DE1014407B

DE1014407B - Verfahren zum Schutze von auf Lackzwischenschichten aufgebrachten Silberspiegeln, insbesondere bei Reflektoren, von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE1014407B
Application number: DEW13209A
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Willy Hellwig
Original assignee: Westfaelische Metall Industrie KG Hueck and Co
Current assignee: Westfaelische Metall Industrie KG Hueck and Co
Priority date: 1954-02-09
Filing date: 1954-02-09
Publication date: 1957-08-22

Description

Verfahren zum Schutze von auf Lackzwischenschichten aufgebrachten Silberspiegeln, insbesondere bei Reflektoren von Kraftfahrzeugen Es ist bekannt, die Oberfläche von aufgedampften Silberspiegeln durch Deckschichten, insbesondere aus durchsichtigen Lacken, gegen Einwirkungen des Sauerstoffes der Luft zu schützen. Es hat sich nun herausgestellt, daß trotz dieses Schutzes ein vorzeitiger Verschleiß der Spiegelfläche auftritt, wenn sie mit Industriegasen in Verbindung kommt. Besonders stark ist die Anfälligkeit solcher Silberspiegel, die auf eine Lackzwischenschicht im Aufdampfverfahren aufgebracht sind. Diese Lackzwischenschicht hat die Aufgabe, den Spiegelträger vor dem Aufdampfen hochglänzend zu machen. Sie erstarrt mit einer solchen Oberfläche. Meist wird die Lackzwischenschicht auf einen Eisenreflektor aufgebracht. Versuche zur Abhilfe des aufgetretenen Mangels ergaben nun, daß die- Industriegase durch die Lackschutzschicht und die aufgedampfte Silberschicht hindurchdringen und die glänzende Oberfläche der Lackzwischenschicht angreifen. An den betroffenen Stellen wird der Spiegel selbstverständlich fleckig, da die glänzende Unterlage fehlt. Besonders häufig tritt diese Erscheinung bei Reflektoren von Kraftfahrzeugscheinwerfern auf. Einen Weg, diese Mängel weitgehend abzustellen, zeigt die Erfindung, indem sie vorschlägt, eine oder mehrere Sperrschichten zwischen die Trägerschicht bzw. den Untergrund und die Silberoberfläche zu legen. Als besonders günstig haben sich unter anderem Zn S, Sn O., Be O oder Cr erwiesen. Aus herstellungstechnischen Gründen, und zwar zur mechanischen Stützung der Silberschicht, ist es ratsam, diese Sperrschichten in die Silberschichten selbst zu legen. Bei einem solchen Aufbau, z. B. in der Reihenfolge Untergrund, Lack, Silber, Sperrschicht, Silber, wird eine besondere Haftfestigkeit des Schichtverbandes erreicht.
Es ist zwar bekannt, bei Formkörpern, deren Metallkern aus unedlem Metall besteht, zwischen diesen und den aus Edelmetallen bestehenden Mantel Zwischenschichten der Titan-, Van.adin- und Chromgruppe@anzuordnen, jedoch handelt es sich hier darum, die Diffusion des unedlen Metalls in das Edelmetall zu vermeiden. Eine solche Diffusion tritt bei dem Gegenstand gemäß der Erfindung nicht ein, da hier bereits der aus unedlem Metall bestehende Trägerkörper von der Silberschicht durch eine Lackschicht isoliert ist. Es ist selbstverständlich, da.ß als Abschluß der erfindungsgemäßen Schichtenfolgen zusätzliche Schutzschichten der bekannten Art als Deckschichten aufgebracht werden können. Sehr geeignet sind solche Schichten, deren Brechungsindex in Verbindung mit einer geeigneten Schichtdicke nur eine geringe oder, besser keine Färbung der Oberfläche bedingen, beispielsweise Mg F2 oder Be0.
Ein weiterer Schritt des Verfahrens gemäß der Erfindung ist die Behandlung der Schicht durch Erwärmung. Vermutlich tritt bei Temperaturen über 100° C eine Umbildung der gemäß der Erfindung erzeugten Schichtenfolge ein; durch Wärme behandelte Oberflächen erscheinen abriebfester als unbehandelte. Die Wärmebehandlung kann unter anderem auch durch Infrarotstrahlung oder Glimmentladung erfolgen. Es ist bereits bekanntgeworden, zur Erhöhung der Haftfestigkeit von z. B. auf Quarz aufgedampften Schichten den metallisierten Körper kurzzeitig zu erhitzen.
Auch die Silberschichten, die bisher durch organische Überzüge geschützt wurden, können vor der Anbringung .des Schutzes gemäß der Erfindung behandelt werden. Die Beständigkeit so vorbehandelter Oberflächen gegen Angriffe der Atmosphäre wird bedeutend vergrößert.
Zur Herstellung der Schichten können die üblichen Mittel Anwendung finden. Bequem ist es, die Silber-Deck- und Zwischenschichten beispielsweise nach dem bekannten vakuulntechnischen Verfahren herzustellen.
Eine solche Herstellungsart soll aber die Benutzung bekannter chemischer Verfahren nicht ausschließen,

Claims

PATEN TANSPRÜCIIE: 1. Verfahreal zum Schutzei von auf L.ackzwischenschichten aufgebrachten Silberspiegeln, insbesondere bei Reflektoren von Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Silberoberfläche und Lackzwischenschicht eine oder mehrere dünne Isolierschichten, vorzugsweise aus Zn S, Sn02, Be0 oder Cr, gelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dünnen Isolierschichten zwischen Silberschichten gebettet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht oder die gesamte Schichtenfolge mit oder ohne Trägerkörper einer Wärmebehandung ausgesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturbehandlung durch Glimmentladung vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten durch thermische oder kathodische Zerstäubung im Vakuum aufgetragen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten chemisch aufgetragen werden können.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Silberschichten mit organischer Außenschicht vor der Aufbringung dieses Überzuges der Schutzbehandlung unterworfen werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 916 362, 904 490.