DE102004011951A1 - Verfahren zur Ausgabe von Informationen in einem Fahrzeug - Google Patents

Abstract

Bei einem Verfahren zur Ausgabe von Informationen in einem Fahrzeug dient eine Informationsquelle zur Ausgabe einer Information, die in Abhängigkeit vom Verhalten des Fahrers erzeugt wird. Das Verhalten des Fahrers wird anhand von Daten eines oder mehrerer Fahrsysteme und/oder eines oder mehrerer Komfortsysteme des Fahrzeuges ermittelt. Erfindungsgemäß hängt die Information in ihrer Qualität vom Fahrverhalten des Fahrers ab. Sie beschreibt den an das momentane Verhalten anschließenden nächsten sinnvollen Verhaltensschritt.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von Informationen in einem Fahrzeug gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Unter Informationen sind in erster Linie akustische und/oder optische Informationen zu verstehen. Es kommen aber auch andere Informationsmittel, beispielsweise taktile Informationen in Frage.
• Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE 101 53 987 A1 bekannt. Dabei werden die Informationen, die in Abhängigkeit vom Verhalten des Fahrers erzeugt werden, und bei der das Verhalten des Fahrers anhand von Daten eines oder mehrerer Fahrsysteme und/oder eines oder mehrerer Komfortsysteme des Fahrzeuges ermittelt wird, mit einer Häufigkeit ausgegeben, die durch den Fahrerzustand und/oder das Fahrerverhalten beeinflusst wird. Es findet also eine Art Rückkopplung des Fahrerzustands und/oder des Fahrerverhaltens an die Informationsquellen statt mit dem Ziel, deren Empfindlichkeit zu verändern. Das Informationssystem nimmt die Auswertung von bereits im Fahrzeug vorliegenden fahrerzustandsrelevanten bzw. fahrerverhaltensrelevanten Daten vor und steuert in Abhängigkeit dieser Daten die Häufigkeit der Informationsausgabe.
• Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, den Nutzwert der Informationsausgabe für den Fahrer zu verbessern.
• Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Mittel.
• Ziel der Erfindung ist es, dem Fahrer eine Hilfestellung für sein weiteres Verhalten zu geben. Hierzu wird der an das momentane Verhalten anschließende nächste sinnvolle Verhaltensschritt beschrieben.
• Ein Beispiel soll den Grundgedanken der Erfindung verdeutlichen:
  Angenommen, der Fahrer fährt bei tiefen Temperaturen und mit einem kalten Fahrzeug los. Nach Fahrtbeginn erhält der Fahrer eine vorzugsweise akustische Information über mögliche Maßnahmen zur Komfortverbesserung beispielsweise des Inhalts:
  „Schalten Sie die Sitzheizung ein".
• Diese Information ist zweifellos für den Fahrer wertvoll und trägt dazu bei, den Komfort zu erhöhen. Der Fahrer erhält einen Hinweis über Maßnahmen, die von ihm in der jeweiligen Fahr- und Gebrauchssituation ergriffen werden können, auch wenn sie nicht unbedingt notwendig sind.
• Andrerseits handelt es sich um eine Information, die der Fahrer bei den üblichen Warn- und sonstigen Informationssystemen nicht erhält. Übliche Sicherheitssysteme, wie beispielsweise ein Antriebsschlupfsystem, werden erst bei Erreichen oder Überschreiten der physikalischen Grenzen aktiviert. Im vorliegenden Fall bleiben sie und die zugehörigen optischen und/oder akustischen Informationssysteme inaktiv.
• Zusätzlich wird der Wert der vorliegend wirksamen Information erkennbar. Es ist damit möglich, dem Fahrer eine echte Hilfe zu geben, ohne ihn gleichzeitig unter einen Aktionszwang zu bringen. Dies zeigt den Unterschied gegenüber den akustischen oder optischen Informationen, die bei einem Navigationssystem ausgegeben werden. Dort wird die Information in Abhängigkeit von dem bis dahin zurückgelegten Weg ausgegeben. Zudem wird sie vom Fahrer erwartet. Die Information ist auch nicht, wie bei der Erfindung als nicht erwartetes Angebot einer möglichen Handlungsalternative, sondern als konkrete Anweisung für den einzuschlagenden Weg zu verstehen.
• Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Patentansprüche. Sie lassen sich verschiedenen Szenarien während der Fahrzeugnutzung zuordnen.
• So kann die Information auf den Ablauf während der Inbetriebnahme des Fahrzeugs gerichtet werden. Neben dem angegebenen Hinweis auf die Möglichkeit, die Sitzheizung einzuschalten, kann auch die Aufforderung wiedergegeben werden, den Motor zu starten, nachdem der Sicherheitsgurt auf den belegten Sitzplätzen angelegt wurde.
• Die Information kann auch auf den Ablauf bei Beendigung des Fahrbetriebs gerichtet werden. Öffnet der Fahrer nach dem Abstellen des Motors die Fahrzeugtür, kann er den informativen Hinweis auf ein noch geöffnetes Fenster erhalten. Er kann das Fenster schließen, noch bevor er das Fahrzeug verlässt und ist beispielsweise nicht gezwungen, die Fahrzeugelektrik wieder zu aktivieren, um den elektrischen Fensterheber betätigen zu können.
• Zusätzlich kann die Information auf eine Beruhigung des Fahrers gerichtet werden. Wenn der Fahrer abrupte Lenkbewegungen durchführt, kann ein geeigneter Hinweis ausgegeben werden mit dem Ziel, die aus dem Fahrerverhalten erkennbare außergewöhnliche Belastung des Fahrers zu verringern.
• Eine technische Realisierung der Erfindung für eine akustische Informationsausgabe geschieht folgendermaßen:
  Ein zugeordnetes Steuergerät analysiert die jeweilige Fahrsituation und das Fahrerverhalten an Hand der auf dem fahrzeuginternen Datenbus liegenden Informationen der fahrzeugeigenen Sensoren und Aktoren. Wird eine der vorgesehenen Fahrsituationen im Dynamik- bzw. Aggregatleistungs-Grenzbereich erkannt, so wird die dafür vorgesehene akustische Information und/oder eine Grafik aus einem fahrzeugeigenen Sprachspeicher ausgelesen und über die Lautsprecher des Audiosystems und/oder über einen Monitor ausgegeben.
• Als Eingangsdaten des Systems kommen die auf dem Datenbus hinterlegten Daten einschließlich möglicher GPS Informationen in Frage. Das System kann konfigurierbar sein, die Inhalte (Audiofiles und Grafikfiles) werden wie oben genannt, über ein Speichermedium (Speicherkarte, Festplatte, oder ähnliches) im Fahrzeug vorgehalten. Es ist aber auch möglich, die Inhalte per Internet downzuloaden oder bei einem Fahrzeughändler zu erwerben.
• Eine weitere Realisierung der Erfindung erfolgt, indem hilfreiche Hinweise beispielsweise auch dann gegeben werden, wenn der Fahrer seinen Wagen betankt. Der Tankvorgang kann mittels der fahrzeugeigenen Sensorik erkannt werden, beispielsweise an Hand eines signifikanten Anstiegs der Kraftstoffmenge bei still stehendem Fahrzeug. Bei dieser Gelegenheit kann dem Fahrer empfohlen werden, Öl, Waschwasser oder ähnliches nachzufüllen. Dies kann vor allem dann erfolgen, wenn über eine entsprechende Sensorik festgestellt wird, dass eine kritische Vorratsmenge gerade noch nicht erreicht ist. Eine Warnanzeige ist dann noch nicht aktiv. Bei weiterem Verbrauch des Betriebsmittels, d.h. nachdem der Fahrer die Tankstelle verlassen hat, würde er ohne die Erfindung überraschend und ärgerlicher Weise die Information erhalten, das Betriebsmittel nachzufüllen. Durch die Erfindung erhält er den Hinweis, das Betriebsmittel nachzufüllen dann, wenn dieses auch verfügbar ist.

Claims (4)

1. Verfahren zur Ausgabe von Informationen in einem Fahrzeug, mit einer Informationsquelle zur Ausgabe einer Information, die in Abhängigkeit vom Verhalten des Fahrers erzeugt wird, und bei der das Verhalten des Fahrers anhand von Daten eines oder mehrerer Fahrsysteme und/oder eines oder mehrerer Komfortsysteme des Fahrzeuges ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Qualität der Information vom Fahrverhalten des Fahrers abhängt und den an das momentane Verhalten anschließenden nächsten sinnvollen Verhaltensschritt beschreibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Information auf den Ablauf während der Inbetriebnahme des Fahrzeugs gerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Information auf den Ablauf bei Beendigung des Fahrbetriebs gerichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Information zusätzlich auf eine Beruhigung des Fahrers gerichtet wird.