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Großbehälter, insbesondere Kesselwagen, zum wahlweisen Lagern und
Transportieren unterschiedlicher flüssiger Güter Die Erfindung betrifft einen Großbehälter,
insbe-. sondere Kesselwagen, zum wahlweisen Lagern und Transportieren unterschiedlicher
flüssiger Güter, bei dem das Ladegut in einer auswechselbaren, im Innern des Behälters
befindlichen elastischen Hülle mit eigenen Füll- und Ablauföffnungen oder in einem
durch eine elastische, wahlweise an die Wand eines der beiden Behälterteile anlegbare
Zwischenwand geteilten Behälter aufbewahrt wird.
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Es sind bereits Transportbehälter für Flüssigkeiten bekanntgeworden,
die einen elastischen Einsatz besitzen, der in gefülltem Zustand den gesamten Behälterraum
ausfüllt und bei fortschreitender Entleerung zusammenleg- bzw. faltbar ist, wobei
die obere Behälterwand in den Innenraum hinein bewegt wird, so daß oberhalb des
ganz oder teilweise zusammengefalteten Einsatzes ein getrennter zweiter Transportraum,
eventuell für Schüttgut, entsteht.
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Weiterhin ist ein Fahrzeug zum wahlweisen Transport von Schüttgut
oder Flüssigkeit bekanntgeworden, bei dem verschwenkbare Wände, die beim Schüttguttransport
einen Sattel bilden, an ihrer Innenseite eine faltbare Hülle tragen, die nach Hochklappen
dieser Wände einen abgeschlossenen Flüssigkeitsbehälter bildet, der etwa den gesamten
Fahrzeugraum oder Teile desselben einnehmen kann.
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Bei diesen bekannten Anordnungen mußte der Flüssigkeitsbehälter, wenn
er zum Transport oder zur Lagerung stark riechender oder ätzender Flüssigkeiten,
wie Laugen, Säuren, ölen, Kraftstoffen od. dgl., verwendet wurde, stets so eingesetzt
werden, daß er immer nur eine bestimmte Flüssigkeit befördert. Durch diese Benutzungsart
wurde zwar eine Verunreinigung oder Beeinflussung der Flüssigkeit durch Reste oder
Rückstände des vorher in dem Behälter enthaltenen Materials vermieden. Es liegt
aber auf der Hand, daß bei diesem Betrieb häufig Leertransporte auftraten, da es
nur selten vorkommen wird, daß für Hin- und Rückfahrt eines Behälters die gleiche
Ladung anfällt.
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Es ist ferner bekanntgeworden, beispielsweise für den Weg zwischen
Speiseölfabriken im Innern eines Landes und einem Hafen, Kesselwagen so auszuführen,
daß ein äußerer Kessel für den Transport von z. B. Mineralöl für Heizzwecke vom
Hafen zum Innern des Landes vorgesehen war und ein innerer Kessel für den Transport
von Speiseöl aus dem Innern des Landes zum Hafen. Wenn auch hier ein reiner Leertransport
vermieden wird, wird doch jeweils nur 50 0/o des Fassungsvermögens ausgenutzt.
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Es ist weiterhin ein starrer Behälter zum Transport verschiedener
Flüssigkeiten, Gase, Pulver oder Granulate bekanntgeworden, der in zwei gleiche
Teile unterteilt ist, wobei an der Nahtstelle eine elastische Wand oder Membran
eingesetzt ist, die jeweils entweder an der einen oder anderen Behälterwand anliegt.
Es ist hierbei ohne weiteres möglich, zwei verschiedene Materialien zu transportieren,
und zwar das eine Füllgut in einer und das andere in der anderen Richtung. Da die
Trennwand immer an der starren Außenhaut der leeren Behälterhälfte anliegen muß,
um ihre Zerstörung durch Schwall und Prall zu verhindern, ist der gleichzeitige
Transport verschiedener Güter nicht möglich. Weiterhin muß zum Transport agressiver
Flüssigkeiten auch die Behälterwand präpariert werden, da das Füllgut nur an einer
Seite von der elastischen Membran umgeben ist, auf der anderen Seite aber mit der
Behälterwand direkt in Berührung kommt. Da infolge der direkten Berührung des Füllgutes
mit der Außenwand auch ein Auswechseln der Membran nicht den Transport verschiedenster
Materialien ermöglicht, können nur wenige ausgesuchte Füllgüter befördert werden.
Eine Beschädigung der Membran macht überdies im allgemeinen durch Vermischen mit
den unvermeidbaren Resten des Füllgutes in dem entleerten Teil das Füllgut unbrauchbar.
Der Austausch der Membran, die dem Behälter gegenüber dicht befestigt werden muß,
ist außerdem schwierig und nur bei völlig entladenem Behälter möglich. Schließlich
kann die Gefahr von Beschädigungen an der Verbindungsstelle zwischen dem starren
Behälter und der elastischen Wand, an der die Hauptbeanspruchungen auftreten, nicht
mit Sicherheit vermieden werden.
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Die Erfindung vermeidet bei dem eingangs genannten Großbehälter diese
Nachteile und gewährleistet dabei eine dauernde, etwa 100'°/o-ige Ausnutzung des
Fassungsvermögens eines Behälters dadurch, daß mindestens zwei in Behälterlängsrichtung
ausdehnbare,
voneinander getrennte auswechselbare geschlossene Innenhüllen
vorgesehen sind, wobei in gefülltem Zustand entweder eine allein oder alle gemeinsam
etwa den gesamten Innenraum des sie aufnehmenden Behälters ausfüllen.
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Hierbei wird jede der Hüllen, wie bei Einzelhüllen an sich bekannt,
in auseinandergezogenem Zustand etwa die gleichen Außenabmessungen besitzen, die
den Innenabmessungen des Behälters entsprechen. Dadurch wird der gesamte Behälterraum
ausgenutzt, wenn entweder die eine oder die andere Hülle mit der zu verladenden
Flüssigkeit gefüllt ist. Natürlich können auch beide Hüllen teilweise gefüllt sein
und gemeinsam den gesamten Laderaum ausfüllen.
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Die Stirnflächen der Innenhüllen, die gegeneinander anliegen, können
dabei verstärkt ausgebildet sein. Zum erleichterten Auswechseln etwa beschädigter
Innenhüllen kann der Ableitungsstutzen der Hüllen durch die Öffnung des gegenüberliegenden
Zuleitungsstutzens mittel: eines hohlen Stopfens in den Ableitungsstutzen des Behälters
oder Kessels eingeschraubt sein bzw. umgekehrt der Zuleitungsstutzen durch den Ableitungsstutzen.
In den elastischen Innenhüllen können aufblasbar Versteifungsrippen angeordnet sein.
Die Hüllen können beidseitig verwendbar, also umstülpbar ausgebildet sein. Zum Verhüten
von Schwallerscheinungen kann ein großer Kessel durch mindestens eine Trennwand
unterteilt sein, so daß etwa jedes der beiden dadurch geschaffenen Abteile mit zwei
getrennten Hüllen ausgerüstet ist. Es ist auch möglich, die Hülle mit nur einer
Zuleitung zu versehen, die dann sowohl zur Zu- als auch zur Ableitung des Füllgutes
dient, da ohne besondere Maßnahmen beim Füllen einer der beiden Hüllen unter Druck
jeweils die andere zwangläufig entleert wird. Es können hierbei auch die Hüllen
so ausgeführt sein, daß sie schlauchartige Ansätze besitzen, die an einer beliebigen
Stelle des Kessels ins Freie treten. Hierbei kann je nach den Verhältnissen und
voraussichtlich auftretenden Beanspruchungen es sich als günstig erweisen, diese
Schläuche sowohl im Hüllenunterteil als auch an jeder anderen Stelle angreifen zu
lassen.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen stellt dar: Fig. 1 einen Schnitt
durch einen Großbehälter mit zwei Innenhüllen, Fig. 2 einen Schnitt durch einen
Großbehälter mit einer Unterteilung in zwei Abteile, von denen jedes zwei Innenhüllen
aufweist, und Fig. 3 eine Draufsicht auf den Behälter nach Fig. 2. In einem Behälter
oder Kessel 1 mit ein oder zwei Mannlöchern 2, die durch Mannlochdeckel 3 verschlossen
sind, sind zwei elastische Hüllen 4 und 4 a angeordnet. An einer Seite der Hüllen
4 und 4a sind Zuleitungsstutzen 5 vorgesehen, an der anderen Seite Ableitungsstutzen
6, die in die Ableitungsstutzen 7 des Kessels 1 passen, wobei der Ableitungsstutzen
7 in beliebiger Weise mit einer Leitung 8 verbunden ist. Der Ableitungsstutzen 6
der Hüllen 4 und 4 a wird mit Hilfe eines durchbohrten Stopfens 9 im Ableitungsstutzen
7 des Kessels 1 gehalten. Dabei wird der Stopfen 9 vorzugsweise in ein geeignetes
Gewinde des Ableitungsstutzens 7 eingeschraubt, so daß der der Wandung der Hüllen
4 und 4a. gegenüber verstärkt ausgebildete Ableitungsstutzen 6 glatt und dicht gegen
den Ableitungsstutzen 7 des Kessels 1 gepreßt wird. Der Zuleitungsstutzen 5 der
Hüllen 4 und 4a wird durch geeignete Mittel, bespielsweise einen Ring 10, im Zuleitungsstutzen
11 des Kessels 1 gehalten. Der Ring 10 nimmt einen Verschluß für die elastischen
Hüllen 4 und 4a auf. Der Zuleitungsstutzen 11 des Kessels 1 kann durch einen Deckel
12 dicht verschlossen werden. Eine elastische Hülle wird wie folgt eingebracht:
Zunächst wird das Mannloch 2 geöffnet und die Hülle in zusammengefaltetem Zustand
eingebracht. Sie wird entfaltet und ausgelegt. Nunmehr wird der Verschluß im Ring
10 gelöst und der Zuleitungsstutzen 5 auf den Ableitungsstutzen 6 gebracht. Durch
die Öffnung im Zuleitungsstutzen 5 wird der Stopfen 9, nachdem der Ableitungsstutzen
6 der Hülle in den Ableitungsstutzen 7 des Kessels eingesetzt wurde, eingeführt
und mit dem Ableitungsstutzen 7 des Kessels 1 fest verschraubt. Darauf wird der
Zuleitungsstutzen 5 der Hülle in den Zuleitungsstutzen 11 des Kessels 1 eingebracht,
dort befestigt und der Dekkel 12 aufgesetzt. Dies kann beispielsweise so vor sich
gehen, daß der Verschluß wiederum in den Ring 10 eingeführt wird, worauf die Hülle
über die Leitung 8 mit Druckluft beschickt wird, so daß sie aufgeblasen wird, bis
der Zuleitungsstutzen 5 mit dem V erschluß 10 in den Zuleitungsstutzen 11 des Kessels
1 eintritt. Er kann nunmehr dort durch an sich beliebige Mittel festgelegt werden,
beispielsweise kann. der Zuleitungsstutzen 5 so ausgebildet sein, daß er innen einen
Verschluß aufnimmt, der unabhängig vom Ring 10 ist, so daß der Ring 10 erst nach
Einbringen des Zuleitungsstutzens 5 in den Zuleitungsstutzen 11 des Kessels 1 aufgeschraubt
und dadurch der Zuleitungsstutzen 5 festgelegt wird. Diese Festlegung kann auch
beispielsweise durch einen zusätzlichen Ring erfolgen, der auf den Ring 10 etwa
gegenläufig aufgeschraubt ist. Zum weitgehenden Entleeren der Hüllen können beispielsweise
noch Querbohrungen 13 in den Stopfen 9 angeordnet sein.
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In ähnlicher Weise wird der zweite Behälter eingebracht, bzw. bei
Anordnung mehrerer Abteile mit je zwei Behältern, die einzelnen Behälter in jedes
der Abteile. Die einfachste und wirtschaftlichste Anordnung ist ohne weiteres die
mit zwei Behältern ohne Zwischenwände, doch können Streckeneigenschaften und Transportvorschriften
die Anordnung von Schwallsicherungen verlangen, so daß mehrere Abteile auszubilden
sind. Es kann hier beispielsweise so vorgegangen werden, wie in Fig.2 gezeigt, daß
im Behälter 14 eine doppelte Trennwand 15 vorgesehen ist und jedes der durch diese
Trennwand 15 entstandenen beiden Abteile 16 bzw. 17 zwei elastische Hüllen 18 und
19, bzw. 20 und 21 aufnimmt. Diese Hüllen können glatt, wie in Fig. 2 gezeigt, ausgebildet
sein. Es ist jedoch auch möglich, sie etwa harmonikaartig mit Rippen (vgl. Fig.
1) anzuordnen, die aufblasbar sein können. Schließlich können die aneinanderliegenden
Trennflächen 22 und 23 der Hüllen 18 und 19 bzw. 20 und 21 verstärkt ausgebildet
werden. Die Einfüll- und Ablaufstutzen 24 und 25 bzw. 26 und 27 sind schlauchförmig
angeordnet und werden durch beliebige Mittel verschlossen und gehalten. Die Stutzen
25 und 26 der inneren Hülle 19 und 20 können dabei nebeneinanderliegen, wie aus
Fig.3 ersichtlich. Je nach Betriebsbedingungen und Gegebenheiten können die Zu-
und Ableitungen auch an anderen Stellen angeordnet sein.
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Der erfindungsgemäße Großbehälter wird so betrieben, daß zunächst
etwa die Hülle 4 beispielsweise mit Mineralöl so lange gefüllt wird, bis sie den
gesamten Raum des Kessels 1 ausfüllt und die Hülle 4a zusammengedrückt hat. Die
Hülle 4 a wird in zusammengedrücktem Zustand lediglich einen geringen, praktisch
zu
vernachlässigenden Raum des Kessels 1 einnehmen. Ist der Behälter am Zielort eingetroffen,
von dem beispielsweise Speiseöl zurücktransportiert werden soll, so wird der Ablaufstutzen
8 der Hülle 4 geöffnet, und die Hülle 4a wird mit Speiseöl beschickt, welches durch
Ausdehnen der Hülle 4 a die Hülle 4 zusammendrückt und entleert. Es ist auch jederzeit
möglich, etwa durch Druckluft, die zweite Hülle aufzublasen und so die erste zu
entleeren oder aber mit natürlichem Gefälle zu entleeren, wenn auch der zuerst aufgezeigten
Möglichkeit als dem Normalfall der Vorzug zu geben ist.
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In entsprechender Weise wird auch bei getrennten Abteilen eines Großbehälters
vorgegangen. Abgesehen von der durch die Erfindung ermöglichten vielseitigen und
dauernden Verwendung von beispielsweise Kesselwagen, bringt die Erfindung noch den
Vorteil mit, daß die Innenseite der Großbehälter einen absolut sicheren, zusätzlichen
Korrosionsschutz erhält, was insbesondere beim Handhaben aggressiver Medien von
großer Bedeutung ist. Die elastischen Hüllen, die falt- und austauschbar sind und
solche Dimensionen haben, daß sie in zusammengefaltetem Zustand durch das Mannloch
des Behälters passen, können je nach den chemischen Eigenschaften des Ladegutes
aus einem Material bestehen, das möglichst wenig durch das Ladegut angegriffen wird,
z. B. Gummi oder Kunststoff.