DE102004005969A1 - Sitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere Beifahrersitz eines Kraftfahrzeuges, der in Fahrtrichtung verschiebbar ist, mit einem Sitzteil, das gelenkig mit einem Lehnenteil verbunden ist, und aus einer normalen, zum Aufnehmen eines Insassen geeigneten Gebrauchslage in eine nicht Gebrauchslage überführbar ist.
- In der
DE 101 30 425 A1 ist eine Anordnung zweier hintereinander angeordneter Fahrzeugsitze zur Bildung eines ebenen Laderaums durch Klappen der Sitze, mit einem vorderen Sitz mit Sitzkissen und Rückenlehne und mit einem hinteren Sitz mit einem schwenkbaren Sitzkissen und einer schwenkbaren Rückenlehne, mit in der Gebrauchslage der Sitze zwischen diesen gebildetem Fußraum bekannt, wobei in der Nichtgebrauchslage des vorderen Sitzes dessen Rückenlehne nach vorne geklappt und in der Nichtgebrauchslage des hinteren Sitzes dessen quergeteilte Rückenlehne zusammengeklappt in den Fußraum eingeführt ist. Einer der wesentlichen Nachteile derartiger Sitze ist, dass in der Nichtgebrauchslage die Rückenlehne auf dem Sitzkissen liegt, wodurch keine ebene Ladefläche erreicht wird. Da die Rückenlehne (Lehnenteil) auf dem Sitzkissen (Sitzteil) liegt, wird keine kompakte Einheit in der Nichtgebrauchslage geschaffen, wodurch das Ladevolumen innerhalb des Kraftfahrzeuges wesentlich eingeschränkt ist. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sitz bereitzustellen, bei dem die angeführten Nachteile beseitigt werden, insbesondere eine einfache, kompakte und kostengünstige Einheit darstellt.
- Diese Aufgabe wird durch einen Sitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Sitzes sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäß ist das Sitzteil drehbar um eine erste Drehachse mit mindestens einem Seitenelement verbunden, das eine im Abstand zur ersten Drehachse aufweisende zweite Drehachse umfasst, um die das Sitzteil und das Seitenelement schwenkbar ist, wobei Mittel beim Überführen des Sitzes von der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage ein kurzzeitiges Anheben des Sitzteils bewirken. In Gebrauchslage befindet sich das Lehnenteil im Wesentlichen in einer vertikalen Position zum Sitzteil. Wird der Sitz in die Nichtgebrauchslage überführt, wird das Lehnenteil in Fahrtrichtung verschwenkt. Hierbei ist es denkbar, zunächst eine Arretiervorrichtung zu aktivieren, die eine Überführung des Sitzes von der Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage ermöglicht. Beim Verschwenken des Sitzes dreht sich das Sitzteil um die erste Drehachse, wobei das freie Ende des Sitzteiles, das dem Lehnenteil abgewandt ist, in Richtung Fahrzeugboden ausgelenkt wird. In einem festgelegten Drehwinkel um die erste Drehachse wird das Sitzteil durch die am Sitz angeordneten Mittel kurzzeitig angehoben, so dass das freie Ende des Sitzteiles nicht in Berührung mit dem Fahrzeugboden kommt. Bei einem weiteren Verschwenken des Sitzes in die Nichtgebrauchslage dreht sich das Sitzteil um die erste Drehachse und das Seitenelement um die zweite Drehachse, wobei das Seitenelement durch die Bewegung des Sitzteils gleichzeitig um die zweite Drehachse mitverschwenkt wird. Ist die Nichtgebrauchslage erreicht, bilden die Rückseite des Lehnenteils und die Unterseite des Sitzteils eine ebene Fläche, wobei das Seitenelement bündig zur Fläche positioniert ist. Vorzugsweise sind jeweils an beiden Seiten des Sitzteils jeweils ein Seitenelement angeordnet. Der erfindungsgemäße Sitz in Nichtgebrauchslage liegt derart kompakt im Fahrzeugboden, dass ein großes Ladevolumen innerhalb des Kraftfahrzeuges erzielt werden kann. Durch das kurzzeitige Anheben des Sitzteils während des Verschwenkens des Sitzes von der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage oder umgekehrt, wird vorteilhafterweise erzielt, dass das Sitzteil nicht gegen den Fahrzeugboden stößt, sondern mit seinem freien Ende (Vorderkante des Sitzteils) am Fahrzeugboden vorbeischwenkt.
- Erfindungsgemäß weist das Seitenelement mindestens eine Führung auf, in der das Sitzteil beim Verschwenken um die erste Drehachse geführt ist. Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann die Führung eine Führungsnut sein, in die ein am Sitzteil angeordneter Führungsbolzen eingreift. Die Führungsnut kann sich beispielsweise halbkreisförmig um die erste Drehachse erstrecken.
- Zweckmäßigerweise ist das Seitenelement drehbar um die zweite Drehachse mit einer Konsole verbunden. Die Mittel zum kurzzeitigen Anheben des Sitzteils können vorzugsweise an der Konsole angeordnet sein, wobei beispielsweise die Mittel als Nut ausgebildet sind. Wird der Sitz in die Nichtgebrauchslage verschwenkt, dreht sich das Sitzteil zunächst nur um die erste Drehachse, wobei sich der Führungsbolzen entlang der an dem Seitenelement angeordneten Führung bewegt. In einer festgelegten Drehposition des Sitzteils kommt der Führungsbolzen in Kontakt mit dem als Nut ausgebildeten Mittel und greift bei einem weiteren Verschwenken des Sitzes in Richtung Nichtgebrauchslage in diese Nut ein. Ab dieser Position des Sitzes ist der Führungsbolzen gleichzeitig mit der Nut an der Konsole und der Führung am Seitenelement in Kontakt. Die Nut der Konsole, die vorzugsweise zu einer Seite offen ausgestaltet ist, ist kinematisch derart ausgebildet, dass beim Eingreifen des Führungsbolzens in die Nut das Sei tenelement kurzzeitig angehoben wird, wodurch der gesamte Sitz angehoben wird. Hat der Führungsbolzen an der Nut der Konsole sowie an der Führung des Seitenelements eine bestimmte Position erreicht, kehrt das Seitenelement seine Bewegungsrichtung um und schwenkt um die zweite Drehachse in Richtung Fahrzeugboden.
- Der Sitz, der vorzugsweise seitlich – an seiner linken und an seiner rechten Seite – jeweils mit der an der Konsole angeordneten Nut, mit der Führung am Seitenelement sowie mit dem Führungsbolzen ausgebildet ist, kann weitestgehend passgenau in den Fußraum des klappbaren Sitzes gelegt werden, wodurch in der Nichtgebrauchslage dieser Raum optimal ausgenutzt werden kann. Ein Ausbau und externes Lagern wie bei den im Stand der Technik bekannten Sitzen ist nicht erforderlich, der Sitz bleibt zu jeder Zeit griffbereit und einsetzbar. Am Seitenelement, das als Teilverkleidung des Sitzes dienen kann, können mechanische Element, wie Hebel oder Gelenke etc. geschickt nicht sichtbar angeordnet werden, wodurch eine flexible Gestaltung des Designs des erfindungsgemäßen Sitzes ermöglicht wird.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitzes, -
2 eine dreidimensionale Darstellung des erfindungsgemäßen Sitzes beim Überführen von einer Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage, -
3 eine Seitenansicht des Sitzes gemäß2 , -
4 der Sitz in dreidimensionaler Darstellung in Nichtgebrauchslage, -
5 eine Seitenansicht des Sitzes gemäß4 und -
6 eine Explosionsdarstellung der Sitzkonsole mit zwei Seitenelementen. -
1 zeigt einen erfindungsgemäßen Sitz1 mit einem Lehnenteil3 und einem Sitzteil2 . Das Sitzteil2 und das Lehnenteil3 sind hierbei gelenkig miteinander verbunden, welches explizit nicht dargestellt ist. - Das Sitzteil
2 ist um eine erste Drehachse4 drehbar mit zwei seitlich am Sitzteil2 angeordneten Seitenelementen5 verbunden. In der vorliegenden Ausführungsform verläuft eine Welle14 entlang der ersten Drehachse4 , welches in6 verdeutlicht ist, und verbindet das Sitzteil2 drehbar mit beiden Seitenelementen5 . Die Welle14 verläuft hierbei nicht sichtbar durch das Sitzteil2 . Das Seitenelement5 weist eine Führung8 in Form einer Führungsnut auf, die sich halbkreisförmig um die erste Drehachse4 erstreckt. Des Weiteren weist der Sitz1 einen Führungsbolzen9 auf, der an seinen beiden freien Enden in der halbkreisförmigen Nut8 geführt ist. Dieser Führungsbolzen9 verläuft ebenfalls wie die Welle14 durch das Sitzteil2 . - Des Weiteren weist das Seitenelement
5 eine im Abstand zur ersten Drehachse4 zweite Drehachse6 auf. Über ein Lager15 ist hierbei das Seitenelement5 drehbar um die zweite Drehachse6 mit einer den Sitz1 tragenden Konsole10 verbunden, welche insbesondere in6 verdeutlicht ist. Die Konsole10 ist in ihrem unteren Bereich mit Führungsschienen11 versehen, die eine Verschiebung des erfindungsgemäßen Sitzes1 in Fahrtrichtung begünstigen. Beide Seitenelemente5 sowie die Konsole10 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Metall ausgebildet. Alternativ dazu ist es jedoch selbstverständlich möglich, das Seitenelement5 sowie die Konsole10 aus einem Spritzgussteil aus Kunststoff herzustellen. Ferner ist die Konsole10 jeweils an einer Seite mit einer einseitig offenen Nut7 ausgebildet, in die der Führungsbolzen9 eingreifen kann. - Soll der Sitz
1 von einer Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage überführt werden, wird der Sitz1 zunächst bis zur Rampe16 des Fahrzeugbodens verschoben, wobei die Führungsschienen11 an den am Tunnel17 und am Schweller18 angeordneten Sitzschienen19 entlang gleiten, die der Kontur der Führungsschienen11 jeweils angepasst sind. Ist die hinterste Position des Sitzes1 erreicht, kann ein Überführen des Sitzes1 in eine Nichtgebrauchslage gestartet werden. Durch ein Ziehen des Lehnenteils3 in dargestellte X-Richtung, dreht sich der gesamte Sitz1 mit Lehnenteil3 und Sitzteil2 um die erste Drehachse4 . Während des Verschwenkens des Sitzes1 bewegt sich der Führungsbolzen9 in der halbkreisförmigen Führungsnut8 , welches insbesondere in2 und3 gezeigt ist. Solange der Führungsbolzen9 lediglich sich entlang der Führungsnut8 bewegt und nicht in Eingriff mit der Nut7 am Seitenelement5 kommt, führt das Seitenelement5 keine Bewegung um die zweite Drehachse6 aus. - In einer bestimmten Drehposition des Sitzes
1 dringt der Führungsbolzen9 ebenfalls in die Nut7 der Konsole10 ein. Beim Eintauchen des Führungsbolzen9 in die Nut7 der Konsole10 , die im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß6 eine im Wesentlichen horizontale Erstreckung hat, wird eine am Seitenelement5 angeordnete Arretiervorrichtung, die nicht explizit dargestellt ist, gelöst, so dass das Seitenelement5 um die zweite Drehachse6 verschwenkt werden kann. Aufgrund der festgelegten Geometrie der Nut7 an der Konsole10 sowie der Führungsnut8 am Seitenelement5 rotiert kurzzeitig das Seitenelement5 nach oben (gegen den Uhrzeigersinn), wodurch das Sitzteil2 mit dem Lehnenteil3 angehoben wird. Das bedeutet, dass der Abstand zwischen dem Sitzteil2 und dem Fahrzeugboden13 erhöht wird. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Sitzes1 wird ermöglicht, dass die Vorderkante des Sitzteils2 am Fahrzeugboden13 vorbeigeschwenkt werden kann. Hat der Führungsbolzen9 den tiefsten Punkt in der halbkreisförmigen Nut8 des Seitenelements5 erreicht, kehrt das Seitenelement5 seine Bewegungsrichtung um und schwenkt im Uhrzeigersinn in Richtung Fahrzeugboden13 . - Bei einem weiteren Verschwenken des Sitzes
1 in die Nichtgebrauchslage bewegt sich das Sitzteil2 um die erste Drehachse4 , wobei gleichzeitig das Seitenelement5 um die zweite Drehachse6 verschwenkt wird. Wie die dargestellte Ausführungsform deutlicht zeigt, werden durch ein Verschwenken des Sitzes1 mit dem Sitzteil2 und dem Lehenteil3 um die Drehachse4 , mit der Welle14 , die als erste Drehachse4 dient und mit den Seitenelementen5 fest verbunden ist, die Seitenelemente5 um die zweite Drehachse6 verschwenkt. - In Nichtgebrauchslage, die in
5 verdeutlicht ist, bildet die Rückseite des Lehnenteils3 und die Unterseite des Sitzteils2 eine ebene Auflagefläche. Die Seitenelemente5 sind ebenfalls bündig zur Auflagefläche ausgerichtet. Die Führungsbolzen9 befinden sich hierbei in der Endposition der Führungsnut8 des Seitenelements5 bzw. in der Endposition der Nut7 der Konsole10 . - Der erfindungsgemäße Sitz
1 ist in der dargestellten Ausführungsform auf einen Beifahrersitz eines Kraftfahrzeuges bezogen. Die Ausgestaltung der Erfindung ist selbstverständlich jedoch nicht auf einen Beifahrersitz lediglich beschränkt. -
- 1
- Sitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Lehnenteil
- 4
- erste Drehachse
- 5
- Seitenelement
- 6
- zweite Drehachse
- 7
- Mittel, Nut
- 8
- Führung
- 9
- Führungsbolzen
- 10
- Konsole
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Kraftfahrzeug
- 13
- Fahrzeugboden
- 14
- Welle
- 15
- Lager
- 16
- Rampe
- 17
- Tunnel
- 18
- Schweller
- 19
- Sitzschiene
Claims (11)
- Sitz (
1 ), insbesondere Beifahrersitz eines Kraftfahrzeuges (12 ), der in Fahrtrichtung verschiebbar ist, mit einem Sitzteil (2 ), das gelenkig mit einem Lehnenteil (3 ) verbunden ist, und aus einer normalen, zum Aufnehmen eines Insassen geeigneten Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (2 ) drehbar um eine erste Drehachse (4 ) mit mindestens einem Seitenelement (5 ) verbunden ist, das eine im Abstand zur ersten Drehachse (4 ) aufweisende zweite Drehachse (6 ) umfasst, um die das Sitzteil (2 ) und das Seitenelement (5 ) schwenkbar ist, wobei Mittel (7 ) beim Überführen des Sitzes (1 ) von der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage und umgekehrt ein kurzzeitiges Anheben des Sitzteils (2 ) bewirken. - Sitz (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenelement (5 ) mindestens eine Führung (8 ) aufweist, in der das Sitzteil (2 ) beim Verschwenken um die erste Drehachse (4 ) geführt ist. - Sitz (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (8 ) eine Führungsnut ist, in die ein am Sitzteil (5 ) angeordneter Führungsbolzen (9 ) eingreift. - Sitz (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (8 ) halbkreisförmig sich um die erste Drehachse (4 ) erstreckt. - Sitz (
1 ) nach einem der genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenelement (5 ) drehbar um die zweite Drehachse (6 ) mit einer Konsole (10 ) verbunden ist. - Sitz (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (7 ) als eine an der Konsole (9 ) angeordnete Nut ausgebildet sind, in die der Führungsbolzen (8 ) eingreifbar ist. - Sitz (
1 ) nach einem der genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (10 ) sich in Fahrtrichtung erstreckende Führungsschienen (11 ) aufweist. - Sitz (
1 ) nach einem der genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Nichtgebrauchslage die Rückseite des Lehnenteils (3 ) und die Unterseite des Sitzteils (2 ) eine Fläche bilden. - Sitz (
1 ) nach einem der genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (10 ) und das Seitenelement (5 ) aus Metall bestehen. - Sitz (
1 ) Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Konsole (10 ) und das Seitenelement (5 ) aus einem Spritzgussteil aus Kunststoff bestehen. - Kraftfahrzeug (
12 ) mit einem Sitz (1 ) nach einem der oben genannten Ansprüchen.
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