Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Erfassung und Überwachung einer Parametergröße eines Leistungsschalters,
der einen Federenergieantrieb mit einer Ausschaltfeder und einer
Einschaltfeder enthält, die durch Entspannung beim Einschalten des
Leistungsschalters eine um eine Achse drehbare Kurvenscheibe antreibt, die
durch einen Hebelmechanismus auf eine Antriebswelle einwirkt, mit der ein
beweglicher Schaltkontakt des Leistungsschalters über ein Gestänge
verbunden ist, wobei die Einschaltfeder im Anschluß an den
Einschaltvorgang wieder gespannt wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art sind
bereits vorgeschlagen worden. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren wird die
Bewegung des beweglichen Schaltkontakts beim Ein- und/oder Ausschalten
gemessen und mit vorgebbaren Werten verglichen, bei deren Über- und
Unterschreitung jeweils Meldungen erzeugt werden. Es lassen sich damit
Parametergrößen wie die Größe bzw. Länge des beweglichen Schaltkontakts
nach dem durch Schaltvorgänge verursachten Abbrand feststellen, die über
den Leistungsschalter im Hinblick auf Wartungs- oder Reparaturmaßnahmen
Auskunft geben. Durch die Überwachung des beweglichen Schaltkontakts in
Bezug auf die Einschalt- und Ausschaltposition kann eine Störung
festgestellt werden, wenn jedoch kein Endlagensignal gemessen wird (DE
43 26 640).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung für die Erfassung und Überwachung einer charakteristischen
Größe zu entwickeln, die sich auf die Einschaltfeder und den von dieser
betätigten Mechanismus bezieht.
Die Aufgabe wird für ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1
gelöst. Der gemäß Anspruch 1 gemessene Drehwinkel ist ein Maß für die
Überschußenergie, die beim Einschalten für das erneute Spannen der
Einschaltfeder verfügbar ist. Die Überschußenergie ist ein bedeutendes
Kriterium zur Beurteilung des Zustands der Einschaltfeder und der von
dieser angetriebenen, beweglichen Schalterkomponenten. Es muß ein
bestimmtes Maß an Überschußenergie vorhanden sein, damit der
Leistungsschalter einwandfrei arbeitet bzw. einschaltet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist im Patentanspruch 2
beschrieben. Gemäß dem Anspruch 2 muß der Wert, der dem einwandfreien
Ablauf des Einschaltvorgangs zugeordnet ist, überschritten werden. Ist dies
nicht der Fall, dann wird eine Meldung erzeugt. Der vorgegebene Wert
kann so hoch eingestellt werden, daß er noch für die einwandfreie
Arbeitsweise des Leistungsschalters ausreicht, jedoch an oder nahe an einer
Grenze liegt, ab der die Arbeitsweise kritisch ist.
Zweckmäßigerweise werden die bei verschiedenen Einschaltungen
gemessenen Drehwinkel miteinander verglichen und die Abweichungen bzw.
Differenzen in der Größe der Drehwinkel ausgewertet, indem sie mit einem
Sollwert oder Sollwertbereich verglichen werden. Mit diesem Verfahren
lassen sich Änderungen der Drehwinkel erkennen. Diese Änderungen sind
ein Maß für Änderungen der Einschaltfedereigenschaften. Solche
Änderungen dürfen im Laufe der Zeit und in Abhängigkeit von der Anzahl
der Einschaltungen bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Werden diese
Grenzen überschritten, deutet dies auf eine Verschlechterung der
Federeigenschaften, z. B. der Federkonstante hin, was Anlaß für eine
Wartung bzw. Überprüfung der Einschaltfeder des Leistungsschalters gibt.
Wenigstens die Drehwinkelmeßwerte zweier aufeinanderfolgender
Einschaltungen sind miteinander zu vergleichen, bzw. auf unzulässige große
Unterschiede zu überwachen.
Für eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art wird die Aufgabe
erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 4
gelöst. Mit den im Anspruch 4 angegebenen Maßnahmen wird der
Drehwinkel jeweils inkremental bzw. digital und damit genau gemessen.
Die Kombination des Sensors mit dem Antrieb ermöglicht die Erfassung des
Entspann-Vorgangs der Einschaltfeder im Antrieb bei der Einschaltung. Bei
Erreichen der Einschaltstellung durchläuft die Kurbelwelle einen
"Totpunkt". Dies hat zur Folge, daß die Überschußenergie des Systems in
die Feder zurückgespeichert wird. Der nach Erreichen des Totpunktes
dynamisch zurückgelegte Winkel der Kurbelwelle ist ein Maß für die
Überschußenergie. Auf diese Weise kann die Überschußenergie, die ein
wichtiges Kriterium für die Beurteilung des Schalterzustandes darstellt,
durch die Auswerteinheit ermittelt werden. Der Totpunkt kann durch die
inkrementale Spur erfaßt werden, da im Totpunkt der bewegliche Kontakt
der Leistungsschalter zum Stillstand kommt. Die Anzahl der Zählimpulse ab
der Feststellung des Totpunkts bis zum Stillstand oder nahezu bis zum
Stillstand der Codescheibe in demjenigen Betriebszustand der
Einschaltfeder, in dem diese durch die Umwandlung der kinetischen Energie
der bewegten Massen wieder ein Stück gespannt ist, ist ein Maß für die
oben bereits erwähnte Überschußenergie, die für eine einwandfreie
Funktion des Mittel- oder Hochspannungsschalters einen gewissen Wert
haben muß. Anhand der Höhe der Überschußenergie im Vergleich mit einem
Sollwert oder -bereich läßt sich der Zustand des Einschaltsystems des
Leistungsschalters beurteilen.
Vorzugsweise sind zu der Codescheibe Lichtwellenleiter einerseits für das
Aussenden von Licht zu den Spuren und andererseits für den Empfang des
von der Codescheibe modulierten Lichts vorliegt, wobei wenigstens die für
den Empfang des modulierten Lichts bestimmten Lichtwellenleiter mit
jeweils einem Ende in einem gegen elektromagnetische Störungen
abgeschirmten Gehäuse angeordnet sind, in dem sich die optoelektrischen
Empfänger und die Auswerteinheit befinden. Die Messung der Drehwinkel
ist damit unempfindlich gegen elektromagnetische Störspannungen, da die
Erfassung und Weiterleitung der Meßsingale mit Licht geschieht und die
Auswertung in einem abgeschirmten Gehäuse angeordnet ist.
Es ist günstig, wenn jeweils die einer Spur zugeordneten Lichtwellenleiter
um dem einen Ende nebeneinander auf die mit reflektierenden
Markierungen versehene Spur der Scheibe gerichtet sind. Die Abtastung der
Spuren geschieht bei dieser Vorrichtung nach dem Auflichtverfahren. Die
Lichtwellenleiter sind raumsparend vor die Scheibe angeordnet, da auf
einer Seite der Scheibe keine Lichtwellenleiter benötigt werden.
Außerdem können die Lichtwellenleiter von einer Seite in ein die Scheibe
enthaltendes Gehäuse eingeführt und auf kurzem Wege bis nahe an die
Scheibe verlegt sein.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden die Amplituden der
bei der Bewegung der Scheibe durch den inkrementalen Rastermaßstab vom
zugeordneten opto-elektrischen Wandler erzeugten Signale festgestellt und
zur Erzeugung von Zählimpulsen verwendet. Die Feststellung der
Amplituden stellt sicher, daß die Zählimpulse zum richtigen Zeitpunkt
unabhängig von Intensitätsschwankungen des Lichts erzeugt werden. Die
Feststellung der Amplituden geschieht insbesondere durch Vergleich
aufeinanderfolgender Abtastwerte. Die Maximale sind erreicht, wenn nach
ansteigenden Abtastwerten abfallende Abtastwerte oder umgekehrt ermittelt
werden.
Zweckmäßigerweise werden die bei der Bewegung der Scheibe durch den
in krementalen Rastermaßstab vom zugeordneten opto-elektrischen Wandler
erzeugten Signale einem Schmitt-Trigger zugeführt, wobei die Zeiten beim
Ansprechen des Schmitt-Triggers an einer ansteigenden und abfallenden
Signalflanke gemessen und zur Bestimmung des Zeitpunkts der Amplitude
arithmetisch gemittelt werden. Auf diese Weise lassen sich indirekt die
Zeitpunkte der Amplituden feststellen, um die Zählimpulse zu erzeugen.
Auch in diesem Fall wird die Feststellung der Amplitudenzeitpunkte nicht
durch Intensitätsschwankungen beeinflußt.
Es ist günstig, wenn die Intensität der Ausgangssignale der Lichtempfänger
wenigstens des der zweiten und dritten Spur zugeordneten opto
elektrischen Wandlers Meßfühlers in zeitlichen Abständen gemessen und in
bezug auf zulässige Grenzwerte ausgewertet wird. Insbesondere
beaufschlagen die Ausgangssignale einen Analog-Digital-Wandler, dessen
Ausgangssignale in der Auswerteeinheit mit den Grenzwerten verglichen
werden. Die Grenzwerte können bestimmten zulässigen Werten zugeordnet
sein, die bereits eine Überprüfung oder einen Austausch von Bauelementen
empfehlenswert erscheinen lassen, um einem nicht funktionsfähigen Zustand
der Einrichtung vorzubeugen. Es kann eine Warnmeldung mit zeitlichem
Vorlauf für die den Austausch der Lichtsender und/oder Lichtempfänger
erzeugt werden.
Es werden vorzugsweise eine Lichtquelle und opto-elektrische Wandler, die
Licht im Bereich von 600-700 nm senden, bzw. in diesem Bereich eine
hohe Empfindlichkeit haben, in Verbindung mit Lichtwellenleiter aus
Kunststoff verwendet. Bei dieser Anordnung ergeben sich geringe
Dämpfungen der Lichtsignale. Bevorzugt werden etwa 650 nm.
Die Auswerteinheit kann die für das Einleiten der Einschaltung
notwendigen Auslösesignale an die Auslösespule geben, die die Sperre der
Einschaltfeder aufhebt. Die Rückspeisung einer bestimmten
Überschußenergie der bewegten Massen in die Feder ist ein wesentliches
Kriterium für die Arbeitsweise es Federenergieantriebs. Die Höhe der
Überschußenergie wird über den Drehwinkel gemessen.
Durch den Einsatz von auf optischer Basis arbeitenden Sensoren für die
Drehwinkelmessung in Verbindung mit der Lichtwellenübertragung ist eine
unmittelbare Kapselung der Sensoren-Peripherie mit in einem abgeschirmten
Gehäuse angeordneten Mikrocomputersystemen möglich, ohne daß
elektromagnetische Störungen die Messung beeinflussen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben, aus dem sich weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen mit einem Federenergieantrieb versehenen Hochspannungs-Leistungsschalter
der einen Drehwinkelsensor aufweist, im Schema;
Fig. 2 Einzelheiten des Drehwinkelsensors gern. Fig. 1;
Fig. 3a eine Codierscheibe des Drehwinkelsensors von einer Seite;
Fig. 3b die Codierscheibe gem. Fig. 3a von der anderen Seite aus und
Fig. 4 ein Schaltbild einer Anordnung mit einem Drehwinkelsensor und
einer Auswerteeinheit.
Ein Hochspannungs-Leistungsschalter 1 enthält eine Schaltkammer 2, in der
sich ein fester Kontakt 3 und ein beweglicher Kontakt 4 befindet, der über
ein Isolierrohr 5 von einer Stange 6 angetrieben wird. Der Hochspannungs-Leistungsschalter
1 ist ein SF₆-Eindruckschalter.
Die Schaltkammer 2 steht unter einem Gasdruck von einigen bar. Die für
die Lichtbogenlöschung notwendige SF₆-Strömung wird während des
Ausschaltvorgangs in einer Kolbenzylinderanordnung oder durch den
Lichtbogen erzeugt.
Die für den Ausschaltvorgang notwendige Antriebsenergie wird von der im
Polunterteil 8 angeordneten Ausschaltfeder 7 aufgebracht. Die
Ausschaltfeder 7 wird während des Einschaltvorgangs durch einen
Motorfederantrieb gespannt, der nachstehend näher beschrieben ist.
Ein Motor 9 treibt über ein Getriebe 10 ein Kettenrad 11 an, das sich um
180° dreht. Am Kettenrad 11 ist über eine Stange 28 das eine Ende einer
Kette 12 befestigt, die über ein Umlenkrad 13 verläuft und mit dem
anderen Ende an eine Einschalt-Schraubenfeder 14 angeschlossen ist. Eine
"Ein"-Klinke 15 verriegelt das Kettenrad 11 und damit die Einschalt-Schraubenfeder
14 über die Einschaltkette 12 im gespannten Zustand. Zum
Entriegeln ist eine Auslöse-Spule 16 vorgesehen, die auf die "Ein"-Klinke
15 einwirkt, wenn an sie eine entsprechende Spannung angelegt wird. Mit
dem Kettenrad 11 ist über die nicht näher bezeichneten Stangen eine
Kurvenscheibe 17 verbunden, die auf der gleichen Welle bzw. Achse 11a
sitzt wie das Kettenrad 11. Die Kurvenscheibe 17 wirkt über Nocken 18 mit
Rollen 25 auf eine Antriebswelle 19, die über ein Verbindungsgestänge 20
an einen Hebel 21 des Leistungsschalters 1 angeschlossen ist. Über den
Hebel 21 wird die Stange 6 angetrieben. In Vorsprüngen 22, die an der
Antriebswelle 19 befestigt sind, greift eine "Aus"-Klinke 23 ein, die von
einer Auslösespule 24 steuerbar ist.
Vor dem Einschalten ist die Schraubenfeder 14 gespannt und die Ausschalt
feder 7 ist entspannt. Durch Betätigen der Auslösespule 16 wird die "Ein"-Klinke
15 entriegelt. Die Einschaltfeder 14 löst eine schnelle Drehung der
Kurvenscheibe 17 aus, die die Energie über die Antriebswelle 19 auf das
Verbindungsgestänge 20 und die Stange 6 überträgt. Hierdurch schaltet der
Leistungsschalter 1 ein, wobei die Ausschaltfeder 7 gespannt und über die
Klinke 23 verriegelt wird. Die Feder 14 bzw. die Kurvenscheibe 17
durchläuft einen "Totpunkt", wonach die bewegten Massen über die Kette
12 die Einschaltfeder 14 ein Stück spannen. Danach spannt der Motor 9
automatisch die Einschaltfeder 9 nach.
Vor dem Ausschalten sind die Einschaltfeder 14 und die Ausschaltfeder 7
gespannt. Durch Betätigung der Auslösesignale 16 wird die "Aus"-Klinke 15
entriegelt. Die Energie der Ausschaltfeder 7 schaltet den Leistungsschalter
1 aus und bringt über das Verbindungsgestänge 20 die Antriebswelle 19 in
die Ausgangsstellung zurück.
Die Rolle 25 legt sich wieder in die für den Einschaltvorgang erforderliche
Ausgangslage. Ein hydraulischer Dämpfer 26 nimmt die überschüssige
Ausschaltenergie auf.
Mit der Welle 11a ist ein Drehwinkelsensor 27 verbunden. Die Fig. 1 zeigt
die Meßeinrichtung auf der Welle 11a zwischen der Kurvenscheibe 17 und
dem Kettenrad 11.
Diese Anordnung wurde lediglich aus Gründen der übersichtlichen
Darstellung gewählt. Der Drehwinkelsensor 27 befindet sich insbesondere an
je einem Ende der Welle 11a.
Der Drehwinkelsensor 27 enthält eine drehbar mit der Welle 11a
verbundene Codescheibe 29, die auf einer Welle 30 sitzt, die am Ende der
Antriebswelle 19 befestigt ist. Der Drehwinkelsensor 27 ist mit drei
Meßfühlern versehen, die in Fig. 2 mit gestrichelten Linien angedeutet
sind. Der erste Meßfühler 31 besteht aus einer auf der Scheibe 29
aufgebrachten inkrementalen Skala, einer Lichtquelle 32, einem zwischen
Lichtsender 32 und der Scheibe 29 verlaufenden Lichtwellenleiter 33, der in
kurzem Abstand vor der Scheibe 29 endet, einem optoelektrischen Wandler
34 und einem zwischen dem Lichtempfänger 34 und der Scheibe 29
angeordneten Lichtwellenleiter 35, der nahe an der Scheibe 29 parallel zum
Lichtwellenleiter 33 verläuft und den gleichen Abstand von der Scheibe 29
hat wie dieser.
Der zweite Meßfühler 36 hat den gleichen Aufbau wie der Meßfühler 31
und enthält die Lichtquelle, der mit der Lichtquelle 32 des ersten
Meßfühlers 31 identisch ist. Zwischen der Lichtquelle 32 und der Scheibe
29 verläuft ein Lichtwellenleiter, der in kurzem Abstand vor der Scheibe
29 endet.
Weiterhin weist der zweite Meßfühler einen optoelektrischen Wandler 38
und einen zwischen dem Lichtempfänger 38 und der Scheibe 29
verlaufenden Lichtwellenleiter 39 auf, der nahe an der Scheibe 29 parallel
zum Lichtwellenleiter 37 verläuft und den gleichen Abstand von der
Scheibe 29 hat wie dieser.
Den Enden der Lichtwellenleiter 37, 39 stehen auf der Scheibe 29 eine
Spur mit lichtreflektierenden und nicht lichtreflektierenden Abschnitten
gegenüber. Der inkrementale Rastermaßstab des Meßfühlers 31 besteht
ebenfalls aus lichtreflektierenden und nicht lichtreflektierenden Abschnitten
und befindet sich gegenüber der Spur des Meßfühlers 36 radial außen auf
der Scheibe 29.
Der dritte Meßfühler 40 hat den gleichen Aufbau wie die Meßfühler 31, 36
und enthält auch die gleiche Lichtquelle 32 wie diese beiden Meßfühler.
Zwischen der Lichtquelle 32 und der Scheibe 29 verläuft ein weiterer
Lichtwellenleiter 41, der in kurzem Abstand von der Scheibe 29 endet. Der
dritte Meßfühler 40 enthält weiterhin einen optoelektrischen Wandler 42
und einen zwischen dem Wandler 42 und der Scheibe 20 verlaufenden
Lichtwellenleiter 43a, der nahe an der Scheibe 29 parallel zum
Lichtwellenleiter 41 verläuft und dessen Ende den gleichen Abstand von
der Scheibe 29 hat wie der Lichtwellenleiter 41. Die Enden der Licht
wellenleiter 41, 43 stehen auf der Scheibe einer dritten Spur gegenüber,
die gegenüber der Spur des zweiten Meßfühlers 36 radial innen auf der
Scheibe 29 angeordnet ist.
Die Fig. 3 zeigt die Codescheibe 29 in einer Ansicht von vorne. Auf der
Scheibe befinden sich die oben erwähnten drei Spuren, die mit 43, 44 und
45 bezeichnet sind. Die Spur 43 hat über den gesamten Kreisumfang
verlaufende, äquidistante lichtreflektierende und nicht lichtreflektierende
Markierungen. Die Markierungen sind vorzugsweise spiegelnd abgebildet,
während die anderen Bereiche schwarz sind. Die Markierungen sind
besonders fein ausgebildet und erstrecken sich über einen Winkelbereich,
der insbesondere zwischen 1 und 2° liegt. Die Spur 44 erstreckt sich über
einen Teilkreis, bei dessen Durchlaufen der Motor 9 abgeschaltet ist, da
während der Erfassung der Spur 44 durch den zugeordneten
optoelektrischen Wandler der Einschaltvorgang abläuft. Die Spur 45 steuert
die Einschaltung des Motors 9, der die Einschaltfeder 14 spannt.
Die Scheibe 29 besteht aus lichtundurchlässigem Material. Die Markierungen
der Spur 43 und die Markierungen der Spuren 44, 45 sind spiegelnd
ausgebildet. Im übrigen ist die Scheibe 29 wenigstens im Bereich der
Spuren 43, 44, 45 und ein Stück über diese Spuren hinaus schwarz
ausgebildet.
In Fig. 4 ist schematisch ein Hochspannungs-Leistungsschalter mit drei
Polen 46, 47, 48, dargestellt, die einen gemeinsamen Federspeicherantrieb
aufweisen, der in einem Gehäuse 49 angeordnet ist. In dem Gehäusen 49
ist schematisch der Drehwinkelsensor 27 dargestellt. Vom Drehwinkelsensor
27 im Gehäuse 49 verlaufen die Lichtwellenleiter 33, 35, 37, 39, 41 und 43a
zu einer Auswerteeinheit bzw. -anordnung 50. In dieser Auswertanordnung
sind die Lichtsender 32 und die Lichtempfänger 34, 38, 42 angeordnet. Die
Auswertanordnung 50 ist, wie in Fig. 4 dargestellt, den drei Polen 46, 47,
48 gemeinsam sein. Es ist aber auch möglich, für jeden der Pole eine
eigene Auswertanordnung vorzusehen.
Die Auswertanordnung 50 enthält einen Mikrocomputer mit wenigstens
einem Mikroprozessor. Der Mikrocomputer ist über nicht näher bezeichnete
Eingabe-, Ausgabebausteine mit den Lichtsendern 32 und den
Lichtempfängern 34, 38, 42 verbunden. Bei den Lichtsendern 32 kann es
sich um Lumineszenzdioden handeln. Die Lichtempfänger 34, 38, 42 sind z. B.
Phototransistoren.
Die Lichtwellenleiter 33, 35, 37, 39, 41 und 43 bestehen insbesondere aus
Kunststoff von etwa 1 mm Durchmesser. Als Lichtsender werden
Lumineszenzdioden eingesetzt, die vorzugsweise Licht mit etwa 600-700
nm, insbesondere 650 nm Wellenlänge, also sichtbares Licht, aussenden.
Hierbei ergibt sich eine geringe Dämpfung in den Lichtwellenleitern. Dies
bedeutet, daß die optische Sendeleistung relativ gering sein kann. Die
Spuren 43 bis 45 sind vorzugsweise etwa 2 mm breit. Die Stirnseiten der
Lichtwellenleiter 33, 35, 37, 39, 41 und 43 sind einige Millimeter von der
Oberfläche der Scheibe 29 in nicht näher dargestellten Haltern angeordnet.
Die Auswertanordnung 50 ist insbesondere im Gehäuse 49 untergebracht
und erfaßt die von den Lichtwellenleitern ausgegebenen Meßsignale.
Auf der Grundlage dieser Meßsignale übt die Auswerteanordnung Schutz-,
Steuer- und Überwachungsfunktionen aus. Die Auswerteanordnung 50 ist z. B.
mit einer übergeordneten Einheit verbunden.
Bei der Bewegung des Kontakts 4 erzeugt der Drehwinkelsensor 27 infolge
der Modulation des Lichts durch die Markierungen der Spur 43 eine Reihe
von Lichtimpulsen, die in der Auswertanordnung in elektrische Signale
umgewandelt werden. Den Lichtempfängern 34, 38, 42 sind in der
Auswertanordnung 50 nicht näher dargestellte Schmitt-Trigger
nachgeschaltet, die eine Impulsformung bewirken.
Beim Einschaltvorgang entspannt sich die Feder 14, wodurch über die
Einschaltfeder 17 die Kurvenscheibe 17 in Drehung versetzt wird. Die
Kurvenscheibe 17 überträgt eine Kraft auf die Rolle 25 und den Hebelarm,
der die Rolle 25 trägt. Hierdurch wird die Antriebswelle 19 gedreht, die
den beweglichen Schaltkontakt in die Einschaltposition bringt, in der eine
Verriegelung der Antriebswelle 19 stattfindet. Bei geschlossenem Kontakt 4
hat die Einschaltfeder 14 ihre eine Endlage erreicht, in der sie entspannter
ist als in der Öffnungsstellung des beweglichen Kontakts 4.
Beim Einschalten des beweglichen Kontakts 4 tritt an der Kurvenscheibe 17
und damit auch an der Codescheibe 18 ein "Totpunkt" auf, der festgestellt
wird. Die ab diesem Totpunkt von der inkrementalen Spur 43 erzeugten
Impulse werden von der Auswerteinheit 50 gezählt, bis die kinetische
Energie der von der Einschaltfeder 14 in Bewegung versetzten Massen
aufgezehrt ist. Der Totpunkt kann dadurch erfaßt werden, daß die Anzahl
der Zählimpulse ab Beginn der Bewegung der Codescheibe gezählt und mit
einem vorgegebenen Wert verglichen wird, der der Einschaltstellung
entspricht. Das Ende des von der kinetischen Energie der bewegten Massen
bewirkten Spannvorgangs wird durch eine Verlangsamung der Codescheibe
29 festgestellt. Der vom Totpunkt bis zum Teilspannzustand der
Einschaltfeder zurückgelegte Drehwinkel der Scheibe wird gemessen. Dieser
Wert ist charakteristisch für den Zustand des Federenergieantriebs
mechanismus des Leistungsschalters. Für einen einwandfreien Betrieb des
Leistungsschalters sind typenabhängig bestimmte Sollwerte oder ein
bestimmter Sollwertbereich vorgegeben. Liegt der gemessene Wert außerhalb
des Sollwerts bzw. der Grenzen des Bereichs, wird eine Meldung erzeugt,
wodurch eine Kontrolle veranlaßt werden kann.
Es können mehrere Sollwerte vorgegeben werden, von denen wenigstens
einer noch dem einwandfreien Betrieb des Leistungsschalters zugeordnet
ist, aber an einer Grenze liegt. Wird dieser Wert erreicht, ist bei einer
entsprechenden Meldung eine Prüfung des Federspeichenantriebs
zweckmäßig.
Um die Änderungen der Zustandsgröße im Laufe der Zeit zu erfassen,
werden die gemessenen Drehwinkel in der Auswerteinheit 50 gespeichert
und miteinander verglichen, indem aufeinanderfolgend gemessene
Drehwinkel voneinander subtrahiert werden. Überschreitet die Differenz
bestimmte Sollwerte oder vorgegebene Toleranzen, dann wird ebenfalls eine
Meldung erzeugt.
Der Motor 9 spannt ab dem von der kinetischen Energie verursachten
Teilspannungszustand der Einschaltfeder 14 diese weiter bis sie ihre für die
Schalterbetätigung notwendige Sollspannung erreicht hat. Die
Ausgangssignale des der Spur 43 zugeordneten optoelektrischen Empfängers
werden wie folgt verarbeitet.
Um die genauen Zeitpunkte der Amplituden der Ausgangssignale der
Lichtempfänger festzustellen, werden in der Auswertanordnung die
Zeitpunkte des Ansprechens der Schmitt-Trigger gemessen und die
arithmetischen Mittelwerte der beiden jeweils aufeinanderfolgenden
Zeitpunkte berechnet. Auf diese Weise können die Anzahl der Amplituden
und deren Auftreten genau festgestellt werden. Es ist auch möglich, die
Amplituden der Signale und die Zeitpunkte ihres Auftretens dadurch
festzustellen, daß durch fortlaufenden Vergleich aufeinanderfolgender Werte
der Signale das Maximum dann erkannt wird, wenn die Werte nach
Zunahme abnehmen. Entsprechendes gilt für das Minimum, wenn die Werte
nach der Abnahme wieder zunehmen. Jeder Amplitude entspricht dann ein
Zählimpuls. Wenn die positiven und negativen Amplituden Zählimpulse
auslösen, ergibt sich die doppelte Impulszahl.
Anhand der ermittelten Zeitpunkte der Amplituden lassen sich die
Zeitintervalle zwischen benachbarten Amplituden mit der Auswerteinheit 50
bestimmen. Diese Zeitintervalle sind während der Beschleunigungsphase und
der Verzögerungsphase verschieden von denjenigen, in denen sich der
bewegliche Kontakt mit konstanter Geschwindigkeit bewegt.
Durch die Zeitintervalle ist auch eine Bewegungskurve festgelegt, die mit
einer Sollbewegungskurve verglichen wird. Abweichungen zwischen Soll- und
Istbewegungskurve, die während jeder Schaltmaßnahme neu festgestellt
wird, werden auf zulässige Toleranzen hin geprüft.
Die Ausgangssignale der Lichtempfänger 38 und 42 werden zur Steuerung
des Motors 9 ausgenutzt.
In der Auswertanordnung 50 wird jeweils festgestellt, ob in der
Ruhestellung des Leistungsschalters 1 bzw. der Einschaltfeder 14 einer der
Lichtempfänger 38, 42 ein Signal erzeugt, das von der Scheibe 29
reflektiertem Licht entspricht. Wenn kein entsprechendes Signal vorliegt,
kann dies verschiedene Störungsursachen haben.
Es ist möglich, daß der Lichtsender ausgefallen ist. Weiterhin kann eine
Unterbrechung in einem Lichtwellenleiter vorhanden sein. Oder einer oder
beide Lichtempfänger 38, 42 sind ausgefallen. Wenn in einer der Ruhelagen
des Leistungsschalters von beiden Lichtempfängern 38, 42 zugleich keine
Signale erzeugt werden, die reflektiertem Licht auf der Scheibe 29
entsprechen, wird eine Störungsmeldung erzeugt. Die Ursache der Störung
kann dann untersucht und die Störung beseitigt werden.
Eine Eingrenzung von Störungsursachen kann durch eine weitere
Überwachung erreicht werden, die sich auf den Lichtsender und die
Lichtempfänger bezieht. Es ist vorteilhaft, die Lichtintensität des
reflektierten Lichts auf der Basis der Ausgangssignale der Lichtempfänger
38, 42 zu überwachen.
Je nachdem, in welcher Endlage sich der Leistungsschalter befindet, wird
das Ausgangssignal des Lichtempfängers 38 oder 42 mit einem
Analog/Digital-Umsetzer von der Auswertanordnung in einen digitalen Wert
umgesetzt, der mit wenigstens einem vorgegebenen Wert verglichen wird.
Dieser vorgegebene Wert entspricht einer einwandfreien Arbeitsweise der
Anordnung.
Die Auswertanordnung 50 übernimmt zweckmäßigerweise auch
Steuerungsaufgaben, d. h. es bildet eine autonome Einheit, die in ein
Hochspannungsschaltgerät eingebaut wird.