DE1016061B

DE1016061B - Anlasshilfe fuer einen schlitzgesteuerten Zweitakt-Dieselmotor

Info

Publication number: DE1016061B
Application number: DEK21744A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Johann Keylwert; Dr-Ing Gaston Reyl
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1954-04-03
Filing date: 1954-04-03
Publication date: 1957-09-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlaßhilfe für einen schlitzgesteuerten Zweitakt-Dieselmotor durch ein im Zylinderkopf angeordnetes Abblaseventil, welches während mehrerer Einwärtsgänge des Arbeitskolbens, geöffnet und während der zugehörigen Auswärtsgänge 5" geschlossen ist, so daß während der Auswärtsgänge ein Vakuum im Zylinder entsteht, nadh Patent 943 913. "~ Die beim Öffnen der Schlitze in den Zylinder gelangende Luft erwärmt sich durch das Einströmen in ein Vakuum. Es wird also Luft höherer Temperatur verdichtet, so- daß auch die Kompressionsendtemperatur eine höhere ist.

Die Erfindung bezweckt, die Anlaßhilfe weiter zu verbessern. Dies wird dadurch erreicht, daß vom Abblaseventil eine Leitung zum Auspuffrohr führt. Durch diese Leitung wird die bei der Eröffnung der S teuer schlitze in den Zylinder hineinströmende und sich dabei erwärmende und durch Verdichtung im Zylinder weiter erhitzte Luft nach dem Ausschieben aus dem Zylinder den Auslaßsdhlitzen wieder vorgelagert, so daß bei mehreren Arbeitsspielen des Abblaseventils das Temperaturniveau der Luft allmählich ansteigt und dadurch noch bessere Bedingungen für das Anspringen des Motors gegeben sind.

Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Leitung in der Nähe der Auslaß schlitze in das Auspuffrohr einmündet. Auf diese Weise wird die erwärmte Luft auf kürzestem Wege mit geringster Verdünnung durch Kaltluft in den Zylinder geleitet.

Damit die Leitung während des Betriebes unwirksam ist, ist in die Leitung gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ein Absperrorgan eingebaut. Sollte bei einer Maschine beim Anlassen bereits ein lic her Spüldruck zur Verfügung stehen, so< ist es zweckmäßig, wenn in die Spülleitung oder in die Auspuffleitung ein Absperrorgan eingebaut wird, welches während der Wirksamkeit des Abblaseventils geschlossen wird, damit die erwärmte Luft nicht durch die Spülung fortgeblasen wird. Auch erscheint es zweckmäßig, während der Wirksamkeit des Abblaseventils die Brennstoffeinspritzung abzustellen, damit keine unkontrollierbaren Zündungen eintreten.

Von besonderm Vorteil ist es, wenn das Abblaseventil erst nadh Abschluß der Auslaßschlitze aufgesteuert wird. Dabei wird durch das spätere Aufsteuern der Zylinderdruck so weit gesteigert, daß eine ausreichende Temperaturerhöhung eintritt. Anschließend wird jedoch so viel Querschnitt freigegeben, daß der verdichtete Zylinderinhalt, ohne einen nennenswerten Wärmeverlust zu erleiden, abströmen kann.

Zwecks Vereinfachung des Motors kann bei mehreren Zylindern eine gemeinsame Sammelleitung für alle Abblaseventile zum Auspuffrohr führen.

Es soll an dieser Stelle erwähnt werden, daß es bei Anlaßhilfe für einen schlitzgesteuerten
Zweitakt-Dieselmotor

Zusatz zum Patent 943 913

Anmelder:

Klöckner-Humboldt-Deutz A. G._r
Köln, Mülheimer Str. 149/55

Dipl.-Ing. Johann Keylwert, Köln-Kalk,

und Dr.-Ing. Gaston Reyl, Köln-Riehl,

sind als Erfinder genannt worden

anderen im Zylinderkopf von sdhlitzgesteuerten Zweitakt-Brennkraftmaschinen angeordneten Ventilen bereits bekannt ist, von diesen Ventilen eine Leitung zum Auspuffrohr zu führen.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.

Abb. 1 zeigt einen V-förmigen, schlitzgesteuerten Zweitakt-Dieselmotor, bei dem ein Zylinder einer Zylinderreihe im Schnitt dargestellt ist.

Abb. 2 zeigt eine Ansicht des Zweitakt-Dieselmotors nach Abb. 1, von der Seite gesehen.

Die Teile 1 und 2 bilden das Maschinengehäuse. Das Maschinengehäuse ist von unten durch die Kurbelwanne 3 verschlossen. Oben sind auf das Maschinengehäuse die Zylinderköpfe 4 aufgesetzt. Die Kolben des Zweitakt-Dieselmotors sind mit 5, die Pleuelstangen mit 6 und die Kurbelwelle mit 7 bezeichnet, 8 sind die Einlaßschlitze und 9 die Auslaßschlitze. An die Auslaßschlitze ist ein Auspuffsammelrohr 10 angeschlossen. In den Zylinderköpfen 4 befinden sich Abblaseventile 11, die in gleicher Weise wie beim Gegenstand des Hauptpatents betätigt werden. Gemäß der Erfindung führt von jedem Abblaseventil eine Leitung 12 zum Auspuffrohr 10 in der Weise, daß die Leitungen 12 zunächst in eine gemeinsame Sammelleitung 13 führen, die ihrerseits durch einen Stutzen 14 an das Auspuffrohr 10 angeschlossen ist. Wie die Abb. 1 zeigt, kann in jede der Leitungen 12 ein Absperrorgan eingebaut sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Anlaß'hilfe für einen schlitzgesteuerten Zweitakt-Dieselmotor durch ein im Zylinderkopf angeordnetes Abblaseventil, welches während mehrerer

709 597/18S

Einwärtsgänge des Arbeitskolbens geöffnet und während der zugehörigen Auswärtsgänge geschlossen ist, nach Patent 943 913, dadurch gekennzeichnet, daß vom Abblaseventil (11) eine Leitung (12) zum Auspuffrohr (10) führt.

2. Anlaßhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Spülleitung oder in die Auspuff leitung ein Absperrorgan eingebaut ist, welches während der Wirksamkeit des Abblaseventils geschlossen ist. ίο

3. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (12) in der Nähe der Auslaßschlitze (9) in das Auspuffrohr einmündet.

4. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung (12) ein Absperrorgan eingebaut ist.

5. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abblaseventil so viel Querschnitt freigibt, daß ein nennenswerter Wärmeverhist des Zylinderinhaltes vermieden wird.

6. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abblaseventil erst nach Abschluß der Auslaß schlitze (9) aufgesteuert wird.

7. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Zylindern eine gemeinsame Sammelleitung (13) für alle Abblaseventile zum Auspuffrohr (10) führt.

8. Anlaßhilfe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffeinspritzung während der Wirksamkeit des Abblaseventils abgestellt werden kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 716 061;
schweizerische Patentschrift Nr. 241 744.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen