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Fahrbare Siebanlage für die ununterbrochene Reinigung des Bettungsmaterials
unter Eisenbahngleisen Die Erfindung betrifft eine zur ununterbrochenen Reinigung
des Bettungsmaterials unter Eisenbahngleisen dienende fahrbare Maschine, die das
Bettungsmate;rial mit einer zwischen den Radachsen oder Drehgestellen ihres Fahrgestells
geneigt angeordneten Kratzerkette unter dein Gleis entfernt und das gereinigte Bettungsmaterial
größtenteils unmittelbar hinter der Aushubstelle wieder einbringt.
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Bei Maschinen der genannten Art verläuft die Kratzerkette in einer
Ebene, die auf dem Gleis. senkrecht steht oder gegen das Gleis unter einem Winkel
von mehr als 45° geneigt ist. Bei solchen Maschinen ist jedoch allgemein die Widerstandsfähigkeit
der Kratzerke;tte gegenüber dem Gleisbett ungenügend.
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Bei einer anderen bekannten Maschine wird die erforderliche Widerstandsfähigkeit
dadurch erzielt, daß die Kratzerkette unter einem verhältnismäßig kleinem Winkel
gegenüber dem Gleisbett geneigt ist. Bei dieser Maschine ist die Siebanlage unter
dem oberen Ende der Kratzerkette angeordnet. Da nun für die Siebanlage eine bestimmte
Mindesthöhe erforderlich ist, die Kette aber schwach geneigt ist, ergibt sich eine
beträchtliche Länge der Maschine und überdies der Nachteil, da.ß das Bettungsmaterial
nicht unmittelbar hinter der Aushubstelle, sondern erst in einigem Abstand dahinter
wieder eingebracht werden kann. Hierdurch ist bei der Arbeit der Maschine eine verhältnismäßig
lange Strecke unter dem Gleis schotterfrei. Das Gleis ist daher nicht ohne einen
entsprechend großen Zeitaufwand wieder befahrbar zu machen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird eine Maschine der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß für die Bewegung des Bettungsmaterials
in der Maschine eine Bahn in Form einer liegenden Acht vorgesehen ist, welche im
wesentlichen aus nur vier Elementen gebildet wird, nämlich einer schwach geneigten
Kratzerkette, einem vom höchsten Punkt der Kratzerkette belieferten, in der entgegengesetzten
Richtung geneigten Hauptförderband, einer von diesem belieferten, in Arbeitsrichtung
unmittelbar vor der Aushubstelle angeordneten Siebanlage und einer von dieser unmittelbar
belieferten, das brauchbare Bettungsmaterial rückführenden Verteilungsvorrichtung,
während zum Absetzen der Rückstände eine in Arbeitsrichtung vorn liegende, seitlich
verschwenkbare Vorrichtung vorgesehen ist.
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Diese Anordnung ist deshalb besonders vorteilhaft, weil nicht nur
die erwünschte geringe Neigung der Kratzerkette erzielt und der gereinigte Schotter
unmittelbar hinter der Aushubstelle wieder in das Bett eingebracht wird, sondern
außerdem eine Maschine von kurzer Baulänge, insbesondere von weniger als 15 m, erzielt
wird, die an jede Zugzusammenstellung angehängt werden kann. Es ist ferner eine
Maschine bekannt, bei welcher der Schotter, von der Seite gesehen, die Bahn einer
liegenden Acht beschreibt. Diese Maschine hat jedoch den Nachteil einer außergewöhnlich
großen Baulänge. Ferner wird bei dieser Maschine das Gleis mit Hilfe einer als Raupenkette
ausgebildeten Abstützung angehoben und der Schotter vor dieser Abstützung entfernt
und erst hinter der Abstützung wieder eingebracht. Das Gleis kann daher nur mit
einem großen Aufwand an Arbeitszeit wieder in einen befahrbaren Zustand gebracht
werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung. In dieser zeigt Fig.
1 in schematischer Seitenansicht die Maschine nach der Erfindung, Fig. 2 einen Teil
der Maschine in Draufsicht bei vergrößertem Maßstab, Fig. 3 in Seitenansicht die
sich an das Sieb anschließende Verteilungsvorrichtung, Fig. 4 in Seitenansicht einen
Ausschnitt aus Fig. 3 in einer anderen Arbeitsstellung, Fig. 5 in Vorderansicht
ein den gereinigten Schotter über die gesamte Glasbreite verteilendes, unterhalb
des Rahmens angeordnetes Förderband und Fig. 6 die Verteilungsvorrichtung in Draufsicht.
Der in Fig. 1 vollständig und in Fig. 2 zum Teil dargestellte Wagen besteht aus
einem auf zwei Drehgestellen 2 und 3 gelagerten Fahrgestell 1. Seine
Länge
entspricht derjenigen eines üblichen Eisenbahnwagens und beträgt etwa 15 in, so
daß der Wagen an Jede Zugzusammenstellung angehängt werden kann. Dieser Wagen könnte
selbstverständlich auch nur zwei Radachsen aufweisen.
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Das Wagengestell trägt sämtliche erforderlichen Einrichtungen zum
Ausheben, Sieben und Rückführen des Schotters und zum Wegführen des unbrauchbaren
Materials.
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Der Schotter 4 wird durch eine Schaufeln 5 führende endlose Aushubkette
gehoben, welche eine Schleife von dreieckiger Gestalt bildet, die in Führungen 6
in einer Ebene gleitet, welche mit der Bodenfläche einen Winkel von etwa 30° bildet
(höchstens 45°).
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Der Schotter wird längs der unter dem Gleis 8 liegenden Basis 7 dieses
Dreiecks ausgehoben und in Richtung des Pfeiles 9 der Fig. 2 bis zu einem Rad 10
geführt, das an der Spitze des Dreiecks liegt und den höchsten durch die Kette erreichten
Punkt bildet, von welchem aus das Material in den Trichter 11 fällt.
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Vom Trichter 11 aus fällt der Schotter auf ein von einem Motor 14
angetriebenes Förderband 13, welches etwa gleich stark wie die Aushubkette, jedoch
in entgegengesetztem Sinne geneigt ist und durch die Schleife der Kette hindurchgeführt
ist.
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Der zu reinigende Schotter erreicht somit den höchsten Punkt des Wagens
über und vor der Aushubstelle 7 mit Bezug auf die Förderrichtung 16 des Wagens und
fällt dort in einen zweiten Trichter 15.
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Aus diesem Trichter fällt der Schotter normalerweise auf das unter
dem Förderband 13 liegende Sieb 17, das praktisch parallel zu diesem Band liegt,
das gereinigte Material jedoch nach hinten zurückführt, wo es in einen Trichter
18 und längs einer Verteilungsplatte 52 unmittelbar hinter der Aushubstelle in das
Gleisbett fällt.
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Bemerkt sei, daß der Schotter zwischen der :%.ushubstelle und der
unmittelbar dahinter liegenden Rückführstelle einen Weg beschreibt, welcher etwa
eine Acht bildet, deren eine Schleife von der Kratzerkette 6, dem Trichter 11 und
dem unteren Teil des Förderbandes 13 gebildet wird und deren andere Schleife vom
oberen Teil des Förderbandes 13, dem Trichter 15, dem Sieb 17 und der Verteilungsplatte
52 gebildet wird.
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Wie ersichtlich, ist dieses Sieb doppelt ausgebildet und gibt über
seine obere Siebebene 17a das gröbere und über seine untere Siebebene 17b das mittelgroße
Material ab, während das feine, unbrauchbare Material auf ein Förderband 19 fällt,
welches es einem Trichter 20 zuführt. Dieser leitet das unbrauchbare Material zu
einem an der Stirnseite des Wagens angeordneten Ausladeförderband 22. Die Neigung
dieses Förderbandes kann mit Hilfe eines Kabelzuges 24 eingestellt werden. Ein Gelenk
26 gestattet es, das Band seitlich auszuschwenken, wie es die Draufsicht der Fig.
2 zeigt, um das zu entfernende Material auf einen auf einem Nebengleis befindlichen
Wagen laden zu können bzw. es neben dem Gleis auswerfen zu können.
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Die Aushubkette bildet einen verhältnismäßig spitzen Winkel mit der
Bodenfläche und untergräbt das Gleis, indem sie mit denn den Winkelscheitel bildenden
waagerecht und quer liegenden Teil 7 gegen den Schotter vorrückt.
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Diese Anordnung ist eine Gewähr für die Widerstandsfähigkeit der Vorrichtung,
die bei den in einem lotrechten, quer liegenden Rahmen geführten Aushubketten ungenügend
ist.
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.Die Aushubtiefe des quer liegenden Kettenstranges kann mit Hilfe
von Handrädern 35 eingestellt werden, mit welchen man Tragspindeln heben oder senken
kann.
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Die Draufsicht der Fig. 2 läßt Gelenke 40 der Aushubkettenführung
erkennen. Diese bieten die Möglichkeit, den Strang 7 beim Vorbeigehen an einem Signalsockel
od. dgl. seitlich zu verschieben.
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Die Aushubkettenführung wird mittels eines über zwei Rollen 42 geführten
Kabels 41 am Wagengestell festgehalten, welches im Bereich beider Enden'' °,,des
quer liegenden, unteren Stranges 7 der Kratzerkette befestigt ist.
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Diese Anordnung ist von Vorteil, denn sie läßt die seitliche Verschiebung
des gesamten wir4.#,men Kettenteiles zu und sichert gleichzeitig dessen "''gute
Befestigung und bietet insbesondere einen guten Widerstand gegen die beim Eindringen
in den Schotter auftretenden Beanspruchungen.
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Die gröberen. die obere Siebebene 17a verlassenden Schotterteile fallen,
wie Fig. 3 zeigt, in einen Trichter 18. Dieser weist eine schwenkbare Klappe 4 atr'f@'@^die
in der in Fig. 3 dargestellten Lage den Schotter'' mittelbar auf ein Verteilungsförderband
'28 führt, durch welches er nach hinten geführt wird. Dieses Förderband ist in 45
gelenkig befestigt, so daß es zwischen den Endlagen 28' und 28" der Fig. 2 geschwenkt
werden kann.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 werden diese Bewegungen von Hand
mit Hilfe der Winde46 hervorgerufen, während sie gemäß der Ausiührungsform nach
Fig. 3 und 5 durch einen Motor 17 hervorgerufen werden, was selbsttätig geschehen
kann. Dies wird dadurch erreicht, daß die Führung 48 des Förderbandes 28 auf einer
quer liegenden Schiene 49 gleitet und vom Motor 47 aus mittels eines Kabels 50 hin-und
hergeschoben wird, wobei beidseitig Umschalter 51 vorgesehen sind, welche den Motordrehsinn
selbsttätig umkehren. So wird der zurückfallende gereinigte Schotter über die ganze
Breite des Gleises und dessen Schwellen verteilt.
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Wird hingegen die Klappe 44 gemäß Fig. 4 umgestellt, so fällt der
gesamte gereinigte Schotter,längs der Verteilungsplatte 52 unmittelbar hinter die
Aushubstelle. Diese Platte erstreckt sich, wie die Draufsicht der Fig. 6 zeigt,
über die ganze Breite des Gleises und der Schwellen, über welche sie den Schotter
verteilt.
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Am Ausgang des oberen Siebteiles 17a sind zwei lotrechte, seitlich
vierschwenkbare Klappen 53 und 54 vorgesehen (s. Fig.6). Liegen diese beiden Klappen
in der für die Klappe 53 dargestellten Lage, su fällt das gesamte grobe Material
in den Trichter 18. Liegen hingegen beide Klappen entsprechend der dargestellten
Lage der Klappe 54, so fällt das gesamte grobe Material außerhalb des Trichters
auf die Verteilungsplatte 52. In Zwischenstellungen dieser Klappen werden das gröbere
und das feinere Material gemischt. Ferner kann der vom Sieb herabfallende Schotter
mit Hilfe der Klappe 44 zum Teil unmittelbar hinter die Aushubstelle und zum Teil
über das Förderband 28 nach hinten geführt werden. °' Der beschriebene `Vagen führt
alle nötigen Mittel mit sich, um die erwünschte Arbeit auszuführen, ,und zwar auf
einem Gestell, das die übliche Länge eines Eisenbahnwagens nicht überschreitet.
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Die gewählte Anordnung erlaubt es, den gereinigten Schotter unmittelbar
hinter die Aushubstelle zu führen, so daß jeweils nur eine sehr kurze Gleisstrecke
ohne Unterbau frei liegt.
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Der Wagen ist außerdem sehr stabil, insbesondere frei von quer gerichteten
Erschütterungen, weil das
vibrierende Sieb vorteilhafterweise längs
gerichtet ist.
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Das Reinigen des Schotters findet ferner in einfachster Weise statt,
indem, wie aus Fig. 1 ersichtlich, die Schwellen in einiger Entfernung vor dem Wagen
derart versetzt werden, daß etwa jede dritte Schwelle 55 auf dem Schotter aufliegt.
Das so um etwa 14 bis 18 cm gehobene Gleis liegt hoch genug und ist genügend unterstützt,
so daß der Wagen ohne Gefahr darauf rollen kann. Die versetzten Schwellen werden
unmittelbar hinter der Aushubkette wieder in die ursprüngliche Lage zurückgeschoben.
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Die Entfernung zwischen dem hinteren Drehgestell 3 und der Aushubstelle
ist genügend groß, um das Gleis ohne Verbiegung wieder auf den frisch verteilten
Schotter ablegen zu können. Das hintere Drehgestell rollt somit auf einem fest aufliegenden
Gleis.