DE10146056A1 - Wäßrige Polysaccharidsuspension, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Wäßrige Polysaccharidsuspension, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
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Abstract
Wäßrige Polysaccharidsuspension, mindestens enthaltend Wasser, mindestens 2 Gew.-% eines nichtionischen Polysaccharids und mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer mindestens vierwertigen organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon oder mindestens einer quaternären Ammoniumverbindung mit mindestens einem organischen Rest mit mindestens 4 C-Atomen oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon oder mindestens einer Verbindung, die mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweist oder eines Gemischs aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen, Verfahren zur Herstellung derartiger Polysaccharidsuspensionen und deren Verwendung.
Description
Wäßrige Polysaccharidsuspension, mindestens enthaltend Wasser, ein
nichtionischen Polysaccharids und ein Salz einer mindestens vierwertigen
organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, oder mindestens
eine quaternäre Ammoniumverbindung mit mindestens einem organischen Rest
mit mindestens 4 C-Atomen oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon oder
mindestens eine Verbindung, die mindestens eine saure und eine basische
Gruppe aufweist oder ein Gemisch aus zwei oder mehr der genannten
Verbindungen, Verfahren zur Herstellung derartiger Polysaccharidsuspensionen
und deren Verwendung.
Wäßrige Lösungen von Polysacchariden werden in vielen Bereichen der
Klebstofftechnologie, insbesondere bei der Verklebung von Wandbelägen,
eingesetzt. Derartige wäßrige Lösungen kommen jedoch üblicherweise nicht als
solche in den Handel, sondern werden in der Regel vom Verbraucher vor Ort
selbst hergestellt. Hierzu werden häufig die Polysaccharide selbst, gegebenenfalls
ins Abmischung mit weiteren Zusatzstoffen, in Pulverform zur Verfügung gestellt,
wobei der Anwender die Herstellung der letztendlich eingesetzten, wäßrigen
Lösung selbst übernehmen muß.
Hierzu wird beispielsweise eine pulverförmige Polysaccharidzubereitung in
Wasser eingerührt, wobei sich, in Abhängigkeit von der
Polysaccharidzusammensetzung nach unterschiedlichen Zeiträumen, die
entsprechende wäßrige Lösung ausbildet. Derartige pulverförmige
Polysaccharidzubereitungen konfrontieren den Anwender jedoch mit einer Reihe
von Nachteilen.
Beispielsweise sind die pulverförmigen Polysaccharidzubereitungen oft sehr fein
vermahlen und weisen einen hohen Feinstaubanteil auf, so daß beim Ein- oder
Umfüllen der Polysaccharidzubereitung eine für den Anwender unangenehme
Staubentwicklung auftritt. Weiterhin ist das mit einem Aufquellen verbundene
Lösen der pulverförmigen Polysaccharide in Wasser oft mit einer erheblichen
körperlichen Anstrengung beim Umrühren der Lösung verbunden, da ansonsten
Klumpen entstehen können. Häufig muß diese körperliche Anstrengung über
mehrere Minuten durchgehalten werden. Darüber hinaus können pulverförmige
Polysaccharidzubereitungen trotzdem zu einer Klumpenbildung in der fertigen
Lösung führen, die gegebenenfalls, insbesondere bei dünnen Wandbelägen, eine
unregelmäßige Oberfläche des verklebten Wandbelags hervorruft.
Um diesen Nachteilen abzuhelfen wurde vorgeschlagen, anstatt eines
pulverförmigen Feststoffs eine konzentrierte Suspension von
Polysaccharidteilchen in einer wäßrigen Lösung zur Herstellung von zur
Verklebung einsetzbaren Polysaccharidlösungen einzusetzen. Dabei müssen die
Polysaccharidteilchen in der Suspension in einer derartigen Konzentration
vorliegen, daß eine hohe Verdünnung mit Wasser durch den Anwender,
beispielsweise in einem Verhältnis von 1 : 10, immer noch zu Klebstoffen mit
ausreichender Klebefestigkeit führt.
Da Polysaccharide sich jedoch in Wasser lösen oder zumindest darin aufquellen,
sind derartig hohe Polysaccharidkonzentrationen in Wasser üblicherweise nicht
oder nur schwer zu handhaben, da sie zu gallertartigen Feststoffen führen deren
schnelle Verteilung in Wasser durch den Anwender nicht gewährleistet ist.
Um diesem Problem zu begegnen wurde vorgeschlagen, entsprechende
Polysaccharide in einer wäßrigen Salzlösung zu suspendieren. Aufgrund des
hohen Salzgehalts solcher Lösungen quellen die Polysaccharide nicht oder nur im
geringen Maße an, so daß eine derartige Suspension eine nur geringe Viskosität
aufweist und damit handhabbar, insbesondere gießfähig bleibt. Die suspendierten
Polysaccharidteilchen verteilen sich nach Eintrag der Suspension in eine größere
Wassermenge häufig schneller und besser als pulverförmige Feststoffteilchen, so
daß eine klumpenfreie Polysaccharidlösung entstehen kann. Zudem ist das
Lösungsverhalten von suspendierten Polysaccharidteilchen häufig besser als das
von Feststoffteilchen, so daß schneller eine gebrauchsfertige Lösung entsteht.
In diesem Zusammenhang schlägt beispielsweise die DE-T 691 10 403 vor,
nichtionische Polymere in einem Salzmedium zu suspendieren. Die Druckschrift
beschreibt beispielsweise eine Suspension von Hydroxyethylcellulose, hydrophob
modifizierten Celluloseethern, hydrophob modifizierter Hydroxyethylcellulose oder
hydrophob modifizierter Ethylhydroxyethylcellulose in einer wäßrigen Lösung, die
mindestens 28 Gew.-% Natriumformiat enthält. Problematisch wirkt sich bei den in
der Druckschrift beschriebenen Suspensionen jedoch aus, daß sie einen hohen
Salzgehalt aufweisen. Da das Salz selbst aber nichts zur Klebkraft der später vom
Anwender hergestellten Polysaccharidlösung beiträgt, wird die Klebkraft einer
solchen Lösung aufgrund des vorgeschlagenen hohen Salzgehalts vermindert.
Darüber hinaus kann es zu Kristallisationserscheinungen kommen, die
beispielsweise für eine unerwünscht glänzende Oberfläche oder für eine
unregelmäßige Oberflächenstruktur sorgen. Weiterhin erleichtert der hohe nach
dem Auskristallisieren des Salzes in der trockenen Verklebung Salzgehalt die
Anschmutzung von mit derartigen Lösungen verklebten Wandbelägen.
In der DE-T 689 18 789 wird eine Suspension eines anionischen oder
nichtionischen wasserlöslichen Polymeren in einer wäßrigen Lösung eines
anorganischen Ammoniumsalzes beschrieben, wobei das Polymere mindestens
15% des Gesamtgewichts der Suspension ausmacht, das Ammoniumsalz ein
mehrwertiges Anion aufweist und das Gewichtsverhältnis des Ammoniumsalzes
zu Wasser mindestens 0,15 beträgt. Als bevorzugte Salze werden beispielsweise
Diammoniumphosphat, Diammoniumsulfat oder Ammoniumpolyphosphat genannt.
Als Stabilisator wird Natriumcarboxymethylcellulose genannt, die in einer Menge
von bis zu 2 Gew.-% eingesetzt werden kann. Die in der Druckschrift
beschriebenen Suspensionen weisen immer noch einen hohen Salzgehalt von
mindestens 15 Gew.-% auf. Die bereits oben genannten Nachteile gelten hier
daher entsprechend.
Die DE-T 689 13 025 betrifft eine wäßrige Suspension von
Carboxymethylcellulose. Nichtionische Polysaccharide werden nicht genannt.
Die WO 96/18676 betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Suspension eines
nichtionischen Celluloseethers, die keinen Trübpunkt aufweist, wobei der wäßrige
Teil der Suspension mit einer trockenen Mischung enthaltend einen mit Glyoxal
vernetzten Celluloseether und eine Elektrolytsalz enthält. Das Elektrolytsalz
besteht aus einem Salz oder einer Salzmischung, die in Wasser bei der
Anwendungskonzentration einen pH-Wert von weniger als 8 aufweist. Das
Elektrolytsalz wird in einer Menge von 20 bis 45% eingesetzt. Als Elektrolytsalze
werden beispielsweise Natriumchlorid, Natriumsulfat, Kaliumsulfat,
Natriumhydrogenphosphat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumnitrat und
Magnesiumsulfat genannt. Für die in der Druckschrift beschriebenen
Suspensionen gelten die bereits oben genannten Nachteile.
Die US-A 4,283,229 betrifft ein Verfahren zur Herstellung stabiler, wässriger,
elektrolythaltiger Suspensionen von Celluloseethern. Die in der Druckschrift
beschriebenen Suspensionen enthalten keine Salze von mehr als vierwertigen
organischen Säuren oder quaternären Ammoniumverbindungen oder
zwitterionischen Verbindungen, wie sie gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden.
Die DE 38 33 045 betrifft Bohrspüladditive auf Basis eines Polymergemischs aus
20-80 Gew.-% Carboxymethylcellulose und 80-20 Gew.-% einer Polycarbonsäure.
Als geeignete Polycarbonsäuren werden beispielsweise Polyacrylsäuren und
Polymethacrylsäure genannt. Ein Gemisch aus nichtionischen Celluloseethern und
derartigen Zusatzstoffen wird in der Druckschrift jedoch nicht genannt.
Die DE 695 08 933 T2 betrifft eine Suspension eines wasserlöslichen, vernetzten
Celluloseethers mit einem recht geringen Salzgehalt. Beschrieben werden
Suspensionen von vernetzten Celluloseethern, die als Elektrolyt ein
anorganisches, 1- oder 2-wertiges Salz sowie 0,05-4 Gew.-% eines
Dispergiermittels enthalten. Suspensionen, die ein nichtionisches Polysaccharid
und mehr als 4 Gew.-% einer mindestens 4-wertigen organischen Säure oder
einer organischen quaternären Ammoniumverbindung oder einer zwitterionischen
Verbindung enthalten, werden in der Druckschrift nicht genannt.
Die WO 94/06410 betrifft Haarshampoos. Die beschriebenen Shampoos enthalten
0,1 bis etwa 5 Gew.-% eines kationischen Polymeren sowie gegebenenfalls ein
Dispergierhilfsmittel, wobei als Dispergierhilfsmittel synthetische anionische
Polymere oder Polysaccharide wie Hydroxyethylcellulose genannt werden.
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung werden in der
Druckschrift jedoch nicht offenbart.
Es bestand daher ein Bedürfnis nach wäßrigen Polysaccharidsuspensionen,
welche die oben genannten Nachteile nicht oder nur im geringeren Maße
aufweisen. Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, wäßrige
Polysaccharidsuspensionen zur Verfügung zu stellen, die einen möglichst
geringen Salzanteil aufweisen, wobei der Salzanteil die Festigkeit einer
Verklebung, die mit einem Klebstoff auf Basis einer wäßrigen
Polysaccharidsuspension hergestellt wurde, nicht oder in geringerem Maße als bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen beeinträchtigt.
Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch eine wäßrige
Polysaccharidsuspension, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren
Verwendung, wie sie im Rahmen des nachfolgenden Textes beschrieben sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine wäßrige
Polysaccharidsuspension, mindestens enthaltend Wasser, mindestens 2 Gew.-%
eines nichtionischen Polysaccharids und mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer
mindestens vierwertigen organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon, oder mindestens einer quaternären Ammoniumverbindung mit mindestens
einem organischen Rest mit mindestens 4 C-Atomen oder eines Gemischs aus
zwei oder mehr davon oder mindestens einer Verbindung, die mindestens eine
saure und eine basische Gruppe aufweist oder eines Gemischs aus zwei oder
mehr der genannten Verbindungen oder unterschiedlichen Verbindungstypen.
Unter "unterschiedlichen Verbindungstypen" werden im Rahmen des vorliegenden
Textes jeweils die Salze einer mindestens vierwertigen organischen Säure, die
einen Verbindungstypen darstellen, quaternäre Ammoniumverbindungen, die
einen weiteren Verbindungstypen darstellen und Verbindungen, die mindestens
eine saure und eine basische Gruppe aufweisen, als einen dritten
Verbindungstypen, verstanden.
Als nichtionische Polysaccharide eignen sich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung grundsätzlich alle nichtionischen Polysaccharide, deren
Löslichkeitsverhalten durch den Salzgehalt des sie umgebenden Wassers
dahingehend beeinflußbar ist, daß ihre Löslichkeit oder Quellbarkeit in einer
erfindungsgemäßen Salzlösung nicht zu einem für den Anwender nicht mehr
handhabbaren Produkt führt. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung enthält eine erfindungsgemäße wäßrige
Polysaccharidsuspension beispielsweise nur solche Polysaccharide, deren
Wasserlöslichkeit sich durch Zugabe von Salz im wesentlichen vollständig, d. h.,
auf einen Wert von weniger als etwa 10 Gew.-%, vorzugsweise weniger als etwa
5 Gew.-%, insbesondere weniger als etwa 4, 3, 2 oder 1 Gew.-%, reduzieren läßt.
Unter Polysacchariden werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Cellulose
und deren Derivate, vorzugsweise Celluloseether, verstanden. Celluloseether
werden in der Regel durch partielle oder vollständige Substitution von
Wasserstoffatomen der Hydroxylgruppen der Cellulose durch Alkyl- und/oder
(Ar)Alkylgruppen hergestellt. Die Alkyl- und/oder (Ar)Alkylgruppen tragen
gegebenenfalls zusätzlich nichtionische Gruppen. Dabei sind die einzelnen
Cellulosemoleküle in der Regel unterschiedlich substituiert, so daß ihr gesamter
Substitutionsgrad einen Mittelwert ist. Außerdem kann eine entsprechende
Substitution auch an während einer Substitutionsreaktion gegebenenfalls
entstehenden "neuen" Hydroxylgruppen einsetzen, wie dies beispielsweise bei der
Veretherung durch Epoxyverbindungen der Fall ist.
Eine Veretherung von Cellulose wird im allgemeinen durch Einwirkung von
(Ar)Alkylhalogeniden, beispielsweise Methyl-, Ethyl- und/oder Benzylchlorid,
2-Chlorethyldiethylamin oder Epoxiden, beispielsweise Ethylen-, Propylen- und/oder
Butylenoxid, aktivierten Olefinen, beispielsweise Acrylnitril oder Acrylamid, auf mit
Basen, meist mit wäßriger Natronlauge, aktivierter Cellulose durchgeführt.
Geeignete Polysaccharide sind insbesondere Cellulose und Cellulosederivate
oder Guar und dessen Derivate. Besonders geeignet sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, hydrophob
modifizierte Hydroxyethylcellulose, wie C6-C24-Alkylgruppen-enthaltende
Hydroxyethylcellulosepolymere, Hydroxyethylhydroxypropylcellulose, Hydroxypro
pylguar, Methylhydroxypropylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose oder 3-
Alkoxy-2-hydroxypropylhydroxyethylcellulose, oder 3-Alkoxy-2-hydroxypropyl
hydroxyethylcellulose worin die Alkylgruppe etwa 6-24 Kohlenstoffatome enthält.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
Hydroxyethylcellulosen, Hydroxypropylcellulosen, Hydroxyethylcellulosen,
Methylhydroxypropylcellulosen und Methylhydroxyethylcellulose bevorzugt.
Die erfindungsgemäße wäßrige Polysaccharidsuspension kann die oben
genannten Polysaccharide bzw. Polysaccharidderivate jeweils alleine enthalten.
Es ist jedoch ebenso möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, daß eine erfindungsgemäße wäßrige Polysaccharidsuspension ein
Gemisch aus zwei oder mehr der oben genannten Polysaccharide oder
Polysaccharidderivate, beispielsweise 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 oder mehr
unterschiedliche Polysaccharidderivate, enthält.
Die eingesetzten Polysaccharid bzw. Polysaccharidderivate können im Rahmen
der vorliegenden Erfindung in der Form eingesetzt werden, in der sie vorliegen,
d. h. beispielsweise mit einem Wassergehalt von etwa 10 bis etwa 50 Gew.-%,
vorzugsweise jedoch mit einem Wassergehalt von weniger als 30 Gew.-%. im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform werden jedoch retardierte
Polysaccharidderivate eingesetzt, d. h. solche Polysaccharidderivate, die einer
vernetzenden Oberflächenbehandlung, beispielsweise mit Glyoxal oder
Polyglyoxal, unterzogen wurden. Entsprechende Verfahren zur Herstellung
retardierter Polysaccharidderivate sind dem Fachmann bekannt.
Der Anteil an Polysaccharid oder Polysaccharidderivat wird vorzugsweise so
gewählt, daß eine zehnfache Verdünnung der erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspension mit Wasser eine Polysaccharidlösung ergibt, die
ausreichend gute Klebeeigenschaften aufweist. Im Rahmen einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt der Anteil an Polysaccharid
oder Polysaccharidderivat in der erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspension
mindestens etwa 2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens etwa 5 bis etwa 25 Gew.-%,
beispielsweise etwa 7,5 bis etwa 15 Gew.-%.
Neben den oben genannten Polysacchariden oder Polysaccharidderivaten enthält
eine erfindungsgemäße wäßrige Suspension Wasser. Grundsätzlich eignet sich
zur Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspension jede
Art von Wasser, welches in der erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspension
nicht zu einem im Vergleich zu destilliertem Wasser zusätzlichem
Viskositätsaufbau in der Suspension führt. Geeignet ist beispielsweise destilliertes
Wasser, vollentsalztes Wasser (VE-Wasser), Regenwasser, Brauchwasser,
Wasser wie es beispielsweise aus chemischen Reaktionen gewonnen wird, sofern
keine für den Anwender direkt gesundheitsschädlichen Stoffe darin enthaltend
sind, Quellwasser oder Leitungswasser.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspensionen etwa
60 bis etwa 80 Gew.-%, insbesondere etwa 62 bis etwa 65, beispielsweise etwa
63 bis etwa 73 Gew.-% Wasser.
Eine erfindungsgemäße wäßrige Polysaccharidsuspension enthält neben den
bereits genannten Inhaltsstoffen noch mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer
mindestens vierwertigen organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon, oder mindestens einer quaternären Ammoniumverbindung oder eines
Gemischs aus zwei oder mehr davon oder mindestens einer Verbindung, die
mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweist oder eines Gemischs
aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform werden als mindestens
zweiwertige organische Säuren jedoch oligomere oder polymere Verbindungen
eingesetzt, die 4 oder mehr Säuregruppen, insbesondere 5 oder mehr
Säuregruppen, beispielsweise mehr als 10, 20, 30, 40, 50, 80, 100 oder eine
darüber liegende Zahl von Säuregruppen aufweisen.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform werden im Rahmen der
vorliegenden Erfindung als mindestens vierwertige organische Säuren polymere
Carbonsäuren oder polymere Sulfonsäuren eingesetzt. Geeignete polymere
Carbonsäuren sind beispielsweise die Polymerisate der Acrylsäure oder
Methacrylsäure. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beispielsweise
Oligomerisate oder Polymerisate von Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt
werden, die ausschließlich aus aneinandergehängten Acrylsäure- oder
Methacrylsäuremonomeren bestehen. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ebenso möglich, daß Oligomere oder Polymere eingesetzt werden, die
durch Copolymerisation von Acrylsäure und Methacrylsäure oder
Copolymerisation von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit einem weiteren
Monomeren oder einem Gemisch aus zwei oder mehr weiteren Monomeren
erhältlich sind. Geeignete weitere Monomere sind beispielsweise Vinylacetat oder
Styrol.
Ebenfalls geeignet sind Homo- oder Copolymerisate von olefinisch ungesättigten
Verbindungen, die mindestens eine Sulfonsäuregruppe oder mindestens eine
Phosphonsäuregruppe oder beides aufweisen. Beispiele für derartige
Verbindungen sind Styrolsulfonsäure, Methylstyrolsulfonsäure,
Acrylamidopropylsulfonsäure (AMPS) und dergleichen. Die genannten
Verbindungen können jeweils alleine, im Gemisch aus zwei oder mehr davon oder
zusammen mit weiteren olefinisch ungesättigten Verbindungen, die keine
Säuregruppe oder mindestens eine Säuregruppe, beispielsweise eine
Carboxylgruppe, aufweisen, copolymerisiert werden. Geeignete Comonomere sind
beispielsweise Acrylsäure oder Methacrylsäure.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
daher oligomere oder polymere Verbindungen, die Sulfonsäuregruppen tragen
eingesetzt. Wenn Verbindungen mit Sulfonsäuregruppen eingesetzt werden
sollen, so ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz von
Polystyrolsulfonat oder von Polymeren, die unter Verwendung von AMPS
hergestellt wurden, bevorzugt.
Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind Säuregruppen
tragende Polykondensate oder Polyadditionsprodukte. Geeignete
Polykondensate sind beispielsweise oligomere oder polymere Polyester,
Polycarbonate oder Polylactate, die vier oder mehr Säuregruppen aufweisen. Die
Herstellung derartiger Polykondensate ist dem Fachmann bekannt.
Geeignete Polyadditionsprodukte sind insbesondere Polyurethane mit vier oder
mehr Säuregruppen, beispielsweise vier oder mehr Carbonsäuregruppen oder
Sulfonsäuregruppen oder beides. Die Herstellung entsprechender Systeme aus
Polyisocyanaten und Polyolen oder Polyaminen oder beidem unter Einbeziehung
entsprechender, Säurefunktionen enthaltender Verbindungen, ist dem Fachmann
bekannt. Besonders geeignet sind in diesem Zusammenhang
Polyurethansysteme, die als selbstdispergierend bezeichnet werden.
Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Salz einer mindestens
vierwertigen organischen Säure oligomere oder polymere Verbindungen
eingesetzt werden, so weisen diese vorzugsweise ein Molekulargewicht (MW) von
mindestens etwa 500 (gemessen an der veresterten Verbindung mit GPC gegen
Polystyrol-Standard) auf. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung liegen die Molekulargewichte jedoch darüber,
beispielsweise bei mindestens etwa 1.000 oder mindestens etwa 2.000. Gute
Ergebnisse lassen sich beispielsweise auch dann erzielen, wenn hochmolekulare
polymere organische Säuren eingesetzt werden, die ein Molekulargewicht von
10.000 oder darüber, beispielsweise mehr als 50.000 oder mehr als etwa 60.000,
mehr als 100.000, mehr als 200.000, mehr als 500.000 oder mehr als 1.000.000
aufweisen.
Die oben genannten Verbindungen werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in den erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen als
Salze eingesetzt. Geeignete Kationen sind beispielsweise die Alkalimetallionen
wie Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Cäsium, wobei unter diesen Lithium,
Natrium und Kalium bevorzugt sind. Ebenfalls als Kationen geeignet sind
quaternäre Ammoniumionen wie sie beispielsweise durch Umsetzung von
Aminoverbindungen mit Säuren erhältlich sind. Ebenfalls als Gegenionen geeignet
sind quaternäre Ammoniumverbindungen, die beispielsweise an einem
Stickstoffatom 4 organische Reste, insbesondere Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen,
tragen.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren mindestens vierwertigen
organischen Säuren weisen vorzugsweise eine Säurezahl von mindestens etwa
50, vorzugsweise jedoch eine darüber liegende Säurezahl, auf. Geeignete
Säurezahlen liegen beispielsweise in einem Bereich von etwa 80 bis etwa 500,
beispielsweise in einem Bereich von etwa 100 bis etwa 450 oder etwa 150 bis
etwa 400 oder etwa 200 bis etwa 350 oder etwa 250 bis etwa 300.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden als polymere organische Säuren Polyacrylate oder
Polymethacrylate oder deren Gemische eingesetzt. Geeignete Polyacrylate oder
Polymethacrylate sind beispielsweise unter dem Handelsnamen GOOD-RITE® in
der Produktreihe K700 (Hersteller: BF Goodrich) kommerziell erhältlich. Beispiele
für geeignete Produkte aus der genannten Reihe sind K-702, K-732, K-752,
K-7028, K-7028N, K-7058, K-7058N, K7600N, K-765, K-766, K-775 Copolymer,
K-776 Copolymer, K-781 Terpolymer, K-797 Terpolymer, K-798 Terpolymer, K-739,
K-759, K-7058D oder K-797D oder Gemische aus zwei oder mehr davon.
Weiterhin im Rahmen der vorliegenden Erfindung als mindestens vierwertige
organische Säure einsetzbar ist die Gruppe der Tannine (Gerbsäuren). Für die in
diesem Zusammenhang vorliegenden Kationen gilt das bereits oben gesagte.
Die oben genannten Salze einer mindesten vierwertigen organischen Säure
können in vollständig neutralisierter Form in der erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspension vorliegen. Es ist jedoch ebenso möglich, daß nur ein
Teil der Säuregruppen neutralisiert ist. Sofern die Zahl der Säuregruppen in der
organischen Säure es zuläßt, sind beispielsweise Neutralisationsgrade von etwa
10% bis zu etwa 100%, beispielsweise etwa 20 bis etwa 80% oder etwa 30 bis
etwa 70% möglich. Entsprechende Zwischenstufen, beispielsweise mehr als etwa
40, 50 oder 60% sind hierbei eingeschlossen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen enthalten das Salz
einer mindestens vierwertigen organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei oder
mehr davon in einer Menge von mehr als 4 Gew.-%. Die Obergrenze für den
Gehalt an Salz einer mindestens zweiwertigen organischen Säure liegt bei etwa
40 Gew.-%. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform enthält die wäßrige
Polysaccharidsuspension mindestens etwa 5, 6, 7, 8, 9 oder mindestens etwa
10 Gew.-% eines Salzes einer mindestens zweiwertigen organischen Säure.
Geeignete Mengen liegen beispielsweise in einer Größenordnung von etwa 8%
bis etwa 30%, beispielsweise etwa 9% bis etwa 25% oder etwa 15% oder
weniger bis etwa 20%. Die obengenannten Prozentangaben beziehen sich auf
das Gewicht des eingesetzten Salzes einer mindestens zweiwertigen organischen
Säure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Säuren.
Neben den oben genannten Salzen einer mindestens vierwertigen organischen
Säure kann eine erfindungsgemäße Polysaccharidsuspension noch weitere Salze
organischer zwei- oder dreiwertiger Säuren enthalten. Geeignet sind
beispielsweise Salze von zweiwertigen organischen Säuren wie Oxalsäure,
Fumarsäure, Äpfelsäure, Propandicarbonsäuren, Butandicarbonsäuren,
Pentandicarbonsäuren, Hexandicarbonsäuren, Heptandicarbonsäuren,
Octandicarbonsäuren und deren höhere, lineare oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte Homologen.
Weiterhin geeignet sind Polycarbonsäuren, wie sie beispielsweise durch die
oligomerisierende oder polymerisierende Umsetzung von Fettsäuren mit
mindestens einer olefinisch ungesättigten Doppelbindung erhältlich sind,
beispielsweise Dimerfettsäuren oder Trimerfettsäuren. Ebenfalls geeignet sind
cycloaliphatische oder aromatische Dicarbonsäuren wie Dicyclohexan
carbonsäuren, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und dergleichen.
Weiterhin geeignet sind aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische
Tricarbonsäuren wie Trimellithsäure.
Neben den bereits genannten organischen, mindestens zweiwertigen
Carbonsäuren sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch die
entsprechenden Sulfonsäuren, Phosphonsäuren oder Phosphinsäuren geeignet.
Beispiele für geeignete Verbindungen sind beispielsweise mindestens zweiwertige
Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate,
Glycerinethersulfonate, Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate,
Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monogly
cerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate,
Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen,
Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride, Acyllactylate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Sojabasis) und Alkyl(ether)phosphate.
Sofern die Verbindungen Polyglykoletherketten enthalten, können sie eine
konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die
wäßrige Polysaccharidsuspension mindestens eine quaternäre
Ammoniumverbindung enthalten. Unter einer "quaternären Ammoniumverbindung"
wird im Rahmen des vorliegenden Textes eine Stickstoffverbindung verstanden,
die mindestens ein Stickstoffatom aufweist, das 3 oder 4 organische Reste trägt.
Als eigenständige organische Reste werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch solche Reste gezählt, wie sie sich aus der Einbindung des
entsprechenden Stickstoffatoms in eine cyclische Struktur ergeben.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden als quaternäre Ammoniumverbindungen Verbindungen eingesetzt, die 1
Stickstoffatom oder 2 Stickstoffatome aufweisen, wobei mindestens eines der
Stickstoffatome die oben genannte Eigenschaft erfüllt. Im Rahmen einer weitere
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden quaternäre
Ammoniumverbindungen eingesetzt, die nur 1 Stickstoffatom aufweisen.
Grundsätzlich können die im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbaren
quaternären Ammoniumverbindungen am Stickstoffatom beliebige organische
Reste tragen. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden jedoch quaternäre Ammoniumverbindungen eingesetzt, die am
Stickstoffatom 4 organische Reste ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylresten mit 1 bis 4
C-Atomen, gesättigten oder ungesättigten Cycloalkylresten mit 4 bis 24 C-Atomen
oder Arylresten mit 6 bis 24 C-Atomen ausgewählt sind. Die genannten Reste
können gegebenenfalls unabhängig voneinander einen oder mehrere
Substituenten aufweisen.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden quaternäre Ammoniumverbindungen eingesetzt, bei denen die
mit dem Stickstoffatom verbundenen organischen Reste eine unterschiedliche
Zahl an C-Atomen aufweisen. So ist es beispielsweise möglich, quaternäre
Ammoniumverbindungen einzusetzen, bei denen zwei Arten unterschiedlicher
organischer Reste mit dem Stickstoffatom verbunden sind, wobei von dem am
Stickstoffatom befindlichen organischen Resten beispielsweise jeweils zwei oder
drei identisch sein können. Es ist darüber hinaus ebenfalls möglich, quaternäre
Ammoniumverbindungen einzusetzen, bei denen drei unterschiedliche Reste oder
vier unterschiedliche Reste mit dem Stickstoffatom verbunden sind.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden als quaternäre Ammoniumverbindungen Verbindungen
eingesetzt, die 3 oder mehr, insbesondere 10 oder mehr, quaternäre
Stickstoffatome aufweisen. Beispiele für derartige Verbindungen sind Polymere,
die über quaternisierte Aminofunktionen verfügen. Geeignete Polymere sind
beispielsweise Polyacrylate oder Polymethacrylate mit Dialkylaminogruppen, die
entweder protoniert oder mit entsprechenden Quaternisierungsmitteln quaternisiert
wurden. Ebenfalls geeignet sind entsprechende Polymere, welche die
Stickstoffatome in einem cyclischen Strukturelement beinhalten, beispielsweise
Polyvinylpyrrolidon.
Geeignete quaternäre Ammoniumverbindungen können ein- oder mehrwertige
Gegenionen aufweisen. Geeignete Gegenionen sind beispielsweise
Halogenidionen wie Fluorid, Chlorid, Bromid oder Jodid. Ebenfalls geeignet sind
Carboxylate, Sulfate oder Phosphate als Gegenionen.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden als quaternäre Ammoniumverbindungen beispielsweise N,N-
Didecyl-N,N-dimethylammoniumchlorid, N,N-Didecyl-N,N-dimethylammonium
propionat, N,N-Didecylmethyloxyethylammoniumchlorid, N,N-
Didecylmethyloxyethylammoniumpropionat, Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid,
Lauryltrimethylammoniumchlorid oder Oxyethylalkylammoniumphosphate
eingesetzt. Ebenfalls geeignet sind beispielsweise Verbindungen wie
Dioctyldimethylammoniumchlorid, Didecylmethylpoly(oxethyl)ammoniumpropionat,
Benzalkoniumchloride wie Benzethoniumchloride, Alkylaminoalkylgly
cinalkylamine, Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid oder Alkylpropylendiamin
guanidinium.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können in
den erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen neben Wasser und
mindestens einem nichtionischen Polysaccharid noch Verbindungen eingesetzt
werden, die mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweisen.
Verbindungen die mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweisen,
werden häufig als zwitterionische Verbindungen bezeichnet. Unter den
zwitterionischen Verbindungen sind beispielsweise die Betaine geeignet.
Betaine stellen bekannte Verbindungen dar, die überwiegend durch
Carboxyalkylierung, vorzugsweise Carboxymethylierung von aminischen
Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden die Ausgangsstoffe mit
Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat
kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die
Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren wie beispielweise Acrylsäure
möglich. Übersichten zu diesem Thema finden sich beispielsweise von
A. O'Lennick et al. in HAPPI, Nov. 70 (1986), S. Holzman et al. in Tens. Det. 23,
309 (1986), R. Bibo et al. in Soap Cosm. Chem. Spec. Apr. 46 (1990) und P. Ellis
et al. in Euro Cosm. 1, 14 (1994).
Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von
sekundären und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel (I)
entsprechen,
in der R1 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für
Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R3 für Alkylreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
Typische Beispiele sind die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin,
Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin, Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin,
Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin, C12/14-Kokosalkyldimethylamin,
Myristyl-dimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Stearylethylmethylamin, Oleyldi-methylamin, C16/18-Talgalkyldimethylamin sowie
deren technische Gemische.
Weiterhin kommen als Betaine auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amido
aminen in Betracht, die der Formel (II) folgen,
in der R4CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0
oder 1 bis 3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R2, R3, n und X
die oben angegebenen Bedeutungen haben.
Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen, namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure,
Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure
sowie deren technische Gemische, mit N,N-Dimethylamino-ethylamin, N,N-
Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethyl-ami
nopropylamin, die mit Natriumchloracetat kondensiert werden. Bevorzugt ist der
Einsatz eines Kondensationsproduktes von C8/18-Kokosfettsäure-N,N-
dimethylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne der Erfindung
einzusetzenden Betaine auch Imidazoline in Betracht, die der Formel (III) folgen,
in der R5 für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R6 für eine
Hydroxylgruppe, einen OCOR5- oder NHCOR5-Rest und m für 2 oder 3 steht.
Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte Stoffe, die
beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure mit
mehrwertigen Aminen wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder
Diethylentriamin erhalten werden können. Die entsprechenden Carboxyalkylie
rungsprodukte stellen Gemische unterschiedlicher offenkettiger Betaine dar.
Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren
mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure oder wiederum
C12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert
werden.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen können die
zwitterionischen Verbindungen jeweils einzeln, d. h. nur eine zwitterionische
Verbindung, oder im Gemisch aus zwei oder mehr zwitterionischen Verbindungen
enthalten.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen enthalten die
quaternären Ammoniumverbindungen oder die zwitterionischen Verbindungen
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon in einer Menge von mehr als 4 Gew.-%.
Die Obergrenze für den Gehalt an quaternären Ammoniumverbindungen oder
die zwitterionischen Verbindungen oder Gemischen aus zwei oder mehr davon
liegt bei etwa 40 Gew.-%. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform enthält
die wäßrige Polysaccharidsuspension mindestens etwa 5, 6, 7, 8, 9 oder
mindestens etwa 10 Gew.-% an quaternären Ammoniumverbindungen oder die
zwitterionischen Verbindungen oder Gemischen aus zwei oder mehr davon.
Geeignete Mengen liegen beispielsweise in einer Größenordnung von etwa 8%
bis etwa 30%, beispielsweise etwa 9% bis etwa 25% oder etwa 15% oder
weniger bis etwa 20%. Die obengenannten Prozentangaben beziehen sich auf
das Gewicht an quaternären Ammoniumverbindungen oder die zwitterionischen
Verbindungen oder Gemischen aus zwei oder mehr davon.
Grundsätzlich können die erfindungsgemäßen wäßrigen
Polysaccharidsuspensionen die oben aufgezählten Verbindungen jeweils einzeln
oder als Gemisch aus zwei oder mehr der jeweiligen Verbindungstypen enthalten.
Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso vorgesehen, daß die
erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen ein Gemisch aus zwei
oder mehr unterschiedlichen Verbindungen unterschiedlicher Verbindungstypen
enthalten.
Es ist daher ebenso möglich, daß eine erfindungsgemäße
Polysaccharidsuspension ein Salz einer mindestens vierwertigen organischen
Säure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, und mindestens eine
Verbindung, die mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweist, oder
ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Verbindungen aufweist. Ebenso ist es
erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine erfindungsgemäße
Polysaccharidsuspension eine quaternäre Ammoniumverbindung, oder ein
Gemisch aus zwei oder mehr davon, und mindestens eine Verbindung, die
mindestens eine saure und eine basische Gruppe aufweist, oder ein Gemisch aus
zwei oder mehr davon, aufweist. Weiterhin ist es im Rahmen der vorliegenden
Erfindung vorgesehen, daß eine erfindungsgemäße Polysaccharidsuspension ein
Salz einer mindestens vierwertigen organischen Säure oder ein Gemisch aus zwei
oder mehr davon, und eine quaternäre Ammoniumverbindung oder ein Gemisch
aus zwei oder mehr davon und mindestens eine Verbindung, die mindestens eine
saure und eine basische Gruppe aufweist, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr
davon, enthält.
Eine erfindungsgemäße wäßrige Polysaccharidsuspension kann neben den
bereits genannten Inhaltsstoffen noch weitere Zusatzstoffe enthalten. Geeignete
weitere Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren, insbesondere
Stabilisatoren, die im wesentlichen salzunempfindlich sind, d. h., deren
stabilisierende Wirkung in einer salzhaltigen wäßrigen Umgebung nicht soweit
abnimmt, daß der stabilisierende Effekt verloren geht.
Durch Stabilisatoren läßt sich eine Stabilisierung der Polysaccharidsuspension im
Hinblick auf Sedimentationserscheinungen erreichen. Geeignete Stabilisatoren
sind beispielsweise anorganische Stabilisatoren wie Kieselsäure, Schichtsilikate
oder Tone. Ebenfalls geeignet sind organische Stabilisatoren wie
Carboxymethylcellulose, Xanthangummi oder weitere wasserlösliche Polymere,
beispielsweise Stärke oder Stärkederivate. Im Rahmen einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Stabilisator Xanthangummi
eingesetzt. Stabilisatoren sind in der erfindungsgemäßen wäßrigen
Polysaccharidsuspension vorzugsweise in einer Menge von bis zu etwa 2 Gew.-%,
beispielsweise in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 1,8 Gew.-% enthalten.
Als weitere Zusatzstoffe kann die erfindungsgemäße Polysaccharidsuspension
beispielsweise Biozide, Farbstoffe, Pigmente, Dispergiermittel, Netzmittel und/oder
Tenside, Glykole, Verdickungsmittel oder Rheologiehilfsmittel enthalten.
Als Biozide eignen sich beispielsweise quaternäre Ammoniumverbindungen,
Aldehyde, vorzugsweise Formaldehyd, Isothiazolone oder Benzisothiazolone oder
Gemische aus zwei oder mehr davon.
Als Farbstoffe und Pigmente sind beispielsweise Kreide, Rutil, Ruß und
dergleichen anorganische Farbstoffe und Pigmente sowie organische Farbstoffe
und Pigmente wie Azofarbstoffe oder Anilinfarbstoffe geeignet.
Als Dispergiermittel bzw. Netzmittel und/oder Tenside sind anionische, kationische
oder nichtionische Tenside geeignet.
Typische Beispiele für anionische Tenside sind weniger als zwei Säuregruppen
aufweisende Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersul
fonate, Glycerinethersulfonate, Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate,
Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monogly
cerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate,
Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen,
Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride, Acyllactylate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Sojabasis) und Alkyl(ether)phosphate.
Sofern die anionischen Tenside Polyglykoletherketten enthalten, können sie eine
konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weiterhin im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete sind nichtionische
Tenside, die nicht auf Cellulosebasis aufgebaut sind.
Typische Beispiele für derartige nichtionische Tenside sind
Fettalkoholpolyglykolether, Alkylphenolpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester,
Fettsäureamidpolygylkolether, Fettaminpolyglykolether, alkoxylierte Triglyzeride,
Alk(en)yloligoglucoside, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (ins
besondere pflanzliche Produkte auf Sojabasis) Polyolfettsäureester, Zuckerester,
Sorbitanester und Polysorbate. Sofern die nichtionischen Tenside Poly
glycoletherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch
eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Vorzugsweise enthalten die
erfindungsgemäßen Mittel als weitere Komponente nichtionische Tenside wie
beispielsweise Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 15 bis 30 Mol
Ethylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden als Bestandteil der erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspension
nichtionische, schaumarme Tenside eingesetzt, insbesondere EO/PO-Mischether,
die etwa 5 EO- und 5 PO-Einheiten aufweisen.
Als Glykole sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere die
niedermolekularen Glykole oder Oligoglykolether wie Ethylenglycol,
Propylenglykol, Butylenglykol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol und dergleichen
geeignet.
Als Verdickungsmittel eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
besonders die bereits genannten, zur Stabilisierung eingesetzten Verdicker.
Als Rheologiehilfsmittel eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
insbesondere Xanthan-Gum, Schichtsilikate oder Kieselsäure oder Gemische aus
zwei oder mehr davon.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen enthalten die oben
genannten Inhaltsstoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung in solchen
Mengen, daß eine im wesentlichen noch gießfähige Suspension entsteht.
Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen wäßrigen
Polysaccharidsuspensionen eine Viskosität von etwa 150 bis etwa 8.000,
insbesondere etwa 250 bis etwa 6.000 mPa.s (Brookfield RVT, 20°C, 20 U/min,
Spindel 3) auf.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspensionen weisen einen pH-Wert von
mindestens etwa 6, insbesondere mindestens etwa 6,5 auf. Geeignete pH-Werte
liegen beispielsweise in einem Bereich von etwa 7 bis etwa 9.
Die erfindungsgemäße Polysaccharidsuspension kann neben den bereits
genannten Komponenten beispielsweise noch sogenannte Klebkraftverstärker
enthalten.
Als Klebkraftverstärker können zumindest anteilig auch die wasserdispergierbaren
vollsynthetischen Polymeren, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid oder
Polyvinylalkohol eingesetzt werden. Bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Vinylpolymere wie Polyvinylacetat. Weiterhin können als
Klebkraftverstärker Dispersionen von vollsynthetischen Polymeren eingesetzt
werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die folgenden Homo- und
Copolymerisate: Vinylester, Styrol-, Acrylat- und Vinylchloridpolymerisate,
Vinylacetat-Homopolymere, Copolymere des Vinylacetats mit Ethylen und/oder
Vinylchlorid und/oder weiteren Vinylestern wie Vinyllaurat,
Versaticsäurevinylestern, Vinylpivalat und/oder Ester von
Maleinsäure/Fumarsäure, oder Homopolymerisate von Vinylestern von gesättigten
C3-C8-Alkylcarbonsäuren oder deren Copolymerisate mit Ethylen, Vinylchlorid
und/oder weiteren Vinylestern. Als Klebkraftverstärker einsetzbare (Meth)Acrylat-
und/oder Styrol-(Co)-Polymerisate leiten sich von Polymerisaten aus Styrol
und/oder Estern der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure (hier als (Meth)Acrylat
bezeichnet) mit geradkettigen, verzweigten oder cyclischen aliphatischen
Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen ab.
Weiterhin geeignet sind beispielsweise Styrol-(Co)-Polymerisate wie Styrol-
Butadien-Copolymerisate. Als Vinylchlorid-Polymerisate sind Vinylchlorid-
Ethylencopolymere geeignet. Vorzugsweise werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Vinylacetat-Homopolymere, Vinylacetat-Ethylen-Copolymere oder
Copolymere von Vinylestern von gesättigten C3-C8-Alkylcarbonsäuren und Ethylen
mit einem Ethylengehalt von 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 0 bis 40 Gew.-%
weiterer Vinylester aus der Gruppe der Vinylester von gesättigten C3-C8-
Alkylcarbonsäuren und/oder Vinylchlorid, Styrolacrylate wie Styrol-Butylacrylat
oder Styrol-Ethylhexylacrylat mit einem Styrolgehalt von 1 bis 70 Gew.-%
eingesetzt.
Diese redispergierenden Polymerisate werden üblicherweise durch
Sprühtrocknung von Polymerdispersionen in Sprühtürmen hergestellt. Es ist im
Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, die genannten Redispersionspulver
einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon in den erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspensionen einzusetzen.
Redispersionspulver und Klebkraftverstärker werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in den erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspensionen in einer Menge
von bis zu etwa 25 Gew.-%, beispielsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa
20 Gew.-% oder etwa 2 bis etwa 15 oder etwa 5 bis etwa 10 Gew.-%,
beispielsweise mehr als etwa 5, 6, 7, 8 oder 9 Gew.-%, eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspensionen lassen sich nach
unterschiedlichen Verfahren herstellen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspension, bei dem mehr als 2 Gew.-% eines Salzes einer
mindestens zweiwertigen organischen Säure oder eines Gemischs aus zwei oder
mehr davon, oder mindestes einer quaternären Ammoniumverbindung oder ein
Gemisch aus zwei oder mehr davon oder mindestens eine Verbindung mit
mindestens einer sauren und mindestens einer basischen Gruppe oder ein
Gemisch aus zwei oder mehr davon oder ein Gemisch aus zwei oder mehr der
angegebenen Verbindungstypen in Wasser gelöst werden und die so erhaltene
Lösung mit einem Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder einem Gemisch
aus zwei oder mehr davon versetzt wird.
Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspension, bei dem Wasser
mit einem Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr davon versetzt wird, daß so erhaltene Gemisch anschließend auf eine
Temperatur oberhalb des kritischen Lösungspunktes (UCST, Upper Critical
Solution Temperature) des Gemischs erhitzt wird und anschließend das Gemisch
mit mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer mindestens vierwertigen organischen
Säure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon, oder mindestes einer
quaternären Ammoniumverbindung oder eines Gemischs aus zwei oder mehr
davon oder mindestens einer Verbindung mit mindestens einer sauren und
mindestens einer basischen Gruppe, oder eines Gemischs aus zwei oder mehr
davon oder eines Gemischs aus zwei oder mehr der angegebenen Verbindungen
versetzt wird.
Das Polysaccharidderivat wird dabei vorzugsweise in feinkörniger Form
zugegeben. Es hat sich gezeigt, daß eine gute Suspendierung beispielsweise
dann erreicht wird, wenn etwa 20% der eingesetzten Polysaccharidteilchen eine
Korngröße von etwa 0,1 bis etwa 0,4, insbesondere etwa 0,15 bis 0,25 mm
aufweisen. Die Korngröße wird dabei durch Siebanalyse gemäß DIN 4188 oder
aufgrund ASTM E 11-70 bestimmt. Aufgrund der Umrechnung von mm in Inches
ist die Siebmaschengröße bei beiden Verfahren etwas unterschiedlich; beide
Verfahren führen jedoch zu Ergebnissen, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu vorteilhaften Ergebnissen führen. Grundsätzlich wurde für die
Siebanalyse im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Alpine-
Luftstrahlsiebanlage benutzt, wobei jeweils ein Sieb eingesetzt wurde und dies
drei Minuten lang mit angesaugter Luft umlaufend durchströmt wurde.
Anschließend wurde der im Sieb verbleibende Rest ausgewogen und die Menge
bezogen auf 100 g Einwaage festgestellt.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polysaccharidsuspensionen lassen sich daher
auf verschiedenen Wegen herstellen. Im Rahmen eines ersten Herstellungswegs
wird zunächst eine Salzlösung hergestellt, in welcher das Polysaccharid oder
Polysaccharidderivat oder das Gemisch aus zwei oder mehr davon suspendiert
wird, so daß es nicht zu einem Viskositätsanstieg auf einen Wert kommt, der
oberhalb des oben genannte Bereichs liegt.
Im Rahmen eines zweiten Verfahrens wird zunächst eine Lösung eines
Polysaccharid oder Polysaccharidderivats oder eines Gemischs aus zwei oder
mehr davon hergestellt. Dieses Gemisch wird anschließend auf eine Temperatur
erhitzt, bei welcher die Löslichkeit des Polysaccharid oder Polysaccharidderivats
oder des Gemischs aus zwei oder mehr davon soweit abgesunken ist, daß die
gelösten Komponenten ganz oder teilweise aus der Lösung ausfallen. Die obere
kritische Lösungstemperatur derartiger Gemische ist von der Menge und Art des
eingesetzen Polysaccharid oder Polysaccharidderivats oder des entsprechenden
Gemischs aus zwei oder mehr davon abhängig. Im Rahmen einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Komponenten jedoch so
gewählt, daß die UCST bei einem Wert von 90°C oder darunter, beispielsweise
bei einem Wert von etwa 70°C oder weniger, beispielsweise etwa 50°C oder
weniger liegt.
Im Anschluß an das Erhitzen auf eine entsprechende Temperatur oberhalb des
UCST werden in die noch heiße Suspension zumindest die genannten Salze, d. h.,
das Salz einer mindestens vierwertigen organischen Säure oder eines Gemischs
aus zwei oder mehr davon oder mindestens einer quaternären
Ammoniumverbindung oder das Gemisch aus zwei oder mehr davon oder
mindestens eine Verbindung mit mindestens einer sauren und mindestens einer
basischen Gruppe oder das Gemisch aus zwei oder mehr davon oder die
entsprechenden Gemische der genannten Verbindungen untereinander
zugegeben. Die Zugabe sollte bei einer Temperatur erfolgen, bei der noch keine
wesentliche Widerauflösung der ausgefallenen Polysaccharidteilchen
stattgefunden hat, beispielsweise also bei einer Temperatur, die nahe bei oder
oberhalb der UCST liegt.
Weitere Zusatzstoffe können entweder bei der entsprechend hohen, in der Nähe
der UCST liegenden Temperatur zugegeben werden oder bei einer Temperatur,
die unterhalb dieses Wertes, sofern das Lösungsverhalten dieser Stoffe nicht eine
erhöhte Temperatur erfordert.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspensionen eignen sich zur Herstellung
von wäßrigen Klebstoffen, wie sie beispielsweise zur Verklebung von
Wandbelägen wie Tapeten, beispielsweise Strukturtapeten, Rauhfasertapeten
oder Isoliermaterialien, beispielsweise Isoliertapeten und dergleichen benötigt
werden. Weiterhin geeignet sind die erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspensionen zur Herstellung von Verdickungsmitteln oder
Farbkonzentraten. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein
Klebstoff, Verdickungsmittel oder Farbkonzentrat, hergestellt unter Verwendung
einer erfindungsgemäßen Polysaccharidsuspension.
Ein weiterer Gegenstand ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Polysaccharidsuspension zur Herstellung von Klebstoffen, Verdickungsmitteln
oder Farbkonzentraten.
Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele näher erläutert.
Alle Rezepturen enthalten 0,1 Gew.-% Formaldehyd zur Konservierung.
Alle Produkte waren im Ansetzverhältnis 1 Teil Suspension zu 10 Teilen Wasser
leicht und ohne Klumpen anrührbar. Hierbei wurden folgende Viskositäten
gemessen:
Muster 1:
nach 5 Minuten: 1000
nach 30 Minuten: 1500
Muster 2:
nach 5 Minuten: 5000
nach 30 Minuten: 6000
Muster 3:
nach 5 Minuten: 5000
nach 30 Minuten: 6000
Muster 4:
nach 5 Minuten: 550
nach 30 Minuten: 850
nach 5 Minuten: 1000
nach 30 Minuten: 1500
Muster 2:
nach 5 Minuten: 5000
nach 30 Minuten: 6000
Muster 3:
nach 5 Minuten: 5000
nach 30 Minuten: 6000
Muster 4:
nach 5 Minuten: 550
nach 30 Minuten: 850
Verklebungen/Festigkeiten (nach 24 Stunden - Prägetapete/Rauhfasertapete) mit
den jeweiligen Musterrezepturen auf verschiedenen Untergründen:
Bewertung der Festigkeiten:
+ = befriedigend
++ = gut
+++ = sehr gut
+ = befriedigend
++ = gut
+++ = sehr gut
Claims (10)
1. Wäßrige Polysaccharidsuspension, mindestens enthaltend Wasser,
mindestens 2 Gew.-% eines nichtionischen Polysaccharids und mehr als
4 Gew.-% eines Salzes einer mindestens vierwertigen organischen Säure
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, oder mindestens einer
quaternären Ammoniumverbindung mit mindestens einem organischen
Rest mit mindestens 4 C-Atomen oder eines Gemischs aus zwei oder mehr
davon oder mindestens einer Verbindung, die mindestens eine saure und
eine basische Gruppe aufweist oder eines Gemischs aus zwei oder mehr
der genannten Verbindungen.
2. Polysaccharidsuspension nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie weniger als 40 Gew.-% eines Salzes einer mindestens vierwertigen
organischen Säure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon, oder
mindestens einer quaternären Ammoniumverbindung oder eines Gemischs
aus zwei oder mehr davon oder eines Gemischs aus einer oder mehreren
mindestens vierwertigen organischen Säuren und einer oder mehreren
quaternären Ammoniumverbindungen enthält.
3. Polysaccharidsuspension nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Salz einer mindestens vierwertigen
organischen Säure ein Salz eines mindestens vierwertigen synthetischen
Polymeren enthält.
4. Polysaccharidsuspension nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als quaternäre Ammoniumverbindung eine
Ammoniumverbindung enthält, die am Stickstoffatom 4 organische Reste
aufweist.
5. Polysaccharidsuspension nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens 60 Gew.-% Wasser enthält.
6. Polysaccharidsuspension nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens 5 Gew.-% eines Polysaccharids oder
eines Polysaccharidderivats enthält.
7. Verfahren zur Herstellung einer Polysaccharidsuspension nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, bei dem mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer
mindestens vierwertigen organischen Säure oder eines Gemischs aus zwei
oder mehr davon, oder mindestens eine organische quaternäre
Ammoniumverbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon oder
mindestens eine Verbindung mit mindestens einer sauren und mindestens
einer basischen Gruppe, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon oder
ein Gemisch aus zwei oder mehr der angegebenen Verbindungen in
Wasser gelöst werden und die so erhaltene Lösung mit einem
Polysaccharid oder Polysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei
oder mehr davon versetzt wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer Polysaccharidsuspension nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, bei dem Wasser mit einem Polysaccharid oder
Polysaccharidderivat oder einem Gemisch aus zwei oder mehr davon
versetzt wird, das so erhaltene Gemisch anschließend auf eine Temperatur
oberhalb des oberen kritischen Lösungspunktes (UCST, Upper Critical
Solution Temperature) des Gemischs erhitzt wird und anschließend das
Gemisch mit mehr als 4 Gew.-% eines Salzes einer mindestens
vierwertigen organischen Säure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr
davon, oder mindestens einer quaternären Ammoniumverbindung oder
eines Gemischs aus zwei oder mehr davon oder mindestens einer
Verbindung mit mindestens einer sauren und mindestens einer basischen
Gruppe, oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon oder eines
Gemischs aus zwei oder mehr der angegebenen Verbindungen versetzt
wird.
9. Klebstoff, Verdickungsmittel oder Farbkonzentrat, hergestellt unter
Verwendung einer Polysaccharidsuspension gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6 oder einer nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7
oder 8 hergestellten Polysaccharidsuspension.
10. Verwendung einer Polysaccharidsuspension gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6 oder einer Polysaccharidsuspension hergestellt gemäß einem der
Ansprüche 7 oder 8 zur Herstellung von Klebstoffen, Verdickungsmitteln
oder Farbkonzentraten.
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DE2001146056 DE10146056A1 (de) | 2000-10-05 | 2001-09-19 | Wäßrige Polysaccharidsuspension, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
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DE2001146056 DE10146056A1 (de) | 2000-10-05 | 2001-09-19 | Wäßrige Polysaccharidsuspension, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
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DE10146056A1 true DE10146056A1 (de) | 2002-08-14 |
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Family Applications (1)
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DE2001146056 Withdrawn DE10146056A1 (de) | 2000-10-05 | 2001-09-19 | Wäßrige Polysaccharidsuspension, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
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DE (1) | DE10146056A1 (de) |
WO (1) | WO2002030989A2 (de) |
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---|---|---|---|---|
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