DE1017422B

DE1017422B - Waelzlagerkaefig aus Sintermetall

Info

Publication number: DE1017422B
Application number: DEK27640A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Willy Koerber
Original assignee: FAG Kugelfischer Georg Schaefer KGaA; Kugelfischer Georg Schaefer and Co
Current assignee: IHO Holding GmbH and Co KG
Priority date: 1955-12-17
Filing date: 1955-12-17
Publication date: 1957-10-10

Description

Wälzlagerkäfig aus Sintermetall Es sind Wälzlagerkäfige bekanntgeworden, die auf pulvermetallurgischem Weg hergestellt sind und die sich durch eine rationelle Fertigung ohne spanabhebende Bearbeitung auszeichnen. Die bekannten Wälzlagerkäfige dieser Art sind jedoch alle aus einem Stück hergestellt, obwohl es selbstverständlich bereits bekannt ist, Wälzlagerkäfige bzw. -laufbahnen aus einzelnen, miteinander verbindbaren Segmenten herzustellen. Da jedoch zum Verdichten des Metallpulvers ein Druck in der Größenordnung von 4 bis 8 t pro cm2 der projizierten Preßfläche erforderlich ist, werden bei Preßteilen mit großer Preßfläche Pressen mit sehr hohen Druckvermögen benötigt. Zudem nehmen solche Preßlinge, die ungeteilt ausgebildet sind und eine große Preßfläche haben, einen sehr großen Durchmesser ein, so daß die Kanalweiten der in der Sintertechnik verwendeten Durchstoßöfen nicht mehr ausreichen.
Diese Nachteile sind durch die Erfindung bei einem Wälzlagerkäfig aus Sintermetall dadurch behoben, daß er erfindungsgemäß aus einzelnen gepreßten und gesinterten Segmenten besteht, die mittels gestanzter und geprägter Seitenscheiben aus Blech verbunden sind. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung liegen die Trennstellen der Segmente in den Wälzkörpertaschen. Da bei den erfindungsgemäßen Wälzlagerkäfigen aus Sinterwerkstoffen auf der Basis von Eisen- und NE-Metallen die Käfige aus Segmenten zusammengesetzt sind, können diese in kleineren, einfacheren und infolgedessen billigeren Preßwerkzeugen gefertigt werden. Da auch die projizierte Preßfläche dieser Segmente kleiner ist, als bei den bekannten Käfigen, die aus einem Stück hergestellt sind, können Pressen mit weniger hohem Druckvermögen verwendet werden. Schließlich reichen auch die Kanalweiten der in der Sintertechnik verwendeten Durchstoßöfen für das Sintern dieser Segmente aus.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen vollständigen Wälzlagerkäfig, der in dem gewählten Ausführungsbeispiel für ein Zylinderrollenlager bestimmt ist; Fig. 2 zeigt ein Segment desselben, Fig. 3 die Form des Querschnitts im Schnitt A-A und Fig. 4 im Schnitt B-B; Fig. 5 und 6 lassen die Verbindungsmittel des Käfigs erkennen.
Der Rollenlagerkäfig nach Fig. 1 weist drei Segmente auf. Die Trennstellen 1 der Segmente liegen in den Käfigtaschen. Das einzelne Segment, wie es in Fig. 2 wiedergegeben ist, wird auf bekanntem pulvermetallurgischem Wege gepreßt und gesintert. Die Stirnflächen 2; 3 eines Segments werden zur Erzielung einer besseren Führung stumpfwinklig ausgebildet und weisen vorteilhaft einen Winkel von beispielsweise 120° auf. Die Form des Querschnittes eines Segments läßt sich aus Fig. 3 im Schnitt A-A und aus Fig. 4 im Schnitt B-B ersehen. Am Käfigboden werden beim Preßvorgang außen und innen in Umfangrichtung die Nuten 5 eingepreßt, welche bei der Kalibrierung des Käfigs von einem U-förmigen Blechring 8 eingenommen werden. An der dem Käfigboden gegenüberliegenden Seite ist in Umfangrichtung ein Ansatz 6 vorgesehen, an welchem der Käfigdeckel 10 anliegt. Nach dem Pressen und Sintern werden Nietlöcher 7 in die Käfigstege der Segmente gebohrt. Für den Zusammenbau werden die einzelnen Segmente in eine Matrize eingelegt, die genau die negative Form des Käfigs aufweist. Danach wird der U-förmige Blechring 8 in die Ausnehmungen 5 eingepreßt. Die Maße des U-förmigen Blechrings 8 und der Aussparungen 5 sind so gehalten, daß ein genügend großer Zusammenhalt der Einzelteile bis zur Fertigmontage gewährleistet. Mit diesem Arbeitsvorgang ist gleichzeitig ein Maßkalibrieren des Käfigs verbunden. Nach dem Einlegen der Rollkörper 9 wird der Käfigdeckel 10 aufgelegt. Danach werden der Blechring 8, der Käfigdeckel 10 und der Käfigkörper 12 durch Niete 11 verbunden.
Die so hergestellten Käfige besitzen neben dem Vorteil einer wirtschaftlichen Herstellungsweise eine große Stabilität und weisen infolge der Ausführung des Käfigkörpers aus Sintermetall hervorragende Notlaufeigenschaften auf. Zu deren Verbesserung kann der Käfigkörper auch noch mit einem geeigneten Schmiermittel getränkt werden.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren auch an der Herstellung eines Käfigs für Zylinderrollenlager dargestellt worden ist, so ist es jedoch keineswegs auf diese Bauform beschränkt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Wälzlagerkäfig aus Sintermetall, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einzelnen gepreßten und gesinterten Segmenten besteht, die mittels gestanzter und geprägter Seitenscheiben (8, 10) aus Blech verbunden sind.
2. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennstellen (1) der Segmente in den Rollentaschen liegen.
3. Wälzlagerkäfig nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen (2, 3) der Segmente an den Trennstellen eine stumpfwinkelige Form aufweisen.
4. Wälzlagerkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Segmente am Käfigboden einerseits durch einen gestanzten und geprägten U-förmigen Blechring (8) und andererseits durch einen Deckel (10) zusammengehalten sind.
5. Wälzlagerkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pulvermetallurgisch hergestellte Käfigkörper mit einem Schmiermittel getränkt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 641956, 694 712; österreichische Patentschrift Nr. 147 066; USA.-Patentschrift Nr. 2199 620; französische Patentschrift Nr. 353 862.