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Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisch angetriebenes Kleinfahrzeug mit mindestens
zwei Laufrädern, von denen mindestens eines angetrieben ist, einem elektrischen Motor, einem
elektrischen Energiespeicher, einem Fahrgestell und einer Antriebssteuerung.
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Entsprechende Kleinfahrzeuge sind im Stand der Technik bereits bekannt. Genauer gesagt sind
elektrisch angetriebene Kleinfahrzeuge im Sinne der vorliegenden Erfindung z. B. Golfwagen
oder Golfkarren, die typischerweise von Hand gesteuert werden und die zwei oder drei und
mitunter auch vier Laufräder aufweisen und die einen entsprechenden elektrischen Antrieb
aufweisen, oder auch elektrisch angetriebene Rollstühle oder dergleichen. Grundsätzlich ist die
vorliegende Erfindung aber auch auf andere, hier nicht ausdrücklich genannte elektrisch
angetriebene Fahrzeuge anwendbar, die typischerweise eine Maximalgeschwindigkeit von unter 10 m/s
haben.
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Der Einfachheit halber werden der einschlägige Stand der Technik und auch die konkrete
Problemlösung überwiegend anhand von Golfkarren bzw. sogenannten "Golfcaddies" beschrieben,
ohne daß die Erfindung auf diese spezielle Anwendung eingeschränkt werden soll.
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Die elektrisch angetriebenen Kleinfahrzeuge, um die es bei der vorliegenden Erfindung geht,
führen einen elektrischen Energiespeicher in Form von Batterien bzw. Akkumulatoren im
allgemeinen mit sich. Diese Kleinfahrzeuge weisen dementsprechend einen Rahmen, ein Gestell
oder ein Aufnahmegehäuse für im allgemeinen wiederaufladbare Akkumulatoren auf, sowie
einen Elektromotor und eine Antriebssteuerung, die im allgemeinen zwischen den Elektromotor
und den Akkumulator geschaltet ist, um die Stromzufuhr und/oder die Versorgungsspannung
des Elektromotors zu regeln, und um so die Motorgeschwindigkeit innerhalb gewisser Bereiche
einstellen zu können. Typischerweise weisen die für solche Kleinfahrzeuge vorgesehenen
Elektromotoren Drehzahlen im Bereich von mehreren Tausend Umdrehungen pro Minute (UPM)
bei einem gleichzeitig relativ niedrigen Drehmoment auf. Aus diesem Grunde ist zwischen den
Elektromotor und ein angetriebenes Laufrad auch ein Untersetzungsgetriebe geschaltet,
welches die Motordrehzahl entsprechend herabsetzt, so daß sich für die angetriebenen Laufräder
Umfangsgeschwindigkeiten ergeben, die typischerweise zwischen 0,5 und 3 m/s liegen,
gegebenenfalls aber auch 5 m/s oder auch etwas mehr betragen können.
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Derartige Untersetzungsgetriebe haben jedoch den Nachteil, daß sie nicht nur laute und bei
vielen Anwendungen störende Getriebegeräusche, sondern auch erhebliche Reibungsverluste
verursachen. Außerdem sind sie selbsthemmend in dem Sinne, daß es praktisch nicht oder nur
sehr schwer möglich ist, durch Drehen der Laufräder auch die Motorwelle zu drehen. Bei Ausfall
der Stromversorgung ist es also kaum möglich, ein solches Fahrzeug von Hand zu schieben, es
sei denn, das Getriebe ist zusätzlich mit einem Freilauf ausgestattet.
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Die höheren Reibungsverluste im Getriebe erfordern für den Antrieb des Fahrzeuges
entsprechend mehr Energie und auch eine entsprechende Auslegung des Motors. Um daher eine
vorgegebene Mindestreichweite des Fahrzeuges zu gewährleisten, muß auch der Akkumulator mit
einer entsprechenden Kapazität ausgestattet werden, so daß er in der Lage ist, auch unter den
ungünstigsten Bedingungen dem Motor und Getriebe die erforderliche Energie bereitzustellen.
Um dies alles bei einem Golfcaddy zu erreichen, der im wesentlichen nur das Golfgepäck (bis
zu etwa 15 kg) eines Golfspielers befördern muß, müssen entsprechende Akkumulatoren eine
Kapazität in der Größenordnung von mindestens 10 Ah aufweisen. Auch Motor Getriebe und
Akku tragen erheblich zum zu transportierenden Gesamtgewicht bei und die meisten elektrisch
angetriebenen Golfcaddies wiegen unter Einbeziehung dieser Akkumulatoren in der Regel
selbst bereits mehr als 10 kg, teilweise auch mehr als 15 kg. Lediglich einige wenige, aus
besonders leichten Rahmen und mit aufwendigen modernen Methoden ausgestattete Golfcaddies,
z. B. mit einem Titanrohr-Rahmen, weisen ein etwas geringeres Gewicht auf. Dennoch entfällt
auch bei den in dieser Hinsicht fortschrittlichsten Golfcaddies immer noch ein erheblicher Teil
des Gesamtgewichtes auf den Akkumulator und die Antriebseinrichtung, d. h. Motor und
Getriebe einschließlich der dafür erforderlichen Gehäuseteile. Außerdem sind diese besonders
leichten Caddies wegen der Verwendung der teuren Titanrohre auch besonders teuer in der
Herstellung und im Verkauf.
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Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein elektrisch angetriebenes Kleinfahrzeug mit den eingangs genannten Merkmalen zu
schaffen, welches bei gleicher Nutzlast und Reichweite eine deutlich geringere elektrische
Gesamtenergie und damit auch einen kleineren und leichteren Akkumulator benötigt und welches
dennoch verhältnismäßig preiswert herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das mindestens eine angetriebene Laufrad direkt von
einem Treibrad angetrieben ist, welches seinerseits unmittelbar an der Welle des Elektromotors
befestigt ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kleinfahrzeug wird also auf ein Getriebe im herkömmlichen Sinn
vollständig verzichtet, abgesehen von der unmittelbaren Antriebsbeziehung zwischen der Welle
des Motors und dem Laufrad über ein unmittelbar auf der Welle befestigtes Treibrad.
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Vorzugsweise ist das Treibrad ein Ritzel bzw. Zahnrad, und das Laufrad weist eine
entsprechende, innenverzahnte Felge auf.
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Je nach Anwendungsfall käme bei nur kleinen Übertragungskräften auch ein Reibrad als
Treibrad in Frage; bei der hier unter anderem ins Auge gefassten Verwendung als Golfcaddy sind
jedoch die erforderlichen Drehmomente bzw. Getriebekräfte so hoch, daß der Antrieb sinnvoll
nur durch formschlüssigen Eingriff zwischen Treibrad und Laufrad erfolgen kann, wie z. B. durch
ein Ritzel dass in eine entsprechende Verzahnung des Laufrades eingreift.
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Das Ritzel bzw. Zahnrad sollte einen effektiven Durchmesser von höchstens 20 mm oder
weniger haben. Wenn das Laufrad oder das Treibrad bzw. Ritzel von der Innenseite der Felge her
angetrieben wird und für eine überschlagsmäßige Betrachtung die Dicke der Felge bzw. der
Abstand zwischen der Laufradoberfläche und dem Antriebsradius des Laufrades gegenüber
dem Radius des Laufrades vernachlässigt wird, so entspricht die Umfangsgeschwindigkeit des
Ritzels bzw. Treibrades im wesentlichen auch der Geschwindigkeit des Kleinfahrzeuges selbst.
Bei einem Durchmesser des Antriebsrades von 15 mm und einer Rotationsgeschwindigkeit der
Motorwelle von 2000 UPM ergibt sich dann eine Umfangsgeschwindigkeit von knapp 1,6 m/s,
was bereits einer guten Fußgängergeschwindigkeit entspricht. Es ist daher zweckmäßig und
sinnvoll, entweder den Treibrad- bzw. Ritzeldurchmesser noch weiter zu reduzieren, z. B. bis in
den Bereich von etwa 10 mm Durchmesser, oder aber die Drehzahl des Motors durch
entsprechende Motorauslegung oder Motorsteuerung noch in den Bereich um 1000 UPM
herabzuregeln, oder beides vorzusehen.
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Vorzugsweise werden Motordrehzahl und Treibraddurchmesser so aufeinander abgestimmt,
daß im Ergebnis die Umfangsgeschwindigkeit des Treibrades zwischen 0,5 und 2 m/s, bei
Bedarf auch darüber liegt, wobei es besonders bevorzugt ist, wenn die Motordrehzahl regelbar ist,
so daß ein beliebiger Geschwindigkeitswert in dem genannten Bereich eingestellt werden kann.
Da entsprechende Elektromotoren auch ohne weiteres Drehzahlen von 5000 bis 6000 UPM
erreichen können, sind mit den erwähnten Antriebsritzeln oder Treibrädern von weniger als 20 mm
Durchmesser ohne weiteres Fahrgeschwindigkeiten bis zu 20 km/h (entsprechend etwa 5,5 m/s)
zu erreichen.
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Ein gewisser Übersetzungseffekt ergibt sich außerdem noch durch die Dicke des Laufrades,
d. h. durch den Abstand der Lauffläche zu der Felge bzw. dem Felgenradius, auf welchem diese
angetrieben wird. Bei einem Laufrad mit Luftbereifung kann diese so gemessene Laufraddicke
ohne weiteres 20 bis 30% des Laufradradius betragen, so daß die Fahrgeschwindigkeit des
Kleinfahrzeuges dementsprechend um 20 bis 30% höher liegen kann als die
Umfangsgeschwindigkeit des Treibrades.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher das Laufrad aus
einem nicht drehbaren Innenring, welcher mit dem Fahrgestell verbunden ist, und einem darauf
drehbar gelagerten Außenrad besteht, wobei der Innenring eine Motorhalterung bzw. ein
Motorgehäuse aufweist, welches derart angeordnet ist, daß ein auf der Motorwelle angeordnetes
Antriebsritzel unmittelbar in eine Innenverzahnung des Außenrades eingreift. Die oben
angesprochene Felge ist entweder identisch mit dem Außenrad oder bildet einen fest mit dem
Außenrad verbundenen, radial inneren Teil desselben.
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Die Innenverzahnung kann als in eine Nut in der Felge des Außenrades eingelegter
Zahnriemen ausgebildet sein oder es können anstelle des Zahnriemens mehrere Segmente an der
Innenfläche bzw. Felge des Außenrades befestigt, vorzugsweise in eine entsprechende Nut in der
Felge des Außenrades eingelegt werden, wobei die Segmente zusammen eine durchgehend
umlaufende Innenverzahnung bilden.
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Diese Innenverzahnung besteht vorzugsweise aus einem möglichst widerstandsfähigen
Kunststoff, insbesondere einem faserverstärkten thermoplastischen Material. Auch das Antriebsritzel
kann aus diesem Material hergestellt sein, kann aber wahlweise auch aus Metall bestehen, da
es zur Geräuschminderung ausreicht, wenn entweder das Ritzel oder die Innenverzahnung des
Außenrades aus Kunststoff bestehen.
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Der Innenring ist zweckmäßigerweise so gestaltet, daß er die gesamte Innenverzahnung des
Außenrades abdeckt, und vorzugsweise ist der Innenring zumindest in einem Sektor radial nach
innen erweitert, um so ein Gehäuse bzw. einen Aufnahmeraum für einen elektrischen
Antriebsmotor und zweckmäßigerweise auch für einen entsprechenden Akkumulator zu definieren.
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Da der erfindungsgemäße Antrieb für die gleiche Transportleistung deutlich weniger elektrische
Energie benötigt als herkömmliche Antriebe, kommt man mit besonders kleinen elektrischen
Motoren und auch mit entsprechend kleinen Akkumulatoren aus, so daß es sogar praktisch
sinnvoll ist und nicht unverhältnismäßig teuer wird, wenn man als Akkumulator einen
sogenannten Lithiumionen-Akkumulator verwendet. Derartige Lithiumionen-Akkumulatoren haben eine
noch höhere spezifische Energiedichte als die meisten anderen Akkumulatorentypen und
dementsprechend bei gleicher Kapazität ein geringeres Gewicht und auch kleinere Abmessungen.
Es ist deshalb möglich, sowohl den elektrischen Motor als auch den Akkumulator innerhalb
einer sich radial nach innen ausbauchenden Erweiterung des Innenringes eines Laufrades
unterzubringen, welches typischerweise einen Gesamtdurchmesser von ca. 250 bis 300 mm hat.
Das demnach verfügbare Volumen für Motor und Akku kann deutlich weniger als 500 cm3
betragen und reicht dennoch für den Antrieb eines Golfcaddies aus, der eine Gesamtmasse von
ca. 20 kg über eine oftmals hügelige Strecke von ca. 7 bis 8 km (entsprechend dem
zurückgelegten Weg auf 18 Spielbahnen eines herkömmlichen Golfkurses) ohne Erschöpfung des Akkus
transportieren muß.
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Zweckmäßigerweise sind an einem solchen Kleinfahrzeug zwei koaxial (d. h. entlang derselben
gedachten Achse) angeordnete, angetriebene Laufräder vorgesehen.
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Das Außenrad bzw. die Außenräder sind vorzugsweise über Kugellager auf den
entsprechenden Innenringen gelagert. Zweckmäßigerweise sind bei jedem Laufrad zwei Kugellager
beiderseits der Innenverzahnung zwischen Außenring und Innenring vorgesehen. Mindestens die
Kugelbahnen bestehen dabei in der bevorzugten Ausführungsform aus Metall. Der Innenring
besteht vorzugsweise aus zwei parallelen, profilierten, entlang einer Mittelebene über einen
ringförmigen Flansch miteinander verbundene Ringen.
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Weiterhin hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn zwischen Außenring und Innenring
außerhalb der Kugellager jeweils eine Dichtung, z. B. eine reibungsarme Lippendichtung oder
Labyrinthdichtung, vorgesehen ist. Es versteht sich, daß solche Dichtungen möglichst
reibungsarm sein sollten, um nicht den durch die Vermeidung des Getriebes gewonnenen Vorteil wieder
zunichte zu machen.
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Da der Innenring nicht drehbar sein soll, kann er in relativ einfacher Weise lösbar aber starr mit
einem Fahrgestell verbunden werden. Hierzu ist zweckmäßigerweise eine einfache
Schnellkupplung zwischen dem Innenring eines Laufrades und dem Fahrgestell vorgesehen. Das
Fahrgestell hat zweckmäßigerweise die Form von Achsschenkeln, die im normalen
Gebrauchszustand U- oder V-förmig miteinander verbunden sind, wobei sich von den freien Enden der U-
oder V-Schenkel Verbindungen bzw. Kupplungsstücke zu den Innenringen der Laufräder
erstrecken, und zwar vorzugsweise so, daß daran zwei Laufräder im wesentlichen parallel und
koaxial (d. h. entlang einer gemeinsamen, gedachten Achse) angeordnet werden können.
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Fahrgestell und Rahmen des Kleinfahrzeuges bestehen vorzugsweise aus einem
faserverstärkten, thermoplastischen Kunststoff. Auch dies trägt zur Gewichtsverminderung und damit zur
Senkung des Energiebedarfs bei.
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Bei der Ausgestaltung als Golfcaddy ist es besonders bevorzugt, wenn die erwähnten
Achsschenkel schwenkbar mit einem Halterahmen für ein Golfbag verbunden sind, wobei der
Halterahmen für das Golfbag seinerseits eine teleskopierbare Führungsstange aufweist. In der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein schwenkbarer Golfbag-Halter am unteren
Ende des Rahmens derart vorgesehen, daß durch Ausziehen der teleskopierbaren
Führungsstange der Bag-Halter ganz oder teilweise ausgeschwenkt wird. Weiterhin kann das Gelenk so
ausgebildet werden, dass auch die Achsschenkel schwenkbar mit dem Halterahmen für das
Golfbag (Golftasche) verbunden sind und gleichzeitig mit dem Baghalter ausschwenken.
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Der Steuerungsgriff eines entsprechenden Kleinfahrzeuges ist zweckmäßigerweise um 180°
drehbar vorgesehen, und zwar derart, daß an dem Steuerungsgriff vorgesehene
Bedienungselemente nach einer Drehung um 180° spiegelbildlich (bezüglich einer vertikalen Spiegelebene)
zu der vorherigen Anordnung ausgerichtet sind. Dies bedeutet konkret, daß die
Bedienungselemente, die z. B. in einer Position für die rechte Hand eines Benutzers in bequemer
Reichweite sind, in der um 180° gedrehten Position entsprechend für die linke Hand eines Benutzers die
gleiche, passende Position haben.
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Zweckmäßigerweise ist der gesamte Rahmen einschließlich Fahrgestell zusammenklappbar
ausgebildet, so daß alle Rahmen- und Fahrgestellteile im wesentlichen in eine Ebene oder
zumindest parallel zu einer gegebenen Ebene zusammenfaltbar sind. Die Räder sind
vorzugsweise mit Hilfe einer Schnellkupplung abnehmbar.
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Wahlweise kann neben den beiden, vorzugsweise angetriebenen Laufrädern auch noch ein
zusätzliches Stützrad vorgesehen sein, so daß das Fahrzeug auch ohne Führung von Hand
selbständig fahren kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Laufräder und die
zugehörigen Antriebseinheiten modular aufgebaut, das heißt, der Motor ist von dem Laufrad,
genauer gesagt von dessen Innenring relativ einfach abnehmbar bzw. nach Art eines Moduls
demontierbar. Das Gleiche gilt auch für einen entsprechenden Akku bzw. das Akku-Gehäuse.
Gegebenenfalls kann auch der Innenring als Einheit mit dem Motor und dem Akkugehäuse
ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Sinnvollerweise bilden Motor und Akkugehäuse zusammen
mit den entsprechenden elektrischen Komponenten, wie Schalter, Empfänger Sensoren, etc
eine komplette Antriebseinheit. Das Laufrad kann dann so vorbereitet sein, dass diese
Antriebseinheit ohne großen Aufwand mit dem Laufrad verbunden werden kann, indem
beispielsweise ein an dem Innenring ansetzender Rohrstutzen (ohne Antriebseinheit) gegen die mit
einem entsprechenden Rohrstutzen ausgestattete Antriebseinheit ausgetauscht wird.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein Kleinfahrzeug wie. z. B. ein Golfcaddy bereitgestellt,
der ein äußerst geringes Gewicht, einen Antrieb mit hohem Wirkungsgrad und einen
dementsprechend niedrigen Energieverbrauch hat. Durch die konkrete Ausgestaltung mit
abnehmbaren Rädern, die gleichzeitig auch ein kompaktes Antriebsgehäuse für Motor und Akku
beinhalten, ist dieser Wagen sehr wartungsarm und leicht zu reinigen und zu pflegen.
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Das erfindungsgemäße Kleinfahrzeug kann mit einem oder mit zwei angetrieben Rädern
ausgestattet werden. Bei zwei von getrennten Motoren und entsprechenden Akkus getrennt
angetriebenen Rädern kann man auf eine durchgehende Achse verzichten und gewinnt so
zusätzliche Bodenfreiheit. Diese wird zum Teil auch schon dadurch erreicht, daß der Innenring in
seinem jeweils oben liegenden Bereich mit den Achsschenkeln bzw. allgemeiner dem Fahrgestell
verbunden wird.
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Es versteht sich, daß die verschiedenen Elemente der vorliegenden Erfindung, wie z. B. die
Zusammenfaltbarkeit, die Teleskopierbarkeit eines Führungsrohres, das automatische
Ausschwenken eines Bag-Halters etc. auch unabhängig von dem konkreten Antriebskonzept (Ritzel
auf der Motorwelle mit Zahntrieb am Laufrad) verwirklicht werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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Fig. 1 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Kleinfahrzeuges, hier in Form
eines Golfcaddies,
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Fig. 2 schematisch die wesentlichen Antriebselemente in einer perspektivischen
Darstellung,
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Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2,
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Fig. 4 eine seitliche Draufsicht auf ein Antriebsrad mit dem in Eingriff befindlichen
Antriebsritzel,
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Fig. 5 einen Querschnitt durch Antriebsrad und Ritzel in einer die Achse des
Antriebsrades enthaltenden Ebene und
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Fig. 6a und b den Faltmechanismus von Fahrgestell und Rahmen.
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Man erkennt in Fig. 1 einen sogenannten "Golf-Caddy" mit einem Rahmen 20, der im
wesentlichen aus einem Doppelrohr 15 mit einem teleskopierbaren Führungsrohr 14 und zwei
mit dem Doppelrohr gelenkig verbundenen Achsschenkeln 16 besteht. Am oberen Ende des
Führungsrohres 14 befindet sich ein Handgriff 12 in Form eines Ringes oder allgemein in Form
eines Bügels mit Antriebssteuerungselementen 11. Über ein Gelenk 13 ist der Handgriff 12 um
die durch das Führungsrohr 14 definierte Achse drehbar. Am unteren Ende des Doppelrohres
15 befindet sich noch ein wegklappbarer Baghalter 18. Nicht dargestellt sind hier Spannriemen
oder dergleichen im unteren und oberen Bereich des Doppelrohres 15, mit denen eine
Golftasche (Golfbag) an dem Doppelrohr 15 fixiert werden kann. Ein Gelenkmechanismus 19 am
unteren Ende des Doppelrohres 15 ist so ausgebildet, daß entweder durch Wegschwenken der
Achsschenkel 16 oder durch Herausziehen des Führungsrohres 14 gleichzeitig auch der
Baghalter 18 nach vorn klappt.
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Die Achsschenkel 16 enden in lösbar mit den Achsschenkeln verbundenen Rohrstutzen 17, die
mit dem Gehäuse eines Motors 4 eine Einheit bilden. Das Motorgehäuse 4 und die Hülse 17
sind außerdem fest und gegebenenfalls auch einstückig mit dem Innenring 2 eines
Antriebsrades 10 verbunden. Das Antriebsrad 10 besteht im wesentlichen aus dem Innenring 2 und einem
über Kugellager darauf gelagerten Außenrad 1, die im folgenden näher beschrieben werden.
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Bei dem dargestellten Modell sind beide Antriebsräder 10 jeweils durch einen entsprechenden
Motor 4 angetrieben, wobei in Fig. 1 die Antriebselemente des zweiten Antriebsrades durch
den Rahmen 20 weitgehend verdeckt sind.
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In Fig. 2 erkennt man ein Antriebsrad 10 in einer etwas schematischen, perspektivischen
Darstellung, wobei zur Verdeutlichung einige Elemente wie die Laufradoberfläche sowie Motor- und
Akku-Gehäuse fortgelassen sind. Man erkennt das auf einem Innenring 2 drehbar gelagerte
Außenrad 1. Das Außenrad 1 weist auf seiner Innenseite bzw. seiner Laufradfelge 1' eine
Verzahnung 3 auf, in die ein Ritzel 5 mit relativ kleinem Durchmesser eingreift, während die
Verzahnung 3 einen Durchmesser hat, der dem Außendurchmesser des Laufrades 10 möglichst
nahekommt. Wie man erkennt, ist der Innenring 2 im wesentlichen geschlossen und weist nur
im Eingriffsbereich des Ritzels 5 eine entsprechende Aussparung auf. Motor 4 und Ritzel 5 sind
jedoch gemeinsam mit einem Akkumulator bzw. einer Stromversorgungseinheit in einem
Gehäuse aufgenommen, welches wiederum mit dem Innenring 2 fest verbunden, in den Fig. 2
bis 5 jedoch nicht dargestellt ist. Wie man in Fig. 4 erkennt, beträgt das
Untersetzungsverhältnis von dem Ritzel 5 auf die Innenverzahnung 3 etwa 1 : 20 bis 1 : 25.
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Da der Innenring 2 über das Gehäuse des Motors 4 und den Rohrstutzen 17 fest mit den
Achsschenkeln 16 und damit auch mit dem Rahmen 20 verbunden ist, ist der Innenring 2 im
wesentlichen nicht drehbar, wohingegen das Außenrad 1 über die an der Felge 1' des Außenrades 1
fest vorgesehene Innenverzahnung 3 durch das Ritzel 5 bzw. den Motor 4 drehend angetrieben
wird.
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Wie man in dem Schnittbild gemäß Fig. 5 erkennen kann, deckt der Innenring 2 die
Verzahnung 3 und die beiden parallel zu dem Zahnring 3 angeordneten Kugellager 9 vollständig ab,
wobei außerhalb der Kugellager 9 zwischen der Felge 1' des Außenrades 1 und dem Innenring
2 eine möglichst reibungsarme Gleitdichtung 8 vorgesehen ist. Eine solche Gleitdichtung 8 kann
z. B. eine Lippendichtung oder Labyrinthdichtung sein. Durch den vorgesehenen Antrieb dreht
sich das Außenrad um die gemeinsame Achse 25 von Innenring 2, Außenring 1 und Zahnring
3.
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Es versteht sich, daß die Darstellungen hier nur schematisch sind und daß Konkretisierungen
des Innenrings und auch des Außenrings deutlich von der hier beschriebenen Gestaltung
abweichen können. Insbesondere kann der Innenring mehrteilig, z. B. aus zwei parallelen
Ringteilen gebildet sein, die in der Mitte entlang der in Fig. 5 unten erkennbaren Firstlinie über einen
Flansch miteinander verbunden sind.
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Die Fig. 6a und 6b zeigen schließlich noch den Rahmen 20 getrennt von den angetriebenen
Rädern in einer auseinandergeklappten und einer zusammengefalteten Position. Fig. 6a zeigt
den Rahmen 20 in einer aufgeklappten Position, ähnlich der Fig. 1, wobei lediglich die
Rohrstutzen 17 der damit verbundenen Antriebsräder 10 noch nicht auf die Achsschenkel 16
aufgesteckt sind, von denen in Fig. 6 nur einer sichtbar ist. In Fig. 6b sind die Achsschenkel 16
und der Baghalter 18 an das Doppelrohr 15 herangeklappt, und das Führungsrohr 14 ist in den
dafür vorgesehenen Zwischenraum zwischen dem Doppelrohr 15 eingeschoben. Das Gelenk
19 kann insbesondere so ausgebildet werden, daß durch Herausziehen des Führungsrohres ein
Gelenkmechanismus betätigt wird, durch welchen die Achsschenkel 16 und der Baghalter 18 im
wesentlichen gleichzeitig ausgeschwenkt werden.
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Über das Gelenk 13 ist der Handgriff 12 um 180° um die Achse des Führungsrohres 14
verdrehbar. Dies bedeutet, daß die Bedienungselemente 11 am oberen Ende des Griffes durch
Verdrehen des Handgriffes 12 wahlweise für Rechtshänder oder für Linkshänder in einer
bequemen Betätigungsposition sind.
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Die elektrische Energieversorgung des Motors 4 erfolgt über Akkumulatoren, die entweder noch
in dem Rohrstutzen 17 und/oder den Achsschenkeln 16 untergebracht sein können,
vorzugsweise jedoch in einer in Fig. 1 erkennbaren Erweiterung 22 des Innenrings 2 untergebracht
sind, wobei diese Erweiterung 22 ein mit dem Gehäuse des Motors 4 und dem Rohrstutzen 17
einstückiges Gehäuse sein kann.
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Wegen des geringen Energieverbrauchs des erfindungsgemäßen Kleinfahrzeuges kann für den
erfindungsgemäßen Golfcaddy ein relativ kleiner und kompakter Lithiumionen-Akkumulator
verwendet werden.
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Die Steuerung des Motors 4 erfolgt entweder über eine entsprechende Verdrahtung und
zugehörige Anschlußkontakte, die sich durch die Rohre 14, 15 und die Achsschenkel 16 in den
Rohrstutzen 17 erstrecken, vorzugsweise aber einfach per Funk oder auf andere Weise
drahtlos, was wegen des geringen Abstandes zwischen den Bedienungselementen 11 und dem
Motor 4 bzw. der Stromversorgung in dem Gehäuse 22 mit sehr geringer Sendeleistung möglich
ist. Die entsprechende Technik ist beispielsweise bekannt von Fernsteuerungen für
Autoschließanlagen, Garagentore etc.
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Durch das erfindungsgemäße Konzept eines auf einem Innenring 2 gelagerten Außenrades 1
kann man vollständig auf eine entsprechende Achse und Achsaufhängung der Antriebsräder 10
verzichten. Die Antriebsräder 10 sind daher sehr leicht zu reinigen, wobei die Gehäuseeinheit
aus Rohrstutzen, Motor und Ritzelgehäuse sowie Akkugehäuse 22 ebenfalls sehr kompakt mit
einer leicht zu reinigenden Oberfläche ausgestaltet werden kann, die zudem in der dargestellten
Variante einen sehr großen Bodenabstand hat und deshalb während des Gebrauchs des
dargestellten Golfcaddies von Verschmutzung weitgehend verschont bleibt.
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Es versteht sich, daß dieses Radkonzept auch auf andere Fahrzeugtypen, wie z. B. Rollstühle
erweitert werden kann, insbesondere auch auf andere Golfcaddies, bei denen im Bereich des
Klappgelenkes 19 noch ein zusätzliches Stützrad vorgesehen ist, so daß der Golfcaddy auch
selbständig fahren kann, wenn der Handgriff 12 nicht herabgedrückt und damit das Klappgelenk
19 vom Boden abgehoben wird.