DE10157257A1 - Toroidal gewickelter Asynchronmotorgenerator mit wählbarer Polzahl - Google Patents
Toroidal gewickelter Asynchronmotorgenerator mit wählbarer PolzahlInfo
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Abstract
Im Rahmen der Erfindung wird eine Induktionsmaschinenanordnung (102) mit einem ringförmig gewickelten Stator und einem Käfigläufer vorgeschlagen. Der ringförmig gewickelte Stator weist eine Vielzahl von Phasenwicklungen auf. Ein Wegfühler kann mit der Induktionsmaschine (102) in Verbindung stehen, um eine Positionsanzeige bereitzustellen, die eine relative Position des Läufers und des Stators anzeigt. Die Anordnung weist weiterhin einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von Festkörperschaltern und einer Regelung auf. Der Wechselrichter verfügt über die gleiche Phasenanzahl wie die ringförmige Induktionsmaschine (102). Der Wechselrichter ist derart angeschlossen, dass dieser die Phasenwicklungen selektiv erregt. Ein programmierbarer Mikroprozessor, z. B. ein Digitalsignalprozessor, steht mit der Induktionsmaschine (102) in Wirkverbindung und führt ein Programm aus, mit dem eine Vektorregelung der Induktionsmaschine (102) durchgeführt wird. Der Mikroprozessor kann weiterhin den Wechselrichter derart regeln, dass die Induktionsmaschine (102) mit einer vorbestimmten Polanzahl unter Verwendung einer Polphasen-Modulation arbeitet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vektorregelung einer
Induktionsmaschine mit wählbarer Polzahl. Die Erfindung be
trifft insbesondere eine Vektorregelung einer Mehrphasen-
Induktionsmaschine eines Starter-Drehstromgenerators mit
wählbarer Polzahl.
Ringförmig bzw. toroidal gewickelte Induktionsmaschinen wer
den für verschiedene Anwendungen eingesetzt. Ein bekanntes
Verfahren zur Änderung der Maschinenpolzahl ohne die Notwen
digkeit von Schaltschützen oder mechanischen Schaltern wird
als Polphasen-Modulation (PPM) bezeichnet.
Das PPM-Verfahren wird nachfolgend kurz erläutert. Grund
sätzlich stellt die Polphasen-Modulation ein Verfahren zur
Änderung der Polpaaranzahl der Wicklung einer Wechselstrom
maschine ohne Notwendigkeit von Schaltschützen oder mechani
schen Schaltern dar. Dem Begriff nach ist die PPM mathema
tisch eine verallgemeinerte Form des Polamplituden-
Modulation(PAM)-Verfahrens:
- - Die Anzahl der Phasen bei der PAM ist festgelegt, während diese bei der PPM variieren kann.
- - Die PAM ermöglicht eine Poländerung nur in einem Verhältnis p : (p-1), wohingegen bei der PPM ein be liebiges Verhältnis möglich ist.
Die PPM wird durch Auswahl der Polpaaranzahl durch Regelung
der Phasenverschiebung zwischen Strömen in den Elementar
phasen (elementary phases) implementiert, wobei jede Elemen
tarphase aus einer Spule oder einer Gruppe von in Reihe ge
schalteten Spulen besteht. Da bei jeder Polpaarkombination
alle Leiter der Wicklung erregt werden, wird bei einer Ma
schine mit PPM das aktive Material wesentlich besser ausge
nutzt als bei einer konventionellen Maschine mit separaten
Wicklungen für jedes Polpaar.
Im Gegensatz zu der Dahlander-Schaltung, bei der nur ein
Verhältnis, nämlich 2 : 1, zwischen der Anzahl der von einer
einzigen Wicklung geschaffenen Polpaare möglich ist, ist die
Anzahl der Polpaare bei der PPM beliebig. Eine PPM-Wicklung
stellt somit eine verallgemeinerte Dahlander-Wicklung mit
einer beliebigen Anzahl von zwei oder mehreren verschiedenen
Polpaaren dar. Die Dahlander-Wicklung wird normalerweise bei
niedrigeren Drehzahlen mit voller Schrittweite und entspre
chend bei höheren Drehzahlen mit halbem Polschritt, d. h.
y + τp/2, betrieben (in diesem Zusammenhang bedeutet y der
Wicklungsschritt und τp ist der Polschritt, jeweils als An
zahl der Schlitze ausgedrückt). Die PPM-Wicklung wird ande
rerseits in der Regel derart aufgebaut, dass diese bei höhe
ren Drehzahlen einen vollen Schritt ausführt, wenn die Pol
paaranzahl bei niedrigeren Drehzahlen ungerade ist, und ei
nen verkürzten Schritt bei höheren Drehzahlen aufweist, wenn
die Polpaaranzahl bei niedrigeren Drehzahlen gerade ist.
Die Anzahl der Polpaare p stellt eine Funktion der Gesamt
zahl der Statorschlitze N, der Wicklungszone q und der Pha
senanzahl m gemäß folgender Gleichung dar:
p = N / 2qm (1),
wobei p und m offensichtlich ganzzahlig sein müssen und q
normalerweise ebenfalls ganzzahlig ist. Dies bedeutet, dass
eine m-phasige Maschine mit N Schlitzen mit mehreren Polpaa
ren aufgebaut werden kann, deren Anzahl von dem Wert q ab
hängt. Grundsätzlich werden bei einem PPM-Verfahren Wechsel
richterschalter eingesetzt, um die Maschinenspulen in der
gewünschten Polphasenkonfiguration zu verbinden. Die Grund
sätze der PPM werden nachfolgend anhand eines Beispiels für
zwei verschiedene Polpaarzahlen, die von einer einzigen
Wicklung erzeugt werden, erläutert. Da die Wicklungskonfigu
ration der PPM als Funktion der Polpaaranzahl bei niedrige
ren Drehzahlen variiert, werden - ohne Beschränkung der All
gemeinheit - die Grundsätze der PPM anhand einer Toroidalma
schine mit 72 Schlitzen und 4/12 Polen erläutert.
Beispielhaft wird nachfolgend eine ringförmig gewickelte In
duktionsmaschine mit 72 Schlitzen am Stator erörtert, wobei
jede Elementarspule einen Schlitz verwendet. Zwei angrenzen
de Elementarspulen, die in Reihe geschaltet sind, bilden ei
ne Spule, so dass die Gesamtzahl der Spulen 36 beträgt.
Bei einer 12-poligen Verbindung weist die Maschine drei Spu
len pro Pol auf. Die Spulen sind in drei Phasen konfigu
riert, die als A, B und C bezeichnet sind, so dass jede Pha
se 12 Spulen aufweist. Die Spulenanordnung und Wicklungs
richtung sind in Fig. 1 gezeigt. Das (+)- oder (-)-Zeichen,
das jeder Phase zugeordnet ist, spezifiziert, ob die Spule
in einer positiven oder negativen Richtung gewickelt ist.
Zum Beispiel besteht die Phase A aus den Spulen 1, 7, 13,
19, 25 und 31, die in einer positiven Richtung gewickelt
sind, und den Spulen 4, 10, 16, 22, 28 und 34, die in einer
negativen Richtung gewickelt sind, wobei diese sämtlich pa
rallel geschaltet sind. Fig. 2 zeigt die Anschlüsse aller
Spulen, die zu Phase A gehören, für eine 12-polige Konfigu
ration. Das Zeichen (') deutet den Anfang einer Spule an;
das Zeichen (") deutet das Spulenende an. In obigem Schema
sind die Spulen #1, #7, #13, #19, #25 und #31 positiv gewic
kelte Spulen, während die Spulen #4, #10, #16, #22, #28 und
#34 negativ gewickelte Spulen sind. Es ist zu beachten, dass
ein Ende jeder Spule an den Mittelpunkt des jeweiligen Wech
selrichterzweigs angeschlossen ist, während das andere Ende
mit dem Motornullleiter verbunden ist. Der Wechselrichter
verfügt über insgesamt 72 Schalter.
In einer Konfiguration mit hoher Drehzahl arbeitet die Ma
schine mit 9 Spulen pro Pol. In diesem spezifischen Beispiel
existieren 9 Phasen, wobei jede vier Spulen aufweist (zwei
in einer positiven und zwei in einer negativen Richtung ge
wickelt). Die Spulenanordnung und die Richtung, in der die
Spulen gewickelt sind, sind in Fig. 3 gezeigt. Wie zuvor
angegeben, spezifiziert das (+)- oder (-)-Zeichen, das jeder
Phase zugeordnet ist, ob die Spule in einer positiven oder
negativen Richtung gewickelt ist. Zum Beispiel besteht die
Phase A aus positiv gewickelten Spulen 1 und 19 und negativ
gewickelten Spulen 10 und 28. Durch Vergleich der Spulen mit
den gleichen Nummern (in den Fig. 1 und 3) ist ersicht
lich, dass sich die Richtung, in der jede Spule gewickelt
ist, nicht ändert, wenn die Anzahl der Pole der Maschine ge
ändert wird, was bedeutet, dass ein Polungswechsel nur er
reicht werden kann, indem die festgelegten gewickelten Spu
len auf geeignete Weise beschaltet werden (zum Beispiel ist
Spule #5 stets in einer positiven Richtung gewickelt, Spule
#2 ist stets in einer negativen Richtung gewickelt, usw.).
Fig. 4 zeigt bei diesem Beispiel eines 4-poligen Anschlus
ses den Anschluss aller Spulen, die zu der Phase A gehören.
Die Änderung der Polanzahl wird über eine Wechselrichterre
gelung erreicht, d. h. durch Auswählen der Sequenz, in der
die Spulen erregt werden. Die Spulen werden über die Wech
selrichterregelung neu angeordnet und geeigneten Phasen neu
zugeteilt.
Das obige Beispiel mit der Anzahl an Polen, der Anzahl an
Phasen und der Anzahl an Statorschlitzen soll lediglich dazu
dienen, den Grundsatz des Polphasen-Modulationsverfahrens zu
erläutern. Die Poländerung ist nicht auf die vorstehend be
schriebenen Konfigurationen beschränkt - zum Beispiel kann
eine 4-polige Konfiguration auch mit einer 3-Phasenwicklung
realisiert werden. Die nötige Flexibilität der Rekon
figuration der Maschinenwicklung durch geeignete Beschaltung
der ausgewählten Spulen wird durch die Kombination des ring
förmig gewickelten Motors und der Wechselrichterspeisung er
reicht.
Es gibt zwei grundlegende Verfahren zur Durchführung einer
Vektorregelung:
- A) Das indirekte Verfahren, bei dem dem Motor eine spezi fische, vorberechnete Schlupfdrehzahl auferlegt wird. Solange die korrekte Schlupfdrehzahl aufrechterhalten wird (sowohl bei transienten Zuständen als auch im sta tischen Zustand), arbeitet der Antrieb mit einer ent koppelten (unabhängigen) Regelung des Motorabtriebs drehmoments und des Läuferflusses.
- B) Das direkte Verfahren, bei dem eine Position des Läu ferflusses entweder direkt gemessen wird oder aus einer Messung anderer Motorvariablen berechnet wird. Wenn ei ne derartige Messung die Messung der Motordrehzahl oder Position nicht einschließt, nennt man die Regelung "sensorlos". Auch wenn am häufigsten der Läuferfluss herangezogen wird, kann auch der Luftspalt oder der Statorfluss berechnet oder gemessen werden. Die Fluss position wird dann für eine korrekte Orientierung der Antriebsregelung verwendet.
Diese Vektorregelungsverfahren wurden jedoch bislang nicht
in Verbindung mit Induktionsmaschinen und einer Polphasen-
Modulation eingesetzt.
Ringförmig gewickelte Induktionsmaschinen mit Polphasen-
Modulation sind aus der US 59 77 679 bekannt, auf die hier
mit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Anordnung und ein Verfahren zur Regelung einer Induktionsma
schine zu schaffen, die im Motor- und Generatormodus über
einen weiten Drehzahl- und Drehmomentbereich arbeitet.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dar
in, die Zielvorgabe eines großen Drehmoments und einer nied
rigen Drehzahl beim Starten des Motors und die Zielvorgabe
einer hohen Effizienz und eines weiten Drehzahlbereichs des
Generators bei Verwendung eines kombinierten Drehstromgene
rator-Starters besser miteinander vereinbaren zu können.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch Kombi
nation des PPM-Verfahrens für die Poländerung mit einer Vek
torregelung. Die Verwendung einer Toroidalmaschine erleich
tert zum einen die Implementierung des PPM-Verfahrens und
wird zum anderen auch im Hinblick auf eine verbesserte Wär
meübertragung bevorzugt.
Die vorstehende Aufgabe wird weiterhin durch eine Mo
toranordnung mit einer Induktionsmaschine mit einem ringför
mig gewickelten Stator und einem Käfigläufer gelöst. Der
ringförmig gewickelte Stator weist eine Vielzahl von Phasen
wicklungen auf. Ein Wegfühler ist operativ - d. h. in Wirk
verbindung - mit der Induktionsmaschine verbunden, um eine
Positionsanzeige bereitzustellen, die eine relative Position
des Läufers und des Stators anzeigt. Die Motoranordnung
weist weiterhin einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von
Festkörperschaltern (solid state switches) und einer Rege
lung auf. Der Wechselrichter weist die gleiche Phasenanzahl
wie die toroidale Induktionsmaschine auf. Der Wechselrichter
ist derart angeschlossen, dass dieser die Phasenwicklungen
selektiv erregt. Ein programmierbarer Mikroprozessor, z. B.
ein Digitalsignalprozessor, ist operativ mit der Induktions
maschine verbunden und weist ein Programm auf, mit dem die
Vektorregelung der Induktionsmaschine durchgeführt wird. Das
Programm regelt den Wechselrichter derart, dass die Indukti
onsmaschine mit einer vorbestimmten Polenanzahl unter Ver
wendung der Polphasen-Modulation arbeitet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen bei
spielhaft näher erläutert, wobei gleiche Bezugszeichen ver
wendet werden, um gleiche oder ähnliche Teile oder Elemente
zu bezeichnen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Tabelle, die die Phasen- und Spulenanschlüsse
für eine 12-polige Maschinenkonfiguration gemäß
der vorliegenden Erfindung erläutert;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Anschlüsse der
Phase A für die 12-polige Maschinenkonfiguration
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine Tabelle, die die Phasen- und Spulenanschlüsse
für eine 4-polige Maschinenkonfiguration gemäß der
vorliegenden Erfindung erläutert;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Anschlüsse der
Phase A für die 4-polige Maschinenkonfiguration
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs mit
Eigenantrieb mit einem integrierten Drehstromgene
rator-Starter gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 eine schematische Erläuterung einer Implementie
rungsweise einer indirekten feldorientierten Re
gelung für den Motorbetrieb unter besonderer Be
rücksichtigung der Messung der Läuferposition
(Winkel θr) und der Berechnung der Läuferflussposi
tion (Winkel θ);
Fig. 7 eine schematische Erläuterung einer möglichen Im
plementierungsweise einer indirekten feldorien
tierten Regelung für die Anwendung als Generator,
wobei eine Gleichstrom-Zwischenkreisspannung als
Eingabegröße verwendet wird, die das Generatorwi
derstandsdrehmoment bestimmt, und wobei die Fluss
regelung, die Schlupfdrehzahlberechnung und die
Erzeugung der Synchrondrehzahl (Winkel θ) wie bei
der in Fig. 6 gezeigten Motorregelung unter glei
cher Bezeichnung der Regelblöcke durchgeführt wer
den; und
Fig. 8 ein schematisches Funktionsschema des integrierten
Starter-Drehstromgenerators gemäß einer Ausfüh
rungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 5 zeigt ein Fahrzeug 100 mit Eigenantrieb, mit einer
integrierten Starter-Drehstromgenerator-Induktionsmaschine
102, die zwischen einem Motor 104 und einem Getriebe 106 an
geordnet ist. Ein integrierter Starter-Drehstromgenerator-
Regler 108 (starter alternator controller, auch als SAM be
zeichnet) befindet sich in der Nähe des Starter-
Drehstromgenerators 102, um diesen zu regeln. Der integrier
te Starter-Drehstromgenerator-Regler 108 ist operativ mit
einer 42 V-Batterie 110, einer 12 V-Batterie 111 und einer
Fahrzeugsystemregelvorrichtung (VSC) und einer Batterie
steuerungsvorrichtung 112 (BMC) verbunden.
Die Vektorregelung während des Motorbetriebs wird im Folgen
den näher erläutert. Der Motorbetrieb kann entweder anhand
der Soll-Drehzahl oder anhand des Soll-Drehmoments als Ein
gangsgröße erfolgen. Die vorliegende Erfindung ist in beiden
Fällen anwendbar. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird
nachfolgend die Implementierung auf der Basis der Soll-
Drehzahl beschrieben. Eine der möglichen Implementierungen
zur Regelung der Motordrehzahl ist schematisch in Fig. 6
dargestellt.
Die Soll-Drehzahl ω* wird mit der gemessenen Drehzahl ωr
verglichen. Die Drehzahlabweichung wird durch einen Dreh
zahlregler (Block 1) verarbeitet, dessen Ausgabe einen
Drehmomentbefehl T* definiert. Dieses Drehmoment wird in ei
ne Stromkomponente des Soll-Drehmoments, iq* in Block 2, um
gewandelt. Dieser Strom wird mit der das gemessene Drehmo
ment erzeugenden Komponente iqfb verglichen. Die Stromabwei
chung bzw. der Stromfehler wird dann als Eingangsgröße für
den q-Stromregler (Block 3) verwendet, dessen Ausgangssignal
die q-Komponente der Soll-Motorspannung Vq* definiert.
In Block 4 wird der Soll-Motorfluss ψdr* in die Soll-Fluss
komponente des Statorstroms ids* umgewandelt. Dieser Strom
wird mit der gemessenen Flussstromkomponente idfb vergli
chen. Die resultierende Stromabweichung wird durch den d-
Stromregler (Block 5) verarbeitet, dessen Ausgabe die d-Kom
ponente der Soll-Motorspannung Vd* definiert. Es ist zu be
achten, dass im Falle einer Feldschwächung das Soll-Fluss
niveau wdr* entsprechend verringert wird.
Die Soll-Schlupfdrehzahl ωs wird in Block 6 gemäß der Glei
chung
berechnet.
Die auf diese Weise berechnete Schlupfdrehzahl wird inte
griert und der Schlupfwinkel θs wird zu der gemessenen Läu
ferposition θr addiert, um die Position des Läuferflusses θ
zu erhalten. Die Position des Läuferflusses wird dann ver
wendet, um eine Umwandlung zwischen dem feststehenden Be
zugssystem, in dem die Motorströme gemessen werden, und dem
sich synchron drehenden Bezugssystem, in dem die Regelung
erfolgt, durchzuführen. Diese Umwandlung erfolgt in Block 7.
Der Flusspositionswinkel wird weiterhin dazu verwendet, die
berechneten Soll-Motorspannungen Vq* und Vd* von dem sich
synchron drehenden Bezugssystem in das feststehende Bezugs
system (Block 8) umzuwandeln, wobei sich die Soll-Phasen
spannungen VA, VB und Vc ergeben. Die Soll-Phasenspannungen
definieren das Wechselrichter-PBM-Muster und somit die Mo
toreingangsspannungen. Schließlich wird die gemessene Läu
ferposition θr in geeigneter Weise differenziert, um die Mo
torrückkopplungsdrehzahl ωr zu erhalten. Dieses Signal wird
dann verwendet, um die Rückkopplungsschleife der Fahrge
schwindigkeit zu schließen.
Im Betrieb als Generator erhält die Induktionsmaschine eine
Blindleistung von der angeschlossenen Stromversorgung (wie
zum Beispiel einer Batterie) und liefert der Last eine
Wirkleistung. Eine Generatorregelung kann anhand verschiede
ner, nachfolgend angegebener Variablen als Solleingangs
signal durchgeführt werden:
- A) Gleichstrom-Verteilungsspannung (Gleichstrom-Zwischen kreisspannung, DC link voltage). In diesem Fall hält die Generatorregelung die gewünschte Spannung an den Wechselrichter-Gleichstromanschlüssen aufrecht, und zwar unabhängig von der Generatordrehzahl oder der Stromlast. Dies stellt die übliche Regelungskonfigura tion dar.
- B) Generatorausgangsstrom. In diesem Falle hält die Rege lung den Gleichstrom-Zwischenkreis-Ausgabestrom des Ge nerators auf einem spezifizierten Wert. Diese Konfigu ration wird manchmal verwendet, um z. B. den Batteriela destrom zu regeln.
- C) Generatordrehzahl. In diesem Falle wird der Generator mit einer spezifizierten Drehzahl betrieben, und zwar unabhängig von der Last und der Kraftmaschine (prime mover). Diese Konfiguration wird manchmal verwendet, um die Effizienz eines Windmotorkraftwerks (wind turbine generating section) zu optimieren.
- D) Wirkleistung. In diesem Fall regelt die Regelung die von dem Generator zugeführte Leistung auf das gewünsch te Niveau. Dieser Modus stellt eine Kombination der er sten beiden Modi dar.
Es können auch andere Variablen als Solleingaben verwendet
werden.
Wie zuvor angegeben, kann jede der Konfigurationen A bis D
entweder durch eine direkte oder eine indirekte Vektorrege
lung implementiert werden. Das Generatorregelungskonzept
wird nachfolgend anhand einer indirekten Vektorregelung er
läutert. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird nachfol
gend eine Regelung, die die Gleichstromspannung auf einem
gewünschten Niveau hält, beschrieben. Diese Regelung ist in
Fig. 7 schematisch dargestellt.
Die Regelung ist im Wesentlichen sehr ähnlich zu der Motor
regelung gemäß Fig. 6 und es gelten hierfür die gleichen Be
merkungen und Regelblockbezeichnungen wie vorstehend erläu
tert. Die Spannungsrückkopplungsschleife ist analog der
Drehzahlrückkopplungsschleife in Fig. 6 ausgebildet, da in
beiden Fällen die Wirkleistung der Maschine geregelt wird.
Die Soll-Spannung V* wird mit der gemessenen Gleichstrom
spannung Vfb verglichen. Der Unterschied zwischen diesen
beiden Spannungen wird über den Spannungsregler (Block #1)
verarbeitet. Die Reglerausgabe wird durch die Statorfrequenz
ω dividiert, um die Abhängigkeit von dem Drehzahlsignal aus
zugleichen, und mit (-1) multipliziert, um die korrekte
Richtung des Spannungsreglers zu ergeben, d. h. die den Gene
rator-Soll-Drehmoment erzeugende Stromkomponente iq*. Dieses
Befehlssignal wird mit dem das gemessene Drehmoment erzeu
genden Strom iqfb verglichen. Der Unterschied wird über den
q-Stromregler (Block #3) verarbeitet, dessen Ausgabe die
Soll-q-Spannungskomponente Vq* darstellt.
Der Eingangsspannungsbefehl V* bestimmt den Generatorbe
triebspunkt, d. h. den Sollstrom iq* und das Generatorwider
standsdrehmoment. Z. B. führt iq* = 0 zu einem Betrieb mit
synchroner Drehzahl. In der Tat ermöglicht die Regelung von
iq* sehr sanfte Übergänge zwischen dem Motor- und dem Gene
ratormodus, während das Maschinenfeld konstant gehalten
wird.
In dem Funktionsschema für die ISA, wie in Fig. 8 gezeigt,
wird eine Optimierungsfunktionalität zur Basisregelung
(Fig. 6 und 7) addiert, wobei die Modusumschaltungen mitaels
eines Satzes von Softwareweichen S1 und S2 gesteuert werden.
S1 wählt die Befehlsquelle für iqs* (Motor- oder Spannungsre
gelung) und gleichzeitig definiert die Polzahl S2 das Fluss
niveau (maximal für den Motorbetrieb oder einstellbar im
Fall eines Generators). Der Weichenzustand wird in der obe
ren Position mit "1" und in der unteren Position mit "0" be
zeichnet. Fig. 8 zeigt weiterhin den Motorbetrieb anhand
des Solldrehmoments Tcrank im Gegensatz zur Drehzahlregelung
gemäß den Fig. 6 und 7. Für einen 3-phasigen, 12-poligen
(12p) Betrieb (großes Drehmoment, Starten bei niedriger
Drehzahl) werden die Weichen S1 auf 1 und S2 auf 1 einge
stellt.
Wenn eine verlängerte Start- oder Fahrzeuganfahr
unterstützung (oder sogar ein Hochaufladen bzw. high end
boosting) gewünscht ist, wird S1 = 1 und S2 = 0 gesetzt, so
dass das Flussprogramm für die Feldschwächung bei hoher
Drehzahl eingeschaltet ist. Dabei wird der Wechselrich
termodus (12P, 3ϕ oder 4P, 9ϕ) durch S1 gewählt.
Im Generatormodus (S1 = 0 oder Standard) wird der Drehmo
mentmodus abgewählt und der spannungsgeregelte Modus einge
schaltet. Der Spannungsregelpunkt V*reg wird mit der Spannung
der Batterie Vb verglichen. Die Ausgabe des Spannungsreglers
wird verstärkt und über kv skaliert, wodurch sich ein Drehmo
mentstrombefehl i*qs als Eingabe in einen Synchronrahmen-
Stromregler ergibt, wobei dieser mit dem Rückkopplungsstrom
IDQ verglichen wird.
Die Ausgabe des Stromreglers definiert den Spannungsbefehl
V*dqs, wie zuvor beschrieben. Dieser Spannungsbefehl in dem
synchronen Bezugssystem bzw. -rahmen (frame) wird zunächst
unter Verwendung des Flusspositionswinkels θ zu einem
2-phasigen feststehenden (α-β-Bezugssystem), und dann zu ei
nem 9-phasigen Bezugssystem umgewandelt (für den Motorbe
trieb erfolgt die Umwandlung offensichtlich zum 3-phasigen
Bezugssystem).
Die Flussoptimierung wählt das beste Flussniveau für einen
Generator- oder Motorbetrieb mit hoher Drehzahl aus (für ei
nen Motorstart bei geringer Drehzahl wird der maximale Fluss
ausgewählt).
Die Schlupfberechnung und die Synthese des Flusspositions
winkels θ erfolgen auf die gleiche Weise wie zuvor beschrie
ben.
Es sei betont, dass die hier angegebenen Beispiele für die
Durchführung des Polwechsels (PPM, Fig. 1-4) und der Vek
torregelung (Fig. 6-8) nur zur Illustration der Erfindung
angegeben sind und in keiner Weise die hier beanspruchten
Konzepte beschränken sollen. Weiterhin kann der vorstehend
erwähnte Mikroprozessor von jedem Typ sein, einschließlich
eines DSP, eines in einem Computer angeordneten Mikroprozes
sors oder anderer Arten von Mikroprozessoren, die aus dem
Stand der Technik wohl bekannt sind. Weiterhin kann die vor
stehend beschriebene Vektorregelung gleichfalls durchgeführt
werden kann, indem ein sensorloses Verfahren verwendet wird,
das im Stand der Technik bekannt ist.
Claims (12)
1. Elektrische Maschinenanordnung, aufweisend:
eine Induktionsmaschine (102) mit einem Stator und ei nem Läufer, wobei der Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist;
einen Wechselrichter mit einer Mehrzahl von Festkörper schaltern mit entsprechenden Regelungseinrichtungen und mit der gleichen Phasenanzahl wie die Induktionsma schine (102), wobei der Wechselrichter derart ange schlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv er regen kann; und
einen programmierbaren Mikroprozessor, der operativ mit dem Wechselrichter verbunden ist und ein Programm zum Regeln des Wechselrichters aufweist, das den Betrieb der Induktionsmaschine (102) unter Verwendung einer Polphasen-Modulation ermöglicht.
eine Induktionsmaschine (102) mit einem Stator und ei nem Läufer, wobei der Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist;
einen Wechselrichter mit einer Mehrzahl von Festkörper schaltern mit entsprechenden Regelungseinrichtungen und mit der gleichen Phasenanzahl wie die Induktionsma schine (102), wobei der Wechselrichter derart ange schlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv er regen kann; und
einen programmierbaren Mikroprozessor, der operativ mit dem Wechselrichter verbunden ist und ein Programm zum Regeln des Wechselrichters aufweist, das den Betrieb der Induktionsmaschine (102) unter Verwendung einer Polphasen-Modulation ermöglicht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Programm derart ausgebildet ist, dass dieses die
Induktionsmaschine (102) als Generator ansteuert.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass das Programm derart ausgebildet ist, dass
dieses die Steuerung der Induktionsmaschine (102) zwi
schen einem Motorbetriebsmodus und einem Generatorbe
triebsmodus umschaltet, wobei in jedem der Betriebsmodi
die Induktionsmaschine (102) mit einer gewünschten
Polzahl betreibbar ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Stator als ringförmig gewickel
ter Stator ausgebildet ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Läufer als Käfigläufer ausgebil
det ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass der programmierbare Mikroprozessor
als Digitalsignalprozessor ausgebildet ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Mikroprozessor Schritte zum Re
geln des Wechselrichters durch eine Vektorregelung auf
weist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekenn
zeichnet durch einen Wegfühler, der operativ mit der
Induktionsmaschine (102) verbunden ist, um eine Posi
tionsanzeige bereitzustellen, die eine relative Positi
on des Läufers und des Stators anzeigt.
9. Elektrische Maschinenanordnung, aufweisend:
eine Induktionsmaschine (102) mit einem Stator und ei nem Läufer, wobei der Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist;
einen Wegfühler, der operativ mit der Induktionsmaschi ne (102) verbunden ist, um eine Positionsanzeige be reitzustellen, die eine relative Position des Läufers und des Stators anzeigt;
einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von Festkörper schaltern mit entsprechenden Regelungseinrichtungen und mit der gleichen Phasenanzahl wie die ringförmige In duktionsmaschine (102), wobei der Wechselrichter derart angeschlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv erregen kann; und
einen programmierbaren Mikroprozessor, der betriebsfä hig angeschlossen ist und ein Programm aufweist, um ei ne Vektorregelung der Induktionsmaschine (102) durchzu führen, wobei der Mikroprozessor weiterhin den Wechsel richter derart regelt, dass die Induktionsmaschi ne (102) mit einer Polphasen-Modulation arbeitet.
eine Induktionsmaschine (102) mit einem Stator und ei nem Läufer, wobei der Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist;
einen Wegfühler, der operativ mit der Induktionsmaschi ne (102) verbunden ist, um eine Positionsanzeige be reitzustellen, die eine relative Position des Läufers und des Stators anzeigt;
einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von Festkörper schaltern mit entsprechenden Regelungseinrichtungen und mit der gleichen Phasenanzahl wie die ringförmige In duktionsmaschine (102), wobei der Wechselrichter derart angeschlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv erregen kann; und
einen programmierbaren Mikroprozessor, der betriebsfä hig angeschlossen ist und ein Programm aufweist, um ei ne Vektorregelung der Induktionsmaschine (102) durchzu führen, wobei der Mikroprozessor weiterhin den Wechsel richter derart regelt, dass die Induktionsmaschi ne (102) mit einer Polphasen-Modulation arbeitet.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Programm derart ausgebildet ist, dass dieses die
Regelung der Induktionsmaschine (102) zwischen einem
Motorbetriebsmodus und einem Generatorbetriebsmodus um
schaltet, wobei in jedem der Betriebsmodi die Indukti
onsmaschine (102) mit einer gewünschten Polanzahl be
treibbar ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, dass der Stator als ringförmig gewickelter Stator
und der Läufer als Käfigläufer ausgebildet ist.
12. Kraftfahrzeugantriebseinrichtung mit einer elektrischen
Maschinenanordnung, aufweisend:
eine Induktionsmaschine (102) mit einem ringförmig ge wickelten Stator und einem Käfigläufer, wobei der ring förmig gewickelte Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist,
einen Wegfühler, der operativ mit der Induktionsmaschi ne (102) verbunden ist, um eine Positionsanzeige be reitzustellen, die eine relative Position des Läufers und des Stators anzeigt;
einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von Festkörper schaltern und einem Regelungssystem, wobei der Wechsel richter die gleiche Anzahl an Phasen wie die ringförmi ge Induktionsmaschine (102) aufweist, wobei der Wech selrichter derart angeschlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv erregt; und
einen programmierbaren Digitalsignalprozessor, der ope rativ mit der Induktionsmaschine (102) verbunden ist, wobei der Digitalsignalprozessor ein Programm ein schließt, um eine Vektorregelung der Induktionsmaschi ne (102) durchzuführen, und wobei der Digitalsignalpro zessor den Wechselrichter derart regelt, dass die In duktionsmaschine (102) mit einer vorbestimmten Anzahl an Polen unter Verwendung einer Polphasen-Modulation arbeitet.
eine Induktionsmaschine (102) mit einem ringförmig ge wickelten Stator und einem Käfigläufer, wobei der ring förmig gewickelte Stator eine Vielzahl von Phasen wicklungen aufweist,
einen Wegfühler, der operativ mit der Induktionsmaschi ne (102) verbunden ist, um eine Positionsanzeige be reitzustellen, die eine relative Position des Läufers und des Stators anzeigt;
einen Wechselrichter mit einer Vielzahl von Festkörper schaltern und einem Regelungssystem, wobei der Wechsel richter die gleiche Anzahl an Phasen wie die ringförmi ge Induktionsmaschine (102) aufweist, wobei der Wech selrichter derart angeschlossen ist, dass dieser die Wicklungen selektiv erregt; und
einen programmierbaren Digitalsignalprozessor, der ope rativ mit der Induktionsmaschine (102) verbunden ist, wobei der Digitalsignalprozessor ein Programm ein schließt, um eine Vektorregelung der Induktionsmaschi ne (102) durchzuführen, und wobei der Digitalsignalpro zessor den Wechselrichter derart regelt, dass die In duktionsmaschine (102) mit einer vorbestimmten Anzahl an Polen unter Verwendung einer Polphasen-Modulation arbeitet.
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