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Die
Erfindung betrifft ein Gebäude
für die
Anordnung über
einem Schwimmbecken mit einem Fundament und einer auf dem Fundament
angeordneten Kuppel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind derartige Gebäude bekannt. Üblicherweise
werden Freibäder von
Hallenbädern
unterschieden. Bei Freibädern
ist ein Gebäude
für die
Anordnung über
einen Schwimmbecken nicht vorgesehen. Demgegenüber sind die Schwimmbecken
bei Hallenbädern
in einem Gebäude
angeordnet, welches in der Regel in konventioneller Bauweise hergestellt
wird, d. h. gemauerte oder gegossene Wände mit Fensterflächen und einem
Dach aufweist.
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Aus
der
FR 27 44 749 A1 ist
ein Gebäude
für die
Anordnung über
einem Schwimmbecken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt.
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Darüber hinaus
sind bei kleineren, in der Regel privat genutzten Schwimmbecken
Gebäude
bekannt, die über
einem Schwimmbecken angeordnet werden können. In der Regel weisen derartige
Gebäude
einzelne Segmente auf, die teleskopartig miteinander verbunden sind,
so dass das Gebäude über dem
Schwimmbecken angeordnet werden kann bzw. die Segmente ineinander
geschoben werden können,
so dass das Schwimmbecken dann zugänglich ist.
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Ausgehend
von der
FR 27 44 749
A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Gebäude für die Anordnung über einem Schwimmbecken
derart auszubilden, dass ein multifunktionales Schwimmbad erzielt
wird, welches unabhängig
von den Witterungseinflüssen
ganzjährig nutzbar
ist, wobei insbesondere auch eine Nutzung als Freibad oder in freibadähnlicher
Weise möglich sein
soll.
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Die
Lösung
dieser Aufgabenstellung sieht bei einem gattungsgemäßen Gebäude vor,
dass sich der zweite Abschnitt vom Firstbereich bis zum Fundament
erstreckt, wobei die Segmente des zweiten Abschnitts auf einer Führungsbahn
geführt
sind, die Bestandteil des Fundaments ist, und derart miteinander
verbunden sind, dass die Segmente gleichzeitig oder getrennt voneinander
bewegbar sind.
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Ein
erfindungsgemäßes Gebäude hat
somit den Vorteil, dass es ein Schwimmbecken vollständig dadurch
abdeckt, dass der zweite Abschnitt die Öffnung der Kuppel verschließt. Im geschlossenen
Zustand kann demzufolge das Schwimmbecken in Form eines Hallenbades
ganzjährig
genutzt werden. Wird der zweite Abschnitt relativ zum ersten Abschnitt
entlang der Außen-
und/oder Innenkontur des ersten Abschnitts verschoben, so wird die Öffnung der
Kuppel geöffnet,
so dass durch die Ausgestaltung der Öffnung und des zweiten Abschnitts
ein wesentlicher Teil der Kuppel geöffnet werden kann, so dass auch
ein wesentlicher Teil des in dem Gebäude angeordneten Schwimmbeckens
frei zugänglich
ist. Hierdurch wird der Eindruck eines Freibades erzielt. Gleichzeitig
ermöglicht
die Öffnung
der Kuppel die Nutzung der Sonnenenergie zur Erwärmung des Innenraums und des
Wassers im Schwimmbecken.
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Durch
das erfindungsgemäße Gebäude kann
ein Schwimmbecken somit in den warmen Sommermonaten als Freibad
und in den kälteren Herbst-
und Frühlingsmonaten
sowie den kalten Wintermonaten als Hallenbad genutzt werden. Hierdurch ergibt
sich eine längere
Nutzungszeit derartiger Schwimmbecken, soweit das Gebäude beispielsweise
bei bestehenden Freibädern
in einfacher Weise durch Anordnung des Fundamentes und der Kuppel zu
einem multifunktionalen Schwimmbad umstrukturiert werden kann. Hierdurch
ergeben sich insbesondere auch finanzielle Entlastungen für die Betreiber eines
Freibades, deren Erfolg in erster Linie von der Witterung, d. h.
den Temperaturen im Frühjahr
und im Sommer sowie im Herbst, abhängig ist. Besonders vorteilhaft
ist hierbei die große Öffnung der
Kuppel. Bei einer halbkugelförmigen
Kuppel ergibt sich im geöffneten
Zustand ein Öffnungsbereich
von bis zu einer Hälfte,
so dass die Nutzer des Schwimmbeckens ein mit der Nutzung eines
Freibades vergleichbares Gefühl
erhalten.
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Es
ist vorgesehen, dass der zweite Abschnitt in zwei Segmente unterteilt
ist, die gegenläufig
bewegbar sind.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Segmente miteinander verbunden sind, so
dass die Segmente gleichzeitig bewegbar sind. Wird beispielsweise bei
einem in zwei Segmente aufgeteilten zweiten Abschnitt ein Segment
von der Schließstellung
in die Öffnungsstellung überführt, so
wird durch die Verbindung der beiden Segmente auch das zweite Segmente
in gegenläufiger
Bewegung in die Öffnungsstellung überführt. Gleiches
ist selbstverständlich auch
bei der Ausgestaltung des zweiten Abschnittes mit einer Aufteilung
in mehrere Segmente möglich.
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Zudem
ist vorgesehen, dass der zweite Abschnitt auf einer Führungsbahn
geführt
ist, die Bestandteil des Fundaments ist. Der zweite Abschnitt stützt sich
auf dieser Führungsbahn
ab, wobei der zweite Abschnitt bzw. dessen Segmente beispielsweise
auf der Führungsbahn
aufliegende Rollelemente, wie Kugeln oder Räder aufweisen kann, von denen
beispielsweise auch einige angetrieben werden können. Darüber hinaus kann die Führungsbahn auch
eine Zahnstange aufweisen, in der ein oder mehrere angetriebene
Zahnräder
kämmen.
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Die
derart gleichzeitig zu bewegenden Segmente sind vorzugsweise über einen
Seilzug, eine Kette oder eine Kombination aus Zahnstange und angetriebenen
Zahnrädern
miteinander verbunden. Es bestehen aber auch andere Möglichkeiten,
die gegenläufige
Bewegung der zwei Segmente des zweiten Abschnitts auszuführen, beispielsweise
durch an jedem Segment vorgesehene Antriebsmotoren, die vorzugsweise über eine
gemeinsame Steuerung steuerbar sind. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit,
die Segmente getrennt voneinander zu bewegen und insbesondere stufenlos
oder abschnittsweise zu verfahren. Ein abschnittsweises Verfahren
der Segmente kann beispielsweise zu Reinigungszwecken erforderlich
und/oder vorteilhaft sein.
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Demzufolge
ist es vorteilhaft, den zweiten Abschnitt elektromotorisch anzutreiben.
Ein elektromotorischer Antrieb hat darüber hinaus den Vorteil, dass
der Bewegungsablauf sehr gleichmäßig erfolgt. Elektromotorisch
können
darüber
hinaus auch größere Segmente
des zweiten Abschnitts ohne großen Kraftaufwand
bewegt werden.
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Vorzugsweise
ist bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gebäudes vorgesehen, dass die beiden
Abschnitte zumindest in einem Teilbereich transparente Wandelemente
aufweisen, wobei der Teilbereich unmittelbar oberhalb des Fundaments angeordnet
ist und eine Höhe
von zumindest 2 m aufweist. Bei dieser Ausgestaltung wird nicht
nur eine gute Ausleuchtung des Gebäudes mit natürlichem Licht
erzielt, sondern gleichzeitig auch dem Nutzer des Schwimmbeckens
der Eindruck vermittelt, er befinde sich im Freien, da er ungehindert
die Umgebung des Schwimmbeckens beobachten kann.
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Die
Kuppel weist in einem der mit dem zweiten Abschnitt verschließbaren Öffnung diametral
gegenüberliegenden
Bereich zumindest eine weitere Öffnung
mit einem Anschluss an ein Nebengebäude auf. Vorzugsweise besteht
das Nebengebäude
aus einem oder mehreren Modulen.
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In
dem Nebengebäude
können
die technischen Einrichtungen für
das Schwimmbecken, d. h. für
die Aufbereitung und Erwärmung
des Wassers im Schwimmbecken, untergebracht sein. Gleichzeitig kann
das Nebengebäude
weitere Einrichtungen, wie beispielsweise Sauna, Fitnessbereiche,
Wellnessbereiche oder dergleichen, aufweisen und insbesondere auch
mit den erforderlichen Umkleidekabi nen, sanitären Einrichtungen sowie mit
gastronomischen Betrieben ausgebildet sein.
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Die
modulartige Ausgestaltung des Nebengebäudes oder der Nebengebäude ermöglicht eine einfache
und kostengünstige
Anpassung des Gebäudes
mit dem Nebengebäude
an die Anforderungen eines bereits bestehenden Freibades. Beispielsweise
kann hierdurch ein üblicherweise
nur aus entsprechenden Schwimmbecken bestehendes Freibad in kurzer
Zeit und zu geringen Kosten in ein ganzjährig nutzbares Schwimmbad umgebaut
werden, in dem der Nutzer darüber
hinaus eine Vielzahl von weiteren Einrichtungen vorfinden kann,
die die Wirtschaftlichkeit des Schwimmbades durch die Steigerung
der Attraktivität
seines Angebots verbessert.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kuppel
aus mehreren in gleichmäßigem Abstand
zueinander angeordneten Trägem
besteht, zwischen denen Wandelemente angeordnet sind. Die Träger sind
vorzugsweise als Fachwerkträger
aus Metall, insbesondere verzinktem Stahl und/oder Aluminium ausgebildet.
Vorzugsweise werden die Träger
mit dem Fundament verbunden, welches kreisförmig ausgebildet ist. Ein derartiges
Fundament kann beispielsweise einen Durchmesser von 30 m bis 40
m, insbesondere von 36 m aufweisen, wobei die Träger in einem Mittelpunkt im Firstbereich
zusammenlaufend angeordnet sind.
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Die
Wandelemente zwischen den Trägern sind
lichtdurchlässig
und vorzugsweise transparent ausgebildet, so dass die natürliche Sonneneinstrahlung
sowohl zur Erwärmung
des Innenraums des Gebäudes
als auch zur Ausleuchtung des Gebäudes über einen möglichst langen Zeitraum genutzt
werden kann. Hierdurch werden insbesondere Energieeinsparungen für die Beheizung
und Beleuchtung des Gebäudes
erzielt.
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Schließlich ist
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der erste
Abschnitt im Firstbereich ein Lager aufweist, in dem der zweite Abschnitt
drehbar gelagert ist. Dieses Lager kann sowohl als Drehlager, als
auch als Dreh kranz ausgebildet sein und dient auch als firstseitiger
Anschlagpunkt für
die voranstehend beschriebenen Träger. Bevorzugt ist die Anwendung
eines Drehkranz mit beispielsweise einem Durchmesser von 4 m. An
diesem Drehkranz der feststehende Abschnitt der Kuppel befestigt,
während
der zweite Abschnitt der Kuppel entlang des Drehkranz es auf einer
Gleitbahn verschiebbar ist. Der zweite Abschnitt ist daher bei einem
entlang der Außenkontur
des feststehenden Abschnitts an der Außenfläche und bei einem entlang der
Innenkontur des feststehenden Abschnitts an der Innenfläche des
Drehkranzes angeschlossen. Innerhalb des Drehkranzes ist eine lichtdurchlässige Platte
angeordnet, die zu Belüftungszwecken
beispielsweise auch elektromotorisch aufstellbar ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen
Bezeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform eines Gebäudes dargestellt
ist. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein
Gebäude
in Seitenansicht;
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2 das
Gebäude
gemäß 1 im
Querschnitt;
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3 das
Gebäude
gemäß den 1 und 2 in
einer Draufsicht;
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4 eine
Schnittansicht eines Abschnitts des Gebäudes gemäß den 1 bis 3 in
Richtung des Pfeils IV in 3 und
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5 eine
Draufsicht auf ein Schwimmbad mit einem Gebäude gemäß den 1 bis 4 und daran
angeschlossene Nebengebäude.
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In
der 1 ist ein Gebäude
für die
Anordnung über
einem Schwimmbecken 1 (vgl. 2 und 3)
in Seitenansicht dargestellt. Das Gebäude besteht aus einer Kuppel 2,
die im wesentlichen kugelabschnittförmig ausgebildet ist. Die Kuppel 2 hat
einen ersten Abschnitt 3 und einen zweiten Abschnitt 4. Der
erste Abschnitt 3 ist mit einem Fundament 5 verbunden,
welches ringförmig
ausgebildet ist und in dessen Innenraum das Schwimmbecken 1 angeordnet
ist. Darüber
hinaus weist die Kuppel 2 in ihrem Firstbereich 6 ein
Drehlager 7 auf.
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Der
zweite Abschnitt 4 ist relativ zum ersten Abschnitt 3 bewegbar
am Drehlager 7 angeordnet, wobei der zweite Abschnitt 4 in
einer Führungsbahn 8 geführt ist,
die Bestandteil des Fundaments 5 ist.
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Die
Formgebung des zweiten Abschnitts 4 entspricht der Formgebung
des ersten Abschnitts 3, wobei der zweite Abschnitt 4 entlang
der Außenkontur
des ersten Abschnitts 3 verschiebbar ist.
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Der
zweite Abschnitt 4 verschließt eine Öffnung 9 des ersten
Abschnitts 3, wobei sich die Öffnung 9 über einen
Kreisbogen von 120° der
Kuppel 2 erstreckt. Darüber
hinaus ist aus den 1 und 2 zu erkennen,
dass sich der zweite Abschnitt 4 ausgehend vom Fundament 5 bis
zum Firstbereich 6, d. h. bis zum Drehlager 7 erstreckt,
so dass bei einem Verschieben des zweiten Abschnitts 4 und
freigeben der Öffnung 9 eine
Ausgestaltung der Kuppel 2 oberhalb des Schwimmbeckens 1 derart
ergibt, dass ein überwiegender
Teil des Schwimmbeckens 1 nicht von der Kuppel 2 abgedeckt
ist.
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Zwischen
dem Schwimmbecken 1 und dem Fundament 5 des Gebäudes sind
Bodenbereiche 10 angeordnet, die die Zugänglichkeit
des Schwimmbeckens 1 an seinen Längskanten ermöglichen.
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Die
Kuppel 2 besteht aus einer Vielzahl von in gleichmäßigem Abstand
zueinander angeordneten Trägem 11,
die als Fachwerkträger
ausgebildet sind. Diese Fachwerkträger werden nachfolgend noch
genauer beschrieben.
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Zwischen
benachbarten Trägem 11 sind Wandelemente 12 aus
Glas oder Kunststoff angeordnet, die zumindest überwiegend lichtdurchlässig und transparent
sind.
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Gemäß 3 ist
der zweite Abschnitt 4 in zwei gleich große Segmente 13 unterteilt,
die beim Öffnen
und Schließen
der Öffnung 9 gegenläufig bewegbar
sind. Die Segmente 13 sind miteinander derart verbunden,
dass die Bewegung des einen Segmentes 13 auf das andere
Segment 13 übertragen wird.
Zur Führung
der Segmente ist in 3 die Führungsbahn 8 dargestellt,
welche im Querschnitt U-förmig ausgebildet
ist und in die ein Führungselement 14 des
zweiten Abschnitts 4 eingreift. In der Führungsbahn 8 ist
eine Zahnstange angeordnet, mit der ein Zahnrad kämmt, welches
elektromotorisch angetrieben ist.
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In 4 ist
die Führungsbahn 8 detailliert dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass der erste Abschnitt 3 der Kuppel 2 auf
dem Fundament 5 aufsteht und mit diesem verbunden ist.
Der zweite Abschnitt 4 stützt sich über das Führungselement 14 auf
der Oberfläche
des Fundaments 5 ab, wobei das Führungselement 14 beispielsweise
als Rad oder Kugel ausgebildet sein kann.
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Die
in 4 dargestellten Träger 11 bestehen aus
mehreren, unterschiedlich ausgebildeten Fachwerkelementen, die miteinander
vernietet, verschraubt oder verschweißt sind. Jeder Träger 11 ist kreisbogenabschnittförmig ausgebildet
und endet im Firstbereich 6 der Kuppel 2, wobei
jeder Träger 11 am Drehlager 7 befestigt
ist.
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5 zeigt
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gebäudes mit
der Kuppel 2 in Kombination mit Nebengebäuden 20,
die eine Vielzahl von Einrichtungen für die Freizeitgestaltung aufweisen.
Zu diesem Zweck weist die Kuppel 2 in ihrem der Öffnung 9 diametral
gegenüberliegenden
Bereich eine weitere Öffnung 21 auf, über die
das Nebengebäude 20 erreichbar
ist.
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Das
Nebengebäude 20 besteht
aus Modulen, die unterschiedliche Einrichtungen, wie beispielsweise
Umkleidekabinen, sanitäre
Anlagen, gastronomische Einrichtungen, Technikräume, Solarien, Saunen oder
dergleichen haben. Der modulartige Aufbau des Nebengebäudes 20 ermöglicht eine schnelle
und kostengünstige
Erstellung einer entsprechenden Freizeitanlage, die in einfacher
Weise an die An forderungen der Betreiber anpassbar ist, in dem die
Module mit den einzelnen Komponenten ausgewählt und zusammengesetzt werden.