DE19620483A1 - Verfahren und Formwerkzeug zum Erzeugen eines Bundes an einem Hohlkörper - Google Patents
Verfahren und Formwerkzeug zum Erzeugen eines Bundes an einem HohlkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Bundes an einem Hohlkörper
unter Anwendung von hydraulischer Innenhochdruckumformung.
Ferner betrifft die Erfindung ein Formwerkzeug zum Durchführungen des Verfahrens.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Formung eines Bundes an einem
Hohlkörper im Rahmen der Innenhochdruckumformung weitere Möglichkeiten zu eröff
nen.
Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck in der Weise erfüllt, daß mittels des hydrau
lischen Druckes ein flacher Bund geformt wird und dieser anschließend durch Ver
schieben eines Teils des Formwerkzeuges weiter herausgedrückt wird.
Der Bund kann so eine Form erhalten, wie sie durch Innenhochdruckumformung nicht
erzeugt werden kann; vor allem kann er über das weitere Herausdrücken hinaus zu
einem flachen Flansch zusammengepreßt werden.
Als besonders vorteilhafte Weiterbildung ist jedoch vorgesehen, die erfindungsgemäße
Verfahrensweise zum Verbinden des Hohlkörpers mit einem auf ihn aufgesetzten Ring
körper zu benutzen:
Der Ringkörper wird mit einer Manschette auf den Hohlkörper gesetzt und der genannte Bund wird an der Stelle der an dem Hohlkörper anliegenden Manschette, zugleich in dieser, geformt; mit dem weiteren Herausdrücken und schließlich einem Zusammenpressen wird dann eine Falzverbindung geschaffen.
Der Ringkörper wird mit einer Manschette auf den Hohlkörper gesetzt und der genannte Bund wird an der Stelle der an dem Hohlkörper anliegenden Manschette, zugleich in dieser, geformt; mit dem weiteren Herausdrücken und schließlich einem Zusammenpressen wird dann eine Falzverbindung geschaffen.
Diese, vornehmlich auf Blechverarbeitung abzielenden, Maßnahmen sollen insbeson
dere angewandt werden, eine Backofenröhre mit einem Frontblech zu verbinden, die im
übrigen durch die Innenhochdruckumformung an ihren Wänden profiliert wird.
Ein Formwerkzeug zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens weist einen
an dem Formhohlraum umlaufenden ringförmigen Erweiterungsraum auf, der nach der
einen Seite hin durch ein ringförmiges Formteil begrenzt ist, das axial in den ringför
migen Erweiterungsraum vorschiebbar ist.
In den ringförmigen Erweiterungsraum wird zunächst durch den hydraulischen
Innenhochdruck der flache Bund hineingedrückt und anschließend durch Vorschieben
des ringförmigen Formteils der weiter herausgedrückte Bund.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das, vor
zugsweise aus Segmenten zusammengesetzte, ringförmige Formteil zusammen mit
einem, den Innenquerschnitt des Hohlkörpers ausfüllenden, vorzugsweise gemeinsam
mit dem ringförmigen Formteil vorschiebbaren, inneren Formteil ein Ende des Hohlkör
pers einfaßt.
Damit sind für die beiden Verformungsgänge stabile Verhältnisse geschaffen, insbe
sondere mit den beiden genannten Vorzugsformen.
Das aus Segmenten zusammengesetzte ringförmige Formteil erlaubt, einerseits das
Ende des Hohlkörpers ohne Schwierigkeit zwischen dem ringförmigen Formteil und
dem inneren Formteil einzusetzen, und andererseits, es dann einzuklemmen.
Ein Einklemmen wird jedoch nicht in jedem Falle nötig sein. Dann kann auch das ring
förmige Formteil ggf. einstückig sein und ggf. allein vorgeschoben werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung bilden das ringförmige Formteil und das innere
Formteil, vorzugsweise zusammen mit einer Bodenplatte, auf der die Segmente des
ringförmigen Formteils verschiebbar sind, einen gegenüber dem übrigen Formwerkzeug
in der Höhe vorschiebbaren Formwerkzeugboden.
In dieser Ausgestaltung ist das Formwerkzeug besonders gut geeignet, in einer
Gesamtvorrichtung gehandhabt zu werden. Das gilt vor allem zusammen mit der weite
ren Ausgestaltung, daß das Formwerkzeug eine aus Segmenten zusammensetzbare
Seitenwandung und eine auf diese aufsetzbare Decke aufweist.
Die Segmente können dann durch die Gesamtvorrichtung in den vier waagerechten
Richtungen auseinandergezogen und zusammengesetzt werden. Eine Hubplatte der
Gesamtvorrichtung kann von unten her betätigt werden; der notwendige Vorrichtungs
rahmen läßt hier unter baulichen wie unter Platzgesichtspunkten die betreffenden Ein
richtungen zu. Die Oberseite kann frei bleiben von fest angeordneten Rahmenteilen;
nach Entfernen der aufsetzbaren Decke besteht dann hier Bewegungsfreiheit zum Ein
setzen und Herausnehmen des Formlings.
Alles dies ist insbesondere auf einen haubenförmig in dem Formwerkzeug anzuordnen
den Formling zugeschnitten. Andere Formlinge verlangen andere Konzepte des Form
werkzeugs und seiner Handhabung.
So könnte beispielsweise an einem rohrförmigen Teil eines Formlings, etwa einem seit
lichen Stutzen, ein Bund, Flansch oder eine Falzverbindung nach der Erfindung geformt
werden mittels einer nur kleineren, waagerecht oder schräg verschiebbaren Einheit in
der Seitenwandung des Formwerkzeugs.
Weitere Maßnahmen, die zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dienen können,
sind in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels angeführt.
Die Zeichnungen geben das Ausführungsbeispiel wieder.
Fig. 1 zeigt ein Formwerkzeug geöffnet in senkrechtem Schnitt,
Fig. 2 zeigt das Formwerkzeug geschlossen im gleichen Schnitt nach einem ersten
Verfahrensschritt,
Fig. 3 zeigt das Formwerkzeug im gleichen Schnitt nach einem zweiten Verfahrens
schritt und
Fig. 4 zeigt das Formwerkzeug wie in Fig. 3, jedoch in größerem Maßstab.
Ein Formwerkzeug 1 ist zusammensetzbar aus einem Boden 2, vier Segmenten 3, die
eine Seitenwandung bilden, und einer Decke 4.
Die genannten Teile sind in einer Gesamtvorrichtung gehalten. Der Boden 2 ist darin
heb- und senkbar angeordnet. Die Segmente 3, die einen trapezförmigen Querschnitt
aufweisen, sind mittels einer Kniehebel-Anordnung in waagerechter Richtung ver
schiebbar und lückenlos zusammensetzbar. Die Decke 4 kann abgehoben und entfernt
werden.
Der Boden 2 setzt sich zusammen aus einer Bodenplatte 5, einem auf dieser in einer
Einfassung 6 angeordneten inneren Formteil 7 und einem ringförmigen Formteil 8, das
wiederum aus vier Segmenten 9 zusammensetzbar ist.
Die Segmente 9 sind auf der Bodenplatte 5 in Richtung auf das innere Formteil 6 und
zurück verschiebbar. Dafür ist eine nicht gezeichnete einfache Führung vorhanden.
Die Segmente 3 der Seitenwandung weisen eine mit einer Entspannungsbohrung 31
versehene Profilierung 10 auf, die auf einen Hohlkörper übertragen werden soll. In
ihrem unteren Bereich sind sie ausgekehlt zur Schaffung eines umlaufenden, ringförmi
gen Erweiterungsraumes 11.
Aus einer in den Segmenten 3 ausgenommenen Führungsnut 12 heraus ragt jeweils
eine Halteleiste 13 nach unten in den Erweiterungsraum 11. Sie ist gegen eine Feder
kraft in die Führungsnut zurückschiebbar. Im zusammengesetzten Zustand der vier
Segmente 3 schließen auch die vier Halteleisten 13 lückenlos aneinander, wobei sie,
wie auch die Segmente 3, die Ecke abrunden.
Der Querschnitt der Halteleisten 13 ist gewinkelt. Der in dem Winkel liegende Raum ist
mit 14 bezeichnet, die dem Hohlkörper zugekehrte anschließende Endkante mit 15 und
die an der anderen Seite anschließende, dem ringförmigen Formteil 8 zugekehrte
Fläche mit 16.
Auf der Oberseite der Segmente 3 sind Nuten 17 trapezförmigen Querschnitts einge
formt. Sie bilden mit als Gegenstücken dazu an der Unterseite der Decke 4 ausgebil
deten Federn 18 eine Zentrierung der Decke 4 auf der Seitenwandung des Formwerk
zeuges.
Ferner ist die Decke 4 mit Aufnahmen 19 für an dem Hohlkörper angebrachte Befesti
gungslaschen 20 versehen.
Der schon mehrfach erwähnte Hohlkörper ist mit 21 bezeichnet. Er ist der aus Blech
gefertigte Rohling einer Backofenröhre, die in dem Formwerkzeug ihre endgültige
Gestalt erhalten und mit einem Frontblech 22 versehen werden soll.
Das Frontblech 22 ist mit einer Manschette 23 auf den Hohlkörper 21 aufgeschoben.
Ein zu der Gesamtvorrichtung gehörender Manipulator setzt den Hohlkörper 21 mit dem
Frontblech 22 von oben her in das gemäß Fig. 1 geöffnete Formwerkzeug ein. Die
Gesamtvorrichtung und das Formwerkzeug sind in einer an sich bekannten Weise weit
gehend mit Wasser als Druckmittel gefüllt; beim Einsetzen des Hohlkörpers 21 in das
Wasserbad kann die von dem Hohlkörper 21 eingeschlossene Luft durch ein Entlüf
tungsrohr 24 entweichen, so daß der Hohlkörper 21 vollständig mit Wasser gefüllt ist.
Anschließend wird das Entlüftungsrohr 24 durch ein Ventil 25 geschlossen.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, wird der Hohlkörper 21 mit dem Frontblech 22 auf den Seg
menten 9 abgestellt. Der untere Rand des Hohlkörpers 21 liegt dann bündig an dem
inneren Formteil 7 an. Die Segmente 9 haben noch Abstand von dem Rand des Hohl
körpers 21.
Werden die Segmente 3 vorgeschoben, um die Seitenwandung des Formwerkzeugs zu
schließen, so stoßen sie an den Segmenten 9 an und nehmen sie mit. Die Segmente 9
werden auf der Bodenplatte 5 verschoben, bis sie an dem Rand des Hohlkörpers 21
anstoßen und ihn an das innere Formteil 7 pressen. Abwinkelungen 26 des Front
bleches 22 nach vorne haben dabei Platz in dem freien Raum des winkelförmigen Quer
schnitts der Segmente 9.
Auf die zusammengesetzte Seitenwandung wird dann die Decke 4 gelegt, wobei die
Befestigungslaschen 20 Platz in den Aufnahmen 19 finden.
Von einem teils in einer Ausnehmung 27 der Bodenplatte 5 und teils unter dieser ange
ordneten, nicht gezeichneten Hydraulikzylinder aus ragt ein gleichfalls nicht gezeich
neter Verdrängerkolben durch eine Zylinderbohrung 28 in dem inneren Formteil 7 hin
durch in den Formhohlraum.
Zur Umformung wird durch Vorschieben des Verdrängerkolbens der Druck in dem
Formhohlraum auf beispielsweise etwa 300 bar gebracht. Das Blech des Hohlkörpers
21 wird dadurch allseitig an die formgebende Innenoberfläche des Formwerkzeugs 9 im
wesentlichen angelegt mit Ausnahme an dem Erweiterungsraum 11. Die dortige dop
pelte Lage des Bleches wird nur leicht ausgewölbt zu einem flachen Bund 29. Die End
kante 15 der Halteleisten 13 verhindert dabei, daß sich die Endkante der Manschette
23 von dem Blech des Hohlkörpers 21 abspreizt.
Anschließend wird der gesamte Boden 2 weiter in das übrige Formwerkzeug einge
schoben, bis die Bodenplatte 5 unten an den Segmenten 3 der Seitenwandung
anstößt.
Das aus den, dabei durch ihre außenseitige Anlage an den Segmenten 3 geführten,
Segmenten 9 zusammengesetzte ringförmige Formteil 8 drückt nun die vorher entstan
dene leichte Auswölbung weiter in den Erweiterungsraum 11 aus und preßt sie
schließlich im Zusammenwirken mit der gegenüberliegenden Wand des Erweiterungs
raumes 11 zusammen. Der gerundete Außenrand des so erzeugten Falzes 30 findet
dabei Platz in dem Winkel, d. h. dem Raum 14, der Halteleisten 13, die durch Anstoß
des von dem ringförmigen Formteil 8 vorgeschobenen Frontbleches 22 an ihrer Fläche
16 in ihre Führungsnut 12 zurückgedrückt worden sind.
Der untere Rand des Hohlkörpers 21 ist währenddessen zwischen dem inneren Formteil
7 und den Segmenten 9 eingeklemmt geblieben und in dieser Weise mit vorgeschoben
worden.
Der durch den Vorschub des Bodens, in erster Linie des inneren Formteils 6, in den
Formhohlraum auf 400 bis 500 bar weiter erhöhte hydraulische Druck vervollständigt
die Umformung. Das Blech des Hohlkörpers 21 wird nun auch in die vorher an
kleineren Radien noch übrig gebliebenen Hohlräume hineingedrückt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Bundes an einem Hohlkörper unter Anwendung von
hydraulischer Innenhochdruckumformung,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des hydraulischen Druckes ein flacher Bund geformt wird und dieser
anschließend durch Verschieben eines Teils des Formwerkzeuges weiter herausge
drückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verbinden des Hohlkörpers mit einem auf ihn aufgesetzten Ringkörper der
Ringkörper mit einer Manschette auf den Hohlkörper gesetzt wird und der
genannte Bund an der Stelle der an dem Hohlkörper anliegenden Manschette,
zugleich in dieser, geformt wird und mit dem weiteren Herausdrücken und schließ
lich einem Zusammenpressen eine Falzverbindung geschaffen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Backofenröhre mit einem Frontblech verbunden wird, die im übrigen durch
die Innenhochdruckumformung an ihren Wänden profiliert wird.
4. Formwerkzeug zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
daß es einen an dem Formhohlraum umlaufenden ringförmigen Erweiterungsraum
(11) aufweist, der nach der einen Seite hin durch ein ringförmiges Formteil (8)
begrenzt ist, das axial in den ringförmigen Erweiterungsraum (11) vorschiebbar ist.
5. Formwerkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das, vorzugsweise aus Segmenten (9) zusammengesetzte, ringförmige Form
teil (8) zusammen mit einem, den Innenquerschnitt des Hohlkörpers (21) ausfüllen
den, vorzugsweise gemeinsam mit dem ringförmigen Formteil (8) vorschiebbaren,
inneren Formteil (7) ein Ende des Hohlkörpers (21) einfaßt.
6. Formwerkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ringförmige Formteil (8) und das innere Formteil (7), vorzugsweise
zusammen mit einer Bodenplatte (5), auf der die Segmente (9) des ringförmigen
Formteils (8) verschiebbar sind, einen gegenüber dem übrigen Formwerkzeug (3,4)
in der Höhe vorschiebbaren Formwerkzeugboden (2) bilden.
7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formwerkzeug (1) eine aus Segmenten (3) zusammensetzbare Seitenwan
dung und eine auf diese aufsetzbare Decke (4) aufweist.
8. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (7) des ringförmigen Formteils (8) bei dessen Vorschub durch
die Seitenwandung (3) des Formteils, in der der genannte Erweiterungsraum (11)
ausgebildet ist, geführt sind.
9. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer in der Seitenwandung (3) ausgenommenen Führungsnut (12) heraus
in den genannten Erweiterungsraum (11) mindestens eine Halteleiste (13) ragt, die
durch den Vorschub des ringförmigen Formteils (8) gegen eine Federkraft in die
Führungsnut (12) zurückschiebbar ist.
10. Formwerkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteleiste (13) einen gewinkelten Querschnitt aufweist, wobei sie in dem
Winkel (14) den weiter herausgedrückten Bund bzw. Falz (30) aufnimmt, die dem
Hohlkörper (21) zugekehrte anschließende Endkante (15) die Haltefunktion erfüllt
und die an der anderen Seite anschließende, dem ringförmigen Formteil (8) zuge
kehrte Fläche (16) dem Zurückschieben dient.
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