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Die Erfindung betrifft eine elektronische Paketfachanlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektronische
Paketfachanlage zu schaffen, die eine flexible Zustellung und
Abholung von Paketen aus Paketfächern ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die
elektronische Paketfachanlage so ausgestaltet wird, dass sie
eine Vielzahl von elektronischen Paketfächern enthält, wobei
jeweils mehreren elektronischen Paketfächern eine
Bedienungseinheit zugeordnet ist, und wobei eine
Zentralsteuereinheit zur Steuerung der Bedienungseinheiten
vorgesehen ist.
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Die Erfindung sieht vor, dass die elektronische
Paketfachanlage aus mehreren einzelnen Zustellvorrichtungen
besteht, wobei die Zustellvorrichtungen mit einer oder
mehreren Bedienungseinheiten ausgestattet sind. Mehrere oder
alle Bedienungseinheiten werden durch die
Zentralsteuereinheit gesteuert.
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Es ist zweckmäßig, dass die Bedienungseinheiten ein
Steuerungsmittel zur Steuerung des Öffnens und/oder des
Schließens von den Bedienungseinheiten zugeordneten
Paketfächern enthalten.
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Die einzelnen elektronischen Paketfachanlagen sind
miteinander zu Clustern verbunden.
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Das Vorsehen einer Zentralsteuereinheit erhöht die
Funktionalität und den Leistungsumfang der elektronischen
Paketfachanlage erheblich.
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Insbesondere ist es zweckmäßig, dass die Zentralsteuereinheit
ein Mittel zur Zuordnung der Paketfächer zu den
Bedienungseinheiten enthält.
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Die Ausführungsform, bei der die Zuordnung zwischen den
Paketfächern und den Bedienungseinheiten durch die
Zentralsteuereinheit erfolgt, hat den Vorteil, dass hierdurch
die elektronische Paketfachanlage leicht an veränderte
Betriebsparameter anpassbar ist.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Zuordnung der
Paketfächer zu den Bedienungseinheiten veränderbar ist.
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Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass bei dem Ausfall
einer Bedienungseinheit bisher dieser Bedienungseinheit
zugeordnete Paketfächer einer anderen Bedienungseinheit
zugeordnet werden können.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, die elektronische Paketfachanlage so auszugestalten,
dass die Zentralsteuereinheit eine Schnittstelle zum
Empfangen von Informationen von einem Datenbank-Server mit
Belegungsinformationen aufweist.
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Hierdurch ist es möglich, die elektronische Paketfachanlage
flexibel an Betriebssituationen und Benutzerverhalten
anzupassen.
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Beispielsweise können bei dem Ausfall einer Bedienungseinheit
die bisher dieser Bedienungseinheit zugeordneten Paketfächer
einer oder mehreren anderen Bedienungseinheiten zugeordnet
werden. Auch dies verstärkt die flexible Anpassung an
Bedürfnisse oder Verhaltensweisen der Benutzer der
Paketfachanlage.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung zeichnen
sich dadurch aus, dass sowohl eine interne Kommunikation
zwischen der Zentralsteuereinheit und den Bedienereinheiten
als auch eine externe Kommunikation zwischen der
Zentralsteuereinheit und einem oder mehreren Datenbank-
Servern vorgesehen sind.
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Eine derartige Integration der Datenkommunikation erfolgt in
einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung dadurch, dass
die Zentralsteuereinheit eine Schnittstelle zum Senden von
Informationen an einen mit Belegungsinformationen
ausgestatteten Datenbank-Server aufweist.
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Eine weitere Erhöhung der Flexibilität und Vielseitigkeit der
elektronischen Paketfachanlage lässt sich dadurch erzielen,
dass die Zentralsteuereinheit einen Computer enthält, der
Betriebsdaten und/oder Belegungszustände der Paketfächer
speichern und verarbeiten kann.
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Der Begriff "Computer" ist in keiner Weise einschränkend zu
verstehen. Es kann sich hierbei um eine beliebige, zur
Durchführung von Berechnungen geeignete Einheit handeln,
beispielsweise eine Workstation, einen Personalcomputer,
einen Microcomputer oder eine zur Durchführung von
Berechnungen und/oder Vergleichen geeignete Schaltung.
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Ferner ist es zweckmäßig, die Zentralsteuereinheit mit
weiteren Schnittstellen zur Überprüfung und/oder Veränderung
von Betriebszuständen auszustatten. Hierdurch wird die
elektronische Paketfachanlage besonders wartungsfreundlich.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Logistiksystem,
das sich dadurch auszeichnet, dass es mehrere miteinander
vernetzte elektronische Paketfachanlagen enthält.
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Ein derartiges Logistiksystem bildet eine besonders
bevorzugte Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe, eine
flexible Zustellung und Abholung von Paketen aus Paketfächern
zu ermöglichen.
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Durch die Vernetzung mehrerer elektronischer Paketfachanlagen
ist es insbesondere möglich, Postsendungen besonders flexibel
zuzustellen.
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So ist es beispielsweise für den Fall, dass alle Paketfächer
einer elektronischen Paketfachanlage belegt sind, möglich,
weitere Postsendungen zu einer anderen elektronischen
Paketfachanlage zu transportieren und dort für eine Abholung
bereitzustellen.
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Durch die Integration eines vorzugsweise zentral betriebenen
Datenbank-Servers ist es möglich, ein Zustellen von
Paketsendungen an die elektronischen Paketfachanlagen in
Abhängigkeit von dem Belegungszustand der elektronischen
Paketfachanlage und/oder der in ihnen enthaltenen Paketfächer
durchzuführen.
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Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen.
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Von den Zeichnungen zeigt
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Fig. 1 einen Aufbau einer als Kommunikationsplattform
mit der elektronischen Paketfachanlage
geeigneten Automatenschnittstelle;
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Fig. 2 eine Prinzipdarstellung von eingesetzten
Komponenten zur Benutzerregistrierung,
Benutzerbetreuung und zur Sendungsverfolgung;
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Fig. 3 eine Prinzipdarstellung von Funktionsaufrufen
für die Implementation von Innendienst-
Funktionen;
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Fig. 4 eine Prinzipdarstellung von zur
Benutzerbenachrichtigung eingesetzten Schnittstellen;
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Fig. 5 eine Detaildarstellung von für die Belegung
und Verwaltung der Paketfächer eingesetzten
Schnittstellen;
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Fig. 6 eine Detaildarstellung von für die
Automatenkonfiguration und die Kapazitätsauslastung
eingesetzten Schnittstellen und
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Fig. 7 Verfahrensschritte zur Berichtigung von
Fehlern.
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Das nachfolgend dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine
Integration der elektronischen Paketfachanlage in ein
umfassendes Logistiksystem.
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Eine derartige Integration der elektronischen Paketfachanlage
in ein Gesamtsystem ist besonders zweckmäßig, da hierbei die
durch den erfindungsgemäßen Aufbau der elektronischen
Paketfachanlagen bewirkte Flexibilität ihres Einsatzes
besonders wirksam genutzt werden kann.
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Obwohl ein derartiger Einsatz der elektronischen
Paketfachanlagen in dem logistischen Gesamtsystem besonders
bevorzugt ist, können grundsätzlich die elektronischen
Paketfachanlagen ohne eine Vernetzung betrieben werden. Auch
in diesen Ausführungsformen bewirkt die Integration der
Zentralsteuereinheit zur Steuerung der Bedienungseinheiten
eine Flexibilisierung der Benutzung der elektronischen
Paketfachanlage.
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Durch die Vernetzung mehrerer Paketfachanlagen miteinander
und/oder mit dem vorzugsweise zentral eingesetzten Datenbank-
Server werden die Einsatzmöglichkeiten der Erfindung jedoch
noch weiter erhöht.
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Bei Integration mehrerer dieser vorteilhaften Komponenten
ergibt sich ein Gesamtsystem, das folgende Bestandteile
aufweist und dessen Bestandteile wegen der Möglichkeit, einen
automatisierten Rund-um-die-Uhr-Betrieb zu realisieren,
nachfolgend auch mit der Bezeichnung Post 24 bezeichnet
werden:
- 1. Eine Vielzahl von Paketausgabe-Automaten, die
vorzugsweise jeweils wenigstens eine Bedienungseinheit
aufweisen.
- 2. Eine Zentralsteuereinheit, mit der die einzelnen
Automaten in Clustern vernetzt sind und die die
Betriebszustände und -funktionen der Automaten
überwacht. Die Zentralsteuereinheit dient als
"Konzentrator" für die Pakettransaktionen, die er an den
Post 24-Server weiterleitet. Zudem verteilt sie die
Betriebsanweisungen des Post 24-Servers auf die
Paketautomaten.
- 3. Der Post 24-Server, der die Kunden- und Paketdaten
verwaltet und die Vorgänge am Automaten registriert und
steuert und die zentralen Programm-Anwendungen bedient
(Registrierung, CallCenter, Track & Trace u. a).
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Das System ist modular aufgebaut. Es ist eine standardisierte
Schnittstelle definiert, die die Kommunikation zwischen
Automaten, beziehungsweise ControlCenter und dem Post 24-
Server regelt. Somit können Automaten von verschiedenen
Herstellern einbezogen werden.
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Der modulare Aufbau der jeweiligen Paketfachanlagen eignet
sich besonders gut zur Erhöhung der Flexibilität und
Vielseitigkeit sowohl der einzelnen elektronischen
Paketfachanlagen als auch des logistischen Gesamtsystems.
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Vorzugsweise sind die in dem Logistik-System eingesetzten
elektronischen Paketfachanlagen so aufgebaut, dass sie die
Funktionen und Betriebsinhalte des logistischen Gesamtsystems
besonders wirksam und effizient umsetzen.
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Grundsätzlich lassen sich die elektronischen Paketfachanlagen
durch eine Vielzahl verschiedener technischer
Lösungsmöglichkeiten realisieren.
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Die nachfolgend dargestellten Ausführungsformen
elektronischer Paketfachanlagen eigenen sich jedoch wegen
ihrer Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit besonders.
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Eines der beiden Systeme zeichnet sich dadurch aus, dass die
Paketfächer jeweils einzeln mit einer Tür verschließbar sind.
Eine andere, gleichfalls bevorzugte Ausführungsform der
Ausgestaltung der Paketfachanlage zeichnet sich durch ein
Paternostersystem mit speziellen Transportmechanismen für
einzelne Fächer zur Ablage und Entnahme der einzelnen Pakete
aus.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen ermöglicht der
Automat ein Beladen und das Abholen von Paketen,
beziehungsweise Inhalten, über verschieden große Paketfächer.
Ein besonders bevorzugtes Merkmal des Automatensystems ist,
dass Paketfächer nur temporär bestimmten Empfängern
zugewiesen werden, nämlich nur dann, wenn sie etwas für ihn
enthalten. Dazu sollten zum einen die potenziellen Empfänger
dem Automatensystem bekannt sein und zum anderen die
Sendungen empfängerbezogen und zentral verwaltet werden.
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Beim Beladen wird ein Paket-Identcode und ein
Empfängeridentifikationscode erfasst. Anhand des
Empfängeridentifikationscodes wird beim Post 24-Server
(Zentralsystem) der zugehörige Zugangs-Code abgefragt. Bei
der Abholung identifiziert sich der Abholer mit seinem
persönlichen Empfängeridentifikationscode, beispielsweise
unter Verwendung einer Magnetkarte und dem geheimen,
persönlichen Zugangscode. Wenn diese Informationen mit der im
Automaten gespeicherten übereinstimmen, wird der Inhalt einer
Box dem Empfänger freigegeben.
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Handelt es sich um ein Nachnahmepaket oder ist bei der
Ausgabe des Paketes das Inkasso eines Betrages fällig, so
wird der Betrag vorher angezeigt und der Abholer kann über
ein Zahlungs-Terminal (EC-Karte, Geld-Karte, u. a.) diesen
Betrag überweisen.
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Pakete (oder Waren), die von Empfängern wieder zurückgegeben
werden, werden durch den Automaten erfasst und an den Post
24-Server gemeldet, der die Abholung durch entsprechend
zuständige Logistikmitarbeiter veranlasst.
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Zweckmäßigerweise weist die Zentralsteuereinheit, die auch
als Leitstand bezeichnet wird, die nachfolgend dargestellten
Eigenschaften auf.
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Die einzelnen Automaten sind über die Zentralsteuereinheit
vernetzt, die die Kommunikation clustert und zusammenfasst
("Konzentrator"). Die Überwachung von Service und
Wartungsaufgaben erfolgt über die Zentralsteuereinheit. Die
Zentralsteuereinheit erkennt, ob Automaten oder Bestandteile
des Automaten (Bedieneinheit, Drucker, einzelne Boxen)
betriebsbereit sind und welche Betriebsereignisse an
einzelnen Automaten stattfinden.
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Der Post 24-Server ist ein Daten-Server, der mit den
Automaten, beziehungsweise dem Leitstand, über
internetbasierte Web-Technologie vernetzt ist. Der Post 24-
Server bildet eine Schnittstelle zu weiteren
Datenbankapplikationen. Diese Datenbankapplikationen
ermöglichen beispielsweise eine Integration von Abrechnungs-
und Sendungsverfolgungsfunktionen.
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Der Automat wird vorzugsweise nur von Empfängern benutzt, die
sich vorher bei der Deutschen Post für diesen Service
angemeldet haben und deren Daten auf dem Post 24-Server
gespeichert sind. Die so registrierten Empfänger erhalten
eine Empfängeridentifikationsangabe, die sie als Teil ihrer
Adressierung verwenden sollen und einen persönlichen,
geheimen Zugangscode.
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Kommt es zu einer Einlieferung in den Automaten, wird der
Empfänger vom Post 24-Server automatisch benachrichtigt. Die
Benachrichtigung erfolgt vorzugsweise elektronisch,
beispielsweise durch den Versand einer SMS oder die Absendung
einer email. Es ist jedoch gleichfalls möglich, dass
automatisch ein Brief gedruckt und an den Empfänger geschickt
wird. Der Empfänger kann dann nach Belieben das Paket am
Automaten abholen. Wenn dies nicht innerhalb einer bestimmten
Zeit erfolgt, wird eine Erinnerung gesendet und sobald die
Zustellfrist abläuft, das Paket zur Rücksendung an den
Absender gesetzt.
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Das Paketabholsystem ist für verschiedene Einsatzbereiche
geeignet. Zum einen können im Endkundenbereich normale Pakete
mit diesem Automatensystem zugestellt werden, zum anderen
aber auch besonderen Anforderungen im Geschäftskundenbereich
entsprochen werden.
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So ist ein fester oder variabler Anteil an Automatenfächern
für Geschäftspartner und Kunden des das System einsetzenden
Logistikunternehmens vermietbar und kann von diesen
entsprechend genutzt werden. Das Automatensystem stellt damit
für diese Kunden ein dezentrales Depot dar, dessen
Warenbestand und -bewegung zentral gesteuert wird und
entsprechend abgerechnet werden kann.
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Es handelt sich insbesondere um ein System aus zentralen und
dezentralen Komponenten, um ein intelligentes,
bedarfsgerechtes Bestell- und Auslieferungssystem zu
realisieren.
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Das System beinhaltet verschiedene Komponenten und
Schnittstellen, die wirksam und flexibel ein Logistiksystem
mit bisher nicht erzielbaren Zustell- und Serviceleistungen
realisieren.
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Beispiele von Funktionen, die in das System integriert
werden, sind:
- - Paketdatenverwaltung
- - Benutzerdatenverwaltung
- - Registrierung von Kunden
- - B2B-Partnermanagement
- - Tracking von Paketen
- - Verwaltung der Automatenkonfiguration
- - Kapazitätsplanung
- - Benachrichtigung
- - Statistische Datenauswertung
- - Automatenschnittstelle
- - Innendienstservice
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Es ist zweckmäßig, zwischen Basiskomponenten zur Verwaltung
und dem Zugriff auf die Paket- und Benutzerdaten sowie
sekundären Komponenten, welche die Businessprozesse 4 in das
System abbilden, zu unterscheiden.
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Die modulare Struktur des Systems erlaubt eine unabhängige,
inkrementelle Entwicklung der verschiedenen Services.
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Da eine besonders bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Systems und seiner gleichfalls
erfindungsgemäßen Komponenten auf einer Implementation der
EJB-Technologie basiert, werden die Basiskomponenten auf
Paket- und Benutzer-EJBs (Enterprise Java Beans) abgebildet.
Alle anderen Komponenten kommunizieren mit diesen EJBs, wenn
sie Paket- und Kundendaten erfragen oder verändern müssen.
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Die sekundären Komponenten sind zum Teil komplexe
Teilsysteme, die aus Klassen, EJBs und graphischen
Benutzerschnittstellen (Graphical User Interfaces - GUIs)
aufgebaut sind. Um eine vom Komponentendesign unabhängige
Kommunikation der Komponenten zu ermöglichen, stellt jede
Komponente eine verbindliche Schnittstelle zu seinen Services
in Form eines Fassadenobjektes- oder EJB zur Verfügung. Die
Schnittstellen der verschiedenen Komponenten werden im
Folgenden beschrieben:
Automatenschnittstelle
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Die Automatenschnittstelle ist die Kommunikationsplattform
mit den Automaten. Die Schnittstelle nimmt Anfragen der
Automaten entgegen und leitet sie an die verantwortlichen
Komponenten weiter. Falls der Automat Daten als Antwort auf
seine Anfrage erwartet, werden diese von den Komponenten an
die Schnittstelle zurückgegeben und anschließend an die
Automaten weitergeleitet.
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Fig. 1 zeigt den Aufbau der Komponenten. Ein XML-Parser
übernimmt die Abbildung der vom Automaten per http post
gesendeten XML-Dateien in von dem Logistiksystem
interpretierbare Funktionsaufrufe der Klasse Maschinen-
Interface, wertet die Funktionsaufrufe aus und leitet sie an
die verantwortlichen Komponenten User, Parcel,
DeliveryMachine und Notification weiter.
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Die Komponenten Benutzerregistrierung, B2B Partnermanagement
und Pakettracking werden vorzugsweise in einer CallCenter-
Fassade gekapselt. Die Fassade übernimmt die Kommunikation
mit den EJBs zur User- und Paketdatenverwaltung, das heißt,
User und Parcel. Die Komponente stellt web-basierte GUIs zur
Registrierung und Pakettracking zur Verfügung. Diese werden
in JSP codiert. Aktionen der Nutzer werden mittels einer
Worker Bean in Funktionsaufrufe übersetzt und an die
CallCenter-Fassade weitergereicht. Vorzugsweise übernimmt
erst diese die Ausführung der Business-Logik. Untenstehende
Graphik gibt eine grobe Übersicht über diese Zusammenhänge.
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Die Komponente Innendienst Services kapselt die vom
Logistiksystem bereitgestellten Dienste für den Innendienst
in den Zustellbasen. An der Schnittstelle zu den Mitarbeitern
des Innendienstes steht ein JSP, das das GUI realisiert.
Aktionen der Innendienstmitarbeiter werden mittels einer
Worker Bean in Funktionsaufrufe übersetzt und an die Indoor
Service-Fassade weitergereicht. Die Indoor Service-Fassade
bildet damit die Schnittstelle zu der eigentlichen
Funktionslogik der Komponente.
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Die Indoor Service-Fassade stellt darüber hinaus die
Kommunikationsschnittstelle zu den anderen Komponenten des
Systems dar.
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Zur Abbildung der geforderten Funktionslogik benötigt die
Komponente Zugriff auf die Basiskomponenten User und
DeliveryMachine.
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Der Aufbau der Komponente ist in untenstehender Abbildung
dargestellt.
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Eine weitere Komponente, die wegen des modularen Aufbaus des
Logistiksystems problemlos eingebaut werden kann und das
Logistiksystem und die in ihm eingesetzten Bestandteile,
insbesondere die Paketfachanlagen zweckmäßig fortbildet, ist
eine Benachrichtigungskomponente.
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Die Benachrichtigungskomponente realisiert das Versenden von
Nachrichten an die Nutzer des Logistiksystems. Die Komponente
hat vorzugsweise zwei Aufgaben. Sie bildet die
Benachrichtigungsregelung der Logistikpartner ab und
übernimmt das technische Versenden der Nachrichten an die
Geräte der Kunden.
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Die Schnittstelle zu den anderen Komponenten des Systems wird
durch eine Fassadenklasse NotificationFassade realisiert.
Diese Klasse stellt eine Menge von Methoden bereit, die dazu
dienen, die Komponente über Ereignisse zu informieren, die
eine Benachrichtigung an einen Nutzer auslösen können.
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Derzeit werden solche Ereignisse von der
Schnittstellenkomponente als Ergebnis einer Bewegung am
Automaten und der Registrierungskomponente ausgelöst. Um Ziel
und Inhalt der Nachricht konfigurieren zu können, benötigt
die Komponente Zugriff auf Adressdaten der
Nachrichtenempfänger. Alle in dieser besonders bevorzugten
Ausführungsform des Logistiksystems verwalteten
Nachrichtenempfänger sollten daher die Schnittstelle
Notifyable bereitstellen. Dies sind beispielsweise die EJBs
LogisticPartnerMandant, User und LogisticPartner.
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Die Organisation der Benutzer- und Paketdaten kann auf
vielfältige Weise erfolgen. Nachfolgend wird ein in das
modulare System besonders zweckmäßig implementierbares
Benutzer- und Paketmanagement in Form eines
objektorientierten Modells (Objektmodells) dargestellt.
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Das zentrale Objekt des Objektmodells für die
Benutzerverwaltung ist das EntityBean UserEJB. In diesem
Objekt werden alle Daten zu Personen gespeichert, die den
Automaten bedienen dürfen. Es sind sowohl Endkunden wie auch
Zusteller und Servicepersonal als User klassifiziert. Auf ein
komplexes Objektmodell (Person als Basisklasse, abgeleitete
Klassen für die verschiedenen Rollen der Person) wurde
verzichtet.
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Daraus ergibt sich die bevorzugte Ausführungsform, die Rolle
des Users als Attribut in das Objekt zu legen. Die Rolle ist
als int definiert. In der Const Klasse sind sprechende
Variablennamen definiert, beispielsweise:
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Des Weiteren sollte das User Objekt einen Verweis auf den
zugeordneten LogisticPartner resp. LogisticPartnerMandant
haben. LogisticPartner sind beispielsweise das
Postversandunternehmen, welches das Logistiksystem betreibt,
beziehungsweise weitere Unternehmen, denen ein Zugriff auf
Bestandteile des Logistiksystems einschließlich einer
Belegung von Paketfächern ermöglicht wird.
LogisticPartnerMandanten sind die Kunden eines
LogisticPartners, also zum Beispiel die Telekom als Danzas-
Kunde.
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Je nach Rolle des Users enthält das Objekt eine Referenz auf
einen LogisticPartner (ROLE_B2B_DELIVERY_AGENT) oder auf
einen LogisticPartnerMandant (ROLE_B2B_RECIPIENT). Die
jeweils andere Referenz bleibt leer (es dürfen niemals beide
Referenzen gleichzeitig gesetzt sein, da eine Person entweder
Zusteller oder Abholer ist, niemals beides).
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Das Objekt UserGroupEJB (ebenfalls ein EntityBean) erlaubt
die Zusammenfassung mehrerer User zu einer Gruppe. Neben
einer Liste von Usern hat die UserGroup eine Referenz auf den
LogisticPartner resp. den LogisticPartnerMandanten, zu dem
alle Mitglieder der Gruppe gehören. Die redundante Ablage der
Referenz sowohl im User wie auch in der UserGroup vereinfacht
den Zugriff auf Informationen im LogisticPartner(Mandant).
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Da an beide Typen (User und UserGroup) Pakete geschickt
werden können, implementieren die beiden Objekte das
Interface Addressable. Die Schnittstelle hat die Methoden
getusers( ), getID( ) und getExpiryMinutes( ). Damit ist
gewährleistet, dass Pakete, die an ein Addressable geschickt
werden, vom Server verarbeitet werden können.
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Die getUsers( ) Methode liefert eine Liste von User EJBs.
Sofern es sich um eine UserGroup handelt, enthält diese Liste
mehrere EJBs, handelt es sich um einen User, ist nur ein EJB
enthalten.
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Die getID( ) Methode gibt die ID des Users oder der UserGroup
zurück. Da das Addressable persistent gespeichert werden
können muss, ist durch diese ID das darunterliegende Objekt
auffindbar. Daraus ergibt sich die Anforderung, die Ids für
User und UserGroup aus einem Nummernkreis zu nehmen. Dazu
gibt es in dem Objekt Post 24ServerProperties die Methode
newUserID( ). Diese liefert eine eindeutige, fortlaufende ID
zurück. Intern greift diese Methode auf eine
Datenbankanwendung, insbesondere eine Oracle-Seguence zu.
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Die Methode getExpiryMinutes( ) im Addressable wird benötigt,
um das ExpiryDate des Paketes ermitteln zu können. Die
erlaubte Verweilzeit eines Paketes im Automaten ist
mandantenabhängig. Zur Berechnung des ExpiryDates greift die
Methode getExpiryMinutes( ) in beiden Objekten User und
UserGroup auf die Methode
LogisticPartnerMandant.getExpiryMinutes( ) zu und addiert
diese erlaubte Verweilzeit zum aktuellen Zeitpunkt.
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User und UserGroup werden durch die Registrierung,
beziehungsweise das Administrationstool, kreiert.
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Zur Verwaltung der Pakete gibt es das EntityBean Parcel. Die
ParcelID wird vom Automaten vergeben und über die
Schnittstelle dem Server beim notifyDelivery( ) mitgeteilt.
Darauf kreiert die Automatenfassade ein neues Parcel Objekt
mit der ParcelID als Primary Key.
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Der recipient (übermittelt in Form einer Kundennummer) wird
als Addressable hinterlegt. Zusätzlich zum recipient gibt es
das Attribut substitute, ebenfalls vom Typ Addressable. Es
kann nicht beim notifyDelivery( ), sondern zu einem späteren
Zeitpunkt durch Aufruf der Methode substituteBy (Addressable
addressable) gesetzt werden. Durch dieses Attribut wird die
Vertreterregelung abgebildet. Das Parcel Objekt bietet die
Methoden getRecipients( ) und getSubstitutes( ), die jeweils
eine Liste von User Objekten zurückgeben.
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Beim Erzeugen eines neuen Parcel Objektes, zum Beispiel durch
die Automatenschnittstelle beim notifyDelivery( ), wird das
ExpiryDate mit dem oben erwähnten Verfahren berechnet und dem
Parcel Objekt mitgeteilt. Somit enthält die create-Methode
das expiryDate. Jeder LogisticPartner kann dabei
unterschiedliche Berechnungsregeln für das ExpiryDate haben.
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Bei Nachnahmepaketen wird ein COD Objekt übergeben, Päckchen
und Pakete ohne Nachnahme werden durch eine create-Methode
ohne COD erzeugt. Bei Paketen wird in der create-Methode der
IdentCode des Paketes übergeben.
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Zusätzlich wird dem Parcel Objekt mitgeteilt, zu welchem
LogisticPartner es gehört. Diese Information ist für die
Kapazitätenplanung notwendig.
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Die Historisierung geschieht datenbankseitig durch einen
Trigger, der vor der Änderung eines Datensatzes den alten
Datensatz in eine Archivtabelle überträgt. Die Methode
getHistory( ) liefert eine Auflistung des Status aller
Archiveinträge.
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Die Automatenkonfiguration und das Kapazitätsmanagement
werden vorzugsweise gleichfalls als modulare Bestandteile in
das Logistiksystem integriert.
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Die Automaten des Post 24 Systems stellen eine feste Anzahl
von Fächern unterschiedlicher Größe zur Aufbewahrung zur
Verfügung. Die Fächer werden von unterschiedlichen
Logistikunternehmen genutzt. Da die Aufteilung der
Automatenfächer auf die Logistikunternehmen sowohl für das
Pakethandling als auch zur Kostenberechnung bekannt sein
sollte, werden Automatenkonfigurationen in einer EJB
DeliveryMachine verwaltet. Die EJB erlaubt das Setzen und
Erfragen der Fachkonfiguration jedes Automaten sowie die
Berechnung der aktuellen und zukünftigen Auslastung mit
Paketen.
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Die aktuelle Fachkonfiguration, das heißt, die Anzahl der von
einem Logistikpartner gemieteten Fächer sortiert nach
Fachgröße, wird durch zwei EJBs BoxTypeAssignment und BoxType
repräsentiert. Die DeliveryMachine ordnet jedem
Logistikpartner eine Menge von BoxTypeAssignment EJBs zu, und
zwar für jede gemietete Fachgröße eine. Jede
BoxTypeAssignment speichert Typ und Anzahl der gemieteten
Fächer. Die Fachgröße wird dabei in einer eigenen EJB mit
Namen BoxType abgelegt.
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Aufgrund des modularen Aufbaus sowohl der eingesetzten
Paketfachanlage als auch des Logistiksystems können weitere
Komponenten zu einem beliebigen Zeitpunkt integriert werden.
Beispielsweise ist es möglich, weitere Komponenten für
Auswertefunktionen bereitzustellen. Beispiele für eine
derartige Datenauswertefunktionalität sind Auswertungen der
Paket- und Kundendaten für statistische Zwecke.
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Eine Protokollierung (Logging) ist insbesondere zur
Überprüfung der Funktionsfähigkeit zweckmäßig.
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Zum Logging von aufgetretenen Fehlern werden die durch den
Application Server bereitgestellten Logging-Klassen genutzt.
Diese werden zur besseren Nutzbarkeit gekapselt.
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Die Klasse de. Post 24.util.P24Log stellt eine statische
Logging-Methode bereit:
public static void log (int severity,
java.lang.String system,
java.lang.String msg,
java.lang.Throwable t)
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Hierbei bedeutet:
severity: Schwere des Fehlers. Es werden vier
Fehlerklassen unterschieden, die über Konstanten
innerhalb der P24Log-Klasse aufgerufen werden
können:
P24Log.debug, P24Log.info, P24Log.warning,
P24Log.error
system: Name des Teilsystems
msg: zu speichernder Fehlertext
t: Exception
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Einfachere "abgespeckte" Versionen dieser Methode sind
gleichfalls möglich, vorzugsweise durch eine Ersetzung von
bestimmten Parametern durch vordefinierte Werte,
beispielsweise:
severity: P24Log.debug
system: Post 24
t: entfällt
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Mit Hilfe der dargestellten Verfahrensweisen ist eine
Anpassung der Konfigurations-Parameter schnell und
zuverlässig möglich.
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Der Fachmann kann die bei der Darstellung verwendeten
Ausführungsbeispiele durch Ersetzung von Funktionalitäten
anderer Programmiersprachen und Programmfunktionen ersetzen.
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Auch ist es möglich, bei der bevorzugten Programmiersprache
java andere als die genannten Funktionalitäten einzusetzen.
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Insbesondere ist es für den Fachmann zweckmäßig, die aus den
weiteren Dokumenten
http:/ / java.sun.com/docs/codeconv/
Java Coding Conventions
bekannten Verfahrensschritte zur Implementation weiterer
Funktionen und zur Abwandlung und Fortbildung der
eingesetzten Funktionen einzusetzen.