-
Bremsenanordnung, insbesondere für Motorfahrzeuge Die Erfindung bezieht
sich auf Bremsen und insbesondere auf eine Scheibenbremsenanordnung für Motorfahrzeuge
od. dgl.
-
Beim Anlegen einer Bremse kann beträchtliche Wärme in dem drehbaren
Bremsglied erzeugt werden, und dies wiederum verursacht einen Bremsschwund und einen
Abfall im Wirkungsgrad der Bremse. Scheibenbremsen, bei. denen der größere Teil
der Scheibe sich. frei in dem Luftstrom des Fahrzeuges bewegt, haben sich als im.
wesentlichen frei von Schwund erwiesen, da die beim Bremsen erzeugte Wärme rasch
in die Atmosphäre abgegeben wird. Es sind jedoch Schwierigkeiten mit solchen Bremsen
aufgetreten, da die Bremsflächen dem Straßenschmutz ü. dgl. ausgesetzt sind.
-
Es ist bekannt, die frei liegenden Bremsflächen der Scheibe mit einer
dünnen Hülle zu bedecken, um sie gegen Verunreinigungen zu schützen. Es ist ferner
bekannt; die Hülle oder das Gehäuse flüssigkeitsdicht zu machen. und die Scheibe
durch einen Trog von Kühlflüssigkeit umlaufen, zu lassen:. Beide Ausbildungen haben
jedoch gewisse Nachteile. Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Bremsenanordnung,
insbesondere für Motorfahrzeuge, bei welcher diese Nachteile in erheblichem Umfang
überwunden sind.
-
Die Bremsenanordnung gemäß der Erfindung; die ein drehbares Bremsglied
mit einer Bremsfläche und eine mit nur einem Teil der Bremsfläche zusammenwirkende
Bremsanlegeeinrichtung aufweist, ist durch ein nicht drehbares Gehäuse, das in der
Nähe des Restes der Bremsfläche liegt, und leitendes. Material gekennzeichnet, daß
sich zwischen dem Rest der Bremsfläche und dem Gehäuse befindet, um die beim Bremsen
erzeugte Wärme von der Bremsfläche abzuführen.
-
Vorzugsweise besteht die Bremse aus einer -Scheibenbremse mit einem
die umlaufende Scheibe teilweise umgreifenden, fest angeordneten Gehäuse und mit
diesem verbundenen, durch ein Druckmittel betätigbaren Kolben- und . Zylindereinrichtungen,
mittels deren Kissen aus Reibungsmaterial auf gegenüberliegenden Seiten der Scheibe
zur Bremsung angedrückt werde. Das den. Restteil der Bremsfläche der Bremsscheibe
einschließende Gehäuse, kann durchbohrt oder durchlocht sein. Es kann auch aus Drahtnetz
od. dgl. hergestellt sein, das es gemäß der Erfindung nur die Funktion hat, das
leitende Material an seiner Stelle zu halten. Das leitende Material besteht vorzugsweise
aus Metallwolle .oder Metallschwamm, der zusammengedrückt und in eine der' Form
der zu kühlenden Flächen entsprechende Gestalt gebracht ist. Es kann auch ein zusammengedrücktes
gewirktes Drahtmaterial oder irgendein anderes leitendes Material dieser Art benutzt
werden. Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise an Hand der Zeichnung näher
beschrieben..
-
Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht einer Scheibenbremse gemäß
der Erfindung, teilweise geschnitten; Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch ein
Fahrzeugrad und eine Bremse gemäß der Erfindung; Fig. 3 ist eine schaubildliche
Ansicht eines Teiles einer abgeänderten Gehäuseform.
-
Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei Darstellungen einer Fahrzeugbremse, welche
eine ringförmige Scheibe 1 aufweist, die an . ihrem inneren Umfang mit einem sich
axial erstreckenden zylindrischen Teil 2 versehen ist, von dessen Ende ein ringförmiger
Flansch 3 radial nach innen vorsteht, der durch Bolzen und Muttern- an einem sich
von der Nabe 5 dies Rades 6 nach außen erstreckenden ringförmigen Flansch 4 befestigt
ist. Die Scheibe ist auf diese Weise mit dem Rad drehbar.
-
Mit 7 ist ein nicht drehbares Gehäuse bezeichnet, welches den äußeren
Umfang der Scheibe an einer Stelle .übergreift. Das Gehäuse; 7 ist mit einem Flansch
8 versehen, mittels dessen das Gehäuse a,n einem- nicht drehharen Teil der Radanordnung
9 befestigt werden kann. Innerhalb des Gehäuses-'sind zwei zylindrische Kissen 10
aus Reibungsmaterial vorgesehen, die auf jeder Seite der Scheibe liegen und gegeneinander
zum Reibungseingriff mit den Bremsflächen der Scheibe axial verschiebbar sind. Eine
mit dem. Gehäuse 7 verbundene Kolben- und, Zylindereinrichtung 11 liegt auf jeder
Seite der Scheibe, um diesen Eingriff herbeizuführen, und ein Raum 12 zwischen dem
Kolben jeder Einrichtung und dem
Boden seines zugehörigen: Zylinders
kann: über Leitungen 13 mit einer Druckmittelquelle, z. B. einem Hauptzylinder,
verbunden werden:. Eine Scheibenbremse dieser Art ist in der britischen Patentschrift
688 382 näher beschrieben.
-
Zum Einschließen der Bremsflächen der Scheibe ist ein ringförmiges
Gehäuse 14 vorgesehen, das teilweise ausgeschnitten ist, um Raum für das Bremsgehäuse
7 und den Flansch 8 zu schaffen. Das Gehäuse 14 besteht aus zwei Teilen 14a und
14b, die in der Nähe des äußeren Umfanges der Scheibe durch Bolzen miteinander verbunden
sind; der Gehäuseteil 14 b ist außerdem durch Bolzen mit dem Flansch 8 verbunden.
Die beiden Gehäuseteile 14a, 14b sind durch Bolzen mit dem Gehäuse 7 verbunden.
-
Die sich radial erstreckenden Seiten des Gehäuses 14 sind durchlocht,
wie dies bei 15 angedeutet ist, und befinden sich in einem geringen Abstand von
den Bremsflächen der Scheibe. Zwischen jeder Bremsfläche der Scheibe und der benachbarten
Seite des Gehäuses 14 befindet sich ein Glied 16 aus zusammengedrücktem Metalldraht.
Das Glied besitzt teilringförmige Gestalt, d. h., der volle Ring ist so: ausgeschnitten,
daß er Platz für das Bremsgehäuse 7 läßt. Die radiale Tiefe der Glieder 16 ist so
bemessen, daß sie im wesentlichem die ganzen Bremsflächen der Scheibe 1 bedecken,
mit Ausnahme der Stellen, wo die Bremsflächen durch das Gehäuse 7 abgedeckt sind.
Die Glieder 16 sind schwach federnd und mit leichtem Druck zwischen die Scheibe
1 und das Gehäuse 14 gepaßt.
-
Die Wirkung dieser Anordnung besteht darin, daß, wenn die Bremse angelegt
und die Scheibe durch den Reibungseingriff der Kissen erhitzt wird, die Glieder
aus zusammengepreßtem Metalldraht, die sich in Berührung mit den Bremsflächen der
Scheibe befinden, die Wärme von der Scheibe aufnehmen. und sie durch die Glieder
hindurch zu ihren Außenflächen leiten, wo sie in üblicher Weise an die. Atmosphäre
abgegeben wird. Auf diese Weise wird ein übermäßiger Wärmeaufbau, der einen Bremsschwund
verursacht, verhindert, und gleichzeitig werden die Bremsflächen der Scheibe gegen
Straßenschmutz od. dgl. abgeschirmt.
-
Die ringförmigen Glieder 16 aus zusammengepreßtem Metalldraht sind
vorzugsweise aus Kupfer oder einem weichen Draht hergestellt, der die Bremsflächen
der Scheibe nicht einschneidet oder einritzt. Sie können aus gewirktem: Draht .oder
Metallwolle oder Metallschwamm bekannter Art bestehen. Sie werden vor dem Einsetzen
in das Gehäuse zu: der oben. angegebenen Gestalt und dicht gepreßt.
-
Während die Hauptfunktion des leitenden Materials darin besteht, die
Wärme von der Scheibe abzuführen, kann es auch als wirksamer Filter und Reiniger
wirken, z.. B. wenn die Bremsen durch sandiges Wasser gegangen sind.
-
Die Aufgabe des Gehäuses 14 besteht nur darin, die ringförmigen, Glieder
16 ferst einzuschließen, und es kann z. B. aus Drahtnetz oder Drahtgeflecht hergestellt
sein, d. h. im wesentlichen so, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Das Gehäuse
und das ringförmige leitende Metallglied können auch nur auf einer Seite der Bremsscheibe
angebracht sein.
-
Die Erfindung ist in gleicher Weise auf Trommelbremsen und Kupplungen
anwendbar. Das leitende Metallglied muß nicht aus zusammengepreßtem Metalldraht,
Metallwolle oder Metallschwamm bestehen; es kann auch irgendein. anderes leitendes
Material in gleicher Weise benutzt werden.
-
Bei gewissen Anlagen kann es zweckmäßig sein, ein Schutzschild in
einem kurzen Abstand in der Größenordnung von z. B. 12 mm von: den Außenflächen
des Gehäuses anzubringen. Dies verhindert, daß das Gehäuse und das leitende Glied
durch Schmutz u. dgl. beeinträchtigt werden, und gleichzeitig wird dadurch ein Raum,
für den Luftumlauf geschaffen.