DE1016330B - Anzeigevorrichtung mit einem leuchtenden Organ, insbesondere Abstimmanzeiger - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzeigevorrichtung mit einem leuchtenden Organ, insbesondere auf einen Abstimmanzeiger für einen Funkempfänger, bei der die momentane Größe der leuchtenden Oberfläche den Wert einer der Vorrichtung zugeführten elektrischen Spannung anzeigt.

Die Erfindung bezweckt, eine Anzeigevorrichtung erwähnter Art zu schaffen, durch die eine verhältnismäßig große Leuchtfläche und eine deutliche Anzeige erhalten werden und bei der das Anzeigeorgan mit der leuchtenden Oberfläche leicht auf dem Zeiger einer Abstimmskala eines Funkempfängers angebracht werden kann; durch die letztgenannte, an sich bereits bekannte Maßnahme ist die Anzeige der abgestimmten Station und die der richtigen Abstimmung an derselben Stelle sichtbar. Dies erleichtert die Einstellung des Gerätes.

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch, erreicht, daß ein leuchtendes Organ durch eine zwischen zwei elektrisch leitenden Schichten angebrachte Schicht festen Stoffes (Phosphorschicht) gebildet wird, die durch ein elektrisches Wechselfeld zum Aufleuchten (Elektrolumineszenz) gebracht wird und bei der eine bestimmte physikalische Beschaffenheit längs wenigstens eines Teiles der Oberfläche und mindestens in einer Richtung gemäß einer kontinuierlichen Kurve von einem höheren auf einen niedrigeren Wert übergeht und diese Änderung die Intensität des örtlich ausgestrahlten Lichtes beeinflußt.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel in zwei Ansichten dargestellt ist.

Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht des Zeigers der Abstimmskala eines Funkempfängers. Dieser Zeiger besteht im wesentlichen aus einem Streifen 1 aus durchsichtigem Material, z. B. Glas, auf dem auf der Vo-rderseite ein Strich 3 aus undurchsichtigem Material, z. B. Lack, angebracht ist. Der Zeiger kann hinter einer durchsichtigen Skalenplatte mit Stationsangaben beweglich sein; diese Platte kann von der üblichen Bauart sein. In der Zeichnung ist sie der guten Übersicht halber nicht dargestellt.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Zeigers nach Fig. 1, wobei deutlichkeitshalber die waagerechte Abmessung in stark vergrößertem Maßstab dargestellt ist. Auf der Rückseite des Glasstreifens 1 ist ein Schichtensystem angeordnet, das von rechts nach links aus einer durchsichtigen Schicht 5, z. B. aus Zinkoxyd, von sehr geringer Stärke, z. B. weniger als 1 μ, einer Schicht aus klarem Isolierkunstharz 7 (mit einer Stärke von 10 bis 20 μ), einer Leuchtschicht 9 (Phosphorschicht), z.B. im wesentlichen aus Zinksulfid in einem geeigneten Bindemittel, einer zweiten Isolierkunstharzschicht 11 und einer elektrisch gut

Anzeigevorrichtung
mit einem leuchtenden Organ,
insbesondere Abstimmanzeiger

Anmelder:

N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)

Vertreter: Dr. rer. nat. P. Roßbach, Patentanwalt,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7

Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 14. Januar 1954

Gesinus Diemer
und Hendrik Jacobus Maria Joormann,

Eindhoven (Niederlande),
sind als Erfinder genannt worden

leitenden Schicht, z. B. einer Silberschicht 13, besteht.

Wenn den Schichten 5 und 13, die als Elektroden wirken, eine geeignete Wechselspannung (Erregerspannung) zugeführt wird, leuchtet die Schicht 9 unter der Wirkung des zwischen den Elektroden 5 und 13 auftretenden Wechselfeldes auf. Diese Erscheinung ist unter der Bezeichnung »Elektrolumineszenz« bekannt.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich 'ist, nimmt der Abstand der Elektroden 5 und 13 in der Längsrichtung des Zeigers 1 von unten nach oben gemäß einer kontinuierlichen Kurve z. B. von 10 bis 100 μ zu. Bei einer bestimmten Größe der Wechselspannung zwisdien den Elektroden 5 und 13 ist die Feldstärke im oberen Teil des Anzeigers infolge des größeren Abstandes der Elektroden kleiner als im unteren Teil, und bei einem bestimmten Wert der Spannung wird der Anzeiger unten aufleuchten und oben nicht. Ändert sich die Spannung, so ändert sich auch die Größe der leuchtenden Oberfläche. Die den Elektroden 5 und 13 zugeführte Spannung kann z. B. einem Röhrengenerator entnommen werden, der durch eine Spannung gesteuert wird, die von der Stärke des im Empfänger eintreffenden Signals abhängig ist. Die Größe der leuchtenden Oberfläche des Anzeigers ist

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dabei von der genauen Abstimmung des Empfängers abhängig.

Die den Elektroden 5 und 13 zugeführte Spannung kann auch eine Gleichspannung sein; in diesem Falle müssen die Isolierschichten 7 und 11 wegfallen.

Für die beabsichtigte Wirkung ist es also wesentlich, daß die Empfindlichkeit, d. h. die Lichtausbeute pro Einheit der den Elektroden zugeführten Spannung, längs der Oberfläche des Schichtensystems und in mindestens einer Richtung gemäß einer kontinuierliehen Funktion von einem höheren auf einen niedrigeren Wert übergeht. Diese Änderung kann im allgemeinen dadurch erhalten werden, daß eine physikalische Beschaffenheit des Schichtensystems, im vorstehend geschilderten Falle der Abstand zwischen den Elektroden, sich ändert. Der nicht konstante Elektrodenabstand kann durch eine nicht konstante Stärke der Schicht 9 und/oder einer der Schichten 7 oder 11 oder beider erhalten werden.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß alle Schichten eine konstante Stärke haben, daß jedoch die Konzentration der aktiven Komponente, in diesem Falle des Zinksulfidkornes, in der Phosphorschicht sich ändert und von unten nach oben abnimmt.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Phosphorschicht aus zwei aktiven Komponenten bestehen zu lassen, deren Aktivität verschieden ist, d. h, daß einer der beiden Stoffe erst bei einer wesentlichen höheren Feldstärke aufleuchtet als der andere. Wenn die Konzentration des bei einer niedrigen Spannung aufleuchtenden Stoffes in der Phosphorschicht am unteren Ende des Anzeigers größer als am oberen ist, wobei die Konzentration der anderen Komponente sich als Funktion der Stellen längs des Anzeigers in umgekehrter Richtung ändert, wird die beabsichtigte Wirkung auch erzielt. Außerdem können die beiden Komponenten einen Unterschied in der Farbe des ausgestrahlten Lichtes aufweisen.

Es gibt noch eine andere Möglichkeit dadurch, daß die Wechselspannung örtlich, vorzugsweise nur an einer Stelle mindestens einer der Elektrodenschichten, z. B. der Schicht 5, am unteren Ende zugeführt wird und daß der Widerstand der Schicht und die Kapazität zwischen den beiden Elektrodenschichten so groß sind, daß die beiden Schichten für die angelegte Wechselspannung gleichsam ein aus einem verteilten Reihenwiderstand und einer verteilten Parallelkapazität zusammengebautes Filter bilden. Die Spannung zwischen den Elektroden ist dabei nahe der Zuführungsstelle, in diesem Falle am unteren Ende, größer als in einem gewissen Abstand, in diesem Falle am oberen Ende, so daß oben die Lumineszenz erst bei einer höheren angelegten Spannung auftritt. Zur Verstärkung der Wirkung kann die Einrichtung derart sein, daß bei zunehmendem Wert der Wechselspannung deren Frequenz abnimmt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Anzeigers ist der Abstand zwischen den Elektroden etwa in der Mitte des Anzeigers am größten und an den beiden Enden am kleinsten. Es werden somit zwei leuchtende Oberflächen veränderlicher Größe an den

Enden mit einer dunklen Zwischenoberfläche erhalten, wodurch die Beobachtung der Änderung erleichtert wird.

Es sind naturgemäß auch Kombinationen der vorstehend geschilderten Maßnahmen möglich.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Anzeigevorrichtung mit einem leuchtenden Organ, insbesondere Abstimmanzeiger für einen Funkempfänger, bei der die momentane Größe der leuchtenden Oberfläche den Wert einer der Vorrichtung zugeführten elektrischen Spannung anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß das leuchtende Organ durch eine zwischen zwei elektrisch leitenden Schichten angebrachte Schicht aus festem Stoff (Phosphorschicht) gebildet wird, die durch ein elektrisches Wechselfeld zum Aufleuchten (Elektrolumineszenz) gebracht wird und bei der eine bestimmte physikalische Beschaffenheit längs wenigstens eines Teiles der Oberfläche und mindestens in einer Richtung gemäß einer kontinuierlichen Kurve von einem höheren auf einen niedrigeren Wert übergeht und diese Änderung die Stärke des örtlich ausgestrahlten Lichtes beeinflußt.

2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den elektrisch leitenden Schichten sich ändert.

3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der aktiven Komponenten in der Phosphorschicht sich ändert.

4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphorschicht zwei Komponenten ungleicher Aktivität enthält, die Licht verschiedener Farbe ausstrahlen, und daß die Konzentration sich als Funktion der Stellen der beiden Komponenten in entgegengesetztem Sinne ändert.

5. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselspannung mindestens einer der Elektrodenschichten nur örtlich, insbesondere an einer einzigen Stelle, zugeführt wird und daß der Widerstand der Schicht und die Kapazität zwischen den Elektroden so groß sind, daß die Feldstärke nahe der Zuführungsstelle oberhalb des für die Lumineszenz erforderlichen Pegels, in einem gewissen Abstand von dieser Stelle jedoch unterhalb dieses Pegels liegt.

6. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das leuchtende Organ am streifenförmigen Zeiger der Abstimmskala eines Funkempfängers angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit des leuchtenden Organs sich in der Längsrichtung des Anzeigers ändert.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 634 334; »Radio Mentor«, 1954, Heft 2, S. 070.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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