-
Einrichtung zum Auffangen und Dosieren von nachlaufendem Gut In der
Verfahrenstechnik sowie in allen Grundindustrien werden zum Transport von Stücl-oder
Schüttgut je nach 4er Art des Verwendungszweckes geeignete Einrichtungen vorgesehen.
Mit zunehmender Verbesserung der Betriebsmittel ist es oft erwünscht, ganz bestimmte
Vorgänge gleichzeitig mit den Transportaufgaben zu lösen. Eine solche Aufgabe besteht
z. B. darin, das zu transportierende Fördergut nach Belieben so zu dosieren, daß
die zeitlich geförderte Menge nicht konstant ist. Zur Lösung dieser Aufgabe können
beispielsweise starr angeordnete. abwärts geneigte Förderrutschen mit entsprechenden
Sperrvorrichtungen oder Förderbänder mit Abstreifern sovvie Schwingförderaggregate,
welche den Förderquerschnitt verändern, verwendet werden. Mit Schwingfördereinrichtungen
ist man außerdem in der Lage, die Fördergeschwindigkeit zu regulierten und somit
die jeweilige Förderleistung einzustellen. Am vorteilhaftesten eignen sich hierzu
Vorrichtungen mit elektromagnetischen, pneumatisclacn oder hydraulischen Antrieben.
Ein weiterer Vorteil dieser letztgenannten Antriebsarten besteht darin, daß die
Förderung kurzzeitig einsetzt bzw. aufhört. Für viele betriebliche Verwendungszwecke
reicht nun oft diese Bedingung nicht aus, weil das in der Förderrinne fließende
Gut nicht sofort zum Stillstand kommt, sondern infolge des sich bildenden Böschungswinkels
noch etwas nachläuft. Die nach Abschalten des Gerätes nachfließende Fördermenge
ist nicht immer gleich; sie hängt von verschiedenen technologischein Komponenten,
wie z. B. der Kornform, der Oberflächenbeschaffenbeit, dem Feuchtigkeitsgehalt usw.,
ab. Diese zunächst unbestimm- und unkontrollierbare Fördermenge, welche nach dem
eigentlichen Förderprozeß noch anfällt, aufzufangen, ist Sinn und Zweck der vorliegenden
Erfindung.
-
Es ist eine Dosiervorrichtung, bestehend aus eine@ angetriebenen
Förderrinne, bekannt, bei der der abwurfseitige Teil der Rinne V-förmig ausgebildet
und relativ zur Förderebene geneigt angeordnet ist. Nach einem anderen Vorschlag
ist am abwurfseitigen Ende der Förderrinne ein Öffnung in dieser vorgesehen, durch
weiche nach dem Abschalten des Antriebs das nachlaulfende Gut in eine mit der Hauptförderrinne
starr verbundene V-förmige zweite Rinne einfließt.
-
Diese Einrichtungien haben den Nachteil, daß der in dem geeigneten
Teil der Rinne befindliche Gutteil auch nach Abschalten des Antriebs abläuft, wodurch
eine genaue Dosierung unmöglich wird. Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung vermieden.
-
Die Fördergeschwindigkeit längs der Förderstrecke soll bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung relativ hoch sein, um die geforderte Leistung mit niedriger Schichthöhe
zu erreichen und damit den Nachlauf
von Gut auf ein tragbares SIinimum zu reduzieren.
-
Diese Maßnahme hat den weiteren Vorteil, daß die Abwurfweite des abzuwerfenden
Fördergutes mit der Fördergeschwindigkeit zunimmt und damit der Unterschied zwischen
kleinster und größter Fördberung deutlicher in Erscheinung tritt. Die Steigerung
der Fördergeschwin digkeit kann durch verschiedene Maßnahmen, z. B. durch besondere
Ausbildung des Rinnenbodens, erzielt werden. wie die vorstehend genannten Vorschläge
zeigen.
-
Der Förderstrom wird bei der erfindungsgemäßen Einrichtung in eine
Grob- und eine Feinförderung unterteilt. Unter Ausnutzung der Wurfweite des von
der Ablaufkante der Fördervorrichtung abgeworfenen Gutes wird durch Nachschalten
bzw. Parallelschaltung einer weiteren Transportstrecke eine Eriostdosierung in folgender
NVeise erreicht : Eine entgegengesetzt zur Förderrichtung beliebig geneigte Schurre
wird so unter dem Rinnenauslauf angeordnet, daß der Förderstrom während des Betriebes
über diese Schurre hinweggefördert wird. Die Neigung und Lage dieser als Nachlaufrinne
zur Hauptrinne wirkenden Schurre ist einstellbar, so daß sie den technologischen
Eigenschaften des Fördergutes angepaßt werden können. je nach dem Verwendungszweck
und den jeweiligen sonstigen Erfordernissen wird die Schurre entweder getrennt oder
mit der Hauptförderstrecke verbunden, und sie kann je nach den Umständen mit dieser
die vorgesehenen Benvegungen ausführen oder in Ruhe verharren. Der Schurre ist eine
weitere Förderrinne nachgeschaltet, welelle ebenso für sich selbständig und/oder
mit der Schurre bzw. der Hauptförderstrekce in Verbindung stehen kann. Diese Rinne
kann so ausgeführt werden, daß sie gleichzeitig als Auffangbehälter dient. Entsprechend
der Dosiergenauigkeit ist es zweckmäßig. diese Rinne mit einer wesentlich gerkngeren
Rinnenbreite zu versehen, als die Hauptrinne besitzt.
-
Zur Nachdosierung wird nun mit kleinerer Förderleistung gefahren,
so daß beispielsweise bei geringerer Fördergeschwindigkeit die Abwurfweite des Förderstromes
nach der vorderen Ablaufkante hin abnimmt und auf die geneigte angeordnete Förderebene
gelangt und von dort der Nebenrin1le aufgegeben wird. Diese übernimmt mit zweckmäßig
geringerer Fördergeschwindiglieit dann den Transport des feinstdosierte Fördergutes.
je nach der Erreichung des für bestimmte Erfordernisse vorgesehenen Zweckes werden
dann die mit der ganzen Förderung zusammenhängenden Glieder stillgesetzt, und der
Fördervorgang beginnt von neuem. Hierbei wird nun wieder mit großer Fördergeschwindigkeit
gefahren, so daß das gegebenenfalls noch in der kleinen Rinne gespeicherte Fördergut
herausgefördert wird.
-
Es ist im Zusammenhang mit dieser Einrichtung nicht Bedingung, daß
nach der maximalen Förderung noch eine minimale Förderung folgt.
-
Die vorgesehene Nachlaufsperre kann auch dazu dienen, daß die Fördervorrichtung
während ganz bestimmter vorgesehener Betriebsieiten praktisch immer gleich Fördermengen
transportiert.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es
zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer Förderrinne mit daran befestigter Ililfsrinne.
-
Fig. 2 die Draufsicht auf die Rinne gemäß Fig. 1, Fig. 3 den Betriebszustand
der Rinne bei maximaler Förderleistung.
-
Fig. 4 den Betriebszustand der Rinne bei plötzlicher Verringerung
der Fördergeschwindigkeit.
-
NIit 1 ist die Hauptförderrinne gekennzeichnet, die über den Sattel
2 von dem elektromagnetischen Schwingungserreger 3 in erzwungene Schwingungen versetzt
wird. bTit der Rinne 1 ist die Hilfsrinne 4 verbunden, in der die Förderschurre
5 entgegengesetzt der Förderrichtung geneigt angeordnet ist. Die Schurre ist in
einem Längsschlitz verschiebbar und drehbar gelagert. Sie kann auch getrennt von
der Rinne 4 gelagert sein. Auf der Schurre sind Leitbleche 6 derart angeordnet,
daß die Ablaufbreite schmaler ist als die Einlaufbreit.e Die Hilfsrinne ist so bemessen,
daß zur eventuellen Speicherung des nachlaufenden Fördergutes genügend Platz vorhanden
ist. Auf der Hilfsrinne sind Begrenzungsbleche 7 derart angeordnet, daß die Auslaufbreite
der Rinne dadurch verringert und gleichzeitig verhindert wird, daß Fördergut außerhalb
der für die Nachdosietrung vorgesehenen Rinne abgegeben wird. Die Schurre 5 kann
beliebig, z. B. winklig zur Förderrichtung stehen und mit einer Absiebeinrichtung
versehen sein.
-
In Fig. 3 ist der Förderablauf bei maximaler Förderleistung dargestellt.
Der ganze Fördergutstrom gleitet über die Schurre 5, deren oberes Ende über das
Abwurfende der Rinne 1 hinausragt, hinweg. Bei plötzlicher Verringerung der Fördergeschwindigkeit
sinkt augenblicklich die Förderleistung ab, und der Gutstrom verringert sich. Das
Fördergut bildet am
llinnenatlslauf einen Schiittwinkel, und Teile des Gutes fallen
von dort ungleichmäßig und unkontrollierbar auf das aus der Hilfsrinne hinausragende
Ende der Schurre und von dort auf die Hilfsrinne (Nachdosierung 4, wo das Gut gesammelt
und mit einer vorgesehenen Geschwindigkeit zur Feinstdosierung aus der Hilfsrinne
weitertransportiert wird. Dieser Vorgang ist in Fig. 4 erkennbar.
-
Nach Beendigung der mit der Feinstdosierung erreichten Fördermenge
wird mit großer Fördergeschwindigkeit der chargenweise Transportprozeß wiederholt.
Dabei läuft die Nachdosierrinne 4 leer und steht zur Aufnahme des bei plötzlicher
Gesdwindigketisverringerung abböschenden Fördergutes Wteder aufn ahqneberei t zur
Verfügung.
-
Die Einrichtung ist nicht auf Schwingförderrinnen beschränkt, sondern
läßt sich mit geringen Abänderungen auch bei anderen Fördereinrichtungen verwenden.
Sie kann ferner mit Wägevorrichtungen kombiniert werden oder mit Zählwerken ausgerüstet
sein.
-
PATENTANSPR UTCHE : 1. Einrichtung zum Auffangen von nachlaufendem
Gut und zum Nachdosieren dieses Gutes bei Fördervorrichtungen, bestehend aus zwei
über oder gestaffelt nebeneinander angeordneten Förderern beliebiger Bauart, die
miteinander verbunden sein können, dadurch gekennzeichnet, daß in odr über dem tiefer
gelegenen Förderer (4) eine zur Förderrichtung des höher gelegenen Förderers (1)
entgegengesetzt fördernde Schurre (5) od. dgl. angeordnet ist, die bezüglich ihrer
wirksamen Länge und ihres Ablaufwinkels veränderlich gelagert ist und deren Einlaufende
über das Abwurfende des oberen Förderers hinausragt.