DE101942C

DE101942C -

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Publication number: DE101942C
Application number: DENDAT101942D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung hat ein. zur Uebertragung von Differentialbewegung bestimmtes Wechsel- und Wendegetriebe zum Gegenstande, welches sich kennzeichnet durch die Anordnung zweier einander umschliefsender (Kegel-) Rädergruppen innerhalb zweier kegelförmiger Riemscheiben, die hinsichtlich ihrer Konicität entgegengesetzt zu einander gerichtet sind und in entgegengesetzter Richtung zu einander sich drehen, bei welcher Anordnung die gegenüberstehenden Räder beider Rädergruppen mit den Riemscheiben oder den anzutreibenden Wellen sich verbinden und die mit diesen gegenüberstehenden Räderpaaren in Eingriff stehenden Räder genannter Gruppen auf einer zur Achse der anzutreibenden Wellen senkrecht stehenden, freiliegenden Welle gelagert sind.

Die in der Zeichnung als Beispiel dargestellte Ausführung des vorstehend gekennzeichneten Wechsel- und Wendegetriebes ist für einen Selbstfahrer bestimmt und kann durch dieselbe die Ga 11'sehe Kette in Wegfall kommen; ferner kann das genannte Wechsel- und Wendegetriebe ohne irgend welche Ausrückung mit beliebiger Geschwindigkeit nach vorwärts und rückwärts umlaufen, sanft angelassen und selbst bei vollem Motorbetriebe sofort zum Stillstand gebracht,werden, wobei die auf den Achsen sitzenden Räder in den Curven eine Differentialbewegung zu einander ausführen können.

In dem dargestellten Wechsel- und Wendegetriebe ist A die Welle für die Kurbeln des Motors; auf dieser Welle sind die kegelförmigen Riemscheiben B B¹ aufgekeilt.: C C¹ sind die Enden einer getheilten Welle, welche durch einen Bolzen α mit einander verbunden sind.

Die Naben DD¹ der Kegelräder E E¹ sind durch Keile mit den Enden C C¹ der Welle verbunden und tragen lose die Naben G G¹ der Kegelräder HH¹ mit gleicher Zähnezahl.

Auf die Naben G G¹ sind die kegelförmigen Scheiben IP mit zu einander entgegengesetzter Konicität aufgesetzt, welche auch entgegengesetzt zu derjenigen der Scheiben B B¹ ist. Um die Scheiben B und I ist ein offener und um die Scheiben B¹ und 7¹ ein gekreuzter Riemen herumgelegt, so dafs sich die Scheiben IP entgegengesetzt zu einander drehen. Ueberdies kann man durch verschiedene Konicitäten der zu einander gehörigen Scheiben zwischen gegebenen Grenzen verschiedene Geschwindigkeiten erhalten. Durch eine Riemengabel J können beide Riemen gleichzeitig verstellt werden.

K K¹ sind zwei Kegelräder von gleicher Gröfse und Zähnezahl, welche in die Kegelräder HH¹ eingreifen und lose auf der Achse L sitzen. Durch ein Auge M an letzterer ist der Bolzen α hindurchgeführt. N und 2V¹ sind zwei Kegelräder von ebenfalls gleicher Gröfse und Zähnezahl, welche ebenfalls lose auf Achse L sitzen und mit den Kegelrädern EE¹ in Eingriff stehen.

Die Wirkungsweise des beschriebenen Wechsel- und Wendegetriebes ist folgende:

Durch geeignete Verschiebung der Riemen läfst man beide kegelförmigen Scheiben IP mit der Geschwindigkeit des Motors umlaufen,

was für den Motor sehr vortheilhaft ist. Da sich beide Scheiben II¹ und mit ihnen, die Kegelräder HH¹ entgegengesetzt zu einander drehen, so versetzen letztere die auf Achse L sitzenden Kegelräder einfach in Umdrehung, weil diese Räder genau so arbeiten, als wenn die Drehbewegung vom losen Rad H¹ durch ein Zwischenrad K mit fester Achse übertragen würde. Es findet also, trotzdem der Motor mit normaler Geschwindigkeit umläuft, eine Fortbewegung des Gefährtes nicht statt.

Wenn jedoch durch entsprechende Verschiebung der Gabel J ein Unterschied in der Umlaufsgeschwindigkeit der Kegelräder HH¹ hervorgerufen wird, so wird sich Kegelrad K mit Planetenbewegung um den Bolzen α drehen und dabei die Achse L mitnehmen. Bei dieser Drehbewegung der Achse L in einer senkrecht zum Bolzen α stehenden Ebene wirkt Kegelrad N wie ein zwischen die Zähne der Räder EE¹ eingetriebener feststehender Keil, demzufolge diese Räder EE¹ sich um ihre Achse drehen müssen, wobei sie die Achse und dadurch das Gefährt mitnehmen.

Wenn beispielsweise in einer Krümmung oder aus irgend welcher anderen Ursache der Widerstand auf das eine Rad ein anderer wird als derjenige auf das andere Rad, so wird durch den Unterschied in den Kräften Kegelrad N sich einfach um seine Achse drehen, ohne dadurch den Betrieb des Gefährtes irgendwie zu stören. ·,

Man kann auch denselben Zweck mit einer durch Zahnräder mit Innen- oder Aufsenverzahnung hervorgerufenen Differentialbewegung erzielen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein durch konische Riemscheiben angetriebenes, aus Kegelrädern gebildetes Wechsel- und Wendegetriebe, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier sich umschliefsender Rädergruppen (EE¹NW und HH¹KK¹J innerhalb zweier hinsichtlich der Konicität entgegengesetzt gerichteter und in entgegengesetzter Richtung sich drehender konischer Riemscheiben (II¹) in der Weise, dafs die sich gegenüberstehenden Räder (HH¹ und EE¹J der beiden Rädergruppen mit den Riemscheiben bezw. den anzutreibenden Wellen (C C¹J fest verbunden und die mit den beiden Räderpaaren in Eingriff stehenden Räder (K K¹) und (N N¹J lose auf einer zur Achse der Wellen (C C¹) senkrecht stehenden freiliegenden Welle (L) gelagert sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.