DE102004018204A1 - Verfahren zur Übermittlung von Informationen über Parklücken sowie System - Google Patents
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Abstract
Für die Übermittlung von Informationen über Parklücken werden Lage und Abmessungen der Parklücke ermittelt und, sofern diese Informationen nicht von dem die Informationen erstellenden Verkehrsteilnehmer selbst genutzt oder nicht mehr selbst genutzt werden, an ein Netzwerk weitergeleitet, auf das parkplatzsuchende andere Verkehrsteilnehmer Zugriff haben.
Description
- Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Übermittelung von Informationen über Parklücken.
- Stand der Technik
- Existierende Systeme zur Parklücken-Vermessung sind in der Lage, bei langsamer Vorbeifahrt den freien Raum zwischen parkenden Fahrzeugen zu bestimmen und somit die Abmessungen von Parklücken zu ermitteln. Diese Abmessungen werden in Bezug gesetzt zur eigenen Fahrzeuggröße und dem Platzbedarf für den Einparkvorgang. Die existierenden Systeme teilen dem Fahrer mit, ob die aktuell vermessene Parklücke für das eigene Fahrzeug ausreichend groß ist, und geben diese Information gegebenenfalls an ein Assistenzsystem (Einparkhilfe) weiter, das den Fahrer bei den Lenkvorgängen während des Einparkens unterstützt.
- Aus der
DE 196 16 447 C2 ist ein Verfahren zur Ermittlung der Länge einer Parklücke bekannt. Die ermittelte Länge wird angezeigt und wenn sie eine vorgewählte Mindestlänge überschreitet, kann der Fahrer sein Fahrverhalten darauf einstellen, rechtzeitig abbremsen und dem nachfolgenden Verkehr die Bereitschaft anzeigen, ein Einparkmanöver durchzuführen. - Vorteile der Erfindung
- Mit den Maßnahmen gemäß Anspruch 1, d.h. von einem Verkehrsteilnehmer werden Informationen über Parklücken zumindest bezüglich ihrer Lage und Abmessungen erstellt, sofern diese Informationen nicht von dem die Information erstellenden Verkehrsteilnehmer selbst genutzt oder nicht mehr selbst genutzt werden, werden diese an ein Netzwerk weitergeleitet, auf das parkplatzsuchende andere Verkehrsteilnehmer Zugriff haben, ist es möglich, Informationen über Abmessungen von Parklücken, die von einem bestimmten Fahrzeug nicht benötigt werden, nicht ungenutzt zu lassen, sondern an andere Fahrzeuge zu übermitteln, die zum selben Zeitpunkt ebenfalls Parklücken suchen und sich in der Nähe der ungenutzten Lücke befinden. Ungenutzte Parklücken sind dabei solche, die entweder bei der Vermessung als zu klein für das messende Fahrzeug befunden wurden, vom Fahrer aus anderen Gründen nicht genutzt werden, oder durch Ausparken des messenden Fahrzeugs neu entstanden sind. Lage und Abmessungen solcher Parklücken können über das erfindungsgemäße Parklücken-Netzwerk an andere Fahrzeuge übermittelt werden.
- Mit dem Verfahren nach der Erfindung können Lage und Abmessungen von Parklücken, die vom eigenen Fahrzeug vermessen, aber nicht genutzt wurden, an eine Vermittlungseinrichtung oder direkt an suchende Fahrzeuge übermittelt werden. Im Gegenzug kann ein Fahrzeug dieselbe Information über Parklücken erhalten, die von anderen Fahrzeugen in der Nähe vermessen, aber nicht genutzt wurden.
- Aus der Sicht des parkplatzsuchenden Verkehrsteilnehmers/Fahrers liegt der Vorteil der Erfindung darin, dass er Informationen nutzen kann, die von anderen Fahrzeugen gesammelt wurden. Durch die Weitergabe der vom eigenen Fahrzeug ermittelten Informationen entstehen ihm keine Nachteile, weil nur solche Informationen weitergegeben werden, die er selbst nicht nutzen kann oder will. Aus der gemeinsamen Sicht aller Verkehrsteilnehmer liegt der Vorteil der Erfindung darin, dass alle Fahrer durchschnittlich weniger Zeit für die Parkplatzsuche aufwenden müssen und daher das Verkehrsaufkommen in den betroffenen Straßenzügen reduziert wird. Ähnliche Vorteile ergeben sich aus der Sicht von Stadtplanung und Verkehrsmanagement; hier ist außerdem die verbesserte durchschnittliche Auslastung der Parkflächen anzuführen.
- Es sind zwar Reservierungssysteme von Stellplätzen beispielsweise aus der
DE 100 19 202 A1 bekannt, diese übermitteln aber allenfalls, dass ein Parkhaus noch Kapazitäten an Stellplätzen aufweist, die reserviert werden können. Für die Detektion des Belegzustandes eines Stellplatzes ist dort an jedem Stellplatz ein Ultraschallsensor vorgesehen. Diese Belegtzustandsdetektion ist beispielsweise für Straßenzüge ohne Stellplatzmarkierungen nicht praktikabel. Außerdem sind keinerlei Maßnahmen erkennbar, um die Abmessungen einer Parklücke zu detektieren und anderen Verkehrsteilnehmer direkt zur Verfügung zu stellen. - Die weiteren Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. eines entsprechenden Systems auf.
- Zeichnungen
- Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigen
-
1 ein Parklückenübermittlungssystem mit zentraler Vermittlungseinrichtung, -
2 ein Parklückenübermittlungssystem mit dezentraler Information. - Beschreibung von Ausführungsbeispielen
- Die Realisierung des Verfahrens bzw. des Systems nach der Erfindung erfordert ein koordiniertes Zusammenwirken von Parklücken-Übermittlungseinrichtungen
1 , die sich in allen Fahrzeugen befinden. Die Koordination zwischen den Übermittlungseinrichtungen kann entweder mit Hilfe eines zentralen (1 ) oder eines dezentralen Verfahrens (2 ) erfolgen. - Das zentrale Verfahren gemäß
1 erfordert eine zentrale Parklücken-Vermittlungseinrichtung2 , die an beliebiger Stelle betrieben werden kann. - Das dezentrale Verfahren gemäß
2 verwendet hingegen ein lokales Peer-to-Peer-Netzwerk mit direkter Kommunikation zwischen gleichberechtigten Parklücken-Übermittlungseinrichtungen1 . In beiden Fällen wird die Kommunikationsverbindung3 zwischen den beteiligten Einrichtungen mit Hilfe eines zweckmäßigen technischen Verfahrens hergestellt (GSM, UMTS, kostenfreie Funkkanäle oder andere Verfahren zur mobilen Datenübertragung). - Innerhalb eines jeden beteiligten Fahrzeugs
6 ist das Parklücken-Übermittlungsgerät1 mit einer Parklücken-Vermessungseinheit5 verbunden. Das Parklücken- Übermittlungsgerät1 verfügt zudem über eine Bedieneinheit4 , die an einer für den Fahrer gut erreichbaren Stelle angebracht ist. - Nähert sich der Fahrer einer Zielregion, in der er packen möchte, so meldet er sich über die Bedieneinheit
4 beim Parklücken-Netzwerk an. Für das zentrale Verfahren umfasst das Netzwerk die Parklückenübermittlungseinrichtungen1 und die zentrale Vermittlungseinrichtung2 . Für die dezentrale Lösung sind die Übermittlungseinricltungen1 der Fahrzeuge6 über mobile Kommunikationsverbindungen3 direkt miteinander verbunden. Während des gesamten Zeitraums, in dem das Fahrzeug6 beim Netzwerk angemeldet ist, wird die aktuelle Position des Fahrzeugs durch ein Positionsbestimmungsverfahren, z.B. GPS, ermittelt und zusammen mit den Abmessungen des Fahrzeugs an das Netzwerk übermittelt. Zugleich vermisst die Parklücken-Vermessungseinheit5 alle Parklücken, die das Fahrzeug6 in hinreichend niedriger Geschwindigkeit passiert, und gibt die ermittelten Informationen an die Parklücken-Übermittlungseinrichtungen weiter, d.h. die Informationen über Lage der Parklücke und ihre Abmessungen. Zur Parklücken-Vermessung kann beispielsweise das Verfahren gemäß derDE 196 16 447 C2 eingesetzt werden. - Die Parklücken-Übermittlungseinrichtung
1 verfügt über eine Einheit, die automatisch beurteilt, ob eine ermittelte Parklücke vom Fahrer genutzt wird. Dies kann entweder durch Nutzung von Funktionen einer eventuell vorhandenen Einparkhilfe geschehen, oder durch einen Algorithmus, der eine Parklücke als ungenutzt klassifiziert, sobald sich das Fahrzeug nach ihrer Vermessung um eine bestimmte Distanz entfernt. In ähnlicher Weise klassifiziert die Parklücken-Übermittlungseinrichtung1 auch solche Parklücken als ungenutzt, die der Fahrer durch Ausparken freigegeben hat. Sobald eine Parklücke endgültig als ungenutzt klassifiziert wurde, werden Lage und Abmessungen in den Parklückenbestand aufgenommen. - Die Verwaltung des Parklückenbestandes kann von verschiedenen Stellen durchgeführt werden, abhängig davon, ob für die Kommunikation zwischen den Übermittlungseinrichtungen
1 ein zentrales oder dezentrales Verfahren gewählt wurde. - Falls ein zentrales Verfahren gewählt wurde, sammelt die Parklücken-Vermittlungseinrichtung
2 alle Daten über ungenutzte Parklücken, je nach Organisation des Netzwerks, entweder in einer bestimmten Region oder regionenübergreifend. - Sobald sich ein Fahrer beim Netzwerk anmeldet, ermittelt die Parklücken-Vermittlungseinrichtung
2 aus ihrem Bestand eine Parklücke, die aufgrund ihrer Nähe zum suchenden Fahrzeug und ihrer Abmessungen im Verhältnis zu den Abmessungen des suchenden Fahrzeugs geeignet erscheint und vor möglichst kurzer Zeit gemeldet wurde. Die Lage dieser Parklücke wird an die Parklücken-Übermittlungseinrichtung1 des suchenden Fahrzeugs6 übermittelt. - Bei der Wahl eines dezentralen Verfahrens wird der Parklückenbestand in den Übermittlungseinrichtungen
1 selbst verwaltet. Dabei erhält jede Übermittlungseinrichtung1 bei der Anmeldung im Netzwerk den aktuellen Bestand anderer Übermittlungseinrichtungen, die sich im räumlichen Umkreis befinden, und erstellt durch Elimination mehrfach geführter Parklücken einen eigenen konsistenten Bestand. Solange eine Übermittlungseinrichtung im Netzwerk angemeldet ist, erhält sie fortlaufend die Bestandsaktualisierung der anderen Einrichtungen und trägt durch die im eigenen Fahrzeug vermessenen Parklücken zur Bestandsaktualisierung der anderen Einrichtungen bei. Die Suche nach einer geeigneten Parklücke erfolgt im lokalen Bestand, aber nach denselben Kriterien wie im Fall der zentralen Bestandsführung. - Ist eine Parklücke gefunden, so wird dem Fahrer zunächst mitgeteilt, wie lange der Eingang der Parklückenmeldung zurückliegt. Anhand dieser Information kann er entscheiden, ob sich ein Anfahren der Parklücke lohnt, oder ob anzunehmen ist, dass ein Fahrzeug, das dem Netzwerk nicht angeschlossen ist, die Parklücke zwischenzeitlich genutzt hat. Falls er sich für das Anfahren entscheidet, so betätigt er ein entsprechendes Element der Bedienungseinheit
4 und wird daraufhin durch eine geeignete Vorrichtung, etwa die Fahranweisungsausgabe eines Navigationsgerätes, zur Parklücke geführt. - Um den Bestand möglichst aktuell zu halten, werden alle Parklücken gelöscht, die nach Ablauf eines festgelegten Zeitintervalls nicht erneut als ungenutzt gemeldet werden. Im Falle einer zentralen Verwaltung können im übrigen auch solche Parklücken unverzüglich gelöscht werden, von denen die Vermittlungseinrichtung
2 aufgrund der Positionsmeldungen der angeschlossenen Fahrzeuge erkennen kann, dass einer der benachrichtigten Fahrer sie genutzt hat. - Beim zentralen wie auch beim dezentralen Verfahren kann die Informationsweitergabe zur Vermeidung von Kollisionen, d.h. mehrere Fahrer wollen die gleiche Parklücke ansteuern, davon abhängig gemacht werden, wer der Parklücke am nächsten ist, bzw. sie in der kürzesten Zeit ansteuern kann.
Claims (10)
- Verfahren zur Übermittlung von Informationen über Parklücken mit folgenden Schritten: – von einem Verkehrsteilnehmer werden Informationen über Parklücken zumindest bezüglich ihrer Lage und Abmessungen erstellt, – sofern diese Informationen nicht von dem die Informationen erstellenden Verkehrsteilnehmer selbst genutzt oder nicht mehr selbst genutzt werden, werden diese an ein Netzwerk weitergeleitet, auf das parkplatzsuchende andere Verkehrsteilnehmer Zugriff haben.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den Zugriff anderer Verkehrsteilnehmer eine zentrale Vermittlungseinrichtung (
2 ) vorgesehen ist, die die Informationen über die Parklücken sammelt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriff der anderen Verkehrsteilnehmer dezentral über mobile Kommunikationsverbindungen (
3 ) zwischen den Verkehrsteilnehmern erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über Parklücken, die nach Ablauf eines Zeitintervalls nicht erneut als ungenutzt gemeldet werden, gelöscht werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über Parklücken, die aufgrund ihrer Position von einem der Verkehrsteilnehmer als genutzt gelten, gelöscht werden.
- System zur Übermittlung von Informationen über Parklücken mit folgenden Merkmalen: – mindestens einer Parklücken-Vermessungseinheit (
5 ), – einer Parklücken-Übermittlungseinrichtung (1 ), die eingerichtet ist, Informationen der Parklücken-Vermessungseinheit zusammen mit einer Positionsangabe an ein Netzwerk zu übertragen, wenn die Informationen von dem Verkehrsteilnehmer, der die Informationen erstellt hat, nicht selbst oder nicht mehr selbst genutzt werden. - System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Netzwerk eine zentrale Vermittlungseinrichtung (
2 ) umfasst. - System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Netzwerk aus den Parklücken-Übermittlungseinrichtungen (
1 ) verschiedener Verkehrsteilnehmer besteht, die dezentral, insbesondere über mobile Kommunikationsverbindungen (3 ), auf Informationen über Parklücken anderer Parklücken-Übermittlungseinrichtungen (1 ) zugreifen. - System nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Parklücken-Übermittlungseinrichtung (
1 ) mit einer verkehrsteilnehmereigenen Navigationseinrichtung gekoppelt ist, um die Position der vermessenen Parklücke zusammen mit den Abmessungen an das Netzwerk zu übertragen. - System nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der verkehrsteilnehmereigenen Parklücken-Übermittlungseinrichtung (
1 ) eine Bedieneinheit (4 ) zugeordnet ist, zur Anmeldung eines Verkehrsteilnehmers beim Netzwerk, zur Übertragung der Information, dass er eine gemeldete Parklücke nutzen wird und/oder zur Aktivierung einer Fahranweisungsausgabe, wenn sich der Verkehrsteilnehmer zur Nutzung einer vom Netzwerk gemeldeten bisher ungenutzten Parklücke entscheidet.
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