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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen schaltbaren Schlepphebel für einen
Ventiltrieb, insbesondere einer Kolbenbrennkraftmaschine.
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Aus
der
US 4,617,880 geht
ein Ventiltrieb hervor, bei dem ein Schlepphebel eingesetzt wird, der
in Kontakt mit einer Nockenwelle und einem Gaswechselventil steht.
Der Schlepphebel weist einen Verstellzylinder im Inneren angeordnet
auf, wodurch der Schlepphebel, aufgeteilt in zwei miteinander gekoppelte
Teile, so versperrt werden kann, dass beide Teile starr zueinander
liegen. Auf diese Weise können
zwei unterschiedliche Hübe
beim betätigten Gaswechselventil
erzielt werden. Weiterhin ist aus der
DE 100 38 917 A1 ein deaktivierbares,
mechanisch betätigbares
Gaswechselventil bekannt, bei dem eine Nockwelle einen Rollenschlepphebel
betätigt.
Der Rollenschlepphebel weist zwei Teilhebel auf, die über eine
mit einem Nocken der Nockenwelle in Kontakt stehende Rolle verbunden
sind. Über
eine Verriegelung der beiden Teilhebel kann ein Aktivieren bzw.
ein Deaktivieren dieses Rollenschlepphebels zur Hubumschaltung erzeugt
werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rollenschlepphebel zur
Verfügung
zu stellen, der eine Hubumschaltung bei gleichzeitig hoher Steifigkeit
des Schlepphebels ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird mit einem schaltbaren Schlepphebel mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches
21 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in
den jeweiligen Unteransprüchen
angegeben.
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Der
beanspruchte schaltbare Schlepphebel für einen Ventiltrieb insbesondere
einer Kolbenbrennkraftmaschine weist zumindest zwei Abgriffsflächen für eine Nockenkontur
auf, die mittels eines Verstellmechanismus zur Änderung einer relativen Lage der
Abgriffsflächen
zueinander beweglich angeordnet sind. Durch die Anordnung von zumindest
zwei Abgriffsflächen
wird ermöglicht,
daß der
Schlepphebel als solches einen Grundkörper mit einer ersten Abgriffsfläche und
beispielsweise einen zum Grundkörper
beweglichen Teilhebel mit einer zweiten Abgriffsfläche aufweisen
kann. Die Steifigkeit des Schlepphebels wird dabei vorzugsweise über den Grundkörper im
wesentlichen gesichert. Der Teilhebel ist dabei gegenüber dem
Grundkörper
verschwenkbar. Insbesondere ermöglicht
dieses, daß der
Grundkörper
in Eingriff steht mit einem zu betätigendem Ventil, insbesondere
einem Gaswechselventil, und in einem ersten Betriebszustand auch
die Nockenkontur entlang der ersten Abgriffsfläche des Grundkörpers verläuft. Somit
steht im ersten Betriebszustand der Grundkörper ohne Teilhebel kraftschlüssig mit
Ventil und Nockenkontur in Kontakt. In einem zweiten Betriebszustand
verläuft
die Nockenkontur entlang der zweiten Abgriffsfläche auf dem Teilhebel. Im zweiten
Betriebszustand erfolgt daher der Kraftfluß von der Nockenkontur über den
Teilhebel in den Grundkörper
zum Ventil. Aufgrund der schaltbaren Beweglichkeit beider Bauteile
(Grundkörper,
Teilhebel) zueinander kann nun eine Hubumschaltung dadurch erzielt
werden, daß die
relative Lage der Abgriffsflächen
zueinander das eine Mal fixiert ist, zum Beispiel vorzugsweise beim
zweiten Betriebszustand, und das andere Mal veränderlich ist, zum Beispiel
vorzugsweise im ersten Betriebszustand. Aufgrund der veränderlichen
relativen Lage kann bewirkt werden, daß unterschiedliche Bereiche der
Nockenkontur einer Nockenwelle nun im Eingriff mit dem Schlepphebel
stehen.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Schalthebel in Eingriff
mit einer Nockenwelle steht, die eine Nockenkontur aufweist. Die Nockenkontur
hat zumindest in einem ersten und in einem zweiten Bereich einen
gemeinsamen Grundkreis. Die aus dem Grundkreis herausragenden Nockengeometrien
jedoch unterscheiden sich in beiden Bereichen voneinander. Der Schlepphebel
weist hierfür
einen Teilhebel mit einem Grundkörper
auf, die über
eine Gelenkverbindung miteinander schwenkbar verbunden sind. Der
Teilhebel hat zumindest eine erste Abgriffsfläche für den ersten Bereich der Nockenkontur.
Der Grundkörper
hat zumindest eine zweite Abgriffsfläche für den zweiten Bereich der Nockenkontur.
Vorzugsweise hat der Grundkörper
zwei Abgriffsflächen.
Der Teilhebel kann zum Grundkörper zumindest
zwei unterschiedliche Positionen bei einem Kontakt der Nockenkontur
mit der ersten bzw. zweiten Abgriffsfläche einnehmen. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Teilhebel im Grundkörper angeordnet
ist. Der Grundkörper umgibt
dabei den Teilhebel vorzugsweise jeweils seitlich. Insbesondere
verläuft
eine Schwenkbewegung des Teilhebels für eine Hubumschaltung in eine Richtung,
die in ein Inneres des Grundkörpers
weist. Auf diese Weise wird ermöglicht,
daß der
Grundkörper
einerseits eine Lagerung für
den Teilhebel aufnimmt, andererseits dem Teilhebel einen Bewegungsraum
zur Hubumschaltung zur Verfügung
stellt, der geschützt
ist. Auf diese Weise kann der Grundkörper versteifungsstabil ausgeführt werden,
da er beispielsweise rahmenartig ausführbar ist. Vorzugsweise wird
dabei die Gelenkverbindung zur schwenkbaren Anbindung des Teilhebels
an den Grundkörper zusätzlich als
Versteifung genutzt.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß eine Gelenkverbindung zur
Verbindung zumindest beider Abgriffsflächen ventilseitig angeordnet
ist und der Gelenk verbindung gegenüberliegend ventilabgewandt
eine Abstützung
des Schlepphebels angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich
beispielsweise ein Trägheitsmoment
zur Bewegung des Schlepphebels minimieren. Auch kann dabei die Gelenkverbindung
in diesem Bereich gezielt als Versteifung dienen. Die Abstützung des
Schlepphebels erfolgt vorzugsweise über ein hydraulisches Ausgleichsspielelement,
mit dem ein Ventilspielausgleich ermöglicht wird. Ein derartiges
hydraulisches Ausgleichsspielelement ist beispielsweise in der
DE 190 38 917 A1 beschrieben,
auf die diesbezüglich vollinhaltlich
Bezug genommen wird und im Rahmen dieser Offenbarung mitaufgenommen
wird. Es können
jedoch auch andere konstruktive Gestaltungen eines hydraulischen
Ausgleichsspielelementes oder einer Abstützung eingesetzt werden. Beispielsweise besteht
die Möglichkeit,
daß die
Abstützung über eine
Schraubverbindung vorgesehen wird, wobei eine Kontermutter zum Ventilspielausgleich
vorgesehen ist. Die Schraube wird dazu an einem Ende in einem Zylinderkopf
befestigt. Vorzugsweise ist die Abstützung direkt auf oder in dem
Zylinderkopf abgestützt.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn der Schlepphebel eine Aufnahme mit einer
konkaven Form in zumindest einem Abschnitt aufweist, wobei die Aufnahme
eine Abstützung
des Schlepphebels aufnimmt. Insbesondere kann die Aufnahme eine
kugelförmige
Abstützung
ermöglichen.
Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die Aufnahme zumindest in einem Abschnitt
kugelförmig
ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Schlepphebel einen konvexgeformten
Abschnitt zur Kraftübertragung
zwischen einem Ventil und dem Schlepphebel aufweist. Insbesondere
kann der konvexgeformte Abschnitt einen Radius mit zumindest in
einem Bereich konstanten Wert haben. Vorzugsweise ist der Abschnitt
derart im Grundkörper
geformt, daß neben
einer eigentlichen Gleitfläche für die Kraftübertragung
an das Ventil eine seitliche Führung
beispielsweise durch einen oder mehrere Stege vorgesehen ist. Das
Ventil wiederum weist an beispielsweise einem Ende einer Ventilstange
eine zum konvexgeformten Abschnitt passende Gegengeometrie auf.
Diese kann beispielsweise eine Abrundung sein. Vorzugsweise ist
vorgesehen, daß der konvexgeformte
Abschnitt ventilseitig und benachbart zur Gelenkverbindung im Grundkörper des Schlepphebels
angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich einerseits eine Versteifung
des Schlepphebels erzielen. Zum anderen erweist sich diese Lösung als vorteilhaft
in Bezug auf die Übertragung
von Kräften und
Drehmomenten. Weiterhin ist vorgesehen, daß gemäß einer Weiterbildung der Abschnitt
zur Kraftübertragung
ballig geformt ist. Insbesondere kann der Abschnitt einen Punkt-,
Linien- oder großflächigen Kontakt
zur Kraftübertragung
zwischen dem Ventil und dem Schlepphebel schaffen.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft in Bezug auf am Schlepphebel angreifende
Kräfte
und Drehmomente erwiesen, wenn eine Gelenkverbindung zur Verbindung
zumindest beider Abgriffsflächen
einen Lagerkörper
aufweist, der in einer Aufnahme angeordnet ist, die durch einen
Teilhebel und/oder einen Grundkörper
des Schleppehebels gebildet wird. Gemäß einer Ausgestaltung ist dabei
vorgesehen, daß der
Lagerkörper
ein separates Bauteil ist. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Lagerkörper stoffschlüssig oder
kraftschlüssig
mit dem Grundkörper
verbunden ist. Genauso kann der Lagerkörper jedoch auch stoffschlüssig oder
kraftschlüssig
mit dem Teilhebel verbunden sein. Vorzugsweise ist die Gelenkverbindung
kugelförmig.
Auch kann vorgesehen sein, daß zur
Vermeidung von Reibung eine Beschichtung im Bereich der aufeinanderabgleitenden
Körper
der Gelenkverbindung vorgesehen ist. Im übrigen besteht die Möglichkeit
der Anbringung einer reibmindernden Schicht auch für andere
beweglich zugeordnete Bereich im oder am Schlepphebel. Eine reibmindernde
Schicht weist beispielsweise PTFE auf.
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Gemäß einer
Ausgestaltung kann beispielsweise vorgesehen sein, daß der Grundkörper stoffschlüssig für die Gelenkverbindung
eine Kugelform ausgebildet hat, auf die der Teilhebel mit einer
entsprechenden Ausnehmung, insbesondere einer kalottenförmigen Ausnehmung,
aufgesetzt wird. Der Teilhebel kann auf diese Weise entlang der
Kugelform verrücken,
wodurch eine umständliche
Verbindung von Teilhebel und Grundkörper über eine andersartige Gelenkverbindung
vermieden wird. Auch erlaubt diese Gelenkverbindung eine Zuführung von Schmiermittel,
insbesondere Öl,
durch Zuführung desselben
in einen Bereich der kugelförmigen
Gelenkverbindung. Bei einer Schwenkbewegung des Teilhebels wird
dieses Schmiermittel dann entlang der Kugelform verteilt.
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Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, daß als separates Bauteil eine
Kugel, eine Tonne oder auch eine Nadel als Lager für die Gelenkverbindung
vorgesehen wird. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Gelenkverbindung zwischen dem
Grundkörper
und dem Teilhebel clipartig hergestellt wird. Durch ein Einclippen
eines Teils des Teilhebel in eine entsprechende Gegenform des Grundkörpers wird
auf diese Weise die Gelenkverbindung hergestellt. Dabei kann beispielsweise
ein in den Grundkörper
eingreifender Bereich des Teilhebels gewölbt, gerundet, kantig oder
auch mischformartig ausgebildet werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, daß ein Teil
des Grundkörpers
zur Bildung des Gelenkes in den Teilhebel eingreift, insbesondere
dazu eingeclippt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Gelenkverbindung über eine
Achse oder Welle zur Verfügung
gestellt wird. Dabei kann beispielsweise eine Achsgeometrie am Teilhebel
ausgebildet werden, die in den Grundkörper eingesetzt wird. Auch
besteht die Möglichkeit,
daß beispielsweise
Achsstümpfe
am Grundkörper
vorgesehen sind, in die entsprechende Vertiefungen des Teilhebels
eingreifen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß die Welle
der Gelenkverbindung bei Bewegung aus der Ruhelage eine drehfederartige
Rückstellkraft
generiert. Hierzu kann beispielsweise eine Drehfeder eingesetzt
werden. Auch kann eine Stellkraft durch Abstützung einer Stabfeder im Grundkörper auf
den Teilhebel aufgeprägt
werden.
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Eine
andere Ausgestaltung zur Aufprägung einer
Stellkraft auf den Teilhebel sieht beispielsweise vor, daß eine "Lost-Motion"-Feder vorgesehen
ist, die sich einerseits am Teilhebel und andererseits am Zylinderkopf
abstützt.
Dazu erstreckt sich diese Feder beispielsweise durch einen Bodenbereich
des Grundkörpers
hin zum Schlepphebel.
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Vorzugsweise
ist der Verstellmechanismus, der eine Änderung einer relativen Lage
der Abgriffsflächen
zueinander erlaubt, derartig ausgestaltet, daß eine stufenweise relative
Lageänderung
beider Abgriffsflächen
zueinander ermöglicht
wird. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, daß der Verstellmechanismus beispielsweise
einen Längskörper aufweist, der
eine Querschnittsänderung
zur relativen Lageänderung
beider Abgriffsflächen
durch Eingriff von zumindest einer Verlängerung einer Abgriffsfläche in die
Querschnittsänderung
aufweist. Auf diese Weise wird ermöglicht, daß eine kontinuierliche Verstellung möglich ist.
Vorzugsweise weist der Verstellmechanismus ein Koppelelement auf,
wobei das Koppelelement im Grundkörper angeordnet ist. Das Koppelelement
ist in der Lage, eine Schwenkbewegung des Teilhebels in den Grundkörper freizugeben
oder zu blockieren. Dazu wir das Koppelelement gemäß einer
Ausgestaltung in Form eines längliches
Körpers ausgeformt,
der axial beweglich ist. Beispielsweise wird das Koppelelement durch
eine Druckbeaufschlagung axial verschoben. Durch entsprechende Querschnittsänderungen
kann bei einer entsprechenden axialen Lageänderung des Koppelelementes
eine Sperre soweit verschoben werden, daß diese nicht mehr gegenüber dem
Teilhebel wirksam ist. Unter der Wirkung der Nockenkontur verschwenkt der
Teilhebel sodann gegen die Kraftwirkung beispielsweise der "Lost-Motion"-Feder in den Grundkörper ein.
Ist das Koppelelement nicht mehr druckbeaufschlagt, wird dieses
beispielsweise über
eine Rückstellfeder
oder über
eine andere Rückstellkraft in
seine Ausgangslage zurückversetzt,
wodurch die Sperre wieder aktiviert ist. Der Teilhebel wird in seiner Schwenkbewegung
dann durch das Koppelelement blockiert. Eine Verschiebung des Koppelelementes wird
dabei derart gesteuert, daß der
Teilhebel vorher wieder in seine Ausgangsposition auf grund der Wirkung
der "Lost-Motion"-Feder zurückgelangen
kann, nachdem der Nocken der Nockenkontur den Teilhebel in den Grundkörper hineingedrückt hatte.
Aufgrund der Rückstellkraft
folgt der Teilhebel der Nockenkontur. Wird der Grundkreis erreicht,
kann das Koppelelement wieder in eine blockierende Position verfahren.
Eine Ausgestaltung eines derartigen Koppelelementes geht beispielsweise
aus der
DE 190 38 917
A1 hervor. Dort wird ein Koppelelement jeweils zur Verriegelung
eingesetzt. Im Rahmen der Beschreibung wird diesbezüglich auf
dieses Dokument verwiesen und in den Umfang der Offenbarung mitaufgenommen.
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Der
wie oben beschriebene Aufbau ermöglich,
dass der Schlepphebel derart wirkt, als wäre er einstückig, wenn der Teilhebel an
einer Schwenkbewegung in den Grundkörper hinein blockiert ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der schaltbare Schlepphebel
zusätzlich
mit einem Phasensteller zusammenwirkt. Beispielsweise weist die
Nockenwelle eine mechanische, hydraulische und/oder andersartige
Phasenverstellung auf. Durch eine entsprechende Steuerung der Hubumschaltung
mittels des Schlepphebels und des Phasenstellers kann ein breiter
Bereich zur Hubänderung
zur Verfügung
gestellt werden. Gemäß einer
Ausgestaltung ist beispielsweise vorgesehen, daß der Schlepphebel insbesondere
auch als Drei-Punkt-Steller ausgebildet ist. Dazu weist der Schlepphebel
beispielsweise drei Abgriffsflächen auf,
die insbesondere jeweils gegeneinander beweglich, vorzugsweise schwenkbar
und blockierbar sind.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß eine Kolbenbrennkraftmaschine
mehrere schaltbare Schlepphebel in einen Ventiltrieb integriert
und verschiedenen Gaswechselventilen zugeordnet aufweist, wobei
der Ventiltrieb auf einen Zylinderkopf aufgesetzt ist. Die Schlepphebel
weisen jeweils einen Teilhebel mit einem Grundkörper über eine Gelenkverbindung verbunden
auf, wobei Teilhebel und Grundkörper
ineinandergreifen und ineinander verschwenkbar sind. Jeder der Teilhebel
hat zumindest eine erste Abgriffsfläche für eine Nockenkontur und jeder
der Grundkörper
zumindest eine zweite Abgriffsfläche
für eine
Nockenkontur. Jeder der Teilhebel ist zum jeweiligen zugeordneten
Grundkörper durch
einen Nocken in zumindest zwei unterschiedliche Positionen durch
Abfahren der ersten bzw. zweiten Abgriffsfläche bringbar. Jeder Schlepphebel
weist eine Gelenkverbindung zur Verbindung beider Abgriffsflächen eines
Schlepphebels ventilseitig angeordnet auf, wobei die Gelenkverbindung
gegenüberliegend
ventilabgewandt eine Abstützung
des jeweiligen Schlepphebels insbesondere gegenüber dem Zylinderkopf aufweist.
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Die
jeweilige Abstützung
ist ein hydraulisches Ausgleichsspielelement, das sich an einem dem
Schlepphebel abgewandten Ende im Zylinderkopf abstützt.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Schlepphebel zumindest
im wesentlichen nur aus dem Teilhebel und dem Grundkörper besteht.
Dieses ermöglicht
insbesondere, daß unterschiedliche
Herstellungsverfahren für
den Grundkörper
wie auch für
den Teilhebel Verwendung finden können. Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß der
Teilhebel ein umgeformtes Blechteil ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung
ist vorgesehen, daß der
Grundkörper
ein Feingußbauteil ist.
Vorzugsweise ist der Grundkörper
wie auch der Teilhebel aus einem metallenem Material. Dabei kann
der Grundkörper
ein anderes Metall aufweisen als der Teilhebel. Auch kann vorgesehen
sein, dass der Teilhebel und/oder der Grundkörper zumindest teilweise hohl
sind bzw. Hohlräume
aufweisen. In den Hohlräumen
können
dabei ein oder mehrere Versteifungen angeordnet sein. Diese können strebenförmig und/oder
als Materialverdickungen ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich
das Gewicht wie auch ein Trägheitsmoment
des Schlepphebels und/oder des Teilhebels reduzieren. Diese betreffend
die Herstellung und das Material des Schlepphebels angeführten Merkmale
können
auch als eigenständige
Gedanken fortgeführt
werden.
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Weiterhin
kann die im Zusammenspiel mit dem Schlepphebel wirkende Nockenwelle
zumindest zwei, vorzugsweise drei benachbarte Bereiche einer Nockenkontur
aufweisen. Vorzugsweise ist ein mittlerer Bereich mit einem längeren Nocken
ausgestattet als die beiden äußeren Nocken.
Die drei Nocken der Nockenkontur weisen dabei den gleichen Grundkreis auf,
von dem sich die Nocken radial erstrecken. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit,
dass die beiden äußeren Nocken
sich radial länger
erstrecken als der mittig angeordnete Nocken. Weiterhin besteht
die Möglichkeit,
dass unterschiedliche Grundkreisradien in benachbarten Bereichen
verwendet werden. Dieses kann mit unterschiedlich sich radial erstreckenden
Nocken kombiniert werden.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken ist ein Verfahren zum Betrieb eines Ventiltriebes
mit einem Schlepphebel vorgesehen. Eine Stellkraft wird auf den
Schlepphebel zur Relativänderung
der Lage der Abgriffsflächen
mittels einer permanent wirkenden Federkraft ausgeübt, wobei
eine Fixierung einer End- oder Zwischenpositionierung der Abgriffsflächen zueinander
mittels einer gesteuerten Lageänderung
eines Koppelelementes erfolgt, das als Auflage für eine Abgriffsfläche unterschiedliche
Positionen zur Verfügung
stellt.
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Vorzugsweise
wird die Hubumschaltung bei niedriger Last für eine stärkere Entdrosselung eingesetzt,
um den Wirkungsgrad der Verbrennungskraftmaschine zu steigern. Mit
der Hubumschaltung sind unterschiedliche Konzepte umsetzbar, zum
Beispiel Leistungskonzepte mit einer großen Hubfunktion bei hohen Drehzahlen
für eine
lange Öffnung.
Für eine Verbrauchsregelung
kann ein niedriger Hub angesteuert werden, um eine kurze Eventlänge zu erhalten.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in der nachfolgenden
Zeichnung näher
erläutert.
Diese sind jedoch nicht beschränkend
auszulegen. Vielmehr können
einzelne oder mehrere Merkmale mit weiter oben schon beschrieben
Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen zusammengefügt werden.
Es zeigen:
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1 eine
Schnittansicht einer Verbrennungskraftmaschine,
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2 eine
Aufsicht auf einen ersten Schlepphebel,
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3 eine
Schnittansicht des ersten Schlepphebels,
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4 eine
Aufsicht auf einen zweiten Schlepphebel,
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5 eine
Schnittansicht des zweiten Schlepphebels,
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6 eine
Aufsicht auf einen dritten Schlepphebel und
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7 eine
Aufsicht auf einen vierten Schlepphebel.
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1 zeigt
eine Schnittansicht einer Verbrennungskraftmaschine 1 mit
einem Zylinderkopf 2. Ein Gaswechselventil 3 stützt sich über eine
Feder 4 am Zylinderkopf und an einem Gegenhalter 5 ab.
Auf dem Ventil 3 stützt
sich ein erster Schlepphebel 6 mit einem Grundkörper 7 und
einem Teilhebel 8 ab. Der Teilhebel 8 stützt sich
auf einer „Lost-Motion"-Feder 9 ab.
Dadurch wird der Teilhebel 8 gegen eine Nockenwelle 10 gedrückt. Der
Teilhebel 8 ist innerhalb des Grundkörpers 7 angeordnet
und mit diesem über eine
Gelenkverbindung 11 schwenkbar verbunden. Über ein
Koppelelement 12, das axial verschiebbar über einen über eine Ölzuführung 13 eines
hydraulischen Ausgleichspielelementes 14 zuführbaren Öldruckes
ist, kann eine Bewegung des Teilhebels 8 entgegengesetzt
zur Kraftwirkung der „Lost-Motion"-Feder 9 blockiert
werden. Das hydraulische Ausgleichsspielelement 14 greift
in eine Aufnahme ein, die eine kugelförmige Abstützung er möglicht. Die Nockenwelle 10 weist
einen Grundkreis 16 und in einem ersten Bereich einen ersten
Nocken 17 und in einem dazu benachbarten zweiten Bereich
einen zweiten Nocken 18 auf. Der erste Nocken 17 erstreckt
sich weiter radial als der zweite Nocken 18. Je nach Stellung
des Koppelelementes 12 kann daher der erste Nocken 17 sich
auf einer ersten Abgriffsfläche 19 abstützen, die
der Teilhebel 8 aufweist, wenn der Teilhebel blockiert
ist. Ist der Teilhebel 8 nicht blockiert, stützt sich
die Nockenwelle 10 auf einer zweiten Abgriffsfläche 20 ab,
die der Grundkörper 7 aufweist. Das
Koppelelement kann mit Konturen versehen sein, die eine mehrstufige
Bewegung von Teilhebel zu Grundkörper
ermöglicht.
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2 zeigt
eine Aufsicht auf den ersten Schlepphebel aus 1.
Der erste Schlepphebel weist eine zweite 20 und eine dritte 21 Abgriffsfläche auf,
zwischen denen die erste Abgriffsfläche des Teilhebels angeordnet
ist. Der Teilhebel und der Grundkörper sind über eine Welle 22 miteinander
verbunden.
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3 zeigt
eine Schnittansicht des ersten Schlepphebels in einer Vergrößerung.
Er hat einen konvex geformten Abschnitt 23 zur Kraftübertragung, Abrollung
und Gleiten des Ventils. Im Grundkörper 8 ist eine gewölbte Ausnehmung 24 zur
Abstützung des
Schlepphebels.
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4 zeigt
eine Aufsicht auf einen zweiten Schlepphebel. Dieser weist ein Kugelgelenk
zur Verbindung des Teilhebels mit dem Grundkörper auf.
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5 zeigt
eine Schnittansicht des zweiten Schlepphebels, wobei eine stoffschlüssige Verbindung
eines kugelförmigen
Lagerkörpers
in den Grundkörper
integriert ist. Auf diesem stützt
sich der Teilhebel ab, wobei ein Drehlager durch diese Kugelkalotte
und den kugelförmigen
Ansatz gebildet wird. Auch kann zur Lagerung eine Kugel zwischen
Teilhebel und Grundkörper
eingelegt werden.
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6 zeigt
eine Aufsicht auf einen dritten Schlepphebel mit einer Abgriffsrolle 25.
Hierbei ist der große
Nockenhub durch die Abgriffsrolle verwirklicht, die innenliegend
ist. Anstatt der Abgriffsrolle kann auch ein Gleitabgriff möglich sein.
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7 zeigt
eine Aufsicht auf einen vierten Schlepphebel ebenfalls mit Rollenabgriff.
Hierbei wird ein großer
Nockenhub durch die aussenliegenden Abgriffflächen ermöglicht.