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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung optisch
aktiver Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Alkyl-, Aryl- oder Chlor-substituerter
Alkohole oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 25 Kohlenstoffatomen oder deren Säurederivate oder Cyclisierungsprodukte
durch Hydrierung der entsprechend substituierten optisch aktiven
Mono- oder Dicarbonsäuren oder
deren Säurederivate.
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Die
genannten Zielverbindungen stellen für die pharmazeutische und kosmetische
Industrie wertvolle Intermediate zur Herstellung von Arzneimitteln,
Duftstoffen und anderen organischen Feinchemikalien dar, die kostengünstig nur
schwer zugänglich
sind.
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Die
EP-A 0696575 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von optisch
aktiven Aminoalkoholen durch Hydrierung der ensprechenden Aminosäuren in
Gegenwart von mit Wasserstoff reduzierten Ru-haltigen Katalysatoren
bei Temperaturen von 50 bis 150°C
und Drucken von 5 bis 300 bar.
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Die
EP-A 0717023 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch
aktiven Alkoholen durch Reduktion der entsprechenden optisch aktiven
Carbonsäuren
in Gegenwart von mit Wasserstoff reduzierten Ru-haltigen Katalysatoren
bei Temperaturen < 160°C und Drücken < 250 bar.
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Die
WO 99/38838 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von optisch
aktiven Aminoalkoholen durch katalytische Hydrierung der entsprechenden
Aminosäuren
mit bi- bzw. trimetallischen ungeträgerten oder geträgerten Ru-Katalysatoren
unter Zusatz von Säure.
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In
der WO 99/38613 wird die Herstellung von ungeträgerten Hydrierkatalysatoren,
die Ruthenium und wenigstens ein weiteres Metall mit einer Ordnungszahl
von 23 bis 82 enthalten. Mit diesen Katalysatoren lassen sich Carbonsäuren und
deren Derivate bei milden Bedingungen hydrieren. Bei enantiomerenreinen
Substraten beträgt
der erzielbare Enantiomerenüberschuss
maximal 98.8% bei Ausbeuten unter 80%.
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Die
WO 99/38824 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von optisch
aktiven Alkoholen durch Reduktion von optisch aktiven Carbonsäuren in
Gegenwart von mit Wasserstoff reduzierten Ru-haltigen Katalysatoren,
die mindestens ein weiteres Metall mit den Ordnungszahlen im Bereich
von 23 bis 82 enthalten.
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In
der EP-A 1051388 werden ungeträgerte
Ru/Re-Suspensionskatalysatoren beschrieben, mit denen sich chirale α-Amino- bzw. α-Hydroxysäuren bei
60 bis 100°C
und 200 bar Wasserstoffdruck zu den entsprechenden chiralen Alkoholen
reduzieren lassen.
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Aus
der US-4,659-686 geht hervor, dass mit Alkali- oder Erdalkalidotierten
Katalysatoren, die ein Pt-Gruppen-Metall und Re auf Kohle enthalten,
bei der Hydrierung von Äpfelsäure als
Reaktionsprodukte Tetrahydrofuran (THF) und/oder Butandiol (BDO)
entstehen. Butantriol wird mit diesen Katalysatoren nicht gefunden.
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Die
EP-A 147 219 beschreibt Pd-Re-Katalysatoren und ihre Verwendung
in einem Verfahren zur Herstellung von THF und BDO. Aus Beispiel
39 geht hervor, dass die Hydrierung von Äpfelsäure bei 200°C und 170 bar in Ausbeuten von
66% THF und von 21% zu BDO führt.
Butantriol wird nicht gefunden.
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In
Adv. Synth. Catal. 2001, 343, Nr. 8 wird die Verwendung des Nishimura-Katalysators (Rh-Pt-Oxid) für die racemisierungsfreie
Hydrierung von α-Aminosäureestern
und a-Hydroxycarbonsäureestern
beschrieben. Dort werden allerdings große Mengen (10 Gew.-%) des teuren
Katalysatorsystems benötigt.
Des weiteren müssen
die freien Carbonsäuren
in einem weiteren Syntheseschritt zunächst in die entsprechenden
Ester überführt werden.
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Ein
Problem bei der Verwendung Ru-haltiger Katalysatoren bei der Hydrierung
von Carbonsäuren
besteht dann, dass diese zur starken Decarbonylierung der eingestzten
Edukte bzw, erhaltenen Produkte unter Freisetzung von Kohlenmonoxyd
neigen. Neben dem damit verbundenen starken Druckanstieg stellt
die Reduktion des freigesetzten Kohlenmonoxids zum Methan ein großes Sicherheitsrisiko
dar.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Hydrierung
optisch aktiver Carbonsäuren
oder deren Säurederivate
zu den entsprechenden optisch aktiven Alkoholen bereitzustellen,
bei dem die unerwünschte
Decarbonylierung der eingesetzten Edukte bzw. der gebildeten Produkte
weitestgehend vermieden wird.
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Die
Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch
die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung optisch aktiver
Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Alkyl-, Aryl- oder Chlorsubstituerter
Alkohole oder Hydroxycarbonsäuren
mit 3 bis 25 Kohlenstoffatomen oder deren Säurederivate oder Cyclisierungsprodukte
durch Hydrierung der entsprechend substituierten optisch aktiven
Mono- oder Dicarbonsäuren
oder deren Säurederivate
in Gegenwart eines Katalysators, dessen Aktivkomponente ein Edelmetall
ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au und mindestens
ein weiteres Element ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb, Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu enthält.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Hydrierung von optisch aktiven Mono- oder Dicarbonsäuren mit
3 bis 25, bevorzugt mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, die geradkettig,
verzweigt oder cyclisch sein können
und mindestens einen, üblicherweise
1 bis 4, an je ein asymmetrisch substituiertes Kohlenstoffatom gebundenen
Substituenten aufweisen. Das Verfahren eignet sich gleichermaßen zur
Hydrierung von Säurederivaten
der genannten substituierten Carbonsäuren. Dabei ist unter dem Begriff
Säurederivate
hier wie im gesamten Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verstehen,
dass die Säurefunktion
in Form eines Esters, eines Halbesters, eines Anhydrids oder eines
Amids, bevorzugt in Form eines Esters oder Halbesters vorliegt.
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Unter
optisch aktiven Verbindungen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
solche Verbindungen zu verstehen, die in der Lage sind, als solche
oder in gelöster
Form die Polarisationsebene des durchtretenden linear polarisierten
Lichtes zu drehen. Bei Verbindungen mit einem stereogenen Zentrum
handelt es sich dabei um nichtracemische Gemische der beiden Enantiomere,
d.h. um Gemische, in denen die beiden Enantiomere zu nicht gleichen
Teilen vorliegen. Im Falle der Umsetzung von Verbindungen mit mehr
als einem Stereozentrum können
verschiedene Diasteromere erhalten werden, die jeweils für sich betrachtet
als optisch aktive Verbindungen aufzufassen sind.
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Als
an asymmetrisch substituierte Kohlenstoffatome gebundene Substituenten
kommen in Betracht: Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Alkyl-, Aryl- oder
Chlor-Substituenten, wobei unter Alkoxy-Substituenten insbesondere
solche zu verstehen sind, deren an das Sauerstoffatom gebundener
organischer Rest 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist, Amino-Substituenten
in Form des freien Amins oder bevorzugt in protonierter Form als
Ammoniumsalz und gegebenenfalls mit einem oder zwei organischen
Resten mit je 1 bis 5 Kohlenstoffatomen vorliegen können, die
Alkyl- Substituenten 1 bis 10 Kohlenstoffatome und die Aryl-Substituenten
3 bis 14 Kohlenstoffatome aufweisen und ihrerseits unter den Reaktionsbedingungen
stabile Substituenten tragen können
und die Aryl-Substituenten auch 1 bis 3 Heteroatome wie beispielsweise
N, S und/oder O aufweisen können.
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Die
genannten Substituenten können
prinzipiell an jeder möglichen
Stelle der umzusetzenden Mono- oder Dicarbonsäure angebunden sein. Bevorzugte
Substrate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche, die
mindestens einen der genannten Substituenten aufweisen, der an ein
asymmetrisches Kohlenstoffatom in α- oder (β-Position, besonders bevorzugt in α-Position
zu der zu hydrierenden Säurefunktion
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Hydrierreaktion
kann im Falle der Umsetzung von Dicarbonsäuren wahlweise so geführt werden,
dass entweder nur eine oder beide der im Substrat molekül vorhandenen
Carbonsäurefunktionen
bzw. Carbonsäurederivatfunktionen
zu den Hydroxyfunktionen hydriert werden.
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Beispielsweise
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Umsetzung optisch aktiver Carbonsäuren oder deren Säurederivate
der Formel I,
in der die Reste folgende
Bedeutung haben:
R
1: Geradkettiges
und verzweigtes C
1-C
12-Alkyl,
C
7-C
12-Aralkyl oder
C
6-C
14-Aryl, wobei
die genannten Reste durch NR
3R
4,
OH, COOH und/oder weitere, unter den Reaktionsbedingungen stabile
Gruppen substituiert sein können,
R
2: Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes
C
1-C
12-Alkyl oder
C
3-C
8-Cycloalkyl,
X,
Y:
Unabhängig
voneinander Wasserstoff, Chlor, NR
5R
6 oder OR
7, geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
10-Alkyl oder
C
6-C
14-Aryl mit
der Maßgabe
dass mindestens einer der Reste X oder Y nicht Wasserstoff ist,
X
und R
1 oder Y und R
1:
Gemeinsam
auch einen 5- bis 8-gliedrigen Cyclus darstellen können,
R
3, R
4, R
5 und
R
6:
Unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff,
geradkettiges und verzweigtes C
1-C
12-Alkyl,
C
7-C
12-Aralkyl, C
6-C
14-Aryl, C
3-C
8-Cycloalkyl oder
C
3-C
8-Cycloalkyl,
in dem eine CH
2-Gruppe durch O oder NR
8 ersetzt ist,
R
3 und
R
4 sowie R
5 und
R
6:
Unabhängig voneinander jeweils gemeinsam
auch -(CH
2)
m- ,
wobei m eine ganze Zahl von 4 bis 7 bedeutet,
R
1 und
R
5:
Gemeinsam auch -(CH
2)
n- , wobei n einer ganzen Zahl von 2 bis
6 entspricht,
R
7: Wasserstoff, geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
12-Alkyl
oder C
3-C
8-Cycloalkyl,
R
1 und R
7:
Gemeinsam
auch -(CH
2)
n- ,
wobei n einer ganzen Zahl von 2 bis 6 entspricht und
R
8: Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes
C
1-C
12-Alkyl, C
7-C
12-Aralkyl oder
C
6-C
14-Aryl,
oder deren Säureanhydride
zu den entsprechenden optisch aktiven Alkoholen.
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Die
Reste R1 können breit variiert werden
und auch mehrere, z.B. 1 bis 3 unter den Reaktionsbedingungen stabile
Substituenten wie NR3R4,
OH und/oder COOH tragen.
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Beispielhaft
seien folgende Reste für
R1 genannt:
C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, Propyl, 1-Methylethyl,
Butyl, 1-Methyl-propyl, 2-Methyl-propyl,
1,1-Dimethylethyl, Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1,1-Dimethylpropyl, 1,2-Dimethylpropyl,
1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl,
1,1-Dimethylbutyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl,
2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl oder
1-Ethyl-2-methylpropyl,
C1-C12-Alkyl wie C1-C6-Alkyl (vorstehend genannt) oder unverzweigtes
oder verzweigtes Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl oder Dodecadecyl,
C7-C12-Aralkyl wie
Phenylmethyl, 1-Phenylethyl 2-Phenylethyl, 1-Phenylpropyl, 2-Phenylpropyl oder
3-Phenylpropyl,
C6-C14-Aryl
wie Phenyl, Naphthyl oder Anthracenyl, wobei die aromatischen Reste
Substituenten wie NR9R10, OH
und/oder COOH tragen können.
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Für R2 seien beispielhaft folgende Bedeutungen
genannt:
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C1-C12-Alkyl (wie
vorstehend genannt) oder C3-C8-Cycloalkyl
wie z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl
und Cyclooctyl.
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Anstelle
der Carbonsäureester
können
auch die Säureanhydride
als Carbonsäurederivate
eingesetzt werden.
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Die
Reste X und Y stehen unabhängig
voneinander für
Chlor, NR5R6 oder
OR7, wobei R5 und
R6, genauso wie R3 und
R4, bzw. R9 und
R10 unabhängig voneinander jeweils für Wasserstoff,
geradkettiges und verzweigtes C1-C12-Alkyl, insbesondere C1-C6-Alkyl, C7-C12-Aralkyl oder C6-C14-Aryl, insbesondere Phenyl, oder für C3-C8-Cycloalkyl (jeweils
wie vorstehend für
die Reste R1 und R2 genannt)
stehen und wobei mindestens einer der Reste X und Y nicht Wasserstoff
bedeutet.
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Die
Reste X und R1 oder Y und R1 können gemeinsam
auch einen 5- bis 8-gliedrigen gesättigten oder ungesättigten
und gegebenenfalls substituierten Ring, beispielsweise einen Cyclopentyl-
einen Cyclohexyl- oder einen Cyclooctyl-Rest darstellen.
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Die
Reste R3 und R4,
R5 und R6 sowie
R9 und R10 können unabhängig voneinander
jeweils gemeinsam auch für
-(CH2)m- stehen,
wobei m eine ganze Zahl von 4 bis 7, insbesondere 4 oder 5 bedeutet.
Dabei kann eine CH2-Gruppe durch O oder
NR8 ersetzt sein.
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Die
Reste R1 und R5 können auch
gemeinsam für
-(CH2)n- stehen,
wobei n einer ganzen Zahl von 2 bis 6 entspricht.
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Der
Rest R7 steht vorzugsweise für Wasserstoff
oder für
geradkettiges oder verzweigtes C1-C12-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl, besonders bevorzugt für Methyl,
Ethyl, 1-Methylethyl,
1,1-Dimethylethyl, Hexyl, Cyclohexyl oder Dodecyl. Er kann auch
gemeinsam mit R1 für -(CH2)n- stehen, wobei n einer ganzen Zahl von
2 bis 6 entspricht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich auch zur Umsetzung optisch aktiver Dicarbonsäuren oder
deren Säurederivate,
insbesondere solcher der Formel (II)
wobei
X', Y': unabhängig voneinander
Wasserstoff, Chlor, NR
5'R
6' oder OR
7',
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
10-Alkyl oder C
6-C
10-Aryl mit der Maßgabe dass mindestens einer
der Reste X' oder
Y' nicht Wasserstoff ist,
R
1',
R
2':
unabhängig
voneinander Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
12-Alkyl oder C
3-C
8-Cycloalkyl und
n eine ganze Zahl von
0 bis 8 bedeutet
R
5', R
6': unabhängig voneinander
jeweils Wasserstoff, geradkettiges und verzweigtes C
1-C
12-Alkyl, C
7-C
12-Aralkyl, C
6-C
14-Aryl, C
3-C
8-Cycloalkyl oder C
3-C
8-Cycloalkyl,
in dem eine CH
2-Gruppe durch O oder NR
8' ersetzt
ist und gemeinsam auch -(CH
2)
m-
, wobei m eine ganze Zahl von 4 bis 7 bedeutet,
R
7': Wasserstoff,
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
12-Alkyl oder C
3-C
8-Cycloalkyl
und
R
8':
Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
12-Alkyl, C
7-C
12-Aralkyl oder C
6-C
14-Aryl
bedeutet, zu den entsprechenden
optisch aktiven Hydroxycarbonsäuren
oder deren Säurederivaten
oder, im Fall der Hydrierung beider Carbonsäurefunktionen, zu den entsprechenden
optisch aktiven substituierten Diolen. So lassen sich beispielsweise
optisch aktive Hydroxydicarbonsäuren
auch zu den entsprechend optisch aktiven Triolen hydrieren.
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R1' und
R2' können beispielhaft
und unabhängig
voneinander folgende Bedeutungen annehmen: Wasserstoff, geradkettiges
oder verzweigtes C1-C12-Alkyl
(wie vorstehend für
Rest R1 in Formel I genannt) oder C3-C8-Cycloalkyl wie
z.B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl
und Cyclooctyl.
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Anstelle
der Carbonsäureester
können
auch die Säureanhydride
als Carbonsäurederivate
eingesetzt werden.
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Die
Reste X' und Y' stehen unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Chlor, NR5'R6' oder
OR7',
wobei R5' und
R6' unabhängig voneinander
jeweils für
Wasserstoff, geradkettiges und verzweigtes C1-C12-Alkyl, insbesondere C1-C6-Alkyl, C7-C12-Aralkyl oder C6-C14-Aryl, insbesondere Phenyl, oder für C3-C8-Cycloalkyl (jeweils
wie vorstehend für
die Reste R1 und R2 in
Formel I genannt) stehen.
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Die
Reste R5' und
R6' können unabhängig voneinander
jeweils gemeinsam auch für
-(CH2)m- stehen, wobei
m eine ganze Zahl von 4 bis 7, insbesondere 4 oder 5 bedeutet. Dabei
kann eine CH2-Gruppe durch O oder NR8' ersetzt
sein.
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Der
Rest R7' steht
vorzugsweise für
Wasserstoff oder für
geradkettiges oder verzweigtes C1-C12-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl, besonders bevorzugt für Methyl,
Ethyl, 1-Methylethyl,
1,1-Dimethylethyl, Hexyl, Cyclohexyl oder Dodecyl.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
durch Hydrierung optisch aktiver Dicarbonsäuren, beispielsweise solcher
der Formel II, erhältlichen
optisch aktiven Hydroxycarbonsäuren
oder Diole können
unter geeigneten Bedingungen auch durch intramolekulare Cyclisierung
optisch aktive Cyclisierungsprodukte, beispielsweise Lactone, Lactame
oder cyclische Ether bilden. Bevorzugte Cyclisierungsprodukte stellen
die Lactone und cyclische Ether dar, deren Herstellung in optisch
aktiver Form durch Hydrierung optisch aktiver Dicarbonsäuren und
anschließender
Cyclisierung auch ein Gegenstand dieser Erfindung ist. Bevorzugte,
in erfindungsgemäßer Weise
ausgehend von optisch aktiven Dicarbonsäuren der Formel II zugängliche
optisch aktive Lactone sind beispielsweise solche der Formel III
oder IV
wobei die Reste X', Y' und n die für Formel
II angegebenen Bedeutungen besitzen.
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Bevorzugte,
in erfindungsgemäßer Weise
ausgehend von optisch aktiven Dicarbonsäuren der Formel II in optisch
aktiver Form zugängliche
cyclische Ether sind beispielsweise solche der Formel V oder VI
wobei die Reste X', Y' und n die für Formel
II angegebenen Bedeutungen besitzen.
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Auf
diese Weise sind durch das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
folgende Lactone in optisch aktiver Form zugänglich: 2-Hydroxy-γ-butyrolacton,
3-Hydroxy-γbutyrolacton,
2-Chlor-γ-butyrolacton, 3-chlor-γ-butyrolacton,
2-Amino-γ-butyrolacton,
3-Amino-γ-butyrolacton,
2-Methyl-γ-butyrolacton,
3-Methyl-γ-butyrolacton,
3-Hydroxy-δ-valerolacton, 4-Hydroxy-δ-valerolacton.
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Darunter
ist 3-Hydroxy-γ-butyrolacton
in optisch aktiver Form im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens
besonders bevorzugt.
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Als
durch das erfindungsgemäße Verfahren
in optisch aktiver Form zugängliche
cyclische Ether seien beispielhaft genannt: 2-Hydroxy-Tetrahydrofuran,
2-Methyl-Tetrahydrofuran und 2-Amino-Tetrahydrofuran.
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Als
bevorzugte, durch das erfindungsgemäße Verfahren in optisch aktiver
Form zugängliche
Verbindungen seien beispielhaft genannt
1,2- und 1,3-Aminoalkohole
wie beispielsweise: α-Alaninol,
sowie jeweils in der α-
oder β-Form:
Leucinol, Isoserinol, Valinol, Isoleucinol, Serinol, Threoninol,
Lysinol, Phenylalaninol, Tyrosinol, Prolinol sowie die aus den Aminosäuren Ornithin,
Citrullein, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamin und Glutaminsäure erhältlichen
Alkohole durch Umset zung der entsprechenden optisch aktiven α- oder β-Aminosäuren oder
deren Säurederivate,
1,2-
und 1,3-Alkandiole wie beispielsweise: 1,2-Propandiol, 1,2-Butandiol,
1,2-Pentandiol, 1,3-Pentandiol durch Umsetzung der entsprechenden
optisch aktiven α-
oder β-Hydroxycarbonsäuren oder
deren Säurederivate,
1,2-
und 1,3-Chloralkohole wie beispielsweise 2-Chlorpropanol durch Umsetzung
der entsprechenden optisch aktiven α- oder ß-Chlorcarbonsäuren α- oder β-Chlordicarbonsäuren oder
deren Säurederivate,
1,2-
und 1,3-Alkylalkohole wie beispielsweise 2-Methyl-1-butanol durch
Umsetzung der entsprechenden optisch aktiven α- oder β-Alkyl-Carbonsäuren oder
deren Säurederivate,
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Triole
wie beispielsweise 1,2,4-Butantriol, 1,2,5-Pentantriol, 1,2,6-Hexantriol
durch Umsetzung der entsprechenden optisch aktiven α- oder β-Hydroxy-Hydroxydicarbonsäuren und
Dihydroxycarbonsäuren oder
deren Säurederivate
wie z.B. 3,4-Dihydroxybuttersäure
durch Umsetzung der entsprechenden optisch aktiven Dicarbonsäuren.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Hydrierverfahrens
eignen sich solche Katalysatoren, deren Aktivkomponente ein Edelmetall
ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au und mindestens ein
weiteres Element ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb, Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu enthalten.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bevorzugte Katalysatoren sind solche, deren Aktivkomponente ein
Edelmetall ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, und mindestens ein weiteres Element
ausgewählt
aus der oben angegebenen Gruppe von Elementen enthalten. Unter diesen
weiteren Elementen sind bevorzugt die Elemente Sn, Ge, Cr, Mo und
W, besonders bevorzugt Sn.
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Im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders bevorzugte Katalysatoren enthalten in der Aktivkomponente
ein Edelmetall ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, und mindestens ein weiteres
Element, ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente Sn, Ge, Cr, Mo und W. Insbesondere bevorzugt sind
solche Katalysatoren, deren Aktivkomponente ein Edelmetall ausgewählt aus
der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir und als weitere Komponente
Sn enthält.
Ganz besonders bevorzugte Katalysatoren weisen eine Aktivkomponente
auf, die Pt und Sn enthält.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
können
mit gutem Erfolg als Voll- oder als Trägerkatalysator eingesetzt werden.
Trägerkatalysatoren
zeichnen sich dadurch aus, dass die gewählte Aktivkomponente auf die
Oberfläche
eines geeigneten Trägers
aufgebracht ist. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Hydrierverfahrens
besonders bevorzugt sind Trägerkatalysatoren,
die eine hohe Oberfläche
besitzen und daher geringere Mengen der aktiven Metalle benötigen.
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Die
Vollkatalysatoren sind beispielsweise herstellbar durch Reduktion
einer Aufschlämmung
und/oder Lösung
im wässrigen
oder organischen Medium des Edelmetalls und der weiteren, erfindungsgemäßen Aktivkomponenten
in metallischer Form oder in Form von Verbindungen, wie beispielweise
Oxiden, Oxidhydraten, Carbonaten, Nitraten, Carboxylaten, Sulfaten,
Phosphaten, Halogeniden, Wernerschen Komplexen, metallorganischen
Komplexen oder Chelatkomplexen oder Mischungen davon.
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Beim
Einsatz der Katalysatoren als Trägerkatalysator
sind Träger
wie Kohlen, Ruße,
Graphite, High Surface Activated Graphite (HSAG), SiO2,
Al2O3, TiO2, ZrO2, SiC, Tonerden,
Silikate, Montmorillonite, Zeolithe oder Mischungen hiervon bevorzugt.
Besonders bevorzugt für
den Einsatz als Trägermaterialien
sind Kohlen, Graphite, HSAG, TiO2 und ZrO2.
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Bei
den kohlenstoffbasierten Trägem
(Aktivkohle, Graphite, Ruße,
HSAG) ist es erfindungsgemäß vorteilhaft,
das Trägermaterial
oxidativ mit üblichen
Oxidationsmitteln wie z.B. HNO3, H2O2, O2,
Luft, O3, Ammoniumpersulfat, Natriumhypochlorid,
hypochloriger Säure,
Perchlorsäure,
Nitratsalzen und/oder mit Säuren
wie HNO3, H3PO4, HCl oder HCOOH zu behandeln. Besonders
bevorzugt ist die Vorbehandlung mit HNO3,
H3PO4 oder HCOOH.
Der Träger
kann dabei vor oder während
der Aufbringung der Metalle behandelt werden. Durch die Vorbehandlung
lassen sich Aktivität
und Selektivität
der Trägerkatalysatoren
in der erfindungsgemäßen Hydrierung
verbessern.
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Die
erfindungsgemäßen Trägerkatalysatoren
enthalten üblicherweise
etwa 0,01 bis 30 Gew.-% eines Edelmetalls ausgewählt aus der Gruppe der Metalle
Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au in metallischer Form oder in Form von Verbindungen
und 0,01 bis 50 Gew.-%, bevorzugt etwa 0,1 bis 30 Gew.-% und besonders
bevorzugt etwa 0,5 bis 15 Gew.-%, mindestens eines weiteren Elements
ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb, Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu in der metallischen Form oder in Form einer
Verbindung oder Gemischen hiervon. Die Gew.-%-Angaben sind dabei
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der fertigen Katalysatoren
und berechnet in metallischer Form.
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Der
Anteil des Edelmetalls ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au als Metall gerechnet
beträgt
vorzugsweise etwa 0,1 bis 20 Gew.-%, besonders be vorzugt etwa 0,5
bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des fertigen Trägerkatalysators.
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Als
Edelmetallkomponente werden üblicherweise
Oxide, Oxidhydrate, Carbonate, Nitrate, Carboxylate, Sulphate, Phosphate
oder Halogenide, bevorzugt Nitrate, Carboxylate oder Halogenide
eingesetzt.
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Das
neben dem Edelmetall, ausgewählt
aus der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au mindestens eine
weitere Elemente ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb, Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, wird üblicherweise
in Form von Metall, Oxiden, Oxidhydraten, Carbonaten, Nitraten,
Carboxylaten, Sulfaten, Phosphaten, Wernerschen Komplexen, Chelatkomplexen
oder Halogeniden auf das Trägermaterial
aufgebracht. Bevorzugt sind dabei Verbindungen von Sn, Ge, Cr, Mo
oder W, besonders bevorzugt Sn in Form der Oxide oder Halogenide
wie beispielsweise SnCl2, SnCl4,
SnO2, GeCl4 oder
GeO2.
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Die
Aufbringung der Aktivkomponenten kann in einem oder mehreren Schritten
durch Imprägnierung mit
einer wässrigen
oder alkoholischen Lösung
der jeweiligen gelösten
Salze oder Oxide oder von gelösten oxidischen
oder metallischen Kolloiden hergestellt werden, oder durch Gleichgewichtsadsorption
in einem oder mehreren Schritten der in wässriger oder alkoholischer
Lösung
gelösten
Salze oder Oxide oder von gelösten
oxidischen oder metallischen Kolloiden. Zwischen einzelnen Gleichgewichtsadsorptions-
bzw. Imprägnierschritten
kann jeweils ein Trocknungsschritt zur Entfernung des Lösungsmittels
und wahlweise ein Kalzinierschritt oder Reduktionsschritt durchgeführt werden.
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Die
Trocknung wird dabei vorteilhaft jeweils bei Temperaturen von etwa
25 bis etwa 350°C
durchgeführt,
bevorzugt von etwa 40 bis etwa 280°C und besonders bevorzugt von
etwa 50 bis etwa 150°C.
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Wahlweise
kann eine Kalzinierung nach jedem Aufbringungs- oder Trocknungsschritt
bei Temperaturen im Bereich von etwa 100 bis 800°C erfolgen, bevorzugt bei etwa
200 bis etwa 600°C
und besonders bevorzugt bei etwa 300 bis etwa 500°C.
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Wahlweise
kann eine Reduktion nach jedem Aufbringungsschritt durchgeführt werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren Trägerkatalysatoren
wird in einem ersten Imprägnierschritt
ein Element, ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe,
Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb, Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb,
Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu aus den jeweiligen Oxiden, Oxidhydraten,
Carbonate, Nitraten, Carboxylaten, Sulfaten, Phos phaten, Wernerschen
Komplexen, Chelatkomplexen oder Halogeniden auf den Träger aufgebracht,
dann erfolgt ein Trocknungsschritt und wahlweise ein Kalzinierschritt
und wahlweise ein Reduktionsschritt. Danach erfolgt wahlweise eine
weitere Imprägnierung
mit einem oder mehreren Elementen ausgewählt aus der Gruppe der Elemente:
Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb,
Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu aus den
jeweiligen Oxiden, Oxidhydraten, Carbonate, Nitraten, Carboxylaten,
Sulfaten, Phosphaten, Wernerschen Komplexen, Chelatkomplexen oder
Halogeniden mit folgender Trockunung und wahlweiser Kalzinierung.
Im letzten Herstellungsschritt wird dann das Edelmetall ausgewählt aus
der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au in Form von Nitraten,
Carboxylaten oder Halogeniden auf den Träger aufgebracht. Abschließend erfolgt
ein weiterer Trocknungs- und wahlweise ein Kalzinierungsschritt.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Trägerkatalysatoren besteht in
der stromlosen Abscheidung eines Edelmetalls ausgewählt aus
der Gruppe der Metalle Pt, Pd, Rh, Ir, Ag, Au und mindestens einer
weiteren metallischen Komponente ausgewählt aus der Gruppe der Elemente:
Sn, Ge, Cr, Mo, W, Ti, Zr, V, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga, In, Pb,
Bi, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu aus den
jeweiligen Oxiden, Oxidhydraten, Carbonaten, Nitraten, Carboxylaten,
Sulfaten, Phosphaten, Wernerschen Komplexen, Chelatkomplexen oder
Halogeniden auf das Trägermaterial.
Die stromlose Abscheidung erfolgt vorteilhafterweise in wässriger
oder alkoholischer Aufschlämmung
des Trägermaterials
und den jeweiligen Metallverbindungen durch Zugabe von Reduktionsmitten
wie z.B. Alkoholen oder Natriumhypophosphit. Besonders bevorzugt
sind Ethanol und NaH2PO2.
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Nach
der Abscheidung führt
man vorteilhaft einen Trocknungsschritt bei Temperaturen im Bereich
von etwa 25 bis etwa 350°C,
bevorzugt von etwa 40 bis etwa 280°C und besonders bevorzugt von
etwa 50 bis etwa 150°C
durch.
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Wahlweise
kann eine Kalzinierung nach der Abscheidung bei Temperaturen im
Bereich von etwa 100 bis etwa 800°C,
bevorzugt von etwa 200 bis etwa 600°C und besonders bevorzugt von
etwa 300 bis etwa 500°C
erfolgen.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Katalysatoren werden üblicherweise
vor Verwendung aktiviert. Bei den durch stromlose Abscheidung hergestellten
Katalysatoren kann wahlweise auf diesen Aktivierungsschritt verzichtet
werden. Bevorzugt wird zur Aktivierung Wasserstoff oder ein Gemisch
aus Wasserstoff und einem Inertgas, üblicherweise eine Mischung
aus H2 und N2. Die
Aktivierung wird bei Temperaturen von etwa 100 bis etwa 500°C, bevorzugt
von etwa 140 bis etwa 400°C
und besonders bevorzugt von etwa 180 bis etwa 330°C durchgeführt. Dabei
wird bei Drucken von etwa 1 bis etwa 300 bar aktiviert, bevorzugt
bei etwa 5 bis etwa 200 bar und besonders bevorzugt bei etwa 10
bis etwa 100 bar.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren
Katalysatoren haben üblicherweise
eine Spezifische Oberfläche von
etwa 5 bis 3000 m2/g, vorzugsweise von etwa
10 bis etwa 1500 m2/g.
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Die
erfindungsgemäße Hydrierreaktion
erfolgt üblicherweise
in Gegenwart von Wasserstoff bei Temperaturen im Bereich von etwa
10 bis etwa 300°C,
bevorzugt von etwa 30 bis etwa 180°C und besonders bevorzugt von
etwa 50 bis 130°C.
Dabei wird in der Regel ein Druck von etwa 1 bis etwa 350 bar, bevorzugt
von etwa 10 bis etwa 300 bar und besonders bevorzugt von etwa 100
bis etwa 250 bar angewendet.
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Für den Fall
der erfindungsgemäßen Hydrierung
von optisch aktiven Dicarbonsäuren
zu den entsprechenden optisch aktiven Diolen wählt man bevorzugt einen Druck
von etwa 150 bis etwa 250 bar, besonders bevorzugt von etwa 180
bis etwa 250 bar und ganz besonders bevorzugt von etwa 200 bis etwa
250 bar.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
insbesondere zur Hydrierung von Amino-substituierten Substraten,
werden die oben beschriebenen optisch aktiven Ausgangsstoffe in Gegenwart
einer organischen oder anorganischen Säure hydriert. In der Regel
beträgt
der Zusatz an Säure 0,5
bis 1,5 Äquivalente,
besonders bevorzugt 1 bis 1,3 Äquivalente,
bezogen auf 1 Äquivalent
der in den Ausgangsstoffen gegebenenfalls vorhandenen basischen
Gruppen. Als organische Säuren
kommen beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure
und Adipinsäure
in Betracht. Bevorzugt ist der Zusatz anorganischer Säuren, insbesondere
Schwefelsäure,
Salzsäure
und Phosphorsäure.
Die Säuren
können
beispielsweise als solche, in Form wässriger Lösungen oder in Form ihrer separat
hergestellten Salze mit den zu hydrierenden Ausgangsstoffen, z.B.
als Sulfate, Hydrogensulfate, Hydrochloride, Phosphate, Mono- oder Dihydrogenphosphate
eingesetzt werden.
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Die
umzusetzende optisch aktive Carbonsäure bzw. Dicarbonsäure kann
mit gutem Erfolg in Substanz oder in Form einer wässrigen
oder organischen Lösung
eingesetzt werden. Die Hydrierung kann in Suspension oder in kontinuierlicher
Fahrweise im Festbettreaktor in der Flüssig- oder Gasphase durchgeführt werden.
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Im
Falle diskontinuierlicher Reaktionsführung kann man bezogen auf
1 Mol eingesetzter optisch aktiver Ausgangsverbindung z.B. 0,1 bis
50 g der erfindungsgemäß einzusetzenden
Vollkatalysatoren oder auch etwa 0,1 bis 50 g erfindungsgemäß einzusetzender
Trägerkatalysatoren
verwenden.
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Bei
kontinuierlicher Verfahrensführung
wählt man
das Mengenverhältnis
von Katalysator zur umzusetzende Ausgangsverbindung vorteilhaft
so, dass sich eine Katalysator belastung im Bereich von etwa 0,005
bis etwa 1 kg/lKath, vorzugsweise von etwa
0,02 bis etwa 0,5 kg/lKath.
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Als
Lösungsmittel
für die
Reaktion eignen sich beispielsweise die Hydrierprodukte selbst,
Wasser, Alkohole wie z.B. Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol,
Ether wie z.B. THF oder Ethylenglykolether. Bevorzugt werden Wasser
oder Methanol oder Gemische derselben als Lösungsmittel eingesetzt.
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Die
Hydrierung kann in der Gas- oder Flüssigphase ein- oder mehrstufig
durchgeführt
werden. In der Flüssigphase
ist die Suspensions- oder Festbettfahrweise möglich. Zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eignen sich alle dem Fachmann als zur Durchführung von Hydrierungen geeignet
bekannten Reaktoren wie beispielsweise: Rührkessel, Festbettreaktoren,
Schachtreaktoren, Rohrbündelreaktoren,
Blasensäulen
oder Wirbelbettreaktoren.
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Die
Reaktion ist üblicherweise
beendet, wenn kein Wasserstoff mehr aufgenommen wird. Üblicherweise
beträgt
die Reaktionszeit etwa 1 bis etwa 72 h.
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Die
Isolierung und nötigenfalls
Trennung der anfallenden Reaktionsprodukte kann prinzipiell nach
allen üblichen
und dem Fachmann an sich bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Insbesondere eignen sich dazu extraktive und destillative Verfahren
sowie die Aufreinigung bzw. Isolierung durch Kristallisation.
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Die
eingesetzten bzw. erhaltene optisch aktive Edukte bzw. Produkte
können
mittels aller dem Fachmann bekannten Methoden auf ihren Enantiomerenreinheit
hin untersucht werden. Besonders geeignet sind dazu insbesondere
chromatographische Verfahren, speziell gaschromatographische Verfahren
oder Verfahren der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC).
Ein geeignetes Maß zur
Bestimmung der Enantiomerenreinheit der Edukte bzw. Produkte stellt
der Enantiomerenüberschuss
(ee) dar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Racemisierung stereogener Zentren
der in optisch aktiver Form als Ausgangsverbindungen eingesetzten
substituierten Mono- oder Dicarbonsäuren bei der Hydrierung weitgehend
unterdrückt
wird. Demgemäss
entspricht im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der Enantiomerenüberschuss
der erhaltenen Produkte üblicherweise
weitgehend dem der eingesetzten Edukte. Bevorzugt wählt man
die Reaktionbedingungen so, dass der Enantiomerenüberschuss
des gewünschten
Produktes zu mindestens 90%, besonders bevorzugt zu mindestens 95%,
ganz besonders bevorzugt zu mindestens 98% dem der eingesetzten
Ausgangsverbindung entspricht.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass die als störende
Nebenreaktion bei derartigen Umsetzungen bekannte Decarbonylierung
unter Freisetzung von Kohlenmonoxid und dessen anschließender Reduktion
zum Methan oder anderen niederen Alkanen weitgehend unterdrückt wird.
Dies führt zu
erheblichen sicherheitstechnischen Vorteilen.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
ohne es jedoch in irgendeiner Weise zu beschränken:
Allgemeine Vorschrift
zur Aktivierung der Trägermaterialien
durch Behandlung mit einer Säure:
100
g des gewählten
Trägermaterials
werden mit 200 ml der gewählten
Säure und
400 ml Wasser für
45 min unter Rühren
auf 100°C
erhitzt. Nach Abfiltrieren und Waschen mit Wasser wird das aktivierte
Trägermaterial bei
80°C im
Umluftofen getrocknet. Bei der Verwendung von Formkörpern kann
die Aktivierung auch im Rotationsverdampfer oder in einem mit der
Aktivierungslösung
durchströmten
Festbettreaktor durchgeführt
werden, um die mechanische Zerstörung
des Trägers
zu minimieren.
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Herstellvorschrift Katalysator
1:
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In
einer 2 l Rührapparatur
werden 25 g mit HCOOH vorbehandeltem Timrex® HSAG
100 (Fa. Timcal), 800ml Ethanol, 1,7 g Sn(CH3OOO)2 und 3,4 g Pt(NO3)2 in 800 ml Wasser vorgelegt und 30 min.
bei Raumtemperatur und danach bei 80°C gerührt. Danach wird über eine
Nutsche abgesaugt, gewaschen und getrocknet.
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Beispiel 1: Herstellung
von optisch aktivem Alaninol
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In
einem Autoklaven von 300 ml Fassungsvermögen wurden 5 g des Katalysators
1 mit 50 ml Wasser vorgelegt und bei 60 bar Wasserstoffdruck und
270°C für 2 Stunden
gerührt.
Anschließend
wurden 24 g L-Alanin (>99%ee),
100 g Wasser und 13,2 g H2SO4 nachgefüllt und
bei einem Druck von 180 bis 200 bar und einer Temperatur von 100°C über einen
Zeitraum von 12 h hydriert. Nach 12 h enthielt der Reaktionsaustrag
79,24 mol-% L-Alaninol (ee > 99,4)
und 9 mol-% unumgesetztes L-Alanin.
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Beispiel 2: Herstellung
von optisch aktivem β-Hydroxy-γ-butyrolacton
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In
einem Autoklaven von 300 ml Fassungsvermögen) wurden 5 g des Katalysators
1 mit 50 ml Wasser vorgelegt und bei 60 bar Wasserstoffdruck und
270°C für 2 Stunden
gerührt.
Anschließend
werden 24 g Äpfelsäure und
120 g Wasser nachgefüllt
und bei einem Druck von 230 bis 250 bar und einer Temperatur von 100°C über einen
Zeitraum von 36 h hydriert. Der Reaktionsaustrag enthielt 22 mol-%
1,2,4-Butantriol (ee > 98,2%),
57 mol-% β-Hydroxy-γ-butyrolacton
(ee > 99%), 0,1 mol-%
Butandiol und 15 mol-% nicht umgesetzte Äpfelsäure.