DE10150207A1 - Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number
DE10150207A1
DE10150207A1 DE10150207A DE10150207A DE10150207A1 DE 10150207 A1 DE10150207 A1 DE 10150207A1 DE 10150207 A DE10150207 A DE 10150207A DE 10150207 A DE10150207 A DE 10150207A DE 10150207 A1 DE10150207 A1 DE 10150207A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fabric
yarn
shrinkage
differential
component
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE10150207A
Other languages
English (en)
Inventor
Stefan Schindler
Helmut Weinsdoerfer
Juergen Wolfrum
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsche Institute fuer Textil und Faserforschung Stuttgart
Original Assignee
Deutsche Institute fuer Textil und Faserforschung Stuttgart
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Institute fuer Textil und Faserforschung Stuttgart filed Critical Deutsche Institute fuer Textil und Faserforschung Stuttgart
Priority to DE10150207A priority Critical patent/DE10150207A1/de
Priority to US10/491,956 priority patent/US7309667B2/en
Priority to CNB028202236A priority patent/CN100540774C/zh
Priority to PCT/EP2002/011340 priority patent/WO2003033795A1/de
Priority to AT02772367T priority patent/ATE362005T1/de
Priority to EP02772367A priority patent/EP1434902B1/de
Priority to DE50210129T priority patent/DE50210129D1/de
Publication of DE10150207A1 publication Critical patent/DE10150207A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D15/00Woven fabrics characterised by the material, structure or properties of the fibres, filaments, yarns, threads or other warp or weft elements used
    • D03D15/50Woven fabrics characterised by the material, structure or properties of the fibres, filaments, yarns, threads or other warp or weft elements used characterised by the properties of the yarns or threads
    • D03D15/567Shapes or effects upon shrinkage

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Woven Fabrics (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Gewebe, bei welchem mindestens eines der sich kreuzenden Fadensysteme ein Differenzialschrumpfgarn (C) enthält, das aus mindestens einer Effektkomponente (A) gebildet ist, die sich bei Wärmebehandlung irreversibel verlängert und aus mindestens einer Schrumpfkomponente (B) gebildet ist, welches sich bei der Wärmebehandlung verkürzt. Die Komponenten (A) und (B) sind durch Verwirbelungsknoten miteinander verbunden. Im fertigen Gewebe ist die Anzahl der Verwirbelungsknoten pro Meter im Garn (C) auf die Fadenzahl des kreuzenden Fadensystems abgestimmt. Die Herstellung des Gewebes erfolgt in der Weise, daß bei mindestens einem der sich kreuzenden Fadensysteme ein Differenzialschrumpfgarn verwendet wird, das aus mindestens einer Effektkomponente (A), die sich bei Wärmebehandlung irreversibel verlängert, und aus mindestens einer Schrumpfkomponente (B) gebildet wird, welche sich bei Wärmebehandlung verkürzt. Die Komponenten des Differenzialschrumpfgarnes werden durch Luftblasverwirbelung so miteinander verbunden, daß sie im fertigen Gewebe eine Anzahl Y¶min¶ > 98 + 0,7 x Verwirbelungsknoten besitzen. Nach dem Verwirbeln werden die Garne als Webkette ungeschlichtet mit einem Schußfaden so verwebt, daß der Schußfaden im fertigen Gewebe eine Fadenzahl (X) aufweist. Das so erhaltene Gewebe wird anschließend thermisch behandelt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Gewebe, bei welchem mindestens eines der sich kreuzenden Fadensysteme ein Differentialschrumpfgarn C enthält, das aus mindestens einer Komponente A gebildet ist, die sich bei Wärmebehandlung irreversibel verlängert (Effektkomponente), und aus mindestens einer Komponente B gebildet ist, welche sich bei Wärmebehandlung verkürzt (Kernkomponente).
  • Durch die DE 39 15 945 ist ein solches Gewebe bekannt, das durch unterschiedliche Wärmeschrumpfeigenschaften des verwebten Garnes Bauschigkeit und warmes Gefühl und ähnliche Eigenschaften aufweist. Dies gilt vor allen Dingen dann, wenn zusammengesetzte Garne verwendet werden, wobei der eine Anteil sich bei Wärmebehandlung ausdehnt und der andere Anteil bei Wärmebehandlung schrumpft (Differentialschrumpfgarn). Der Griff ist bei einer derartigen Konstruktion besser als wenn Fäden verwendet werden, die nur aus schrumpffähigen Komponenten bestehen. Bei Letzterem wird durch das Schrumpfen des fertigen Garnes auch der Produktionswirkungsgrad negativ beeinflusst. Nachteilig kann sich allerdings auswirken, dass die Schlingen von den sich bei der Wärmebehandlung verlängernden und damit herausragenden Fäden bei der Weiterverarbeitung Schwierigkeiten bereiten, es zu Spaltungen der Fäden kommt oder auch die Schlingen sich in Verarbeitungselementen verhaken. Bei der genannten DE 39 15 945 ist deshalb vorgesehen, dass die beiden das Differentialschrumpfgarn bildenden Multifilamentgarne durch Verwirbeln miteinander vereinigt sind und zwar mit 20 bis 100 Knoten/Meter. Es werden außerdem Filamentfäden A und B verwendet, die beim Schlichten nur einen leichten Unterschied im Schrumpfungsgrad aufweisen, wobei beide Komponenten eine Schrumpfung aufweisen, während der große Längenunterschied durch Längung der Komponente A und Schrumpfung der Komponente B erst bei der Wärmebehandlung des fertigen Gewebes mit heißer Luft (160°C) entsteht, durch welche die Bauschigkeit erzeugt wird. Auf diese Weise können die Fäden während des Webprozesses leichter gehandhabt werden als konventionell zusammengesetzte Fäden, die alle unter Wärmeeinwirkung schrumpfen und zwar in unterschiedlichem Ausmaß. Die dadurch bereits entstehenden Schlingen reiben während des Bäumens oder Webens gegeneinander, können sich in den Webwerkzeugen verfangen, wodurch die Fachbildung und Verarbeitbarkeit beträchtlich beeinträchtigt werden.
  • Durch das bekannte Verfahren sind sowohl in der Herstellung, in der Auswahl der Fadenmaterialien, als auch in den Gewebeeigenschaften, z. B. im Griff, Grenzen gesetzt. Es können beispielsweise nur Fadenmaterialien verwendet werden, die während des Schlichtens etwa die gleiche Schrumpfung aufweisen, jedoch bei der Endbehandlung des Gewebes in der Lage sind, die Längung und die Schrumpfung so auszulösen, dass die gewünschte Bauschigkeit entsteht. Um eine gute Verarbeitbarkeit zu gewährleisten, ist eine Verwirbelung erforderlich, jedoch darf die Anzahl der Verwirbelungsknoten nicht über 100/Meter hinausgehen, da sonst eine unerwünschte Unebenheit im Tuch stark hervortritt und Filamente des Mehrfachfilamentfadens A zu unerwünschtem Brechen neigen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Gewebe zu schaffen, das sowohl in der Herstellung als auch in seinen Eigenschaften eine Verbesserung des bekannten bringt.
  • Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Anzahl der Verwirbelungsknoten, durch die die Komponenten A und B miteinander verbunden sind, und die Fadenzahl des kreuzenden Fadensystems aufeinander abgestimmt sein müssen. Dadurch sind erheblich höhere Verwirbelungsknoten/Meter im Garn C möglich, ohne dass das Aussehen des Gewebes Schaden leidet. Durch die vielen Knoten werden die durch den Differentialschrumpf entstehenden Schlingen besser eingebunden. Es entstehen weniger Filamentbrüche bei der Weiterverarbeitung des Gewebes und auch die Zieherneigung im späteren Gebrauch ist wesentlich geringer. Für die störungsfreie Verarbeitung des Garns im Webprozess ist weder ein Drehen des Garns noch ein Schlichten erforderlich, so dass das Gewebe deutlich wirtschaftlicher und umweltschonender in seiner Herstellung ist. Das Gewebe hat die vorteilhafte Eigenschaft, bei der Martindale-Scheuerprüfung hinsichtlich der Beurteilung der Farbunterschiede nach dem Graumaßstab geringere Farbunterschiede zum Original zu zeigen als Vergleichsmuster mit geringerer Verwirbelungsdichte. Das Gewebe zeigt weniger Flammen, ohne dass das Garn gedreht worden ist, denn durch die höhere Knotenzahl erscheint die Effektgarnkomponente A als ob der Faden gedreht worden wäre, d. h. die einzelnen Filamente sind durch die intensivere Verwirbelung verwirrter und liegen nicht parallel. Dies gibt eine entsprechend gute Abdeckung der Schrumpfkomponente.
  • Gemäß Anspruch 2 soll die Anzahl der Verwirbelungsknoten in Abhängigkeit zu der Fadenzahl im kreuzenden Fadensystem im Bereich über ymin ≥ 98 + 0,7x liegen, wobei y die Knotenanzahl/Meter im Garn C und x die Fadenzahl/Zentimeter ist, jeweils bezogen auf das fertige Gewebe. Damit werden vorzugsweise optimale Bedingungen bezüglich Griff und Aussehen des Gewebes erreicht. Das Gewebe zeichnet sich nicht nur durch Voluminösität aus, sondern auch durch samtartigen Griff mit einer gleichmäßig strukturierten Oberfläche.
  • Durch die Merkmale des Verfahrensanspruches 9 wird die Herstellung verbilligt durch Wegfall des teuren Schlichtprozesses sowie durch das Verweben von ungedrehten bzw. ungezwirnten Garnen. Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren nachfolgend beschrieben.
  • Es zeigen:
  • Fig. 1 und 2 stark vergrößerte Aufnahmen von Geweben gemäß dem Stand der Technik (Beispiele 1 und 2);
  • Fig. 3 eine stark vergrößerte Aufnahme eines Gewebes gemäß der Erfindung (Beispiel 3);
  • Fig. 4a und 4b vergrößerte Aufnahmen von Geweben gemäß der Erfindung mit verschieden gefärbten Filamentgarnen in rapportierendem Wechsel mit Differentialschrumpfgarnen (Beispiele 4a und 4b);
  • Fig. 5a und 5b vergrößerte Aufnahmen von Geweben mit verschieden gefärbten Komponenten des Differentialschrumpfgarnes (Beispiele 5a und 5b);
  • Fig. 6 eine stark vergrößerte Aufnahme eines Gewebes gemäß der Erfindung, jedoch mit einer leichten Drehung des Differentialschrumpfgarnes (Beispiel 6);
  • Fig. 7 eine schematische Darstellung des Differentialschrumpfgarnes nach Auslösung des Differentialschrumpfeffekts;
  • Fig. 8 ein Diagramm der Abhängigkeit der Knotenzahl von der Fadendichte gemäß der Erfindung.
  • Fig. 1 zeigt in einer starken Vergrößerung ein fertiges Gewebe gemäß dem Stand der Technik mit einem Differentialschrumpfgarn C in der Kette und einem normalen Filamentgarn S (z. B. PET 76 dtex f 24 glatt 1000 T/m) im Schuss mit einer Dichte von 36 Fäden/cm im fertigen Gewebe, so dass sich eine Querfadenzahl x = 36/cm ergibt. Die beiden Garne C und S sind in Leinwandbindung miteinander verwebt. Das Differentialschrumpfgarn C ist mit einer relativ geringen Anzahl von 120 Verwirbelungsknoten pro Meter im fertigen Gewebe verwirbelt. Das Differentialschrumpfgarn C weist die Komponenten A und B auf, wobei die Komponenten A und B zu einem großen Teil aufgespaltet, d. h. getrennt nebeneinander im fertigen Gewebe liegen, was zur Folge hat, dass das Schrumpfgarn B glatt neben der Effektkomponente A liegt und von dieser nicht überdeckt wird. Ferner liegt die Schrumpfkomponente B sehr eng und straff an den Schussfäden S an. Fast alle Schlingen der Effektkomponente A werden aus parallel liegenden Filamenten gebildet. Der Bauschcharakter ist dadurch gering. Die glatt im Grund liegenden Filamente der Schrumpfkomponente B werden kaum verdeckt. Die Ware sieht mager aus. Hinzu kommt, dass bei dem Faden C2 eine etwas bessere Überdeckung gegeben ist als beim Faden C1. Derartige Unterschiede äußern sich im fertigen Gewebe als Streifen oder auch unregelmäßig als Flammen. Dies ist unerwünscht.
  • Die Anzahl der Verwirbelungsknoten pro Meter (y = 120) liegt bei diesem Gewebe unterhalb der durch die Formel ymin = 98 + 0,7x gegebenen Bereichsgrenze. Um einen Wert y > 98 + 0,7x zu erreichen, müsste entweder die Anzahl der Verwirbelungsknoten auf über 123/m angehoben oder die Anzahl der Schußfäden S von 36 auf unter 31,4 gesenkt werden. Letzteres ergibt aber ein qualitativ schlechteres Gewebe, so dass nur die Anhebung der Anzahl der Verwirbelungsknoten in Frage kommt.
  • Die Fig. 2 zeigt in einer starken Vergrößerung ein fertiges Gewebe gemäß dem Stand der Technik mit den gleichen Parametern wie Beispiel 1 in Fig. 1, mit dem Unterschied, dass die Anzahl der Verwirbelungsknoten im Differentialschrumpfgarn C noch geringer, nämlich 108/m im fertigen Gewebe ist. Auch hier zeigen sich Schrumpfkomponenten B freiliegend und unverdeckt von der Effektkomponente A, wobei die Überdeckung zusätzlich auch unterschiedlich ist. Während bei C2 die Überdeckung besser ist, liegt die Schrumpfkomponente B bei C1 völlig frei und parallel zur Effektkomponente A. Das Gewebe ist aus den für Beispiel 1 gültigen Gründen nicht brauchbar.
  • Die Anzahl der Verwirbelungsknoten pro Meter (y = 108) liegt unterhalb des durch die Formel ymin = 98 + 0,7x vorgeschriebenen Bereichs. Um einen y-Wert oberhalb ymin = 98 + 0,7x zu erreichen, müsste entweder die Anzahl der Verwirbelungsknoten im fertigen Gewebe auf über 123/m angehoben oder die Anzahl der Querfäden S von 36 auf unter 14,3 gesenkt werden. Letzteres ergibt ebenfalls kein brauchbares Gewebe, so dass nur die Anhebung der Anzahl der Verwirbelungsknoten in Frage kommt.
  • In Fig. 3 ist das Garn C mit seinen Komponenten A und B intensiv und gleichmäßig mit 175 Knoten/Meter im fertigen Gewebe verwirbelt. Die Zahl der Querfäden (Schußfäden S) beträgt 26,5/cm. Die gelängten Effektkomponenten A decken die Schrumpfkomponente B zu einem sehr hohen Teil ab. Sichtbar sind fast ausschließlich die Effektkomponenten A, die aus dem Gewebegrund heraustreten. Durch die große Knotendichte wird außerdem erreicht, dass die Filamentschlingen ein gutes Stehvermögen durch die enge Abbindung haben. Es entsteht eine gleichmäßige und feine Struktur insgesamt. Auch die Schussfäden S werden etwas besser verdeckt, so dass das Gewebe fein strukturiert und voluminös erscheint.
  • Durch zusätzliches Drehen des Differentialschrumpfgarns C nach dem Verwirbeln könnte das Warenbild gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 zwar noch etwas verbessert werden, so dass es dem Warenbild der Fig. 3 nahe kommt, d. h. die Schrumpfkomponente B besser abgedeckt wird. Jedoch ist hierfür der zusätzliche und sehr teure Arbeitsgang des Drehens erforderlich, der eingespart werden kann, wenn bei der Verwirbelung der Komponenten A und B darauf geachtet wird, dass die Verwirbelung eine Knotenzahl von mehr als ymin = 98 + 0,7x Knoten/Meter erreicht. Dennoch kann damit nicht verhindert werden, dass die Schrumpfkomponenten B teilweise frei liegen.
  • Die Fig. 4a und 4b (Beispiele 4a, 4b) zeigen Gewebe mit hoher Verwirbelungsknotenzahl, so dass die Bedingung y > 98 + 0,7x wie bei Beispiel 3 erfüllt ist. Zur Musterung wurden in der Kette gefärbte Schrumpfgarne F eingesetzt und zwar in einem gleichmäßigen Wechsel mit ungefärbtem Differentialschrumpfgarn C. In den Beispielen 4a und 4b folgen nach 6 ungefärbten Differentialschrumpfgarnen C jeweils zwei schwarze Schrumpfgarne F, die zusätzlich mit Z-Drehung versehen sind, während die Schrumpfgarne teilweise S-Drehung (C3) und Z-Drehung (C4) aufweisen. Dadurch wird ein zusätzlicher Mustereffekt erreicht. Das Gewebe in Fig. 4a ist in Leinwandbindung, jenes in Fig. 4b in einer Kreppbindung mit den Schussfäden S gewebt. Bei beiden Beispielen in Fig. 4a bzw. Fig. 4b wird für das Differentialschrumpfgarn C die Bedingung y > 98 + 0,7x erfüllt. Die Anzahl der Verwirbelungsknoten im fertigen Gewebe beträgt y = 168 und die Anzahl Querfäden/cm ist x = 41,6.
  • Es gilt bei beiden Beispielen:

    168 ≥ 98 + 0,7.41,6

    168 ≥ 127,1
  • Durch die große Knotendichte der Differentialschrumpfgarne C in den Beispielen 4a und 4b wird erreicht, dass die Filamentschlingen ein gutes Stehvermögen durch die enge Abbindung haben. Die Schrumpfkomponente B ist vollkommen überdeckt. Es entsteht eine gleichmäßige und feine Struktur der Gewebeoberfläche, die mustergemäß durch ungefärbte und gefärbte Garne unterbrochen ist. Das Gewebe erscheint insgesamt fein strukturiert und voluminös.
  • In den Fig. 5a und 5b (Beispiel 5a bzw. 5b) erfolgt die Musterung durch die Gewebebindung, unterschiedlich gefärbte Garnkomponenten und unterschiedliche Drehung der Differentialschrumpfgarne. Als Schussgarn S kommt jeweils ein ungefärbtes Filamentgarn zum Einsatz. In Fig. 5a haben die Differentialschrumpfgarne C3 und C4 als Schrumpfkomponente FB ein schwarz gefärbtes Filamentgarn, während die sich verlängernden Effektkomponenten A aus ungefärbten Filamenten bestehen. Im fertigen Gewebe erfüllen diese Differentialschrumpfgarne FBC3, und FBC4 die Bedingung y ≥ 98 + 0,7x, wobei die Anzahl der Verwirbelungsknoten im fertigen Gewebe y = 139 beträgt und die Anzahl Querfäden/cm x = 32,6 ist. In Fig. 5b besitzen die Differentialschrumpfgarne C3, und C4 als Schrumpfkomponente B ein ungefärbtes Filamentgarn, während die sich verlängernde Effektkomponente FA aus schwarz gefärbten Filamenten besteht. Im fertigen Gewebe erfüllen diese Differentialschrumpfgarne FAC3, und FAC4 Bedingung y ≥ 98 + 0,7x, wobei die Anzahl der Verwirbelungsknoten im fertigen Gewebe y = 170 beträgt und die Anzahl Querfäden/cm x = 32,6 ist.
  • Man erhält ein Gewebe mit den Eigenschaften des Gewebes in Beispiel 3 oder 4, welches zusätzlich Farbeffekte wie Grauschattierungen und Struktureffekte aufweist. Durch die sehr hohe Knotenzahl von y = 139 bzw. y = 170 sind diese Gewebe besonders gut in ihrer Erscheinung und im Griff Zusätzliche Mustereffekte sind durch den Wechsel zwischen Z- Drehung (C4, FAC4, FB) und S-Drehung (C3, FAC3, FAC4) erkennbar.
  • In Fig. 6 (Beispiel 6) ist ein grobes Differentialschrumpfgarn C5 der Feinheit 555 dtex mit seinen Komponenten A und B intensiv und gleichmäßig mit 127 Knoten/Meter im fertigen Gewebe verwirbelt. Die Querfadenzahl x beträgt 17/cm im fertigen Gewebe. Die gelängten Effektkomponenten A decken die Schrumpfkomponente B sehr gut ab. Sichtbar sind fast ausschließlich die Effektkomponenten A, die aus dem Gewebegrund heraustreten. Durch die große Knotendichte wird außerdem erreicht, dass die Filamentschlingen ein gutes Stehvermögen durch die enge Abbindung haben. Auch die Schussfäden werden verdeckt, so dass das Gewebe fein strukturiert, voluminös erscheint. Es entsteht eine gleichmäßige und feine Struktur insgesamt. Bei diesem Beispiel wurde durch geringfügiges zusätzliches Drehen des Differentialschrumpfgarnes C5 mit nur 300 T/m erreicht, dass die Gewebeoberfläche noch gleichmäßiger und die Schrumpfkomponente B noch besser abgedeckt sind. Bei einer geringeren Knotenzahl y < 98 + 0,7x wäre selbst mit einer zusätzlichen Drehung des Differentialschrumpfgarnes von mindestens 500 T/m ein Gewebe dieser Art nicht zu erreichen. Ein derartiges Gewebe kann als Sitzbezugsstoff in Automobilen eingesetzt werden.
  • In Fig. 7 wird schematisch der Aufbau des Differentialschrumpfgarnes C gezeigt. Bei der Wärmebehandlung des Garns C im fertigen Gewebe wird der Differentialschrumpf ausgelöst, d. h. die Komponente A verlängert sich, während die Komponente B schrumpft und deshalb gestreckt im Differentialschrumpfgarn C liegt. Die beiden Komponenten A und B sind durch die Verwirbelungsknoten K miteinander verbunden. Liegt die Anzahl der Verwirbelungsknoten K in dem Bereich über ymin, so ergeben sich gut eingebundene Schlingen mit großem Stehvermögen und Gleichmäßigkeit. Durch Einsatz dieses Garns bilden die Filamente der Garnkomponente A beim Auslösen der Längenänderung während der Wärmebehandlung des Gewebes Mikroschlingen, die eine Textur im Gewebe erzeugen und so den Griff und die funktionellen Eigenschaften verbessern. Die Oberflächenstruktur ist voluminös. Die Ware hat einen trockenen, weichen und zarten Griff. Je nach Filament- und Garnfeinheit stellt sich ein Pfirsichhauteffekt ("peach skin"), Seidencharakter, Leinen-, Woll- oder Baumwollcharakter ein. Der Ware kann durch leichtes Drehen des Differential schrumpfgarnes C und Alkalisieren ein viskose-krepp-ähnlicher Charakter verliehen werden. Außerdem werden die Kriterien für Bekleidungsgewebe hinsichtlich Bügelschrumpf, Waschschrumpf, Reißfestigkeit, Dehnung, Schiebefestigkeit und Scheuerbeständigkeit besonders gut erfüllt.
  • Fig. 8 ist eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Anzahl der Verwirbelungsknoten/Meter im Fertiggewebe und der Querfadendichte/cm im fertigen Gewebe. Y bezeichnet die Anzahl der Verwirbelungsknoten, während x die Querfadendichte angibt. Die Gerade ymin = 98 + 0,7x bildet die Grenze zwischen dem Bereich, in welchem gemäß der Erfindung durch intensive Verwirbelung, allerdings bezogen jeweils auf die Fadendichte, ein Gewebe höchster Qualität und guter Griffeigenschaften mit gleichmäßiger und voluminöser Oberflächenstruktur entsteht.
  • Die Ermittlung der Werte x und y am fertigen Gewebe erfolgt in der Weise, dass zunächst die Fadendichte (Fadenanzahl/cm x) in Kett- und Schussrichtung nach bekannten Verfahren bestimmt werden, z. B. durch Auszählen mit einem Fadenzähler oder mit vergrößernden fotografischen Aufnahmen. Für die Ermittlung der Verwirbelungsknoten/m wird das Differentialschrumpfgarn C aus dem fertigen Gewebe herausgenommen. Sofern das Differentialschrumpfgarn C eine Drehung aufweist, wird diese Drehung auf 0 zurückgedreht. Das kann z. B. mit einem Drehungsprüfgerät erfolgen. An dem dann ungedrehten Differentialschrumpfgarn C werden die Verwirbelungsknoten pro Meter dadurch bestimmt, dass entweder mit einer Nadel die Verwirbelungspunkte identifiziert und deren Abstände ausgemessen werden, oder mit einem Prüfgerät wie z. B. dem "Reutlinger Interlace Counter RIC" das Differentialschrumpfgarn abgetastet wird und die Anzahl y der Verwirbelungsknoten/m bestimmt werden. Die so ermittelten Zahlenwerte für x und y werden dann in die Beziehung y ≥ 98 + 0,7x eingesetzt, um den Bereich für ein vorliegendes Gewebe zu bestimmen.
  • Der besondere Vorteil dieser intensiven Verwirbelung und damit Verbindung der beiden Komponenten A und B des Differentialschrumpfgarnes C liegt darin, dass Qualitäten und Aussehen geschaffen werden, die nicht einmal mit einem zusätzlichen Zwirnprozess erreicht werden könnten. Außerdem entfällt das Schlichten, ohne das sich die Fäden gemäß der üblichen Herstellung nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten verarbeiten lassen. Da das Differentialschrumpfgarn C nur in der Ausrüstung thermisch behandelt wird, können die Komponenten A und B genau auf die am fertigen Gewebe durchzuführenden Wärmebehandlungsprozesse für das Differentialschrumpfen abgestimmt sein. Es braucht keine Rücksicht genommen zu werden auf die beim Schlichten notwendigen Temperaturen. Dies vereinfacht den Prozess erheblich und schließt Fehlermöglichkeiten aus. Auch auf diese Tatsache ist die erzielte gleichmäßigere Gewebestruktur zurückzuführen.
  • In Fig. 8 sind die oben beschriebenen Beispiele eingetragen. Aus den Gewebebildern der Fig. 1 bis 6 läßt sich recht anschaulich erkennen, welche Gewebestrukturen oberhalb und unterhalb der Grenzlinie ymin = 98 + 0,7x liegen.
  • Die entsprechend der Erfindung erhaltenen Stoffe lassen sich in der Bekleidungsindustrie, für Heimtextilien, insbesondere für Polsterbezugsstoffe einsetzen sowie auch für semitechnische Textilien, z. B. im Medizinbereich, sowie in dem besonders hohe Anforderungen an Scheuerbeständigkeit und Lichtechtheit stellenden Bereich der technischen Textilien, z. B. als Automobilbezugsstoffe. Die hohe Kristallinität der Differentialschrumpfgarne im Fertiggewebe führt zu einer außerordentlich hohen Lichtbeständigkeit.
  • Bei den beschriebenen Beispielen ist jeweils das Differentialschrumpfgarn C als Kettgarn verwendet worden. Natürlich kann das Differentialschrumpfgarn C auch als Schussfaden S oder als Schuss- und Kettfaden verwebt sein. Werden andere Fäden zwischen die Fäden mit Differentialschrumpf gelegt, so können durch entsprechende Wechsel zwischen Differentialschrumpfgarn und anderen Garnen bestimmte Effekte im Gewebe erzielt werden. Hier können Garne beispielsweise ohne Differentialschrumpf als auch Garne mit anderem Differentialschrumpf eingesetzt werden. Es kann auf diese Weise aber auch gemustert werden, indem diese Zwischenfäden mustergemäß angeordnet werden. Es lassen sich auf diese Weise Streifen-, Karo-, Krepp-, Waffeleffekte oder dergleichen erzielen, wie in den Beispielen 4a, 4b, 5a und 5b beschrieben und in den Fig. 4a, 4b, 5a und 5b dargestellt.
  • Um eine gute Bauschigkeit und Voluminösität zu erreichen, sollte ein Differentialschrumpfgarn C verwendet werden, bei dem die Längendifferenz zwischen den beiden Komponenten A und B im fertigen Gewebe wenigstens 15% beträgt. Bei den dadurch erzeugten Schlingen ist die intensive Verwirbelung von besonderer Bedeutung für einen einwandfrei ablaufenden Arbeitsprozess. Wenn die Effektkomponente A eine spontane und irreversible Längung von wenigstens 8% besitzt, dagegen die Schrumpfkomponente eine Schrumpfung von mindestens 5% besitzt, so hat das Gewebe trotz großer Bauschigkeit eine gute Haltbarkeit und Beanspruchbarkeit bzgl. Scheuerung. Dies ist auf die intensive Einbindung der Effektkomponente durch die hohe Verwirbelungsknotenzahl zurückzuführen.
  • Die Herstellung des Gewebes erfolgt in der Weise, dass für das Differentialschrumpfgarn Komponenten A und B ausgewählt werden und diese mit einer Knotenanzahl y ≥ 98 + 0,7x miteinander verwirbelt werden. Dadurch ist nach dem Verwirbeln für die vorgesehene Verarbeitung in der Weberei keinerlei Drehungs- oder Verzwirnungsprozess mehr notwendig. Das schließt jedoch nicht aus, dass für Musterungszwecke oder zur Ausbildung des Griffes des Gewebes die Differentialschrumpfgarne C eine zusätzliche Drehung erhalten, wie oben beschrieben, die dann allein auf die gewünschte Gestaltung und Musterung abgestimmt werden kann. Das Differentialschrumpfgarn kann sofort nach dem Verwirbeln für die Kettherstellung eingesetzt werden und zwar ungeschlichtet. Die so gebildete Kette wird dann mit dem Schussfaden S verwebt und das so erhaltene Gewebe in der Ausrüstung thermisch behandelt. Bei dieser Wärmebehandlung wird der Differentialschrumpf ausgelöst, und es entsteht das oben bereits beschriebene Gewebe.
  • Es kann aber auch für den Schussfaden S ein Differentialschrumpfgarn verwendet werden. Ein Drehen oder Zwirnen ist auch hier nicht erforderlich, jedoch kann bei sehr hochwertiger Ware, wo sich dieser Aufwand rechtfertigt, der Deckungseffekt, Warengriff und Warenfall durch Drehung noch optimiert werden. Dabei sind jedoch durch die vorherige intensive Verwirbelung wesentlich weniger Drehungen als üblich erforderlich. Gegenüber sonst üblicher Garndrehungen von etwa 1000 bis 3000/m für Garne der Feinheit 600 dtex bis 40 dtex kann hier bereits mit etwa der Hälfte der Garndrehungen ein Effekt sowohl bezüglich der Verarbeitungsfähigkeit, als auch bezüglich des Gewebeausfalls erzielt werden, der den Effekt, wie er beim konventionellen Herstellungsvorgang mit Schlichten und einer Erteilung von hoher Garndrehung entsteht, noch übertrifft.
  • Der Differentialschrumpf wird am besten nach dem Weben durch Wärmebehandlung im Gewebe ausgelöst.
  • Die Wärmebehandlung des Gewebes ist vorzugsweise 2-stufig. In der ersten Stufe erfolgt eine Behandlung mit Wasser mit einer Temperatur üblicherweise etwa 90°C, in der zweiten Stufe wird das Gewebe einer wesentlich höheren Temperatur von üblicherweise 180°C ausgesetzt, die durch Heißluft erzeugt wird. Diese zweistufige Wärmebehandlung hat den Vorteil, dass eine Thermofixierung erfolgt, dass also die Garne restlos ausgeschrumpft sind, so dass weitere Wärmebehandlungen, beispielsweise beim Färben, ohne Einfluss auf das Gewebe sind.
  • Bei der Behandlung mit heißem Wasser wird einerseits der Schrumpf der Schrumpfkomponente B ausgelöst, andererseits entwickelt die Effektkomponente A dabei einen Teil der insgesamt möglichen Fadenlängung. Bei der Behandlung mit heißer Luft (120°C-220°C) wird ein weiterer Teil der Fadenlängung der Effektkomponente A ausgelöst, gleichzeitig wird das Gewebe fixiert. Üblicherweise wird das Gewebe nach der Schrumpfauslösung und Heißfixierung mit Lauge behandelt, um einen teilweisen chemischen Abbau der PET-Filamente zur Gewichtsreduzierung, Verbesserung der Griffeigenschaften des Glanzes und funktioneller Eigenschaften (Feuchtigkeitsaufnahme und Feuchtetransport) der Gewebe zu bewirken. Im Anschluss daran wird üblicherweise nachfixiert. Wegen des großen generierten Volumens und der ausgeprägten feinen Schlingenstruktur des Gewebes gemäß dem Herstellungsverfahren nach der Erfindung kann auf diese alkalische Behandlung auch verzichtet werden.
  • Wildlederartige Gewebeoberflächen werden durch einen zusätzlichen Rau- oder Schmirgelvorgang erreicht, mit dem die Oberfläche des Gewebes aufgeraut wird.
  • Die selbstlängenden Garne bzw. Gewebe können beispielsweise aus Standard-PET- Filament, aus antimonfreiem oder antimonarmem PET-Filament (bei der alkalischen Reduktion gelangt dann kein Antimon in das Abwasser, was besonders vorteilhaft für den Umweltschutz ist), Flammen hemmenden Filamenten z. B. bei Heimtextilien und im Auto, oder auch kationisch färbbarem Polyester zwecks einfacherer Färbung hergestellt werden. BEZUGSZEICHEN A Effektkomponente
    B Schrumpfkomonente
    C, C1, C2, C5, Differentialschrumpfgarne
    C3 Differentialschrumpfgarn mit S-Drehung
    C4 Differentialschrumpfgarn mit Z-Drehung
    FA gefärbte Effektkomponente
    FAC Differentialschrumpfgarn mit gefärbter Effektkomponente
    FB gefärbte Schrumpfkomponente
    FBC Differentialschrumpfgarn mit gefärbter Schrumpfkomponente
    F gefärbtes Schrumpfgarn
    y Knotenanzahl/m im fertigen Gewebe
    ymin Mindest-Knotenanzahl/m für Qualitätsgewebe gemäß Erfindung
    x Querfadenzahl im fertigen Gewebe

Claims (16)

1. Gewebe, bei welchem mindestens eines der sich kreuzenden Fadensysteme ein Differentialschrumpfgarn C enthält, das aus mindestens einer Effektkomponente A gebildet ist, die sich bei Wärmebehandlung irreversibel verlängert, und aus mindestens einer Schrumpfkomponente B gebildet ist, welche sich bei Wärmebehandlung verkürzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten A und B durch Verwirbelungsknoten miteinander verbunden sind, und im fertigen Gewebe die Anzahl (y) der Verwirbelungsknoten pro Meter im Garn C auf die Fadenzahl (x) des kreuzenden Fadensystems abgestimmt ist.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl (y) der Verwirbelungsknoten pro Meter im Garn C in Abhängigkeit zu dar Fadenzahl (x) im kreuzenden Fadensystem im Bereich von
ymin ≥ 98 + 0,7x
liegt, wobei y die Knotenanzahl pro Meter im Garn C und x die Fadenanzahl pro cm, jeweils bezogen auf das fertige Gewebe ist.
3. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Differentialschrumpfgarn C als Kettgarn verwebt ist.
4. Gewebe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Differentialschrumpfgarn C als Kett- und als Schussgarn verwebt ist.
5. Gewebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Differential-Schrumpfgarn (C3, C4) andere Zwischenfäden (FC4, FBC3, FBC4, FAC3, FAC4) verwebt sind, oder Zwischenfäden, die einen anderen Differentialschrumpf aufweisen.
6. Gewebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenfäden (FC4, FBC3, FBC4, FAC3, FAC4) mustergemäß angeordnet sind.
7. Gewebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längendifferenz zwischen den beiden Komponenten (A, FA) und (B, FB) im fertigen Gewebe wenigstens 15% beträgt.
8. Gewebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektkomponente (A, FA) eine spontane und irreversible Längung von etwa 20% besitzt, und die Schrumpfkomponente (B, FB) eine Schrumpfung von etwa 20 % besitzt.
9. Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, bei welchem mindestens eines der sich kreuzenden Fadensysteme ein Differentialschrumpfgarn C enthält, das aus mindestens einer Effektkomponente A, die sich bei Wärmebehandlung irreversibel verlängert, und aus mindestens einer Schrumpfkomponente B gebildet wird, welche sich bei Wärmebehandlung verkürzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten (A, FA, B, FB) durch Luftblasverwirbelung zu einem Differentialschrumpfgarn (C, C1, C2, C3, C4, C5, FAC, FBC) so miteinander verbunden werden, dass sie im fertigen Gewebe eine Anzahl ymin > 98 + 0,7x Verwirbelungsknoten besitzen, und nach dem Verwirbeln als Webkette ungeschlichtet mit einem Schussfaden verwebt werden, so dass der Schußfaden (S) im fertigen Gewebe eine Fadenzahl (x) aufweist, und das so erhaltene Gewebe thermisch behandelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichent, dass verschiedene Differentialschrumpfgarne (FAC, FBC) zur Musterung in wenigstens einem der sich kreuzenden Fadensysteme zusammengestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass den Differentialschrumpfgarnen (C3, C4, C5) verschiedene Drehungen erteilt und in wenigstens eines der sich kreuzenden Fadensysteme eingebracht werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe nach dem Weben einer zweistufigen Wärmebehandlung zur Auslösung des Differentialschrumpfes im Garn (C) unterworfen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe nach dem Weben durch Wasser mit einer Temperatur von wenigstens 60°C geleitet und anschließend einer Heißluft von mehr als 120°C ausgesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe nach dem Weben durch Wasser mit einer Temperatur von etwa 90°C geleitet und anschließend einer Heißluft etwa 180°C ausgesetzt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe mit Lauge nachbehandelt wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 15 dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Gewebes aufgeraut wird.
DE10150207A 2001-10-12 2001-10-12 Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung Withdrawn DE10150207A1 (de)

Priority Applications (7)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10150207A DE10150207A1 (de) 2001-10-12 2001-10-12 Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung
US10/491,956 US7309667B2 (en) 2001-10-12 2002-10-10 Woven fabric and a method for the production thereof
CNB028202236A CN100540774C (zh) 2001-10-12 2002-10-10 织物及其制造方法
PCT/EP2002/011340 WO2003033795A1 (de) 2001-10-12 2002-10-10 Gewebe und verfahren zu seiner herstellung
AT02772367T ATE362005T1 (de) 2001-10-12 2002-10-10 Gewebe und verfahren zu seiner herstellung
EP02772367A EP1434902B1 (de) 2001-10-12 2002-10-10 Gewebe und verfahren zu seiner herstellung
DE50210129T DE50210129D1 (de) 2001-10-12 2002-10-10 Gewebe und verfahren zu seiner herstellung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10150207A DE10150207A1 (de) 2001-10-12 2001-10-12 Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10150207A1 true DE10150207A1 (de) 2003-05-08

Family

ID=7702182

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10150207A Withdrawn DE10150207A1 (de) 2001-10-12 2001-10-12 Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10150207A1 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1223335B (de) * 1961-06-20 1966-08-25 Du Pont Verfahren zum Herstellen von voluminoesen Textilstoffen
EP0336507A1 (de) * 1988-04-06 1989-10-11 Rhone-Poulenc Viscosuisse Sa Verfahren zum Verdichten von textilen Flächengebilden, Flächengebilde hergestellt nach dem Verfahren und dessen Anwendung
DE3915945A1 (de) * 1988-08-31 1990-03-01 Toyo Boseki Potentiell voluminoese vereinigte polyesterfadenbuendel fuer web- und wirkwaren, verfahren zur deren herstellung und verfahren zur herstellung von polyestergewebe
DE19506316A1 (de) * 1995-02-23 1996-08-29 Hoechst Ag Hybridgarn und daraus hergestelltes schrumpffähiges und geschrumpftes, permanent verformbares Textilmaterial, seine Herstellung und Verwendung

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1223335B (de) * 1961-06-20 1966-08-25 Du Pont Verfahren zum Herstellen von voluminoesen Textilstoffen
EP0336507A1 (de) * 1988-04-06 1989-10-11 Rhone-Poulenc Viscosuisse Sa Verfahren zum Verdichten von textilen Flächengebilden, Flächengebilde hergestellt nach dem Verfahren und dessen Anwendung
DE3915945A1 (de) * 1988-08-31 1990-03-01 Toyo Boseki Potentiell voluminoese vereinigte polyesterfadenbuendel fuer web- und wirkwaren, verfahren zur deren herstellung und verfahren zur herstellung von polyestergewebe
DE19506316A1 (de) * 1995-02-23 1996-08-29 Hoechst Ag Hybridgarn und daraus hergestelltes schrumpffähiges und geschrumpftes, permanent verformbares Textilmaterial, seine Herstellung und Verwendung

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2654128C2 (de) Gewebe zur Herstellung eines wildlederartigen Materials
DE2555741C2 (de) Wildlederartiges Textilprodukt
DE60219118T2 (de) Zweiflächige Velourware mit verbessertem dynamischen Isolationsverhalten
DE69837401T2 (de) Futterstoff und verfahren zur herstellung
CH574768A (de)
DE69824184T2 (de) Polgewebe
DE60028092T2 (de) Schuss-strickware
DE3915945B4 (de) Potentiell voluminöses Polyestergarn für Web- und Wirkwaren, Verfahren zu dessen Herstellung und Verfahren zur Herstellung von Polyestergewebe
EP1434902B1 (de) Gewebe und verfahren zu seiner herstellung
DE69735474T2 (de) Stoff mit stabiler konfiguration und/oder wasserbeständigkeit und hierfür verwendetes kern-mantel verbundgarn
DE3035862C2 (de) Filamentgarne aus Mehrkomponentenfasern und deren Einsatz in textilen Flächengebilden
KR100860266B1 (ko) 멜란지형 외관이 우수한 초극세 섬유포의 제조방법, 그로부터 제조된 초극세 섬유포 및 그의 용도
DE4000740A1 (de) Verfahren zur herstellung eines unbeschichteten airbag-gewebes
EP0336507A1 (de) Verfahren zum Verdichten von textilen Flächengebilden, Flächengebilde hergestellt nach dem Verfahren und dessen Anwendung
DE3205188A1 (de) Falschdrahttextuiertes garn und verfahren zu seiner herstellung
DE2811329A1 (de) Verfahren zum herstellen und vorrichtung zum verzwirnen von komponenten eines zwirnes zum herstellen eines bielastischen gewebes
DE10150207A1 (de) Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung
DE19720107C2 (de) Segel und Segeltuch, das ein gewebtes Tuch aus natürlichen Fasern simuliert
DE10225049A1 (de) Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0290926B1 (de) Falschdralltexturiertes voluminöses Multifilamentgarn, Verfahren zu seiner Herstellung sowie Verwendung dieses Garns
EP0325153B1 (de) Gemustertes, textiles Flächengebilde aus Polyesterfäden
DE1535301B1 (de) Dehnbares Stretch-Kammgarngewebe sowie Verfahren zur Herstellung von bei diesem Gewebe verwendeten Stretch-Core-Garnen
EP1013810B1 (de) Wildlederartiges textiles Flächengebilde
DE1535301C (de) Dehnbares Stretch Kammgarngewebe sowie Verfahren zur Herstellung von bei die sem Gewebe verwendeten Stretch Core Garnen
DE3017951A1 (de) Verfahren zum herstellen eines schussraschel-gewirkes

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8141 Disposal/no request for examination