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Die
Erfindung betrifft eine geflieste Dusche ohne Bade- oder Duschwanne
mit wenigstens einer Abdichtschiene, wobei die Abdichtschiene Mittel
aufweist, die im eingefliesten Zustand eine Kriechwasserbarriere
zwischen Bodenbelag und Estrich bilden, wobei die Mittel einen Flansch
umfassen, der im eingefliesten Zustand sich zwischen Bodenbelag
und Estrich erstreckt.
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Bei
einer gefliesten Dusche handelt es sich um einen üblicherweise
mit Fliesen versehenen Abschnitt in einem Badezimmer oder dergleichen,
der keine Dusch- oder Badewanne aufweist. Stattdessen sind die Fliesen
unmittelbar auf dem Estrich aufgebracht und weisen ein zu einem
im Boden eingelassenen Ablauf hinführendes Gefälle auf, so dass sich das Abwasser
im Bereich des Ablaufes sammelt und durch diesen abläuft. Dabei
trennt eine Duschabtrennung, beispielsweise aus Glas, die eine Tür aufweisen
kann, die geflieste Dusche vom Rest des Raumes ab.
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Bevor
die Fliesen auf dem Estrich verlegt werden, wird üblicherweise
im Bereich der gefliesten Dusche mit einem Übermaß von 10–20 cm eine Abdichtmasse auf
dem Estrich und an die angrenzenden Wände aufgebracht, die ein Eindringen
von Wasser in den Estrich oder in das Mauerwerk der Wände verhindern
soll. Anschließend
wird dieser Bereich wie der Rest des Raumes gefliest, wobei die
aufgebrachte Abdichtmasse auf dem Estrich und an den angrenzenden
Wandflächen
eine Wanne zum Auffangen von Kriechwasser bildet. Jedoch weist eine derartig
geflieste Dusche keine Barriere zum Stop von Kriechwasserströmen an den
Seiten auf, die durch keine Wand begrenzt sind.
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Aus
der gattungsbildenden
DE
101 31 338 A1 ist ein Bodenelement aus Hartschaumstoff
zur Bildung einer bodenebenen Dusche bekannt. Zur Montage wird u.
a. ein T-förmig
ausgebildetes Fugenprofil verwendet, dass zwischen zwei benachbarten
Fliesen angeordnet ist, wobei die Schenkel der T-Stege Untergreifabsätze bilden,
die unterhalb der Fliesen angeordnet sind. Dabei sind die Untergreifabsätze in Fliesenkleber
eingebettet.
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In
der
DE 198 47 204
C1 wird vorgeschlagen, bei einer bodengleichen Duschwanne
eine Auffangwanne im Estrich zu versenken, die einen zentralen Ablauf
aufweist. Ferner sind u. a. Aufkantungen vorgesehen, die an hochgezogenen
Dichtbahnen anliegen, die ihrerseits von Wandfliesen übergriffen
werden.
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Auch
aus der
DE 197 23
153 A1 ist eine bodenebene Duschtasse bekannt, wobei feste
und bewegliche Seitenwände
eine Abdichtung bewirken. Hierzu sind Dichtungslippen aus elastischen
Materialien vorgesehen, die im Wand – und Bodenbereich angeordnet
werden. Dabei sind die Dichtungslippen mittels Schrauben befestigt.
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Ferner
ist auch aus der
DE
299 13 658 U1 lediglich eine Duschwanne zum bodenbündigen Einbau
bekannt, die u. a. eine umlaufende Sammel- und Ablaufrinne aufweist,
in der sich Kriechwasser sammeln kann. Dabei weist die Sammel- und
Ablaufrinne eine offene, obere Seite auf.
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Aus
der
DE 298 19 329
U1 ist ebenfalls ein Duschwannentragesystem für einen
bodenbündigen Einbau
einer Duschwanne bekannt, das einen integrierten Kriechwasserablauf
aufweist.
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Schließlich ist
aus der
EP 11 81 883
B1 ein Untergestell für
eine Duschwanne bekannt, das in den Bodenestrich eingelassen wird.
Ferner bilden Profilstäbe
eine Rinne, die mit Abfluss versehen sein kann, der in Verbindung
mit einem Wannenanschluss stehen kann.
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Aus
der
DE 201 21 456
U1 ist eine Schwallschutzschiene für eine geflieste Dusche ohne
Duschwanne bekannt, die zur Befestigung auf einen Bodenbelag aus
Fliesen ausgebildet ist und einen einfachen Ausgleich verschiedener
Bodenhöhen
erlaubt. Hierzu weist die Schwallschutzschiene unterschiedliche
lange Schenkel auf, die auf unterschiedlichen Bodenniveaus angeordnet
werden können.
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Aus
der
DE 200 07 491
U1 ist eine sogenannte Schlüterschiene bekannt, die ein
L-förmiges Profil
aufweist mit zwei Schenkel, von denen ein Schenkel auf den zu beschichteten
Untergrund durch Kleben befestigt werden kann. Ferner ist aus der
DE 200 07 491 U1 eine
schenkellose Schiene mit einem rechteck- oder trapezförmigen Profil
bekannt, die sich besonders leicht an gewünschte Kurvenverläufe anpassen
lässt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine geflieste Dusche bereitzustellen, bei
der kein Wasser-Austritt durch Kriechwasser mehr erfolgen kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Flansch der Abdichtschiene
im eingefliesten Zustand im Bereich zwischen Bodenbelag und Flansch
wenigstens teilweise mit Abdichtmasse beschichtet ist. Der Flansch
der Abdichtschiene, der sich zungenförmig von der Abdichtschiene
erstreckt, liegt mit seiner Unterseite auf dem Estrich auf. Vor dem
Einfliesen wird die Abdichtmasse auf den durch die Abdichtschiene
abgegrenzten Duschbereich aufgebracht und derart verteilt, dass
sie den Flansch der Abdichtschiene bedeckt und an der Abdichtschiene selbst
endet, so dass die Abdichtmasse eine Wanne zum Auffangen von Kriechwasser
bildet, wobei aufgrund der im Bereich des Flansches der Abdichtschiene überlappend
aufgebrachten Abdichtmasse keine Durchtrittsmöglichkeit für Kriechwasser zwischen dem
Bodenbelag und dem Estrich gegeben ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene einstückig gefertigt ist, so dass
keine umfangreichen Montagearbeiten vor Verwendung der erfindungsgemäßen Abdichtschiene
nötig sind.
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Die
erfindungsgemäße Abdichtschiene
kann aus Kunststoff, Glas, Holz, Gummi, Schaumstoff, Metall oder
Nichtmetall, Druckguss, Keramik oder Naturstein, insbesondere verkieseltem
Naturstein hergestellt sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Abdichtschiene aus Edelstahl gefertigt, so dass zwei Abschnitte
einer abgelängten
Abdichtschiene problemlos miteinander verschweißt werden können, um beispielsweise eine
Ecke zu bilden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene aus stranggepresstem Aluminium
gefertigt ist, so dass sie mit einem bekannten Fertigungsverfahren
kostengünstig
hergestellt und bei Bedarf entsprechend abgelängt werden kann.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene zur Befestigung auf Estrich
ausgebildet ist. Daneben kann die Abdichtschiene auch auf anderen
Bodenbelägen
befestigt werden. Die Befestigung der Abdichtschiene kann mittels
flexibler Dichtungssysteme, Halteklammern, Einkerbungen, Laschen oder
Ankern erfolgen. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass die Befestigung
durch Kleben erfolgt, wobei hierzu entweder die Abdichtschiene an
ihrer Unterseite mit Klebstoff beschichtet wird oder mit einem Selbstklebefilm
versehen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene zum Höhenausgleich zwischen zwei
Bodenabschnitten ausgebildet ist. Dazu weist die Abdichtschiene
zwei unterschiedlich lange Schenkel auf. Somit kann mit der Abdichtschiene
beispielsweise ein Höhenunterschied
im Bereich der gefliesten Dusche zum restlichen Bodenbereich ausgeglichen
werden. insbesondere ist es somit möglich, den Höhenunterschied
im Übergangsbereich
der Abdichtschiene auszugleichen, der durch das Bereitstellen des
Gefälles
im Bereich der gefliesten Dusche entsteht, um das ablaufende Wasser dem
im Boden eingelassenen Ablauf zuzuführen.
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Vorzugsweise
ist die Abdichtschiene zum Einfliesen mit Fliesen ausgebildet, so
dass die eingeflieste Dusche mit herkömmlichen Fliesen versehen werden
kann. Jedoch können
statt Fliesen auch andere Materialien in Verbindung mit der Abdichtschiene
verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene ein Voll- oder Hohlkammerprofil
aufweist. Mit Vollkammerprofil ist die Abdichtschiene besonders
stabil und kann hohen mechanischen Belastungen widerstehen, wie
sie beispielsweise während
eines Überfahrens der
montierten Abdichtschiene mit einem Rollstuhl auftreten, während mit
Hohlkammerprofil die Abdichtschiene insgesamt ein geringeres Gewicht
aufweist.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Abdichtschiene zum Einbau in eine Duschabtrennung ausgebildet
ist, wobei in einer weiteren Ausführungsform die Abdichtschiene
derart ausgebildet ist, dass im eingebauten Zustand ein Wasseraustritt
aus der Duschabtrennung verhindert ist. Somit verhindert die Abdichtschiene
zugleich, dass beispielsweise im Bereich der Tür einer Duschabtrennung, die
die geflieste Dusche vom Rest des Raumes abtrennt, Wasser während des
Betriebes der Dusche austritt. Hierfür weist die Abdichtschiene
eine oder mehrere Ablaufschrägen
auf, die das sich an der Innenseite der Duschabtrennung sammelnde
Wasser über
die Ablaufschräge
auf den Boden ableiten.
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Vorzugsweise
ist die Abdichtschiene zum Einbau in Duschabtrennungen ausgebildet,
die beispielsweise rahmenlos ausgebildet und/oder aus Glas gefertigt
sind, wobei die Abdichtschiene derart ausgebildet ist, dass es zu
keiner Bildung von Zugluft kommt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Abdichtschiene,
und
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Abdichtschiene im eingefliesten Zustand.
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Es
wird auf die 1 und 2 Bezug
genommen.
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Die
Abdichtschiene 2 ist einstückig aus Edelstahl gefertigt
und weist zwei gleichlange Schenkel 6 auf. Am oberen Ende
weist die Abdichtschiene 2 eine Ablaufschräge 4 auf,
die im montierten Zustand das sich an der Innenseite einer Duschabtrennung
sammelnde Wasser auf den Boden ableitet.
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Ferner
weist die Abdichtschiene 2 einen sich seitlich von der
Abdichtschiene 2 erstreckenden, als Verlängerung
ausgebildeten Flansch 6 auf. Der Flansch 6 bildet
im montierten Zustand zusammen mit der aufgebrachten Abdichtmasse 12 eine
Kriechwasserbarriere, die Kriechwasserkanäle verschließt, die
sich zwischen den als Bodenbelag dienenden Fliesen 14 und
der Abdichtschiene 2 bilden können.
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Die
Montage einer gefliesten Dusche unter Verwendung der erfindungsgemäßen Abdichtschiene
wird im Folgenden beschrieben:
Auf den Estrich 10 werden
entsprechend der gewünschten
Größe und Form
der gefliesten Dusche entsprechend zugeschnittene Abschnitte der
Abdichtschiene 2 aufgebracht und miteinander verschweißt. Die
Befestigung der Abdichtschiene 2 auf dem Estrich 10 erfolgt
mittels Klebstoff, der auf den Estrich 10 und den auf dem
Boden aufliegenden Abschnitten der Abdichtschiene 2 aufgebrachten
Seiten aufgebracht wird. Alternativ hierzu kann die Abdichtschiene 2 an
den entsprechenden Stellen mit einem Selbstklebefilm beschichtet
sein.
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In
einem nächsten
Schritt wird die Abdichtmasse 12 auf den Estrich 10 aufgebracht
und derart verteilt, dass sie gleichmäßig den Bereich des Estrichs
im Bereich der gefliesten Dusche und zugleich die Oberseite des
Flansches 6 der Abdichtschiene 2 übergangslos
abdeckt, so dass zwischen Abdichtschiene 2 und Estrich 10 vorhandene
Kriechwasserkanäle
sicher verschlossen sind. Ferner wird die Abdichtmasse 12 im
Bereich der angrenzenden Wände aufgebracht,
um ebenfalls den Übergangsbereich zwischen
Estrich 10 und angrenzenden Wänden (nicht dargestellt) übergangslos
abzudichten, so dass hier ebenfalls mögliche Kriechwasserkanäle zwischen
Estrich 10 und angrenzenden Wänden verschlossen sind.
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Anschließend wird
die Abdichtschiene 2 sowohl im Bereich der gefliesten Dusche
als auch im restlichen Bereich durch Aufbringen von Fliesen 14 eingefliest,
wobei durch zusätzliches
Aufbringen von Ausgleichsmasse im Bereich der gefliesten Dusche es
möglich
ist, ein zum im Boden eingelassenen Ablauf weisendes Gefälle bereitzustellen.
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Nach
dem Einfliesen der Abdichtschiene 2 und dem Verfugen der
Fliesen 14 kann eine Duschabtrennung aus Glas (nicht dargestellt)
montiert werden, wobei durch die Ablaufschräge 4 das sich an der
Innenseite der Duschabtrennung sammelnde Wasser auf den Bodenbereich
im Bereich der gefliesten Dusche geleitet wird und sich schließlich im
Boden eingelassenen Ablauf sammelt und nicht aus der gefliesten
Dusche mit der Duschabtrennung austritt und sich auf dem Boden sammelt
und in einem Bereich in den Estrich 10 eindringt, in dem
keine Abdichtmasse das Eindringen von Wasser in den Estrich 10 verhindert.
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- 2
- Abdichtschiene
- 4
- Ablaufschräge
- 6
- Schenkel
- 8
- Flansch
- 10
- Estrich
- 12
- Abdichtmasse
- 14
- Fliese