel 22.2 und 22.3 aufgenommen
und befestigt sind. Der lateral bzw. radial weiter innen angeordnete
erste Ziehstempel 24.1, der durch den dritten Stössel 22.3 beaufschlagt
wird, weist hier eine topfförmige
Außenkontur
auf. Im Unterschied dazu ist der zweite Ziehstempel 24.2 als beidseitig
offenes Rohr gestaltet, in dem der erste Ziehstempel 24.1 längs verschiebebeweglich
geführt ist.
Entsprechend dem durch diese beiden Ziehstempel 24.1 und 24.2 bewerkstelligbaren
zweistufigen Tiefziehprozess sind hier zwei Ziehringe 28.1 und 28.2 vorgesehen,
die an Aufnahmen 29.1 und 29.2 aufgenommen und
befestigt sind. Dabei weist der erste Ziehring 28.1, an
bzw. auf dem das tiefzuziehende Formteil auf- bzw. eingelegt wird,
einen Innendurchmesser auf, der geringfügig größer ist als der Außendurchmesser
des zweiten Ziehstempels 24.2.
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Der
zweite Ziehring 28.2, der in Tiefziehrichtung 21 beabstandet
zu dem ersten Ziehring 28.1 angeordnet ist, weist einen
Innendurchmesser auf, der größer ist
als der Außendurchmesser
des zweiten Ziehstempels 24.2. Demgemäß kann im Zuge des Tiefziehvorganges
bei einer Bewegung des zweiten Ziehstempels 24.2 dieser
gegen eine schräge
Anlagefläche
des zweiten Ziehrings 28.2 vorlaufen und kann dabei als
weiterer Formteilhalter für
das in einem zweiten Tiefziehschritt durch den ersten Ziehstempel 24.1 weiter
gezogene Formteil dienen.
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In 6 ist
ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel
einer Tiefziehvorrichtung 20 gezeigt. Dort sind mehrere
Druckkraft-Übertragungsmittel 45 in
Form von als Muttern gestalteten Verschlusskörpern 46 vorgesehen.
Diese sind mit einem Außengewinde 47 versehen, über das
die Verschlusskörper 46 in
ein Innengewinde 48, hier der Durchgangsöffnungen 26.4 und 26.5 des
zweiten Stössels 22.2, wieder
lösbar
eingeschraubt sind. Auf diese Weise können also die Durchgangsöffnungen 26.4 und 26.5 mithilfe
der als Druckkraft-Übertragungsmittel 45 fungierenden Verschlusskörper 46 verschlossen
werden, an denen dann kürzere
Stäbe,
deren Länge 38.3 beispielsweise
der Länge 38.2 der
Rohre 34 gemäß den in 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispielen
bei im Wesentlichen unveränderten
Stösselhöhen entspricht,
zur Kraftübertragung
anliegen können.
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In
dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass alle Durchgangsöffnungen 26.1, 26.3 sowie 26.4 und 26.5,
hier des erstens Stössels 22.1 und
des zweiten Stössels 22.2 jeweils einen
gleichen Innendurchmesser 43.1, 43.3, 43.4, 43.5 aufweisen.
Dieser ist jeweils geringfügig
größer als
der Außendurchmesser 42.1 der
hier gleich langen Stäbe 32.2.
Es versteht sich jedoch, dass auch Ausführungsvarianten sowohl mit
rohrförmigen Druckkraft-Übertragungs-Körpern als
auch mit stabförmigen
Druckkraft-Übertragungs-Körpern denkbar sind.
Diese können
außerdem
unterschiedliche Außendurchmesser
in Verbindung mit gleichen oder unterschiedlichen Innendurchmessern
von Durchgangsöffnungen 26,
auch in Kombination mit Druckkraft-Übertragungsmitteln 45 zum
wenigstens teilweise Verschließen
der Durchgangsöffnungen 26,
eingesetzt werden.
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In
dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind der dritte
Stössel 22.3 und
der zweite Stössel 22.2 kraftmäßig zusammengeschaltet.
Dies bedeutet, dass eine Addition der durch die Kolbenstangen 25.2 und 25.3 auf
den jeweiligen Stössel 22.2 und 22.3 übertragenen
Kräfte,
hier über
die kurzen Stäbe 32.2 auf
den Formteilhalter 23 übertragen
werden können.
Dabei stützen
sich die Stäbe 32.2 an
ihrem einen Ende jeweils an einem der Verschlusskörper 46 ab,
während
sie sich mit ihrem anderen Ende an bzw. auf dem Formteilhalter 23 abstützen bzw. dort
zur Kraftübertragung anliegen. Über den
ersten Stössel 22.1 kann
bei dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
der Ziehstempel 24 angetrieben bzw. mit Kraft beaufschlagt
werden.
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In 7 ist
eine weitere Ausführungsvariante
einer Tiefziehvorrichtung 20 gezeigt, bei der ebenfalls
ein bzw. mehrere Verschlusskörper 46 als Druckkraft-Übertragungsmittel 45 zum
Verschließen einer
bzw. mehrerer Durchgangsöffnungen 26.4 des zweiten
Stössels 22.2 eingesetzt
sind. Dabei sind sowohl lange Stäbe 33.1 als
auch kurze Stäbe 32.2 verwendet.
Die kurzen Stäbe 32.2 stützen sich
an ihrem einen Ende an dem Druckkraft-Übertragungsmittel 45 ab
und liegen mit ihrem anderen, davon weg weisenden Ende an bzw. auf
dem Formteilhalter 23 auf. Im Unterschied dazu erstreckt
sich der lange Stab 33.1 bzw. erstrecken sich die langen
Stäbe 33.1 in Tiefziehrichtung 21 sowohl
durch den ersten Stössel 22.1 als
auch durch den zweiten Stössel 22.2,
respektive die darin vorgesehenen Durchgangsöffnungen 26.2 und 26.5 hindurch
und liegen mit ihrem einen Ende an dem dritten Stössel 22.3 an,
während sie
mit ihrem davon weg weisenden anderen Ende ebenfalls an bzw. auf
dem Formteilhalter 23 an- bzw. aufliegen.
-
Auf
diese Weise lässt
sich ebenfalls eine örtlich
wie auch zeitlich und vom Betrag her unterschiedliche Kräfteverteilung
an bzw. über
den Formteilhalter 23 realisieren, ähnlich wie bei der in 1 gezeigten
Ausführungsvariante,
wobei auch hier der erste Stössel 22.1 den
Ziehstempel 24 beaufschlagt.
-
- 20
- Tiefziehvorrichtung
- 21
- Tiefziehrichtung
- 22.1
- erster
Stössel
- 22.2
- zweiter
Stössel
- 22.3
- dritter
Stössel
- 23
- Formteilhalter
- 24
- Ziehstempel
- 24.1
- erster
Ziehstempel
- 24.2
- zweiter
Ziehstempel
- 25.1
- Kolbenstange
- 25.2
- Kolbenstange
- 25.3
- Kolbenstange
- 26
- Durchgangsöffnung
- 26.1
- Durchgangsöffnung
- 26.2
- Durchgangsöffnung
- 26.3
- Durchgangsöffnung
- 26.4
- Durchgangsöffnung
- 26.5
- Durchgangsöffnung
- 27.1
- Stösselplatte
- 27.2
- Stösselplatte
- 27.3
- Stösselplatte
- 28
- Ziehring
- 28.1
- erster
Ziehring
- 28.2
- zweiter
Ziehring
- 29.1
- Aufnahme
- 29.2
- Aufnahme
- 30
- Druckkraft-Übertragungs-Körper
- 30.1
- Druckkraft-Übertragungs-Körper
- 30.2
- Druckkraft-Übertragungs-Körper
- 30.3
- Druckkraft-Übertragungs-Körper
- 32
- Seite
- 33
- Stab
- 33.1
- Stab
(lang)
- 33.2
- Stab
(kurz)
- 34
- Rohr
- 36.1
- Längsachse
von 26.1
- 36.2
- Längsachse
von 26.2
- 36.3
- Längsachse
von 26.3
- 36.4
- Längsachse
von 26.4
- 36.5
- Längsachse
von 26.5
- 37
- Abstand
- 38.1
- Länge von 30.1, 33.1
- 38.2
- Länge von 30.2, 34
- 38.3
- Länge von 30.3, 33.2
- 39
- Länge
- 41
- Höhe von 22.2
- 42.1
- Außenquerschnitt/Außendurchmesser
von 30.1, 33.1, 33.2
- 42.2
- Außenquerschnitt/Außendurchmesser
von 30.2, 34
- 42.3
- Innendurchmesser
von 30.2, 34
- 43.1
- Innendurchmesser
von 26.1
- 43.2
- Innendurchmesser
von 26.2
- 43.3
- Innendurchmesser
von 26.3
- 43.4
- Innendurchmesser
von 26.4
- 43.5
- Innendurchmesser
von 26.5
- 45
- Druckkraft-Übertragungsmittel
- 46
- Verschlusskörper (Mutter)
- 47
- Außengewinde
von 46
- 48
- Innengewinde
von 26.4, 26.5
- 49
- Führungsschiene
- 50.1
- Führung
- 50.2
- Führung
- 50.3
- Führung
- 51.1
- Führungsfläche von 50.1
- 51.2
- Führungsfläche von 50.2
- 51.3
- Führungsfläche von 50.3
- 52
- Flachplatte
- 53.1
- Führungsnut
- 53.2
- Führungsnut
- 54
- Führungslänge