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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Anlegen eines Fadens in einer Bearbeitungsstelle einer Falschdralltexturiermaschine
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Falschdralltexturiermaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
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Ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine gattungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
sind beispielsweise aus der
EP
0 430 132 A1 bekannt.
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Falschdralltexturiermaschinen werden
eingesetzt, um einen glatten vorgelegten synthetischen Faden in
einem Falschdralltexturierprozeß zu
Kräuseln
und zu verstrecken. Hierzu weist die Falschdralltexturiermaschine
mehrere Prozeßaggregate
sowie eine Aufwickeleinrichtung auf, die in einem Maschinengestell
zu einem Fadenlauf kombiniert angeordnet sind. Die Prozeßaggregate
wie beispielsweise Lieferwerke, Heizeinrichtungen, Kühleinrichtungen und
Falschdralltexturieraggregate sind in dem Maschinengestell oftmals über zwei
Etagen angeordnet. Derartige Falschdralltexturiermaschinen benötigen daher
besondere Hilfseinrichtungen, um zu Beginn eines Prozesses den vorgelegten
Faden in die einzelnen Prozeßaggregate
anzulegen.
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Wie aus der
EP 0 430 132 A1 bekannt
ist, wird der Faden zum Anlegen in die einzelnen Prozeßaggregate
mittels eines Handsauggerätes
geführt.
Dabei wird der Faden in einer Saugöffnung aufgrund einer Saugwirkung
aufgenommen und zu einem Garnabfallbehälter geführt. Das Handsauggerät wird manuell
geführt,
so daß der
Faden nacheinander entsprechend dem Fadenlauf in die Prozeßaggregate
anlegbar ist. Der Faden wird dabei mit einer im wesentlichen konstanten
Saugströmung
kontinuierlich erfaßt
und als Abfall abgeführt.
Um einen sicheren Fadenlauf während
des Anlegens zu gewährleisten,
ist das Anlegen in die einzelnen Prozeßaggregate teilweise nur möglich, indem
das jeweilige Prozeßaggregat
in einen Anlegezustand versetzt wird. So wird beispielsweise das
Abzugslieferwerk in einen Anlegezustand versetzt, bei welcher die
Fadenführung
nach wie vor durch das Handsauggerät bestimmt ist. Somit sind
zusätzliche
Einrichtungen an den Prozeßaggregaten
oftmals unumgänglich,
um ein sicheres Anlegen vor Prozeßbeginn zu ermöglichen.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Anlegen eines Fadens der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, bei welchem eine auf das jeweilige Prozeßaggregat
angepaßte
Fadenführung
während
des Anlegens möglich
ist.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
es, eine Falschdralltexturiermaschine der gattungsgemäßen Art
bereitzustellen, welche ein schnelles und sicheres Anlegen eines
Fadens vor Prozeßbeginn
ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren derart gelöst,
daß die
Anlegfadenspannung in dem Faden während des Anlegens für zumindest
eine bestimmte Zeitdauer verändert
wird.
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Damit läßt sich beim Anlegen des Fadens
an einem Prozeßaggregat
die Fadenführung
durch Einstellung einer auf das Prozeßaggregat abgestimmten Anlegfadenspannung
optimieren. Eine Umstellung der Prozeßaggregate in einen Anlegezustand
wie beispielsweise bei einem Lieferwerk läßt sich dadurch vermeiden.
Als Anlegfadenspannung wird dabei die während des Anlegens an dem Faden
erzeugte Fadenspannung verstanden.
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Die Anlegfadenspannung läßt sich
grundsätzlich
durch zusätzliche
Einrichtungen oder unmittelbar durch Einstellung des Handsauggerätes verändern. Bei
Verwendung einer zusätzlichen
Einrichtung hat sich die Fadenbremse als besonders geeignet herausgestellt.
Hierbei können
vorteilhaft geringere Anlegfadenspannungen im Fadenlauf vor der Fadenbremse
erzeugt werden, ohne daß das
Fadenspannungsniveau im Fadenlauf hinter der Fadenbremse wesentlich
beeinflußt
wird.
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Die Änderung der Anlegfadenspannung durch
das Handsauggerät
erfolgt durch eine Verstellung der Saugleistung, in dem die Druckluftzufuhr
zu einem die Saugströmung
erzeugenden Injektors verändert
wird oder in dem Saugöffnungsquerschnitt änderbar
ausgeführt
sind.
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Bei Falschdralltexturiermaschinen
werden zum Texturieren und Verstrecken vorzugsweise Hochtemperaturheizer
eingesetzt, deren Oberflächenheiztemperaturen üblicherweise
oberhalb der Schmelztemperatur des Fadenmaterials liegen. Hierbei
führt ein
Fadenbruch während
des Anlegens unmittelbar zu einer direkten Verschmutzung, da das Fadenmaterial
in dem Heizer aufgeschmolzen wird. Somit sind zu hohe Fadenspannungen
während
des Anlegens in der Heizeinrichtung besonders kritisch. Daher ist
die Verfahrensvariante, bei welcher die Anlegfadenspannung während des
Anlegens des Fadens in die Heizeinrichtung verringert wird, besonders
vorteilhaft. Die Heizeinrichtungen, die vorzugsweise im Oberbau
einer Falschdralltexturiermaschine angeordnet sind und außerhalb
der Reichweite einer Bedienperson liegen, lassen sich somit auch
unkritisch durch zusätzliche
Anlegevorrichtungen bedienen. Die durch zusätzliche Umlenkung des Fadens
erzeugte Fadenspannungen bleiben aufgrund verringerter Anlegfadenspannungen
in einem unkritischen Bereich.
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Um sicherzustellen, daß beim Anlegen
des Fadens an dem Abzugslieferwerk oder dem Strecklieferwerk der
nach dem Anlegen geförderte
Faden mit ausreichender Fadenspannung zur Aufrechterhaltung der
Förderwirkung
geführt
wird, wird die Anlegefadenspannung erfindungsgemäß erhöht. So lassen sich selbst Lieferwerke,
die aus mehrfach umschlungenen Galetteneinheiten gebildet sind,
auf einfache Weise anlegen.
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Die erfindungsgemäße Falschdralltexturiermaschine
besitzt zum einen den Vorteil, daß das erfindungsgemäße Verfahren
in einer bevorzugten Ausführung
anwendbar ist, um ein schnelles und sicheres Anlegen des Fadens
vor Prozeßbeginn
zu ermöglichen,
und andererseits den Vorteil, eine zusätzliche Linstellmöglichkeit zur
Beeinflussung der Kräuselung
während
des Prozesses bereitzustellen. Zur Lösung der Aufgabe weist die
Falschdralltexturiermaschine eine Fadenbremse im Fadenlauf zwischen dem
Falschdrallaggregat und dem Strecklieferwerk auf Beim Anlegen wird
die Fadenbremse vorteilhaft dazu verwendet, um eine jeweils angepaßte Anlegfadenspannung
zu erhalten. Während
des Prozesses läßt sich
mittels der Fadenbremse eine in der Falschdrallzone sich auswirkende
Fadenspannungsänderung
erreichen, um beispielsweise den durch das Falschdrallaggregat erzeugten
Falschdrall zu verändern.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausführung der Falschdralltexturiermaschine,
bei welcher die Fadenbremse derart steuerbar ausgebildet ist, daß der Faden
wahlweise mit oder ohne Bremsung führbar ist. Insoweit könnte bei
Verwendung der Fadenbremse ausschließlich zum Anlegen des Fadens
eine nachträgliche
manuelle Verstellung durch entsprechende Ansteuerung der Fadenbremse
vermieden werden.
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Die Fadenbremse könnte hierzu einen Aktor aufweisen,
der mittels einer Steuereinrichtung ansteuerbar ist. Um das Anlegen
des Fadens in einer Heizeinrichtung mit der Veränderung der Anlegfadenspannung
in dem Faden zu kombinieren, läßt sich
somit vorzugsweise der Antrieb einer Anlegevorrichtung zum Anlegen
des Fadens in der Heizeinrichtung und der Aktor der Fadenbremse
durch eine gemeinsame Steuereinrichtung ansteuern. So ist gewährleistet,
daß vor
Beginn des Anlegevorgangs eine entsprechend niedrige Anlegfadenspannung vorherrscht.
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Im nachfolgenden werden weitere Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
unter Hinweis auf die beigefügten
Figuren näher
beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
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2 schematisch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermschine.
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In 1 ist
schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
in einem Maschinenquerschnitt dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
der Texturiermaschine besteht aus einem Einlaufmodul 3,
einem Prozeßmodul 2 und
einem Aufwickelmodul 1, die einem Maschinengestell mit
den Gestellteilen 4.1, 4.2 und 4.3 angeordnet
sind. Das Einlaufmodul 3 wird durch das Gestellteil 4.1 und
das Prozeßmodul 2 und das
Aufwickelmodul 1 durch das Gestellteil 4.3 getragen.
Das Gestellteil 4.1 und das Gestellteil 4.3 sind durch
ein Gestellteil 4.2 verbunden, welches oberhalb des Einlaufmoduls 3 und
des Prozeßmoduls 2 angeordnet
ist. Zwischen dem Prozeßmodul 2 und dem
Einlaufmodul 3 ist unterhalb des Gestellteils 4.2 ein
Bediengang 5 gebildet. An dem Gestellteil 4.2 ist oberhalb
des Bediengangs 5 eine Heizeinrichtung 11 und
eine Kühleinrichtung 12 angeordnet.
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In dem Gestellteil 4.3 ist
auf der zu dem Bediengang 5 hingewandten Seite das Prozeßmodul 2 und
auf der gegenüberliegenden
Seite das Aufwickelmodul 1 angeordnet. Längs des
Aufwickelmoduls 1 ist ein Doffgang 6 vorgesehen.
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Die Falschdralltexturiermaschine
weist in Längsrichtung – in der 1 ist die Zeichungsebene gleich
der Querebene – eine
Vielzahl von Bearbeitungsstellen auf, wobei in jeder Bearbeitungsstelle
jeweils ein Faden geführt,
falschdralltexturiert, verstreckt und aufgewickelt wird. Die Aufwickeleinrichtungen 18 nehmen
eine Breite von drei Bearbeitungsstellen ein: Somit sind jeweils
drei Etagen in dem Gestellteil 4.3 ausgebildet. So sind
die Aufwickeleinrichtungen 18.1, 18.2 und 18.3 von
drei Bearbeitungsstellen übereinander
angeordnet. Die Aufwickeleinrichtungen von beispielsweise 218 Bearbeitungsstellen
einer Falschdralltexturiermaschine sind in dieser Art nebeneinander
angeordnet.
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Die Beschreibung der Prozeßaggregate
innerhalb einer Bearbeitungsstelle der Falschdralltexturiermaschine
erfolgt anhand des Fadenlaufs eines von einer Vorlagespule 8 abgezogenen
Faden 41. Wie in 1 dargestellt,
sind mehrere Vorlagespulen 8 in einem Gatter 7 angeordnet
und den jeweiligen Bearbeitungsstellen zugeordnet. In der Bearbeitungsstelle
wird der Faden 41 durch ein Abzugslieferwerk 10 über eine
erste Umlenkrolle 9.1 und eine zweite Umlenkrolle 9.2 von
der Vorlagespule 8 abgezogen. In Fadenlaufrichtung hinter
dem Abzugslieferwerk 10 befindet sich eine Heizeinrichtung 11 durch welche
der Faden läuft,
wobei der Faden auf eine bestimmt Temperatur erwärmt wird. In Fadenlaufrichtung
hinter der Heizeinrichtung 11 ist eine Kühleinrichtung 12 vorgesehen.
Die Heizeinrichtung 11 und die Kühleinrichtung 12 sind
in einer Ebene hintereinander angeordnet und werden durch das Gestellteil 4.2 oberhalb
des Bediengangs 5 gehalten. Im Eingangsbereich der Heizeinrichtung 11 ist
eine weitere Umlenkrolle 9.3 angeordnet, so daß der Faden
den Bediengang 5 in einem V-förmigen Fadenlauf überquert.
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Auf der zum Einlaufmodul 3 gegenüberliegenden
Seite des Bediengangs 5 ist das Prozeßmodul 2 an dem Gestellteil 4.3 angeordnet.
Das Prozeßmodul
trägt in
Fadenlaufrichtung untereinander ein Falschdralltexturieraggregat 13,
ein Strecklieferwerk 14 und ein Set-Lieferwerk 15.
Dabei wird der Faden vom Ausgang der Kühleinrichtung 12,
die vorzugsweise durch ein Kühlrohr
gebildet wird, zu dem Falschdralltexturieraggregat 13 geführt. Zwischen der
Kühleinrichtung 12 und
dem Falschdralltexturieraggregat 13 ist ein Fadenführer 37.2 vorgesehen. Das
Falschdralltexturieraggregat 13, das beispielsweise durch
mehrere sich überlappende
Friktionsscheiben gebildet sein kann, wird durch den Falschdrallantrieb 26 angetrieben.
Als Falschdrallantrieb 26 wird vorzugsweise ein Elektromotor
verwendet, der ebenfalls an dem Prozeßmodul 2 angebracht
ist.
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Zwischen dem Falschdralltexturieraggregat 13 und
dem Strecklieferwerk 14 ist eine Fadenbremse 27 im
Fadenlauf angeordnet. Die Fadenbremse 27 ist als ein vom
Faden S-förmig
umschlungener Fadenführer
ausgebildet, wobei der Faden an der Fadenbremse 27 mit
Umschlingung oder ohne Umschlingung geführt werden kann.
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Durch das Strecklieferwerk 14 wird
der Faden 41 aus der Falschdrallzone abgezogen, die sich zwischen
dem Falschdralltexturieraggregat 13 und dem Abzugslieferwerk 10 bildet.
Das Strecklieferwerk 14 und das Abzugslieferwerk 10 werden
zum Verstrecken des Fadens in der Falschdrallzone mit einer Differenzgeschwindigkeit
angetrieben.
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Unterhalb des Strecklieferwerkes 14 ist
das Set-Lieferwerk 15 angeordnet, welches den Faden unmittelbar
in einer Sekundärheizeinrichtung 16 führt. Die
Sekundärheizeinrichtung 16 ist
hierzu an der Unterseite des Gestellteils 4.3 angeordnet.
In dem Aufwickelmodul 1 ist unterhalb der unteren Etage
in dem Gestellteil 4.3 ein weiteres Lieferwerk 17 angeordnet,
welches unmittelbar den Faden aus der Sekundärheizeinrichtung 16 abzieht
und nach Umlenkung des Fadens zu einer der Aufwickeleinrichtungen 18.1 bis 18.3 führt. Das
Setlieferwerk 15 und das Lieferwerk 17 werden
mit einer derartigen Differenzgeschwindigkeit angetrieben, daß eine Schrumpfbehandlung
des Fadens innerhalb der Sekundärheizeinrichtung 16 möglich ist.
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Die Lieferwerke 10, 14, 15 und 17 sind
in ihrem Aufbau identisch, so daß am Beispiel des Abzugslieferwerkes 10 dieser
nachfolgend erläutert wird.
Jedes Lieferwerk wird durch eine Galette 23 und eine der
Galette 23 zugeordneten Überlaufrolle 24 gebildet.
Die Galette 23 wird über
einen Einzelantrieb 25 angetrieben. Der Einzelantrieb 25 wird
vorzugsweise durch einen Elektromotor gebildet. Die Überlaufrolle 24 ist
frei drehbar gelagert, wobei der Faden 41 mit mehreren
Umschlingungen über
die Galette 23 und die Überlaufrolle 24 geführt wird.
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Die Aufwickeleinrichtungen 18.1 bis 18.3 sind
in diesem Ausführungsbeispiel
schematisch jeweils durch eine Changierung 20, eine Treibwalze 19 und
einen Spulenhalter 21 gekennzeichnet. Der Spulenhalter 21 liegt
mit einer zu bewickelnden Hülse
am Umfang der Treibwalze 19 an. Die Treibwalze 19 wird durch
einen Walzenantrieb 22 angetrieben.
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Um einen Faden in der Bearbeitungsstelle der
Falschdralltexturiermaschine bearbeiten zu können, muß zunächst der von der Vorlagespule
8 abgezogene
Faden
41 in die einzelnen Prozeßaggregate angelegt werden.
Hierzu weist die Falschdralltexturiermaschine verschiede Hilfseinrichtungen
auf. So ist der Heizeinrichtung
11 und der Kühleinrichtung
12 eine
Anlegvorrichtung
28 zugeordnet. Die Anlegvorrichtung
28 weist
eine Linearführung
29 auf,
an welcher ein Schlitten
30 mit Fadenführungselementen
38 höhenverstellbar
angeordnet sind. Der Schlitten
30 wird an der Linearführung
29 durch
einen Antrieb
31 zwischen einer unteren Ruhestellung und
einer oberen Anlegstellung bewegt. Eine derartige Anlegevorrichtung
ist beispielsweise aus der
EP
0 761 854 A1 bekannt, auf dessen Inhalt an dieser Stelle
Bezug genommen wird.
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Um den Faden in die Sekundärheizeinrichtung 16 einlegen
zu können,
ist auf der Einlaßseite der
Sekundärheizeinrichtung 16 ein
Injektor 33 angeordnet, durch welchen eine pneumatische
Förderung des
Fadens durch die Sekundärheizeinrichtung 16 ermöglicht wird.
Auf der zum Bediengang 5 abgewandten Seite wird der Faden
zu den einzelnen Aufwickeleinrichtungen 18.1 bis 18.3 durch
ein Führungsrohrsystem 35 geführt, welches
an der Unterseite mit einem Injektor 36 verbunden ist.
Hierbei wird der Faden beim Anlegen selbsttätig von dem Führungsrohrsystem 35 aufgenommen
und zu entsprechenden Absaugeinrichtungen der Aufwickeleinrichtungen 18.1 bis 18.3 gefördert. Eine
derart ausgebildete Falschdralltexturiermaschine ist beispielsweise aus
der WO 03/004391 bekannt, so daß an
dieser Stelle zu der zitierten Druckschrift Bezug genommen wird.
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Zum Anlegen des Fadens an die Prozeßaggregate
des Einlaufmoduls 3 und des Prozeßmoduls 2 wird ein
Handsauggerät 32 verwendet,
welches durch eine Bedienperson gehalten und geführt wird. Derartige Handsauggeräte 32 besitzen
eine Saugöffnung,
durch welche der Faden kontinuierlich aufgenommen und zu einem mit
dem Handsauggerät 32 verbundenen
Garnabfallbehälter
geführt.
Hierzu wird zunächst
mit dem Handsauggerät 32 der
Faden 41 mit mehreren Umschlingungen an das Abzugslieferwerk 10 angelegt.
Dabei ist an dem Handsauggerät 32 eine
derart hohe Saugleistung eingestellt, die zu einer relativ hohen
Anlegfadenspannung in dem Faden 41 führt. Damit ist gewährleistet,
daß bei
Betriebsdrehzahl des Abzugslieferwerkes 10 der Faden 41 kontinuierlich
unter Spannung von dem Handsauggerät 32 aufgenommen wird.
Anschließend
wird der Faden 41 über
den Fadenführer 37.1 und
die Fadenführungselemente 38 der
Anlegevorrichtung 28 zu dem Falschdralltexturieraggregat 13 geführt. Die Anlegfadenspannung
in dem Faden bleibt durch die konstante Saugleistung des Handsauggerätes 32 unverändert. Anschließend wird
der Faden in das Falschdralltexturieraggregat 13 und der
Fadenbremse 27 angelegt. In der Fadenbremse 27 wird
der Faden mit einer Bremsung geführt,
so daß in
dem Fadenstück
in dem Fadenlauf vor der Fadenbremse 27 eine verringerte
Anlegfadenspannung wirkt. Diese Situation ist in 1 dargestellt.
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Als nächster Anlegeschritt wird nun
die Anlegevorrichtung 28 aktiviert. Daraufhin wird der
Faden 41 in die Heizeinrichtung 11 und die Kühleinrichtung 12 angelegt.
Hierbei wirkt in dem Faden eine verringerte Anlegefadenspannung,
so daß der
Faden ohne Gefahr einer Überbelastung
sicher durch die Anlegevorrichtung 28 geführt und
angelegt werden kann. Anschließend
wird der Faden durch die Bedienperson mittels des Handsauggerätes 32 an
dem Strecklieferwerk 14 und dem Set-Lieferwerk 15 angelegt und
dem Einfädelsystem
der Sekundärheizeinrichtung 16 übergeben.
Das weitere Anlegen des Fadens an dem Lieferwerk 17 und
der Aufwickeleinrichtung 18 läßt sich automatisch ausführen wie
beispielsweise aus der WO 3/004391 bekannt ist. So wird der Faden 41 durch
den Injektor 33 auf der Auslaßseite der Sekundärheizeinrichtung 16 ausgeblasen
und über ein
Umlenkplatte 34 in Richtung der Saugöffnung des Injektors 36 geleitet.
Der Faden 41 wird sodann von dem Injektor 36 übernommen
und über
das Führungsrohrsystem 35 zu
der Aufwickeleinrichtung 18 geführt. Innerhalb der Aufwickel einrichtung 18 wird der
Faden von einer hier nicht näher
dargestellten Absaugvorrichtung übernommen
und ist zum Anwickeln bereit.
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Nachdem der Anlegevorgang beendet
ist, wird der Faden 41 in der Fadenbremse 27 ohne
Umschlingung und somit ohne eine Bremsung geführt. Die zum Texturieren und
Verstrecken des Fadens erzeugte Fadenspannung wird ausschließlich durch
die Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Abzugslieferwerk 10 und
dem Strecklieferwerk 14 bestimmt. Durch die veränderbare
Anlegfadenspannung während
des Anlegens in dem Faden läßt sich
eine auf die jeweiligen Prozeßaggregate
angepaßte
Fadenführung
und Fadenspannung einstellen. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Handsauggerät 32 mit
einer konstanten Saugleistung geführt. Dadurch wird eine maximale
Anlegfadenspannung zum Anlegen eingestellt, die beispielsweise das
sichere Anlegen in dem Abzugswerk 10 ermöglicht.
Um den Faden in Prozeßaggregate
einzulegen, bei welchem zu hohe Fadenspannungen besonders kritisch
sind, läßt sich
vorteilhaft durch die Fadenbremse eine niedrigere Anlegfadenspannung in
dem Faden erzeugen.
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Grundsätzlich besteht jedoch auch
die Möglichkeit,
daß die
verringerte Anlegfadenspannung in dem Faden unmittelbar durch Einstellung
der Saugleistung an dem Handsauggerät 32 erfolgt. Hierzu könnte beispielsweise
die Saugöffnung
oder der Saugdruck an dem Handsauggerät 32 verändert werden.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
in einer Querschnittsansicht dargestellt. Der Aufbau und die Anordnung
der Prozeßaggregate
ist zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
identisch, so daß auf
die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird und nur die Unterschiede
aufgezeigt werden.
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Der zwischen dem Falschdralltexturieraggregat 13 und
dem Strecklieferwerk 14 angeordneten Fadenbremse 27 ist
ein Aktor 39 zugeordnet, durch welchen die Bremsung an
dem Faden steuerbar ist. Der Aktor 39 ist mit einer Steuereinrich tung 40 gekoppelt.
Mit der Steuereinrichtung 40 ist ebenfalls der Antrieb 31 der
Anlegevorrichtung 28 verbunden. Somit werden die Steuerimpulse
zum Aktivieren und Deaktivieren der Anlegevorrichtung 28 und
zum Aktivieren und Deaktivieren der Fadenbremse 27 über die
gemeinsame Steuereinrichtung 40 eingeleitet. Dadurch läßt sich
eine Verknüpfung
der Steuerung derart vornehmen, daß die Anlegevorrichtung 28 nur aktivierbar
ist, wenn bereits an der Fadenbremse 27 eine Bremsung eingestellt
ist, die eine entsprechende Reduzierung der Anlegfadenspannung bewirkt. Andererseits
kann dann nach erfolgten Anlegen des Fadens in der Heizeinrichtung 11 und
in der Kühleinrichtung 12 die
Bremsung in der Fadenbremse 27 automatisch aufgehoben werden.
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Das Anlegen und Führen des Fadens mit dem Handsauggerät 32 ist
im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel,
so daß auf
die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen werden kann.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Fadenbremse 27 besteht
auch die Möglichkeit,
die Fadenbremse 27 während
des Prozesses zu aktivieren, um eine Änderung der Fadenspannung in
der Falschdrallzone zu bewirken. Insbesondere läßt sich damit die Texturierung
in dem Faden beeinflussen. Somit können vorteilhaft Effektgarne hergestellt
werden.
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Die in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Falschdralltexturiermaschine
sind beispielhaft und können
in der Anordnung, im Aufbau und in Anzahl der Prozeßaggregate
beliebig ausgeführt
sein. So lassen sich auch Fäden
texturieren, bei welchem eine Nachbehandlung durch eine Sekundärheizeinrichtung
nicht erforderlich ist. Desweiteren können zusätzliche Prozeßaggregate
an dem Einlaufmodul und dem Prozeßmodul angebracht sein, um
sogenannten Verbundfäden herzustellen.
Ebenso ist es möglich,
die Lieferwerke durch sogenannten Klemmlieferwerke zu bilden, die mittels
einer einzigen Antriebswelle antreibbar sind. Ebenso ist der durch
die Ausführungsbeispiele
aufgezeigte Fadenlauf beispielhaft. So können die Heizeinrichtung 11 und
die Kühlein richtung 12 in
einer Ebene im wesentlichen horizontal oder in einer V-förmigen Anordnung
zueinander angeordnet sein.
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- 1
- Aufwickelmodul
- 2
- Prozeßmodul
- 3
- Einlaufmodul
- 4.1,
4.2, 4.3
- Gestellteil
- 5
- Bediengang
- 6
- Doffgang
- 7
- Gatter
- 8
- Vorlagespule
- 9.1,
9.2, 9.3
- Umlenkrolle
- 10
- Abzugslieferwerk
- 11
- Heizeinrichtung
- 12
- Kühleinrichtung
- 13
- Falschdralltexturieraggregat
- 14
- Strecklieferwerk
- 15
- Setlieferwerk
- 16
- Sekundärheizeinrichtung
- 17
- Lieferwerk
- 18.1,
18.2, 18.3
- Aufwickeleinrichtung
- 19
- Treibwalze
- 20
- Changierung
- 21
- Spulenhalter
- 22
- Walzenantrieb
- 23
- Galette
- 24
- Überlaufrolle
- 25
- Einzelantrieb
- 26
- Falschdrallantrieb
- 27
- Fadenbremse
- 28
- Anlegvorrichtung
- 29
- Linearführung
- 30
- Schlitten
- 31
- Antrieb
- 32
- Handsauggerät
- 33
- Injektor
- 34
- Umlenkplatte
- 35
- Führungsrohrsystem
- 3
6
- Injektor
- 37.1,
37.2
- Fadenführer
- 38
- Fadenführungselement
- 3
9
- Aktor
- 40
- Steuereinrichtung
- 41
- Faden