DE4423327C2 - Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus keramischem Material und Presse zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus keramischem Material und Presse zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit
Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus einem keramischen
Material sowie eine Presse zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, Formteile für Kaminrohre aus einem weichen keramischen Mate
rial zu fertigen und dieses Kaminrohr dann zur Erhöhung der Resistenz zu
brennen. Es ist auch bekannt, solche rohrförmigen Formteile mit Abzweigstut
zen zu versehen. Für solche Formteile mit Anschlußstutzen runden oder ecki
gen Profils hat es sich als schwierig erwiesen, die erforderliche Haltbarkeit der
Produkte auf keramischer Basis zu erzielen.
Bekannt ist aus der US-PS 3 557 290 ein Verfahren zur Herstellung von Rohren
mit einem Anschlußstutzen aus einem weichen keramischen Material mittels
einer Presse, wobei die Innenwandungen der Matrize die Außenabmessungen
der Rohre ergeben. Für den Formvorgang wird ein Hubel als zylindrischer
massiver Körper in die Presse eingebracht und durch einen Kolben in
Achsrichtung durch die Matrize geschoben, wobei die vorgesehene weiche
Keramikmasse in den Formraum für die zu formende Muffe gedrückt wird.
Anschließend wird ein weiterer Kolben in Gegenrichtung durch die
Keramikmasse geschoben, um die Wandungen des Rohres herzustellen. Das
erforderliche Bewegen zweier Kolben macht das bekannte Verfahren
kompliziert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren zur
Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre aus einem
keramischen Material sowie eine Presse zur Durchführung des Verfahrens
anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw. 8 definierte Erfindung gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Durch
die Erfindung wird erreicht, daß der größte Teil der die Rohrwandung bildenden
Keramikmasse überhaupt nicht bewegt oder gepreßt wird.
Im Prinzip besteht die Erfindung darin, daß bei einem Verfahren zur Herstellung
von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen, bei dem
ein Hubel aus einem weichen, aus keramischem Material hergestellt wird, wobei
die Außenabmessungen des Hubels im wesentlichen entsprechend den Außen
abmessungen des herzustellenden Formteils gefertigt werden, der Hubel als
zylindrischer massiver Körper in eine Presse eingelegt wird, deren Innenabmes
sungen den Außenabmessungen des Formteils entsprechen, ein Kolben in die
Presse in Achsrichtung eingeführt wird, und der Kolben den Hubel unter Bildung
eines rohrförmigen Teils des Formteils bis zur gegenüberliegenden Stirnseite
der Presse vollständig durchdringt, wobei der Durchmesser des Kolbens im we
sentlichen dem Innendurchmesser des rohrförmigen Teils entspricht, das vom
Kolben abgedrückte keramische Material aus dem Hubel in einen für die Her
stellung des Anschlußstutzens vorgesehenen Raum der Presse gedrückt wird,
und überschüssiges keramisches Material an der dem Kolben gegenüberliegen
den Stirnseite der Presse durch eine dort vorgesehene düsenförmige Öffnung
hinausgedrückt wird.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung ist der Hubel so bemessen, daß zusätz
lich zu dem für den Anschlußstutzen benötigten Material überschüssiges Mate
rial vorhanden ist. Dieses überschüssige Material stellt sicher, daß alle Matrizen-
Räume der Presse mit homogenen Material gefüllt werden. Das dann noch ver
bleibende überschüssige Material wird durch düsenförmige Öffnungen an der
dem Eingang für den Kolben gegenüberliegenden Stirnseite und gegebenen
falls durch ein Matrizenteil für den Anschlußstutzen aus der Presse herausge
drückt.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung wird vor Einführung des bewegbaren
Kolbens in den Hubel in den für den Anschlußstutzen vorgesehenen Raum der
Matrize ein an die Innenwandung des Anschlußstutzens angepaßter ver
schiebbarer Matrizenkolben eingeführt, dessen Stirnseite an den Umfang des
den Hubel durchdringenden Kolbens angepaßt ist. Der verschiebbare Matrizen-
Kolben kann mit der Öffnung für den Durchtritt des überschüssigen keramischen
Materials versehen sein.
In einem Arbeitsgang wird ein für Kaminrohre geeigneter Hubel aus einem ge
nügend weichen Material hergestellt, beispielsweise von Hand oder maschinell
in einem Gieß- oder Preßverfahren. In einem zweiten Arbeitsgang werden die
Endmaße des Fertigteils mit der erwünschten Homogenität der Wandung be
wirkt, wobei Rohrteilwandung und Anschlußstutzen aus praktisch demselben
homogenen Material einstückig gefertigt sind. Vorteilhaft bei dieser Fertigungs
weise ist zusätzlich zur guten Qualität der Fertigteile, daß das Herstellungsver
fahren sowohl geringeren Aufwand an Geräten und Personal erfordert als auch
jegliches bei der Nachbearbeitung der Hubel aus diesen entfernte, überschüs
sige keramische Material wiederverwendbar, also nicht verloren ist.
Als Hubel wird ein massiver Vollkörper ohne vorgefertigte Durchgangsöffnung
verwandt. Dadurch wird bei dem Preßvorgang im Innern des Hubels keine Luft
eingeschlossen. Eventuell eingeschlossene Luft könnte in das Material wandern
und dort zu unerwünschten Porösitäten führen. Um dies zu vermeiden, wird ein
sog. hochvakuumierter Massivkörper mit einem Vakuum-Wert von 95-97% vor
gesehen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden mehrere Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen beispielsweise beschrie
ben.
Diese zeigen in:
Fig. 1a und Fig. 1b
ein Formteil für ein Kaminrohr mit Rauchrohranschluß, in zwei An
sichten,
Fig. 2a, Fig. 2b und Fig. 2c
ein Formteil für ein Kaminrohr mit Inspektionsanschluß, in drei An
sichten,
Fig. 3 die perspektivische Ansicht eines fast fertigen Formteils gemäß Fig. 2,
zur Verdeutlichung außerhalb der Presse,
Fig. 4 die Ansicht einer geöffneten Presse für die Herstellung eines Form
teils nach Fig. 2 aus einem Hubel,
Fig. 5 eine andere Sicht der Fig. 4,
Fig. 6a bis Fig. 6g
in einer schematischen Darstellung in mehreren Verfahrensschritten
des Verfahrensablaufs für die Herstellung eines Fertigteils nach Fig. 3
aus einem Hubel nach Fig. 3 mit einer Presse nach Fig. 4 oder 5,
Fig. 7 ein geschnittenes Detail eines verschiebbaren Matrizen-Kolbens mit
einer Öffnung für den Durchtritt überschüssigen keramischen Materi
als.
In Fig. 1a und Fig. 1b ist in zwei Ansichten ein Formteil 1 mit Rauchrohran
schluß 2 als Fertigteil für ein Kaminrohr dargestellt. Die Wandungsdicken wei
sen einen in der Norm festgelegten Wert auf. Der Anschlußstutzen 2 ist gegen
über der Waagerechten etwa 10° geneigt. Die Außendurchmesser der Wan
dungen des rohrförmigen Teils 3 und des Anschlußstutzens 2 sind im wesentli
chen der Norm angepaßt bemessen.
Fig. 2a, Fig. 2b und Fig. 2c zeigen in drei Ansichten ein Formteil 1 mit In
spektionsanschluß 4 als Fertigteil für ein Kaminrohr. Auch hier können, wie in
Fig. 1, die Außendurchmesser der Wandungen des rohrförmigen Teils 3 und
des Anschlußstutzens 4 gleich groß bemessen sein. In Fig. 2 ist die Breite des
hier rechteckförmigen Anschlußstutzens kleiner gewählt als der Außendurch
messer des rohrförmigen Teils 3.
Fig. 3 zeigt die perspektivische Ansicht eines fast vollendeten Formteils ge
mäß Fig. 2. Der Hubel 5 hat genügend überschüssiges, weiches, keramisches
Material, um eine relativ homogene Materialverteilung auch im Bereich des An
schlußstutzens 4 und des Übergangs zum Stutzen 4 zu bewirken, den das
überschüssige Material bildet, wenn es durch einen Kolben 6 in einen entspre
chenden Raum einer hier nicht dargestellten Presse gepreßt wird. Das rohrför
mige Teil 3 wird dabei mit dem Anschlußteil 4 durch dasselbe Material gefertigt,
besteht mit diesem also aus einem Stück. In Fig. 3 ist bei dem Blick in den An
schlußstutzen 4 das dort beim Hubel 5 schon offene Rohrteil 3 sichtbar. Dieses
Wandungsteil 3 wird im Bereich des Anschlußstutzens 4 erst beim Herstellen
des Innendurchmessers geöffnet, wenn ein für den Innendurchmesser des An
schlußstutzens 4 wesentliches, hier zur Verdeutlichung weggelassenes Matri
zenteil von außen in die Wandung des rohrförmigen Teils 3 geschoben wird
oder wenn der Kolben 6 diesen Bereich passiert. Im Bereich des Übergangs von
der inneren Wandung des Anschlußstutzens 4 zur Innenwandung des rohrför
migen Teils 3 ist in Richtung der Rohrachse beidseitig je eine schwalben
schwanzähnliche Nute 4a sichtbar. Diese Nute 4a ist ein Gegenstück der Stirn
seite des verschiebbaren Matrizenteils, das innerhalb der Außenmatrize 7, 8
quer zur Achse des Hubeis in Richtung auf den Hubel geschoben wird. Die Öff
nung selbst wird nach Fertigstellung des Anschlußteils 4 durch den den Bereich
des Anschlußteils 4 passierenden Kolben 6 bewirkt.
Fig. 4 zeigt die Ansicht einer geöffneten Presse für die Herstellung eines
Formteils nach Fig. 2 aus einem Hubel, d. h. einem zylindrischen massiven
Vollkörper aus weicher Keramik. Die Presse besteht im wesentlichen aus einer
ortsfesten Matrize oder Halbschale 7 und einer schwenkbaren Matrize oder
Halbschale 8, die aufeinanderlegbar sind und im geschlossenen Zustand als
Außenmatrize die Außenmaße des Fertigteils 1 umschließen. Da der in die aus
den Halbschalen 7 und 8 gebildete Form gelegte, in Fig. 4 nur angedeutete
Hubel aus noch weichem keramischen Material besteht, legen sich die beiden
Halbschalen fest um den Hubel und lassen nur den Raum für das Anschlußteil 4
des Formteils 1 frei. Die durch vorzugsweise hydraulische Mittel schwenkbare
Halbschale 8 ist um Gelenke 9, 11 schwenkbar. An der Stirnseite 13 des ortsfe
sten Lagers 7 ist ein Kolben 6 in Richtung der Achse 10 so verschiebbar gela
gert, daß er bis zur anderen Stirnseite 12 bewegt werden kann. Der Kolben 6 ist
so gewählt, daß er beim Eindringen in den in die Form 7, 8 gelegten Hubel das
weiche Grundmaterial vor sich herschiebt bis zur anderen Stirnseite der ge
schlossenen Form 7, 8. Dort ist eine ortsfeste Düsenplatte 15 angeordnet mit
einer Düse 16, durch die das vom Kolben 6 bewegte Grundmaterial als Faden
14 austritt (vgl. Fig. 6d). Durch das vom Kolben 6 bewegte Grundmaterial wird
ein Druck von innen auf die Wandung des Hubels und damit auf die Halbscha
len 7, 8 ausgeübt. Die obere Schale 8 kann bei höheren Drücken auch mittels
einer Gelenkschraube 17 mit der unteren Schale 7 verbunden werden, um eine
Formänderung des Hubels zu vermeiden. Bevor der Kolben 6 in den Hubel ein
geführt wird, wird die Matrizenanordnung für das Anschlußteil 4 vervollständigt,
indem von der Stirnseite des Anschlußteils 4 her eine verschiebbare Matrize in
den Raum geschoben wird, bis sie mit ihrer Stirnseite die Außenwandung des
Hubels erreicht oder in diesen gerade eindringt, ohne in den Bewegungsbereich
des Kolbens 6 zu gelangen. Sobald der Kolben 6 in den Hubel eindringt und das
Material vor sich herschiebt, dringt das oder ein Teil des Grundmaterials unter
Druck in den Raum zwischen der Halbschale 7, 8 und der verschiebbaren Ma
trize ein, bis der Kolben 6 den Bereich des Anschlußteils 4 passiert hat. Danach
wird das überschüssige Material aus der Öffnung 16 (Fig. 6d) gedrückt und
kann weiterverwendet werden.
Fig. 5 zeigt eine andere Sicht der in Fig. 4 dargestellten Presse 7, 8. In Fig.
5 ist die verschiebbare Matrize 18 mit ihrer Stirnseite 19 sichtbar. Bei eingeleg
tem Hubel wird der Raum oder die Form 20 für den späteren Anschlußstutzen 4
durch die Stirnkanten 21 des den Kolben 18 umhüllenden Kastens 22 und die
Stirnseite 19 einerseits sowie durch Innenwandungen der geschlossenen Matri
zen oder Halbschalen 7, 8, 20 andererseits und die weiche Wandung des Hu
beis begrenzt. Zunächst wird die verschiebbare Matrize 18 in den Raum 20 für
Anschlußstutzen 4 eingeführt, bis ihre in Fig. 5 sichtbare Stirnseite 19 die
Wandung 3 des rohrförmigen Teils 3 erreicht hat, das gemäß Fig. 3 ein Teil mit
dem Anschlußstutzen 4 bildet. In dieser Position der verschiebbaren Matrize
wird der Kolben 6 in den Hubel gedrückt und schiebt das Grundmaterial des
Hubeis vor sich her. Durch den dabei aufgebauten Druck schiebt sich das
Grundmaterial in den Raum 20 zwischen den Matrizen 7, 8 und füllt ihn voll
kommen aus zur Bildung des Anschlußteils. Sobald der Kolben 6 den Bereich
des Anschlußstutzens 4 passiert hat, schiebt er das Grundmaterial weiter vor
sich her, und drückt es auf der dem Kolben 6 gegenüberliegenden Stirnseite 12
durch die Öffnung 16 als Faden 14 hinaus. Die Öffnung 16 ist so eng ausgebil
det, damit sich ein für die Herstellung des Anschlußstutzens 4 erforderlicher
Druck aufbauen kann. Dieser Druck muß aber auch durch die Wirkung der
Presse 7, 8, 20 aufgefangen werden.
Fig. 6 zeigt in einer schematischen Darstellung in mehreren Verfahrensschrit
ten den Verfahrensablauf für die Herstellung eines Formteils nach Fig. 2 aus
einem Hubel nach Fig. 3 mit einer Presse nach Fig. 4 und 5.
In Fig. 6a ist der Hubel 5 dargestellt mit Außenmaßen, die im wesentlichen
den Endmaßen entsprechen. Dieser Hubel ist aus Vollmaterial. Das Grundmate
rial des Hubels ist noch weich.
In Fig. 6b ist der Hubel in die Form 7, 8 eingelegt. Der Raum 20 für den An
schlußstutzen 4 und der Kasten 22 mit der darin geführten verschiebbaren Ma
trize sind sichtbar. Die Form 7, 8, 20 wird geschlossen (nicht sichtbar). Die Halb
schalen 7, 8 werden gegeneinander gedrückt und/oder durch die Gelenk
schraube 17 in Fig. 4 gesichert. In den folgenden Figuren ist die Presse 7, 8,
20 geschlossen, der besseren Darstellung halber ist die Schale 8 aber wegge
lassen.
Fig. 6c zeigt die verschiebbare Matrize 18 in den Raum 20 für den Anschluß
stutzen 4 eingeschoben bis seine Stirnseite 19 die Wandung des rohrförmigen
Teils 3 wenigstens nahezu berührt. Sobald diese Position erreicht ist, wird wie in
Fig. 6d gezeigt, der Kolben 6 längs der Achse 10 in Richtung auf die Stirnseite
12 bzw. die Düsenplatte 15 bewegt. Dabei schiebt der Kolben 6 die seiner
Frontfläche entsprechende Menge des Grundmaterials des Hubels vor sich her
und bildet dabei das rohrförmige Teil 3 des Formteils 1 aus Fig. 2. Wegen der
Weichheit oder Plastizität des Grundmaterials wird die Wandung des Hubels im
Bereich zwischen den Matrizen 18 und 20 in diesen Raum gedrückt, gefolgt von
der erforderlichen Menge des darüber hinaus für die Bildung des Anschlußstut
zens benötigten Materials.
Überschüssiges Material wird durch die Öffnung 16 in der Düsenscheibe 15
nach außen gedrückt. Sobald der Kolben 6 seine Endposition an der Stirnseite
12 der Form 7, 8 erreicht hat oder, sobald der Kolben 6 mit seinem vorderen,
den Durchmesser der Innenwandung des rohrförmigen Teils 3 bestimmenden
Umfangsteil den Anschlußstutzen passiert hat, ist die Öffnung zwischen dem
rohrförmigen Teil 3 und dem Innenraum des Anschlußstutzens 4 hergestellt.
Danach wird entweder die Matrize 18 zurückgezogen oder es wird gemäß
Fig. 6e die verschiebbare Matrize 18 oder ein Teil der Matrize weiter in das
rohrförmige Teil 3 geschoben, bis er die Verbindung von Anschlußstutzen 4 zum
Innenteil des rohrförmigen Teils 3 vollkommen hergestellt oder bereinigt hat.
Danach werden gemäß
Fig. 6f zunächst die verschiebbare Matrize 18 in ihre Ruheposition zurückge
fahren und dann der Kolben 6 zurückgezogen.
Anschließend wird die Presse 7, 8 geöffnet, die obere Schale 8 abgeschwenkt,
der nunmehr in seinen Maßen fertige Rohling aus der Form 7, 8, 20 herausge
hoben, beispielsweise mittels eines Vakuumhebers, und zur Feinbearbeitung mit
Messern oder dergleichen weitergeleitet. Schließlich wird das Formteil zur Er
zielung der erforderlichen Festigkeit gebrannt.
Der Vorgang kann beschleunigt werden, wenn nach dem Passieren der Öffnung
für den Anschlußstutzen 4 neben der Düse 16 eine oder mehrere weitere Öff
nungen geöffnet werden.
Fig. 6g zeigt die verschiebbare Matrize 18 mit ihrer Stirnseite 19 und der
Presse (im Prinzip) in Seitenansicht mit einem Abstand vom Hubel.
Fig. 7 zeigt eine Ausbildung der verschiebbaren Matrize, bei der in der Matrize
18 eine diese Matrize 18 durchdringende Öffnung 181 vorgesehen ist. Sobald
die Stirnseite 19 der Matrize 18 seine vordere Position erreicht hat und der Kol
ben 6 in den rohrförmigen Teil 3 eindringt, drückt dieser Kolben 6 einen Teil des
weichen Grundmaterials auch durch diese Öffnung 181 hinaus, sobald der
Raum gefüllt ist. Dadurch wird erreicht, daß die Wandung des Anschlußstutzens
lückenlos gebildet ist.
Das für den Hubel verwendete Grundmaterial ist ein keramisches Grundmaterial
mit einem sehr hohen Schamotteanteil. Ein keramisches Material mit etwa 17%
Feuchte für den Hubel hat sich bewährt.
Aufgrund des plastischen Grundmaterials, der Verwendung eines massiven
Vollkörpers als Hubel und der homogenen Materialverteilung von Hubel und
Anschlußstutzen sowie der nahezu verformungsfreien Herstellung des Formteils
aus dem Hubel im Bereich der Übergänge vom Anschlußstutzen 4 zum rohrför
migen Teil 3 werden Risse oder dergleichen infolge von Verspannungen oder
dergleichen nahezu vermieden.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Formteilen für Kaminrohre mit
hohem Schamotteanteil beschränkt. Sie kann auch für die Herstellung anderer
entsprechender Formteile für keramische Artikel von Vorteil sein.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kamin
rohre oder dergleichen, bei dem ein Hubel aus einem noch weichen kerami
schen Material hergestellt wird, wobei die Außenabmessungen des Hubels
im wesentlichen entsprechend den Außenabmessungen des herzustellen
den Formteils gefertigt werden,
- 1. der Hubel als zylindrischer massiver Körper in eine Presse (7, 8) einge legt wird, deren Innenabmessungen den Außenabmessungen des Formteils (1) entsprechen,
- 2. ein Kolben (6) in die Presse (7, 8) in Achsrichtung (10) eingeführt wird, und der Kolben (6) den Hubel (5) unter Bildung eines rohrförmigen Teils (3) des Formteils (1) bis zur gegenübergelegenden Stirnseite (12) der Presse vollständig durchdringt, wobei der Durchmesser des Kol bens (6) im wesentlichen dem Innendurchmesser des rohrförmigen Teils entspricht,
- 3. das vom Kolben abgedrückte keramische Material aus dem Hubel in einen für die Herstellung des Anschlußstutzens (4) vorgesehenen Raum (20) der Presse (7, 8, 20) gedrückt wird, und
- 4. überschüssiges keramisches Material an der dem Kolben (14) gegen überliegenden Stirnseite (12) der Presse (7, 8) durch eine dort vorgese hene düsenförmige Öffnung (16) hinausgedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den für den Anschlußstutzen (3, 4) vorgesehenen Raum (20) vor
Einführung des bewegbaren Kolbens (6) in den Hubel eine verschiebbare
Matrize (18) eingeführt wird, und daß das keramische Material in den Raum
zwischen der verschiebbaren Matrize und der Innenwandung der Presse (7,
8) gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil des vom bewegbaren Kolben (14) von der Innenwandung des
rohrförmigen Teils (3) entfernten Materials durch eine Öffnung (181) in der
verschiebbaren Matrize (18) gedrückt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das keramische Material des Hubels bei dessen Einlegen in die Pres
se (7, 8) eine solche Weichheit aufweist, daß das aus der Presse (7, 8) her
ausgedrückte Material wiederverwendbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hubel aus einem noch weichen keramischen Material, insbesondere
Ton, mit 15 bis 20% Feuchte und einem hohen Schamottegehalt verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Penetrationszahlen des keramischen Materials zwischen 2,5 und 3,5
gewählt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das keramische Material für den Hubel vorbehandelt wird.
8. Presse zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
7, bei der zwei Halbschalen (7, 8) mit einer an die Außenabmessungen
eines rohrförmigen Teils (3) des Formteils (1) angepaßten Form zur Auf
nahme des Hubels vorgesehen sind, die Halbschalen (7, 8) miteinander
verbindbar ausgebildet sind, die Halbschalen (7, 8) an ihrer einen Stirn
seite (12) durch einen in Achsrichtung verschiebbaren Kolben (6) und an
ihrer anderen, gegenüberliegenden Stirnseite (13) mit einer Düsenplatte (15)
verschlossen sind und die beiden Halbschalen (7, 8) mit einem Formteil (20)
für die Aufnahme des keramischen Materials für die Bildung des Anschluß
stutzens (2, 4) aus dem Material des Hubels versehen sind.
9. Presse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Presse eine verschiebbare Matrize (18) zugeordnet ist, die mit ihrer
Stirnseite (19) bis an oder in die Wandung des Hubels verschiebbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423327 DE4423327C2 (de) | 1994-06-22 | 1994-06-22 | Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus keramischem Material und Presse zur Durchführung des Verfahrens |
CZ951636A CZ163695A3 (en) | 1994-06-22 | 1995-06-21 | Process for producing shaped pieces of chimney pipes or the like articles from ceramic material and apparatus for making the same |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944423327 DE4423327C2 (de) | 1994-06-22 | 1994-06-22 | Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus keramischem Material und Presse zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4423327A1 DE4423327A1 (de) | 1996-01-04 |
DE4423327C2 true DE4423327C2 (de) | 2000-04-06 |
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ID=6522161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944423327 Expired - Fee Related DE4423327C2 (de) | 1994-06-22 | 1994-06-22 | Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit Anschlußstutzen für Kaminrohre oder dergleichen aus keramischem Material und Presse zur Durchführung des Verfahrens |
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CZ (1) | CZ163695A3 (de) |
DE (1) | DE4423327C2 (de) |
Citations (1)
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US3557290A (en) * | 1968-04-15 | 1971-01-19 | Dickey Clay Mfg Co W S | Method for ram forming monolithic plastic articles |
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1994
- 1994-06-22 DE DE19944423327 patent/DE4423327C2/de not_active Expired - Fee Related
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1995
- 1995-06-21 CZ CZ951636A patent/CZ163695A3/cs unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CZ163695A3 (en) | 1996-01-17 |
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