DE1016560B

DE1016560B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kopien und Vergroesserungen mit verschiedenen Gammawerten auf dem gleichen photographischen Material

Info

Publication number: DE1016560B
Application number: DEA23353A
Authority: DE
Inventors: Dr Joachim Eggers; Dr Helmut Frieser
Original assignee: Agfa AG
Current assignee: Agfa Gevaert NV
Priority date: 1955-09-07
Filing date: 1955-09-07
Publication date: 1957-09-26

Description

Es ist bekannt, zur Veränderung der Gradation von Kopien vor, während oder nach der normalen Kopierbelichtung eine gleichförmige zusätzliche Belichtung anzuwenden, doch sind hierbei die Veränderungen im allgemeinen nicht sehr groß und beschränken sich im wesentlichen auf das Gebiet der Schwelle. Weiterhin wurden starke Gradationsverflachungen über den gesamten Schwärzungsbereich erzielt, wenn anstatt einer normalen Belichtung kurzzeitig und intensiv ein Elektronenblitz einwirkt. Zu diesem Zweck wurde eine Einrichtung mit Elektronenblitzröhren benutzt, bei der zur Erzielung der gewünschten Gradation im Schaltkreis der Elektronenblitzröhre ein geeigneter .Widerstand, beispielsweise eine Drosselspule, angeordnet ist, wodurch die Entladungszeit der Elektronenblitzröhre und damit die von ihr abhängige Belichtungszeit verändert wird. Fernerhin ist es bekannt, daß unter gleichen Entwicklungsbedingungen bei Blitzbelichtungen eine flachere Gradation erhalten wird als bei Glühlampenbelichtung.

Es wurde nun gefunden, daß man durch Kombination einer Langzeitbelichtung geringer Intensität und einer Kurzzeitbelichtung hoher Intensität einen großen Bereich von Gradationen mit einem kontinuierlichen Übergang erzielen kann. Beide Beiichtungen erfolgen dabei durch das Negativ bzw. die Kopiervorlage. Die beiden Belichtungen sind so zu dosieren, daß die bildmäßige richtige Belichtung erhalten wird, daß also keine Überbelichtung stattfindet. Dabei kann die Veränderung der Gradation durch Intensitätsänderung der Langzeitbelichtung oder/und Kurzzeitbelichtung durchgeführt werden, wobei Zeit oder/und Intensität variiert werden können. Die Änderung der Intensität kann optisch, beispielsweise durch Verwendung von Blenden, Filtern oder Sieben, oder elektrisch durch Regelung der Spannung oder Kapazität erfolgen. Für die Langzeitbelichtung können beispielsweise Glühlampen, für die Kurzzeitbelichtung Elektronenblitze u. dgl. verwendet werden, wodurch ein kontinuierlicher Übergang von der steilen Gradation bei Glühlampenlicht allein zu der flachen Gradation des Blitzes ermöglicht wird.

Bei Verwendung der beschriebenen Beleuchtungsvorrichtungen ergeben sich ferner Unterschiede in der Form der Schwärzungskurve, wenn man den Blitz zu verschiedenen Zeitpunkten während der Dauer der Glülilampenbelichtung auslöst. Wird beim Kopieren der Blitz vor oder zu Beginn der Glühlampenbelichtung eingeschaltet, so erhält man im Gebiet des Durchhangs eine steile Gradation, etwa gleich derjenigen der Glühlampenbelichtung, im Gebiet der Schulter eine flache Gradation.

Wenn der Blitz gegen Ende oder nach dem Glühlampenlicht ausgelöst wird, erhält man im Gebiet des Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung von Kopien

und Vergrößerungen

mit verschiedenen Gammawerten

auf dem gleichen photographischen

Material

Anmelder:
Agfa Aktiengesellschaft

für Photofabrikation,
Leverkusen-Bayerwerk

Dr. Helmut Frieser und Dr. Joachim Eggers,

Köln-Stammheim,
sind als Erfinder genannt worden

Durchhangs (Lichter) eine flache Gradation, im Gebiet der Schulter (Schatten) eine steile Gradation. Erfolgt die Blitzbelichtung in der Mitte der Glühlampenbelichtung, so nimmt die Schwärzungskurve eine Mittelstellung ein.

In den Abb. 1 und 2 sind verschiedene Schwärzungskurven, die nach dem vorliegenden Verfahren erhalten wurden, beispielsweise dargestellt.

Abb. 1 zeigt Kurven, die dadurch erzeugt wurden, daß die Blitze während der Glühlampenbelichtung erfolgten, und zwar

Kurve 1 mit Glühlampe allein,

Kurve 2 mit Glühlampe und Blitz, wobei der Blitz in der Mitte der Glühlampenbelichtung ausgelöst wird,

Kurve 3 mit Blitz und Glühlampe, wobei der Blitz am Anfang der Glühlampenbelichtung ausgelöst wird,

Kurve 4 mit Glühlampe und Blitz, wobei der Blitz am Ende der Glühlampenbelichtung ausgelöst wird,

Kurve 5 mit Blitz allein.

709 698/372

Claims

In Abb. 2 sind Kurven dargestellt, wobei die Blitze vor und nach der Glühlampenbelichtung erfolgten, und zwar Kurve 1 Glühlampe allein, Kurve 2 Glühlampe + Blitz, Kurve 3 Blitz + Glühlampe, Kurve 4 Glühlampe + Blitz + Glühlampe, Kurve 5 Blitz allein. Für die Versuche wurde als Kopiermaterial die Photopapiersorte Brovira Extra Hart (BEH 1) verwendet, als Glühlampe wurde OsramWi40 und als 1S Elektronenblitz Mannesmann-Multiblitz IHa ohne Reflektor benutzt. Im ganzen gesehen ist die Gradation bei der stärkeren Beteiligung der Glühlampe an der Gesamtbelichtung steller als bei geringerem Anteil an Glühlampenlicht. Zur technischen Ausführung werden zweckmäßig Einstellvorrichtungen für die Lichtschwächung von Glühlampe und Blitz so gekoppelt, daß die photographische Wirkung der Gesamtbelichtung auf das Papier bei der Variation von Blitz- und Glühlampenlichtanteil konstant bleibt. Die Gesamtintensität kann durch eine gesonderte Lichtschwächungseinrichtung variiert werden. Weiterhin kann durch eine Zusatzvorrichtung der Zeitpunkt des Blitzes während der Glühlampenbelichtung eingestellt werden, wofür eine Belichtungsuhr verwendet werden kann, an der außer der Zeit auch der Zeitpunkt der Kurzzeitbelichtung einstellbar ist. Bei der Anordnung der Glühlampen bzw. Elektronenblitze werden zweckmäßig Mittel vorgesehen, um den Abstand dieser Lichtquellen von der Kopierebene verändern zu können. Dies kann beispielsweise durch Parallelverschiebung oder Anordnung der Leuchten auf einen drehbaren Haltearm erfolgen. In den Abb. 3 und 4 sind Kombinationen von Beleuchtungsvorrichtungen beispielsweise schematisch dargestellt. In Abb. 3 ist L die Langzeitlichtquelle, K die Kurzzeitlichtquelle, F sind Keil- oder Stufenfilter. Bei B befinden sich einstellbare Blenden. In der Kopierebene befindet sich das Negativ N und das Kopiermaterial P. In Abb. 4 sind die Langzeitlichtquelle L und Kurzzeitlichtquelle K auf einem Haltearm H angeordnet, der um die Achse A drehbar ist. PaTENTA XSP R OCII E:

1. Verfahren zur Herstellung von Kopien und Vergrößerungen mit verschiedenen Gammawerten auf dem gleichen photographischen Material, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Kopierprozeß eine Langzeitbelichtung geringer Intensität mit einer Kurzzeitbelichtung hoher Intensität kombiniert, wobei beide Belichtungen durch das Negativ hindurch erfolgen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Gradation durch Intensitätsänderung der Langzeit- oder/und Kurzzeitbelichtung durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkungszeiten der Langzeitoder/und Kurzzeitbelichtung geändert werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Intensität optisch, beispielsweise durch Blenden, Filter, Siebe, oder elektrisch durch Regelung der Spannung oder Kapazität erfolgt.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination von Glühlampen und Elektronenblitzen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Intensitätsänderung die Glühlampe oder der Blitz so angebracht sind, daß ihre Abstände von der Kopierebene veränderlich sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch S oder 6, gekennzeichnet durch eine Belichtungsuhr als Zusatzgerät, an der außer der Belichtungszeit auch der Zeitpunkt für den Einsatz der Kurzzeitbelichtung einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 879 960.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen