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Die Erfindung betrifft einen Bremsstaubfilter für eine Scheibenbremsenanordnung mit einer Bremsscheibe und einem Bremssattel. Der Bremstaubpartikelfilter ist zum Auffangen von beim Bremsen entstehenden Partikeln ausgebildet. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schreibenbremsenanordnung mit einem solchen Bremsstaubpartikelfilter.
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Technisches Gebiet
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Es ist bekannt, Partikel, die durch Bremsabrieb entstehen, mit einem Bremsstaubpartikelfilter aufzufangen und zu entsorgen. Derlei Partikel entstehen durch Reibung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe einer Scheibenbremse. Ein solcher Bremsstaubpartikelfilter ist beispielsweise aus der
DE 10 2012 016 835 A1 bekannt geworden. Dieser Bremsstaubpartikelfilter bedingt jedoch eine Integration in ein Bremssattelgehäuse und eignet sich daher nur bedingt als Nachrüstlösung. Dort ist vorgesehen, ein Formfilterelement in einem durch das Bremssattelgehäuse ausgebildeten Aufnahmeraum zu haltern, wobei das Formfilterelent die Bremsscheibe U-förmig umgreift.
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Der erfindungsgemäße Bremsstaubpartikelfilter ist für beliebige Anwendungen von Scheibenbremsen geeignet, sowohl mobile als auch stationäre Anwendungen. Bei den mobilen Anwendungen kann dieser beispielsweise in PKW, LKW, Bussen, Schienenfahrzeugen eingesetzt werden. Stationär beispielsweise bei Wellenbremsen, wie sie bei Windkraftanlagen eingesetzt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, demgegenüber einen Bremsstaubpartikelfilter bereitzustellen, der sowohl konstruktiv einfach ausgebildet als auch signifikant leichter montierbar ist. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es weiterhin, eine Scheibenbremsenanordnung mit einem solchen Bremsstaubpartikelfilter bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bremsstaubpartikelfilter gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Scheibenbremsenanordnung gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben bevorzugte Weiterbildungen wieder.
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Der Bremsstaubpartikelfilter weist ein ringsegmentförmiges, etwa banannenförmiges und/oder helmförmiges, Gehäuse auf. In dem Gehäuse wird in einem Montagezustand die Bremsscheibe einer Scheibenbremsenanordnung aufgenommen. Das Gehäuse weist zumindest zwei Gehäuseseitenwände und eine Gehäuseumfangswand auf. Die Gehäuseumfangswand verbindet vorzugsweise im montierten Zustand des Bremsstaubpartikelfilters die beiden Gehäuseseitenwände mittelbar oder unmittelbar. Im Innenraum des Gehäuses, d. h. der Bremsscheibe zugewandt, weist der Bremsstaubpartikelfilter ein Filtermedium auf. Das Gehäuse weist ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil auf. Das erste Gehäuseteil weist dabei vorzugsweise die erste Gehäuseseitenwand und das zweite Gehäuseteil weist vorzugsweise die zweite Gehäuseseitenwand auf. Das erste Gehäuseteil kann mit dem zweiten Gehäuseteil verbindbar bzw. verbunden sein. Die Teilung bzw. Teilbarkeit des Gehäuses ermöglicht ein deutlich leichteres Herstellen des Bremsstaubpartikelfilters.
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Besonders bevorzugt sind das erste Gehäuseteil und das zweite Gehäuseteil reversibel lösbar verbindbar. Alternativ können die beiden Gehäuseteile auch unlösbar verbunden sein, beispielsweise verschweißt. Vorteilhaft wird gemäß dieser Ausführungsform das Filtermedium bereits vor dem Verbinden der Gehäuseteile eingelegt, sodass zumindest der Vormontageprozess vereinfacht ist, wenn auch nicht der Austausch des Filtermediums im Service. Es ist in diesem Fall jedoch denkbar, im Servicefall den gesamten Bremsstaubfilter (inkl. Gehäuse + Filtermedium) auszutauschen, um diesen beispielsweise einer Aufarbeitung zuzuführen. Alternativ zu einer Verschweißung kann vorgesehen sein, dass das erste Gehäuseteil und das zweite Gehäuseteil miteinander über eine Bördelverbindung verbunden sind.
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Die Gehäuseumfangswand kann Teil der ersten Gehäuseseitenwand und/oder der zweiten Gehäuseseitenwand sein.
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Die Gehäuseumfangswand kann zumindest teilweise aus sich überlappenden Gehäuseteilen ausgebildet sein.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist ein erstes Gehäuseteil einen Spritzschutz, insbesondere in Form eines Spritzschutzblechs, auf. Hierdurch kann auf ein zusätzliches Spritzschutzblech verzichtet werden, sodass Gewicht eingespart werden kann, was aufgrund einer Anordnung im ungefederten Bereich eines Fahrwerks fahrdynamische Vorteile bietet.
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Zur Verbindung der beiden Gehäuseteile kann eine Schraubverbindung, ein Klappmechanismus und/oder ein Schwenkmechanismus vorgesehen sein.
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Ein Gehäuseteil kann relativ zu einem ortsfest verbleibenden weiteren Gehäuseteil verschwenkbar sein. Die Schwenkachse eines solchen Schnwenkmechanismus kann sich parallel zu einer die beiden Gehäuseseitenwände verbindenden Achse, insbesondere parallel zur Rotationsachse der Bremsscheibe, erstrecken. In diesem Fall ist besonders bevorzugt das Gehäuseteil, das die Gehäuseumfangswand aufweist, zumindest teilweise relativ zu dem weiteren Gehäuse verschwnkbar. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Schwenkachse in radialer Richtung des Gehäuses bzw. Bezug zur Bremsscheibe verlaufen, d. h. normal zur Rotationsachse der Bremsscheibe. In diesem Fall ist vorzugsweise eine erste Gehäuseseitenwand relativ zu dem weiteren Gehäuse verschwenkbar.
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Die vorbeschriebene Verschwenkbarkeit verinfacht einen Austausch des Filtermediums im Servicefall deutlich.
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Das erste Gehäuseteil und das zweite Gehäuseteil sind alternativ oder zusätzlich durch eine Schweißverbindung, eine Clipsverbindung und/oder eine Bördelverbindung miteinander verbindbar.
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Um die effektive Filterfläche des Filtermediums zu vergrößern, kann im Bremsstaubpartikelfilter eine Zunge vorgesehen sein, die das Filtermedium stützt. Die Zunge ist zumindest teilweise, vorzugsweise weitestgehend, besonders bevorzugt vollständig, mit dem Filtermedium bekleidet. Hierdurch wird eine signifikant höhere Filterwirkung als im Stand der Technik erreicht.
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Die Zunge kann an einer Gehäusewand angeordnet oder ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Zunge an der Gehäuseumfangswand angeordnet oder ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Bremsstaubpartikelfilter ein Filterelement aufweisen, wobei das Filterelement eine Filterelement-Stützstruktur aufweist, auf bzw. an der das Filtermedium angeordnet ist. Dabei kann die Filterelement-Stützstruktur die Zunge aufweisen. Beim Vorsehen eines Filterelements ist das Filtermedium besonders leicht und umweltfreundlich austauschbar, da bei einer Beladung des Filtermediums lediglich das Filterelement getauscht werden muss und nicht das komplette Gehäuse. Zur Aufnahme des Filterelements ist gemäß dieser Ausführungsform vorteilhaft ein Aufnahmebereich vorgesehen, in den das Filterelement eingesetzt werden kann. In dem Aufnahmebereich kann es beispielsweise durch Clipse oder andere geeignet erscheinende Befestigungselemente gehalten werden. Besonders vorteilhaft weist das Filterelement eine gebogene Form auf, insbesondere eine Kreisbogenform, die mit der Innenform bzw. dem Radius der Gehäuseumfangswand korrespondiert.
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Die Zunge erstreckt sich dabei bevorzugt von einem äußeren Umfang zu einen inneren Umfang, d. h. nach radial innen.
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Das Filtermedium kann mittelbar oder unmittelbar an der Zunge, der Gehäusewand, insbesondere der Gehäuseumfangswand, und/oder an der Filterelement-Stützstruktur befestigt sein. Das Filtermedium kann eine Falte bilden, in die sich die Zunge zumindest teilweise erstreckt. Hierdurch ist der Bremsstaubpartikelfilter besonders einfach fertigbar.
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Die Zunge kann zumindest eine Durchgangsausnehmung aufweisen, die von dem Filtermedium bedeckt ist. Hierdurch ist das Filtermedium im Bereich der Zunge durchströmbar. Die Zunge kann vorteilhaft mehrere Durchgangsausnehmungen aufweisen, die jeweils von dem Filtermedium bedeckt sind.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Filtermedium im Bereich der Zunge in Form einer Sammeltasche bzw. Auffangtasche für Partikel ausgebildet, wobei die Auffangtasche nach unten hin geschlossen ist, sodass Partikel aufgrund der auf sie wirkenden Schwerkraft nicht aus der Auffangtasche fallen können. Der Bremsstaubpartikelfilter kann hierdurch große Partikelmengen zurückhalten. Dem Filtermedium kann die Form der Sammel- bzw. Auffangtasche vorteilhaft durch die zumindest eine Zunge aufgeprägt werden, die eine ebensolche Form aufweisen kann. Bevorzugt befindet sich ein tiefster Punkt der Tasche in Schwererichtung nach unten weisend.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung des Bremsstaubpartikelfilters weist das Filtermedium zumindest eine erste Filterschicht mit einer Porosität und eine zweite Filterschicht mit einer größeren Porosität auf. Die beiden Filterschichten können in Form von Bereichen (in Dickenrichtung gesehen) des Filtermedium ausgebildet sein, sodass das Filtermedium einen Porositätsgradienten aufweist. Alternativ oder zusätzlich dazu kann ein weiteres Filtermedium auf dem Filtermedium vorgesehen sein, wobei sich die Porosität des weiteren Filtermediums vorzugsweise von der Porosität des Filtermediums unterscheidet. Durch diese Anordnung bzw. Ausbildung unterschiedlicher Filterschichten kann der Abscheidungsgrad des Bremsstaubpartikelfilters genau an die jeweilige Anwendung angepasst werden. Vorteilhaft nimmt die Porengröße dabei von radial innen nach radial außen ab.
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Der Bremsstaubpartikelfilter kann zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Zunge zumindest eine weitere Zunge im Gehäuseinnenraum aufweisen. Mit anderen Worten weist der Bremsstaubpartikelfilter vorzugsweise eine Mehrzahl von im Gehäuseinnenraum nach innen ragenden Zungen auf, die vorzugsweise in Umfangsrichtung beabstandet angeordnet sind. Die Zungen stützen das Filtermedium und sind zumindest teilweise, insbesondere vollständig, mit dem Filtermedium bedeckt sein. Durch die Anordnung bzw. Ausbildung mehrerer Zungen wird die Filterwirkung weiter signifikant erhöht. Zumindest zwei Zungen können dabei einen jeweils unterschiedlichen Winkel zur Gehäuseumfangswand einnehmen. Unter Winkel zur Gehäuseumfangswand wird hierbei ein Winkel zwischen einer in einem gedachten Kontaktpunkt der Zunge mit der Gehäuseumfangswand angelegten Tangente und der Längserstreckung der Zunge verstanden.
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Der Bremsstaubpartikelfilter ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die filternde Wirkung in Umfangsrichtung des Gehäuses zunimmt. Die Zunahme erfolgt dabei bevorzugt von einem Anlagebereich des Gehäuses weg, wobei der Anlagebereich zur Anlage am Bremssattel der Scheibenbremsenanordnung vorgesehen ist. Mit anderen Worten ist der Bremsstaubpartikelfilter vorzugsweise so ausgebildet, dass die Filterwirkung mit zunehmendem Abstand vom Bremssattel bzw. von dem Anlagebereich zur Anlage am Bremssattel, zunimmt. Unter einer besseren Filterwirkung wird hierin beispielsweise die Abscheidbarkeit feinerer Partikelfraktionen verstanden. Dies erfolgt insbesondere durch eine oder mehrere folgender Maßnahmen:
- - Die Porosität des Filtermediums nimmt in Umfangsrichtung des Gehäuses ab. Insbesondere weist das Filtermedium an einer Zunge eine größere Porosität auf als das Filtermedium an der nächsten benachbarten Zunge, die sich weiter weg vom Anlagebereich des Bremsstaubpartikelfilter befindet.
- - Die Dicke des Filtermediums nimmt in Umfangsrichtung des Gehäuses zu.
- - Eine Zunge schließt einen kleineren Winkel mit der Gehäuseumfangswand ein als eine benachbarte Zunge, die sich weiter weg vom Anlagebereich befindet.
- - Eine Zunge weist mehr und/oder größere Durchgangsausnehmeungen auf als eine benachbarte Zunge, die sich weiter vom Anlagebereich des Bremsstaubpartikelfilters entfernt befindet, wobei bevorzugt die Abmessungen der Durchgangsausnehmungen in Umfangsrichtung von dem Anlagebereich weg abnehmen.
- - Eine Zunge weist mit ihrem freien Ende weniger weit in den Innenraum des Gehäuses als eine benachbarte Zunge, die sich weiter weg vom Anlagebereich des Bremsstaubpartikelfilters befindet.
- - Die Fläche einer Zunge ist kleiner als die Fläche einer benachbarten Zunge, die sich weiter vom Anlagebereich des Bremsstaubpartikelfilters entfernt befindet.
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Der Bremsstaubpartikelfilter kann zumindest eine Öffnung zum Austritt gefilterter Luft in der Gehäusewand, insbesondere in der Gehäuseumfangswand, aufweisen. Vorzugswiese weist der Bremsstaubpartikelfilter eine Mehrzahl an Öffnungen zum Austritt gefilterter Luft in der Gehäusewand, insbesondere in der Gehäuseumfangswand, auf.
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Zumindest eine Öffnung ist vorzugsweise in einem Gehäuseendbereich vorgesehen, der - in Umfangsrichtung des Gehäuses betrachtet - im Bereich des Bremssattels ausgebildet ist. Der Gehäuseendbereich übergreift vorzugsweise zumindest einen nach radial außen offenen Bereich des Bremssattels, da dort typischerweise ein hoher Bremsstaubaustritt erfolgt, der neben dem Bremsenabrieb, der den Bremssattel in Tangentialrichtung verlässt, die größte Emissionsquelle darstellt. Bevorzugt handelt es sich bei dem Filtermedium um einen zusammenhängenden Materialstreifen, der sich sowohl über die Mehrzahl der innenliegenden Zungen als auch über die Innenseite der Gehäuseumfangswand im Gehäuseendbereich erstreckt.
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Um zu verhindern, dass Luft durch den Staudruck bei der Fahrt entgegen der Filtrationsrichtung durch das Filtermedium gepresst wird, kann an der Gehäusewand, insbesondere an der Gehäuseumfangswand, zumindest eine sich nach außen erstreckende Rippe angeordnet oder ausgebildet. Vorzugsweise sind eine Mehrzahl von nach außen ragenden Rippen an der Gehäusewand, insbesondere der Gehäuseumfangswand, vorgesehen. Die zumindest eine nach außen ragende Rippe kann bevorzugt im Bereich der zumindest einen Öffnung vorgesehen sein, sodass die Rippe die jeweilige Öffnung in Fahrtrichtung zumindest teilweise verdeckt, sodass ein durch die Fahrt erzeugter dynamischer Druck nicht auf die Öffnung einwirkt. Vorzugsweise sind mehrere nach außen ragende Rippen jeweils im Bereich einer Öffnung zum Austritt gefilterter Luft vorgesehen, bevorzugt ist jede der Öffnungen mit einer vorbeschriebenen Rippe versehen.
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Das Filtermedium ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass es auch bei einer Temperatur von mehr als 600 °C stabil ist, um den Temperaturen in unmittelbarer Umgebung einer Scheibenbremse widerstehen zu können. Das Filtermedium kann dabei ein Metall, ein Metallfaservlies, Glas, Keramik und/oder einen hochtemperaturbeständigen Kunststoff, insbesondere Polyetheretherketon, aufweisen. Jedoch auch das Gehäuse soll vorteilhaft über eine hinreichende Temperaturbeständigkeit verfügen; zu diesem Zweck kann es aus einem Metallblech, bevorzugt Stahlblech, ausgebildet sein. Neben der hervorragenden Temperaturbeständigkeit bietet Stahlblech den weiteren Vorteil, dass das Gehäuse durch einen einfachen Umformprozess erhalten werden kann, beispielsweise durch Tiefziehen.
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Das ringsegmentförmige Gehäuse deckt vorzugsweise einen großen Winkelbereich der Bremsscheibe ab, um eine hohe Filtrationswirkung zu erzielen. Das Gehäuse erstreckt sich dabei vorzugsweise über einen Ringsegmentwinkel von mehr als 45°, insbesondere von mehr als 75°, besonders bevorzugt von mehr als 90°. Es ist bei der Wahl eines geeigneten Umgriffswinkels ein Zielkonflikt zwischen dem Anteil abzufiltrierender Partikel sowie der der Scheibenbremse zur Verfügung stellbaren Kühlleitsung zu lösen.
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Besonders bevorzugt weist das erste Gehäuseteil zumindest eine nach innen ragende Zunge auf und das zweite Gehäuseteil weist zumindest eine Öffnung auf. Weiter bevorzugt sind alle nach innen ragenden Zungen am ersten Gehäuseteil und alle Öffnungen am zweiten Gehäuseteil vorgesehen. Die getrennte Ausbildung von Zunge(n) und Öffnung(en) erleichtert signifikant die Herstellung des Bremsstaubpartikelfilters, da sowohl die Öffnungen, optional mit korrespondierenden Rippen, als auch die innenliegenden Zungen durch Stanzen hergestellt werden können.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Scheibenbremsenanordnung mit einer Bremsscheibe, einem Bremssattel und einem zuvor beschriebenen Bremsstaubpartikelfilter.
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Der Bremsstaubpartikelfilter kann eine ortsfeste Position relativ zu dem Bremssattel, einem Radlagergehäuse und/oder einem Spritzschutz aufweisen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Bremsstaubpartikelfilter am Bremssattel, an einem Radlagergehäuse und/oder an einem Spritzschutz befestigt sein, wobei eine Befestigung am Bremssattel vorteilhaft vorgesehen werden kann, wenn es sich um einen so genannten Festsattel handelt. Besonders vorteilhaft kann der Bremsstaubpartikelfilter an den selben Befestigungspuinkten mit dem Radlagergehäuse verbunden werden wie auch der Bremssattel. Ferner können die Schrauben, mit denen der Bremssattel mit dem Radlagergehäuse verschraubt ist, zumindest im Bereich eines Schraubenkopfs ein Sacklochgewinde aufweisen, sodass der Bremsstaubpartikelfilter mit den Schrauben verbindbar ist, sodass vorteilhaft nicht die sicherheitskritische Verschraubung des Bremssattel(halters) mit dem Radlagergehäuse beeinflusst wird (Setzen/Vorspannkraftänderung). Eine solche Anordnung eignet sich problemlos dazu, auch an bestehende Scheibenbremsenanordnungen nachgerüstet zu werden, da derlei Verschraubungspunkte bereits vorhanden sind.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann es sich bei einem Gehäuseteil des Bremssatubpartikelfilters um ein die Bremsscheibe innenliegend zumindest teilweise bedeckkendes Spritzschutzelement, insbesondere Spritzschutzblech, handeln. Hierdurch kann auf ein zusätzliches Spritzschutzblech verzichtet werden, sodass Gewicht eingespart werden kann, was aufgrund einer Anordnung im ungefederten Bereich eines Fahrwerks fahrdynamische Vorteile bietet.
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Um eine besonders effektive Partikelabscheidung zu bewirken, ist der Bremsstaubpartikelfilter vorzugsweise unmittelbar an den Bremssattel anschließend angeordnet. Der Bremsstaubpartikelfilter ist dabei vorzugsweise dem Bremssattel nachgelagert angeordnet, wobei sich der Begreiff „nachgelagert“ auf die Rotationsrichtung der Bremssscheibe bei einer bestimmungsgemäßen Vorwärtsfahrt des Fahrzeuges bezieht, an dem die Scheibenbremsenanordnung vorgesehen ist.
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Der Bremsstaubpartikelfilter bedeckt vorzugsweise zumindest teilweise eine Außenseite des Bremssattels, besonders bevorzugt eine Umfangs-Außenseite des Bremssattels. Die Überdeckung des Bremssattels erfolgt dabei vorzugsweise mit dem Gehäuseendbereich. Besonders bevorzugt ist der Bremssattel im Bereich der Umfangs-Außenseite, an der meist Öffnungen zur Kühlluftzufuhr und/oder Service (Entnahme der Reibbeläge) vorliegen, vollständig, zumindest jedoch im Bereich der Öffnungen, von dem Gehäuseendbereich des Bremsstaubpartikelfilters überdeckt, sodass keine ungefilterte Abströmung in diesem Bereich auftritt, sondern von dort austretende, partikelbeladene Luft zunächst durch das Filtermedium und schließlich durch die Öffnung in der Gehäuseumfangswand in die Umgebung strömt.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Scheibenbremsenanordnung ist die zumindest eine nach innen ragende Zunge mit ihrem freien Ende zum Bremssattel hin ausgerichtet. Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere alle, Zungen mit ihren jeweils freien Enden zum Bremssattel hin ausgerichtet. Hierdurch kann die Filtereffektivität weiter erhöht werden, da Bremsstaubpartikel, die von der Rotation tangential mitgenommen werden quasi durch die Form der Zungen aufgefangen werden können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus den Patentansprüchen sowie aus den Figuren , die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt. Die in den Figuren gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Variaten der Erfindung verwirklicht sein und sind demgemäß miteinander kombinierbar.
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Figurenliste
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In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Scheibenbremsenanordnung mit einer ersten Ausführungsform des Bremsstaubpartikelfilters;
- 2 einen Querschnitt durch den Bremsstaubpartikelfilter gemäß 1;
- 3 eine isometrische Ansicht des Bremsstaubpartikelfilters gemäß 1;
- 4 eine isometrische Ansicht eines ersten Gehäuseteils und eines zweiten Gehäuseteils des Gehäuses eines Bremsstaubpartikelfilters in einer zweiten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung;
- 5 eine isometrische Ansicht auf das erste Gehäuseteil des Gehäuses des Bremsstaubpartikelfilters einer dritten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung mit nach innen ragenden Zungen und ein zweites Gehäuseteil mit Öffnungen und nach außen ragenden Rippen;
- 6 eine isometrische Ansicht auf die Verbindung eines ersten Gehäuseteils und eines zweiten Gehäuseteils einer vierten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung durch einen Schwenkmechanismus und/oder einen Klappmechanismus; und
- 7 eine isometrische Ansicht auf die Verbindung des ersten Gehäuseteils und des zweiten Gehäuseteils durch einen Schwenkmechanismus und/oder einen Klappmechanismus entlang einer weiteren Schwenkachse in einer fünften Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine Seitenansicht auf eine Scheibenbremsenanordnung 10 mit einer Bremsscheibe 12, welche eine Rotationsachse bzw. Drehachse 13 aufweist, mit einem Bremssattel 14 und einem Bremsstaubpartikelfilter 16 in einer ersten Ausführungsform. Hierbei ist der Bremsstaubpartikelfilter 16 in seiner Position relativ zu dem Bremssattel 14 ortsfest angeordnet und/oder am Bremssattel 14 befestigt. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Scheibenbremsenanordnung 10 ferner ein Radlagergehäuse aufweisen (nicht gezeigt), an dem der Bremssattel 14 befestigt ist, und der Bremsstaubpartikelfilter 16 kann in seiner Position relativ zu dem Radlagergehäuse ortsfest angeordnet und/oder am Radlagergehäuse befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Scheibenbremsenanordnung 10 einen Spritzschutz (nicht gezeigt) in Form eines Spritzschutzblechs aufweisen und der Bremsstaubpartikelfilter 16 in seiner Position relativ zu dem Spritzschutz ortsfest angeordnet und/oder am Spritzschutz befestigt sein.
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Der Bremstaubpartikelfilter 16 weist eine erste Gehäuseseitenwand 17 auf, welche einen Teil eines ringsegmentförmigen Gehäuses 18 bildet. Zur ersten Gehäuseseitenwand 17 befindet sich entlang der Drehachse 13 der Bremsscheibe 12 axial beabstandet eine zweite Gehäuseseitenwand 19 (siehe 2), welche ebenfalls einen Teil des ringsegmentförmigen Gehäuses 18 bildet und zwischen denen die Bremsscheibe 12 im Gehäuseinnenraum aufgenommen ist.
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Der Bremsstaubpartikelfilter 16 kann insbesondere in Rotationsrichtung R der Bremsscheibe 12 bei Vorwärtsfahrt eines Fahrzeugs, an dem die Scheibenbremsenanordnung 10 angeordnet werden kann, dem Bremssattel 14 nachgelagert angeordnet sein.
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In 2 ist ein Querschnitt durch den Bremsstaubpartikelfilter 16 zum Filtern von mit Bremsstaub versehener Luft dargestellt. Durch das ringsegmentförmige Gehäuse 18 kann der Bremsstaubpartikelfilter 16 die Bremsscheibe 12 (siehe 1) zumindest teilweise im Gehäuseinnenraum 20 aufnehmen. Das ringsegmentförmige Gehäuse 18 kann sich über einen Ringsegmentwinkel α von in diesem Ausführungsbeispiel mehr als 90°, erstrecken. Der Bremsstaubpartikelfilter 16 ist bündig an dem Bremssattel 14 (siehe 1) angeordnet, sodass beim Bremsen durch die Bremsscheibe 12 (siehe 1) bewegte Luft von dem Bremssattel 14 in den Bremsstaubpartikelfilter 16 strömen kann.
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Das Gehäuse 18 weist eine sich radial außen in Umfangsrichtung des Bremsstaubpartikelfilters 16 erstreckende Gehäuseumfangswand 26 auf. Die Gehäuseseitenwände 17 (siehe 1), 19 sind über die Gehäuseumfangswand 26 miteinander verbunden.
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Der Bremsstaubpartikelfilter 16 weist ferner Zungen 28a, 28b, 28c, 28d auf. Diese Zungen 28a - 28d sind an der Gehäuseumfangswand 26 des Bremsstaubpartikelfilters 16 angeordnet oder - wie in 2 - ausgebildet. Sie ragen im Gehäuseinnenraum 20 des Bremsstaubpartikelfilters 16 von der Gehäuseumfangswand 26 nach innen. Dabei schließen sie mit der Gehäuseumfangswand 26 jeweils einen Winkel β1, β2, β3, β4 ein. An diesen Zungen 28a - 28d kann die Luft, welche in den Bremsstaubpartikelfilter 16 einströmt, in Richtung der Gehäuseumfangswand 26 geführt werden. Die Zungen 28a - 28d sind mit ihrem jeweiligen freien Ende 30a, 30b, 30c, 30d zum Bremssattel 14 (siehe 1) hin ausgerichtet.
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An den Zungen 28a - 28d ist ein Filtermedium 32 zur Reinigung der Luft von Partikeln angeordnet, welches die Zungen 28a - 28d bedeckt. Das Filtermedium 32 erstreckt sich sowohl über die Seite der jeweiligen Zunge 28a - 28d, welche der Gehäuseumfangswand 26 zugewandt ist, als auch über die Seite, welche von der Gehäuseumfangswand 26 abgewandt ist, sodass die Zungen 28a - 28d jeweils mit dem Filtermedium 32 bekleidet sind. Bei dem Filtermedium handelt es sich um einen zusammenhängenden Materialstreifen, der sich sowohl über alle Zungen 28a - 28d als auch über die Innenseite der Gehäuseumfangswand 26 im Gehäuseendbereich 52 erstreckt. Die zugewandte Seite ist hier beispielhaft an der Zunge 28a mit 34 und die abgewandte Seite mit 36 bezeichnet. Die effektive Filterfläche ist somit in Umfangsrichtung des Gehäuseinnenraums 20 durch die Zungen 28a - 28d vergrößert. Das Filtermedium 32 ist ferner an Abschnitten 38a, 38b, 38c der Gehäuseumfangswand 26 zwischen den Zungen 28a - 28d angeordnet. Hierdurch ist das Filtermedium 32 unmittelbar mit der Gehäuseumfangswand 26 verbunden. Insbesondere ist es an der Gehäuseumfangswand 26 und/oder an den Zungen 28a - 28d befestigt. Alternativ dazu kann es auch über weitere Zwischenschichten mittelbar mit der Wand des Gehäuses 18 verbunden sein. Die Zungen 28a - 28d können jeweils eine oder mehrere Durchgangsausnehmungen aufweisen (nicht gezeigt), welche von dem Filtermedium 32 bedeckt sind.
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Die Zungen 28a - 28d bilden eine Stützstruktur 40 für das Filtermedium 32. Hierzu ragen die Zungen 28a - 28d in Falten 42a, 42b, 42c, 42d des Filtermediums 32 hinein.
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Das Filtermedium 32 kann zumindest einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich aufweisen (nicht gezeigt). Der erste Bereich kann zwischen der jeweiligen Zunge 28a - 28d und dem zweiten Bereich ausgebildet sein. Hierbei kann zu einem Grobfiltern der erste Bereich eine größere Porosität aufweisen als der zweite Bereich. Das Filtermedium kann zusätzlich auch einen dritten und/oder weitere solcher Bereiche verschiedener Porositäten aufweisen. Der Übergang von einer größeren Porosität des Filtermediums zu einer kleineren Porosität in Richtung der Zunge 28a - 28d kann alternativ dazu auch kontinuierlich erfolgen (Gradient).
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Bei einer weiteren Ausführungsform weist der Bremsstaubpartikelfilter zusätzlich zu dem Filtermedium 32 ein weiteres Filtermedium auf (nicht gezeigt). Hierbei ist das Filtermedium 32 zwischen der jeweiligen Zunge 28a - 28d und dem weiteren Filtermedium angeordnet. Das weitere Filtermedium weist eine größere Porosität auf als das erste Filtermedium. Bei einer alternativen Ausführungsform kann der Bremsstaubpartikelfilter 16 zusätzliche Filtermedien mit unterschiedlicher Porosität aufweisen.
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Der Bremsstaubpartikelfilter 16 kann derart ausgebildet sein, dass die Filterwirkung auf die durch die Bremsscheibe 12 in Umfangsrichtung bewegte Luft zunimmt. Hierzu kann die Porosität des Filtermediums 32 in Umfangsrichtung des Gehäuses, beginnend in einem zur Anlage am Bremssattel 14 (siehe 1) vorgesehenen Anlagenbereich 44 des Bremsstaubpartikelfilters 16, abnehmen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Dicke des Filtermediums 32 in Umfangsrichtung des Gehäuses 18, beginnend in dem zur Anlage am Bremssattel 14 (siehe 1) vorgesehenen Anlagenbereich 44 des Bremsstaubpartikelfilters 16, zunehmen. Alternativ oder zusätzlich dazu kann eine Zunge 28a - 28d einen kleineren Winkel β1, β2, β3, β4 mit der Gehäuseumfangswand 26 einschließen als eine benachbarte Zunge 28a - 28d, die sich weiter von dem genannten Anlagebereich 44 entfernt befindet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das freie Ende 30a - 30d einer Zunge 28a - 28d weniger weit radial nach innen in den Innenraum 20 des Gehäuses 18 vorstehen als eine benachbarte Zunge 28a - 28d, die sich von diesem Anlagebereich 44 weiter entfernt befindet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die in den Gehäuseinnenraum 20 ragende Fläche zumindest einer Zunge 28a - 28d kleiner sein als die in den Gehäuseinnenraum 20 ragende Fläche einer benachbarten Zunge 28a - 28d, die sich von diesem Anlagebereich 44 weiter entfernt befindet.
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Der Bremsstaubpartikelfilter 16 weist in seiner Gehäuseumfangswand 26 Öffnungen 46a, 46b auf (siehe 3). Durch diese Öffnungen 46a, 46b kann die gereinigte Luft in den Außenraum entweichen. Ein Teil der Öffnungen 46a, 46b wird durch die mit dem Filtermedium 32 bedeckten Zungen 28a - 28d in der Richtung senkrecht zur Umfangsrichtung des Bremsstaubpartikelfilters 16 von dem Gehäuseinnenraum 20 aus vollständig überdeckt. Ein anderer Teil der Öffnungen 46a, 46b wird nur durch das Filtermedium 32 überdeckt. Hierdurch ist insgesamt sichergestellt, dass nur gereinigte Luft durch die Öffnungen 46a, 46b in den Außenraum entweichen kann.
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An der Gehäuseumfangswand 26 sind ferner auf der Außenseite 48 nach außen Rippen angeordnet und/oder ausgebildet, von denen zwei hier beispielhaft mit 50a, 50b bezeichnet sind. Die Rippen 50a, 50b sind an den Öffnungen 46a, 46b angeordnet, so dass die nach außen tretende Luft durch die Rippen 50a, 50b in eine gewünschte Richtung gelenkt wird. Die Rippen 50a, 50b verhindern eine Durchströmung des Filtermediums von der Reinseite zur Rohseite durch einen dynamischen Druck, der durch die Fahrgeschwindigkeit erzeugt wird.
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Der Bremsstaubpartikelfilter 16 weist einen Gehäuseendbereich 52 auf. Der Gehäuseendbereich 52 kann zumindest teilweise die Gehäuseseitenwände 17, 19 und die Gehäuseumfangswand 26 aufweisen. Außerdem weist er das an der Gehäuseumfangswand 26 angeordnete Filtermedium 32 auf. Im Gehäuseendbereich 52 sind ebenfalls nach außen ragenden Rippen 50a, 50b und Öffnungen 46a, 46b in der Gehäuseumfangswand 26 an den Rippen 50a, 50b angeordnet und/oder ausgebildet. Die Gehäuseumfangswand 26 erstreckt sich bis in den Gehäuseendbereich 52 hinein. Der Gehäuseendbereich 52 überdeckt in Umfangsrichtung des Bremsstaubpartikelfilters 16 von der radialen Außenseite des Bremsstaubpartikelfilters 54 ausgehend den Bremssattel 14, insbesondere einen Spalt 56 des Bremssattels 14 (siehe 4). Der Gehäuseendbereich weist zu diesem Zweck eine Aussparung auf, die an die jeweilige Form des Bremssattels anpassbar ist, hier einen Bremssattel mit zumindest zwei Kolben.
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3 zeigt eine isometrische Ansicht des Bremsstaubpartikelfilters 16. Insbesondere sind die nach außen gerichteten Rippen 50a, 50b sowie die Öffnungen 46a, 46b zu sehen. Das Gehäuse 18 kann einstückig, d. h. einteilig, ausgebildet sein.
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Wie in 4 gezeigt, kann das Gehäuse 18 des Bremsstaubpartikelfilters 16 in einer zweiten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung 10 ein erstes Gehäuseteil 58 und ein zweites Gehäuseteil 60 aufweisen. Das erste Gehäuseteil 58 weist dabei die erste Gehäuseseitenwand 17 auf. Das zweite Gehäuseteil 60 weist die zweite Gehäuseseitenwand 19 auf, welche zu der ersten Gehäuseseitenwand 17 axial versetzt ist. Somit kann die erste Gehäuseseitenwand 17 entlang der Drehachse 13 der Bremsscheibe 12 axial versetzt zu der Bremsscheibe 12 und die zweite Gehäuseseitenwand 19 auf der zu der ersten Gehäuseseitenwand 17 abgewandten Seite der Bremsscheibe 12 angeordnet werden. Das erste Gehäuseteil 58 weist Öffnungen 46a, 46b auf. Das zweite Gehäuseteil 60, insbesondere die zweite Gehäuseseitenwand 19, kann in Form eines Spritzschutzblechs ausgebildet sein, sodass im Zweifelsfall auf ein separates Spritzschutzblech der Bremsscheibe verzichtet werden kann, was insbesondere für OE-Anwendungen interessant ist.
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Wie in 5 gezeigt, kann in einer dritten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung 10 das erste Gehäuseteil 58 des Gehäuses 18 die nach innen ragenden Zungen 28a - 28d aufweisen. Das zweite Gehäuseteil 60 kann die Öffnungen 46a, 46b und die nach außen ragenden Rippen 50a, 50b aufweisen. Die nach innen ragenden Zungen 28a - 28d können durch Ausstanzen aus der Gehäuseumfangswand 62 des ersten Gehäuseteils 58 ausgebildet werden. Die nach außen ragenden Rippen 50a, 50b können zusammen mit den Öffnungen 46a, 46b durch Ausstanzen der Rippen 50a, 50b aus der Gehäuseumfangswand 64 des zweiten Gehäuseteils 60 ausgebildet werden. Das Ausstanzen der Rippen 50a, 50b und Zungen 28a - 28d in Umfangsrichtung des Bremsstaubpartikelfilters 16 im montierten Zustand an der jeweiligen Gehäuseumfangswand 62, 64 kann für jedes Paar von zusammengehörenden Zungen 28a - 28d und Rippen 50a, 50b an der gleichen Stelle erfolgen. Dann kann durch Aufschieben des ersten Gehäuseteils 58 auf das zweite Gehäuseteil 60 auf einfache Weise gewährleistet werden, dass die Öffnungen 46a, 46b an den richtigen Stellen zwischen jeweils einer Zunge 28a - 28d und Rippe 50a, 50b ausgebildet sind, d. h. die Öffnungen 46a, 46b passgenau über den Zwischenräumen zwischen jeweils benachbarten Zungen 28a - 28d liegen.
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Das erste Gehäuseteil 58 und das zweite Gehäuseteil 60 sind miteinander verbindbar. Insbesondere sind sie reversibel miteinander verbindbar, um Wartungsarbeiten schnell durchführen zu können. Diese Verbindung kann unter anderem durch eine Schraubverbindung des Bremsstaubpartikelfilters erfolgen. Hierzu kann ein Gehäuseteil 58, 60 an seiner Außenseite ein Gewinde aufweisen und das andere Gehäuseteil 58, 60 an seiner Innenseite ein Gewinde, derart, dass ein Gehäuseteil 58, 60 auf das andere Gehäuseteil 58, 60 aufgeschraubt werden kann. Alternativ oder zusätzlich dazu können das erste Gehäuseteil 58 und das zweite Gehäuseteil 60 durch eine Schweißverbindung, eine Clipsverbindung und/oder eine Bördelverbindung verbunden werden.
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Wie in 6 gezeigt, können in einer vierten Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung 10 das erste Gehäuseteil 58 und das zweite Gehäuseteil 60 durch einen Schwenkmechanismus und/oder einen Klappmechanismus miteinander verbindbar und/oder verbunden sein, um den Bremsstaubpartikelfilter 16 schnell öffnen und wieder schließen zu können. Die Schwenkachse 66 des Schwenkmechanismus kann hierbei parallel zu einer Achse 68 angeordnet sein, welche die beiden Gehäuseseitenwände 17, 19 verbindet bzw. durch diese hindurch verläuft, die in diesem Fall zudem parallel zur Rotationsachse der Bremsscheibe verläuft. Dann kann die Gehäuseumfangswand 26 relativ zu den beiden Gehäuseseitenwänden 17, 19 verschwenkt werden.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann sich in einer fünften Ausführungsform der Scheibenbremsenanordnung 10 die Schwenkachse 66 des Schwenkmechanismus senkrecht zur Außenumfangsseite 70 der Gehäuseumfangswand 26 des Bremsstaubpartikelfilters 16 im montierten Zustand erstrecken, wie in 7 gezeigt ist. Dann kann die erste Gehäuseseitenwand 17 relativ zu der zweiten Gehäuseseitenwand 19 und der Gehäuseumfangswand 26 verschwenkt werden.
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Unter Vornahme der Zusammenschau aller Figuren betrifft die Erfindung zusammenfassend einen Bremsstaubpartikelfilter 16 für eine Scheibenbremsenanordnung 10 mit einer Bremsscheibe 12 und einem Bremssattel 14. Das ringsegmentförmig ausgebildete Gehäuse 18 des Bremsstaubpartikelfilters 16 weist ein erstes Gehäuseteil 58 und ein zweites Gehäuseteil 60 auf. Das erste Gehäuseteil weist eine erste Gehäuseseitenwand 17 auf. Das zweite Gehäuseteil 60 weist eine zweite Gehäuseseitenwand 19 auf. Das erste Gehäuseteil 58 und das zweite Gehäuseteil 60 weisen einen axialen Abstand voneinander auf. Das Gehäuse 18 weist ferner eine Gehäuseumfangswand 26, 62, 64 auf. Die Gehäuseumfangswand 26, 62, 64 ist in Umfangsrichtung des Gehäuses 18 radial außen angeordnet oder ausgebildet. Im montierten Zustand ist die Gehäuseumfangswand 26 zwischen den Gehäuseseitenwänden 17, 19 angeordnet oder ausgebildet. Die erste Gehäuseseitenwand 17 kann axial versetzt zu der ersten Seite der Bremsscheibe 12 angeordnet werden. Die zweite Gehäuseseitenwand 19 kann auf einer der ersten Seite abgewandten zweiten Seite der Bremsscheibe 12 angeordnet werden. Das Gehäuse 18 ist derart gestaltet, dass es im montierten Zustand die Bremsscheibe 12 zumindest teilweise in einem Gehäuseinnenraum 20 aufnehmen kann. Der Bremsstaubpartikelfilter 16 ist dazu ausgebildet, beim Bremsen entstehende Partikel aufzufangen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012016835 A1 [0002]