-
Die
Erfindung betrifft einen Mehrwegbehälter für den Transport von beweglichen
Massengütern, insbesondere
Flüssiggütern wie
Erdölprodukten, flüssigen Lebensmitteln
und flüssigen
Chemikalien, gegebenenfalls auch von Schüttgütern, wie sie üblicherweise
in Silobehältern
tranportiert werden und auch für
den Transport verflüssigter
Gase. Derartige Behälter
werden in vielerlei Gestalt für
die Beförderung
zu Wasser, auf der Schiene oder der Straße, aber auch im Luftverkehr
eingesetzt.
-
Die
im Einsatz befindlichen Behälter
sind aus einsehbaren Gründen
in der Regel auf den Transport bestimmter Güter beschränkt. Z.B. dürfen in Fahrzeugen, die Lebensmittel
transportieren, jeweils nur Lebensmittel, genauer gesagt, in aller
Regel sogar nur bestimmte Lebensmittel, etwa Milch, Bier, Süßmoste oder
Wein befördert
werden. Das Gleiche gilt in vielen Fällen auch für den Transport technischer Flüssigkeiten
wie Dieselkraftstoff einerseits und Heizöl andererseits, für die aus
fiskalischen Gründen
ausgeschlossen werden muss, dass unterschiedliche Ladungen sich
bei aufeinanderfolgenden Transporten vermischen können. Beispiele
für Bestimmungen,
die die Behandlung unterschiedlicher aufeinanderfolgender Ladegüter betreffen,
lassen sich fast beliebig vermehren. In aller Regel ist es jedenfalls
erforderlich, dass beim Wechsel des Ladeguts der Tankbehälter einer
aufwendigen Zwischenreinigung unterzogen wird, auch dann, wenn das
als nächstes vorgesehene
Ladegut der gleichen Gattung wie das vorhergehende angehört. Das
hat zur Folge, dass Tankfahrzeuge, insbesondere Straßen-Tankzüge, um Zwischenreinigungen
zu sparen, in der Regel jeweils nur einen bestimmten Typ von Ladung – etwa Superbenzin – transportieren
und nur auf der Hinfahrt beladen fahren, während die Rückfahrt eine Leerfahrt ist.
Dieser Zustand ist im Sinne der Umweltbelastung und Ressourcenschonung
unbefriedigend und auch unwirtschaftlich, zumal zu erwarten ist, dass
künftig
Leerfahrten hinsichtlich der Straßenbenutzungsgebühren nicht
anders als Nutzfahrten behandelt werden.
-
Die
Erfindung schlägt
eine Lösung
des vorgestellten Problems vor, die es ermöglicht, dass Fahrzeuge bei
der Rückfahrt
mit einem anderen Ladegut befüllt
werden können
als auf der Hinfahrt oder dass Speditionen hinsichtlich des möglichen
Füllguts einzelner
Fahrzeuge flexibler werden und die Zahl der Reinigungsoperationen
zurückgeht.
-
Erfindungsgegenstand
ist ein mehrteiliger Behälter
für den
Transport beweglicher Massengüter in
Form eines Hohlkörpers
mit vorzugsweise kreisförmigem,
ovalem oder elliptischem Querschnitt, der auf einem Straßen-, Schienen-
oder Wasserfahrzeug oder z.B. auch in einem Luftfahrt-Container
montiert werden kann oder montiert ist, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass innerhalb eines Außenbehälters ein
Innenbehälter
aus mindestens teilweise elastischem Material mit jeweils eigener
Füll- und
Entleerungsausrüstung
vorhanden ist, derart, dass beim Vorhandensein von mindestens zwei
Innenbehältern während bzw.
durch die Füllung
des einen Innenbehälters
der andere Innenbehälter
verdrängt,
d.h. sein Volumen verkleinert wird. Das Verdrängen kann durch den Flüssigkeitsdruck
des sich jeweils füllenden
Innenbehälters
und/oder mechanisch unterstützt geschehen.
-
Der
bzw. die Innenbehälter
können
eine beliebige Form und Anordnung innerhalb des Außenbehälters haben,
die in der Lage ist, bei Befüllung
jeweils für
sich den zur Verfügung
stehenden Hohlraum des Außenbehälters einzunehmen
wobei der andere Behälter
soweit zusammengedrückt
wird, wie dies sich nach Elastizität, Materialstärke und
Formgebung dieses anderen Innenbehälters ergibt. Im einfachsten Falle
besteht jeder Innenbehälter
im Wesentlichen aus einer Blase aus kautschukelastischem Material, die
jeweils ein eigenes Füll-
und Entleerungsventil aufweist. Zweckmäßig sind die Ventile über geeignete
flexible Schläuche
an die zugeordneten Ventile angeschlossen, die sich z.B. an den
Stirnwänden
des Außenbehälters befinden.
-
Eine
besonders einfache Ausführung
der erfindungsgemäßen Anordnung
ergibt sich, wenn der Außenbehälter im
Wesentlichen Kugelgestalt besitzt und lediglich durch eine elastische,
z.B. gewellte Membran in zwei halbkugelige Innenräume unterteilt ist.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind die Wände
der Innenbehälter
(vgl. 1) als Harmonikabalgen ausgeführt, sodass beim
Befüllen
des einen Innenbehälters
der andere zusammengedrückt
wird, d.h. dass sich die Innenbehälter je nach Füllverhältnissen
gegenseitig verdrängen
können.
Jeder Innenkörper
weist eigene, nach außen
geführte
Füll- und
Entleerungsvorrichtungen auf, und an jeweils einer Stirnseite mit
einer zur Stirnseite des Außenbehälters hin
versehen sind. Die einander zugewandten Stirnseiten jeweils eines
Innenbehälters
können
in geeigneter Weise verstärkt
und ausgesteift sein, damit sie sich gegenseitig leicht verschieben
lassen, d.h. dass der sich füllende
Innenbehälter
den anderen, leeren Innenbehälter
vor sich her schiebt, ohne dass eine andere Verformung stattfindet
als die konstruktiv vorgesehene. Die Amplitude der Harmonikastruktur
kann gering gehalten werden, um eine möglichst vollständige Leerung
des Behälters
zu erreichen. Wenn die Förderung
des Füllguts aber
durch ein Hilfsmittel unterstützt
wird, z.B. bei Schüttgütern durch
Anwendung von Druckluft, entleert sich ein erfindungsgemäßer Behälter in
der Regel fast vollständig.
Durch geeignete Materialwahl oder andere technische Maßnahmen
kann erreicht werden, dass ein gefüllter Innenbehälter bis
zu seiner Entleerung zunächst
seine gestreckte Form beibehält,
wobei er sich vollständig
entleeren lässt,
ohne dass das Fahrzeug etwa vorne bzw. hinten angehoben werden muss.
Allerdings kann es förderlich
sein, wenn der Außenbehälter auf
einem Unterbau angeordnet ist, mit dem zusammen er angehoben bzw. abgesenkt
werden kann, ohne dass etwa das gesamte Fahrzeug hierzu auf eine
Bühne gefahren
werden muss. Es gibt bereits Fahrzeuge für den Transport von Schüttgütern, die
sich hydraulisch anheben bzw. absenken lassen, um die Entleerung
zu fördern.
Die mit Stutzen versehene Stirnwand eines Innenbehälters kann
mit der zugeordneten Stirnwand des Außenbehälters konstruktiv zu einer
Einheit verbunden bzw. identisch sein.
-
Die
beigefügte 1 benötigt
keine besondere Erläuterung,
da es sich um einen einfachen Sachverhalt handelt. Der Außenbehälter A enthält zwei
Innenbehälter
IB1 und IB2 mit jeweils einer eigenen Baterie von Füll- und
Entleerungsstutzen IB1F, FB1L bzw. IB2F, IB2L, die im Bereich der
Stirnseiten des Außenbehälters angeordnet
und zweckmäßig von
dort aus zugänglich
sind. Füll-
und Entleerungseinrichtung können
in üblicher
Weise mit Einrichtungen versehen sein, die z.B. das Überfüllen eines
stationären
Behälters
verhindern, der mittels des Tranportfahrzeuges versorgt werden soll
und/oder die Messung der eingefüllten
bzw. abgegebene Flüssigkeitsmenge
gestatten. Natürlich
kann es förderlich sein,
wenn jede Batterie innerhalb eines Gehäuses am Fahrzeug untergebracht
ist, wie dies bereits allgemein üblich
ist. Es ist vorgesehen, dass jedem Innenbehälter auch nach vollständiger Verdrängung durch
den anderen Behälter
ein gewisser Raum verbleibt, etwa dadurch, dass sein stirnseitiger
Abschnitt, d.h. im Bereich der Füll-
und Entleerungsstutzen besonders ausgesteift, d.h. nicht verdrängbar ist.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die elastischen Innenbehälter
auch übereinander
oder vor allem nebeneinander angeordnet sein (2),
wobei aus praktischen Gründen lediglich
die Füll-
bzw. Entleerungsstutzen wie vorstehend ausgeführt, an unterschiedlichen Stirnseiten des
Außenbehälters angeordnet
sein sollten (aber nicht müssen).
Die Bezeichnungen der 2 entsprechen denen der 1. Eine andere Anordnung der Füll- bzw.
Entleerungsstutzen, etwa an den Flanken der Behälter, ist aber durchaus denkbar
und im Rahmen der Erfindung.
-
Es
kann vorteilhaft sein, den erfindungsgemäßen Außenbehälter und gegebenenfalls die
Innenbehälter
derart zu gestalten, dass die Innenbehälter austauschbar sind, beispielsweise
indem der Außenbehälter an
seinen Stirnseiten zu öffnen
ist und die Innenbehälter
samt Füll-
und Entleerungsvorrichtung aus dem Außenbehälter entnehmbar sind. Hilfseinrichtungen
wie Gleitschienen oder Rollenbahnen innerhalb des Außenbehälters können in
diesem Falle zweckmäßig oder
erforderlich sein.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der Raum zwischen Innen- und Außenbehälter seinerseits unabhängig befüll- bzw.
entleerbar sein, z.B. um einen vollständigen Kraftschluss zwischen
Innen- und Außenbehälter herstellen
zu können,
indem die nach der Füllung
eines der beiden Innenbehälter
verbleibenden Hohlräume
zwischen Innen- und Außenbehälter geflutet
oder mit einer Inertgasfüllung
beaufschlagt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass diese Zwischenfüllung insgesamt
im Zwischenraum verbleibt und sich jeweils nach dem Wechsel der
Nutzung von einem zum anderen Innenbehälter lediglich neu verteilt.
Es ist vielfach vorteilhaft, den Zwischenraum zur Unterstützung der
Entleerung mit einem Inertgas zu beaufschlagen, wobei auf die Druckbeständigkeit
des Außenbehälters geachtet
werden muss.
-
Anstelle
einer geschlossenen äußeren Hülle, d.h.
eines Rohrkörpers
kann, vor allem bei vorgegebener Grundnutzung etwa als Lebensmitteltransporter
(der weniger Sicherungen gegen Auslaufen benötigt als etwa ein Transportbehälter für Treibstoffe)
der Außenbehälter als
nach oben offene Lagerschale, etwa eine Halbschale oder Wanne ausgeführt sein, auf
der die erfindungsgemäßen Innenbehälter lediglich
aufliegen. Ebenso steht es im Belieben des Herstellers des Außenbehälters, diesen
ein- oder doppelwandig auszu führen,
was auch von der vorgesehenen Art der Nutzung und eventuell einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften
abhängt.
Es ist im Bereich der Erfindung, wenn der in einer offen zugänglichen Lagerschale
liegende Innenkörper
im entleerten, zusammengefaltetem Zustand aus der Lagerschale entnommen
werden kann und in diesem Zustand in einem eigenen Abteil mitgeführt wird.
-
Alle
erfindungsgemäßen Außenbehälter können selbsttragend
oder zum Einbau in geeignete Traggestelle ausgeführt sein, im letzteren Falle
vor allem dann, wenn ein Behälter
nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden sein soll, sondern dieses
lediglich als Lafette ausgeführt
ist, auf den der Behälter samt
Tragegestell aufgesattelt wird. Wenn der Außenbehälter Kugelgestalt hat, werden
zweckmäßig mehrere
Behälter
intereinander auf demselben Fahrzeug angeordnet. Geeignete Konstruktionen
sind im Gebrauch und müssen
nicht besonders erläutert
werden.
-
Als
Material für
die Herstellung eines Innenbehälters
stehen unterschiedliche Materialien, insbesondere Kautschuke zur
Verfügung,
die nach der vorgesehenen Grundnutzung (z.B. für den Transport von Kohlenwasserstoffen
oder Chemikalien einerseits oder Lebensmitteln andererseits) verschieden gewählt werden
können.
Jeweils geeignete Materialien können
den technischen Merkblättern
der Hersteller entnommen werden und die Wahl kann ohne weiteres
erfinderische Zutun geschehen. In vielen Fällen wird es zweckmäßig sein,
das Behältermaterial
mit geeignetem Gewebe zu verstärken.
Es sind bereits zusammenlegbare Behälter, z.B. aus gewebeverstärktem Kautschukmaterial
bekannt, die etwa dazu bestimmt sind, während einer Reinigung eines Heizölbehälters das
darin enthaltene Heiöl
zwischenzulagern. Auch sind elastische Behälter verfügbar, etwa um Traubensüßmoste in
Erdmulden zwischenzulagern. Ebenso ist es bekannt, Betonbehälter mit einer
Innenauskleidung ("lining") zu versehen, um Wechselwirkungen
des Füllguts
mit der Betonwand auszuschließen.
Der Aufbau eines derartigen Behälters
bzw. einer Auskleidung kann für
den (Wand)aufbau eines erfindungsgemäßen Innenbehälters als Vorbild
dienen.
-
Andererseits
ist es auch möglich,
einen z.B. als Faltenbalg ausgeführten
Innenbehälter
aus elastischem metallischem Werkstoff auszuführen. Diese Lösung ist
allerdings aus wirtschaftlichen Gründen weniger bevorzugt.
-
Es
kann erforderlich sein, dass ein erfindungsgemäßer Innenbehälter Einbauten
aufweist, die in bekannter Weise das Schwappen der Flüssigkeit
während
des Transports verhindern. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Innenbehälter
als Balgen fassen sich Einbauten nach Art eines sog. Schlingerbfechs
oder gelochten Schotts leicht auf den Rippen des Galgens anordnen,
die sogar aus dem gleichen Material gefertigt sein können wie
der Innenbehälter
selbst. In anderen Fällen
lässt sich
das Schwappen des Füllguts
bereits wirksam verhindern, wenn sich im Behälter eine mit der Wand nur
punktweise verbundene Materialbahn o.ä. befindet.