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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung eines Leistungsschalters
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus
der Druckschrift
EP
1147531 A1 ist bekannt, das bewegliche Kontaktstück eines
Hoch- oder Mittelspannungsleistungsschalters mittels eines gesteuerten
Elektromotors, beispielsweise mittels eines Schrittmotors oder Servomotors,
anzutreiben. Der Elektromotor wird dabei von einer Steuereinheit angesteuert
und überträgt Daten,
wie beispielsweise die Winkelgeschwindigkeit und die Position des
Rotors, an die Steuereinheit. Somit ist eine ausreichend genaue
Steuerung, beziehungsweise Regelung, des Elektromotors, und damit
auch der Bewegung des beweglichen Kontaktstücks möglich.
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Leistungsschalter
weisen eine Vielzahl von Teilen auf, die einem kontinuierlichen
Verschleiß unterliegen.
Beispielsweise brennen die Vorkontakte des festen und beweglichen
Kontaktstücks,
welche auch als Lichtbogenkontakte bezeichnet werden, bedingt durch
Lichtbögen,
die während
der Schaltvorgänge
kurzzeitig anstehen, mit der Zeit ab. Auch andere, insbesondere
bewegte Teile wie beispielsweise die Schaltstange, die hohen mechanischen
Belastungen ausgesetzt sind, können
mit zunehmender Betriebsdauer und zunehmender Schaltspielzahl an Festigkeit
einbüßen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches
eine Untersuchung eines Leistungsschalters mit einfachen Mitteln gestattet.
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Diese
Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Untersuchung
eines Leistungsschalters mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen
gelöst.
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Mit
der Erfindung wird vorgesehen, mit einem Leistungsschalter einen
Schaltvorgang mit einem vorgebbaren Bewegungsverlauf durchzuführen. Der
Leistungsschalter, der ein feststehendes und ein bewegliches Kontaktstück mit je
einem Vorkontakt und einem Hauptkontakt aufweist, wird von einem steuerbaren
Elektromotor angetrieben. Während
des Schaltvorgangs werden Messwerte für den Antriebsstrom des Elektromotors
und/oder für
den zurückgelegten
Weg des beweglichen Kontaktstücks
mittels einer Messvorrichtung aufgenommen. Anschließend wird
eine Auswertung der aufgenommenen Messwerte durchgeführt. Insbesondere
werden die aufgenommenen Messwerte zur Bewertung des Zustands der
Kontakte oder zur Bewertung des Zustands der Übertragungskette herangezogen.
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Bei
dem Schaltvorgang kann es sich wahlweise um einen Einschaltvorgang,
also eine Bewegung des beweglichen Kontaktstücks zu dem feststehenden Kontaktstück hin,
oder um einen Ausschaltvorgang, also eine Bewegung des beweglichen
Kontaktstücks
von dem feststehenden Kontaktstück
weg, handeln.
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Die
mit dieser Ausgestaltung der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere darin, dass zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
keine zusätzlichen
Messgeräte
und keine zusätzliche
Verkabelung an dem zu untersuchenden Leistungsschalter benötigt werden.
Der Antriebsstrom des Elektromotors wird von der Steuereinheit vorgegeben
und wird vorteilhafterweise auch automatisch von der Steuereinheit
gemessen. Der zurückgelegte
Weg des Kontaktstücks
ist indirekt durch die Position des Rotors des Elektromotors bestimmbar.
Alle aufzunehmenden Messwerte werden vorteilhaft von der Steuereinheit
des Elektromotors aufgenommen.
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Zum
Zweck der Dokumentation oder Archivierung können die aufgenommenen Messwerte
gespeichert werden, beispielsweise in Form einer Tabelle oder Daten bank.
Vor dem Speichern ist auch eine Datenaufbereitung, beispielsweise
eine Diskretisierung, Digitalisierung oder Filterung, der Messwerte
denkbar.
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Im
Normalbetrieb, das heißt,
zum Zu- oder Abschalten eines Betriebsstromes von beispielsweise
1 kA mit einem Hochspannungsleistungsschalter in einem Hochspannungsnetz,
ist die Dauer eines Schaltvorgangs vergleichsweise kurz, in der
Regel kleiner als 100 ms. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird ein Bewegungsverlauf mit einer konstanten, im Vergleich
zum Normalbetrieb verringerten Geschwindigkeit vorgegeben, so dass
ein Schaltvorgang mehrere Sekunden dauert. Eine solche langsame
Bewegung gestattet eine genauere Ansteuerung des Elektromotors und
die Aufnahme einer höheren
Anzahl von Messwerten.
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Eine
besonders anschauliche Auswertung erhält man, indem aus den aufgenommenen
Messwerten für
den Antriebsstrom des Elektromotors ein Strom/Zeit-Diagramm erstellt
wird. Durch die Erstellung eines solchen Diagramms werden die aufgenommenen
Messwerte graphisch dargestellt, so dass eine separate Speicherung
in Form einer Tabelle oder Datenbank nicht unbedingt erforderlich
ist. Weiterhin ermöglicht
ein Diagramm eine vergleichsweise einfache visuelle Überprüfung durch
einen Bediener. Das erstellte Diagramm dient zur Bewertung des Zustands
der Kontakte oder der Übertragungskette.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mittels des
erstellten Strom/Zeit-Diagramms der Kontaktabbrand der Vorkontakte
des Leistungsschalters ermittelt. Der Kontaktabbrand wird dabei
durch Ermittlung des Zeitpunktes des ersten Anstiegs des Antriebsstromes
bestimmt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mittels
der aufgenommenen Messwerte für
den Antriebsstrom des Elektromotors oder mittels des erstellten
Strom/Zeit-Diagramms eine Unterbrechung der Übertragungskette vom Elektromotor
zum beweglichen Kontaktstück,
insbesondere ein Bruch der Schaltstange, erkannt. Das Messwerte
können
dabei sowohl während
eines Schaltvorgangs mit einem Bewegungsverlauf mit verringerter
Geschwindigkeit als auch im Normalbetrieb aufgenommen werden. Eine
solche Unterbrechung wird insbesondere dann erkannt, wenn der Antriebsstrom
einen festgelegten Grenzwert unterschreitet.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein
Bewegungsverlauf mit einem konstanten Antriebsstrom des Elektromotors
vorgebbar, wobei der Antriebsstrom kleiner als im Normalbetrieb
ist. Wird für
den Antriebsstrom beispielsweise ein Wert von 5% bis 20%, vorzugsweise
10%, des Wertes im Normalbetrieb vorgegeben, so dauert ein Schaltvorgang
ebenfalls mehrere Sekunden und es kann eine höhere Anzahl von Messwerten
aufgenommen werden.
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Eine
besonders anschauliche Auswertung erhält man, indem aus den aufgenommenen
oder gespeicherten Messwerten für
den zurückgelegten
Weg des beweglichen Kontaktstücks
ein Weg/Zeit-Diagramm erstellt wird. Ein solches Diagramm ermöglicht eine
vergleichsweise einfache visuelle Überprüfung durch einen Bediener.
Das erstellte Diagramm dient zur Bewertung des Zustands der Kontakte.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mittels des
erstellten Weg/Zeit-Diagramms der Kontaktabbrand der Vorkontakte
des Leistungsschalters ermittelt. Der Kontaktabbrand wird dabei
durch Ermittlung des Zeitpunktes des ersten Abfallens der Steigung
der Kurve bestimmt.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, in einem ersten Verfahrensschritt, insbesondere bei
Vorgabe eines langsamen Bewegungsverlaufs mit verringerter Geschwindigkeit
und/oder mit verringertem Antriebsstrom, den zu untersuchenden Leistungsschalter spannungslos
zu schalten. Derart entsteht während der
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kein zusätzlicher
Kontaktabbrand.
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Vorteilhafterweise
wird eine dynamische Widerstandsmessung zur Ermittlung des Zustands
der Vor- und Hauptkontakte, insbesondere während einer Schalthandlung
mit einem Bewegungsverlauf mit verringerter Geschwindigkeit oder
mit verringertem Antriebsstrom, durchgeführt.
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Während der
dynamischen Widerstandsmessung wird eine Stromquelle an den Leistungsschalter
angelegt. Anschließend
wird ein Schaltvorgang, insbesondere ein Ausschaltvorgang, durchgeführt. Während des
Schaltvorgangs werden Messwerte für den durch den Leistungsschalter
fließenden Strom
und/oder für
den Spannungsabfall an der Schaltstrecke aufgenommen. Die aufgenommenen Messwerte
werden zur Bewertung des Zustands der Kontakte herangezogen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Auswertung der aufgenommenen
Messwerte direkt in der Steuereinheit des Elektromotors. Somit ist während des
Betriebs eines Leistungsschalters eine ständige Überwachung der Übertragungskette,
insbesondere der Schaltstange, ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausgestaltungsform ist zur Auswertung der aufgenommenen
Messwerte eine separate Datenverarbeitungseinrichtung vorgesehen,
welche mit der Steuereinheit des Elektromotors verbunden ist. Dabei
werden beispielsweise die von der Steuereinheit aufgenommenen Messwerte
für den
Antriebsstrom und/oder den Weg des beweglichen Kontaktstücks von
der Steuereinheit zu der Datenverarbeitungseinheit übertragen,
welche die Erstellung eines Diagramms vornimmt. Alternativ wird ein
Diagramm in der Steuereinheit erstellt und zu der Datenverarbeitungseinheit übertragen,
welche das erstellte Diagramm an einem Bildschirm graphisch darstellt
oder ausdruckt.
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Alternativ
zur Erstellung eines Strom/Zeit-Diagramms oder eines Weg/Zeit-Diagrammsist auch eine
numerische Auswertung der aufgenommenen Messwerte möglich. Numerische
Auswertung bedeutet, dass die gesuchten Größen, beispielsweise der Kontaktabbrand
der Vorkontakte, aus den Zahlenwerten der aufgenommenen Messwerte
berechnet werden. Ebenso ist aus den Zahlenwerten der aufgenommenen
Messwerte eine Unterbrechung der Übertragungskette erkennbar.
Eine solche numerische Auswertung kann beispielsweise in der Steuereinheit
oder in einer daran angeschlossenen Datenverarbeitungseinheit durchgeführt werden.
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Anhand
der Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, werden die Erfindung, vorteilhafte
Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung, sowie weitere
Vorteile näher
erläutert
und beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 ein
Strom/Zeit-Diagramm,
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3 ein
Weg/Zeit-Diagramm und
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4 ein
Diagramm einer dynamischen Widerstandsmessung.
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In 1 ist
schematisch eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Ein bewegliches Kontaktstück
eines Leistungsschalters 2 wird mittels einer Übertragungskette 6 von
einem steuerbaren Elektromotor 4 angetrieben. Die Übertragungskette 6 weist
dabei neben einer Schaltstange zum direkten Antrieb des beweglichen
Kontaktstücks
noch weitere Komponenten, beispielsweise ein Getriebe auf. Der Elektromotor 4 ist hier
als Servomotor ausgeführt,
er kann auch ohne weiteres oder als Schrittmotor ausgestaltet sein.
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Als
Leistungsschalter 2 kommen Hoch- und Mittelspannungsleistungsschalter
in Betracht. Hochspannungsleistungsschalter sind dabei für Betriebsspannungen
von mehr als 100 kV und Betriebsströme von etwa 600 A bis 3.000
A ausgelegt. Die Dauer eines Schaltvorgangs beträgt in der Regel zwischen 10
und 100 ms. Mittelspannungsleistungsschalter sind hingegen für Betriebsspannungen
von etwa 1 kV bis 100 kV und Betriebsströme von etwa 600 A bis 4.000
A ausgelegt. Die Dauer eines Schaltvorgangs beträgt in der Regel zwischen 10
und 100 ms.
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Der
Elektromotor 4 wird von einer Steuereinheit 8 angesteuert,
welche den Antriebsstrom für
den Elektromotor 4 vorgibt. Der Elektromotor 4 überträgt auch
Daten, wie Winkelgeschwindigkeit und Position des Rotors, an die
Steuereinheit 8. Zur Erstellung und/oder zur Darstellung
und/oder zur Ausgabe von erstellten Diagrammen ist eine separate
Datenverarbeitungseinrichtung 9 vorgesehen, welche mit
der Steuereinheit 8 verbunden ist, und an welche die Steuereinheit 8 Daten überträgt.
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Jede
Position des Rotors des Elektromotors 4 entspricht einer
eindeutigen Position des beweglichen Kontaktstücks des Leistungsschalters 2.
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In 2 ist
ein Strom/Zeit-Diagramm dargestellt, das den Verlauf eines Antriebsstroms
Ia des Elektromotors 4 während eines Einschaltvorgangs zeigt.
Der Einschaltvorgang erfolgt mit einem Bewegungsverlauf mit annähernd konstanter
Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit ist im Vergleich zum Normalbetrieb
verringert, und der Einschaltvorgang, nämlich von einem Zeitpunkt T02
bis zu einem Zeitpunkt T52, dauert mehrere, beispielsweise fünf bis zehn,
Sekunden. Auf der Abszisse ist dabei eine Zeit t und auf der Ordinate
der Antriebsstrom Ia aufgetragen.
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Der
besagte Bewegungsverlauf wird durch eine Regelung des Antriebsstroms
erreicht. Der Elektromotor 4 überträgt Daten für die aktuelle Position des
Rotors an die Steuereinheit 8. Die Steuereinheit 8 regelt
den Antriebsstrom derart, dass der vorgegebene Bewegungsverlauf
eingehalten wird. Das bewegliche Kontaktstück wird also mit konstanter
Geschwindigkeit zum festen Kontaktstück hin bewegt.
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Bis
zu dem Zeitpunkt T02 ist der Leistungsschalter 2 ausgeschaltet.
Im Zeitpunkt T02 beginnt der Einschaltvorgang. Zwischen dem Zeitpunkt
T02 und einem Zeitpunkt T12 ist eine annähernd konstante Reibung zu überwinden,
welche unter anderem von dem Getriebe, den Durchführungen
und der Schaltkammer des Leistungsschalters 2 verursacht wird.
Hierfür
muss von dem Elektromotor ein konstantes Drehmoment aufgebracht
werden, welches annähernd
proportional zu dem Antriebsstrom ist. Der Antriebsstrom ist zwischen
dem Zeitpunkt T02 und dem Zeitpunkt T12 annähernd konstant.
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Zu
dem Zeitpunkt T12 berühren
sich die Vorkontakte des beweglichen und des festen Kontaktstücks, die
auch als Lichtbogenkontakte bezeichnet werden. Der Elektromotor 4 muss
nun einen zusätzlichen
mechanischen Widerstand überwinden.
Das erforderliche Drehmoment und der Antriebsstrom Ia steigen an.
Zu einem Zeitpunkt T22 ist die Kontaktierung der Vorkontakte vollständig erfolgt.
Im einem Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt T22 und einem Zeitpunkt
T32 sind die zu überwindende
Reibung und auch der Antriebsstrom Ia wieder konstant.
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Zu
dem Zeitpunkt T32 berühren
sich die Hauptkontakte des beweglichen und des festen Kontaktstücks. Der
Elektromotor 4 muss einen weiteren mechanischen Widerstand überwinden
und der erforderliche Antriebsstrom steigt wiederum an. Zu einem Zeitpunkt
T42 ist die Kontaktierung der Hauptkontakte vollständig erfolgt,
und im Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt T42 und einem Zeitpunkt T52
sind die zu überwindende
Reibung und der Antriebsstrom Ia wieder konstant. Zu dem Zeitpunkt
T52 ist der Leistungsschalter 2 eingeschaltet und der Einschaltvorgang
ist damit abgeschlossen.
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Der
Kontaktabbrand der Vorkontakte wird aus der Zeitspanne von dem Zeitpunkt
T02 bis zu dem Zeitpunkt T12, das heißt, aus der Zeitspanne vom
Beginn des Einschaltvorgangs bis zum ersten Anstieg des Antriebsstroms
Ia, bestimmt. Ein größerer Kontaktabbrand
bewirkt, dass das bewegliche Kontaktstück einen größeren Weg bis zur Berührung der
Vorkontakte zurücklegen
muss, und dass die Zeitspanne von dem Zeitpunkt T02 bis zu dem Zeitpunkt
T12 größer wird.
Wenn diese Zeitspanne einen bestimmten, vorgegebenen Wert übersteigt,
so ist eine Verschleißgrenze
erreicht und die Kontakte sind auszuwechseln.
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Bei
neuen, nicht verschlissenen Vorkontakten findet die Berührung zu
einem Zeitpunkt Tn2 statt. Dieser Wert ist aus einer Messung bekannt,
die im Neuzustand durchgeführt
worden ist. Der Kontaktabbrand lässt
sich quantitativ aus der Zeitdifferenz T12–Tn2, also aus der Zeitspanne
zwischen dem Zeitpunkt Tn2 und dem Zeitpunkt T12, berechnen. Der
Kontaktabbrand ergibt sich durch Multiplikation dieser Zeitdifferenz
mit der vorgegebenen konstanten Geschwindigkeit, mit der das bewegliche
Kontaktstück
zum festen Kontaktstück
hin bewegt wird. Eine Verschleißgrenze
ist in der Regel bei einem Kontaktabbrand von etwa zwei bis drei
Millimeter erreicht.
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Aus
der Größe des Antriebsstromes
sind Fehler in der Übertragungskette 6 erkennbar.
Sinkt der Wert des Antriebsstromes unter einen vorgegebenen Minimalwert
Imin, so bedeutet dies, dass der Elektromotor 4 ein kleineres
Drehmoment aufbringen muss. Durch den erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
wird erkannt, dass nicht die vollständige Übertragungskette 6 einschließlich des
beweglichen Kontaktstücks
des Leistungsschalters 2 angetrieben wird. Es liegt hier
nämlich
eine Unterbrechung der Übertragungskette 6,
beispielsweise ein Bruch der Schaltstange, vor.
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Übersteigt
der Wert des Antriebsstromes hingegen einen vorgegebenen Maximalwert
Imax, so muss der Elektromotor eine erhöhte Reibung überwinden.
Eine mögliche
Ursache hierfür
ist zunehmender Verschleiß in
der Übertragungskette 6,
beispielsweise in dem Getriebe, einer Durchführung oder einer Kontaktbahn.
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Die
Auswertung der Größe des Antriebsstromes
zur Erkennung von Fehlern in der Übertragungskette 6 ist
dabei sowohl mittels eines Strom/Zeit-Diagramms möglich, welches
bei konstanter, verringerter Geschwindigkeit erstellt wurde, als
auch mittels eines Strom/Zeit-Diagramms, welches im Normalbetrieb
erstellt wurde.
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In 3 ist
ein Weg/Zeit-Diagramm dargestellt, das den Weg des beweglichen Kontaktstücks des
Leistungsschalters 2 während
eines Einschaltvorgangs zeigt. Der Einschaltvorgang erfolgt mit
einem Bewegungsverlauf mit annähernd
konstantem Antriebsstrom. Der Antriebsstrom, der annähernd proportional
zum Drehmoment des Elektromotors 4 ist, ist im Vergleich
zum Normalbetrieb verringert. Im Normalbetrieb hat der Antriebsstrom
eine Größe von etwa
100 – 300
A. In diesem Beispiel wird der Antriebsstrom auf etwa 10% des Wertes
im Normalbetrieb, also auf etwa 20 A reduziert. Ein Einschaltvorgang
dauert somit ein vielfaches der Zeitdauer, die im Normalbetrieb
benötigt
wird, beispielsweise fünf
bis zehn Sekunden.
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Auf
der Abszisse ist die Zeit t und auf der Ordinate ein Weg s des beweglichen
Kontaktstücks
des Leistungsschalters 2 aufgetragen. Der Weg s des beweglichen
Kontaktstücks
wird in diesem Beispiel indirekt über die Position des Rotors
des Elektromotors 4 bestimmt. Der Weg s kann jedoch auch
mittels eines separaten Wegaufnehmers aufgenommen werden.
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Bis
zu einem Zeitpunkt T03 befindet sich das bewegliche Kontaktstück in einer
Position S0, in welcher der Leistungsschalter 2 ausgeschaltet
ist. Im Zeitpunkt T03 beginnt der Einschaltvorgang. In einem Zeitraum
zwischen dem Zeitpunkt T03 und einem Zeitpunkt T13 ist eine konstante
Reibung zu überwinden,
und es ergibt sich eine Bewegung mit einer annähernd konstanten Geschwindigkeit.
Im Diagramm ist dies durch eine Gerade mit konstanter Steigung erkennbar.
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Zu
dem Zeitpunkt T13 befindet sich das bewegliche Kontaktstück in einer
Position S1, in welcher sich die Vorkontakte berühren. Ab dem Zeitpunkt T13
ist ein zusätzlicher
mechanischer Widerstand zu überwinden,
und die Bewegung wird verlangsamt. Zu einem Zeitpunkt T23, in dem
sich das bewegliche Kontaktstück
in einer Position S2 befindet, ist die Kontaktierung vollständig erfolgt
und im nachfolgenden Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt T23 und einem
Zeitpunkt T33 sind die Reibung und die Geschwindigkeit wieder konstant.
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Zu
einem Zeitpunkt T33 befindet sich das bewegliche Kontaktstück in einer
Position S3 und die Hauptkontakte berühren sich. Es ist ein weiterer
mechanischer Widerstand zu überwinden
und die Bewegung wird verlangsamt. Ab einem Zeitpunkt T43, wenn
die Kontaktierung der Hauptkontakte erfolgt ist und das bewegliche
Kontaktstück
sich in einer Position S4 befindet, sind die Reibung und die Geschwindigkeit
des beweglichen Kontaktstücks
wieder konstant. Zu einem Zeitpunkt T53 befindet sich das bewegliche
Kontaktstück
in einer Position S5, in welcher der Leistungsschalter 2 eingeschaltet
ist.
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Der
Kontaktabbrand der Vorkontakte wird aus der Zeitspanne zwischen
dem Zeitpunkt T03 und dem Zeitpunkt T13, das heißt, aus der Zeitspanne von
Beginn des Einschaltvorgangs bis zu dem ersten Abfallen der Steigung
der Kurve, bestimmt. Wenn der zum Zeitpunkt T13 zugehörige Wert
S1, welcher die Position des beweglichen Kontaktstücks bei
Berührung
der Vorkontakte angibt, einen bestimmten, vorgegebenen Wert übersteigt,
so ist die Verschleißgrenze
erreicht.
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Findet
bei neuen, nicht verschlissenen Vorkontakten die Berührung beispielsweise
zu einem Zeitpunkt Tn3 und bei einer Position Sn statt, so ergibt
sich der Kontaktabbrand quantitativ als Differenz S1–Sn, also
als Weg zwischen der Position S1 und der Position Sn.
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In 4 ist
ein Diagramm einer dynamischen elektrischen Widerstandsmessung während eines
Ausschaltvorgangs dargestellt. Der Ausschaltvorgang findet dabei
mit einem Bewegungsverlauf mit konstanter, verringerter Geschwindigkeit
statt.
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Zu
Beginn der dynamischen Widerstandsmessung wird eine Stromquelle
an den geschlossenen Leistungsschalter 2 angelegt, die
einen annähernd
konstanten Strom, beispielsweise Gleichstrom, einspeist. Während des
Ausschaltvorgangs werden ein durch den Leistungsschalter 2 fließender Strom
Id und der Spannungsabfall über
der Schaltstrecke gemessen. Dieser Spannungsabfall, welcher der
Spannung zwischen dem beweglichen und dem festen Kontaktstück entspricht,
wird im folgenden als Spannung Ud bezeichnet. Auf der Abszisse des
Diagramms ist die Zeit t und auf der Ordinate sind der Strom Id
durch den Leistungsschalter 2 und die Spannung Ud am Leistungsschalter 2 aufgetragen.
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Die
Verläufe
der Spannung Ud und des Stromes Id während des Ausschaltvorgangs
geben Aufschluss über
den Zustand der Vor- und Hauptkontakte. Zu einem Zeitpunkt T54 ist
der Leistungsschalter 2 geschlossen, die Spannung Ud ist
annähernd
Null und der Strom Id ist maximal.
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Zu
einem Zeitpunkt T34, zu dem die Trennung der Hauptkontakte stattfindet,
steigt die Spannung Ud kurzzeitig in Form eines Impulses an. Zu
einem Zeitpunkt T14, zu dem die Trennung der Vorkontakte des festen
und des beweglichen Kontaktstücks erfolgt,
steigt die Spannung Ud auf einen maximalem Wert an und der Strom
Id fällt
auf Null. Zu einem Zeitpunkt T04 ist der Leistungsschalter ausgeschaltet, die
Spannung Ud ist maximal und der Strom Id ist gleich Null.
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Der
Kontaktabbrand kann aus der Zeitspanne von dem Zeitpunkt T14 bis
zu dem Zeitpunkt T04 bestimmt werden. Wenn diese Zeitspanne einen
bestimmten, vorgegebenen Wert übersteigt,
so ist eine Verschleißgrenze
erreicht und die Kontakte sind auszuwechseln.
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Alternativ
ist auf der Abszisse der Weg s des beweglichen Kontaktstücks des
Leistungsschalters 2 auftragbar. Aus einem solchen Diagramm
sind die Positionen der Trennung der Vor- und Hauptkontakte direkt
ablesbar.
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Eine
dynamische Widerstandsmessung ist auch mit einem Schaltvorgang im
Normalbetrieb oder mit einem Bewegungsverlauf mit verringertem Antriebsstrom
durchführbar.
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- 2:
- Leistungsschalter
- 4:
- Elektromotor
- 6:
- Übertragungskette
- 8:
- Steuereinheit
- 9:
- Datenverarbeitungseinrichtung
- Ia:
- Antriebsstrom
- Imax:
- maximaler
Strom
- Imin:
- minimaler
Strom
- t:
- Zeit
- T02,
T03, T04:
- Leistungsschalter
ausgeschaltet
- T12,
T13:
- Zeitpunkt
der Berührung
der Vorkontakte
- T22,
T23:
- Zeitpunkt
der vollständigen
Kontaktierung der Vorkontakte
- T32,
T33:
- Zeitpunkt
der Berührung
der Hauptkontakte
- T42,
T43:
- Zeitpunkt
der vollständigen
Kontaktierung der Hauptkontakte
- T52,
T53, T54:
- Leistungsschalter
eingeschaltet
- Tn2,
Tn3:
- Zeitpunkt
der Berührung
der Vorkontakte ohne Verschleiß
- T14:
- Zeitpunkt
der Trennung der Vorkontakte
- T34:
- Zeitpunkt
der Trennung der Hauptkontakte
- s:
- Weg
- S0:
- Position
bei ausgeschaltetem Leistungsschalter
- S1:
- Position
bei Berührung
der Vorkontakte
- S2:
- Position
bei vollständiger
Kontaktierung der Vorkontakte
- S3:
- Position
bei Berührung
der Hauptkontakte
- S4:
- Position
bei vollständiger
Kontaktierung der Hauptkontakte
- S5:
- Position
bei eingeschaltetem Leistungsschalter
- Sn:
- Position
bei Berührung
der Vorkontakte ohne Verschleiß
- Ud:
- Spannung
am Leistungsschalter
- Id:
- Strom
durch den Leistungsschalter